Projekt Nr. 1.048.6.002 Jurybericht Primarschule Waldkirch Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite Anonymer Projektwettbewerb im selektiven Verfahren 05. Januar 2016 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht Ingress Zur besseren Lesbarkeit wird generell nur die männliche Schreibweise verwendet. Selbstverständlich sind damit auch weibliche Personen angesprochen und eingeschlossen. Plandarstellungen sind grundsätzlich nach Norden ausgerichtet. ERR Raumplaner AG Kirchgasse 16 9004 St.Gallen www.err.ch [email protected] Telefon +41(0)71 227 62 62 Fax +41(0)71 227 62 63 Seite 2 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht Seite 3 Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage und Anlass des Wettbewerbs 2Verfahren 4 5 2.1Auftraggeber 5 2.2 Organisation und Moderation 5 2.3Verfahrensart 5 2.4Preisgericht 6 2.5Teilnehmer 7 3Vorprüfung 8 4Ausschlüsse 9 4.1 Ausschlüsse von der Beurteilung 9 4.2 Ausschlüsse von der Preiserteilung 9 5Beurteilung 10 5.1Beurteilungskriterien 10 5.2 Lesung und erster Rundgang 11 5.3 Zweiter Rundgang 11 5.4 Engere Wahl 11 5.5 Dritter Rundgang 12 5.6Kontrolldurchgang 12 5.7 Rangierung und Preiserteilung 12 5.8 Empfehlung des Preisgerichts 13 5.9Würdigung 13 6Projektverfasser 14 7Genehmigung 15 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht 1 Ausgangslage und Anlass des Wettbewerbs Die Schule Waldkirch-Bernhardzell führt als Teil der Einheitsgemeinde Waldkirch die Volksschule an den Standorten Waldkirch und Bernhardzell. Das Schulhaus Breite soll den neuen Raumbedürfnissen, die in den letzten Jahren entstanden sind, angepasst werden. Dazu ist einerseits eine Sanierung der bestehenden Anlage vorgesehen, andererseits aber auch ein Anbau des bestehenden Schulhauses notwendig. Das Schulhaus Breite befindet sich im westlichen Teil von Waldkirch, südlich der Arneggerstrasse. Abb. 1 Lage Schulhaus Breite | www.map.geo.admin.ch Abb. 2 Lage Schulhaus Breite | www.map.geo.admin.ch Seite 4 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht 2 Verfahren 2.1 Auftraggeber Auftraggeber ist die politische Gemeinde Waldkirch. 2.2 Organisation und Moderation Die gesamte Wettbewerbsbegleitung (fachliche Vorbereitung, Organisation, Moderation und Vorprüfung) erfolgte durch nachfolgendes Wettbewerbsbüro: ERR Raumplaner AG Kirchgasse 16 9004 St.Gallen T +41 71 227 62 62 F +41 71 227 62 63 [email protected] www.err.ch 2.3 Heini Forrer, Dipl. Ing. FH Raumplaner, FSU [email protected] Adrian Grütter, BSc FHO in Raumplanung, FSU [email protected] Verfahrensart Der Wettbewerb wurde als anonymer einstufiger Projektwettbewerb im selektiven Verfahren durchgeführt. Seite 5 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht 2.4 Preisgericht Das Preisgericht setzte sich aus folgenden Mitgliedern zusammen: Sachpreisrichter »» Müller Franz, Gemeindepräsident »» Bolzern Andreas,Schulratspräsident Ersatz Sachpreisrichter »» Oberholzer Felix, Vertreter Primarschule Waldkirch Fachpreisrichter »» Bossart Bruno, Dipl. Arch. HBK/BSA/SIA, St.Gallen »» Trunz Karlpeter, Dipl. Arch FH, SIA, Trunz & Wirth AG, Henau »» Zbinden Markus, Dipl. Arch. HTL/BSA/SIA, Niggli + Zbinden Architekten BSA, St.Gallen Ersatz Fachpreisrichter »» Bucher Nik, Bucher Architekt BSA, St. Margrethen Experten mit beratender Stimme (ohne Stimmrecht) »» Dörig Thomas, Präsident Gewerbeverein Waldkirch »» Forrer Heini, Dipl. Ing. FH Raumplaner, FSU, ERR Raumplaner AG »» Keller René, Schulrat, verantw. Infrastruktur »» Nussli Sonja, Leitung Schulverwaltung Organisation / Moderation »» Forrer Heini, Dipl. Ing. FH Raumplaner, FSU, ERR Raumplaner AG »» Grütter Adrian, BSc FHO in Raumplanung, FSU, ERR Raumplaner AG Seite 6 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht 2.5 Teilnehmer Im Rahmen der Präqualifikation hat das Preisgericht am 11. Mai 2015 folgende 15 Teams ausgewählt und zur Teilnahme am Wettbewerb eingeladen: Ordentliche Büros: »» ARGE Scherrer Valentin Architekten Rudolph Architekten AG, Regensdorf »» Baumschlager Eberle AG, St.Gallen »» Baumschlager Hutter GmbH, Widnau »» Birchmeier Uhlmann + Rabinovich Architekten AG, Zürich »» Daniel Cavelti Architektur AG, St.Gallen »» Donatus Lauener + Brian Baer GmbH, Frauenfeld »» Gähler Architekten BSA / SIA, St.Gallen »» Harder Spreyermann Architekten ETH/SIA/BSA AG, Zürich »» hug architekten, St.Gallen »» Itten + Brechbühl AG, Zürich »» Sigrist Architekten AG, St.Gallen »» team4 Architekten ETH/SIA AG, Zürich Nachwuchsbüros: »» Architekt Matthias Bär ZT GmbH, Dornbirn (AT) »» Brockmann Stierlin Architekten GmbH, Zürich »» Singer Baenziger Architekten, Zürich Gegen die Verfügung