ihre ideen · ihr engagement S unser unternehmen 07.2015 landeskrankenhaus.de · Rheinhessen-Fachklinik Alzey · Rheinhessen-Fachklinik Mainz · Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach · Klinik Nette-Gut für Forensische Psychiatrie · Geriatrische Fachklinik Rheinhessen-Nahe · · Gesundheitszentrum Glantal · conMedico MVZ gGmbH · Rhein-Mosel-Akademie · forum ausgabe 07/2015 landeskrankenhaus (aör) Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, andernach: Juliane Pett, Leiterin der Kompetenzstelle Hygiene des Landeskrankenhauses (AöR) hatte nach der erfolgreichen Premiere im letzten Jahr in Alzey zum zweiten Infektiologie- und Hygieneforum nach Andernach eingeladen. Dass die Thematik hochaktuell ist, so der Ärztliche Direktor der RMF, Dr. Stefan Elsner, erkenne man schon daran, dass sich selbst der G7-Gipfel wenige Tage zuvor des Themas annahm. Gleichzeitig geistern viele Geschichten (nicht immer korrekte) durch die Medien, die »Horrorzahlen« präsen- gegeben. Recht hoch ist der Verbrauch auch im niedergelassenen Bereich und auf Normalstationen. »Wir müssen alle daran arbeiten, wie das verringert werden kann.« Allerdings seien, so der Hygieniker, in erster Linie Stationen mit den Schwächsten wie etwa Neugeborenen dabei ein Problem, da hier weniger Therapieoptionen zur Verfügung stünden. Die vom RKI empfohlenen Hygienemaßnahmen sind rund 30 Seiten lang und schwer zu verstehen, damit »nicht besonders hilfreich«. Also müssten Fachleute daran arbeiten, solche Empfehlungen zu übersetzen. Hygienemaßnahmen auf Normalstationen, so Dr. Zinn, sollte nach dem Standard durchgeführt werden. Bei MRGN empfiehlt er die selben Maßnahmen wie bei MRSA. Ein weiteres Problem sei die Diagnostik – da hinke man mindestens 15 Jahre hinterher, das Wissen sei »noch lückenhaft«. Hat ein Patient dann auch noch 4MRGN ist es »nicht wirklich klasse, was wir da machen können«. Dr. Christian Zinn empfiehlt grundsätzlich krankenhaushygienische Maßnahmen, stetige Schulungen und eine Vernetzung. »Nur ein kontrollierter Antibiotikaeinsatz und eine strikte Hygiene führt zum Erfolg.« Ω Lesen Sie weiter auf Seite 3. red. π gesundheitszentrum glantal Erfolg bei Re-Zertifizierung der Neurologischen Reha meisenheim: Am 7. und 8. Mai stand die Re-Zertifizierung der Neurologischen Reha in Meisenheim an. Claudia Daunicht, Auditorin der DQS, besuchte erstmals das neue Gesundheitszentr um. In tiefgreifenden Gesprächen mit MitarbeiterInnen, QMB`s und Kranke n h au sle it u n g überprüfte sie die Wirksamkeit des Qualitätsmanageme nt- Sy s te m s . Trotz der ein oder anderen Empfehlung für die Zukunft (Revision der DIN EN ISO) konnte Frau Daunicht keine Abweichungen zur geltenden Norm finden. Sie bescheinigte dem GZG ein hervorragendes QM-System Hier bitte die Empfängerdaten aufkleben! und wird der DQS die Re-Zertifizierung der Neurologischen Reha empfehlen. Ein herzliches Dankeschön geht an alle beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die das QM-System mit Leben füllen, an Frau Wegner, für die gute Vorbereitung, Frau Idrizovic (Abteilung QM im LKH) für die professionelle Begleitung, sowie allen, die durch Begehungen und Berichte im »Hintergrund« tätig sind. Daniel Böhm π Maria-Laacher-Symposium Dr. Stefan Elsner konnte sich wieder auf ein interessiertes Fachpublikum verlassen: Beim 13. Maria-LaacherSymposium referierten ausgewiesene Fachleute zu den Themen Demenz, psychiatrische Akutbehandlung zu Hause und Psychiatrie der Wohnungslosen. Ausführlicher Bericht in der nächsten Ausgabe Ausführlicher Bericht in der nächsten Ausgabe. π Dr. Gerald Gaß Fotos: Daniel Böhm/red. in diesen Tagen geht die K rankenhausstrukturreform der Bundesregierung in ihre entscheidende Phase. Der bisher vorliegende Gesetzentwurf ist aus Sicht der Krankenhäuser mehr als enttäuschend. Die Dr. Gerald Gaß Hoffnung vieler, zukünftig eine verlässliche und auskömmliche Finanzierung der Betriebskosten zu erhalten, ist bisher nicht erfüllt worden. Tatsächlich müssen die Krankenhäuser damit rechnen, auch zukünftig keinen angemessenen Ausgleich für die Tariflohnentwicklungen ihrer Beschäftigten zu bekommen. Trotz hoher Überschüsse in der gesetzlichen Krankenversicherung soll bei den Krankenhäusern weiter gespart werden. Angesichts derartiger Vorgaben werden auch alle Überlegungen zu einer besseren Personalausstattung oder zu verbindlichen Personalstandards tatsächlich ins Leere laufen. Mehrleistungen werden wohl auch zukünftig mit hohen Abschlägen versehen sein und der bürokratische Aufwand durch die Überprüfungen des medizinischen Dienstes der Krankenkassen wird eher steigen, als dass er abgebaut wird. Diese Vorgaben des Gesetzgebers passen nicht zu den politischen Erklärungen, dass die Krankenhausstandorte erhalten und weiter entwickelt werden sollen. Bereits heute schreiben rund 40 Prozent aller Krankenhäuser auch im Land RheinlandPfalz rote Zahlen. Vor allem die kleineren Standorte im ländlichen Raum sind hiervon betroffen. Dies spüren wir auch an unseren Standorten in Meisenheim und Bad Kreuznach. Angesichts dieser bedrohlichen Lage brauchen die Krankenhäuser nicht nur politische Bekenntnisse, sondern Taten, die dazu führen, dass weniger Bürokratie und mehr persönliche Zuwendung für die Patientinnen und Patienten möglich wird. Ihr tieren und ein Problembewusstsein in der Bevölkerung schaffen. Dr. Christian Zinn, Leitender Hygieniker am Institut für Medizinische Diagnostik GmbH in Ingelheim, informierte das Auditorium über neue Erkenntnisse und neue Strategien zu MRGN, multiresistente gramnegative Erreger. »Sie sind gefährlich«, weiß Dr. Zinn, und können auch tödliche Infektionen auslösen – lediglich bei Protheseninfektionen gebe es »so gut wie keine Probleme«. Man konnte sogar Konjugationsbrücken nachweisen, über die Bakterien ihr genetisches Material auf andere übertragen und so eine Antibiotikaresistenz weitergeben. Warum sind MRGN so gefährlich? Zinn: »Es liegt am Antibiotikaverbrauch.« 85 Prozent aller Antibiotika werden in der Tiermast Foto: red. Krankenhäuser 2. Infektiologie- und Hygieneforum kämpfen um eine gerechte Vergütung 2 | 07.2015 f Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach Am 5. Mai dabei! Frühlingsfest im Wohnpark Cochem-Brauheck bad kreuznach: Anlässlich des Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen fand am 5. Mai ein bunter Protest-Zug durch Bad Kreuznach statt. Auch in diesem Jahr versammelten sich viele Nutzer und Mitarbeiter sozialer Einrichtungen aus dem Kreis Bad Kreuznach, um ihrem Anliegen Gehör zu verschaffen. Auch die Besucher und Mitarbeiter der ortsansässigen Tagesstätte der Rheinhessen-Fachklinik nutzten an diesem Tag die Gelegenheit, um gemeinsam mit vielen anderen auf wichtige Themen wie Gleichstellung, Inklusion sowie Teilhabe am öffentlichen Leben, Straßenverkehr, Arbeit und Politik aufmerksam zu machen. Als Symbol für ihre damit verbundenen Wünsche ließen viele beteiligte Menschen zum Abschluss des Protestzuges bunte Ballons in den Himmel steigen. Team der TS Bad Kreuznach π Fotos: red. Fotos: Team der TS Bad Kreuznach f Rheinhessen-Fachklinik Alzey Einrichtungsleiter Thomas Müller begrüßt Klaudia Bade, Vorsitzender der Laienhelfer. kl. Foto r.: Gut gelaunte Mitarbeiterinnen des Wohnparks bei Kaffee und Kuchen. Ein schöner Nachmittag mit Freunden, Nachbarn und weiteren interessierten Besuchern. cochem: Am 29. Mai fand im Wohnpark Cochem-Brauheck das Frühlingsfest statt. Viele Gäste konnten dort begrüßt werden, unter anderem die Laienhelfergruppe aus Andernach, das Team vom Kindergarten Brauheck, die Bürgerinitiative Brauheck und viele Nachbarn des Wohnparks. Trotz regnerischem Wetter ließ fen. Er beantwortete gerne die Fragen der Besucher. Man war sich einig, das der Nachmittag gelungen war. Bei Kaffee und leckerem Kuchen mischten sich das Team und die Bewohner gerne unter die Gäste. Es wurde viel erzählt und gelacht. Diesem Fest werden sicherlich noch viele folgen. Thomas Müller π man sich die Frühlingsstimmung nicht verderben und feierte in der schön dekorierten Mensa des Wohnparks. Einrichtungsleiter Thomas Müller gab einigen Gästen bei einer Führung durch die Einrichtung, die Gelegenheit sich das Gebäude anzusehen und einen näheren Eindruck zu verschaf- f Rhein-Mosel-Akademie 13. Zertifikatkurs Führungskolleg beendet 13. Zertifikatkurs Führungskolleg. Mit einer kleinen Feier wurde der erfolgreiche Abschluss der einjährigen Weiterbildung gekrönt. Ihren Abschluss des Führungskollegs 2014/15 erlangten damit 15 Teilnehmer. Herzlichen Glückwunsch an Claudia Axe, Ingrid Hesse, Christoph Summa (alle RFK), Dr. Anne Bredel-Geißler, Dr. Heinz Liesenfeld (beide RFM), Mary-Ann Breitlauch, Stefan Milenkov, Jessica Pütz (alle KNG), Katja Breuer, Gülten Gürbostan, Arthur Hübner, Thomas Müller (alle RMF) und Dr. Werner Schneichel (LKH) sowie zwei Teilnehmern der Unfallkasse