Im Fokus heizen mit pv warmwasser Strom- und Wärmekosten runter heizen ist nur eine von vielen Funktionen, die ein energiemanager Grafik: Enerquinn erfüllt. Das ende der üppigen einspeisevergütung wird zu pv-anlagen mit hohen eigenverbräuchen bis hin zu null-einspeiseanlagen führen. Damit sich solche anlagen lohnen, sollen sie strom- und wärmekosten senken. ein Überblick über pv-heizsysteme mit elektroheizstäben. 26 sonne wind & wärme 10/2015 S ystemen, die PV-Strom zur Wärmeversorgung nutzen, liegen zwei verschiedene Konzepte zu Grunde. Das eine Konzept beruht auf der Idee, den Warmwasserbedarf CO2-neutral mit Sonnenenergie abzudecken. Diese auch PV-Thermie genannte Anlagenkonzeption steht in direkter Konkurrenz zur Warmwasserbereitung mit Solarkollektoren. Das andere Konzept geht davon aus, dass sich die Netzeinspeisung in Zukunft kaum noch lohnt und daher möglichst viel PV-Strom selbst verbraucht werden sollte. Hier steht der Strombedarf des Haushalts im Vordergrund und nur die Überschüsse werden verheizt. PV-Thermie-Systeme nutzen direkt den Gleichstrom der Module. Wechselrichter sind nicht nötig. Der Vorteil gegenüber Solarthermieanlagen liegt auf der Hand: Anstelle von Rohrleitungen zwischen Dach und Wärmespeicher reicht eine Kabelverbindung. Der Nachteil auch: Liefern die Module nicht ausreichend Strom, muss Netzstrom zum Nachheizen herangezogen werden. Außerdem hat der Nutzer nichts von seiner PV-Anlage im Hinblick auf seinen Stromverbrauch. Der PV Heater von Advanced Energy war eines der ersten dieser Systeme. Nun will sich das Unternehmen aus dem Solarbereich zurückziehen. Ob der PV Heater unter einer anderen Marke weiterbesteht, ist noch nicht geklärt. Daher taucht das Produkt in dieser Übersicht nicht mehr auf. Advanced Energy räumte auf der diesjährigen Intersolar allerdings auch ein, dass der Absatz des PV Heaters hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Gleichstromsysteme bieten zurzeit noch Rennergy mit dem PV-Heiz Eco und My-PV mit der Elwa an (siehe Tab. 1). Ein neuer Hersteller ist Awasol. Geschäftsführer von Awasol ist Andreas Wagner, einst Mitbegründer des Kollektorherstellers Wagner & Co. Das Selacal genannte Produkt besteht aus einem Warmwasserspeicher mit zwischen 120 bis 200 L Inhalt und PV-Modulen mit einer Leistung zwischen 750 bis 1250 W. In allen Versionen ist ein 1-kWHeizstab installiert. Für die Nachheizung mit Netzstrom dient ein zweiter Heizstab mit 1,25 kW Leistung. Zur Ausstattung des PV-Heizsystems gehören eine gute Speicherdämmung, ein Anodentester und eine Anzeige der Energieeinsparung in Kilowattstunden. Alternativ bietet Awasol auch eine Speicherversion mit Wärmetauscher an. Damit kann auch ein Gasoder Ölkessel zum Nachheizen eingesetzt werden. Die Solarthermiebranche hat mit der EN 12976 eine Solarwärme-Norm geschaffen, mit der die Leistungsfähigkeit von Solaranlagen getestet und mit dem Solar Keymark zertifiziert wird. Das SolarKeymark-Datenblatt gibt den solaren Deckungsgrad an – also den Anteil, den die Anlage an konventioneller Energie an den Standorten Stockholm, Würzburg, Davos und Athen