betreffend der Auswahl der Bewerber sind keine Beschwerden eingegangen. Von den eingeladenen Büros haben die Büros «Gähler Architekten BSA / SIA, St.Gallen» und «Harder Spreyermann Architekten, Zürich» trotz Verpflichtung zur Abgabe eines Projekts nach Abschluss der Präqualifikation aus Kapazitätsgründen die Teilnahme am Wettbewerb abgesagt. Das Büro «Baumschlager Hutter GmbH, Widnau» hat ohne Begründung kein Projekt eingereicht. Seite 7 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht Die eingereichten Projekte tragen folgende Namen (zur Orientierung wurden die Projekte in alphabetischer Reihenfolge nummeriert): »» 01_cubilia »» 02_das doppelte lottchen »» 03_ein mal eins »» 04_Lupo »» 05_Neue Breite »» 06_park »» 07_Pünktchen und Anton »» 08_Rägeboge »» 09_sorbet »» 10_Tick, Trick und Track »» 11_unité »» 12_UNODUETRE 3 Vorprüfung Die eingereichten Wettbewerbsbeiträge wurden im Auftrag des Veranstalters durch das Büro ERR Raumplaner AG, St.Gallen einer wertungsfreien Vorprüfung unterzogen. Sie umfasste auf der formellen Seite die Kontrolle der Abgabefristen, der Vollständigkeit, der Lesbarkeit sowie der Anonymität. Auf der materiellen Seite wurden die Einhaltung der Programmbestimmungen und des Raumprogramms geprüft. Eine Nichteinhaltung der eben genannten Punkte kann zu einem Ausschluss von der Beurteilung (aufgrund formaler Aspekte) respektive von der Preiserteilung (aufgrund materieller Aspekte) führen. Die Ergebnisse der Vorprüfung wurden im Bericht vom 08. Dezember 2015 festgehalten. Der Vorprüfungsbericht wurde sämtlichen Mitgliedern des Preisgerichts an der Jurierung zur Verfügung gestellt. Nach dem ersten Jurytag wurden die verbleibenden fünf Projekte zusätzlich durch die Bau Data AG, St.Gallen (Urs Engler) einer wertungsfreien Kostenschätzung unterzogen. Die Resultate der Kostenschätzung wurden dem Preisgericht vor der zweiten Jurierung zugestellt. Seite 8 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht 4 Ausschlüsse Nach Kenntnisnahme des Vorprüfungsberichts hatte das Preisgericht darüber zu befinden, ob ein Projekt von der Beurteilung oder der Preiserteilung auszuschliessen ist. 4.1 Ausschlüsse von der Beurteilung Ein Wettbewerbsbeitrag muss von der Beurteilung ausgeschlossen werden, wenn er nicht rechtzeitig oder in wesentlichen Bestandteilen unvollständig abgeliefert wurde, unleserlich ist, unlautere Absichten vermuten lässt oder wenn der Teilnehmer gegen das Anonymitätsgebot verstossen hat (Art. 19.1 SIA-Ordnung 142). Das Projekt 12_UNODUETRE wurde zu spät und nicht beim begleitenden Wettbewerbsbüro abgegeben und hat somit wesentlich gegen eine formale Bestimmung verstossen. Das Preisgericht hat einstimmig entschieden, dieses Projekt von der Beurteilung auszuschliessen. Das Preisgericht hat weiter sämtliche formelle Mängel betrachtet und diskutiert. Das Preisgericht kam zum Schluss, dass bei keinem der verbleibenden Wettbewerbsbeiträgen derart wesentlich von den erwähnten Punkten abgewichen wurde, als dass er von der Beurteilung ausgeschlossen werden müsste. 4.2 Ausschlüsse von der Preiserteilung Ein Wettbewerbsbeitrag muss von der Preiserteilung ausgeschlossen werden, wenn er von den Programmbestimmungen in wesentlichen Punkten abweicht (ARt. 19.1 SIA-Ordnung 142). Es wurden bei folgenden Projekten Mängel festgestellt: »» 01_cubilia C2) Arbeitsräume Förderung KIGA nur ein Raum mit 30m2 statt 3 Stk. mit je 30m2 »» 02_das doppelte lottchen B13) Schulleiterbüro Primarschule fehlt (50m2) »» 03_ein mal eins A7) Personalzimmer KIGA fehlt (35m2) »» 04_Lupo A7) Personalzimmer KIGA fehlt (35m2) »» 07_Pünktchen und Anton A7) Personalzimmer KIGA fehlt (35m2) »» 08_Rägeboge A7) Personalzimmer KIGA fehlt (35m2) B14) Lehrervorbereitung: Anstelle von 2x100m2 nur 1x 119m2 Seite 9 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht »» 09_sorbet A4) Materialraum KIGA: Befindet sich nicht bei Kindergarten, insgesamt 8 Stück Sollte jedoch 1 Stk. mit 20m2 sein »» 11_unité A7) Personalzimmer KIGA fehlt (35m2) »» 12_unoduetre A7) Personalzimmer KIGA fehlt (35m2) B9) Zahnpflege Primarschule fehlt (25m2) I3) gedeckter Pausenplatz fehlt (150m2) Das Preisgericht hat sämtliche Abweichungen von den Programmbestimmungen betrachtet, gegenseitig verglichen und eingehend diskutiert. Bei der Abwägung und Gewichtung der Mängel ist das Preisgericht zur Überzeugung gelangt, dass die festgestellten Abweichungen als unerheblich toleriert werden können und während der Projektierung eines Ausführungsprojekts behoben werden können. 