Rheinland-Pfalz. Sigrid Lauermann, Leiterin der RMA, überreichte den Absolventen im feierlichen Rahmen die Zertifikate mit den besten Wünschen für die Zukunft. »Mischung aus theoretischer Wissensvermittlung und praktischen Fallbeispielen überaus gelungen« Wir wollten wissen, wie Teilnehmer der Führungskollegs die vergangenen Monate erlebten. Dr. Werner Schneichel, Bereichsleiter IT-Management im Landeskrankenhaus (AöR), ist bereits eine sehr erfahrene Führungskraft und besuchte für seinen vorherigen Arbeitgeber Seminare für Führungskräfte. Dennoch: »Lernen kann und sollte man immer. Allerdings gibt es bei derartigen Seminaren Foto: red. andernach: Im Mai endete der methodisch sowie inhaltlich deutliche Unterschiede und ich fand die Mischung aus theoretischer Wissensvermittlung und praktischen Fallbeispielen überaus gelungen – dieses nicht zuletzt durch die hervorragenden Referenten. Die einzelnen Module deckten nahezu das gesamte Spektrum dessen ab, mit dem sich eine Führungskraft tagtäglich auseinandersetzen muss. Hier wurde in der Praxis anwendbares Rüstzeug vermittelt, statt sich in theoretisch-philosophischen Abhandlungen zu verlaufen. Insofern war die investierte Zeit gut angelegt. Was von mir – und wie man mir beim Abschlusskolloquium bestätigte – auch von allen anderen Teilnehmern sehr positiv aufgenommen wurde, waren die Beiträge und Erfahrungsberichte aus dem Alltag der einzelnen Teilnehmer, wobei ich hierbei auch immer wieder aus meinem bisherigen Berufsleben mit über 20 Jahren Führungserfahrung berichten konnte. Als »Exot« (IT- Bereich) inmitten von ärztlich, pflegerisch und therapeutisch Tätigen, war der Blick über den eigenen Tellerrand in die Vielfalt der Strukturen und Prozesse in den Einrichtungen des Landeskrankenhauses äußerst interessant, wobei das umgekehrt sicherlich auch galt, da ich den Kolleginnen und Kollegen die Aufgaben und Prozesse des IT-Bereichs ausführlicher erläutern und näher bringen konnte. Das Führungskolleg bot hierdurch auch eine kleine Plattform, ein anderes Verständnis für die oft so ungeliebte IT zu entwickeln.« Immer wieder hört man, dass die Führungskräfte und angehenden Führungskräfte die Gelegenheit nutzen, sich auch persönlich kennenzulernen: Dr. Schneichel: »Neben der Wissensvermittlung kam auch die Geselligkeit nicht zu kurz. Besonders bei den mehrtägigen Modulen »menschelte« es abends bei den gemeinsamen Aktionen und es entstanden Freundschaften, die hoffentlich das Führungskolleg überdauern. Die Planungen für ein erstes Nachtreffen im Herbst laufen bereits auf Hochtouren.« Eigenes Tun von dritter Seite reflektieren lassen Thomas Müller, Einrichtungsleitung im Wohnpark CochemBrauheck (RMF) fasst zusammen: »Im 13. Zertifikatskurs Führungskolleg 2014/2015 konnte ich trotz einiger Führungserfahrung eine Menge an Wissen mitnehmen und mein alltägliches Tun für mich einmal aus einer anderen Perspektive betrachten und von dritter Seite her reflektieren lassen. Hierbei habe ich viele neue Anregun- gen erfahren und auch viele gute Ideen und Konzepte der anderen TeilnehmerInnen kennenlernen dürfen. Wahrscheinlich durch die gute Durchmischung des Kurses in Bezug auf Berufserfahrung und Lebensalter bildete sich schnell eine prima Gruppe und dadurch eine gute Arbeitsbasis. Wesentlich haben auch die gut ausgebildeten, immer gut vorbereiteten, gut gelaunten und lockeren DozentInnen und auch die beiden Exkursionen zum guten Arbeitsklima und dem Erfolg des Führungskollegs beigetragen. Besonders haben mich die Methode »Führung zur Eigenständigkeit«, eine interaktive Führungsform, bei der anspruchsvolle Lernprozesse gestalten und steuern im Mittelpunkt stehen, und die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Generationen im Arbeitsprozess interessiert. Hier werde ich mich noch weiter um Information, Fortbildung und dann Umsetzung in meinem Arbeitsbereich kümmern. Alles in allem möchte ich dieses Jahr und ebenso die hier entstandenen persönlichen Kontakte zu den KollegInnen nicht mehr missen. Es war eine gute Zeit.« red. π + + + + + + + + + + REDAKTIONSSCHLUSS + + + + + + + + + Redaktionsschluss des Forums ist jeweils zur Monatswende. Aktuelle Berichte, die nach Absprache mit der Redaktion in die jeweilige Ausgabe sol- len, müssen rechtzeitig per E-Mail verschickt sein. Wichtig: Bitte denken Sie daran, bei Einsendungen Urheber von Text und Fotos zu nennen! π 07.2015 | 3 f Landeskrankenhaus (AöR) – Fortsetzung von Seite 1 q TICKER andernach: … PD Dr. Christian Brandt, Leiter des Bereichs Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum der Goethe-Universität in Frankfurt am Main, nahm sich der Frage an, ob medienwirksame Ausbrüche mit multiresistenten Erregern »unser einziges Problem« sind. Er gab Beispiele von Berichterstattungen, die über das Ziel hinausschossen, die in den Boulevardmedien an der Sache vorbeigingen. Dabei, so Brandt, »sind wir in Deutschland besser geworden was nosokomiale Infektionen angeht, obwohl die Medien anders berichten.« MRE sei in der Wahrnehmung »überrepräsentiert«. Grundsätzlich könne es »jede Klinik« treffen, weiß der Hygieniker. Ist der schlimmste Fall eingetreten und die Medien berichten darüber, drohen ein Reputationsverlust, Versorgungsprobleme, Vertrauensverlust und Angst. Komprimiert gab er den Zuhörern die wichtigsten Hygieneregeln mit. Dr. Mattheus Vogel, Mikrobiologe der Firma Schülke und Mayr, sprach zum Thema »Prävention statt Infektion«, u.a. über präoperative Infektionsprävention. Mit Dr. Christiane Cuny vom NRZ für Staphylokokken und Enterokokken des RKI in Wernigerode, konnte auch eine Veterinärmedizinerin als Referentin gewonnen werden. Sie forscht zu MRSA bei Mensch und Tier. Prävelenzen, so Dr. Cuny, konnten bei Schweinezüchtern, Veterinärmedizinern und Schlachthausmitarbeitern nachgewiesen werden. Ein Anhaltspunkt für die Vermutung, dass es sich um ein von Menschen geschaffenes Problem handelt, gibt das Untersuchungsergebnis von Wildschweinen: Die waren allesamt MRSA-frei. Mittlerweile kann man auch davon sprechen, dass MRSA nicht nur über Nutztiere verbreitet wird, sondern auch über den ambulanten Sektor, also über Haustiere. Sehr zu denken gab auch, dass Prävalenzen in Lebensmitteln nachgewiesen wurden, z.B. in (billigem) Geflügel. Die Untersuchungen lassen den Schluss zu, dass auf dem Weg der Verarbeitung KURZ GEMELDET QUELLE: INTRANET der Tiere Infektionen übertragen werden. LA-MRSA CC398 ist ein »Mensch gemachtes Problem«, so die Referentin. Mangelnde Hygiene, massives Unwissen und zu viele Antibiotika macht sie ursächlich dafür aus. Den Abschluss bildete der Vortrag von Dr. André Borsche, Chefarzt der Abteilung für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie am Diakonie-Krankenhaus Bad Kreuznach. Der Arzt, der seinen Urlaub seit 25 Jahren in Entwicklungsländern verbringt, um dort Menschen zu helfen, sprach über seine Erfahrungen zu den HygieneStandards in Entwicklungsländern. Sein Vortrag hinterließ besonderen Eindruck, nicht alleine aus fachlicher Sicht, denn sein großer Einsatz (für den er u.a. mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde) zeigte auch bei den Zuhörern in Andernach Wirkung: Juliane Pett organisierte spontan eine Sammlung für INTERPLAST – 800 Euro kamen zusammen, Geld, das Dr. Borsche für seinen Einsatz in Entwicklungsländern überaus sinnvoll einsetzen kann. red. π f Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach Fotos: red. Neuro 3 war wieder Schülerstation Zum zweiten Mal wurden die Neuro 3 der RMF zur Schülerstation. andernach: Nach den sehr guten Erfahrungen im letzten Jahr, wurde die Neuro 3 der RMF Andernach wieder zur »Schülerstation«. Christiane Schröder übernahm als Praxisanleiterin die Verantwortung für Sarah Brannfors, André Terekhov und Marcel Burger, Oberkursschüler, die hier wertvolle Erfahrungen sammeln konnten. In der ersten Woche wurde der berufliche Nachwuchs in der Theorie mit den künftigen Aufgaben vertraut gemacht (durch besondere Erfahrungen der Schüler konnte dieser Teil verkürzt werden). Dann ging es in die Praxis – in der zweiten Woche übernahmen die drei dann die Station. Wie war´s? Am Ende der zweiten Woche gab es die erste Möglichkeit, sich über die ganz neuen Erfahrungen auszutauschen. Es war »schön, Verantwortung zu tragen«, sagt André Terekhov, auch wenn es »ungewohnt« gewesen sei, in dieser Woche nicht mehr Schüler zu sein und selbstständig organisieren zu müssen. Sarah Brannfors lobt die gute Kollegialität auf der Station: Auf Fragen gab es stets »gute Antworten« und die Hilfsbereitschaft der erfahrenen Kolleginnen und Kollegen war sehr groß, erzählt sie. André Terekhov ergänzt, die Hilfe bedeutete auch in der zweiten Woche, dass »vorsichtige Korrekturen« kamen, wenn es nötig war. Die Praxisanleiterin habe sich »viel Mühe gegeben«. Auch wenn es im letzten Jahr richtig gut verlief, war Christiane Schröder doch irgendwo auch erleichtert, dass sie in diesem Jahr lediglich drei statt sechs Schützlinge hatte – es war 2014 schon sehr anstrengend. Die diesjährigen Schüler waren allesamt »richtig fit, kannten die Geräte und die Untersuchungen«. Dadurch hätten sie auch andere Fragen gestellt, sagt sie. Gute Vorbereitung aufs praktische Examen Kann sich einer der drei vorstellen, nach dem Examen in der Neurologie zu arbeiten? Er kann es sich schon vorstellen, antwortet André Terekhov. Die Arbeit sei sehr abwechslungsreich. Ja, bestätigt Sarah Brannfors, jeder Tag verlaufe anders. Marcel Burger erklärt, hier gebe es die »Bezugspflege«. Dadurch kenne Praxisanleiterin Christiane Schröder hat »nette Kollegen von morgen« kennengelernt. Durch die in diesem Jahr kleinere Gruppe waren die Erfahrungen noch intensiver. man »seine« Patienten besser. Und man sieht positive Veränderungen bei den Patienten. Ist der Verlauf nicht gut, zeigt sich auch hier, dass ein gutes Team unersetzlich ist und bei der Verarbeitung hilft. Was bringt den Schülern die »Schülerstation«? Es war eine gute Vorbereitung aufs praktische Examen, sagt Sarah Brannfors, die noch in diesem Jahr antreten muss. Sie übte sich darin, selbstständig zu arbeiten und zu entscheiden. »Ich fühle mich gut vorbereitet.