jurybericht_schulhaus_breite

Projekt Nr. 1.048.6.002
Jurybericht
Primarschule Waldkirch
Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite
Anonymer Projektwettbewerb im selektiven Verfahren
05. Januar 2016
Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht
Ingress
Zur besseren Lesbarkeit wird generell
nur die männliche Schreibweise verwendet.
Selbstverständlich sind damit auch
weibliche Personen angesprochen und
eingeschlossen.
Plandarstellungen sind grundsätzlich nach Norden ausgerichtet.
ERR Raumplaner AG
Kirchgasse 16
9004 St.Gallen
www.err.ch
[email protected]
Telefon
+41(0)71 227 62 62
Fax
+41(0)71 227 62 63
Seite 2
Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht
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Inhaltsverzeichnis
1
Ausgangslage und Anlass des Wettbewerbs
2Verfahren
4
5
2.1Auftraggeber
5
2.2 Organisation und Moderation
5
2.3Verfahrensart
5
2.4Preisgericht
6
2.5Teilnehmer
7
3Vorprüfung
8
4Ausschlüsse
9
4.1 Ausschlüsse von der Beurteilung
9
4.2 Ausschlüsse von der Preiserteilung
9
5Beurteilung
10
5.1Beurteilungskriterien
10
5.2 Lesung und erster Rundgang
11
5.3 Zweiter Rundgang
11
5.4 Engere Wahl
11
5.5 Dritter Rundgang
12
5.6Kontrolldurchgang
12
5.7 Rangierung und Preiserteilung
12
5.8 Empfehlung des Preisgerichts
13
5.9Würdigung
13
6Projektverfasser
14
7Genehmigung
15
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1 Ausgangslage und Anlass des Wettbewerbs
Die Schule Waldkirch-Bernhardzell führt als Teil der Einheitsgemeinde Waldkirch die Volksschule an den Standorten Waldkirch und Bernhardzell. Das Schulhaus Breite soll den neuen
Raumbedürfnissen, die in den letzten Jahren entstanden sind, angepasst werden. Dazu ist
einerseits eine Sanierung der bestehenden Anlage vorgesehen, andererseits aber auch ein
Anbau des bestehenden Schulhauses notwendig.
Das Schulhaus Breite befindet sich im westlichen Teil von Waldkirch, südlich der Arneggerstrasse.
Abb. 1 Lage Schulhaus Breite | www.map.geo.admin.ch
Abb. 2 Lage Schulhaus Breite | www.map.geo.admin.ch
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2 Verfahren
2.1
Auftraggeber
Auftraggeber ist die politische Gemeinde Waldkirch.
2.2
Organisation und Moderation
Die gesamte Wettbewerbsbegleitung (fachliche Vorbereitung, Organisation, Moderation und
Vorprüfung) erfolgte durch nachfolgendes Wettbewerbsbüro:
ERR Raumplaner AG
Kirchgasse 16
9004 St.Gallen
T +41 71 227 62 62
F +41 71 227 62 63
[email protected]
www.err.ch
2.3
Heini Forrer, Dipl. Ing. FH Raumplaner, FSU
[email protected]
Adrian Grütter, BSc FHO in Raumplanung, FSU
[email protected]
Verfahrensart
Der Wettbewerb wurde als anonymer einstufiger Projektwettbewerb im selektiven Verfahren
durchgeführt.
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2.4
Preisgericht
Das Preisgericht setzte sich aus folgenden Mitgliedern zusammen:
Sachpreisrichter
»» Müller Franz, Gemeindepräsident
»» Bolzern Andreas,Schulratspräsident
Ersatz Sachpreisrichter
»» Oberholzer Felix, Vertreter Primarschule Waldkirch
Fachpreisrichter
»» Bossart Bruno, Dipl. Arch. HBK/BSA/SIA, St.Gallen
»» Trunz Karlpeter, Dipl. Arch FH, SIA, Trunz & Wirth AG, Henau
»» Zbinden Markus, Dipl. Arch. HTL/BSA/SIA, Niggli + Zbinden Architekten BSA, St.Gallen
Ersatz Fachpreisrichter
»» Bucher Nik, Bucher Architekt BSA, St. Margrethen
Experten mit beratender Stimme (ohne Stimmrecht)
»» Dörig Thomas, Präsident Gewerbeverein Waldkirch
»» Forrer Heini, Dipl. Ing. FH Raumplaner, FSU, ERR Raumplaner AG
»» Keller René, Schulrat, verantw. Infrastruktur
»» Nussli Sonja, Leitung Schulverwaltung
Organisation / Moderation
»» Forrer Heini, Dipl. Ing. FH Raumplaner, FSU, ERR Raumplaner AG
»» Grütter Adrian, BSc FHO in Raumplanung, FSU, ERR Raumplaner AG
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2.5
Teilnehmer
Im Rahmen der Präqualifikation hat das Preisgericht am 11. Mai 2015 folgende 15 Teams
ausgewählt und zur Teilnahme am Wettbewerb eingeladen:
Ordentliche Büros:
»» ARGE Scherrer Valentin Architekten Rudolph Architekten AG, Regensdorf
»» Baumschlager Eberle AG, St.Gallen
»» Baumschlager Hutter GmbH, Widnau
»» Birchmeier Uhlmann + Rabinovich Architekten AG, Zürich
»» Daniel Cavelti Architektur AG, St.Gallen
»» Donatus Lauener + Brian Baer GmbH, Frauenfeld
»» Gähler Architekten BSA / SIA, St.Gallen
»» Harder Spreyermann Architekten ETH/SIA/BSA AG, Zürich
»» hug architekten, St.Gallen
»» Itten + Brechbühl AG, Zürich
»» Sigrist Architekten AG, St.Gallen
»» team4 Architekten ETH/SIA AG, Zürich
Nachwuchsbüros:
»» Architekt Matthias Bär ZT GmbH, Dornbirn (AT)
»» Brockmann Stierlin Architekten GmbH, Zürich
»» Singer Baenziger Architekten, Zürich
Gegen die Verfügung betreffend der Auswahl der Bewerber sind keine Beschwerden eingegangen.
