GZA/PP 8180 Bülach 35. Jahrgang Mittwoch, 16. Dezember 2015 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch Herausgeber: Wochenspiegel Verlags AG, Feldstrasse 82, 8180 Bülach Brennpunkt Politik Schlusspunkt Traumatisierte Flüchtlingsfamilie Mutige Wehntaler Behörden Ausgezeichnete Rafzer Zehn Tage lang war eine syrische Familie auf der Flucht. Eine neue «Heimat» haben sie vorübergehend in Lottstetten gefunden. An eine Rückkehr ist vorerst aber nicht zu denken – der Krieg hat ihnen alles genommen. Seite 3 Die vier Wehntaler Ortschaften Schleinikon, Schöfflisdorf sowie Ober- und Niederweningen wollen zu einer Gemeinde zusammenspannen. Nun haben die Gemeinderäte die erste von vier Phasen eingeläutet. Seite 7 Grosses leistet die Rafzer Solargenossenschaft: Für ihr Photovoltaikprojekt erhielt Präsident Beat Hauser (links) ein Zertifikat. Es wurde Seite 20 das erste Mal verliehen. Aufsichtsbeschwerde gegen Niederhasler Sekundarschulpflege Nach dem Debakel an der Niederhasler Schulgemeindeversammlung folgt nun der zweite Hammer: 52 besorgte Eltern gelangen mit einer Aufsichtsbeschwerde an die Sekundarschulpflege. Daniel Jaggi Das deutliche Nein des Souveräns zum Budget 2016 der Sekundarschule Niederhasli-Niederglatt-Hofstetten war mehr als nur ein Nein gegen das Budget: Es war vor allem ein Nein gegen die heutige Schulsituation im Allgemeinen und das Selbstorganisierte Lernen (SOL) im Speziellen. Letzteres wurde im Sommer 2013 eingeführt und bedeutet: Die Schüler entscheiden selber, wann sie was lernen. Nach zweieinhalb Jahren zeigt sich nun aber: Die Situation rund um das Selbstorganisierte Lernen ist offenbar dramatischer, als bislang bekannt geworden ist. Dies zumindest geht aus der am Freitag der Sekundarschulpflege eingereichten Aufsichtsbeschwerde hervor, die dem «Wochenspiegel» vorliegt. Dort werden auf drei Seiten nicht weniger als 22 Beschwerdepunkte aufgelistet. Beschwerdeführer sind im Namen und Auftrag von 52 mitunterzeichnenden Eltern Thomas Baer, Primarlehrer und Lerncoach, und der NieANZEIGEN Kürzlich demonstrierten zahlreiche Eltern und Schüler gegen die Schulform an der Oberstufenschule in Niederhasli. Foto: Archiv derglatter Primarlehrer Beat Kappeler. Sie monieren unter anderem, dass «selbst bei guten Sek-A-Schülern eklatante schulstoffliche Lücken und Defizite» vorhanden seien. Ferner würden einzelne Schülerinnen und Schüler mit ihrer Kritik und ihren Anliegen zu wenig ernst genommen. Ausserdem seien seit Einführung des SOL indiskutable Dinge vorgefallen. Aufgezählt werden beispielsweise nicht regelkonform stattfindende Lektionen, Nichterreichen von vorgege- benen Lernzielen gemäss Lehrplan bis hin zur Instrumentalisierung und Diffamierung von Schülerinnen und Schülern. In der Aufsichtsbeschwerde wird ferner moniert, die Schulbehörde, Schulleitung und der Elternrat Niederhasli würden sich gegenüber den Sorgen und der Kritik der Eltern abweisend, beschwichtigend oder stumm verhalten. SchulpflegepräsiFortsetzung auf Seite 3 Verlag Tel. 044 863 72 00 Nr. 51 Fax 044 863 72 01 Veloroute geändert: Neue Fähre bei der Tössegg nötig Die Tössegg wird nicht nur neu gestaltet, in diesem Rheinabschnitt soll künftig auch eine nationale Veloroute durchführen, weshalb der Fährbetrieb massiv ausgebaut werden soll. gar nicht zu schaffen. Die beiden Kantone suchten deshalb nach einer Lösung und prüften hierzu verschiedene Varianten. Sie reichen von einem Ausbau des Fährbetriebs über den Bau einer Brücke bis hin zur Realisation einer Seilbahn. Im Schlussbericht wird die Fährlösung zur weiteren Bearbeitung empfohlen. Die nationale Veloroute Nummer 2 führt von Basel via Bodensee nach Andermatt, also entlang dem Rhein. Im Zürcher Unterland allerdings folgt die Route nur streckenweise dem Fluss. Zwischen Tössegg und Flaach führt sie über die viel befahrene, teils steil ansteigende Kantonsstrasse via Freienstein und Berg am Irchel. Das Bundesamt für Strassen (Astra) will den Streckenabschnitt künftig sicherer gestalten, weshalb die Velofahrer in der