5 Beurteilung 5.1 Beurteilungskriterien Alle eingereichten Wettbewerbsbeiträge wurden im Rahmen der Jurierung nach den folgenden, im Wettbewerbsprogramm aufgeführten Kriterien beurteilt: »» Ortsbauliche und gestalterische Qualität »» Volumetrische und räumliche Qualität des Projektes »» Architektonischer Ausdruck »» Einpassung in die Umgebung »» Ökologie (Energiekonzept, Materialvorschläge mit Hinweis zur Nachhaltigkeit) »» Nutzungsqualität »» Materialisierungskonzept »» Aussenraumgestaltung / Erschliessung »» Betriebliche Effizienz »» Wirtschaftlichkeit (Baukosten), Energieeffizienz, Nachhaltigkeit Seite 10 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht 5.2 Lesung und erster Rundgang Zur Einarbeitung in die Projekte wurde zu Beginn eine Lesung aller Projekte in Gruppen unter der Leitung von jeweils einem Fachpreisrichter durchgeführt. Anschliessend wurden im ersten Rundgang sämtliche Projekte im Plenum diskutiert und beurteilt. Das Preisgericht beschloss einstimmig, dass folgende drei Projekte im ersten Rundgang ausscheiden: »» 04_Lupo »» 08_Rägeboge »» 11_unité Die Gründe für das Ausscheiden im ersten Rundgang liegen in einem zu wenig überzeugend Lösungsansatz hinsichtlich dem Umgang mit der ortsbaulichen Gesamtsituation und dem Aussenraum oder in Mängeln in der Organisation. 5.3 Zweiter Rundgang Im zweiten Rundgang wurden die verbleibenden acht Wettbewerbsbeiträge durch das Preisgericht detailliert betrachtet, vertieft diskutiert und gegeneinander abgewogen. Das Preisgericht beschloss einstimmig, dass folgende drei Projekte im zweiten Rundgang ausscheiden: »» 05_Neue Breite »» 06_park »» 10_Tick, Trick und Track Die Projekte, die im zweiten Rundgang ausgeschieden wurden, weisen einzelne interessante Elemente auf, konnten aber in der gesamtheitlichen Betrachtung nicht weiter überzeugen. 5.4 Engere Wahl Folgende fünf Projekte verblieben nach dem ersten und zweiten Rundgang in der engeren Wahl: »» 01_ cubilia »» 02_ das doppelte lottchen »» 03_ ein mal eins »» 07_Pünktchen und Anton »» 09_ sorbet Seite 11 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht Nach dem zweiten Rundgang wurde die Jurierung unterbrochen, um die verbleibenden fünf Beiträge einer vertieften Betrachtung durch die Fachpreisrichter und einer wertungsfreien Kostenschätzung zu unterziehen. 5.5 Dritter Rundgang Im dritten Rundgang wurden die vertieften Betrachtungen der fünf verbleibenden Wettbewerbsbeiträge durch die Fachpreisrichter präsentiert. Weiter wurde die Projekte erneut einander unter den im Wettbewerbsprogramm aufgeführten Kriterien einander gegenübergestellt sowie die Wirtschaftlichkeit diskutiert. 5.6 Kontrolldurchgang Vor der Rangierung führte das Preisgericht einen Kontrolldurchgang durch und betrachtete noch einmal alle Beiträge. Die Überprüfung der bisherigen Beurteilung führte zu keiner Änderung. 5.7 Rangierung und Preiserteilung Nach eingehender Diskussion und nach Abwägung aller Kriterien legte das Preisgericht einstimmig folgende Rangfolge fest: 1. Rang 2. Rang 3. Rang 4. Rang 5. Rang Das doppelte lottchen sorbet cubilia Pünktchen und Anton ein mal eins Im Anschluss an die Rangierung wurden die Preise zugeteilt. Als Gesamtpreissumme standen CHF 120‘000 (exkl. MwSt.) zur Verfügung, die wie folgt verteilt wurden: 1. Preis 2. Preis 3. Preis 4. Preis 5. Preis Das doppelte lottchen CHF 35‘000 sorbetCHF 30‘000 cubilia CHF 25‘000 Pünktchen und Anton CHF 16‘000 ein mal eins CHF 14‘000 Seite 12 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht 5.8 Empfehlung des Preisgerichts Das Preisgericht empfiehlt dem Veranstalter, das auf dem 1.Rang platzierte Projekt «Das doppelte Lottchen» zur Weiterbearbeitung und Ausführung. Bei der Weiterbearbeitung des Projekts sind insbesondere folgende Punkte sowie der Projektbeschrieb im Anhang zu berücksichtigen: »» Umgebungsgestaltung: Zugangssituation - grosszügiger Aufgang zum Pausenplatz »» Erschliessung / Zugang Kindergärten: evtl. separat »» gedeckter Pausenplatzbereich: Grösse ist zu überprüfen »» Korridore: natürliche Belichtung erwünscht (Verglasung Arbeits-/ Gruppenräume, Oblichter) 5.9 Würdigung Sämtlichen Teilnehmern gebührt für die Einreichung ihrer interessanten Wettbewerbsbeiträge ein grosser Dank. Sie haben unter anderem mit der Vielfalt an Lösungsvorschlägen dazu beigetragen, eine intensive Diskussion und Auseinandersetzung mit der Aufgabenstellung zu ermöglichen. Die Durchführung des Wettbewerbs hat sich aus Sicht des Preisgerichts gelohnt. Seite 13 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht 6 Projektverfasser Nach Abschluss der Jurierung ermittelte das Preisgericht folgende Projektverfasser der Wettbewerbsbeiträge: »» 01_cubilia Daniel Cavelti Architektur AG, St.Gallen »» 02_das doppelte lottchen Birchmeier Uhlmann und