Von den eingeladenen Büros haben die Büros «Gähler Architekten BSA / SIA, St.Gallen»
und «Harder Spreyermann Architekten, Zürich» trotz Verpflichtung zur Abgabe eines Projekts nach Abschluss der Präqualifikation aus Kapazitätsgründen die Teilnahme am Wettbewerb abgesagt.
Das Büro «Baumschlager Hutter GmbH, Widnau» hat ohne Begründung kein Projekt eingereicht.
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Die eingereichten Projekte tragen folgende Namen (zur Orientierung wurden die Projekte in
alphabetischer Reihenfolge nummeriert):
»» 01_cubilia
»» 02_das doppelte lottchen
»» 03_ein mal eins
»» 04_Lupo
»» 05_Neue Breite
»» 06_park
»» 07_Pünktchen und Anton
»» 08_Rägeboge
»» 09_sorbet
»» 10_Tick, Trick und Track
»» 11_unité
»» 12_UNODUETRE
3 Vorprüfung
Die eingereichten Wettbewerbsbeiträge wurden im Auftrag des Veranstalters durch das Büro
ERR Raumplaner AG, St.Gallen einer wertungsfreien Vorprüfung unterzogen. Sie umfasste
auf der formellen Seite die Kontrolle der Abgabefristen, der Vollständigkeit, der Lesbarkeit
sowie der Anonymität. Auf der materiellen Seite wurden die Einhaltung der Programmbestimmungen und des Raumprogramms geprüft. Eine Nichteinhaltung der eben genannten Punkte
kann zu einem Ausschluss von der Beurteilung (aufgrund formaler Aspekte) respektive von
der Preiserteilung (aufgrund materieller Aspekte) führen.
Die Ergebnisse der Vorprüfung wurden im Bericht vom 08. Dezember 2015 festgehalten.
Der Vorprüfungsbericht wurde sämtlichen Mitgliedern des Preisgerichts an der Jurierung zur
Verfügung gestellt.
Nach dem ersten Jurytag wurden die verbleibenden fünf Projekte zusätzlich durch die Bau
Data AG, St.Gallen (Urs Engler) einer wertungsfreien Kostenschätzung unterzogen. Die Resultate der Kostenschätzung wurden dem Preisgericht vor der zweiten Jurierung zugestellt.
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4 Ausschlüsse
Nach Kenntnisnahme des Vorprüfungsberichts hatte das Preisgericht darüber zu befinden, ob
ein Projekt von der Beurteilung oder der Preiserteilung auszuschliessen ist.
4.1
Ausschlüsse von der Beurteilung
Ein Wettbewerbsbeitrag muss von der Beurteilung ausgeschlossen werden, wenn er nicht
rechtzeitig oder in wesentlichen Bestandteilen unvollständig abgeliefert wurde, unleserlich ist,
unlautere Absichten vermuten lässt oder wenn der Teilnehmer gegen das Anonymitätsgebot
verstossen hat (Art. 19.1 SIA-Ordnung 142).
Das Projekt 12_UNODUETRE wurde zu spät und nicht beim begleitenden Wettbewerbsbüro
abgegeben und hat somit wesentlich gegen eine formale Bestimmung verstossen. Das Preisgericht hat einstimmig entschieden, dieses Projekt von der Beurteilung auszuschliessen.
Das Preisgericht hat weiter sämtliche formelle Mängel betrachtet und diskutiert. Das Preisgericht kam zum Schluss, dass bei keinem der verbleibenden Wettbewerbsbeiträgen derart
wesentlich von den erwähnten Punkten abgewichen wurde, als dass er von der Beurteilung
ausgeschlossen werden müsste.
4.2
Ausschlüsse von der Preiserteilung
Ein Wettbewerbsbeitrag muss von der Preiserteilung ausgeschlossen werden, wenn er von
den Programmbestimmungen in wesentlichen Punkten abweicht (ARt. 19.1 SIA-Ordnung
142).
Es wurden bei folgenden Projekten Mängel festgestellt:
»» 01_cubilia
C2) Arbeitsräume Förderung KIGA nur ein Raum mit 30m2 statt 3 Stk. mit je 30m2
»» 02_das doppelte lottchen
B13) Schulleiterbüro Primarschule fehlt (50m2)
»» 03_ein mal eins
A7) Personalzimmer KIGA fehlt (35m2)
»» 04_Lupo
A7) Personalzimmer KIGA fehlt (35m2)
»» 07_Pünktchen und Anton
A7) Personalzimmer KIGA fehlt (35m2)
»» 08_Rägeboge
A7) Personalzimmer KIGA fehlt (35m2)
B14) Lehrervorbereitung: Anstelle von 2x100m2 nur 1x 119m2
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»» 09_sorbet
A4) Materialraum KIGA: Befindet sich nicht bei Kindergarten, insgesamt 8 Stück
Sollte jedoch 1 Stk. mit 20m2 sein
»» 11_unité
A7) Personalzimmer KIGA fehlt (35m2)
»»
12_unoduetre
A7) Personalzimmer KIGA fehlt (35m2)
B9) Zahnpflege Primarschule fehlt (25m2)
I3) gedeckter Pausenplatz fehlt (150m2)
Das Preisgericht hat sämtliche Abweichungen von den Programmbestimmungen betrachtet,
gegenseitig verglichen und eingehend diskutiert. Bei der Abwägung und Gewichtung der
Mängel ist das Preisgericht zur Überzeugung gelangt, dass die festgestellten Abweichungen
als unerheblich toleriert werden können und während der Projektierung eines Ausführungsprojekts behoben werden können.