Tössegg auf die rechte Rheinuferseite queren und von dort dem Rhein entlang nach Rüdlingen gelangen sollen. Dabei stellt sich die Frage, wie sie künftig über den Fluss gelangen. Eine Machbarkeitsstudie zeigt, dass der Veloansturm auf den Übergang erheblich sein wird. Die Verantwortlichen der Studie, die Kantone Schaffhausen und Zürich, haben als relevante Nachfragegrösse festgelegt, dass ein Projekt pro Stunde 180 Velofahrern und 50 Fussgängern den Übergang in die eine oder andere Richtung gewährleisten muss. Das Problem: Mit dem heutigen Fährbetrieb ist dieser Ansturm Fähre im Betrieb teuer Das Projektteam hält die Fährlösung bezüglich Verfügbarkeit, Komfort und beschränkter Kapazität insgesamt als vertretbar. Zudem schneidet sie mit Investitionskosten von 440 000 Franken (Anpassung Steg und ein Boot) am günstigsten ab. Eine Seilbahn würde bis zu 5 Millionen kosten und eine Brücke, je nach Ausführung, zwischen 3 und 6 Millionen Franken. Bei den Betriebskosten zeigt sich, dass eine Brückenlösung lediglich 21 000 bis 57 000 Franken pro Jahr kosten würde. Der Betrieb einer Seilbahn oder einer Fähre wird mit jährlichen Kosten von rund 200 000 Franken veranschlagt. Grösster Posten sind dabei die Personalkosten von jeweils rund 150 000 Franken. Teil der Aufwertung ist auch, dass die Fähre von April bis Oktober jeden Tag zwischen 8 und 20 Uhr in Betrieb sein soll. In den Wintermonaten würde die Veloroute wie bisher über Freienstein und Berg am Irchel führen. Neugestaltung der Tössegg: Mehr dazu auf Seite 6 2 Wochenspiegel Nr. 51 TRIBÜNE 16. Dezember 2015 GASTKOMMENTAR PRESSESCHAU Die dritte Gewalt in weisen Händen Matthias Hauser * Selbst als Parteipräsident beschleicht mich nach den Gemeinde-, Kantonsrats- und Nationalratswahlen das Gefühl, für eine Weile genug Wahlkampf erlebt zu haben. Ganz besonders während der besinnlichen Adventszeit. Doch leider sind wir noch nicht ganz über den Berg. Am 28. Februar findet der zweite Wahlgang für die Stelle als teilamtliche Bezirksrichterin am Bezirksgericht Bülach statt. Die Wahlen wurden nötig, weil Laienrichterin Ursula Fehr (SVP) im letzten Sommer vorzeitig zurücktrat und weil – obwohl eigentlich alle politischen Kräfte mit Rita Studer eine gemeinsame Kandidatin gefunden hatten – zwei weitere Bewerberinnen einen ersten und zweiten Wahlgang auslösten. Das ist gut, denn das Gericht ist neben den Exekutiven und Parlamenten oder Gemeindeversammlungen die dritte Gewalt im Staat. Sie soll möglichst direkt und offen vom Volk gewählt werden und diesem gegenüber gerecht sein. Es liegt mir am Herzen, dass Rita Studer am 28. Februar gewählt wird. Und ich kann das mit ein paar Gedanken in einen Zusammenhang stellen: Es wird im Kanton eine Abstimmung darüber stattfinden, ob wir überhaupt noch Laien an ein Bezirksgericht wählen dürfen. Wenn nicht, würde das heissen, dass sich die Wahlfreiheit der Bevölkerung nur «Richter müssen im Leben und wenn möglich in der Region verankerte, respektierte, gefestigte Persönlichkeiten sein» noch auf Personen beschränkt, die Jus studiert haben. Die Idee der Volkswahl der dritten Gewalt ist aber eine andere: Richter müssen im Leben und wenn möglich in der Region verankerte, respektierte, gefestigte Persönlichkeiten sein. Weise und daher gern auch ein wenig älter. Natürlich werden Richter nach Gesetz und Literatur Recht sprechen, dafür arbeiten am Bezirksgericht genügend Rechtskundige. In vielen Fällen gibt es aber Entscheidungsspielraum, braucht es Menschenkenntnis, manchmal sogar eine eigene Haltung. Und das können Nicht-Juristen genau so haben wie Juristen. Deshalb wählt man Richter und stellt sie nicht einfach an. Es schwächt nicht nur die Rechte des Volks, es schwächt auch die hohe Stellung der Gerichte als dritte Gewalt, wenn der Wahl nicht mehr die volle Freiheit der Bevölkerung zugrunde liegt. Rita Studer vereint, was eine Laienrichterin ausmacht. Sie ist als einzige der Kandidatinnen seit Jahren in der Region verwurzelt, selbstständige Unternehmerin, hat Lehrlinge ausgebildet. Rita