« red. π h h h Gesundheitszentrum Glantal: Mitarbeiter machen sich beim Thema Brandschutz fit h h h Nachdem kurz zuvor die Feuerwehr den Ernstfall im GZG geprobt hatte, durften jetzt die Mitarbeiter ran. Am 27. Mai war es so weit: Brandschutzunterweisung mit Willi Monn. Der Brandschutzbeauftragte des GZG organisierte einen ereignisreichen Workshop, Foto: Daniel Böhm Foto: red. 2. Infektiologie- und Hygieneforum bei dem alle Teilnehmer wieder einmal mit anpacken durften. Nach einer theoretischen Einführung, bei der unter anderem das richtige Verhalten im Ernstfall erläutert wurde, ging es zum aktiven Teil des Lehrgangs, in dem die Anwendung der Feuerlöscher geprobt wurde. Auch die Auswirkungen von Unachtsamkeiten im Haushalt wurden von Herrn Monn, welcher durch die Firma Balter unterstützt wurde, vorgeführt. Am Beispiel des Fettbrandes und der Überhitzung einer Deo-Dose zeigten die Experten die Auswirkungen von menschlichem Fehlverhalten auf. Das Direktorium des Gesundheitszentrums bedankt sich bei der Firma Balter und insbesondere bei Willi Monn für die tatkräftige Unterstützung. ∏ h h h Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach: RMF-Schüler besichtigen die KNG h h h Die Schüler des neuen Unterkurs A 15 der Gesundheits- und Krankenpflegeschule der Rhein-Mosel-Fachklinik besuchten am 18. Mai die Klinik Nette-Gut, um sich ein Bild über die forensische Psychiatrie und über die Tätigkeiten der hier beschäftigten Mitarbeiter zu machen. Während des Rundgangs durch die KNG konnten verschiedene Fragen gestellt und beantwortet werden. Besonders interessant war dieser Ausflug für diejenigen Schüler, die sich für einen Ausbildungseinsatz in der KNG entschieden hatte. π Im Schlepptau Bisweilen gern im Schlepptau sein, wie gut fühlt sich das an! Es zwar versuchen ganz allein, doch in Begleitung sicher sein. Es ist der Freund, der mitzieht, schleppt, bis unsre letzte Not verebbt. Des Freundes Treue gibt uns Kraft im Schlepptau sein, wie segensreich bedacht! »Man wird sich der großen Verantwortung bewusst«, sagt André Terekhov. Praxisanleiterin »Christiane war echt toll«! Sarah Brannfors weiß sich nun gut auf das praktische Examen vorbereitet. »Wenn ich Hilfe gebraucht habe«, erzählt Marcel Burger, »war immer jemand da.« © M. Stede, 18. Mai 2015 4 | 07.2015 f Landeskrankenhaus (AöR) »Great Place to Work®« Interview mit Geschäftsführer Dr. Gerald Gaß Foto: red. Die Einrichtungen des Landeskrankenhauses (AöR) wollen im Herbst erneut an einer »Great Place to Work®«-Befragung teilnehmen. Wir trafen uns mit Dr. Gerald Gaß, dem Geschäftsführer des Landeskrankenhauses (AöR), zum Interview. forum: Herr Dr. Gaß, wozu dient Ihrer Ansicht nach eine »Great Place to Work®«-Befragung? dr. gaß: Die Befragung, die ja bundesweit bei den unterschiedlichsten Unternehmen in gleicher Weise durchgeführt wird, dient dazu, einen Vergleich herzustellen und zu erfahren, wo man selbst als Unternehmen im Hinblick auf das Thema »Guter Arbeitgeber« steht. forum: Vor zwei Jahren war die letzte Befragung. Wieso nimmt das Unternehmen erneut an einer Befragung teil? dr. gaß: Wir haben uns vorgenommen regelmäßig teilzunehmen, vor vier Jahren zum ersten Mal, dann vor zwei Jahren und jetzt erneut, um bei uns zu erkennen, welche Veränderungen feststellbar sind. Das heißt also: Wo, in welchen Bereichen konnten wir uns weiterentwi- ckeln, unter der Zielsetzung guter Arbeitgeber zu sein. Wo gibt es noch Verbesserungsbedarf – gerade auch im Vergleich zum Benchmark, das heißt zu den anderen guten Arbeitgebern im Gesundheitswesen. Das möchten wir gerne mit Hilfe dieser Befragung messen. Das weitere Ziel ist es natürlich, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Chance zu geben, anonym eine Rückmeldung zu geben an die Unternehmensleitung, die Direktorien durch die entsprechende Beantwortung, aber auch durch die offenen Fragen, die die Möglichkeit einräumen, die eigene Meinung, Lob und Kritik zu äußern. Das zeigt uns, wo wir unsere Ziele erreicht haben, beziehungsweise, auf welchen Feldern wir noch weiter arbeiten müssen. forum: Da es nicht die erste Befragung dieser Art ist, lässt sich doch sicher eine Entwicklung nachvollziehen. Was hat sich seit der letzten Befragung geändert? Was hat sich insgesamt seit Ihrem Eintritt ins Landeskrankenhaus geändert? 2008 strategische Unternehmensziele formuliert dr. gaß: Da will ich gerne nochmal in Erinnerung rufen, dass wir im Jahr 2008 von Seiten der Geschäftsleitung unsere strategischen Ziele formuliert haben. Das ist zum einen, in den Feldern, in denen wir tätig sind eine qualitativ herausragende Leistung anzubieten. Das zweite große Ziel ist es, ein guter Arbeitgeber, ein attrakti- ver Arbeitgeber zu sein und damit auch besser zu sein als der Durchschnitt und besser zu sein als die meisten anderen Unternehmen in Rheinland-Pfalz. Vor diesem Hintergrund haben wir dann in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe von Maßnahmen ergriffen. Ganz konkrete Maßnahmen, die greifbar sind für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wie beispielsweise die Vereinbarkeit von Familie und Beruf voranzubringen etwa durch eigene Betriebskindergartenplätze oder durch die Intensivierung von Fortbildungsmöglichkeiten. Man kann noch eine ganze Reihe von Maßnahmen nennen, zum Beispiel die Differenzierung der Arbeitszeitmodelle, um auf die Belange der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzugehen, oder den Ausbau des Betrieblichen Gesundheitswesens. Aber eben auch ganz zentral, das Klima im Unternehmen zu verbessern. Das ist ein großes Ziel. Und das ist quasi auch die Klammer um das, was man an konkreten Maßnahmen initiiert. Nur wenn man es schafft, ein positives Arbeitsklima herzustellen, ein respektvolles Miteinander zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten wie auch zwischen den Mitarbeitern untereinander, dann greifen auch die von mir genannten konkreten Maßnahmen. Nur dann werden die von den Beschäftigten auch wirklich positiv wahrgenommen. forum: Der Begriff »Vertrauen« scheint ein zentraler zu sein. dr. gaß: Der Leitspruch des Lan- f Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach Schon in der Ausbildung starten Pflegekräfte voll durch Foto: Markus Wakulat andernach: Förderung von Nachwuchs sehr wichtig – In dualer Ausbildung Praxis mit Studium verbinden Eine Ausbildung als Gesundheitsund Krankenpfleger ist zeitlos. Mehr noch: Sie ist modern und liegt voll im Trend. Durch die demografische Entwicklung unserer Gesellschaft und die damit verbundenen Reformen des Gesundheitswesens wird die Gesundheits- und Krankenpflege zur zukunftsweisenden Branche – gesicherter Arbeitsplatz garantiert. Auch an der Rhein-Mosel-Fachklinik in Andernach gelten die Auszubildenden als Basis für den Erhalt der Einrichtung. Nach der Erweiterung der hauseigenen Krankenpflegeschule (KPS) bietet die RMF mittlerweile 25 Ausbildungsplätze zum Gesundheits- und Krankenpfleger pro Halbjahr an. Zusammen mit der Rheinhessen-Fachklinik in Alzey, die wie die RMF zum Landeskrankenhaus (AöR) gehört, absolvieren beim Klinikträger Jahr für Jahr 270 Pfleger ihre Ausbildung. Und: Sie werden entsprechend gefördert. Dass die Karriere nach einer erfolgreichen Ausbildung erst richtig losgeht, zeigt sich besonders gut am Beispiel von Alina Bleidt. Die 25-Jährige ist mittlerweile nämlich deskrankenhauses seit seiner Gründung ist ja »Kompetenz schafft Vertrauen«. Dieser Begriff ist erst einmal nach außen gerichtet auf die Patienten, die Bewohner, auf die Einweiser, die Politik und auf alle Partner des Unternehmens, denen