5 Beurteilung
5.1
Beurteilungskriterien
Alle eingereichten Wettbewerbsbeiträge wurden im Rahmen der Jurierung nach den folgenden, im Wettbewerbsprogramm aufgeführten Kriterien beurteilt:
»» Ortsbauliche und gestalterische Qualität
»» Volumetrische und räumliche Qualität des Projektes
»» Architektonischer Ausdruck
»» Einpassung in die Umgebung
»» Ökologie (Energiekonzept, Materialvorschläge mit Hinweis zur Nachhaltigkeit)
»» Nutzungsqualität
»» Materialisierungskonzept
»» Aussenraumgestaltung / Erschliessung
»» Betriebliche Effizienz
»» Wirtschaftlichkeit (Baukosten), Energieeffizienz, Nachhaltigkeit
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5.2
Lesung und erster Rundgang
Zur Einarbeitung in die Projekte wurde zu Beginn eine Lesung aller Projekte in Gruppen unter
der Leitung von jeweils einem Fachpreisrichter durchgeführt.
Anschliessend wurden im ersten Rundgang sämtliche Projekte im Plenum diskutiert und beurteilt. Das Preisgericht beschloss einstimmig, dass folgende drei Projekte im ersten Rundgang
ausscheiden:
»» 04_Lupo
»» 08_Rägeboge
»» 11_unité
Die Gründe für das Ausscheiden im ersten Rundgang liegen in einem zu wenig überzeugend
Lösungsansatz hinsichtlich dem Umgang mit der ortsbaulichen Gesamtsituation und dem
Aussenraum oder in Mängeln in der Organisation.
5.3
Zweiter Rundgang
Im zweiten Rundgang wurden die verbleibenden acht Wettbewerbsbeiträge durch das Preisgericht detailliert betrachtet, vertieft diskutiert und gegeneinander abgewogen.
Das Preisgericht beschloss einstimmig, dass folgende drei Projekte im zweiten Rundgang
ausscheiden:
»» 05_Neue Breite
»» 06_park
»» 10_Tick, Trick und Track
Die Projekte, die im zweiten Rundgang ausgeschieden wurden, weisen einzelne interessante
Elemente auf, konnten aber in der gesamtheitlichen Betrachtung nicht weiter überzeugen.
5.4
Engere Wahl
Folgende fünf Projekte verblieben nach dem ersten und zweiten Rundgang in der engeren
Wahl:
»» 01_ cubilia
»» 02_ das doppelte lottchen
»» 03_ ein mal eins
»» 07_Pünktchen und Anton
»» 09_ sorbet
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Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht
Nach dem zweiten Rundgang wurde die Jurierung unterbrochen, um die verbleibenden fünf
Beiträge einer vertieften Betrachtung durch die Fachpreisrichter und einer wertungsfreien
Kostenschätzung zu unterziehen.
5.5
Dritter Rundgang
Im dritten Rundgang wurden die vertieften Betrachtungen der fünf verbleibenden Wettbewerbsbeiträge durch die Fachpreisrichter präsentiert. Weiter wurde die Projekte erneut einander unter den im Wettbewerbsprogramm aufgeführten Kriterien einander gegenübergestellt
sowie die Wirtschaftlichkeit diskutiert.
5.6
Kontrolldurchgang
Vor der Rangierung führte das Preisgericht einen Kontrolldurchgang durch und betrachtete
noch einmal alle Beiträge. Die Überprüfung der bisherigen Beurteilung führte zu keiner Änderung.
5.7
Rangierung und Preiserteilung
Nach eingehender Diskussion und nach Abwägung aller Kriterien legte das Preisgericht einstimmig folgende Rangfolge fest:
1. Rang
2. Rang 3. Rang 4. Rang 5. Rang Das doppelte lottchen
sorbet
cubilia
Pünktchen und Anton
ein mal eins
Im Anschluss an die Rangierung wurden die Preise zugeteilt. Als Gesamtpreissumme standen
CHF 120‘000 (exkl. MwSt.) zur Verfügung, die wie folgt verteilt wurden:
1. Preis 2. Preis 3. Preis 4. Preis 5. Preis Das doppelte lottchen
CHF 35‘000
sorbetCHF 30‘000
cubilia CHF 25‘000
Pünktchen und Anton CHF 16‘000
ein mal eins
CHF 14‘000
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5.8
Empfehlung des Preisgerichts
Das Preisgericht empfiehlt dem Veranstalter, das auf dem 1.Rang platzierte Projekt «Das
doppelte Lottchen» zur Weiterbearbeitung und Ausführung. Bei der Weiterbearbeitung
des Projekts sind insbesondere folgende Punkte sowie der Projektbeschrieb im Anhang zu
berücksichtigen:
»» Umgebungsgestaltung: Zugangssituation - grosszügiger Aufgang zum Pausenplatz
»» Erschliessung / Zugang Kindergärten: evtl. separat
»» gedeckter Pausenplatzbereich: Grösse ist zu überprüfen
»» Korridore: natürliche Belichtung erwünscht (Verglasung Arbeits-/ Gruppenräume,
Oblichter)
5.9
Würdigung
Sämtlichen Teilnehmern gebührt für die Einreichung ihrer interessanten Wettbewerbsbeiträge
ein grosser Dank. Sie haben unter anderem mit der Vielfalt an Lösungsvorschlägen dazu beigetragen, eine intensive Diskussion und Auseinandersetzung mit der Aufgabenstellung zu ermöglichen. Die Durchführung des Wettbewerbs hat sich aus Sicht des Preisgerichts gelohnt.
