Belt-Erörterung in Kiel: Heftige Kritik der Tunnel

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Ostholsteiner Nachrichten
Dienstag,
10. November 2015
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Neustädter Tageblatt | Oldenburger Nachrichten | Ostholsteinische Kreis-Rundschau
LN-10.11.2015
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HEUTE IM LOKALTEIL
„Wir können Hilfe“:
Bei der Kreisversammlung des
DRK berichteten Helfer über
ihre Flüchtlingsarbeit. Seite 12
GUTEN
MORGEN
Nina Gottschalk
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Die Bäume
schlagen zurück
oldener Herbst! Rotes
Laub, Blätterfall. Hübsch eigentlich. Und doch: Gehen
Menschen unter Bäumen entlang,
schauen sie ängstlich oder verbissen nach oben, zucken erschrockenes zusammen, halten Hände und
Taschen schützend über den Kopf,
fluchen, flüchten. Denn nicht nur
Blätter segeln hinab. Eicheln und
Kastanien prasseln wie Geschosse
zu Boden, und anscheinend besonders heftig, wenn Spaziergänger
vorbeikommen.Von der Aggressivität und Zielgenauigkeit der Angriffe kann sich manch Fußballer
eine Scheibe abschneiden.
Ich habe da eine Theorie. Etwas
gewagt vielleicht, doch sei’s drum.
Seit Ewigkeiten müssen gerade Eicheln und Kastanien im Herbst für
Basteleien herhalten. Männchen
und Tiere werden daraus. Das allein könnte ein Laubbaum verkraften, erhält manch Kunstwerk doch
einen exponierten Platz im Regal.
Aber – welch fieses Werkzeug
wird für die ach so putzigen Fantasiewesen benutzt? Haben auch Sie
das Bild eines kleinen, sehr spitzen
Bohrers im Kopf? Von Windungen,
die sich erbarmungslos durch jede
Schale drängen? Dann wissen Sie
ja jetzt, warum Sie gleich wieder eine Eichel abbekommen. Und zwar
da, wo’s weh tut. Rache ist süß . . .
G
KIEK AN
Neustadt: Stammtisch
für Unternehmerinnen
Neustadt. Erstmals gibt es am Donnerstag, 12. November, einen Unternehmerinnen-Stammtisch in
Neustadt. Organisiert wird dieser
von der Gleichstellungsbeauftragten Natalia von Levetzow. Der
Stammtisch soll die Möglichkeit
bieten sich auszutauschen, Erfahrungen zu teilen, Tipps zu geben
und mitzunehmen. Beginn ist um
19.30 Uhr im Restaurant Krabbes.
e Die Anmeldung erfolgt per E-Mail
an [email protected]
WETTER
Nur selten zeigt sich die
Sonne. Meist dominieren Wolken
den Himmel, es gibt Regen. Dazu
gesellen sich stürmische Böen.
HÖCHSTTEMPERATUR: 15˚
TIEFSTTEMPERATUR: 13˚
WIND: Stark aus West
Belt-Erörterung in Kiel:
Heftige Kritik der Tunnel-Gegner
Erster von sieben Terminen zur Beltquerung – 21 Themenbereiche in der Diskussion –
Befangenheitsantrag gegen Landesbetriebs-Leiter – Medien erst nach Antrag zugelassen
Von Peter Mantik
Kiel. Auftakt mit harten Bandagen.
Beim ersten von sieben Erörterungsterminen zur festen Fehmarnbeltquerung – es ging ausschließlich um den Tunnelbau – wurden etliche Kritikpunkte durch die Beltgegner und deren Anwälte vorgetragen. Auf der Gegenseite hoch
oben auf dem Podium saßen Vertreter des Ministeriums, des Landesbetriebs Verkehr und des Tunnelbauherrn Femern A/S. Im Fokus der
Beltkritiker: Torsten Conradt, der
sowohl Leiter des Landesbetriebs
Straße in Kiel als auch für Tunnel-Bauherr Femern A/S als Experte tätig ist. Aufgrund dieser Verbindung wurde zu Beginn der Sitzung
ein Befangenheitsantrag gestellt –
der aber abgelehnt wurde.