man deutlich machen möchte: Durch unsere kompetente Arbeit gewinnen wir ihr Vertrauen, sich in unsere Einrichtungen zu begeben oder mit uns zusammenzuarbeiten. Das Thema Vertrauen ist aber auch nach innen gerichtet, was die Attraktivität des Arbeitgebers und das gute Miteinander im Unternehmen angeht. Da, glaube ich, haben wir in den letzten acht Jahren deutliche Schritte nach vorne gemacht. Ich bin davon überzeugt, dass innerhalb des Unternehmens, zwischen den Beschäftigten und den Vorgesetzten ein wirkliches Klima des Vertrauens entstanden ist, sodass man davon ausgehen kann, dass in aller Regel ein positives Miteinander entstanden ist. Das ist ein wesentlicher Erfolg unserer Anstrengungen in den letzten Jahren. Die ›Great Place to Work®‹-Befragung soll am 15. September starten. Dann besteht 14 Tage lang die Möglichkeit, sich an der Umfrage zu beteiligen. Sie fragten nach einer Entwicklung. Ich stelle fest, dass die Bindung an unser Unternehmen in den letzten Jahren noch einmal gestiegen ist. Es war schon vor Jahren so, dass wir eine niedrige Fluktuationsrate hatten. Diese Situation hat sich in den letzten Jahren weiter verstärkt. Ein Wechsel in ein anderes Unter- nehmen, weil man unzufrieden ist, ist die ganz große Ausnahme. Ich glaube, das zeigt ganz konkret, dass wir uns zu einem guten, vielleicht sogar sehr guten Arbeitgeber entwickelt haben. forum: Es soll auch Beschäftigte geben, die wiederkommen. dr. gaß: Ja, wir können in der Tat feststellen, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die vor Jahren aus den unterschiedlichsten Gründen zu anderen Arbeitgebern gewechselt sind, wieder den Weg zurück zu uns finden. Auch das ist aus meiner Sicht ein Beweis dafür, dass wir uns auf einem guten Weg befinden. forum: Das »Great Place to Work®«-Modell ist auf fünf Säulen aufgebaut: Glaubwürdigkeit, Respekt, Fairness, Stolz, Teamgeist. Können Sie diese fünf Begriffe einmal definieren? Starten wir mit dem Begriff Glaubwürdigkeit. dr. gaß: Glaubwürdigkeit bedeutet für mich, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darauf verlassen können, dass die Unternehmensleitung, die Vorgesetzten sich im Sinne der Leitlinien des Landeskrankenhauses verhalten. Also das, was wir uns auf die Fahnen geschrieben haben, steht nicht nur auf dem Papier, sondern wird auch gelebt. Ganz konkret kann man das da nachvollziehen, wo es auch mal schwierig wird, wo man gezwungen ist, Entscheidungen zu treffen, auch mal unangenehme Entscheidungen: Die muss man begründen und pädagogische Mitarbeiterin der KPS in Andernach. Wie ist es dazu gekommen? Alina hat im Oktober 2009 mit ihrer Ausbildung begonnen und ein halbes Jahr später ein duales Studium an der katholischen Hochschule Mainz im Bereich Gesundheit und Pflege. Möglich wurde dies durch eine Kooperation zwischen dem Landeskrankenhaus mit Sitz in Andernach und der Hochschule in der Landeshauptstadt. Nach dem erfolgreichen Abschluss der dreijährigen Ausbildung hat Alina neben dem Studium eine halbe Stelle auf einer Station der RMF angenommen. So konnte sie nicht nur das Studium finanzieren, sondern theoretisches Wissen gleich in die Praxis umsetzen. Seit Mitte 2014 hat Alina den Bachelor-Abschluss mit dem Schwerpunkt »Pflegepädagogik« in der Tasche und setzte gleich den MasterStudiengang oben drauf. Spätestens Mitte 2016 soll auch diese Qualifikation im Lebenslauf stehen. Weil Alina immer schon Lust hatte, ihr Wissen an andere weiterzugeben, wurde sie Anfang dieses Jahres als pädagogische Mitarbeiterin in die Krankenpflegeschule übernommen. Die Verantwortlichen der KPS freuen sich über den Zugang. »Alinas Beispiel zeigt, dass an der RMF nicht nur mit guter Förderung geworben wird, man kann sie auch umsetzen«, sagt Ilona Adrian, stellvertretende Leiterin der KPS. »Ich wollte immer schon Lehrerin werden, nach dem Abi aber erst einmal Geld verdienen«, erklärt die sympathische junge Frau, die auch nach dem Masterstudium an der RMF bleiben möchte. »Ein toller Arbeitgeber, mit dem ich mich identifizieren kann.« Für Udo Hoffmann, Leiter der KPS, ist wichtig: »Alinas Beispiel beschreibt keinen Einzelfall, sondern zeigt einfach die Chancen auf, die am Landeskrankenhaus geboten werden. Dass man dafür selbst etwas tun muss ist klar.« Markus Wakulat π Fluktuationsrate noch einmal gesunken 07.2015 | 5 man muss die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einbeziehen. forum: Respekt. dr. gaß: Respekt ist für mich ein ganz wichtiges Thema, weil es zum Ausdruck bringt, wie Vorgesetzte und Mitarbeiter als Menschen miteinander umgehen. Ich bin der Auffassung, alle Mitarbeiter haben für ihre Arbeit Respekt verdient im Sinne der tagtäglichen Leistung, die erbracht wird, aber auch im Sinne der besonderen Herausforderungen, die es immer mal wieder gibt. Das anzuerkennen und es nicht als Selbstverständlichkeit hinzunehmen, halte ich für einen ganz wichtigen Aspekt. Darüber hinaus ist Respekt für mich dadurch gekennzeichnet, dass man die Beschäftigten als Menschen respektiert, die auch ihre Sorgen und Nöte haben. Das muss man wahrnehmen, darauf muss man Rücksicht nehmen, dazu sollte ein Austausch zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern stattfinden, um in einen ehrlichen, vertrauensvollen Dialog zu treten. forum: Nächster Begriff: Fairness. dr. gaß: Fairness ist sicherlich für die Mitarbeiter ganz zentral da gegeben, wo es darum geht, eine faire Vergütung zu haben. Ich denke, da sind wir auf dem richtigen Weg. An den Tarifvertrag halten wir uns auch da, wo wir wirtschaftliche Schwierigkeiten haben – sei es lange Zeit die Geriatrische Fachklinik in Bad Münster am Stein-Ebernburg oder auch die Glantal-Klinik in Meisenheim. Diese Standorte hatten bis vor kurzem erhebliche Probleme, ökonomisch auf eigenen Füßen zu stehen. Dort haben wir nicht die Möglichkeit genutzt, Notlagen-Tarifverträge abzuschließen, sondern haben uns bewusst an den Tarifvertrag gehalten. Denn uns war klar, es liegt nicht an den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dass dort wirtschaftliche chen Situationen zusammensetzen und offen darüber sprechen. forum: Eine bekannte Wochenzeitung schrieb im letzten Jahr: » (…) Gesundheitseinrichtungen (...), die sich in der Gestaltung einer attraktiven Arbeitsplatzkultur nachhaltig engagieren, profitieren von höherer Motivation ihrer Mitarbeiter, erreichen ihre Ziele besser und haben nicht zuletzt bessere Chancen bei der Gewinnung und Bindung von Fachkräften.« Folgt man dieser De- menbedingungen, ob nun bauliche Rahmenbedingungen oder erstklassige Medizintechnik. Das versuchen wir unseren Mitarbeitern zu bieten, sodass sie gegenüber den Patienten und Bewohnern auf die Qualität verweisen können und damit auch den Stolz auf die eigene Leistung und das Unternehmen entwickeln, der wichtig ist, um motiviert zu sein. forum: Teamgeist. dr. gaß: Teamgeist ist ein Aspekt, Schwierigkeiten vorherrschen, sondern an den schwierigen Rahmenbedingungen. Deswegen haben wir faire Bedingungen aufrecht erhalten und die Beschäftigten fair entlohnt. Ein weiteres ist der faire Umgang, Mitarbeiter auf einer Ebene gleich zu behandeln, nicht nur im Hinblick auf die Vergütung. Das ist nicht immer möglich. Aber man muss das offen besprechen und als Vorgesetzter nachvollziehbar begründen, warum man zu einer abweichenden Entscheidung gekommen ist. waltungsbereichen ist es so, dass der Arbeitsmarkt enger geworden ist. Diejenigen, die sich zu entscheiden haben, zu einem Unternehmen zu gehen oder bei einem Unternehmen zu bleiben, entscheiden sich nicht nur alleine wegen des Einkommens, das sie erzielen können. Ganz entscheidend ist das Arbeitsklima, das Gefühl, etwas bewegen, mitgestalten zu können, am Arbeitsplatz einbezogen zu sein, die eigenen Fähigkeiten einsetzen zu können. Das Great Place to Work® Modell Regelung zu »Vorfesttagen« Ein konkretes Beispiel war jetzt die Anerkennung der Regelung der Arbeitszeitanerkennung an den sogenannten Vorfesttagen, wo es vor Jahren eine Klage eines Mitarbeiters gab und das Unternehmen seinerzeit ankündigte, falls der Mitarbeiter Recht erhält, werden wir dies auch für alle anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechend regeln – rückwirkend. Das haben wir getan und haben damit in diesem Jahr 25.000 Arbeitsstunden zusätzlich auf den Arbeitszeitkonten gutgeschrieben. Das ist für mich Ausdruck von Fairness und vertrauensvoller Unternehmensführung. forum: Stolz. dr. gaß: Stolz ist für mich ein zentraler Aspekt im Hinblick auf die persönliche Zufriedenheit bei der Arbeit. Man spürt das selbst, dass der Umstand, eine besondere Leistung zu erbringen, ein besonders gutes Gefühl gibt und in besonderer Weise motiviert. Konkret geht es darum, dass wir uns auf die Fahnen geschrieben haben, eine besondere Qualität anzubieten. Gute Qualität zu bieten, innovativ zu sein, geht nur mit besonders gut