einspart. Den Daten liegt eine tägliche Zapfmenge von 45-grädigem Wasser zwischen 50 und 200 L zu Grunde. Awasol hat das SelacalSystem am Solar-Institut TZSB in Saarbrücken in Anlehnung an diese Norm prüfen lassen. Je nach Standort und Warmwasserzapfrate sparen die Selacal-Anlagen zwischen 55 und 80 % der Stromkosten für die Warmwasserbereitung ein. Das ist vergleichbar zur klassischen Schwerkraft-Solarthermieanlage, die in Ländern wie Griechenland, Zypern und Israel das Stadtbild prägen. Der einschraubheizstab ist die kostengünstigste pv-heizquelle. Foto: Solare Datensysteme Mehr Platz für Sonnenenergie Beide Heizstäbe befinden sich im Selacal-Speicher unten. Wenn die Sonne nicht scheint, heizt die Nachheizung den ganzen Speicher auf. Die Energiemenge, die dann noch die PV-Anlage einspeisen kann, ist dadurch limitiert. Viessmann baut daher seinen PV-HeizSpeicher Vitocell 100-B anders auf. Wie beim klassischen Warmwasserspeicher für Solarthermieanlagen befindet sich der Nachheizwärmetauscher im oberen Bereich. Dadurch wird nur das Bereitschaftsvolumen erwärmt und im unteren Bereich des Speichers ist immer noch viel Platz für Solarenergie. Mit 300 bis 500 L Inhalt ist der Vitocell 100-B darum auch größer als der Selacal-Speicher. Für die Nachheizung wird bei Viessmann generell kein Netzstrom eingesetzt. Hier liefert der Wärmeerzeuger, der sowieso für die Heizung vorhanden ist, die notwendige Energie. Als AC-System gehört das Viessmann-System zu den Anlagen, die den Eigenverbrauch der PV-Anlage steigern. Die elektrischen Verbraucher haben Vorrang. Während die Regelung von Gleichstromsystemen mit einem MPP-Tracking auskommt, wird es bei AC-Systemen aufwendiger. Diese brauchen ein Energiemanagementsystem, das im Sekundentakt die elektrischen Energieflüsse im Gebäude überwacht und den PV-Strom optimal an die verschiedenen Verbraucher verteilt. Für diesen Zweck hat Viessmann das Smart Home System Vitocomfort 200 entwickelt. Dieses bestimmt die Überschussenergie am Netzanschlusspunkt und steuert dann den Heizstab an. Die Überschussenergie der PV-Anlage variiert sehr stark. Denn sie hängt von der Einstrahlung und den gerade eingeschalteten elektrischen Geräten im Haushalt ab. Damit auch kleine Überschüsse verwertet werden können, ist es sinnvoll, dass die Heizleistung modulierbar ist. Die meisten Systeme können den Heizstab stufenlos modulieren und bereits Überschussleistungen sonne wind & wärme 10/2015 27 Im Fokus heizen mit pv warmwasser Tab. 1: Übersicht PV-Heizstäbe Hersteller Austria Email Awasol Tuxhorn Juratherm Krentzel My-PV Rennergy Produktbezeichnung DC oder AC-system Heizstab regelbar Art der Leistungs regelung Leistungsregelung mit EVU-konform Phasen Heizstab max. Heizleistung [kW] min. Heizleistung [kW] Einbau Heizstab empfohlene PV-Leistung [kW] empfohlenes Wärmespeichervolumen [L] ES-PV AC 6-stufig k.A. k.A. 1 oder 3 6 1 im Speicher k.A. 80/100/120 1 EBH-PV AC 6-stufig k.A. k.A. 1 oder 3 6 1 im Speicher k.A. 80 bis 500 Selacal 120 - 750 DC stufenlos DC-Einspeisung - 1 1,0 - im Speicher 0,751 1201 Selacal 150 1000 DC stufenlos DC-Einspeisung - 1 1,0 - im Speicher 1,01 1501 Selacal 150 1250 HX DC stufenlos DC-Einspeisung - 1 1,0 - im Speicher 1,251 1501 Selacal 150 1250 HX DC stufenlos DC-Einspeisung - 1 1,0 - im Speicher 1,251 2001 Tubra-eTherm Warmwasserspeicher AC stufenlos k.A. ja 3 3 0,1 Hydraulikstation 2 bis 8 100 bis 800 Tubra-eTherm Pufferspeicher AC stufenlos k.A. ja 3 3 0,1 Hydraulikstation 2 bis 8 100 bis 800 Reparco purus kompakt AC 31-stufig Stufenschaltung ja 3 6,2 0,2 im Speicher >6 > 500 Reparco simplex kompakt AC 15-stufig Stufenschaltung ja 1 3,0 0,2 im Speicher oder Hydraulikstation >3 > 300 Reparco maxima AC 31-stufig Stufenschaltung ja 3 9,3/12,4/15,5/ 18,6/21,7/ 24,8 0,3 bis 0,8 Hydraulikstation > 10 > 1500 Smart-Heater SH-V AC stufenlos patentierte MatrixSteuerung ja 3 13,5 0,001 externer Drum-Heater >6 > 750 Smart-Heater SH-K AC stufenlos patentierte MatrixSteuerung ja 3 32 x 13,5 2 0,001 externer Drum-Heater > 30 32 x 750 2 Elwa DC stufenlos HF getaktet - - 2,0 0,0 im Speicher 2 > 100 AC Elwa AC stufenlos HF getaktet ja 1 3,0 0,0 im Speicher >2 > 100 AC Elwa Kombi AC stufenlos HF getaktet ja 1 oder 3 18,0 0,0 im Speicher >2 > 100 PV-Heiz Eco DC stufenlos k.A. - - 9,0 0,1 Hydraulikstation >3 > 510 PV-Heiz Premium AC 6-stufig k.A. ja 3 6,0 1,0 Hydraulikstation >3 > 510 PV-Heiz Quantum AC stufenlos Pulspaket ja 3 9,0 0,3 Hydraulikstation > 4,5 > 510 PV-Heiz QHybrid solo AC stufenlos Pulspaket ja 3 15,0 0,3 im Speicher > 4,5 850 bis 1.0001 AC 8-stufig - ja 1 3,5 0,5 im Speicher - k.A. Stromhamster AC stufenlos k.A. k.A. 3 6,0 0,0 k.A. 2 bis 10 Stromhamster Heizstab AC stufenlos Pulsweitenmodulation ja 3 6 0,001 im Speicher 2 bis 10 > 300 Stromhamster Boiler AC stufenlos Pulsweitenmodulation ja 3 6 0,001 Vorschaltboiler 2 bis 10 > 300 Storage 10.0 Pb + Power Unit AC stufenlos Pulsweitenmodulation ja 3 6 0,001 im Speicher 4 bis 10 > 300 EnergyGuard light (bis 15 kW) AC stufenlos Pulsweitenmodulation ja 1 oder 3 13,0 0,1 im Speicher oder Hydraulikstation 3 bis 15 100 bis 3.000 EnergyGuard pro (bis 50 kW) AC stufenlos Pulsweitenmodulation ja 1 oder 3 13,0 0,1 im Speicher oder Hydraulikstation 15 bis 50 100 bis 3.000 PV-Heater Stand Alone AC stufenlos Pulsweitenmodulation ja 1 3,0 0,1 im Speicher oder Hydraulikstation 1 bis 50 100 bis 850 Vitocell 100-B CVE AC stufenlos k.A. ja 1 2,7 0,1 im Speicher 3 bis 8 300 1 Cloudy103 AC 4-stufig digital oder 7-stufig ja 1 3,0 0,5 im Speicher 3 bis 9 150 bis 500 AC 4-stufig digital oder 7-stufig ja 1 3,0 0,5 im Speicher 3 bis 9 150 bis 500 Solar-Log 1200 Solare Da+ Ego Smart tensysteme Heater Solarinvert Varista Viessmann Yellowstone Soft Cloudy203 100 oder 200 W verwerten (siehe Tab. 1). Die stufenlose Modulation ist mit unterschiedlichen Konzepten wie der Pulsweitenmodulation (PWM) oder Pulspaketen realisierbar. Fast alle Anbieter geben an, dass ihre Leistungsregelung EVU-konform gestaltet ist. Noch vor einem Jahr war umstritten, ob alle Systeme die Anforderungen erfüllen. 