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6 Projektverfasser
Nach Abschluss der Jurierung ermittelte das Preisgericht folgende Projektverfasser der Wettbewerbsbeiträge:
»» 01_cubilia
Daniel Cavelti Architektur AG, St.Gallen
»» 02_das doppelte lottchen
Birchmeier Uhlmann und Rabinovich Architekten AG, Zürich
»» 03_ein mal eins
hug architekten, St.Gallen
»» 04_Lupo
Singer Bänziger Architekten, Zürich
»» 05_Neue Breite
Baumschlager Eberle AG, St.Gallen
»» 06_park
Architekt Matthias Bär ZT GmbH, Dornbirn (AT)
»» 07_Pünktchen und Anton
Brockmann Stierlin Architekten GmbH, Zürich
»» 08_Rägeboge
Itten und Brechbühl AG, Zürich
»» 09_sorbet
team4 Architekten ETH/SIA AG, Zürich
»» 10_Tick, Trick und Track
Sigrist Architekten AG, St.Gallen
»» 11_unité
Donatus Lauener und Brian Baer GmbH, Frauenfeld
»» 12_UNODUETRE
ARGE Scherrer Valentin Architekten + Rudolph Architekten AG, Regensdorf
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Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht
7 Genehmigung
Das Preisgericht genehmigt in seiner Zusammensetzung vom 22. Dezember den vorliegenden Jurybericht.
Müller Franz
....................................................................................................
Bolzern Andreas
....................................................................................................
Oberholzer Felix
....................................................................................................
Bossart Bruno
....................................................................................................
Trunz Karlpeter
....................................................................................................
Zbinden Markus
....................................................................................................
Dörig Thomas
....................................................................................................
Forrer Heini
....................................................................................................
Keller René
....................................................................................................
Nussli Sonja
....................................................................................................
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Anhang A: rangierte Wettbewerbsbeiträge
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Das doppelte Lottchen
1. Rang / 1. Preis (35‘000 CHF)
Projektverfasser
Birchmeier Uhlmann und Rabinovich Architekten AG
Flüelastrasse 10
8048 Zürich
Mitarbeiter
Birchmeier Urs
Uhlmann Anne
Rabinovich Carlos
Furrer Olivia
Michailidou Peni
Modellfoto
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Projektbeschrieb
Der neue Schultrakt für die Unterstufe mit Kindergärten wird parallel zur Hauptstrasse präzis
platziert und ergänzt den bestehenden Mittelstufentrakt zu einer übersichtlichen Gesamtanlage. Der dazwischenliegende Pausenplatz – gegenüber der Strasse leicht erhöht – bildet das
Herz der neuen Primarschulanlage. Der geschickt versetzte Neubaukörper reagiert auf den
Strassenraum und schafft klare Zugangssituationen. Die Gebäudegrundfläche wird kompakt
gehalten zu Gunsten einer grosszügigen Umgebungsfläche für Nutzungen wie Spielwiese und
Spiel- und Sportplatz.
Der Zugang zur Schule erfolgt von Süden und Osten über die Sportanlagen, sowie von
Norden über die Treppe ab der Strasse zum gemeinsamen Pausenplatz. Ein zusätzlicher
Nebeneingang ab Niveau der Arneggerstrasse ist speziell für die ausserschulische Nutzung
(Bibliothek, Mehrzweck-/Singsaal) gedacht. Die halbgeschossig versetzte Treppenanlage des
bestehenden Schulhauses wird gespiegelt und schafft gute Verbindungen zwischen den Geschossen. Die öffentlichen Räume der Schulanlage wie Tagesstruktur, Mehrzweck-/Singsaal
und Bibliothek sind am Kopf des Neubaus angeordnet. Sämtliche Klassenzimmer sind nach
Süden zum ruhigen Grünraum orientiert. Die Kindergärten im Erdgeschoss stehen in guter
Verbindung zu den vorgelagerten Aussenspielplätzen. Die Räume für die Lehrpersonen, die
Therapieräume sowie Werk- und Handarbeitszimmer sind zur Strasse hin ausgerichtet.
Es ist eine hinterlüftete Fassadenbekleidung mit vertikal strukturierten Faserzementplatten in
Kombination mit horizontalen Fensterbändern angedacht. Die Holzmetallfenster mit Ausstellmarkisen schaffen eine stimmige und unterhaltsarme Gebäudehülle.
Der Kindergarten-Spielplatz erstreckt sich auf die Länge des Klassenzimmertraktes und ist
als gestampfter Mergelplatz vorgesehen - einzelne Baumgruppen zonieren diesen Raum und
schaffen schattige und stufengerechte Raumnischen.