ausgebildeten Mitarbeitern, mit besonders gut ausgestatteten Rah- Glaubwürdigkeit Stolz Fairness Respekt · Offene Kommunikation · Förderung & Anerkennung · Ausgewogene Vergütung · Kompetente Führung · Zusammenarbeit mit Mitarbeitern · Neutralität – keine Bevorzugung · Stolz auf Arbeit des Teams · Fürsorge & Balance · Gerechtigkeit – keine Diskriminierung · Stolz auf Leistungen des Unternehmens · Integeres Führungsverhalten · Stolz auf persönliche Tätigkeit Teamgeist · Authentizität & Vertrautheit · Freundliche Arbeitsatmosphäre · An einem Strang ziehen V E R T R A U E N Ein ‘Great Place to Work’ ist da, wo man denen vertraut, für die man arbeitet, stolz ist auf das, was man tut und Freude hat an der Zusammenarbeit mit den anderen. Copyright: Great Place to Work ® finition, dann ist das Streben nach einem guten Abschneiden bei der Befragung eine Win-Win-Situation: Die Arbeitnehmer haben messbare Vorteile und das Unternehmen stellt sich zukunftsfähig auf. Können Sie diese Beurteilung unterschreiben? dr. gaß: Ja, das ist auf jeden Fall so. Und das auch der Hintergrund für unsere Bemühungen. Wir haben das Ziel im Jahr 2008 genau aus diesem Grund gesetzt. Uns war klar, es wird schwerer werden, gute, qualifizierte Arbeitskräfte am Arbeitsmarkt zu finden. Das ist nicht auf Ärzte beschränkt, sondern bezieht Pflegekräfte und andere Gesundheitsfachberufe ein. Aber in den Ver- der sehr stark auf die Mitarbeiter untereinander gerichtet ist. Meine Erwartung ist, dass wir hier eine Situation erreichen, über Berufsgruppen und Hierarchieebenen hinweg in der Weise zusammenarbeitet, dass man sich gegenseitig unterstützt, dass man sich austauscht, sodass man spürt, man ist Teil eines Teams, zu dem man gerne zur Arbeit kommt und die Menschen, mit denen man viele Stunden verbringt, auch gerne sieht. Mir ist klar, es menschelt überall. Und es gibt natürlich auch Kollegen, mit denen kommt man besser oder weniger gut klar. Aber mit einem guten Teamgeist, kann man sich in sol- Dazu kommen Aspekte, über die wir eben sprachen, etwa die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Diese Ganze macht aus, ob ich mich für oder gegen ein Unternehmen entscheide und beeinflusst die Motivation, mit der ich jeden Morgen in die Arbeit starte. Von daher ist für mich ganz klar: Die Unternehmen, die gute Arbeitgeber sind, werden die sein, die am Ende auch erfolgreich sind, die sichere Arbeitsplätze anbieten können, die wachsen werden und die auch in der Lage sind, gute Gehälter zu zahlen. forum: Herr Dr. Gaß, vielen Dank für das Gespräch. red. π Zercur Geriatrie® Fachweiterbildung Pflege erfolgreich abgeschlossen Gratulation zum 70. – Dr. Christian Märtzschink bad münster a. st.-ebg.: Christine Bremm und Miladin La- jic haben im Mai die Zercur Geriatrie® Fachweiterbildung Pflege erfolgreich abgeschlossen. Die Weiterbildung gliedert sich in drei Bereiche. Einen Pflichtbereich, einen Wahlpflichtbereich und einen Wahlbereich. In drei theoretischen Bereichen sind mindestens 520 Stunden zu absolvieren. Diese Weiterbildung ist ein wichtiger Bestandteil im Qualitätssicherungssystem der Geriatrie sowie der Versorgung der uns anvertrauten Patienten. Die kommissarische Pflegedirektorin Simone Pfannebecker gratuliert herzlich im Namen des Direktoriums der Geriatrischen Fachklinik Rheinhessen-Nahe zum erfolgreichen Abschluss. Michael Kloos π Foto: Summa f Rheinhessen-Fachklinik Alzey Foto: Michael Kloos f Geriatrische Fachklinik Rheinhessen-Nahe alzey: Dr. Christian Märtzschink unterstützt die RFK seit 2014. Der Allgemeinmediziner mit der Zusatzbezeichnung »Psychotherapie« ist in der Forensik und im Heimbereich tätig und setzt sein in langen Jahren der Praxistätigkeit erworbenes Fachwissen stets zum Wohle unserer Patienten ein. Am 29. April feierte Dr. Mär tzschink seinen 70. Geburtstag. Die Ärztliche Direktorin PD Dr. Anke Brockh au s - D u m k e gratulierte n ac ht r ä g l ic h zusammen mit Chefärztin Dr. Agnes Karb und der Stellvertretenden Heimleiterin Steffi Kleinert zum »runden« Geburtstag. In fröhlicher Runde ehrten die Kollegen den sichtlich gerührten Jubilar. An dieser Stelle noch einmal ein herzliches »Happy Birthday«! Cornelia Zoller π 6 | 07.2015 f Rheinhessen-Fachklinik Alzey Für den Ernstfall gut gerüstet! IT-Kurznachrichten Ihre Fragen rund um die Themenbereiche Informationstechnologie und KIS sowie Meldungen von Störungen und Problemen richten Sie bitte über folgende Telefon-Hotlines an unsere kompetenten Mitarbeiter: Für einrichtungsweite Funktionsstörungen besteht an Wochenenden und Feiertagen ein Bereitschaftsdienst zwischen 08:00 und 16:00 Uhr, der über die Pforte angefordert werden kann. 2. KIS-Hotline Montag – Donnerstag: 08:00 – 16:00 Uhr, Freitag: 08:00 – 15:00 Uhr Rufnummer (Kurzwahl) für Anrufer aus 54 99 GZG (Meisenheim) 74 99GFK (Bad Kreuznach – Geriatrische Rehabilitation) 4 99 KNG (Weißenthurm) 4 99 RFK (Alzey) (0 26 32) 4 07-54 99RFK (Mainz), GFK (Bad Kreuznach – Akutgeriatrie) 54 99 RMF (Andernach) Foto: tournee – fotolia.com E-Mail-Adresse: [email protected] Bitte beachten Sie, dass unabhängig vom Anrufaufkommen weder ein Frei-Zeichen noch ein Besetzt-Signal ertönt. Sie werden stattdessen mit einer Ansage begrüßt und in die Warteschlange eingereiht. Der nächste freie Mitarbeiter kümmert sich um Sie. N.N. π Foto: Hans-Werner Meyer 1. IT-Hotline Montag – Donnerstag: 07:30 – 16:30 Uhr, Freitag: 07:30 – 14:00 Uhr Rufnummer (Kurzwahl) für Anrufer aus 51 80 GZG (Meisenheim) *1 50/51 80 KNG (Weißenthurm) 4 66 RFK (Alzey) 51 80 RMF (Andernach) (0 26 32) 4 07-51 80 RFK (Mainz), GFK (Bad Kreuznach) alzey: Immer wieder kommt es zu Brandereignissen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, bei denen auch Patienten zu Schaden kommen. Um in der Rheinhessen-Fachklinik Alzey gegen ein solches Ereignis gerüstet zu sein und um das Risiko so gering wie möglich halten zu können, fand am 30. Mai im Haus Alsenztal auf der Station A3 der Abteilung für Gerontopsychiatrie eine Gemeinschaftsübung der Feuerwehr der Stadt Alzey, einer Schnelleinsatzgruppe des DRK-Kreisverbandes Alzey und Teilen des Personals der Rheinhessen-Fachklinik Alzey statt. Simuliert wurde ein Brand-/Verrauchungsgeschehen auf Teilen der Station, das eine Räumung der Station erforderlich machte. Ziel der Übung war neben der Zusam- menarbeit der Hilfsorganisationen mit dem Klinikpersonal eine Überprüfung des klinikinternen Alarmund Einsatzplanes bei Brandereignissen, der die hausinterne Vorgehensweise bei Brand- und Katastrophenereignissen beschreibt. Für die Übung ersetzten Gesundheits- und Krankenpflegeschüler die »echten« Patienten – diese wurden durch den Fahrdienst des DRK-Kreisverbandes in das Tagungszentrum gebracht, wo sie während der Übung betreut und versorgt wurden. Die Bergung und Evakuierung der Darsteller aus der verrauchten Station erfolgte durch die Alzeyer Floriansjünger. Im rauchfreien Bereich, bei Bergung und Auf bau der Wasserversorgung wurden sie durch die Kameraden der betrieblichen Löschgruppe der RFK un- terstützt. Die »Patienten« wurden an die bereitstehende Schnelleinsatzgruppe des DRK übergeben, die für die Erstversorgung der geborgenen Patienten auf einem eigens eingerichteten Sammelplatz vor dem Haus Alsenztal verantwortlich war und diese anschließend zum Betriebsrestaurant der Klinik transportierte, welches im Notfall zunächst als Ersatz- und Ausweichstation dient. Hier übernahm dann wieder Pflegepersonal der Klinik die weitere Betreuung und Versorgung. Abschließend wurde die Krankenstation mit Frischluft belüftet und für die Rückverlegung der eigentlichen Patienten vorbereitet. Bei einem kleinen Umtrunk im Anschluss dankte das Direktorium allen an der Übung beteiligten Personen, sowohl den ehrenamtlichen Einsatzkräften der Hilfsorganisationen als auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rheinhessen-Fachklinik, für den Einsatz bei Durchführung und Planung der Übung. Ein besonderes Lob sprach der Kaufmännische Direktor Alexander Schneider dem professionellen Einsatz, dem hohen Ausbildungsstand der Einsatzkräfte und dem guten Zusammenspiel der unterschiedlichen Organisationen mit dem Klinikpersonal aus. Dem schloss sich Joachim Ganz, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Alzey, an. Manfred Kiefer π f Gesundheitszentrum Glantal (Quelle: www.kleiner-kalender.de, mit Material von Wikipedia) 31. Juli: »Tag des Systemadministrators« Der System Administrator Appreciation Day (engl. appreciation = Anerkennung) findet seit dem 28. Juli 2000 jedes Jahr am letzten Freitag im Juli statt. Der Gedenktag wurde vom Systemadministrator Ted Kekatos erfunden. Kekatos wurde durch eine Anzeige von Hewlett-Packard inspiriert, in der einem Systemadministrator mit Blumen und Obstkörben von Mitarbeitern gedankt wird, weil er neue Drucker installiert hat. Er soll dazu dienen, dem Systemadministrator, der