REGION Zonenplan Sattel wird präzisiert SATTEL ste. Nachdem die umfangreichen Erhebungen und Planungen abgeschlossen worden sind, werden die Naturgefahren und die Gewässerraumzonen in die Zonenplanung integriert und für die Grundeigentümer verbindlich. Die Gewässerraumzonen sind jedoch nur für die Baugebiete und (noch) nicht für die Landwirtschaftszonen definiert, wie Gemeindeschreiber Pirmin Moser auf Anfrage präzisiert. Die Baugebiete von Sattel seien wenig von Naturgefahren betroffen, weshalb es bei der öffentlichen Auflage keine Einsprachen gab. Das Planungswerk wird an der Gemeindeversammlung vom 15. April vorgestellt. Am 5. Juni wird an der Urne darüber befunden. NACHRICHTEN Sattel hat bald 2000 Einwohner SATTEL ste. Anfang 2016 wohnten in Sattel gemäss Einwohnerstatistik 1914 Personen, 34 mehr als ein Jahr zuvor. 1980 waren es erst 1090. In diesen 35 Jahren hat sich die Einwohnerzahl des Bergdorfes also fast verdoppelt. Von den Anfang Januar 2016 registrierten Personen hatten 1685 den Schweizer Pass, und 229 waren Ausländer mit einer Aufenthaltsbewilligung von mehr als sechs Monaten. Rechnung 2015 mit roter Null SATTEL ste. Die Rechnung 2015 der Gemeinde Sattel schliesst mit einem Fehlbetrag von 6500 Franken ab. Sie befindet sich derzeit in Prüfung bei der Rechnungsprüfungskommission und wird an der Gemeindeversammlung vom 15. April im Detail erläutert. Veranschlagt war ein Defizit von 590 000 Franken. Der bessere Abschluss ist auf höhere Steuereinnahmen, höhere Rückvergütungen und geringere Ausgaben zurückzuführen. Änderungen im Zonenplan SATTEL ste. An der Gemeindeversammlung vom 15. April werden drei Zonenplanänderungen vorgestellt. In der Hirschenmatt sollen 194 Quadratmeter aus der Reservezone in die Zone WG3 umgezont werden. Als Kompensation dafür soll im Sonnenrain die gleiche Fläche von der Bauzone in die Reservezone zurückgezont werden. Schliesslich soll im Gebiet Schlössli/Waldherren ein Teil der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen auf Antrag des Grundeigentümers in die Landwirtschaftszone umgezont werden. Vergütung für «Sonnenanlage» SATTEL ste. Die Gemeinde Sattel erhält für die Photovoltaikanlage am Gemeindehaus Dorfstrasse 22a aus dem Topf der kostendeckenden Einspeisevergütung eine Einmalentschädigung von 11 124 Fran- ken, wie der Gemeinderat in einem Medienbulletin mitteilt. Landverkauf an den Kanton SATTEL ste. Der Kanton benötigt im Zusammenhang mit dem mittlerweile abgeschlossenen Ausbau der Ägeristrasse zwischen Schmitte und Schornen noch 50 Quadratmeter Land als Realersatz. Die Gemeinde verkauft dieses Land zulasten einer Parzelle Moosgarten, eines ehemaligen Pflanzblätzes, der nicht mehr genutzt wird. Da es sich um einen geringfügigen Landverkauf handelt, kann der Gemeinderat dieses Geschäft vollziehen. Bote der Urschweiz | Freitag, 11. März 2016 5 «Nachfrage nach erschlossenem Bauland ist unvermindert hoch» INNERSCHWYZ Das Amt für Wirtschaft verzeichnet viele Anfragen für Firmenansiedlungen. Viele sagen dann ab, weil zu wenig erschlossenes Bauland zur Verfügung steht. FRANZ STEINEGGER Im Rahmen einer Diskussion über die Urmibergachse und das geplante Bundes-Asylzentrum in Seewen von