28 Sonne Wind & Wärme 10/2015 Neben der stufenlosen Modulation gibt es auch die Regelung des Heizstabes in Stufen. Das Energie managementsystem Solar-Log von Solare Daten systeme steuert den Einschraubheizkörper EGO Smart Heater in 500-W-Stufen an von 0 bis 3.500 W an. Durch die direkte Kommunikation zwischen dem Solar-Log und dem EGO Smart Heater entfallen Energiemanagementsystem enthalten Vorrang Haushaltsstrom Nachheizung mit Netzstrom Phasen Leistungssensorik Stromspeicherladung möglich Visualisierung Energieflüsse nein k.A. ja k.A. k.A. k.A. k.A. nein k.A. ja k.A. k.A. k.A. k.A. nein - ja - - ja 1.675 nein - ja - - ja 2.026 nein - ja - - ja 2.372 nein - ja - - ja 2.500 ja ja nein 3 nein Display, Software, Webportal k.A. ja ja nein 3 nein Display, Software, Webportal k.A. ja ja nein 3 nein optional k.A. ja ja nein 1 nein optional k.A. ja ja nein 3 nein optional k.A. teilweise ja optional 3 ja ja 3.960 teilweise ja optional 3 ja ja 3.860 nein - ja - - Software 749 nein k.A. ja k.A. nein k.A. 848 ja ja ja 1 oder 3 nein Software ab 990 nein - nein - - nein k.A. ja ja nein 3 nein nein k.A. ja ja nein 3 nein 3 Webportal k.A. ja ja nein 3 nein 3 Webportal k.A. ja ja nein 3 ja App, Software, WebportaI, Display 1.099 - ja nein 3 nein Webportal, Display k.A. ja ja optional 3 nein ja k.A. ja ja optional 3 nein ja k.A. ja ja nein 3 ja ja k.A. ja ja optional 3 ja App, Webportal 1.399 ja ja optional 3 ja App, Webportal 1.589 nein ja optional 1 nein nein 554 ja ja nein 1 oder 3 ja Display, App k.A. nein ja optional 3 nein nein 899 ja ja optional 3 ja ja 1.139 Fußnoten: 1 im Lieferumfang enthalten; 2 Kaskade aus maximal 32 Smart-Heatern; 3 ab 2016 AC-Systeme steigern den Eigenverbrauch des PVStroms. Haushaltstrom hat Vorrang. DC-Systeme verheizen den PV-Strom komplett. Bruttolistenpreis [€] ��.–��. Oktober ���� Messe Stuttgart Die WORLD OF ENERGY SOLUTIONS – führende internationale Konferenz- und Messeveranstaltung für das Zusammenwachsen von Energieerzeugung, Speichersystemen und Mobilitätslösungen mit Fokus auf Batteriespeicher und den Brennstoffzellen- und Wasserstoffbereich. Seien Sie mit dabei wenn Energiewende auf Ingenieurleistung trifft! � Konferenz � Messe � Seminare � Ride&Drive � Abendveranstaltung � f-cell award � International matchmaking Quelle: Herstellerangaben www.world-of-energy-solutions.de Im Fokus heizen mit pv warmwasser ein, dann empfiehlt My-PV in der Betriebsanleitung eine jährliche Wartung des Heizstabes, wobei die Oberfläche von Kalkablagerungen befreit werden soll. Dabei darf die Oberfläche nicht zerkratzt werden, damit keine Angriffspunkte für Korrosion entstehen. Pumpengruppe kann zielgerichtet schichten Der Cloudy103 ist das kleine energiemanagementsystem von Yellowstone soft. es erhält vom elektronischen zähler alle 10 s die aktuelle Leistung und die information, ob energie aus dem netz des evU bezogen oder ins netz geliefert wird. Grafik: Yellowstone Soft zusätzliche Steuereinheiten. Die Konfiguration erfolgt direkt über die Weboberfläche des Solar-Log. Solare Datensysteme setzt einen Heizstab aus Edelstahl ein. Andere Unternehmen bevorzugen emaillierte Heizstäbe. Diese gelten als unempfindlicher gegenüber Kalkablagerungen. Um Kalkablagerungen zu vermeiden, sind einige