Erfahrungsbericht - AAA

Erfahrungsbericht
Name: S t e p h a n i e F u n k
Austauschjahr: WS 15/16
Gastuniversität: Universidad del Desarollo
Stadt: Santiago de Chile
Land: Chile
Aus Spam- und Datenschutzgründen wird die E-Mail-Adresse nicht im Internet veröffentlicht.
Studierende der Universität Augsburg können diese auf Anfrage im Auslandsamt erhalten.
Die Erfahrungsberichte werden von Studierenden verfasst und spiegeln nicht zwangsläufig die
Meinung der Universität Augsburg wider. Für den Inhalt des Berichts ist der/die Verfasser/in
verantwortlich. Das Akademische Auslandsamt behält sich vor, ggf. Änderungen vorzunehmen.
Vorbereitung:
Flug
Wichtig ist, den Flug so früh wie möglich zu buchen, da die Preise schnell ansteigen. Es
empfiehlt sich auch, den Rückflug umbuchbar zu buchen so kann man des Enddatum seiner
Reise noch beliebig verschieben (den Abflugflughafen allerdings nicht).
Krankenversicherung und Impfungen:
Als Impfungen für Chile ist Hepatitis A und B empfohlen, weitere braucht man nicht. Ich hatte
meine Auslandsversicherung bei „envivas“. Dies war eine sehr günstige Alternative, jedoch
kann ich nicht sagen wie sie ist, da ich nie in Chile zum Arzt musste.
Ankunft in Santiago:
Nach der Ankunft am Flughafen gibt es drei Möglichkeiten in die Stadt zu gelangen:
1. Mit den Bus Centropuerto (blauer Bus mit gelber Aufschrift); dieser kostet nur 1600 Pesos
(ca. 2€) und fährt einen an die Metrohaltestelle der roten Line (Linie 1)
2. Mit dem Transvip; dies ist eine Art Sammeltaxi, ist etwas teurer fährt einen aber direkt an
die gewünschte Adresse (ins Zentrum ca. 10 €)
3. Mit den Taxi; da wird man beim Verlassen des Flughafens sowieso angesprochen, jedoch
ist dies etwas teuer und die Taxifahrer verlangen von Ausländern oft erhöhte Preise
(normaler Preis ins Zentrum ca. 20€)
Unterbringung:
Ich hatte das Glück und musste bei Ankunft nicht nach einer Wohnung suchen, da ich schon
vorher von Deutschland aus eine Chilenin gefunden habe (welche zuvor schon eine
Austauschschülerin von der Uni Augsburg aufgenommen hatte) und bei welcher ich das
Semester über wohnte. Ich persönliche hatte meine Wohnung in Providencia, sehr zentral
was ich liebte aber dafür auch ca. 1 h von der Uni entfernt.
Ansonsten empfiehlt sich, etwas vor Unibeginn anzureisen und sich für die erste Zeit ein
Hostel zu nehmen und dann direkt vor Ort nach Wohnungen zu suchen. Dies hat den Vorteil,
dass man sich die Wohnungen in echt anschauen kann, weil sie mit den Bildern oft etwas
schummeln im Internet. Zudem hat man dann eine bessere Idee wer die Mitbewohner sind
und wie gut die Lage der Wohnung ist.
Als gute und sichere Wohngegenden empfehlen sich Providencia, Las Condes und Vitacura.
Vorteilhaft ist es eine Wohnung in Fußnähe der roten Linie der Metro (Linie 1) zu finden, da
dies die Metro zur Uni ist und man sich dadurch viel Zeit in der Früh sparen kann.
Die Preise variieren je nach Stadtviertel und natürlich je nach Größe. Die meisten Preise
liegen zwischen 200€ und 350€.
Universität:
Allgemeines
Die Universidad del Desarollo liegt etwas außerhalb, im Stadtviertel Las Condes. Um dorthin
zu gelangen, muss man mit der roten Linie der Metro bis zur Endhaltestelle “Los Dominicos”
fahren und dann entweder mit dem Bus C02 oder mit dem C09 (hält genau vor der Uni).
Zudem fahren in der Früh und am Abend ab der weißen Kirche bei „Los Dominicos“
unieigene Busse die kostenlos sind. Hierzu bekommt man aber von der Uni bei der
Einführungsveranstaltung noch weitere Infos.