Studer ist Laiin, hat aber als Schlichterin am Mietgericht Erfahrung mit dem Rechtsbetrieb – die perfekte Symbiose. Wer das Laienrichtertum unterstützen möchte, setzt mit ihr ein Zeichen dafür, dass der Mensch wichtiger ist als Studienabschlüsse. Rita Studer ist fit, und Lebenserfahrung ist ein Vorteil als Richterin. Wie anfänglich geschrieben: Manchmal möchte man Wahlkämpfe vermeiden. Deshalb suchen die Parteien im Bezirk Bülach nach dem Proporz der Kantonsratswahlen Kandidaten für die Ämter auf Bezirksebene. Sie führen ein Auswahlverfahren durch, prüfen die Bewerber gegenseitig und, wenn diese das Hearing überstehen, unterstützen sie. Diesmal empfehlen alle Rita Studer. Und nun wünsche Ihnen frohe Festtage. * Matthias Hauser, Hüntwangen, Gemeindepräsident, Kantonsrat und Präsident SVP Bezirk Bülach. Nürensdorf: Vom Fahrplanwechsel profitiert auch Nürensdorf: Eine neue Buslinie bindet die Gemeinde besser an Effretikon und an die neuen SBahnen an, wie der «Landbote» schreibt. In Nürensdorf wohnen und per öffentlichen Verkehr nach Zürich pendeln – das wird einfacher. Mit dem Fahrplanwechsel erhält die Gemeinde zu den Hauptverkehrszeiten eine neue Buslinie nach Effretikon. Der erste Kurs der Linie 659 fährt um 6.08 Uhr im Zentrum von Nürensdorf ab, der letzte um 8.38 Uhr. Die neue Linie gewährleistet den Anschluss an die neuen S-Bahn-Linien S19 und S24. Sie stellt eine Ergänzung dar zur bisherigen Linie 658, die Anschluss an die S3 bietet. Somit stehen Pendlern direkte Verbindungen sowohl über Wallisellen–Oerlikon, über Stettbach–Stadelhofen oder über den Flughafen zur Verfügung. Abends verkehrt die neue Buslinie zwischen 16 und 19 Uhr. «Wir sind sehr glücklich über das neue Angebot», sagte Gemeinderätin Yvonne Guggenbühler bei der Extrafahrt für Behördenmitglieder. Günstig findet Guggenbühler auch, dass das Dorf sich nun etwas stärker nach Effretikon ausrichtet statt nach Bassersdorf. «Die Zugverbindungen von Effretikon aus sind besser, und die Busse stehen weniger im Stau.» Ebenso erfreut war der Effretiker Stadtpräsident Ueli Müller. Der gebürtige Nürensdorfer erhofft sich mehr Kundschaft in Effretiker Läden. Embrach: Naturschützer bemängeln weiterhin die Verstösse gegen das Umweltschutzgesetz auf der Jagdschiessanlage Au. Der Kanton hingegen schreibt, es sei alles im grünen Bereich, wie der «Landbote» schreibt. Die Gegner der Jagdschiessanlage Au führen ihren Kampf weiter – obwohl die Gemeinde Embrach als Landbesitzerin und der Kanton 2013 vereinbart haben, dass spätestens Ende 2019 der letzte Schuss auf der Anlage fallen wird. Dann ziehen die Jäger um auf die Jagdschiessanlage im Bülacher Gebiet Wydstud. Sollte die Anlage ennet des «Eschenmosers» gar vor 2019 fertiggestellt sein, ist in Embrach sogar schon früher Ende Feuer. Seit 2013 ist zudem nicht mehr ein Verein, bestehend aus Jägern, der Baurechtnehmer, sondern der Kanton. Diese Veränderungen haben laut Marianne Trüb, Präsidentin des Vereins Pro Töss-Auen, aber zu keinerlei Verbesserungen geführt. Trüb und der Verein führen bereits seit Jahren einen Kampf gegen die Jagdschiessanlage, die in einem bundesrechtlich geschützten Auengebiet liegt. «Wir sind enttäuscht davon, wie es auf der Anlage aussieht, obwohl der Kanton nun dafür verantwortlich ist», sagt die Naturschützerin. In einem Schreiben an den Kanton verlangen die Naturschützer deshalb, dass der Kanton seine Versprechen, die er bei der Übernahme des Areals und nach dem Rückzug der Strafanzeige der Naturschützer gemacht hat, auch einlöst, ist dem «Landboten» weiter zu entnehmen. ANZEIGEN IMMOBILIEN Suche Wohnung bis Fr. 1000.– inklusive NK. Region Bülach, Embrach oder Winterthur. Gerne auch Altbauwohnung. Per sofort oder nach Vereinbarung. 