Heizstäbe trocken eingebunden. Entscheidend für Kalkablagerungen ist die Temperatur. Awasol gibt 85 °C als maximale Speichertemperatur an. Bei der Elwa von My-PV kann der Nutzer die Solltemperatur von 40 bis 75 °C einstellen. Stellt der Nutzer eine höhere Temperatur als 60 °C DC-system von awasol Grafik: Awasol 30 sonne wind & wärme 10/2015 Bei den meisten PV-Heizsystemen ist der Heizstab direkt im Speicher platziert. Beispiele sind der neue Elektrospeicher ES-PV und der PV-Heizeinsatz EBHPV zum Nachrüsten von Austria Email. Einige Anbieter wie Rennergy oder Juratherm bauen den Heizstab in einer externen Pumpengruppe ein. Solche Gruppen kann man auch nachrüsten, wenn kein passender Flansch für den Heizstab am Speicher vorhanden ist. Im vierten Quartal 2015 kommt mit dem Tubra-eTherm von Tuxhorn eine weitere Pumpengruppe hinzu. Sie enthält neben dem Heizstab die notwendigen Sensoren, eine drehzahlgeregelte Pumpe und ein Energiemanagementsystem, das eine Schichtladung eines Puffer- oder Warmwasserspeicher ermöglicht. Wenn wenig Solarüberschussstrom zur Verfügung steht, läuft die Pumpe langsam. Wenn die Überschussleistung groß ist, läuft sie schnell. Dadurch kann immer eine gleichbleibend hohe Temperatur gezielt in den Speicher geladen werden. „Durch die Zieltemperaturregelung und die geschichtete Beladung des Speichers ist das System unabhängig von der Speichergröße“, sagt Frank Thole, Leiter des Produktmanagements bei Tuxhorn. Nicht alle Anbieter von PV-Heizstäben sind auf ein Energiemanagementsystem festgelegt. Die AC Elwa von My-PV ist mit allen gängigen Energiemanagementsystemen über die RS485-Schnittstelle, offene Protokolle oder die 0-10-V-Ansteuerung kompatibel. Das Unternehmen bietet aber mit der AC Elwa PLA eine eigene reine Überschussregelung, die bis zu 18 kW – das entspricht 6 AC Elwas – regeln kann. Varista hat neben dem PV-Heater Stand Alone mit 3 kW für 1-phasige Häuser eine Variante mit 13 kW für größere Anwendungen im Sortiment. Auch die Krentzel GmbH denkt in größeren Dimensionen. Bisher gab es den Smart Heater SH-V mit 13,5 kW Leistung. Das Konzept wurde 2014 mit dem Innovationspreis des Bundesverbandes IT-Mittelstand e.V. ausgezeichnet. Neu ist nun der Smart Heater SHK, der in einer Kaskade von maximal 32 Einzelheatern bis zu 432 kW Leistung bringt. Damit kann Krentzel jetzt auch Großprojekte wie Ferienhaussiedlungen, Shopping-Malls oder landwirtschaftliche Betriebe ausstatten und dezentral oder zentral erzeugte PVÜberschussleistung in Wärme umwandeln. Nicht nur PV-Überschüsse werden in Zukunft anfallen und als „Power-to-Heat“ verwertet werden müssen. Krentzel hat daher eine patentierte Netzstabilisierungsfunktion in allen Smart-Heatern integriert. Bei zu hoher Stromproduktion können die Heizstäbe per Fernsteuerung über Rundsteuerempfänger aktiviert werden und so das Netz des EVUs entlastet werden. Tab. 2: Übersicht Energiemanagementsysteme Hersteller Produktbezeichnung ansteuerbare Wärmeerzeuger Wärmeerzeuger regelbar Vorrang Haushaltsstrom Nachheizung mit Netz Stromspeicherladung 70 % Netzeinspeisung Visualisierung Energieflüsse