Der Abbruch des Altbaues, bzw. die Erstellung des Neubaues soll in zwei Etappen realisiert
werden, so dass auf Provisorien verzichtet werden kann. Das kompakte Gebäudevolumen
lässt günstige Erstellungskosten, bzw. Unterhaltskosten erwarten.
Zusammen mit dem bestehenden Schulhaus bildet der Ergänzungsbau eine neue Primarschulanlage, die sich angemessen ins Ortsbild einfügt. Der Projektvorschlag überzeugt insgesamt und bildet eine gute Grundlage zur Weiterbearbeitung.
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Situation
Ansicht / Schnitt
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sorbet
2. Rang / 2. Preis (30‘000 CHF)
Projektverfasser
team4 Architekten ETH / SIA AG
Nordstrasse 110
8037 Zürich
Mitarbeiter
Peribanez Marta
Marschall Steffen
Franz Micha
Franz Christoph
Beigezogene Fachplaner
planikum gmbh, Landschaftsarchitektur und Umweltplanung SIA/ BSLA, Glowart Florian,
Hitzler Daniela, Mühler Margrit
Makiol+Wiederkehr Ingenieure, Beratung Brandschutz, Wiederkehr Rheinhard
Caprez AG Ingenieure ETH / SIA, Beratung Statik, Fabris Allesandro
Raumanzug GmbH, Beratung Haustechnik / Energie, Gilgen Daniek
forma4, Modellbau
Modellfoto
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Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht
Projektbeschrieb
Ein gut proportioniertes Saalgebäude, ein kompakter Schulhauskörper und das alte Schulhaus mit dem Kindergarten bilden ein interessantes, campusartiges Ensemble. Durch das
räumliche Zusammenspiel der drei Baukörper entsteht ein sehr schöner und gut nutzbarer
Innenhof, an den sich die neue Erschliessungsgasse anbindet. Die einzelnen Gebäudevolumen sind untereinander sehr gut abgestimmt. Von der Strasse her gesehen, entsteht eine
Staffelung von Baukörpern, die eine angemessene Massstäblichkeit einer Schule mit Kindergarten und Primarstufe aufweisen. Zwei Baumdächer beidseitig des Musiktraktes sind als
räumliche Ankunftsorte ausgebildet und ergeben einen einladenden Auftakt zur Schulanlage.
Der Primarschulhaus-Körper liegt zu nahe am Sportplatz und an der Böschung im Süden, es
fehlt das entsprechende Umfeld vor den Schulräumen.
Es wird ein sehr differenziertes Freiraumkonzept vorgeschlagen, das einen hohen Aufenthaltswert verspricht. Vielleicht hätte man irgendwo auch ganz gerne eine grössere zusammenhängende Spielwiese ohne die ergänzenden Elemente. Der Aussenbereich des Kindergartens beansprucht zu viel Fläche. Vor dem alten Schulhaus bleibt der Vorplatz in Form
einer gut gestalteten Terrasse erhalten und bietet für die Kleinsten der Schule einen eigenen,
abgesetzten Aussenbereich vor dem Eingang.
Das alte Schulhaus wird durch gekonnte aber etwas aufwendige Eingriffe im Grundriss als
Kindergarten-Gebäude umgenutzt. Der neue Grundriss ermöglicht durch die kleinteilige Gebäudestruktur ein dem Kind gerechtes Haus. Das Saalgebäude entlang der Strasse ist sehr
gut nutzbar, auch ausserschulisch, die aktiven Nutzungen beleben den Strassenraum abends.
Im Innern sind die Räume untereinander gut und sinnvoll angeordnet. Die Primarschule
wird als kompakter Hallenbaukörper vorgeschlagen. Die räumlich interessante Halle wird
umschlossen von einer Raumschicht mit den unterschiedlichen Räumen. Schade, dass aus
diesem introvertierten Innenraum kein direkter Bezug in die Umgebung möglich ist. Die Halle
wird von oben über Galerien belichtet, diese „Kombizone“ ist vielfältig nutzbar. Das einfache
statische Konzept lässt innerhalb seiner Tragstruktur Spielraum für zukünftige Veränderungen
offen. Das Projekt kann gut in den vorgeschlagenen Etappen gebaut werden.
Alle Baukörper wirken ausgewogen und harmonisch. Die gut gestalteten und schlichten
Fassaden unterstreichen die beabsichtigte Bescheidenheit der Schulanlage. Die kompakten
Baukörper und die vorgeschlagene Massivbauweise lassen trotz des etwas über dem Mittel
liegenden Kubikmeterinhalts auf etwas höhere Erstellungskosten schliessen. Die massiven
Decken und Wände wirken klimatisch ausgleichend.
Insgesamt überzeugt der Projektvorschlag aus ortsbaulicher, architektonischer und betrieblicher Sicht trotz kleinerer erwähnter Kritikpunkte. Die feinkörnige Schulanlage vernetzt sich
gut mit der baulichen Umgebung des Dorfes wie auch mit der südlich gelegenen Schulanlage.
Präsentiert wird eine Schulanlage, die auf verschiedenen Ebenen überzeugt und den Altersstufen der Schulkinder angemessen erscheint. Die neue Schule hat einen sicheren inneren
wie äusseren Wert und verleiht dem Ort eine eigene Identität.