seine Aufgaben üblicherweise im Hintergrund erledigt, ohne große Aufmerksamkeit zu erregen, einmal im Jahr für seine gute Arbeit zu danken. Obwohl die Schaffung dieses Gedenktages sicher einige humoristische Aspekte hat, ist der ernste Hintergrund dahinter, auch den Menschen zu danken, deren Arbeit man nicht immer unmittelbar bemerkt und die man normalerweise nur ruft, wenn etwas nicht funktioniert. Der System Administrator Appreciation Day ist kein national oder international anerkannter Gedenktag. Ein Systemadministrator verwaltet Computersysteme auf der Basis von umfassenden Zugriffsrechten auf das System. Systemadministratoren planen, installieren, konfigurieren und pflegen die informationstechnische Infrastruktur eines Unternehmens oder anderer Organisationen. Die ITInfrastruktur bestimmt in vielen Unternehmen und Organisationen in einem solchen Maße den Ablauf der Geschäftsprozesse, dass sie ein geschäftskritischer Faktor geworden ist. Aus diesem Grunde kommt dem reibungslosen Funktionieren dieser Infrastruktur ein erhebliches Gewicht zu. Zu den Strukturen zählen neben Servern und Arbeitsplatzrechnern auch die zugrundeliegenden Speichersysteme, Netzwerke und Telekommunikationssysteme. π Übung: 130 Feuerwehrleute bekämpften Explosion Foto: Daniel Böhm f kalenderblatt h meisenheim: Durch unsachgemäßen Gebrauch von Gasflaschen kam es am 22. Mai zu einer spektakulären Explosion in der alten Glantal-Klinik Meisenheim. Dabei wurden Teile des Gebäudes zerstört und ein Feuer brach über mehrere Stockwerke aus. Das war das Szenario einer Einsatzübung, bei der 130 Feuerwehrleute aus drei Landkreisen die interkommu- nale Zusammenarbeit trainierten. Aufgabe der Feuerwehren bei diesem durchaus denkbaren Szenario war es, die Personenrettung und Brandbekämpfung über das noch vorhandene Treppenhaus zu führen. Die Löschwasserversorgung erfolgte sowohl über das öffentliche Netz als auch über eine erstellte Wegstrecke vom Glan. Auch wenn die Einsatzzeit noch Verbes- serungspotenziale bereithält, so war die Taktik der Feuerwehren (mit drei Drehleitern) sehr effektiv. Daniel Böhm, Stv. Leiter der Allgemeinen Verwaltung, bedankte sich im Namen des Gesundheitszentrums bei Wehrleiter Peter Michel, der die Einsatzleitung hatte, für die »Rettung in letzter Sekunde« ohne Personenschäden. Daniel Böhm π 07.2015 | 7 f Rheinhessen-Fachklinik Alzey Miladin Lajic neue Stationsleitung in der geriatrischen Rehabilitation Neuer Oberarzt in der Gerontopsychiatrie Foto: Michael Kloos f Geriatrische Fachklinik Rheinhessen-Nahe bad münster a. st.-ebg.: Seit September 2000 arbeitet Miladin Lajic bereits in der Geriatrischen Fachklinik Rheinhessen-Nahe. Er war zunächst als Gesundheits- und Krankenpfleger in der Abteilung der geriatrischen Rehabilitation und später als Praxisanleitung tätig. f Gesundheitszentrum Glantal Foto: Daniel Böhm Zukunftsweisendes Modell für medizinische Versorgung im ländlichen Raum meisenheim: Die Sicherung der wohnortnahen Gesundheitsversorgung ist eine der zentralen Herausforderungen des demografischen Wandels. Ein zukunftsweisendes Modell für vernetze medizinische Versorgung im ländlichen Raum ist das Gesundheitszentrum Glantal in Meisenheim, das auch bundesweit bereits viel Aufmerksamkeit erfahren hat. Am 26. Mai besuchten der Arbeitskreis Soziales, Ar- beit, Gesundheit und Demografie der SPD-Landtagsfraktion und der örtliche Abgeordnete Dr. Denis Alt das neue Gesundheitsheitszentrum und tauschten sich vor Ort mit der Klinikleitung aus. Das hochmoderne Gesundheitszentrum, das im Dezember 2014 nach zweijähriger Bauphase eingeweiht wurde, ermöglicht durch die Verbindung von stationärer und fachärztlicher ambulanter Versorgung unter einem Dach die Grundversorgung im ländlichen Raum und deckt ca. 75 Prozent des medizinischen Bedarfs der rund 30.000 Einwohner im Einzugsgebiet ab. Vuthaj seinen Dienst als Oberarzt der Gerontopsychiatrie auf. Er übernimmt von Jerzy Knych die Stationen A2 und A4 und ist ab sofort Ansprechpartner bei allen diese Stationen betreffenden medizinischen Fragen. Bajram Vutaj kennt die RFK bereits, denn er hat als Assistenzarzt sowohl in der Neurologie als auch der Psychiatrie in Alzey gearbeitet. Der Doppelfacharzt kommt von der Parkklinik Bad Dürkheim zu uns, wo er ebenfalls als Oberarzt tätig war. Die Ärztliche Direktorin PD Dr. Anke Brockhaus-Dumke und der Chefarzt der Gerontopsychiatrie, Prof. Dr. Andreas Fellgiebel, begrüßten Herrn Vuthaj in der Klinik und wünschten ihm einen guten Start. Herzlich willkommen! Cornelia Zoller π Der Neubau verfügt über insgesamt 150 Krankenhausbetten – davon 120 für die Akutversorgung und 30 Betten für die neurologische Rehabilitation. Das Land Rheinland-Pfalz hat das Projekt mit 27 Millionen Euro gefördert, das Landeskrankenhaus (AöR) hat als Träger 15 Millionen Euro in den Neubau investiert. Bei einer Hausführung und Gesprächen mit dem Geschäftsführer des Landeskrankenhauses, Herrn Dr. Gerald Gaß, sowie dem Führungsteam des Gesundheitszentrums Glantal konnte sich der Arbeitskreis von der Umsetzung der Baumaßnahmen überzeugen. Kathrin Anklam-Trapp, gesundheitspolitische Sprecherin des Arbeitskreises, betonte: »Der Träger Landeskrankenhaus (AöR) beschreitet mit dem Neubau völlig neue Wege. Das integrierte Me- dizinische Versorgungszentrum, das Filialarztzentrum, freiberuflicher Fachärzte sowie die Nutzung telemedizinischer Anbindungen ermöglichen eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung auf dem Land.« Auch in Sachen Nachhaltigkeit hat das Gesundheitszentrum Modellcharakter: Der gesamte Gebäudekomplex ist nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DNGB) errichtetet worden und führt das Qualitätssigel »Green Hospital«. Viele Baumaßnahmen des Neubaus sind nicht nur ressourcenschonend, sondern tragen auch dazu bei, dass sich die Patienten in dem Gebäudekompex wohlfühlen, wie beispielsweise begrünte Dächer oder spezielle Lichtkonzepte. Björn Verlohner, SPD-Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz π Foto: Cornelia Zoller Am 1. Mai wurde Miladin Lajic nun die Funktion der Stationsleitung für die Stationen 3 und 4 der geriatrischen Rehabilitation übertragen. Die kommissarische Pflegedirektorin Simone Pfannebecker gratulierte herzlich zur Funktionsübertragung und wünschte viel Erfolg und Freude bei den Aufgaben. Mit einem Blumenstrauß und einem Wort des Dankes verabschiedete Simone Pfannebecker Gisela Haubrich, die die Funktion der Stationsleitung bis Ende Dezember 2014 inne hatte. Ebenso wurde Marina Winkler, stellvertretende Stationsleitung der Stationen 3 und 4, für ihren Einsatz und das Engagement gedankt. Michael Kloos π alzey: Am 15. Mai nahm Bajram f Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach Neue Zuständigkeiten und ein neues Gesicht in der Personalabteilung Andernach teilung am Standort Andernach gab es einige personelle Änderungen: Mit Verena Virgin gibt es einen Neuzugang unter den KollegInnen. Dadurch änderte sich der Zuständigkeitsbereich von Denise Hermann. Nach dem Start in die Rente von Hilde Winkler, übernahm Melanie Müller die Gruppenleitung der Entgeltsachbearbeitung. Verena Virgin begann am 1. April in der Rhein-Mosel-Fachklinik als Halbtagskraft. Zu ihrem Zuständigkeitsbereich zählen die Bewerberverwaltung, unentgeltliche Praktikanten und Namensschilder für die Kolleginnen und Kollegen in der RMF, der Klinik Nette-Gut und dem Gesundheitszentrum Glantal. Frau Virgin ließ sich zunächst als Hotelfachfrau ausbilden, bevor sie studierte und Hotelbetriebswirtin wurde. Zuletzt arbeitete sie bei einem Personaldienstleister. »Mir gefällt die Arbeit im Personalbereich«, sagt sie; hier hat sie zudem viel Kontakt mit Menschen. In der Abteilung wurde sie sehr schnell herzlich aufgenommen, sodass sie sich in einem guten Team mit einem guten Miteinander wohl fühlt. Denise Hermann (die im Forum bereits vorgestellt wurde) wechselte am 1. April ins Vorzimmer von Personalabteilungsleiter Jörg Dobisch. Hier ist sie zusätzlich zuständig für Nebentätigkeiten, die Abrechnung von Dozenten der KPS, Supervisionen, Honorarkräfte sowie Stellenausschreibungen. Der April war in der Personalabteilung ereignisreich. Ebenfalls am 1. April übernahm Melanie Müller in Verena Virgin Denise Hermann Melanie Müller [email protected] Telefon: (0 26 32) 4 07-53 02 [email protected] Telefon: (0 26 32) 4 07-52 90 [email protected] Telefon: (0 26 32) 4 07-52 34 Fotos: red. andernach: In der Personalab- der Nachfolge von Hilde Winkler die Gruppenleitung der Entgeltsachbearbeitung. Frau Müller ist gelernte Kauffrau für Bürokommunikation und hat einen Master-Studienabschluss in Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Personalmanagement und Strategisches Dienstleistungsmanagement. Ihre Tätigkeit in der Klinik begann sie 2013 als Personalsachbearbeiterin und Sekretärin des Abteilungsleiters. Als