Enerquinn Elios4You Heizstab, Wärmepumpe stufenlos ja nein nein ja ja Schletter SmartPvCharge 2.0 Heizstab 1 stufenlos ja nein ja k.A. Webportal SchulerControl SC460 / SC220 Heizstab, Wärmepumpe sufenlos/ mehrstufig wählbar wählbar ja ja Software SMA SMA Smart Home Wärmepumpe k.A. wählbar wählbar ja ja App, Webportal Dafi Smartfox Heizstab, Wärmepumpe, Infrarotstrahler stufenlos ja wählbar nein ja App, Software, Display, Webportal Stiehle Naturenergie Sunbrain Heizstab, Wärmepumpe, Infrarotstrahler 4-stufig ja wählbar ja Wikora WPV 15 / WPV 50 Heizstab, Wärmepumpe stufenlos ja ja nein ja App, Webportal Ecodata PowerDog Heizstab, Wärmepumpe stufenlos ja wählbar k.A. ja Webportal, Display, App Display Das Energiemanagementsystem misst den Überschussstrom am Netzanschlusspunkt. Wenn ausreichend Leistung vorhanden ist, schaltet es den Heizstab an. Energiemanager, die bereits in den PV-Heizsystemen in Tabelle 1 enthalQuelle: Herstellerangaben ten sind, sind hier nicht aufgeführt. Mehr als Heizen Die meisten Energiemanagementsysteme können mehr als nur Heizstäbe ansteuern. Der Cloudy200 von Yellowstone Soft kann mit jedem Heizsystem verbunden werden, dass über eine offene Schnittstelle verfügt. Yellowstone Soft bietet auch Pakete mit Wärmepumpen und Infrarotheizungen an. Das Einbinden von Brauchwasser- oder Heizungswärmepumpen ist mit den meisten Energiemanagern möglich (siehe Tab. 2). Die meisten Wärmepumpen verfügen dafür heute schon über eine sogenannte Smart-Grid-ready-Funktion (siehe z. B. Artikel „Kleiner, leiser, effizienter”, Seite 50). Brauchwasserwärmepumpen eignen sich, obwohl sie nicht modulieren, besonders gut für den Betrieb mit PV-Strom. Denn sie kommen bereits mit 400 Wel aus. Um ein häufiges Takten an bewölkten Tagen zu vermeiden, bewertet das Sunbrain System von Stiehle – Küche und Bad, Naturenergie – die Wetterlage. Erst wenn der Algorithmus davon ausgeht, dass über mehrere Minuten ausreichend Überschuss vorhanden ist, schaltet er die Brauchwasserwärmepumpe zu. Sunbrain greift zusätzlich auch noch auf Wetterprognosen zu. Der Smart Home Manager von SMA konnte bisher nur nicht modulierende Wärme pumpen ansteuern. Die neueste Version ist nun auch für lastvariable Verbraucher geeignet. Für Inverterwärmepumpen und Elektrofahrzeug-Ladesäulen ist nun eine leistungsgenaue Steuerung möglich, die genau auf den aktuell verfügbaren PV-Überschuss abgestimmt ist. Neu bei SMA ist auch die Version 1.11., die eine Null-Einspeisung für PV-Systeme ermöglicht. Das bedeutet, dass die SMA Wechselrichter in der PV-Anlage so geregelt werden, dass die PV-Erzeugung immer dem aktuellen Verbrauch im Haushalt entspricht. Zurzeit ist diese Funktion nur bei Systemen ohne Batteriespeicher verfügbar. Fußnote: 1 Wärmepumpenansteuerung geplant Darüber hinaus bietet SMA in der Version 1.12. an, messende Funksteckdosen und Schaltkontakten der Firma Plugwise anzusteuern. Bisher konnten es nur SMA Bluetooth Funksteckdosen sein. Die neuen Funksteckdosen sind deutlich billiger. Außerdem kann man nun auf Hausautomationstools von Plugwise zurückgreifen und damit das