Rabinovich Architekten AG, Zürich »» 03_ein mal eins hug architekten, St.Gallen »» 04_Lupo Singer Bänziger Architekten, Zürich »» 05_Neue Breite Baumschlager Eberle AG, St.Gallen »» 06_park Architekt Matthias Bär ZT GmbH, Dornbirn (AT) »» 07_Pünktchen und Anton Brockmann Stierlin Architekten GmbH, Zürich »» 08_Rägeboge Itten und Brechbühl AG, Zürich »» 09_sorbet team4 Architekten ETH/SIA AG, Zürich »» 10_Tick, Trick und Track Sigrist Architekten AG, St.Gallen »» 11_unité Donatus Lauener und Brian Baer GmbH, Frauenfeld »» 12_UNODUETRE ARGE Scherrer Valentin Architekten + Rudolph Architekten AG, Regensdorf Seite 14 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht 7 Genehmigung Das Preisgericht genehmigt in seiner Zusammensetzung vom 22. Dezember den vorliegenden Jurybericht. Müller Franz .................................................................................................... Bolzern Andreas .................................................................................................... Oberholzer Felix .................................................................................................... Bossart Bruno .................................................................................................... Trunz Karlpeter .................................................................................................... Zbinden Markus .................................................................................................... Dörig Thomas .................................................................................................... Forrer Heini .................................................................................................... Keller René .................................................................................................... Nussli Sonja .................................................................................................... Seite 15 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht Anhang A: rangierte Wettbewerbsbeiträge Seite 16 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht Das doppelte Lottchen 1. Rang / 1. Preis (35‘000 CHF) Projektverfasser Birchmeier Uhlmann und Rabinovich Architekten AG Flüelastrasse 10 8048 Zürich Mitarbeiter Birchmeier Urs Uhlmann Anne Rabinovich Carlos Furrer Olivia Michailidou Peni Modellfoto Seite 17 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht Projektbeschrieb Der neue Schultrakt für die Unterstufe mit Kindergärten wird parallel zur Hauptstrasse präzis platziert und ergänzt den bestehenden Mittelstufentrakt zu einer übersichtlichen Gesamtanlage. Der dazwischenliegende Pausenplatz – gegenüber der Strasse leicht erhöht – bildet das Herz der neuen Primarschulanlage. Der geschickt versetzte Neubaukörper reagiert auf den Strassenraum und schafft klare Zugangssituationen. Die Gebäudegrundfläche wird kompakt gehalten zu Gunsten einer grosszügigen Umgebungsfläche für Nutzungen wie Spielwiese und Spiel- und Sportplatz. Der Zugang zur Schule erfolgt von Süden und Osten über die Sportanlagen, sowie von Norden über die Treppe ab der Strasse zum gemeinsamen Pausenplatz. Ein zusätzlicher Nebeneingang ab Niveau der Arneggerstrasse ist speziell für die ausserschulische Nutzung (Bibliothek, Mehrzweck-/Singsaal) gedacht. Die halbgeschossig versetzte Treppenanlage des bestehenden Schulhauses wird gespiegelt und schafft gute Verbindungen zwischen den Geschossen. Die öffentlichen Räume der Schulanlage wie Tagesstruktur, Mehrzweck-/Singsaal und Bibliothek sind am Kopf des Neubaus angeordnet. Sämtliche Klassenzimmer sind nach Süden zum ruhigen Grünraum orientiert. Die Kindergärten im Erdgeschoss stehen in guter Verbindung zu den vorgelagerten Aussenspielplätzen. Die Räume für die Lehrpersonen, die Therapieräume sowie Werk- und Handarbeitszimmer sind zur Strasse hin ausgerichtet. Es ist eine hinterlüftete Fassadenbekleidung mit vertikal strukturierten Faserzementplatten in Kombination mit horizontalen Fensterbändern angedacht. Die Holzmetallfenster mit Ausstellmarkisen schaffen eine stimmige und unterhaltsarme Gebäudehülle. Der Kindergarten-Spielplatz erstreckt sich auf die Länge des Klassenzimmertraktes und ist als gestampfter Mergelplatz vorgesehen - einzelne Baumgruppen zonieren diesen Raum und schaffen schattige und stufengerechte Raumnischen. Der Abbruch des Altbaues, bzw. die Erstellung des Neubaues soll in zwei Etappen realisiert werden, so dass auf Provisorien verzichtet werden kann. Das kompakte Gebäudevolumen lässt günstige Erstellungskosten, bzw. Unterhaltskosten erwarten. Zusammen mit dem bestehenden Schulhaus bildet der