Vorstellung des bodenmechanischen Labors der Fakultät für Bauingenieurwesen und Umweltwissenschaften Dr.-Ing. Yazhou Zou Dipl.-Ing. (FH) Markus Kring Personal Institutsleiter: Prof. Dr.-Ing. Conrad Boley Wissenschaftlicher Laborleiter: Dr.-Ing. Yazhou Zou Technischer Laborleiter: Dipl.-Ing. (FH) Markus Kring Laboranten: Herr Dimitri Kovalenko Herr Martin Rechenauer Herr Werner Weidinger Frau Brigitte Pösl Auszubildender: Korbinian Wiegers Infrastruktur und Ausstattung Das bodenmechanische Labor liegt im Geb. 35, BT 600, 1.OG Laborfläche: ca. 600 m2 mit 2 Laborbereichen und 2 Klimaräumen Laborbereich II Laborbereich I Infrastruktur und Ausstattung Geräte: • Alle Geräte zur Durchführung der bodenmechanischen Indexversuche, z.B. 4 digitale Waagen, 2 Trockenöfen, 1 Glühofen, 2 Siebmaschinen, 8 Stände für Schlämmanalysen, 4 Kapillarpyknometer usw. • 5 Stände für Durchlässigkeitsversuche • 9 Stände für Kompressionsversuche • 1 Einaxialdruckgerät • 6 Rahmenschergeräte • 1 großer Rahmenscherversuchsstand • 6 Triaxialversuchsstände • 2 pF-Anlagen • 1 Kreisringschergerät • 1 dynamischer Triaxialversuchsstand usw. Indexversuche Im bodenmechanischen Labor können z.B. folgende bodenmechanische Indexversuche durchgeführt werden: • zur Bestimmung des Wassergehaltes • zur Bestimmung der Korndichte • zur Bestimmung der Bodendichte • zur Bestimmung der Korngrößenverteilung durch Siebung und Sedimentation • zur Bestimmung der Zustandsgrenzen bindiger Böden (Fließgrenze, Ausrollgrenze und Schrumpfgrenze) • zur Bestimmung der Lagerungsdichte grobkörniger Böden (maximale und minimale Bodendichte) • zur Bestimmung des Kalkgehaltes von Böden • zur Bestimmung des Glühverlustes von Böden usw. Konventionelle bodenmechanische Versuche Im bodenmechanischen Labor können z.B. folgende konventionelle bodenmechanische Versuche durchgeführt werden: • Wasserdurchlässigkeitsversuche mit konstanter und veränderlicher Druckhöhe zur Bestimmung der Wasserdurchlässigkeit grobkörniger bzw. feinkörniger Böden. Wasserdurchlässigkeitsversuchsstände • Eindimensionale Kompressionsversuche zur Bestimmung des Kompressionsverhaltens von Böden, z.B. Kompressionskurve, Steifigkeitsmodul, Kompressionsmodul, eindimensionales Konsolidationsverhalten von Böden. Kompressionsgerät e Konventionelle bodenmechanische Versuche • Rahmenscherversuche zur Bestimmung des Scherverhaltens, der Scherfestigkeit und weiterer Scherparameter von Böden, z.B. Reibungswinkel, Kohäsion, Dilatanz und Kontraktanz von Böden. Rahmenschergeräte • Einaxiale Druckversuche zur Bestimmung der einaxialen Druckfestigkeit von Böden. Einaxiales Druckgerät Konventionelle bodenmechanische Versuche • Triaxialversuche zur Untersuchung des Scherverhaltens von Böden, z.B. Scherfestigkeit, Reibungswinkel und Kohäsion bei unterschiedlichen Entwässerungsbedingungen. Zur Untersuchung der Wasserdurchlässigkeit von Böden bei unterschiedlichen Spannungszuständen, z.B. Durchlässigkeitsbeiwert. Zur Untersuchung der Kontakterosion von Böden, z.B. kritischer hydraulischer Gradient. Zur Untersuchung des Verformungsverhaltens von Böden, z.B. Poissonzahl, Verformungsmodul, Grenzfläche usw.. Triaxialversuchsstände d = 3 cm und 10 cm Spezialgeräte und Versuche Im bodenmechanischen Labor können folgende Spezialversuche durchgeführt werden: • Kreisringscherversuche Scherzelle: 4 P 5 d 3 1 2 ω 1: Außenzylinder 2: Scherzelle 3: Kreisringförmige Probe 4: Belastungsrahmen 5: Kraftmessdose d: Hebelarm ω: Drehgeschwindigkeit Scherzelle Kreisringschergerät Versuchsdurchführung: 1. Die Probe wird zwischen der kreisringförmigen Scherzelle und dem Belastungsrahmen eingebaut. 2. Nach der Konsolidation unter der vertikalen Last P wird die Probe durch Drehen der Scherzelle um die Mittelachse geschert. Die Querschnittsfläche ist während der Abscherung konstant. 