Energiemonitoring im Haushalt verbessern. Auch Enerquinn kann jetzt mit der Erweiterung Elios4you Pro Smart bis zu vier messende Funksteckdosen ansteuern. Die Revolution für Solaranlagen Advertorial Die perfekt abgestimmte Systemlösung für Sonnenstrom und Wärmepumpe kommt von Rennergy Systems: PV-Heiz nutzt überschüssigen Solarstrom zur Wärmeversorgung – als komplette Heizlösung im Neubau oder heizungsunter stützend bis zu 70 % Deckung im Bestand. Neben der Photovoltaik-Anlage gehören dazu der leistungsstarke Energiemanager, die Wärmepumpe und der integrierte Heizstab. Zunächst wird der Sonnenstrom direkt an die laufenden Geräte im Haus geliefert. Liefert die Anlage auf dem Dach mehr Energie, wird als erstes die Wärmepumpe betrieben. Weitere Überschüsse wandelt der Heizstab in Wärme von bis zu 90 °C. PV-Heiz Q-Hybrid komplett mit 1.000 L Pufferspeicher und Luft-Wärmepumpe Man muss die Photovoltaik-Anlage nicht abregeln, wenn sie 70 % ihrer Nennleistung ü berschreitet. Für die Erweiterung bestehender Anlagen bietet Rennergy das System PV-Heiz Q-Hybrid an. Der bestehende Kessel wird weiter als Spitzenlastkessel genutzt. Der Heizbetrieb von Frühling bis Herbst wird aber nahezu vollständig mit PV-Heiz abgedeckt und ersetzt den regelmäßigen Betrieb der Heizungsanlage. Ab 2016 kann ein Batteriespeicher zu jedem PV-Heiz System mit Touch-Energiemanagement nachgerüstet werden. Weitere Informationen: Rennergy Systems AG, Einöde 50, 87474 Buchenberg, Tel. 08378/92360, Fax 08378/9236-29, [email protected], www.rennergy.de Sonne Wind & Wärme 10/2015 31 Im Fokus heizen mit pv warmwasser tuxhorn platziert den heizstab in einer pumpengruppe und kann so zielgerichtet den speicher Foto: Tuxhorn beladen. Dafi hat seinen Smartfox erweitert. Für die stufenlose Elektrofahrzeugladung steht der Smartfox Car Charger zur Verfügung. Außerdem gibt es eine Smartfox App. Das SmartPvCharge 2.0 von Schletter kann jetzt auch einen Batteriespeicher und ein zweites Elektrofahrzeug erzeugungsorientiert laden. Auch der Stromhamster von Solarinvert kann nun einen Batteriespeicher laden. Ecodata hat seinen PowerDog verbessert. Neu sind zum Beispiel eine Legionellenschutzfunktion und ein integrierter PID Regler. Außerdem gibt es zahlreiche Schnittstellenerweiterungen wie ein Modbus RTU Analogeingangsmodul, ein Modbus RTU Digitalausgangsmodul, ein M-BUS Gateway zum Auslesen von Wärmemengenzählern und ein BUS 3 Wandler von RS232 auf RS485. An einem ganz neuen Energiemanagementsystem arbeitet zurzeit die SoMa Solar Holding. Das Unternehmen hat die Schweizer Wechselrichtermarke SolarMax übernommen und wird 2016 den SolarMax Energy Manager herausbringen. Zielgruppe Eigenheimbesitzer Der trocken eingebundene heizstab befindet sich bei viessmann im unteren Bereich des Brauchwasserspeichers. Grafik: Viessmann 32 sonne wind & wärme 10/2015 Welche Märkte haben die Anbieter im Visier? Sind es die klassischen Anwendungen von Schwerkraftsolaranlagen, also Einfamilienhäuser in südlichen Ländern, oder eher dezentrale Warmwasserbereitungen in Mehrfamilienhäusern? Die meisten Unternehmen sind dann doch zunächst mal auf das Eigenheim im deutschsprachigen Raum fokussiert. Thomas Kopp, Produktmanager bei Solarinvert, sieht hier sehr gute Möglichkeiten, „da die PV-Systempreise weiter fallen und die sogenannte Ölparität bald erreicht ist.