Ergänzungsbau eine neue Primarschulanlage, die sich angemessen ins Ortsbild einfügt. Der Projektvorschlag überzeugt insgesamt und bildet eine gute Grundlage zur Weiterbearbeitung. Seite 18 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht Situation Ansicht / Schnitt Seite 19 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht sorbet 2. Rang / 2. Preis (30‘000 CHF) Projektverfasser team4 Architekten ETH / SIA AG Nordstrasse 110 8037 Zürich Mitarbeiter Peribanez Marta Marschall Steffen Franz Micha Franz Christoph Beigezogene Fachplaner planikum gmbh, Landschaftsarchitektur und Umweltplanung SIA/ BSLA, Glowart Florian, Hitzler Daniela, Mühler Margrit Makiol+Wiederkehr Ingenieure, Beratung Brandschutz, Wiederkehr Rheinhard Caprez AG Ingenieure ETH / SIA, Beratung Statik, Fabris Allesandro Raumanzug GmbH, Beratung Haustechnik / Energie, Gilgen Daniek forma4, Modellbau Modellfoto Seite 20 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht Projektbeschrieb Ein gut proportioniertes Saalgebäude, ein kompakter Schulhauskörper und das alte Schulhaus mit dem Kindergarten bilden ein interessantes, campusartiges Ensemble. Durch das räumliche Zusammenspiel der drei Baukörper entsteht ein sehr schöner und gut nutzbarer Innenhof, an den sich die neue Erschliessungsgasse anbindet. Die einzelnen Gebäudevolumen sind untereinander sehr gut abgestimmt. Von der Strasse her gesehen, entsteht eine Staffelung von Baukörpern, die eine angemessene Massstäblichkeit einer Schule mit Kindergarten und Primarstufe aufweisen. Zwei Baumdächer beidseitig des Musiktraktes sind als räumliche Ankunftsorte ausgebildet und ergeben einen einladenden Auftakt zur Schulanlage. Der Primarschulhaus-Körper liegt zu nahe am Sportplatz und an der Böschung im Süden, es fehlt das entsprechende Umfeld vor den Schulräumen. Es wird ein sehr differenziertes Freiraumkonzept vorgeschlagen, das einen hohen Aufenthaltswert verspricht. Vielleicht hätte man irgendwo auch ganz gerne eine grössere zusammenhängende Spielwiese ohne die ergänzenden Elemente. Der Aussenbereich des Kindergartens beansprucht zu viel Fläche. Vor dem alten Schulhaus bleibt der Vorplatz in Form einer gut gestalteten Terrasse erhalten und bietet für die Kleinsten der Schule einen eigenen, abgesetzten Aussenbereich vor dem Eingang. Das alte Schulhaus wird durch gekonnte aber etwas aufwendige Eingriffe im Grundriss als Kindergarten-Gebäude umgenutzt. Der neue Grundriss ermöglicht durch die kleinteilige Gebäudestruktur ein dem Kind gerechtes Haus. Das Saalgebäude entlang der Strasse ist sehr gut nutzbar, auch ausserschulisch, die aktiven Nutzungen beleben den Strassenraum abends. Im Innern sind die Räume untereinander gut und sinnvoll angeordnet. Die Primarschule wird als kompakter Hallenbaukörper vorgeschlagen. Die räumlich interessante Halle wird umschlossen von einer Raumschicht mit den unterschiedlichen Räumen. Schade, dass aus diesem introvertierten Innenraum kein direkter Bezug in die Umgebung möglich ist. Die Halle wird von oben über Galerien belichtet, diese „Kombizone“ ist vielfältig nutzbar. Das einfache statische Konzept lässt innerhalb seiner Tragstruktur Spielraum für zukünftige Veränderungen offen. Das Projekt kann gut in den vorgeschlagenen Etappen gebaut werden. Alle Baukörper wirken ausgewogen und harmonisch. Die gut gestalteten und schlichten Fassaden unterstreichen die beabsichtigte Bescheidenheit der Schulanlage. Die kompakten Baukörper und die vorgeschlagene Massivbauweise lassen trotz des etwas über dem Mittel liegenden Kubikmeterinhalts auf etwas höhere Erstellungskosten schliessen. Die massiven Decken und Wände wirken klimatisch ausgleichend. Insgesamt überzeugt der Projektvorschlag aus ortsbaulicher, architektonischer und betrieblicher Sicht trotz kleinerer erwähnter Kritikpunkte. Die feinkörnige Schulanlage vernetzt sich gut mit der baulichen Umgebung des Dorfes wie auch mit der südlich gelegenen Schulanlage. Präsentiert wird eine Schulanlage, die auf verschiedenen Ebenen überzeugt und den Altersstufen der Schulkinder angemessen erscheint. Die neue Schule hat einen sicheren inneren wie äusseren Wert und verleiht dem Ort eine eigene Identität. Seite 21 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht Situation Ansicht / Schnitt Seite 22 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht cubilia 3. Rang / 3. Preis (25‘000 CHF) Projektverfasser Daniel Cavelti Architektur AG Daniel Cavelti Rosenbergstrasse 42 9000 St.Gallen Mitarbeiter Daniel Cavelti Thomas Eugster Marcel Bruderer Andreas Bernet Emanuel Jud Daniel Penteado Beigezogene Fachplaner Pauli Sticker GmbH, Tobias Pauli & Susanna