„Der Befangenheitsantrag wurde einfach so weggewischt. Das
verstößt gegen mein Verständnis
deutscher Rechtsprechung und
wird sicher wieder Thema“, erläuterte Anwalt Uwe Heidsieck. Und
auch Rolf König von der Insel Fehmarn beklagte: „Das Verfahren
wird nicht von unabhängigen Experten geführt.“
Susanne Brelowski, Sprecherin
der Allianz gegen eine feste Fehmarnbeltquerung, ging auf den
Themenbereich Bedarf und Notwendigkeit des Projektes ein. „Der
Staatsvertrag mit Dänemark kann
nicht nationales Recht brechen. Dieses verlangt eine Bedarfsanalyse,
die es bis heute nicht gibt.“ Eine solche müsste von internationalen Experten erstellt werden. Auch Hendrik Kerlen, ein Urgestein aus dem
Belt-Widerstand, sagte: „Bisher
gibt es nur einen Bedarfswunsch,
aber keinen, der erstellt wurde.“
Malte Siegert vom Nabu kritisierte:
„Die Verkehrsprognosen gehen
nur bis 2025, wir wissen aber, dass
die Route erst ab 2026 befahren werden soll.“ Hier entgegnete ein Sprecher des Landesbetriebs, dass die
Prognosen zeitlich angepasst und
aktualisiert würden.
Mehrfach und mit verschiedenen
Begründungen gefordert wurde die
Aussetzung des Verfahrens – abgelehnt. Isabel Arent von der Allianz
bedauerte nicht nur an dieser Stelle: „Fast alle Anträge und Einwände werden abgelehnt oder es wurde ausweichend geantwortet.“
Christiane Stodt-Kirchholtes von
der Insel Fehmarn merkte ganz persönlich an: „Ich habe auf meine Einwände noch keine Erwiderung erhalten.“ Ein Formfehler vom Land.
Andere Kritiker erklärten, das gesamte Verfahren sei eine Farce.
Doch die Beltgegner werden dieser
Tage viel Zeit und Geduld benötigen. 21 Themenbereiche sollen insgesamt im Anhörungsverfahren in
den kommenden zwei Wochen besprochen werden. Unbefriedigend
für die Einwender aus dem Kreis
Ostholstein: Niemand weiß, an welchem Tag die einzelnen Themenbereiche an der Reihe sind.
Im Vorwege hatte es laute Kritik
der Beltgegner gegeben. Denn ho-
Anhörungstermin zur festen Fehmarnbeltquerung in der Halle 400 in Kiel.
Das sagen die Angereisten
Neustadt. Wie das „Theater in der
Stadt“ in Neustadt mitteilt, steht
der Theatersaal an der Jacob-Lienau-Schule am Donnerstag, 19. November, wieder zur Verfügung.
Dann wird dort das Stück „Frau
Müller muss weg“ aufgeführt.
Auch das Weihnachtskonzert „Süßer die Glocken“ im Rahmen der
Neustädter Kulturmatinee wird
dann, wie ursprünglich geplant, im
Theatersaal stattfinden.
Das „Theater in der Stadt“ war
zuvor wegen der Sperrung des
Saals mit drei Veranstaltungen
aufs Land umgezogen, in die Reetscheune des Gut Hasselburg. Die
dafür bereitgestellten Fleece-Decken würden nun zum größten Teil
an die Flüchtlingshilfe weitergegeben, hieß es.