079 126 58 57 (auch SMS) F. Bärtschi Glatthof-Garage GmbH Riedgrabenstrasse 1 8153 Rümlang [email protected] Telefon 044 810 74 00 Wochenspiegel BRENNPUNKT Nr. 51 16. Dezember 2015 3 Aufsichtsbeschwerde gegen Sekundarschule Fortsetzung von Seite 1 dent Philippe Chappuis kann zu den Vorwürfen inhaltlich noch nicht Stellung nehmen, da die Beschwerde erst am Montagmorgen eingegangen sei. Er betont aber: «Wir nehmen die Aufsichtsbeschwerde sehr ernst.» Es sei ein legitimes Recht der Bürger, damit auf Dinge hinzuweisen, die sie für nicht richtig halten. Chappuis weiter: «Die Beschwerde ist von 52 Personen unterschrieben worden, davon haben 16 Kinder an unserer Schule.» Die Eingabe wird die Schulpflege nun an den Bezirksrat und ans Volksschulamt weiterleiten. Beschwerdeliste ist umfangreich Die Liste der Beschwerden, die der Schulpflege eingereicht wurden, umfasst drei A4-Seiten. Nachfolgend ein Auszug: • Geometrieunterricht: In der 3. Sekundarstufe A wurde seit den Sommerferien noch kein einziges Geometriethema behandelt. Wir fragen uns, wann die verpassten Themen in Geometrie nachgeholt werden. • Pausen: Schnelle Schülerinnen und Schüler, die ihr Pflichtprogramm gemäss Kann-Liste bereits durchgearbeitet haben, haben bis zu den Weihnachtsferien keine Mathematik mehr. • Deutsch: In den ersten anderthalb Jahren hatten die Schülerinnen und Schüler nie Deutschgrammatik. Auch Aufsätze wurden nie geschrieben. • Französisch: Der Französischunterricht fand lückenhaft statt; die Jahreslernziele wurden nicht erreicht. Nach den Sommerferien fiel der Französischunterricht mangels Lehrmittel während fünf Wochen aus. • Berufswahl: Ein solider, für die Schülerinnen und Schüler brauchbarer Berufswahlunterricht fand nur ungenügend statt. Bewerbungsschreiben wurden nur auf Drängen und ausdrücklichen Wunsch korrigiert. • Arbeiten korrigieren: Das Korrigieren und Kontrollieren von gelösten Aufgaben ist primäre Aufgabe der Lehrpersonen. Wir fragen uns, wie die Lerncoachs an der «Seehalde» überhaupt wissen können, wie gewisse Schülerinnen und Schüler arbeiten, wo sie Schwierigkeiten bekunden, wo sie Hilfe bräuchten, wenn keine oder nur noch wenige Arbeiten durch Lehrpersonen korrigiert und kontrolliert werden. • Keine Zeit: Da die Lehrpersonen bloss noch als Lerncoachs fungieren, müssen die Schülerinnen und Schüler bei spezifischen Fragen einen Termin beim «Spezialisten» vereinbaren. Hier zeigt sich uns die Ineffizienz dieses Systems. Schülerinnen und Schüler, die vorwärtskommen wollen, werden immer wieder eingebremst, sobald sie eine Frage haben. Meistens ist dann die zuständige Fachperson nicht anwesend oder aber der Lerncoach mit anderen Jugendlichen beschäftigt. Keine Klassenstrukturen mehr Selbstorganisiertes Lernen ist im Kanton Zürich schon länger bekannt. Es wird seit fünf Jahre teilweise im gymnasialen Unterricht angewendet. Es soll Schüler motivieren und ihnen Eigenverantwortung beibringen. Inzwischen wird SOL schweizweit auch an verschiedenen Sekundarschulen angewendet. Allerdings in unterschiedlicher Ausprägung. Niederhasli wählte die radikalste Form: So existieren keine Klassenstrukturen mehr. Die Lehrer treten als Wissensvermittler, sogenannte Coachs, nur in kurzen, klassenübergreifenden Inputlektionen auf. Ansonsten müssen die Schüler den Stoff in Eigenregie gemäss ihren Zielvorgaben aufarbeiten. Die syrische Familie Tuliemat ist nach einer zehntägigen Odyssee in der Flüchtlingsunterkunft in Lottstetten angekommen. Wenn der Asylantrag Foto: Thomas Güntert genehmigt ist, wollen sie weiter in Richtung Stuttgart ziehen, wo sie Arbeit suchen wollen. Odyssee einer Flüchtlingsfamilie Anour Tuliemat und seine Frau Manar Alnajar sind mit ihrer achtjährigen Tochter Joudhi und dem viereinhalb Jahre alten Sohn Safoun nach einer zehntägigen Odyssee in der deutschen Grenzgemeinde Lottstetten angekommen. Thomas Güntert Die Familie lebte in der drittgrössten syrischen Stadt Homs und stand mitten im Leben. Aber nachdem ihre Wohnung bei einem Gefecht total zerbombt wurde, stand für den 34-jährigen Familienvater fest, dass er seine Familie in Sicherheit bringen muss. «Niemand weiss, warum Krieg ist, vielleicht nicht mal jene, die ihn begonnen haben», klagt Anour. Er weiss nicht, warum sein Haus zerstört wurde. Die Bomben flogen von allen Seiten. Die Stadt Homs hatte