Stricker, Landschaftsarchitekten BSLA Modellfoto Seite 23 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht Projektbeschrieb Ein winkelförmiger Neubau wird zum alten Schulhaus zugefügt und ergibt einen schönen, der Grösse der Schule angemessenen Innenhof. Im Norden befinden sich seitlich des Bibliothekkörpers unter dem Schulhausflügel zwei Zugänge zum Hof. Dieser öffnet sich im Süden zur Sonne hin. Die Hofebene ist unterteilt in eine obere, dem alten Schulhaus zugehörende Ebene und ein unteres Niveau, von dem aus der Neubau und die Bibliothek erschlossen werden. Der Kindergartenbereich befindet sich sinnvoll angeordnet im Erdgeschoss – er ist klar nach Osten zur Dorfmitte orientiert. Die zwei Kindergarten-Gruppen werden über den separaten Zugangsweg, an den sich die dazugehörenden Aussenbereiche anordnen, erschlossen. Von Süden herkommend, müsste der Zugang ebenfalls zu den Eingängen mit Garderoben führen. Intern sind die Räume im Kindergartenbereich sinnvoll einander zugeordnet. Die Kindergartenzimmer verfügen alle über einen sehr schönen Aussenbereich, in genügendem Abstand zum Sportplatz. Die Zimmer sind im Osten geschützt durch den etwas vorspringenden Obergeschoss-Baukörper. Im alten Schulhaus werden kleine Veränderungen nötig. Die Handarbeits- und Werkräume sind richtig im Erdgeschoss angeordnet. Durch die geschickte Anbindung des Neubaus an das alte Schulhaus wird es möglich, dass sich die meisten Klassenzimmer niveaugleich im 1. Obergeschoss befinden. Die Klassenzimmer werden teilweise durch den Gang, der zweiseitig zum Hof orientiert ist, und den Mittelgang im östlichen Teil des Neubaus erschlossen. Der innere Korridor wirkt durch Galerien und interne Treppen attraktiv. Die Belichtung des Korridors erfolgt stirnseitig und durch Lichteinfall von oben. Der Musikraum ist im 1. Oberschoss im Nordwesten über dem offenen Zugangsbereich gut situiert und ist auch von der Primarschule her gut zugänglich. Obwohl etwas peripher gelegen, kann er doch auch ausserhalb des Schulbetriebs, beispielsweise über den Eingang des alten Schulhauses, gut benutzt werden. Von daher stellt sich die Frage nach einem zweiten Lift im alten Schulhaus. Bibliothek im Erdgeschoss und Musiksaal im Obergeschoss sind aktive Nutzungen, die auch abends ober beim frühen Eindunkeln den Strassenabschnitt vor der Schule beleben. Die Umgebung des Schulhausareals ist sinnvoll und sehr sorgfältig gestaltet. Alle Aussenbereiche sind den angrenzenden Nutzungen angemessen zugeteilt. Das gesamte Wegnetz ist so angelegt, dass eine gute Verknüpfung zum anliegenden Quartier möglich ist und dass alle Wege in den Hof führen. Der Hof kann zusammen mit dem Schulhaus wie ein kleines Dorf gesehen werden mit Dorfplatz und Eingängen, die zu den Häusern führen. Das winkelförmige Volumen des Neubaus passt in seiner klaren Form und der zurückhaltend gestalteten Fassade gut zum verwinkelten alten Schulhaus, das eine andere, aber eigene Formsprache aufweist. Der dreigeschossige Baukörper – unterteilt in Sockel und zwei Obergeschosse – verträgt sich gut mit der angrenzenden baulichen Umgebung. Das grosse Seite 24 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht Eckfenster des Musiksaals wirkt etwas aufdringlich. Der auskragende Baukörper über dem offenen Zugang nimmt die Rolle eines Zugangshauses ein und kann im erweiterten Sinn als Portikus gesehen werden. Dadurch bekommt die ganze Schule von der Strasse her einen intressanten und einprägsamen Eingang – die Adresse des Schulhauses ist klar. Der Neubau wird in Massivbauweise Beton vorgeschlagen. Im Innenausbau soll viel Holz verwendet werden. Beton, richtig angewendet und verarbeitet, ist ein robustes Baumaterial. Holz, ein nachwachsender Baustoff, ist auch sinnvoll, ökologisch und schafft im Innern eine behagliche Atmosphäre. Eine ressourcenschonende Bauweise, ein einfaches statisches Konzept und das kompakte Bauvolumen lassen auf ein nachhaltiges Projekt schliessen. Im Kubikmeterinhalt bewegt sich CUBILIA im Mittel der eingereichten Projekte. Für den Neubau ist ein Provisorium notwendig. Gesamthaft gesehen überzeugt das Projekt auf allen Bearbeitungsebenen, abgesehen von kleineren Kritikpunkten wie beispielsweise das Fehlen von zwei Arbeitsräumen à 30 m2. Durch die geschickte, selbstverständliche Einbindung des alten Schulhauses in den Hoftypus wird eine neue Schulanlage geschaffen, die wertvolle Innen-, Aussen- und Übergangsräume anbietet und für die Lernenden ein gutes räumliches Umfeld schafft. Das neue Schulhaus gibt dem Ort eine eigene Identität. Seite 25 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht Situation Ansicht / Schnitt Seite 26 