Mitte Februar erwähnte Volkswirtschaftsdirektor Kurt Zibung, dass eine international tätige Firma bis zu 400 Arbeitsplätze in Seewen ansiedeln wollte, dann aber zurückbuchstabierte und im Kanton Luzern Land erwarb, weil das Zeughausareal nicht erschlossen und kein Land erwerbbar ist. «Baureif und erschlossen» Urs Durrer, Vorsteher des Amts für Wirtschaft, bestätigt diese «verlorene Chance». Das in der Medizinaltechnik angesiedelte Unternehmen beabsichtigte, die Produktion nach Seewen wegen der Mythen-Kulisse zu verlegen. Mit dieser wollte die Firma die Schweizer Herkunft ihrer Produkte unterstreichen. «Wir haben mit den Verantwortlichen verhandelt, konnten ihnen aber nichts versprechen, weil das Gelände nicht auf dem Markt und nicht erschlossen war. Damit war der Zug für uns abgefahren.» Entscheidend bei Firmenansiedlungen sei, dass Land baureif und erschlossen sei, weiss Durrer aus Erfahrung. Hohe Nachfrage nach Gewerbeland Er unterstreicht seine Aussage mit der Industrie- und Gewerbezone Fänn in Küssnacht. «Hier können wir ansiedlungswilligen Unternehmen Platz anbieten. Letztes Jahr ist die LCA Automation im AS-Schindler-Gebäude mit 90 Mitarbeitenden eingezogen. Derzeit sind wir mit einer Firma am Verhandeln, die weitere 100 Mitarbeitende ins gleiche Gebäude einbringen würde.» Hinzu komme der Die innere Verkehrserschliessung im Fänn (Bild) ist genügend gross konzipiert. Gefordert ist das Astra, das den Autobahnanschluss Küssnacht dringend ausbauen muss. Bild Edith Meyer Health-Tech-Park des kürzlich verstorbenen Georg Schinko, wo ein baubewilligtes Projekt demnächst umgesetzt werde. Urs Durrer hofft, dass das Bundesamt für Strassen (Astra) spätestens 2018 den Autobahnanschluss in Küssnacht wie geplant ausbauen werde. «Sonst laufen wir Gefahr, dass uns ein Engpass bei der Verkehrserschliessung erneut Grenzen setzt.» Denn die Nachfrage nach Gewerbeland sei im inneren Kantonsteil unvermindert hoch. richtig grosse Ansiedlungen – mit einem Landbedarf von acht bis zehn Hektaren. Diese seien eine Nummer zu gross, «wir haben schlicht kein Land in dieser Grössenordnung zur Verfügung», betont der Vorsteher des Amts für Wirtschaft. Es sei deshalb wichtig, dass in zwei bis drei Jahren weitere Gebiete in Innerschwyz baureif erschlossen seien. Er denkt dabei insbesondere an die Urmibergachse, wo endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden müssten. Fänn überbrückt Engpass «Flächen im Baurecht will niemand» «Zum Glück haben wir das Gebiet Fänn, denn das ist derzeit das einzige im inneren Kantonsteil, wo wir Gewerbeflächen in grösserem Stil anbieten können.» Man habe auch Anfragen für Attraktiv seien Parzellen, welche Unternehmen erwerben können – oder Mietobjekte. Denn ein relativ häufiges Geschäftsmodell sei, dass Firmen massgeschneiderte Gebäude in Auftrag ge- ben und sich dann mit langfristigen Verträgen einmieteten. «Flächen im Baurecht will niemand. Das ist erst die letzte Möglichkeit, die in Betracht gezogen wird», bemerkt Durrer. Es sei dringend, Gewerbeflächen zur Verfügung zu stellen. Einerseits sei die Nachfrage vorhanden, andererseits müsse die Zahl der Arbeitsplätze mit dem hohen Bevölkerungswachstum Schritt halten, um