früher knapp eine Million Einwohner. Jetzt ist sie zu drei Viertel zerstört. Rund 150 000 Menschen sollen noch dort leben. Viele sind geflüchtet oder umgekommen. Nachdem in Syrien die Währung in den letzten vier Jahren 90 Prozent ihres Werts eingebüsst hat und damit vieles sehr teuer wurde, verkaufte das junge Paar sein Hab und Gut. 10 000 Euro erhielten sie für das Auto und den Schmuck. Das sollte für die Flucht reichen. Manar Alnajar weint und sagt: «Ich konnte nur meinen Ehering behalten.» nien und Serbien nach Ungarn. Dort übergeben sie einem Unbekannten 3000 Euro, damit er sie an der Polizei vorbei nach Österreich lotst. Wäre die Familie in Ungarn aufgegriffen worden, hätte sie bleiben müssen. Das Ziel sei aber immer Deutschland gewesen, so der Vater weiter. Weil dort die Wirtschaft und die Versorgung der Kinder gut seien. «Deutschland reicht uns die Hand», hoffen Anour und Manar. Die Schweiz sei nie ein Thema gewesen. So ging es von Österreich aus mit dem Taxi nach Deutschland, wo die Familie in der Erstaufnahmestelle auf der Schwäbischen Alb eine erste Bleibe fand. Seit dem 5. Oktober wohnt sie nun in die Gemeinschaftsunterkunft in Lottstetten. Das Leben im grossen Gefängnis Obwohl das Leben in der Gemeinschaftsunterkunft durch das Aufeinandertreffen vieler Lebensgewohnheiten sehr gewöhnungsbedürftig sei, so Vater Anour weiter, sei die Familie Tuliemat dankbar, dass sie den Weg nach Lottstetten überhaupt geschafft haben. Im kleinen Familienzimmer, wo sie wohnen, essen und schlafen, kamen sie erst einmal zur Ruhe. Aber manchmal fühlen sie sich wie in einem grossen Gefängnis: «Weil wir das Herumsitzen nicht gewohnt sind.» Anour arbeitete in Syrien als Buchhalter bei Hyundai, seine Frau war Lehrerin. Zudem: Aufgrund der verzwickten Grenzverhältnisse im Jestetter Zipfel können sie ihre Freunde im Raum Stuttgart nicht besuchen, obwohl sie Zeit hätten. Bus und Bahn fahren durch die Schweiz, die sie aber nicht betreten dürfen. Der Tod ist allgegenwärtig Der Kontakt in die Heimat wird über das Internet und Whatsapp aufrechterhalten. Das kann allerdings sehr teuer werden, wenn sie sich über das Schweizer Netz einwählen. «Viele Flüchtlinge wissen das nicht», sagt Natascha Frey vom Helferkreis. Immer wieder erfahren Anour und Manar von ihren Familien, dass im Krisengebiet Freunde und Bekannte umgekommen sind. «Jeder Tag ist voller Angst um unsere Angehörigen», sagt Manar, die erzählt, dass die Not in Homs, ihrem einstigen Wohnort, unerträglich sei. Man koche Baumrinde, um wenigsten etwas im Magen zu haben. Täglich würden Kinder verhungern. Ihr Mann hat Schuldgefühle, weil er als einziger Sohn seine Eltern alleine gelassen hat. «Im Gespräch mit ihnen höre ich im Hintergrund immer wieder, wie Bomben einschlagen», sagt Anour. Er will seine Eltern irgendwann zu sich holen. Für eine Flucht seien sie aber zu alt. Es muss weitergehen Die Familie Tuliemat wartet nun, bis ihre Asylanträge genehmigt sind, was rund fünf Monate dauern kann. Wenn es so weit ist, wollen sie weiter in Richtung Stuttgart ziehen, weil es dort Arbeit gebe, so der Vater. Bis dahin besuchen sie den Deutschunterricht in der Lottstetter Schule. Die Tochter besucht die erste Klasse. In Syrien war sie bereits in der dritten. Der kleine Safoun dagegen ist traurig, weil er nicht in den Kindergarten gehen kann. Grund: Der Lottstetter Kindergarten ist voll. Vater Anour hofft, irgendwann mit seiner Familie wieder nach Homs zurückkehren zu können. Er möchte sich wieder ein Haus bauen. «Das wird aber wohl noch länger nicht möglich sein.» Angst als ständiger Begleiter Vom Libanon ging es mit dem Passagierschiff bis in die Türkei, wo sie für 4000 Euro zusammen mit 55 weiteren Flüchtlingen auf einem überfüllten Flüchtlingsboot aufgenommen wurden. «Auf der fünfstündigen Bootsfahrt hatten wir Todesangst um unsere kleinen Kinder», sagte die 33jährige Mutter. In Griechenland angekommen, muss die Familie auf der Strasse übernachten. Tags darauf geht die Flucht weiter über Mazedo- Das Wohnhaus der Familie