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht Pünktchen und Anton 4. Rang / 4. Preis (16‘000 CHF) Projektverfasser Brockmann Stierlin Architekten Tellstrasse 4 8004 Zürich Mitarbeiter Stierlin Marc Stierlin Maja Brockmann Dirk Oliveira Eliana Vaynberg Anastasia Beigezogene Fachplaner Kollektiv Nordost GmbH, Landschaftsarchitektur, Häne Roman mühlebach partner ag, Akustik + Bauphysik, Mühlebach Andreas Kolb AG Holzbauingenieure, Statik + Brandschutz, Kolb Josef Modellfoto Seite 27 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht Projektbeschrieb Mit einem eigenständigen Neubau wird – zusammen mit dem bestehenden Schulhaus – das Ensemble als neues Ganzes wahrgenommen. Der neue Baukörper wirkt zurückhaltend, aber trotzdem eigenständig. Die subtile Gestaltung im Innern des Gebäudes sowie die interessanten Raumfolgen geben dem Projekt eine hohe gestalterische Qualität. Das neue und zusätzliche Gebäudevolumen wird differenziert und behutsam in das bestehende Schulareal eingefügt. Mit der vorgeschlagenen, sichtbaren 3-Geschossigkeit des Gebäudes wirkt der Neubau in angemessener Grösse neben der bestehenden Schulanlage. Das Projekt besticht durch seine gute innere Organisation und die konsequente Trennung der Schulstufen, aber auch durch die mögliche Durchlässigkeit zwischen Kindergarten und Unterstufe. Das gewählte Materialisierungskonzept, aber auch die feingliederige Fassade ist für ein Schulhaus der Unterstufe adäquat. Im Inneren des Gebäudes vermag der Lichthof, in Kombination mit der Treppenanlage, zu überzeugen. Die Positionierung des Spielfeldes auf der Nordseite, zur Strasse hin orientiert, ergibt eine angenehme Distanz zwischen Strasse und Schulraum, andererseits aber auch einen zu kleinen Aussenraum im Süden der Anlage. Die vorgeschlagenen Realisierungsetappen (mit der Situierung des neuen Baukörpers ganz im Süden der Parzelle) haben im Schulbetrieb den grossen Nachteil, dass der südliche Freiraum überbaut wird und somit nicht als solcher genutzt werden kann. Das vorgeschlagene Materialisierungskonzept entspricht der heutigen Anforderung zum nachhaltigen Bauen. Die Unterrichtsräume sind alle gut orientiert, der überhohe Eingang und Lichthof im Korridor lässt eine sehr schöne Raumstimmung erwarten. Alle Schul- und Therapieräume weisen eine sehr hohe Nutzungsqualität auf. Die beiden Unterrichtsräume im UG (Werken und Handarbeit) sind sehr schlecht belichtet. Die statischen Elemente, Innenwände, Decken, Stützen sind in massiver Betonbauweise vorgesehen, die Fassade wird in einer Holzkonstruktion vorgeschlagen. Die Mischbauweise, Beton für tragende Elemente und den Infrastrukturkern und Holz für Türen, Fassadenelemente, Zwischenwände und Geländer ergeben eine sehr ansprechende Raumstimmung. Die leicht abgetreppte Fassadenkonstruktion ergibt einen natürlichen Schutz der Holzfassaden. Mit der konsequenten Trennung des bestehenden Schulhauses und dem neuen Gebäudekörper entsteht ein attraktiver Pausenhof. Der gedeckte Pausenplatz ist dezentral angeordnet und vermag an dieser Lage nicht zu überzeugen. Alle Kindergärten weisen einen eigenen Aussenraum auf. Das Projekt ist betrieblich gut organisiert, mit sichtbarer Trennung der einzelnen Schulstufen. Kindergarten, Unterstufe, Mittelstufe weisen separate Zugänge auf. Die gute Organisation der Raumabfolgen kommt in den durchdachten Grundrissen zum Ausdruck. Das Projekt weist ein günstiges Resultat im Geschossflächen- und Volumenvergleich auf, im Wissen dessen, dass bei einigen Raumanforderungen die geforderten Flächen nur knapp erreicht werden. Mit dem Erstellen des Neubaus wird der notwendige zusätzliche Schulraum geschaffen, um anschliessend den alten Teil des Schulhauses entlang der Arneggerstrasse rückbauen zu können. Die Projektrealisation in der vorgeschlagenen Form müsste ohne aufwändige Provisorien auskommen. Das Projekt ist subtil geplant und ist ein wertvoller Wettbewerbsbeitrag. Seite 28 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht Situation Ansicht / Schnitt Seite 29 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht ein mal eins 5. Rang / 5. Preis (14‘000 CHF) Projektverfasser hug Architekten dipl. Architekten HTL SWB BSA Zentralstrasse 4 9000 St.Gallen Mitarbeiter Miller Christian Gebert Thomas Stalder Ivo Beigezogene Fachplaner Brunner Landschaftsarchitekten GmbH BSLA, Brunner Martin Modellfoto Seite 30 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht Projektbeschrieb Dem zu erhaltenden Mittelstufentrakt werden auf der Ostseite pro Geschoss ein Gruppenraum und ein Klassenzimmer angebaut - auf der Westseite kommen die Tagesstrukturen mit Musikraum dazu. Der