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Situation
Ansicht / Schnitt
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cubilia
3. Rang / 3. Preis (25‘000 CHF)
Projektverfasser
Daniel Cavelti Architektur AG
Daniel Cavelti
Rosenbergstrasse 42
9000 St.Gallen
Mitarbeiter
Daniel Cavelti
Thomas Eugster
Marcel Bruderer
Andreas Bernet
Emanuel Jud
Daniel Penteado
Beigezogene Fachplaner
Pauli Sticker GmbH, Tobias Pauli & Susanna Stricker, Landschaftsarchitekten BSLA
Modellfoto
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Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht
Projektbeschrieb
Ein winkelförmiger Neubau wird zum alten Schulhaus zugefügt und ergibt einen schönen, der
Grösse der Schule angemessenen Innenhof. Im Norden befinden sich seitlich des Bibliothekkörpers unter dem Schulhausflügel zwei Zugänge zum Hof. Dieser öffnet sich im Süden zur
Sonne hin. Die Hofebene ist unterteilt in eine obere, dem alten Schulhaus zugehörende Ebene und ein unteres Niveau, von dem aus der Neubau und die Bibliothek erschlossen werden.
Der Kindergartenbereich befindet sich sinnvoll angeordnet im Erdgeschoss – er ist klar nach
Osten zur Dorfmitte orientiert. Die zwei Kindergarten-Gruppen werden über den separaten
Zugangsweg, an den sich die dazugehörenden Aussenbereiche anordnen, erschlossen. Von
Süden herkommend, müsste der Zugang ebenfalls zu den Eingängen mit Garderoben führen.
Intern sind die Räume im Kindergartenbereich sinnvoll einander zugeordnet. Die Kindergartenzimmer verfügen alle über einen sehr schönen Aussenbereich, in genügendem Abstand
zum Sportplatz. Die Zimmer sind im Osten geschützt durch den etwas vorspringenden
Obergeschoss-Baukörper.
Im alten Schulhaus werden kleine Veränderungen nötig. Die Handarbeits- und Werkräume
sind richtig im Erdgeschoss angeordnet. Durch die geschickte Anbindung des Neubaus an
das alte Schulhaus wird es möglich, dass sich die meisten Klassenzimmer niveaugleich im 1.
Obergeschoss befinden. Die Klassenzimmer werden teilweise durch den Gang, der zweiseitig
zum Hof orientiert ist, und den Mittelgang im östlichen Teil des Neubaus erschlossen. Der innere Korridor wirkt durch Galerien und interne Treppen attraktiv. Die Belichtung des Korridors
erfolgt stirnseitig und durch Lichteinfall von oben.
Der Musikraum ist im 1. Oberschoss im Nordwesten über dem offenen Zugangsbereich gut
situiert und ist auch von der Primarschule her gut zugänglich. Obwohl etwas peripher gelegen, kann er doch auch ausserhalb des Schulbetriebs, beispielsweise über den Eingang des
alten Schulhauses, gut benutzt werden. Von daher stellt sich die Frage nach einem zweiten
Lift im alten Schulhaus. Bibliothek im Erdgeschoss und Musiksaal im Obergeschoss sind
aktive Nutzungen, die auch abends ober beim frühen Eindunkeln den Strassenabschnitt vor
der Schule beleben.
Die Umgebung des Schulhausareals ist sinnvoll und sehr sorgfältig gestaltet. Alle Aussenbereiche sind den angrenzenden Nutzungen angemessen zugeteilt. Das gesamte Wegnetz ist
so angelegt, dass eine gute Verknüpfung zum anliegenden Quartier möglich ist und dass alle
Wege in den Hof führen. Der Hof kann zusammen mit dem Schulhaus wie ein kleines Dorf
gesehen werden mit Dorfplatz und Eingängen, die zu den Häusern führen.
Das winkelförmige Volumen des Neubaus passt in seiner klaren Form und der zurückhaltend
gestalteten Fassade gut zum verwinkelten alten Schulhaus, das eine andere, aber eigene Formsprache aufweist. Der dreigeschossige Baukörper – unterteilt in Sockel und zwei
Obergeschosse – verträgt sich gut mit der angrenzenden baulichen Umgebung. Das grosse
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Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht
Eckfenster des Musiksaals wirkt etwas aufdringlich. Der auskragende Baukörper über dem
offenen Zugang nimmt die Rolle eines Zugangshauses ein und kann im erweiterten Sinn als
Portikus gesehen werden. Dadurch bekommt die ganze Schule von der Strasse her einen
intressanten und einprägsamen Eingang – die Adresse des Schulhauses ist klar.
Der Neubau wird in Massivbauweise Beton vorgeschlagen. Im Innenausbau soll viel Holz
verwendet werden. Beton, richtig angewendet und verarbeitet, ist ein robustes Baumaterial.
Holz, ein nachwachsender Baustoff, ist auch sinnvoll, ökologisch und schafft im Innern eine
behagliche Atmosphäre. Eine ressourcenschonende Bauweise, ein einfaches statisches
Konzept und das kompakte Bauvolumen lassen auf ein nachhaltiges Projekt schliessen. Im
Kubikmeterinhalt bewegt sich CUBILIA im Mittel der eingereichten Projekte. Für den Neubau
ist ein Provisorium notwendig.
Gesamthaft gesehen überzeugt das Projekt auf allen Bearbeitungsebenen, abgesehen von
kleineren Kritikpunkten wie beispielsweise das Fehlen von zwei Arbeitsräumen à 30 m2.
Durch die geschickte, selbstverständliche Einbindung des alten Schulhauses in den Hoftypus
wird eine neue Schulanlage geschaffen, die wertvolle Innen-, Aussen- und Übergangsräume
anbietet und für die Lernenden ein gutes räumliches Umfeld schafft. Das neue Schulhaus gibt
dem Ort eine eigene Identität.