IN KÜRZE
<
Kreisseniorenbeirat
tagt in Scharbeutz
D) D) Die Verkehrs-
D) D) Es gibt bisher nur D) D) Fast alle Anträge
D) D) Der Befangen-
prognosen gehen bis
2025, aber die Route
ist erst ab 2026 frei.“
einen Bedarfswunsch, wurden abgelehnt
aber keinen, der
oder die Antworten
ermittelt ist.“
waren ausweichend.“
heitsantrag wurde
einfach so weggewischt.“
Malte Siegert, Nabu
Hendrik Kerlen, Beltgegner
Uwe Heidsieck, Anwalt
Isabel Arent, Allianz
Scharbeutz. Der Kreisseniorenbeirat Ostholstein kommt am Mittwoch, 11. November, um 14 Uhr in
der Gemeindeverwaltung Scharbeutz (Am Bürgerhaus 2, Bürgerhaus A) zusammen. Es geht um
den Aktionsplan Inklusion, die Broschüre Media 2016, Neues aus den
Ortsverbänden, eine Fahrt nach
Berlin und mehr. Die Sitzung ist öffentlich.
Kurpark ist Thema bei
Lensahner Ausschuss
Lensahn. Der Ausschuss für Umwelt, Wirtschaft, Verkehr und Bauwesen der Gemeinde Lensahn
trifft sich morgen, 11. November,
um 19.30 Uhr in der Lesehalle,
Sundstraße 1. Auf der Agenda stehen unter anderem die Sanierung
des Petersdorfer Weges und ein Zustandsbericht über den Kurpark.
D) D) Der Staatsvertrag D) D) Die Presse
D) D) Das Verfahren
kann nicht nationales
Recht brechen.“
auszuschließen hat
nichts mit Transparenz zu tun.“
wird nicht von
unabhängigen
Experten geführt.“
Malte Riechey, Beltgegner
Uwe König, Beltgegner
Susanne Brelowski,
Allianzsprecherin
Nicht öffentlich: Dieses
Hinweisschild hing gestern in mehrfacher Ausführung an der Halle
400. Später war die Presse doch willkommen.
Themenbereiche
21
Themenfelder werden erörtert. Es handelt sich um die Bereiche Notwendigkeit/Bedarf, Verfahrensfragen, Finanzierung, Abschnittsbildung, Umweltverträglichkeitsprüfung
und Trassierung, Verkehrsuntersuchung, Schienenlärm bis Lübeck, Baustellenverkehr (landseitig, seeseitig),
Sedimentverdriftungen, Tourismus,
Schweinswal, Massenmanagement,
weitere baubedingte Auswirkungen
(landseitig, seeseitig), betriebsbedingte Auswirkungen, Tunnelsicherung/
technische Ausstattung/Sicherheitsund Rettungskonzept, Wertminderung/Beweissicherung, nachgeordnetes Wegenetz, landschaftspflegerische
Begleitplanung, FFH-Verträglichkeits-
prüfungen/Vogelschutz, artenschutzrechtlicher Fachbeitrag, Wasserrahmenrichtlinie/Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie und Sonstiges.
he Brandschutzauflagen, so die offizielle Begründung des Landes, verhinderten die Erörterungstermine
in der Sporthalle in Burg auf Fehmarn. Daher Kiel und die weite Anreise. Es steht ein kostenloser Bustransfer zur Verfügung, doch fährt
der Bus je nach Ort zwischen 6.30
und 7.30 Uhr am Morgen ab und
kehrt erst abends nach 14 Stunden
wieder zurück. Für Arbeitnehmer
ein Zeitproblem. Die übrige Öffentlichkeit war ausgeschlossen. Auch
die Medien durften (zunächst)
nicht im Saal bleiben. In Kiel verließen gestern bis auf die LN alle Berichterstatter bereits um 9 Uhr die
Szenerie. Als Malte Riechey von
der Initiative Beltretter erfuhr, dass
die Medien ausgeschlossen seien,
stellte er aus Transparenzgründen
den Antrag, die Presse reinzulassen. Lauter Applaus im Saal. Die
LN waren drin. Einzige Auflagen:
keine Bilder, keine Tonaufnahmen.