die Pendlerströme zu reduzieren. Durrer erinnert daran, dass heute täglich 5000 Arbeitnehmer netto aus dem Raum Innerschwyz nach auswärts pendeln. Als positives Beispiel nennt er wiederum Küssnacht: Hier wuchsen die Arbeitsplätze in jüngster Zeit stärker als die Bevölkerung, wodurch sich die Pendlerströme verringerten. Ein Sammelsurium an Kritikpunkten KANTON Weitere Einsprachen gegen Brunnen Nord verzögern das Grossprojekt. Die Palette der Kritikpunkte ist breit. explizit auf die einzelnen Einsprecher einzugehen, hat er zusammengefasst, um welche Kritikpunkte es sich handelt. So sind beispielsweise die Strassenab- stände wieder ein Thema, aber auch Fragen zu den Parkplätzen, Fuss- und Radwegen oder dem geänderten Wohnanteil. Bei Letzterem rückt auch der CHRISTOPH CLAVADETSCHER Die kantonale Nutzungsplanung Brunnen Nord wurde im Februar zum zweiten Mal öffentlich aufgelegt. Die Behörden waren optimistisch und gingen davon aus, dass aufgrund der vorgängig erzielten Einigungen keine weiteren Einsprachen folgen würden. Doch es kam anders, wieder wurde opponiert (der «Bote» berichtete). Der Verkehrsclub der Schweiz (VCS), Pro Natura und eine Privatperson waren auch mit der überarbeiteten Nutzungsplanung nicht einverstanden. Zunächst wurde von offizieller Seite zum Inhalt der Einsprachen keine Stellung bezogen. Gestern hat nun aber Volkswirtschaftsdirektor Kurt Zibung Details dazu bekannt gegeben. Ohne Aspekt des preisgünstigen Wohnens in den Fokus. Weiter geht es auch um Definitorisches: Was ist eine Hauptstrasse, was eine Erschliessungsstrasse? Auch das Thema Ökologie kommt erneut aufs Tapet, indem mehr Grünraum gefordert wird. Gemäss Zibung wollen die Einsprecher aber auch ihre Parteirechte wahren und vereinzelt Entschädigungsansprüche geltend machen. Schnell Lösungen finden Idyllisch wartet die ehemalige Zementfabrik in der Wintersonne, bis sie im Rahmen von Brunnen Nord einer neuen Nutzung zugeführt wird. Bild Andreas Seeholzer ANZEIGE Das Archivgesetz tritt in Kraft Kanton sucht neue Schätzer KANTON see. Das neue Archivgesetz des Kantons wird auf den 1. April in Kraft gesetzt. Die Referendumsfrist ist ungenützt abgelaufen. Dies schreibt der Regierungsrat im aktuellen Amtsblatt. Die heute geltende Archivverordnung aus dem Jahr 1994 genügt den Anforderungen an eine zeitgemässe Archivierung nicht mehr. KANTON see. Auf den 1. Juli ist die kantonale Schätzungskommission neu zu bestellen und durch den Kantonsrat zu wählen. Das Baudepartement hat nun die Stellen von drei neuen Mitgliedern der Schätzungskommission sowie die eines Ersatzmitglieds der Schätzungskommission im Amtsblatt öffentlich ausgeschrieben. Gross verhandeln will der Kanton aber nicht mehr. «Der Spielraum für weitere Änderungen ist sehr klein», sagt Zibung. Möglichst rasch würden nun Gespräche geführt. Es müsse auch nochmals Aufklärungsarbeit geleistet werden, denn einige Kritikpunkte hätten in diesem Verfahren schlicht nichts mehr verloren. Bis Ende April will der Kanton eine Lösung finden, der Rechtsweg soll vermieden werden. «Denn wie die Erfahrung zeigt, gibt es da am Ende nur Verlierer», weiss Regierungsrat Zibung.
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