UniversitätsassistentInnen (prae doc)

WU Wirtschaftsuniversität Wien
Am INSTITUT FÜR GESELLSCHAFTSWANDEL UND NACHHALTIGKEIT (IGN) (derzeit im
Gründungsverfahren) im Department Sozioökonomie sind voraussichtlich ab Februar 2016 für
die Dauer von sechs Jahren zwei Stellen für
UniversitätsassistentInnen (prae doc)
zu besetzen. Die Anstellung erfolgt Vollzeit (30 Std./Woche) und gemäß Kollektivvertrag für
Arbeitnehmer/innen der Universitäten; Mindestentgelt € 1.997,18 mtl. brutto, 14 Zahlungen).
Ihre Aufgaben:
 Vertretung eines der thematischen Kerngebiete des Instituts
 Mitarbeit bei Forschungsaufgaben in gemeinsamen Projekten
 Mitarbeit bei Verwaltungs- und Organisationsaufgaben
 Mitbetreuung und selbständiges Abhalten von Lehrveranstaltungen und Prüfungen
 externe Vortragstätigkeit, Medienarbeit
 Erstellung einer thematisch und methodologisch zum Profil des IGN passenden
Doktorarbeit
Ihr Profil:
 sehr guter Abschluss eines sozialwissenschaftlichen Hochschulstudiums
 einschlägige Kenntnisse in einem oder mehreren der Fachbereiche Umweltsoziologie,
Nachhaltigkeitsforschung, Bewegungsforschung, Gesellschaftstheorie, politische Theorie
 besonderes Interesse an den Forschungs- und Lehrschwerpunkten des IGN
 klar entwickelte Vorstellungen zum Promotionsvorhaben entsprechend dem Profil des
IGN
 sehr gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift
 hohe Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit, Einsatzfreude und Zuverlässigkeit
 Fähigkeit strukturiert und eigenständig zu arbeiten
 vorteilhaft sind darüber hinaus: Erfahrung in der Lehre, Erfahrung im Umgang mit den
Medien, wissenschaftliche oder halbwissenschaftliche Publikationen, Erfahrung im
Umgang mit NGOs, sozialen Bewegungen und anderen politischen Akteuren
Das INSTITUT FÜR GESELLSCHAFTSWANDEL UND NACHHALTIGKEIT (IGN)
…wird geleitet von Prof. Dr. Ingolfur Blühdorn, der zum September 2015 auf die neu
eingerichtete Professur für Soziale Nachhaltigkeit an die WU berufen wurde. Das IGN
beschäftigt sich mit Fragen der Nachhaltigkeit aus sozialwissenschaftlicher und
gesellschaftstheoretischer Perspektive. Es versteht soziale Nachhaltigkeit ausdrücklich nicht als
Gegenstück zu ökonomischer und ökologischer Nachhaltigkeit, sondern begreift Nachhaltigkeit
in allen ihren Dimensionen als eine Idee und ein Projekt, das auf kulturell begründete und
gesellschaftlich ausgehandelte Werte und Normen rekurriert, die sich im Zuge der
gesellschaftlichen Entwicklung fortlaufend verändern: Was nachhaltig ist, wo gesellschaftliche
Wahrnehmungen von Nicht-Nachhaltigkeit entstehen, in welchem Maße solche
Wahrnehmungen Besorgnis erregen und welche Handlungsformen daraus entstehen, lässt sich
nicht allein naturwissenschaftlich erfassen, sondern ist ganz wesentlich auch eine sozial- und
kulturwissenschaftliche Frage. Selbst grundlegende Veränderungen in der biophysischen und
sozialen Welt (z.B. Artenverlust, Ressourcenverbrauch, Klimaerwärmung, soziale
Ungleichheit, Migration) lösen oftmals ganz andere gesellschaftliche Resonanz aus, als
Ökologiebewegungen einerseits und die naturwissenschaftlich oder ökonomisch orientierte
Nachhaltigkeitsforschung andererseits es erwartet hatten und fordern.
Im Zentrum des Interesses stehen für das IGN also jene Dimensionen der
Nachhaltigkeitsdebatte, die auβer Acht gelassen werden, wo immer Nachhaltigkeit (a) im
naturwissenschaftlichen Sinne in Begriffen von empirisch messbaren Stoff- oder
Energieströmen, (b) im technologischen Sinne als Projekt der Effizienzinnovation, (c) im
wirtschaftswissenschaftlichen Sinne in Begriffen von verschiedenen Kapitalformen oder (d) im
technokratischen Managementverständnis als die Umsetzung bestimmter benchmarks,
Zielvorgaben oder Verhaltenskodexe beschrieben wird. Selbstverständlich erkennt das IGN die
große Bedeutung solcher objektivierenden Forschungsansätze an. In seiner eigenen Arbeit geht
es jedoch davon aus, dass Fragen der Nachhaltigkeit sich letztlich weder in natur-, wirtschaftsoder managementwissenschaftliche Fragestellungen auflösen noch entpolitisieren lassen.
Gerade für das Verständnis der erheblichen Hindernisse auf dem Weg zur Nachhaltigkeit
scheint vielmehr der Fokus auf sozio-kulturelle Parameter zentral.
Forschungsschwerpunkte und Ziele:
In den nächsten fünf Jahren wird sich die Arbeit des IGN innerhalb dieses Rahmens wesentlich
auf drei enger bestimmte Forschungsschwerpunkte konzentrieren:
1. Der Zusammenhang zwischen Prozessen der gesellschaftlichen Entwicklung, dem Wandel
sozialer Werte und Aspirationen und den normativen Grundlagen umwelt- oder
nachhaltigkeitspolitischer Diskurse bzw. Politiken;
2. der Wandel gesellschaftlicher Verständnisse von Demokratie (und ihrer konstitutiven
Elemente) und die Neubestimmung des Verhältnisses zwischen Nachhaltigkeit und
Demokratie;
3. die Verschiebung des Verhältnisses von Kapitalismus und Nachhaltigkeit im Zeichen der
Postwachstumsgesellschaft.
Alle drei Arbeitsschwerpunkte sollen unter dem Oberthema „Wertewandel,
Gesellschaftswandel, Nachhaltigkeitswandel“ fest mit einander verbunden bleiben. Es werden
zwei MitarbeiterInnen (post-doc) eingestellt, die in jeweils einem dieser Gebiete
wissenschaftlich besonders ausgewiesen und engagiert sind; für den dritten Bereich werden
zwei prae-doc Stellen besetzt. Die MitarbeiterInnen werden im Rahmen der skizzierten
Fragestellungen sowohl individuell als auch als Teil wechselnder Teams konkrete
Forschungsprojekte zu den jeweiligen Themenbereichen entwickeln und durchführen. In allen
drei Bereichen wird das IGN internationale Tagungen ausrichten, um einerseits die
fachwissenschaftliche Vertiefung und andererseits den Austausch zwischen Wissenschaft,
politischen Entscheidungsträgern und verschiedenen gesellschaftlichen Interessengruppen zu
befördern.
Informelle Informationen erteilt
[email protected]
Herr
Prof.
Dr.
Ingolfur
Blühdorn,
email:
Bewerbungen bis zum 2. Dezember 2015 mit den üblichen Unterlagen (inkl. max. dreiseitige
Skizze des Promotionsvorhabens) unter: http://www.wu.ac.at/structure/servicecenters/hr/jobs/
Die Auswahlgespräche, in deren Rahmen auch das Promotionsprojekt vorgestellt werden soll,
finden in der ersten Dezemberhälfte statt.