Tuliemat in der syrischen Stadt Homs wurde durch zahlreiche Bombenangriffe vollständig zerstört. Die Familie weiss nicht, wer das Haus bombardierte – und warum. Foto: zvg. 4 Wochenspiegel Nr. 51 16. Dezember 2015 Sonderverkauf Jetzt profitieren, bis 30. Januar 2015 Markenschuhe Reduktionen bis 70% Damen-, Herren- und Kinderschuhe Nicht reduzierte Winterschuhe wie Stiefel, Stiefeletten, Schuhe mit Warmfutter 20% viele reduzierte Handtaschen Wochenspiegel POLITIK PARTEIEN FDP begrüsst Sparanstrengungen der Stadt Die FDP-Fraktion der Stadt Bülach hat an der Gemeinderatssitzung vom letzten Montag dem Budget 2016 zugestimmt. Die Gründe: Der Wille des Stadtrats, ein Budget zu erstellen, das die wirtschaftlichen und finanziellen Rahmenbedingungen der Stadt berücksichtigt, ist sichtbar. «Fettpolster» und Reserven sind seltener geworden. Zudem will der Stadtrat das Kostenwachstum der Verwaltung stoppen. Er hat deshalb eine Steuergruppe beauftragt, Struktur und Organisation zu überprüfen. Wichtig ist auch, dass Investitionen in die Substanzerhaltung entweder erfolgt sind oder bereits vorbereitet werden. Vor allem die Planung des zentralen Stadthauses Sechtbach, das im operativen Betrieb der Stadtverwaltung Einsparungen in Millionenhöhe generiert, treibt der Stadtrat mit Hochdruck voran. Das durch die erhöhten Abschreibungen geplante Defizit beunruhigt uns nicht. Vor dem Hintergrund der ausgeführten Gründe unterstützen wir den Antrag des Stadtrats, den Steuerfuss für das Jahr 2016 von 92 Prozent, gleich wie im laufenden Jahr, beizubehalten. Alfred Schmid, Präsident FDP-Fraktion Keine grossen Einsparungen erreicht Vor Behandlung des Voranschlags 2016 wurden zwei Vorstösse aus den Reihen der SVP begründet. Cornel Broder und Mitunterzeichner fordern den Stadtrat mittels einer Interpellation auf, Grundlagen für eine mögliche Realisierung eines Sportparks im Erachfeld zu liefern. Andrea Spycher begründete das Postulat der RPK, das den Stadtrat auffordert, seinen Entscheid bezüglich Erbringung von Dienstleistungen der Abteilung Bildung an weitere Gemeinden oder Schulen ausserhalb der Kreisgemeinden zu überprüfen. Es kann nicht Aufgabe der Stadt sein, den schulpsychologischen Dienst an Schulen bis ins Rafzerfeld oder Embrachertal anzubieten. In der Budgetdebatte wurden trotz intensiven Diskussionen keine grossen Einsparungen erreicht. Zwar stimmte eine Mehrheit des Rats für Kürzungen beim Bau und beim Personal, aufgrund der Flüchtlingssituation aber musste gleichzeitig Geld für die Unterbringung von 40 zusätzlichen Asylsuchenden genehmigt werden. Schliesslich wurde der Voranschlag mit einem Ausgabenüberschuss von rund 2,3 Mio. Franken genehmigt. Die bürgerliche Mehrheit sprach der Beibehaltung des Steuerfusses von 92 Prozent zu und konnte so eine Erhöhung, die von linker Seite gefordert wurde, verhindern. Für die kommenden Jahre verlangt unsere Fraktion die Einhaltung der vom Stadtrat auferlegten Plafond-Regel unter Berücksichtigung des Baus des Zentralen Verwaltungsgebäudes. Auch eine Steuererhöhung ist für uns trotz schwieriger Finanzlage in den nächsten Jahren kein Thema. Der Stadtrat ist gefordert, zusätzliche Lösungen zu suchen. Cornel Broder gab ein persönliches Statement zum Mail des Stadtpräsidenten an die Gemeinderäte betreffend Unterschlagung von Informationen im Zusammenhang mit dem Geschäft Bülach Nord ab. Sein Votum zum Schluss: «Entscheiden Sie selbst, ob Unwahrheit oder Wahrheit.» Andrea Spycher, SVP/EDU-Fraktion Nr. 51 16. Dezember 2015 5 Stadtpräsident – ein Nebenamt? ner gemeinsamen Verwaltung oder der Ausbildung. Klar ist dagegen, dass die Gross-Sporthalle termingerecht ab 1. Januar 2017 von den Vereinen benützt werden kann. Zügig geht es auch bei der Überbauung von Bülach Nord vorwärts. Nach Angaben von Stadtrat Hanspeter Lienhart wollen die Investoren bereits nächstes Jahr die Bauvorhaben ausschreiben, sodass 2017 mit den Bauten begonnen werden könnte. Eberli, zuständig für die städtische Kultur, gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Allreal