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Situation
Ansicht / Schnitt
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Pünktchen und Anton
4. Rang / 4. Preis (16‘000 CHF)
Projektverfasser
Brockmann Stierlin Architekten
Tellstrasse 4
8004 Zürich
Mitarbeiter
Stierlin Marc
Stierlin Maja
Brockmann Dirk
Oliveira Eliana
Vaynberg Anastasia
Beigezogene Fachplaner
Kollektiv Nordost GmbH, Landschaftsarchitektur, Häne Roman
mühlebach partner ag, Akustik + Bauphysik, Mühlebach Andreas
Kolb AG Holzbauingenieure, Statik + Brandschutz, Kolb Josef
Modellfoto
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Waldkirch | Sanierung und Erweiterung Schulhaus Breite | Jurybericht
Projektbeschrieb
Mit einem eigenständigen Neubau wird – zusammen mit dem bestehenden Schulhaus – das
Ensemble als neues Ganzes wahrgenommen. Der neue Baukörper wirkt zurückhaltend, aber
trotzdem eigenständig. Die subtile Gestaltung im Innern des Gebäudes sowie die interessanten Raumfolgen geben dem Projekt eine hohe gestalterische Qualität. Das neue und
zusätzliche Gebäudevolumen wird differenziert und behutsam in das bestehende Schulareal
eingefügt.
Mit der vorgeschlagenen, sichtbaren 3-Geschossigkeit des Gebäudes wirkt der Neubau in
angemessener Grösse neben der bestehenden Schulanlage. Das Projekt besticht durch seine
gute innere Organisation und die konsequente Trennung der Schulstufen, aber auch durch die
mögliche Durchlässigkeit zwischen Kindergarten und Unterstufe.
Das gewählte Materialisierungskonzept, aber auch die feingliederige Fassade ist für ein
Schulhaus der Unterstufe adäquat. Im Inneren des Gebäudes vermag der Lichthof, in Kombination mit der Treppenanlage, zu überzeugen.
Die Positionierung des Spielfeldes auf der Nordseite, zur Strasse hin orientiert, ergibt eine
angenehme Distanz zwischen Strasse und Schulraum, andererseits aber auch einen zu
kleinen Aussenraum im Süden der Anlage. Die vorgeschlagenen Realisierungsetappen (mit
der Situierung des neuen Baukörpers ganz im Süden der Parzelle) haben im Schulbetrieb
den grossen Nachteil, dass der südliche Freiraum überbaut wird und somit nicht als solcher
genutzt werden kann.
Das vorgeschlagene Materialisierungskonzept entspricht der heutigen Anforderung zum nachhaltigen Bauen.
Die Unterrichtsräume sind alle gut orientiert, der überhohe Eingang und Lichthof im Korridor
lässt eine sehr schöne Raumstimmung erwarten. Alle Schul- und Therapieräume weisen eine
sehr hohe Nutzungsqualität auf. Die beiden Unterrichtsräume im UG (Werken und Handarbeit) sind sehr schlecht belichtet. Die statischen Elemente, Innenwände, Decken, Stützen sind
in massiver Betonbauweise vorgesehen, die Fassade wird in einer Holzkonstruktion vorgeschlagen. Die Mischbauweise, Beton für tragende Elemente und den Infrastrukturkern und
Holz für Türen, Fassadenelemente, Zwischenwände und Geländer ergeben eine sehr ansprechende Raumstimmung. Die leicht abgetreppte Fassadenkonstruktion ergibt einen natürlichen
Schutz der Holzfassaden.
Mit der konsequenten Trennung des bestehenden Schulhauses und dem neuen Gebäudekörper entsteht ein attraktiver Pausenhof. Der gedeckte Pausenplatz ist dezentral angeordnet
und vermag an dieser Lage nicht zu überzeugen. Alle Kindergärten weisen einen eigenen
Aussenraum auf.
Das Projekt ist betrieblich gut organisiert, mit sichtbarer Trennung der einzelnen Schulstufen.
Kindergarten, Unterstufe, Mittelstufe weisen separate Zugänge auf. Die gute Organisation der
Raumabfolgen kommt in den durchdachten Grundrissen zum Ausdruck.
Das Projekt weist ein günstiges Resultat im Geschossflächen- und Volumenvergleich auf, im
Wissen dessen, dass bei einigen Raumanforderungen die geforderten Flächen nur knapp
erreicht werden.
Mit dem Erstellen des Neubaus wird der notwendige zusätzliche Schulraum geschaffen, um
anschliessend den alten Teil des Schulhauses entlang der Arneggerstrasse rückbauen zu
können. Die Projektrealisation in der vorgeschlagenen Form müsste ohne aufwändige Provisorien auskommen. Das Projekt ist subtil geplant und ist ein wertvoller Wettbewerbsbeitrag.