Ab heute dürfte es ruhiger zugehen. Es werden die Fachanwälte
der Beltgegner sowie einige wenige Bürger in Kiel sein. Weiter geht
es heute, morgen und Donnerstag
sowie vom 16. bis 18. November jeweils ab 9 Uhr. Parallel machen die
Beltgegner auch in Berlin auf sich
aufmerksam: mit einer halbseitigen Anzeige in einer großen Tageszeitung. Slogan: „Finger weg vom
Fehmarnbelt!“ Ein Gruß aus dem
Norden an die Bundesregierung.
Zehn Jahre Hospizverein: Abend mit
Geschichten, die das Leben schreibt
Neustadt. Anlässlich des zehnjähriges Bestehens des Neustädter Hospizvereins „Beistand am Lebensende“ gibt es am Donnerstag, 12. November, einen Erzählabend mit Jana Raile. Ab 19 Uhr präsentiert sie
in der Buchhandlung Buchstabe,
Am Markt 13, eine Auswahl von
Fotos: Peter Mantik
Lienau-Schule:
Theatersaal wird
wieder geöffnet
Märchen und Geschichten, denn
sie spenden Trost und geben Halt.
Ganz ohne Buch, allein mit Stimme, Mimik und Gestik erschließt
Raile Weisheiten, die in den Geschichten stecken, die das Leben
schreibt. Karten gibt es für zehn
Euro im Buchladen „Buchstabe“.
Erörterungstermine sind eine Vorstufe zur Planfeststellung für den geplanten Belttunnelbau; die umsetzende Behörde ist der Landesbetrieb Verkehr.
Frau aus Ostholstein
gewinnt 100 000 Euro
Ostholstein. Mehr als 200 Gewinner hat die soziale Lotterie „Aktion
Mensch“ bei der Sonderverlosung
am 3. November mit insgesamt
38,5 Millionen Euro glücklich gemacht. Darunter auch eine 48- jährige Lotterieteilnehmerin aus Ostholstein. Sie gewann 100 000 Euro. Ge-
winner sind auch Menschen mit Behinderung in Schleswig-Holstein.
Hier hat die Aktion Mensch im letzten Jahr viele soziale Projekte mit
rund 3,4 Millionen Euro gefördert.
Die Initiative „Ostholstein erlebbar
für alle“ erhält über drei Jahre insgesamt 300 000 Euro.
Seniorenfrühstück mit
Vortrag zur Meereskunde
Neukirchen. Einen meereskundlichen Vortrag gibt es beim Seniorenfrühstück in Neukirchen. Los
geht’s am Mittwoch, 11. November, um 9 Uhr im Haus des Gastes.
Neustädter diskutieren
über Tourismusbeitrag
Neustadt. Fremdenverkehrsabgabe, Tourismusbeitrag, Wirtschaftsplan des Tourismus-Service’ und
der Haushalt sind morgen, 11. November, Themen im Neustädter
Tourismusausschuss. Die öffentliche Sitzung beginnt um 19.30 Uhr
im Haus des Gastes Pelzerhaken.
Spielenachmittag mit
dem Roten Kreuz
Wangels. Die DRK-Ortsvereine
Testorf, Weissenhaus und Farve laden für Mittwoch, 11. November,
zum Spielenachmittag ein. Von 15
bis 17 Uhr werden im Gemeindehaus in Hansühn bei Kaffee und
Kuchen Brett- und Kartenspiele
ausgepackt. Wer möchte, kann
auch selbst ein Spiel mitbringen.
Bingonachmittag mit der
Kellenhusener Awo
Kellenhusen. Mitglieder und Gäste
lädt die Awo Kellenhusen herzlich
zu einem Bingonachmittag am
Mittwoch, 11. November, um
15 Uhr im Ev. Gemeindehaus ein.
Heiligenhafen: Heute
tagt der Hauptausschuss
Heiligenhafen. Der Hauptausschuss von Heiligenhafen kommt
heute, 10. November, zusammen.
Die öffentliche Sitzung beginnt
um 17 Uhr im Rathaus.