“ Das wird dazu führen, dass vermehrt NullEinspeiseanlagen installiert werden, wie Tobias Nuffer vom technischen Vertrieb bei Varista erwartet. Auch Carsten Krentzel, Geschäftsführer der Krentzel GmbH, empfiehlt den Einsatz vorwiegend in Einfamilienhäusern: „Der Smart Heater kann bei ausreichend vorhandener Überschussleistung von PVoder Windstrom und genügend großem Pufferspeichervolumen eine konventionelle Heizungsanlage eines Einfamilienhauses ersetzen.“ Dabei muss der Kunde aber nicht der Eigenheimbesitzer sein. Das können genauso gut Kommunen, Windpark-Betreiber, Netzbetreiber oder EVUs sein. Fritz Stiehle berichtet, dass der typische SunbrainKunde eine alte Öl- oder Gasheizung hat und seine Energiekosten senken will. Er installiert dann eine PVAnlage zwischen 4 und 7 kW und eine Brauchwasserwärmepumpe. Hinzu kommt eine „kleine“ Heizungsunterstützung mit einem Heizstab. Dieser wird in den vorhandenen Speicher eingebaut. „Wenn kein Puffer vorhanden ist, bauen wir eine Vorheizstufe direkt in den Rücklauf ein“, so Stiehle. Er hat Kunden, die mit einer PV-Anlage von 8 bis 12 kW Leistung ihren Kosten für Strom und Heizung um 70 % reduzieren konnten. Die Einspeisevergütung ist für solche Kunden nicht mehr entscheidend, sie wird einfach mitgenommen. Der Absatz von Sunbrainsystemen steigt laut Stiehle im zweistelligen Bereich, ganz im Gegensatz zum Markt von PV-Anlagen, die nur auf die Einspeisevergütung ausgerichtet sind. Ob auch Mehrfamilienhäuser Chancen bieten, ist umstritten. Tobias Nuffer sieht sie angesichts des Wohnbaubooms in Contracting-Modellen für dezentrale Warmwasserbereitungen. Hier warnt Thomas Kopp: „Strom den Mietern bereitzustellen, erfordert immer noch erheblichen bürokratischen Aufwand. Generell wäre eine Förderung durch öffentliche Stellen wünschenswert.“ Auch das ErP-Label für Heizungen und Warmwasserbereiter, das ab Ende September für all diese Produkte vorgeschrieben ist, wird einen Einfluss auf die Marktentwicklung haben. Speicher mit eingebautem Heizstab wie das Selacal-System werden wie konventionelle Stromwarmwasserbereiter behandelt. Sie werden daher eine schlechte Effizienzklasse bekommen. Wenn ein Heizstab zu einem Heizsystem hinzugenommen wird, kann das im Verbundlabel berücksichtigt werden. Allerdings gibt es hierbei keine Möglichkeit, das Label des Verbundes durch die PV-Anlage zu verbessern. Solarthermische Anlagen können dagegen das Heizlabel A etwa eines Gasbrennwertkessels auf A+ heraufsetzen. „PV-Strom sollte bei einem gewissen prozentualen Anteil an der Energieerzeugung zur Warmwasserbereitung zu einer Verbesserung der Einstufung führen“, sagt Thomas Oppel von der Viessmann Photovoltaik GmbH. Da sind die Branche und vor allem ihre Verbände gefordert, vernünftige Regularien in Brüssel vorzuschlagen und durchzusetzen. Jens-peter meyer
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