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Situation
Ansicht / Schnitt
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ein mal eins
5. Rang / 5. Preis (14‘000 CHF)
Projektverfasser
hug Architekten
dipl. Architekten HTL SWB BSA
Zentralstrasse 4
9000 St.Gallen
Mitarbeiter
Miller Christian
Gebert Thomas
Stalder Ivo
Beigezogene Fachplaner
Brunner Landschaftsarchitekten GmbH BSLA, Brunner Martin
Modellfoto
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Projektbeschrieb
Dem zu erhaltenden Mittelstufentrakt werden auf der Ostseite pro Geschoss ein Gruppenraum und ein Klassenzimmer angebaut - auf der Westseite kommen die Tagesstrukturen mit
Musikraum dazu. Der erweiterte Bestand wird ergänzt mit einem neuen Gebäudewinkel für
die Unterstufe und den zugeordneten Kindergärten. Das Zentrum der Schulanlage bildet der
zwischen den Gebäudewinkeln gelegene Pausenhof. Die unterschiedlichen Anlageteile sind
stark entflochten und weisen grosszügige Abstände zur Nachbarschaft und zur Strasse auf.
Der Aussenraum wird als parkähnlicher Grünraum erlebbar gemacht.
Die Primarschulanlage ist aus verschiedenen Raumgruppen zusammengefügt und geschickt
um den zentralen Hof organisiert. Das Prinzip der halbgeschossig versetzten Ebenen wird
übernommen; so gelingt eine gute Verbindung unter den einzelnen Geschossen. Eine spannungsvolle Abfolge von schmalen und breiten Verkehrsflächen - analog Gassen und Plätze bieten angenehme Aufenthaltszonen mit Aussenbezug. Im Gebäudeschenkel zur Strasse sind
die Verwaltung, der Lehrpersonenbereich und die Bibliothek untergebracht. Bemerkenswert
ist die Ausbildung der Bibliothek mit der Lesearena und dem gefilterten Seitenlicht. Im Unterstufentrakt gegen Osten – hin zum Dorf – sind ebenerdig die vier autonomen Kindergärten
eingebaut. Sie verfügen über geschützte Vorhöfe und direkte Zugänge. In den beiden Obergeschossen sind je vier Klassenzimmer und zwei Gruppenräume zweiseitig belichtet platziert.
Das Materialkonzept baut auf den Themen Sockel (Beton) / Wand (Holzschalung) / Dach
(Kupferblech) auf.
In einem ersten Schritt wird der Mittelstufentrakt erweitert. Im zweiten Schritt werden sämtliche Klassenzimmer des Altbaus in der Erweiterung provisorisch untergebracht. Der Altbau
wird abgebrochen und der Neubau erstellt.
Das Gebäudevolumen liegt im Durchschnitt der eingereichten Beiträge. Durch die starke Gliederung der Baumasse resultiert eine grosse Fassadenabwicklung. Die Gebäudehülle des
Bestandes muss dem Neubau angepasst werden.
Der differenziert ausgebildete Projektvorschlag vermag den unterschiedlichen Nutzungsansprüchen gerecht werden. Der Wettbewerbsbeitrag ist ein wertvoller - aber auch aufwändiger
- Beitrag zur Lösungsfindung.
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Situation
Ansicht / Schnitt
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Anhang B: unrangierte Wettbewerbsbeiträge
In alphabetischer Reihenfolge aufgeführt
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Lupo
im 1. Rundgang ausgeschieden
Projektverfasser
Singer Baenziger Architekten
Elisabethenstrasse 14a
8004 Zürich
Mitarbeiter
Singer Roman
Reig Maje
Brockhage Fabian
Modellfoto Situation
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Neue Breite
im 2. Rundgang ausgeschieden
Projektverfasser
Baumschlager Eberle St.Gallen AG
Hans-Ulrich Grassmann
Davidstrasse 38
9000 St.Gallen
Mitarbeiter
Grassmann Hans-Ulrich
Schetter Simon
Sassano Antonio
Modellfoto Situation
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park
im 2. Rundgang ausgeschieden
Projektverfasser
Architekt Matthias Bär ZT GmbH
Architekt Mag. Arch. Matthias Bär
Steinebach 13
6850 Dornbirn, Österreich
Mitarbeiter
Riegger Bernd
Beigezogene Fachplaner
Heinrich Landschaftsarchitektur GmbH, Heinrich Alexander
merz kley partner AG, Tragwerksplanung, Merz Konrad & Kley Gordian
Modellfoto Situation
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Rägeboge
im 1. Rundgang ausgeschieden
Projektverfasser
Itten + Brechbühl AG
Gregorowicz Marcin
Technoparkstrasse 1
8005 Zürich
Mitarbeiter
Chong Anna
Dornseifer Beatrice
Gregorowicz Marcin
Lagura Johanna Clara
Ramser Benedict
Modellfoto Situation
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Tick, Trick und Track
im 2. Rundgang ausgeschieden
Projektverfasser
Sigrist Architekten AG
Flurhofstrasse 160
9000 St.Gallen
Mitarbeiter
Thaler Anton
Flühler Stephan
Landert Rémy
Gasser David
Beigezogene Fachplaner
Stalder landschaften bsla sia
Modellfoto Situation
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unité
im 1. Rundgang ausgeschieden
Projektverfasser
Donatus Lauener + Brian Baer GmbH
Danatus Lauener
Balierestrasse 29
8500 Frauenfeld
Mitarbeiter
Bitzer Claudia
Schär Roger
Beigezogene Fachplaner
Martin Klauser Landschaftsarchitekt HTL/BSLA, Klauser Martin
Modellfoto Situation
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UNODUETRE
von der Beurteilung ausgeschlossen
Projektverfasser
ARGE Scherrer Valentin Architekten, Rudolph Architekten AG
Althardstrasse 10
8105 Regensdorf
Mitarbeiter
Schneckenburger Jonathan
Schmucki Peter
Beigezogene Fachplaner
Johannes von Pechmann, Landschaftsarchitekt
Modellfoto Situation
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