im Bülachguss-Gebäude ein kulturelles Angebot integrieren wird. Eine entsprechende Machbarkeitsstudie habe man übergeben. Eberli: «Machen müssen sie es aber selber, die Stadt hat hierfür kein Geld.» Auf die Frage eines Zuhörers, ob das Bülachguss-Gebäude unter Schutz steht, betonte Lienhart, dass man mit Allreal am Ausarbeiten eines entsprechenden Unterschutzstellungsvertrags sei. Die Stadt Bülach entwickelt sich rasant. Im Stadtrat denkt man deshalb auch darüber nach, wie die politischen Strukturen den kommenden Herausforderungen und dem Wachstum angepasst werden können. Daniel Jaggi Stadtpräsident Mark Eberli stellte gleich zu Beginn der von lediglich 25 Personen besuchten Informationsveranstaltung fest: «Mein Aufwand ist eigentlich nicht im Nebenamt machbar.» Will heissen: Die Arbeitsbelastung übersteigt aus seiner Sicht das Zumutbare. Konkret leiste er ein Arbeitspensum von mindestens 70 Prozent, sagte Eberli auf Nachfrage des «Wochenspiegels». Entschädigt wird der Stadtpräsident mit jährlich 60 000 Franken. Er möchte deshalb im kommenden Jahr in Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat eine Projektgruppe einsetzen, die die politischen Strukturen auf die steigenden Anforderungen und das Wachstum des Bezirkshauptorts überprüft und allenfalls anpasst. «Ich kann mir vorstellen, dass ein paar Varianten ausgearbeitet werden, die anschliessend breit diskutiert werden können.» Denkbar sei beispielsweise, aus dem Stadtpräsidium-Nebenamt ein Teilamt zu schaffen. Eberli betonte hierzu: «Will man die Qualität der politi- Keine zentrale Sammelstelle Positives Fazit – und heute? Stadtpräsident Mark Eberli spricht nach 100 Tagen im Amt Mitte 2014 über seine Erfahrungen. Foto: Archiv schen Arbeit im Stadtrat halten, so ist es wichtig, dass sich fähige Kandidaten melden.» Eine Aufwertung des Amts könne einen wichtigen Beitrag leisten. Feuerwehr: Fusion kein Thema Stadtrat Jürg Hintermeister kam in seinem Referat auf den in diesem Jahr erfolgreichen Zusammenschluss der Bülacher Zivilschutzorganisation mit jener in Rafz zu sprechen. Dabei erwähnte er auch, dass auch bei der Feuerwehr ähnliche Bestrebungen im Gang seien. Er dementierte aber eine geplante Fusion der Bülacher Feuerwehr mit den beiden Feuerwehren der Kreisgemeinden. Es gelte vielmehr Synergien zu nutzen. Die ortet Hintermeister beispielsweise bei ei- Klar ist im Bereich Entsorgung auch, dass in Bülach eine nach Angaben von Stadtrat Willi Meier geforderte zentrale Sammelstelle keine sinnvolle Ergänzung sei. Dies habe eine entsprechende Überprüfung ergeben. «Wir setzen weiterhin auf Separatsammlung und dezentrale Entsorgungsstellen.» Weitere Informationsveranstaltung: 16. Juni, 19 Uhr, reformiertes Kirchgemeindehaus. Rat hatte kein Gehör für Steuererhöhungen Der Steuerfuss der Stadt Bülach bleibt auch nächstes Jahr unverändert. Die von Grünen und SP (+2%) sowie der EVP (+1%) geforderten Erhöhungen blieben chancenlos. Daniel Jaggi Im Bülacher Gemeinderat sitzen 28 Parlamentarier – aber es gibt 29 Stimmen. Bei Gleichstand (14:14) hat Ratspräsident Frédéric Clerc (FDP) mit dem Stichentscheid eine zweite Stimme – und davon musste er in der Budgetdebatte gleich mehrmals Gebrauch machen, was deutlich macht, dass die Machtverhältnisse im Rat, zumindest wenn es um Streichungsoder Aufstockungsanträge im Voranschlag geht, weitgehend ausgeglichen sind. So musste Clerc unter anderem beim grössten Kürzungsantrag Farbe bekennen. Es ging um die seit Jahren umstrittenen Sonderschulkosten. Die RPK verlangte einstimmig, die Ausgaben auf dem Stand der Rechnung 2014 (3,064 Millionen) einzufrieren und sie deshalb im Voranschlag für das nächste Jahr um 293 000 Franken zu kürzen. Mit 13:13, bei zwei Enthaltungen, manifestierte sich auch hier eine Pattsituation. Ratspräsident Clerc entschied sich mit seiner zusätzlichen Stimme dann gegen eine Streichung. Eine Stelle gestrichen Über Anstellung oder Entlassung von städtischen Mitarbeitern kann das Parlament nicht direkt entscheiden. Es kann