Gruppenleiterin ist sie nun zuständig für das Gesundheitszentrum Glantal mit dem MVZ conMedico Glantal gGmbH Meisenheim sowie die Trägerorganisation des Landeskrankenhauses (AöR). Zudem ist sie Ansprechpartnerin für übergreifende Fragestellungen und externe Partner. red. π 8 | 07.2015 f Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach Mensch und Hund als Therapeuten-Team – Tanja van Boemmel lässt sich zur Fachkraft für tiergestützte Intervention ausbilden andernach: Fotos: red. Enjo ist ein wuscheliger Therapeut. Enjo ist ein Labradoodle. Enjo ist ein Hund. Gemeinsam mit seiner Besitzerin, der Ergotherapeutin Tanja van Boemmel (Station PZ1 in der RMF Andernach) besucht er derzeit regelmäßig die alten Herrschaften in der GTS Andernach. Alle sitzen im Kreis in ihren bequemen Stühlen und sind auf Enjo fixiert. Manche wirken eher verschlossen, andere erzählen munter, dass sie reichert gleichermaßen den Alltag selbst Hunde hatten und wollen nigen Jahren mit ihrer Berufsaus- Weiterbildung in Trier zu starten. Die Fortbildung umfasst 232 Un- der GTS-Gäste. zeigen, wie sie mit ihnen umge- bildung genommen – das ist eine hen können. Die zurückhaltend Grundvoraussetzung, um später terrichtseinheiten in eineinhalb »Ich arbeite mit dem, wirkenden Gäste der GTS werden eine tiergestützte Therapie anbie- Jahren, aufgeteilt in fünf Module, was er mir gibt« davon die ersten drei ohne Hund, Welche Voraussetzung musste Enjo ganz behutsam mit Enjo zusam- ten zu können. Der zweite Schritt war Enjo. Eine die beiden letzten im Team von mitbringen? Er muss kontaktfreumengebracht und streicheln ihn bedächtig. Tanja van Boemmel sichtbar gute Wahl! Der Labra- Mensch und Hund. Zusätzlich gibt dig sein, wesensstark, neugierig erkennt schnell, welche Komman- doodle strahlt schon nach außen es drei Supervisionen, am Ende und Orientierung im Raum hados sie ihrem Teampartner Enjo hin aus, dass er ein sympathischer eine schriftliche Prüfung, eine ben. Gleichzeitig soll er für »Fraugeben muss, um einen Effekt zu Hund ist, mit dem man gerne sei- Teamprüfung und eine mündliche chen« lenkbar und vorhersagbar sein. Wenn unter Umständen von ne Zeit verbringt und zu dem man Prüfung. erzielen. Dass Tanja van Boemmel und verschiedenen Seiten nach ihm geBeim Zusammentreffen mit ei- schnell Vertrauen findet. Dann nem Hund wird die emotionale mussten beide eine Hundeschu- Enjo bereits jetzt in der GTS un- rufen wird, hier eine Leckerei auf Ebene angesprochen, erklärt sie. le besuchen, um grundsätzliche entgeltlich arbeiten können, ist ihn wartet und dort sein LieblingsDas hat einen ganz anderen Ef- Kommandos zu lernen. Somit war eine »Win-Win-Situation«, hilft spielzeug liegt, muss Tanja van fekt als bei der Vermittlung puren schließlich die Grundlage geschaf- es den beiden doch, praktische Boemmel sicher sein können, dass Wissens – das würde bei an stark fen, mit der berufsbegleitenden Erfahrungen zu sammeln, und be- er dennoch auf ihre Kommandos Demenz erkrankten Menschen ohnehin nicht mehr funktionieren. Gefühle hingegen sind auch bei dementen Menschen »immer echt«, weiß die Kollegin. Sobald die Tiergestützte Therapie Therapeutische Berufe beiden mit ihrem großen Anwender braucht tierbezogene und einsatzbezogene Fachkompetenzen Koffer voller hund- und men Tier ist spezifisch vorbereitet/ausgebildet schengerechter Spielsachen Pädagogische Berufe Tiergestützte Pädagogik den Nachmittag beginnen, Anwender braucht tierbezogene und einsatzbezogene Fachkompetenzen schaffen sie es schnell die Tier ist spezifisch vorbereitet/ausgebildet Stimmung zu verändern. »Für eine kurze Zeit«, sagt Tiergestützte Humanpflege Pflegeberufe Tanja van Boemmel, »kann Anwender braucht tierbezogene und einsatzbezogene Fachkompetenzen der Hund ein Fenster öff Tier ist spezifisch vorbereitet/ausgebildet nen.« Ein direkter Austausch Anwender braucht keine pädagogisch-therapeutische Ausbildung Tiergestützte Förderung wird möglich. Anwender mit Ausbildung in tiergestützter Intervention Ausbildung Tier ist spezifisch vorbereitet/ausgebildet auf eigene Kosten Die Ergotherapeutin lässt Tiergestützter Besuchsdienst Anwender braucht keine pädagogisch-therapeutische Ausbildung sich derzeit auf eigene Kosten Tier braucht keine spezifische Ausbildung, entspricht jedoch zur Fachkraft für tiergestützbestimmten Wesensvorgaben te Intervention ausbilden. Die erste Hürde hat sie vor ei- Art der Interaktion Ausbildung reagiert. Das schließt auch sogenannte »Sichtkommandos« ein, um Erfolgserlebnisse der Therapieteilnehmer steuern zu können. »Ich arbeite mit dem, was er mir gibt.« Das heißt, Hunde wie Enjo sollten nach ihren Fähigkeiten eingesetzt werden (die oben genannten Grundvoraussetzungen müssen natürlich da sein). Um festzustellen, wie er arbeiten kann, gilt es, seine Fähigkeiten intensiv zu beobachten. Wie empathisch ist der Hund? Kann er Stimmungen wahrnehmen? Nicht alle taugen zum Kuscheln mit Menschen. Kann er etwa von einer Hand ablecken (das sollte er nur freiwillig tun)? In der Ausbildung lernt Tanja van Boemmel auch, Stresssignale bei Hunden zu erkennen. Das ist während einer Therapie natürlich überaus wichtig, denn therapeutisches Arbeiten ist nur mit einem entspannten Hund möglich. Nach einer Therapiesitzung indes ist Enjo erst einmal schlapp, er sucht die nächste Gelegenheit, sich hinzulegen – die Therapie ist auch für das tierische Teammitglied extrem anstrengend. Gemeinsam mit Enjo auf der PZ1? Warum die Weiterbildung? Ihr Wunsch ist es, sagt Tanja van Boemmel, mit Enjo auf ihrer Station, der PZ1, arbeiten zu können. Chefärztin und Hygienekommission sind darüber bereits informiert. Auch Kontraindikationen wurden in der Weiterbildung thematisiert und müssen natürlich berücksichtigt werden, genau wie Hygienerichtlinien (der Hundeeinsatz ist schon im Hygieneplan der AöR hinterlegt und im Intranet einzusehen: »Tiergestütze Hunde-Therapie im Behandlungsbereich«.) Tanja van Boemmel weiß, die Therapie mit einem Hund kann eine große Unterstützung für die Therapeuten wie für die Patienten sein. Dafür nimmt sie die hohen Kosten und den großen zeitlichen Aufwand auf sich. red. π 07.2015 | 9 f Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach Klinik zeigte Präsenz beim »Tag der offenen Stadt« in Andernach Fotos: red. Standbesucher nutzten die Möglichkeit für eine kleine Untersuchung. Gabi Daum (2.v.l.) und Dr. Marion Bauer-Hermani (re.) warben mit ehrenamtlichen Helfern der Gerontopsychiatrie für das neu geschaffene Ehrenamt. andernach: Das Wetter verlangte den Kolleginnen und Kollegen einiges ab: Am Vormittag gab es einen Wolkenbruch über Andernach mit Starkregen und als sich die Wolken verzogen hatten, wurde es schwül und heiß. Dennoch zeigte die Rhein-Mosel-Fachklinik Andernach mit großem Einsatz Präsenz beim »Tag der offenen Stadt« am 13. Juni, einem Aktionstag, an dem Institutionen und Ehrenamtler die Gelegenheit hatten, sich und die eigene Arbeit einer breiten Öffentlichkeit zu präsentierten. An vier Pavillons neben dem Andernacher Rathaus gab die Neurologie einen Einblick in das tägliche Wirken, es wurden kleine Untersuchungen angeboten, Dr. Elsner und Dr. Bamberg hatten Vorträge geplant und die Gerontopsychiatrie machte Werbung für das neu geschaffene Ehrenamt. Und natürlich wurde die Gelegenheit genutzt, Interessierte am Stand über das breite Behandlungsangebot zu informieren. Bürgermeister Claus Peitz (li.) besuchte die »Laienhelfer« in den Rheinanlagen. Pflegedirektorin Rita Lorse übernahm am »Tag der offenen Stadt« ganz ungewohnte Aufgaben. In den Rheinanlagen waren zu selben Zeit die »Laienhelfer« (Freunde und Helfer für psychisch Kranke e.V.) aktiv. An der dort aufgestellten »langen Tafel« mit zahlreichen ehrenamtlich Tätigen der Stadt machten die Vereinsmitglieder Werbung für ihren Verein, der sich seit mehr als 40 Jahren um Patienten und Bewohner von RMF und KNG kümmert. red. π f Rheinhessen-Fachklinik Alzey Neue tierische Bewohner auf dem Gelände der Klinik Nette-Gut Pflege tut gut – Pflegekongress in Trier weißenthurm: Seit Herbst 2014 halten sich neue tierische Bewohner in der Klinik Nette-Gut für Forensische Psychiatrie auf. Die Klinik griff auf ein lockeres Angebot der LWL-Maßregelvollzugsklinik in Rheine zurück und bekam von dieser einen Pfauhahn und eine Pfauhenne zum Geschenk. Nach einer internen Abstimmung und nach Abklärung der Haltungsbedingungen haben sich Ingo Ferber und Mary-Ann Breitlauch um die »Überführung« der beiden Pfauen in die Klinik NetteGut verdient gemacht. Die Pfau- en wurden zunächst im Hof des nicht mehr genutzten Hauses A fern von Patienten und Mitarbeitern eingewöhnt. Mitte November 2014 konnten sie dann in ihr neu errichtetes Gehege im Bereich der Garten-Arbeitstherapie verlegt werden. Nach weiteren Schritten der Eingewöhnung, u.a. müssen regelmäßig die Flügelfedern gestutzt werden, können sich die Pfauen seit Mitte Mai im Gelände frei bewegen. Für die Versorgung des Pfauenpaares haben sich zwei verantwortliche Patienten bereit erklärt. Sie haben hier die Möglichkeit, Verantwortung für lebendige Wesen zu übernehmen. Unterstützung (und erforderlichenfalls auch Kontrollen) erhalten sie durch das Team der Garten-AT. Die beiden Pfauen haben auch Namen erhalten: Die Pfauhenne heißt Katharinda, der Pfauhahn heißt Roberto. Nun wurden am 21. Mai die Pfauen in das Gelände der Klinik NetteGut »entlassen«. Im forensischen Jargon der Klinik bedeutet dies, dass sich die Pfauen unbegleitet im Gelände frei bewegen dürfen (»Förderstufe 3« :)). Peter Blum π Fotos: red. Fotos: Peter Blum f Klinik Nette-Gut Weißenthurm alzey: Am 12. Mai konnten die Auszubildenden des Lehrgangs 1316 O den 5. Pflegekongress am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Trier besuchen. In diesem Jahr fand der Kongress unter dem Leitge- danken »Die Zukunft der Pflege ist das, was wir daraus machen!