Meiner Meinung nach sind die Einführungstage (Ende Juli Anfang August) schon zu
empfehlen, da man hier alles über Noten, Anwesenheit, Stundenplan, Kurse, Unicampus
usw. erfährt und man hier schon die ersten Freundschaften zu anderen Austauschschülern
knüpft.
Kurse
Insgesamt gilt, dass die Kurse hier nicht mit der deutschen Universität zu vergleichen sind.
Es sind weniger Vorlesungen, eher wie Unterrichtsstunden, mit Mitarbeit, Tests,
Zwischenprüfungen, Präsentationen und Anwesenheit (meist 75%). Der Vorteil des
verschulten Systems ist, dass die Endprüfung dafür nicht mehr so viel zu lernen ist und
natürlich auch nicht so viel zählt wie gewohnt.
Es empfiehlt sich, sich mehrere Kurse auszusuchen, da es in letztem Jahr nur zu häufig
vorgekommen ist, dass man nicht seine erste Präferenz haben konnte.
Meine Kurse




Gestión de Personas (=Personalmanagement)
Dieser spanische Kurs ist sehr viel Arbeit, da viele Zwischentests stattfinden, die
Professorin Cecilia Navarro jedoch ist sehr nett und hilft den Austauschstudenten sehr.
Der Vorteil meiner Meinung nach an einem
spanischen Kurs ist natürlich, dass es
sehr beim Spanischlernen hilft und zudem dass man Kontakt zu Chilenen hat. Denn in
den englischen Kursen wimmelt es nur so von Austauschschülern.
Tech Ventures
Dieser Kurs ist in Englisch und hat mir sehr viel Spaß gemacht. Es herrscht ein tolles
Gruppenklima und man freundet sich viel mit anderen Studenten an, da es viele
Gruppenarbeiten gibt. Es geht hauptsächlich um Innovation, Entrepreneurship, Start-Ups
usw.
Communications for a Successful Organization
Dieser Kurs ist entspannt; nicht sonderlich viel Arbeit, dafür hatte er für mich mehr die
Wirkung wie ein Englischkurs und nicht ein Kommunikationskurs
Creativity and Innovation Management
In diesem Kurs lernt man um ehrlich zu sein nicht sonderlich viel, aber das Arbeitsklima
ist sehr entspannt. Der Inhalt besteht zum größten Teil darin,
Präsentationen über Ideen und Innovationen zu machen und diese zu verbessern und
auszubauen. Durch die häufige Gruppenarbeit habe ich hier viele nette Leute
kennengelernt.
Anrechnung der Kurse
Wenn man, wie ich, an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät in Augsburg studiert, dann
sollte man die Anrechnung der Kurse vorher anhand eines Learning Agreement mit dem
Zuständigen absprechen. So gibt es im Nachhinein keine Probleme. Falls sich Kurse ändern,
lässt sich das natürlich vom Ausland aus noch ändern. Jeder der oben genannten Kurse
hatte 10 LP und diese lassen sich in meinem Studiengang “Global Business Management”
als 5 LP anrechnen.
Unileben
Da die Universidad del Desarollo eine Privatuni ist und chilenische Studenten sehr viel dafür
zahlen, hat der Campus schon einiges zu bieten. Zahlreiche gut ausgestattete
Computerräume, ein kostenloses Fitnessstudie, viele Sportangebote, eine gut ausgestattete
Bibliothek und natürlich einen großen und schönen Campus mit viel Grünflächen, die
besonders bei warmen Temperaturen gern genutzt werden.
Santiago:
Da Santiago für südamerikanische Verhältnisse sehr weit entwickelt ist, liegen die
Lebenshaltungskosten dementsprechend höher als in Nachbarländern. Lebensmittel sind
ungefähr mit deutschen Preisen zu vergleichen wohingegen Kosmetikprodukte wesentlich
teurer sind (da sie aus Europa importiert werden).
Santiago gilt als relativ sicher, jedoch muss ich sagen, dass ich immer wieder von
Austauschschülern gehört habe die beklaut oder bedroht wurden. Bei mir ist glücklicherweise
nichts vorgefallen aber ich rate einfach jeden einfach am Anfang lieber ein bisschen zu
vorsichtig zu sein was seine Tasche, Rucksack, Hosentasche etc. Betrifft. Infos über
“gefährliche” Gegenden und wie man sich verhalten soll bekommt man noch bei den
Einführungstagen der Uni.