erweiterte Bestand wird ergänzt mit einem neuen Gebäudewinkel für die Unterstufe und den zugeordneten Kindergärten. Das Zentrum der Schulanlage bildet der zwischen den Gebäudewinkeln gelegene Pausenhof. Die unterschiedlichen Anlageteile sind stark entflochten und weisen grosszügige Abstände zur Nachbarschaft und zur Strasse auf. Der Aussenraum wird als parkähnlicher Grünraum erlebbar gemacht. Die Primarschulanlage ist aus verschiedenen Raumgruppen zusammengefügt und geschickt um den zentralen Hof organisiert. Das Prinzip der halbgeschossig versetzten Ebenen wird übernommen; so gelingt eine gute Verbindung unter den einzelnen Geschossen. Eine spannungsvolle Abfolge von schmalen und breiten Verkehrsflächen - analog Gassen und Plätze bieten angenehme Aufenthaltszonen mit Aussenbezug. Im Gebäudeschenkel zur Strasse sind die Verwaltung, der Lehrpersonenbereich und die Bibliothek untergebracht. Bemerkenswert ist die Ausbildung der Bibliothek mit der Lesearena und dem gefilterten Seitenlicht. Im Unterstufentrakt gegen Osten – hin zum Dorf – sind ebenerdig die vier autonomen Kindergärten eingebaut. Sie verfügen über geschützte Vorhöfe und direkte Zugänge. In den beiden Obergeschossen sind je vier Klassenzimmer und zwei Gruppenräume zweiseitig belichtet platziert. Das Materialkonzept baut auf den Themen Sockel (Beton) / Wand (Holzschalung) / Dach (Kupferblech) auf. In einem ersten Schritt wird der Mittelstufentrakt erweitert. Im zweiten Schritt werden sämtliche Klassenzimmer des Altbaus in der Erweiterung provisorisch untergebracht. Der Altbau wird abgebrochen und der Neubau erstellt. Das Gebäudevolumen liegt im Durchschnitt der eingereichten Beiträge. Durch die starke Gliederung der Baumasse resultiert eine grosse Fassadenabwicklung. Die Gebäudehülle des Bestandes muss dem Neubau angepasst werden. Der differenziert ausgebildete Projektvorschlag vermag den unterschiedlichen Nutzungsansprüchen gerecht werden. Der Wettbewerbsbeitrag ist ein wertvoller - aber auch aufwändiger - Beitrag zur Lösungsfindung. Seite 31 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht Situation Ansicht / Schnitt Seite 32 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht Anhang B: unrangierte Wettbewerbsbeiträge In alphabetischer Reihenfolge aufgeführt Seite 33 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht Lupo im 1. Rundgang ausgeschieden Projektverfasser Singer Baenziger Architekten Elisabethenstrasse 14a 8004 Zürich Mitarbeiter Singer Roman Reig Maje Brockhage Fabian Modellfoto Situation Seite 34 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht Neue Breite im 2. Rundgang ausgeschieden Projektverfasser Baumschlager Eberle St.Gallen AG Hans-Ulrich Grassmann Davidstrasse 38 9000 St.Gallen Mitarbeiter Grassmann Hans-Ulrich Schetter Simon Sassano Antonio Modellfoto Situation Seite 35 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht park im 2. Rundgang ausgeschieden Projektverfasser Architekt Matthias Bär ZT GmbH Architekt Mag. Arch. Matthias Bär Steinebach 13 6850 Dornbirn, Österreich Mitarbeiter Riegger Bernd Beigezogene Fachplaner Heinrich Landschaftsarchitektur GmbH, Heinrich Alexander merz kley partner AG, Tragwerksplanung, Merz Konrad & Kley Gordian Modellfoto Situation Seite 36 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht Rägeboge im 1. Rundgang ausgeschieden Projektverfasser Itten + Brechbühl AG Gregorowicz Marcin Technoparkstrasse 1 8005 Zürich Mitarbeiter Chong Anna Dornseifer Beatrice Gregorowicz Marcin Lagura Johanna Clara Ramser Benedict Modellfoto Situation Seite 37 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht Tick, Trick und Track im 2. Rundgang ausgeschieden Projektverfasser Sigrist Architekten AG Flurhofstrasse 160 9000 St.Gallen Mitarbeiter Thaler Anton Flühler Stephan Landert Rémy Gasser David Beigezogene Fachplaner Stalder landschaften bsla sia Modellfoto Situation Seite 38 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht unité im 1. Rundgang ausgeschieden Projektverfasser Donatus Lauener + Brian Baer GmbH Danatus Lauener Balierestrasse 29 8500 Frauenfeld Mitarbeiter Bitzer Claudia Schär Roger Beigezogene Fachplaner Martin Klauser Landschaftsarchitekt HTL/BSLA, Klauser Martin Modellfoto Situation Seite 39 Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht UNODUETRE von der Beurteilung ausgeschlossen Projektverfasser ARGE Scherrer Valentin Architekten, Rudolph Architekten AG Althardstrasse 10 8105 Regensdorf Mitarbeiter Schneckenburger Jonathan Schmucki Peter Beigezogene Fachplaner Johannes von Pechmann, Landschaftsarchitekt Modellfoto Situation Seite 40
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