Längere Offenheit, weniger Eingriffe: Neues

Medical Valley EMN e. V.: Pressemitteilung vom 29. September 2015
Längere Offenheit, weniger Eingriffe: Neues Vorhaben
optimiert Liegedauer von Gallengangstents
Neues Projekt im ZIM-Kooperationsnetzwerk InnoPlanT.NET gestartet –
Münchner und Augsburger Projektpartner arbeiten an antimikrobiellen
Oberflächenbeschichtung für Gallengangstents – Patienten sollen
entschieden entlastet werden – Etwa 60.000 Personen jährlich in
Deutschland von Gallengangstent-Indikation betroffen.
MÜNCHEN/MEDICAL VALLEY EMN – „Wir sehen hier großen Handlungsbedarf“, betont
M.Sc., Dipl.-Ing. (FH) Andreas Obermeier, Leiter der Arbeitsgruppe „Implantatassoziierte Infektionsforschung“ am Klinikum rechts der Isar innerhalb der
Muskuloskelettalen Forschung, der im Rahmen des vom Bundesministerium für
Wirtschaft und Energie unterstützten ZIM-Kooperationsnetzwerks InnoPlanT.NET an
„Antimikrobiellen Gallengangstents zur Verlängerung der Stentoffenheit“ forscht. Ziel des
Projekts ist es, langfristig die Oberflächeneigenschaften herkömmlicher Stents zu
verbessern und Patienten mit drohendem Gallengangverschluss zu entlasten. Stents
müssen aktuell im Durchschnitt alle drei Monate ausgewechselt werden. Das kostet dem
Gesundheitssystem nicht nur Geld, sondern jeder Eingriff stellt für den Patienten auch
ein gesundheitliches Risiko dar. Eine wesentliche Herausforderung besteht darin, dass
sich auf der Stentoberfläche ein aus Bakterien und Pilzen bestehender Biofilm bildet und
den Gallengangstent sukzessive verstopfen kann. Mit dem Ziel, die Anhaftung und
Vermehrung von Erregern auf der Stentoberfläche zu vermindern und so die
Lebensdauer eines Stents zu erhöhen, designen und erproben die Projektpartner
deshalb neue Beschichtungsparameter. Eine spezielle Plasmabeschichtung soll die
Keimanhaftung an der Oberfläche reduzieren.
Jährlich ca. 60.000 betroffen
Der Gallengang sorgt als Sammelrohr der kleinen Gallenkanälchen der Leber dafür,
dass die in ihr gebildete Gallenflüssigkeit auch abfließen kann. Gut- wie bösartige
Tumore, Steine oder andere Ablagerungen im Gallengang können jedoch zu
Verengungen, langfristig auch zu dessen Verschluss führen. Ein sich verengender Kanal
kann mittels Stent geweitet und offen gehalten werden. Verstopft der Gallengang droht
dem Patienten beispielsweise eine Cholestase. Jährlich sind allein in Deutschland ca.
60.000 Personen von einer Gallengangstent-Indikation betroffen.
Südbayerische Projektpartner
Seit Mitte 2014 vernetzt InnoPlanT.NET deutschlandweit relevante Akteure aus den
Bereichen Med-Tech, Biotechnologie und Pharma sowie spezialisierte Zulieferer. Das
beschriebene Projekt ist bereits das zweite, das im Rahmen des vom Medical Valley
EMN e. V. initiierten ZIM-Kooperationsnetzwerks (ZIM steht für Zentrales
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Innovationsprogramm Mittelstand) gestartet ist. Die Arbeitsgruppe „Implantat-assoziierte
Infektionsforschung“ an der Klinik für Orthopädie und Sportorthopädie (Forschungsleiter:
PD Dr. med. Rainer Burgkart) am Klinikum rechts der Isar der TU München forscht dabei
gemeinsam mit der Augsburger AxynTeC Dünnschichttechnik GmbH (CEO, Leitung
F&E: Dr. Marcus Kuhn) – in enger Kooperation mit der Arbeitsgruppe „Pankreatobilitäre
Endoskopie“ (Leitung: PD Dr. A. Weber) der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik des
Klinikum rechts der Isar.
Der Medical Valley Europäische Metropolregion Nürnberg (EMN) e. V. wurde 2007 gegründet, um die
Entwicklung, Koordination und Vermarktung des Medizintechnik-Clusters zu steuern. Konkret übernimmt der
Medical Valley EMN e. V. zentrale Clusteraufgaben und steht mit umfassenden Beratungsdienstleistungen
zur Seite. So organisiert der Medical Valley EMN e. V. unter anderem den Wissensaustausch innerhalb des
Netzwerkes, vermarktet den Cluster national und international, bietet Fortbildungsmaßnahmen an oder berät
bei Unternehmensgründungen, Marketing- und Vertriebsmaßnahmen sowie internationalen Aktivitäten. Im
Medical Valley EMN e. V. sind über 160 Mitglieder aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesundheitsversorgung zusammengeschlossen. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, die Europäische Metropolregion
Nürnberg zu einer Modellregion für eine optimale Gesundheitsversorgung zu machen.
Das Medical Valley EMN wird unterstützt von der Siemens AG, der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, dem Universitätsklinikum Erlangen, der Stadt Erlangen, der Stadt Forchheim und dem
Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter: www.medical-valley-emn.de
Über das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM)
Das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) ist ein bundesweites, technologie- und
branchenoffenes Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie für mittelständische
Unternehmen und mit diesen zusammenarbeitenden wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen. Mit dem
ZIM sollen die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen nachhaltig unterstützt werden.
Damit schafft und sichert das Programm Arbeitsplätze. Gefördert werden: Einzelprojekte,
Kooperationsprojekte, Kooperationsnetzwerke.
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