« statt. Neben abwechslungsreichen und interessanten Vorträgen namenhafter Referenten wie Frau Prof. Dr. A. Zegelin, wurden spannende Inhalte in verschiedenen Intensivseminaren und Workshops vermittelt. Beim Gewinnspiel zum Thema »Mein Beitrag für die Zukunft der Pflege« hatten zwei Gesundheitsund Krankenpflegeschülerinnen des Lehrgangs Glück und gewannen handsignierte Buchpreise von Frau Prof. Dr. E. Kellnhauser und Frau Prof. Dr. Haas. N.N. π 10 | 07.2015 rheinhessen-fachklinik alzey 6. Schmerztag Rheinhessen: »Klug entscheiden« hilft mehr als Aktionismus von Patienten mit chronischen Schmerzen! Die in der Abteilung für Neurologie der RFK praktizierte Schmerztherapie behauptet ihren Platz zwischen der – oft durch Medien genährten – Erwartungshaltung der Patienten und dem alten ärztlichen Gebot »primum nil nocere« (Hauptsache: nicht schaden). Dass in der multimodalen Schmerztherapie viel »gemacht« wird, muss den Patienten oft erst vermittelt werden, berichtete Chefarzt Dr. Keller, ebenfalls Schmerztherapeut in seiner Neurologischen Fachabteilung, aus seiner Erfahrung. »Klug entscheiden« sei zurzeit das Motto der Fachmedien; in der Schmerztherapie bedeute dies ein Abwägen der Möglichkeiten im klinischen Alltag: »Was geht – Was ist hier sinnvoll«. Im Mittelpunkt der Diagnostik steht aktuell der neuropathische Schmerz. Er entsteht nach einer Schädigung des Nervensystems als Folge einer Aktivierung der schmerzverarbeitenden Nervenzellen. Die Schmerzschwelle sinkt, auch neutrale Reize werden als unangenehm empfunden (Allodynie). Dieser neuropathische Schmerz kommt bei Nervenschmerzen der Füße (Polyneuropathien), der Trigeminusneuralgie, an »Druckstellen der Nerven«, etc. zum Tragen, so Susann Seddegh, Oberärztin des DRK Schmerz-Zentrums in Mainz. Die klinische Untersuchung gibt mit einfachen Mitteln gute Hinweise. Bisher bildeten die üblichen Nervenmessungen die Störung der dünnen marklosen Nervenfasern jedoch nicht ab: »Mit Ihren Nerven ist alles in Ordnung«, worauf sich die Patienten manchmal missverstanden fühlten. Anhand diffiziler Messungen mit der »quantitativen sensorischen Testung« wird die Abweichung von der Norm an den Nerven dieser Patienten nachgewiesen, ein »sensorisches Profil« Fotos: Dr. Inge Kelm-Kahl alzey: Es tut sich viel bei der Behandlung erstellt. Gut geeignet ist diese schmerzlose Methode z.B. auch bei diabeteskranken Kindern mit Schmerzen. Das Problem: Auch bei Gesunden gibt es oft Abweichungen von der Norm. Und: Die Methode ist zeitaufwendig und störanfällig. Ziele mit dem Patienten definieren (50-prozentige Schmerzreduktion), den Schmerz »an der Wurzel packen« und die Zusam- menarbeit mit anderen Fachärzten prägt die neurochirurgische Therapie heute, belegte OA Dr. Martin Glaser von der Mainzer Neurochirurgie mit Beispielen. Lange bewährt ist die Injektion eines schmerzlindernden Medikamentes in die chronisch entzündeten Wirbelgelenke (Facettengelenksinfiltraton) bei chronischen Rückenschmerzen. Bei der therapieresistenten Trigeminusneu- ralgie können die schmerzverarbeitenden Nervenzentren gezielt ausgeschaltet werden. Die Einführung der Elektrode erfolgt durch die Haut während einer kurzen Narkose (perkutane Thermokoagulation). Eine Blockierung der absteigenden Schmerzfasern im Rückenmark gelingt durch Impulse eines implantierten Schrittmachers (Rückenmarksstimulation). Neue Schrittmacher passen ihren Takt sogar der Position der Patienten an. Reichen Schmerzmittel als Tabletten gar nicht mehr aus, kann das Schmerzmittel über eine Pumpe direkt in den Spinalkanal abgegeben werden. So reicht ein Bruchteil der Dosis zur Schmerzlinderung aus. Mit einer Reihe von spannenden Fällen bewies Chefarzt Dr. Keller, wie viel ein Arzt wissen muss, um wenig – dann aber das Richtige – zu tun. Manchmal entdeckt der Neurologe ein orthopädisches Problem als Ursache der Schmerzen. Oder Fußschmerzen kommen vom verengten Halsmark. Erhöhte Entzündungswerte und Blutarmut können auf die Entzündung einer Bandscheibe als gefährliche Komplikationen hinweisen. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn sich ein Schmerz bei einem gut bekannten Patienten verändert. Der Patient sagt meist genau, was »diesmal anders ist«, so Dr. Keller. Hinter dem neuen Schmerzcharakter kann sich eine schwere Durchblutungsstörung, ein Tumor, oder eine akute Rückenmarksverengung nach einem Sturz verbergen. Die Breite des SchmerzSpektrums verlangt oft sofortige Diagnostik und Handeln, interdisziplinären Austausch. Dieser erfolgt in der Neurologie der RFK wöchentlich mit den Neurochirurgen der Universitätsmedizin Mainz und monatlich in den Schmerzkonferenzen Alzey und Worms, so Dr. Keller als Einladung für niedergelassene Kollegen. Dr. Inge Kelm-Kahl π f Die Personalabteilung informiert Registrierung Landespflegekammer; Datenübermittlung Sehr geehrte Damen und Herren, der Gründungsausschuss zur Errichtung der Landespf lege k a m mer R heinland-Pfalz (KdöR) hat das Landeskrankenhaus (AöR) auf Basis des Hei lber u fsgeset z Rheinland-Pfalz (HeilBG) v. 19.12.2014 um Unterstützung bei der Registrierung der Pflegefachkräfte gebeten. Um an der Wahl für die erste Vertreterversammlung der Landespflegekammer teilnehmen zu können, müssen die Pflegefachkräfte in der Kammer registriert sein. Zu diesem Zweck haben wir gemäß § 111 Abs. 5 HeilBG die im Landeskrankenhaus (AöR) zum Stichtag 1.5.2015 beschäftigten Pflegefachkräfte der Landespflegekammer gemeldet. Die nach dem 1.5.2015 eingestellten Beschäftigten werden wir individuell über die Verpflichtung zur Registrierung informieren und diese bitten, ihre Registrierung einzuleiten. Impressum Redaktion: Wolfgang Pape Anschrift: [email protected] Die Pflegekammer - Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen und Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger (Kinderkrankenschwestern/- pfleger), - Altenpflegerinnen und Altenpfleger. 1. Vor- und Familiennamen, 2. frühere Namen, 3. Geburtsdatum, 4. derzeitige Anschrift, 5. Berufsbezeichnung. - Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und Gesundheits- und Krankenpfleger (Krankenschwestern/-pfleger), Der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz gehören alle obenstehenden Berufsangehörigen als Pflichtmitglied an, die in RheinlandPfalz ihren Beruf ausüben. Die Ausübung des Berufs umfasst gemäß § 1 Abs. 2 HeilBG jede Tätigkeit, bei der berufsgruppenspezifische Fachkenntnisse angewendet oder verwendet werden (z.B. auch Funktionen im Pflegemanagement und in Krankenpflegeschulen). Folgende Daten wurden gemäß § 111 Abs. 5 HeilBG übermittelt: Sie sollten direkt durch den Gründungsausschuss der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz (KdöR) kontaktiert werden, um die Registrierung abzuschließen und die Teilnahme an der Wahl zu ermöglichen. Weitere Informationen zur Landespflegekammer Rheinland-Pfalz finden Sie unter www.pflegekammer-rlp.de. Mit freundlichen Grüßen Mitgewirkt haben: Daniel Böhm (Meisenheim), Dr. Gerald Gaß (Andernach), Michael Kloos (Bad Münster), Marika Stede (Alzey), Cornelia Zoller (Alzey), Sandra Ruoff (Alzey), Tanja van Boemmel + Enjo (Andernach), Peter Blum (Weißenthurm), Manfred Kiefer (Alzey), Hans-Werner Meyer (Alzey), Dr. Werner Schneichel (An- dernach), Thomas Müller (Cochem-Brauheck), Markus Wakulat (Andernach), Gabi Daum (Andernach), Dr. Inge Kelm-Kahl (Alzey), Steffi Kleinert (Alzey), Verena Virgin (Andernach), Denise Hermann (Andernach), Melanie Müller (Andernach), Christiane Schröder (Andernach), das Team der TS Bad Kreuznach. Entwurf, Satz, Herstellung: bfk-Peter Zilliken, Offenbach Umweltschutz: Rohstoffe des Auflagenpapiers hergestellt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern u. kontrollierten Quellen. Zur Berufsgruppe der Pflegefachkräfte zählen gemäß § 1 Abs. 1 Nr. 5 – 7 HeilBG: Ihre Personalabteilung
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