Reisen:
Natürlich lautet die Devise: reist so viel ihr könnt, denn Chile ist wunderschön und vielfältig!
Für viele Ziele geht es gut am Wochenende zu verreisen und die Busse sind hierfür meist die
optimale Option; nicht so teuer und man kann gut über Nacht fahren, sodass man keinen
Tag verliert.
Reisen die ich während dem Semester gemacht habe: Pichilemu, Valparaíso, AtacamaWüste, Cajon del Maipo, La Serena & Valle Elqui, Valdivia & Frutillar & Puerto Varas
Reisen die ich nach dem Semester noch gemacht habe: Peru (Machu Picchu), Patagonien
(Torres del Paine), Pucon, Valparaíso & Vina del Mar & Concón
Tagesausflüge: Cajón del Maipo, Pomaire, Trekking im Parque Aguas del Ramón, Trekking
auf den Cerro la Cruz
Tipps:
Zum Schluss noch ein paar Tipps, die ich euch mit auf den Weg geben will.

Nehmt warme Klamotten mit für den Anfang. Die Temperaturen sind zwar nicht sehr
niedrig aber da Heizungen selten sind in Chile ist es selbst in den Wohnungen sehr sehr
kalt im Winter. Ich wollte es auch erst nicht glauben, aber ich habe noch nie so sehr




gefroren wie in Chile
Die „Offbeat-Walking Tour“ von “Free Walking Tours”: ist kostenlos, sehr interessant und
bringt euch zu bisschen anderen Plätzen als die typischen Sightseeingsachen (einfach
googlen da findet ihr genauere Infos)
“2GIS”: eine kostenlose App im Appstore, die einem das Leben in Santiago 1000 Mal
einfacher macht. Es ist eine Karte von Santiago, die wie ein Navigationsgerät agieren
kann. Sie sagt einem nicht nur den Weg sondern auch die öffentlichen Verkehrsmittel
die man dazu verwenden kann. Außerdem gibt sie Infos über Öffnungszeiten,
Supermärkte, Post etc. Und das Beste daran sie funktioniert offline!!!
Eine weitere App die ich empfehlen kann: “Zomato” ist eine Resstaurant- und
Essensapp die einem ganz einfach Infos zu Lokalen, Bars etc. Gibt inklusive Preise und
Menü
Noch eine wichtige App, die wirklich sehr sehr wichtig ist: Easy Taxi oder Safer Taxi
Mit dieser App könnt ihr Taxis zu eurem Aufenthaltsort bestellen zu jeder Tages- uns
Nachtzeit. Das Gute daran, diese Taxis sind sicher und verlangen den richtigen Preis
Meine Lieblingsplätze in Santiago
 La Vega: der größte Obstmarkt in Santiago: hier gibt es Obst günstiger und zu besserer
Qualität als im Supermarkt (Metrohaltestelle Patronato)
 Persa Bío Bío: eine Mischung aus Flohmarkt und Santiago’s größtem Schwarzmarkt;
hier gibt es wirklich alles zu kaufen was man sich nur denken kann, am besten weit
durchgehen der Markt ist riesig und die guten Sachen kommen am Schluss
(Metrohaltestelle Franklin; hat nur samstags, sonntags und feiertags geöffnet)
 Eisdiele: „Emporio La Rosa“; hier gibt es leckeres Eis und sehr außergewöhnliche
Sorten
 „Buffalo Waffles“ (gibt’s 2 mal in Santiago): verkauft süße und deftige Waffeln, die
meiner Meinung nach gigantisch lecker sind
Das Auslandssemster in Chile war für mich eine unvergessliche Zeit und ich kann es nur
jedem weiter empfehlen. Ich habe die Zeit dort sehr genossen und ihr werdet es auch, denn
Chile, genauso wie Santiago, haben so viel zu bieten, dass euch nie langweilig wird. Falls ihr
noch Fragen zu etwas habt oder euch Sachen genauer interessieren dürft ihr mich jederzeit
kontaktieren, ich helfe gerne weiter :)