3. Die Abscherung kann weggesteuert oder kraftgesteuert durchgeführt werden. 4. Während der Abscherung wird die Scherkraft durch die Kraftmessdose gemessen und der Scherweg durch die Drehgeschwindigkeit ω berechnet. Ziele und Ergebnisse: 1. Untersuchung des Scherverhaltens von Böden bei sehr großer Scherverformung. 2. Bestimmung der Restscherfestigkeit von Böden. 3. Untersuchung des Kriechverhaltens von Böden Spezialgeräte und Versuche • Dynamische Triaxialversuche ±∆P Druckzelle: P 2 4 σ1 σ3 3 1 1: Druckzylinder 2: Zylindrische Probe 3: Gummihülle 4: Belastungsstempel σ3: Zelldruck P: Vertikale Kraft ±∆P: dynamische Belastung Versuchsdurchführung: 1. Eine zylindrische Probe wird in einer Gummihülle in der Druckzelle eingebaut. 2. Nach der Konsolidation unter σ3 und σ1 = P/A (A: Querschnittfläche) wird die Probe durch dynamische Spannung ±σd = ±∆P/A belastet. 3. Verformungen und Porenwasserdruck werden während der dynamischen Belastung gemessen. Druckzelle Dynamischer Triaxialprüfstand Spannungszustand: σ1 ±σd σ3 Ergebnisse und Ziele: σ1 ±σd 1. Bestimmung des linear äquivalenten E-Moduls: E = σd/∆ε1 2. Bestimmung des Schubmoduls: G = E/[2(1 + ν)] 3. Untersuchung des Verflüssigungsverhaltens nichtbindiger Böden 4. Untersuchung der dynamischen Eigenschaften von Böden σα τα α σ3 σ1 σ3 σ3 ±σd ∆σ1 +σd −∆ε1 −σd 1 +∆ε1 Ε ε1 Spezialgeräte und Versuche • Großrahmenschergerät Scherzelle Scherzelle: 3 1 7 P 2 1: Außenbehalter 3: Obere Scherzelle 5: Verschiebung 7: Wegaufnehmer 4 6 5 2: Untere Scherzelle 4: Probe 30x30x10 cm 6: Kraftmessring P: Vertikale Belastung Großrahmenschergerät Versuchsdurchführung: 1. Eine quadratische Probe (30x30x10 cm) wird zwischen der unteren und der oberen Scherzelle eingebaut. 2. Nach der Konsolidation unter der vertikalen Last P wird die Probe durch Verschiebung der unteren Scherzelle abgeschert. 3. Während der Abscherung wird die Scherverformung durch den Wegaufnehmer und die Schubspannung durch den Kraftmessring gemessen. Ziele und Ergebnisse: 1.Untersuchungen des Scherverhaltens von Kies, des Scherverhaltens zwischen Beton und Bodenmaterialien sowie zwischen Geotextil und Bodenmaterialien. 2.Bestimmung der Scherfestigkeit grobkörniger Böden und des Scherwiderstandes zwischen Böden und anderen Materialien. Spezialgeräte und Versuche • Versuche zur Bestimmung der pF-Kurve teilgesättigter Böden Saugspannung in teilgesättigten Böden pF-Anlage T pw 1 2 pa 1: pF-Topf 2: Keramikplatte 3: Gummihülle 4: Probe 5: Druckluft 6: Entwässerung 7: Bodenkörner p: Luftdruck pw = pa: Wasserdruck ∆p=(pw-p): Druckdifferenz → Saugspannung 1: Bodenkörner 2: Porenwasser T: Kapillarspannung pa: Luftdruck pw: Wasserdruck ∆p=(pw - pa): Unterdruck (Saugspannung) Sättigungsgrad % Saugspannung und Sättigungsgrad (pF-Kurve) Messtechnik 100 1 5 p Ton Sand p 6 50 4 7 pw 2 2 3 0 0,1 1 10 100 1000 Saugspannung (kN/m2) Spezialgeräte und Versuche • Frostversuche Frostzelle: Frostzelle in Klimakasten 1: Fußplatte 2: Probenring 3: Probe 4: Wärmeplatte 5: Kühlplatte 6: Kopfplatte 7: Belastungsstempel 8: Wegaufnehmer 9: Kühlflüssigkeit 10: Temperatursensoren 11: Wasserdruckaufnehmer 12: Wasserbehälter Anlage für Frostversuche Versuchsdurchführung: 1. Die zylindrische Probe wird in den Probenring einbaut und unter der Last P konsolidiert. 2. Die Probe wird unter einer konstanten Temperaturdifferenz von oben nach unten gefrostet. 3. Während der Frosteindringung werden Temperaturgradient, Frosthebung oder Eisdruck und Porenwasserunterdruck oder Porenwasserüberdruck gemessen. Ziele: 1. Untersuchung der Frosteindringung in unterschiedlichen Böden 2. Untersuchung der Frosthebung und des Eisdrucks in unterschiedlichen Böden 3. Untersuchung der Entwicklung des Porenwasserunterdrucks und der Eislinsenbildung Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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