die Stellenprozente in den verschiedenen Abteilungen aber über das Budget beeinflussen – und das hat es im Fall des Bereichs Management-Dienste auch getan. Mit 13:12 strich der Rat 150 000 Franken aus dem Budget, was wohl personelle Konsequenzen haben wird. Das Parlament ist mit diesem Entscheid dem einstimmigen Antrag der RPK gefolgt, die argumentierte, dass mit der Auslagerung des Alterszentrums Rössligasse und der Kinderkrippen die Zahl der Mitarbeiter erheblich abgenommen habe, was auch zu einem Minderaufwand führe. Stadtpräsident Mark Eberli hatte sich zuvor dezidiert gegen die Kürzung ausgesprochen. Er argumentierte, dass sich diese Abteilung noch im Umbau befinde und verschiedene Projekte betreue. Werde das Geld gestrichen, so müssten die Projekte wohl von extern weitergeführt werden, was mit Kosten verbunden sei. 60 Prozent-Stelle bleibt Knapp verworfen hat der Rat auch den Vorschlag von Samuel Lienhart (SP), den Budgetposten nur um 50 000 Franken zu kürzen. Er hatte ihn im Rahmen eines Rückkommensantrags am Schluss der Debatte gestellt. Sein Begehren wurde mit 13:14 Stimmen verworfen. Gnade vor dem Rat (17:11) fand dagegen der von einer Mehrheit der RPK gestellte Antrag, bei den Sozialen Diensten 80 000 Franken einzusparen, was einer 60-Prozent-Stelle entspricht. Die Kürzung wird nach Angaben von Stadtrat Ruedi Menzi dafür gebraucht, keine weiteren Überstunden mehr anzuhäufen. Derzeit belaufen diese sich auf mehrere 1000 Stunden. Entgegen den Anträgen von RPK oder Fachkommission wurden im Rat ferner folgende Kürzungsanträge abgelehnt: • 35 000 Franken bei der Anlaufstelle 60+ (20:8 Stimmen) • 25 000 bei der Kulturförderung (15:12 Stimmen) • 25 000 beim Kultur- und Begegnungszentrum Guss (18:9 Stimmen) • 50 000 für die Büli Mäss (28:0 Stimmen). Der Rat unterstützte dagegen folgende Kürzungsanträge: • 94 000 Franken für Baubewilligungen, Baukontrollen und Bauberatung. Grund: Sie seien nicht vorhersehbar (21:7 Stimmen). • 13 500 Franken von insgesamt 27 000 Franken für einen Gesundheitstag • 50 000 für die Unterstützung der Ludothek, neben den Mietkosten • 40 000 für den Erlebnistag «Stadt ohne Hindernisse». Weil die Stadt nächstes Jahr 40 Asylbewerber mehr übernehmen muss, wie erst kürzlich bekannt wurde, steigen in diesem Bereich die Kosten. Der Rat hat deshalb einer Erhöhung des Budgetpostens Asylfürsorge um 230 000 Franken zugestimmt. Ifangstrasse nicht gestrichen Happigster Streichungsantrag in der Investitionsrechnung war der Antrag von Jörg Inhelder (BSB), den Bau der Ifangstrasse (3 Mio.) um fünf Jahre zu verschieben. Der Rat lehnte ihn aber deutlich mit 2:23 Stimmen ab. Kein Gehör fand der Antrag einer Mehrheit der RPK, die Sanierung der Aufbahrungshalle und der Heizung (Total 215 000 Franken) zu streichen. Begründung: Sie seien nicht dringend. Beide Anträge wurden mit jeweils 9:19 abgelehnt. Reiche nicht verschonen In der Eintretensdebatte wies die Ratslinke vor allem auf die negativen Rechnungsabschlüsse hin, die sich bis 2019 hinziehen würden. David Galeuchert von den Grünen verlangte deshalb von der Ratsrechte, «sich jetzt einen Ruck zu geben» und die für 2017 und 2018 geplante Steuerfusserhöhung bereits heute vorzunehmen. Galeuchert: «Auch die Reichen sollen sich am Defizit beteiligen.» Samuel Lienhart verlangte im Namen der SP ebenfalls eine zweiprozentige Steuerfusserhöhung. Sein Argument: «Es darf nicht sein, dass Errungenschaften aus dem Budget gestrichen werden.» Mit einem Prozent verlangte die EVP einen moderateren Anstieg. Fraktionspräsidentin Julia Pfister: «Wir sind jetzt an einem Punkt angelangt, wo Sparen keinen Sinn mehr macht.» Für die EVP stehe der Mensch im Zentrum, weshalb eine gute Bildung und eine ausgeglichene Rechnung wichtig seien. Weniger Steuereinnahmen? Ganz anders die SVP/EDU, für die eine Steuererhöhung in den nächsten Jahren keine «Option» ist. Fraktionspräsidentin Andrea Spycher: «Wir erwarten andere Vorschläge.» Für Andres Bührer von der BSB/GLP-Fraktion sind jetzt «effektive Sparanstrengungen» notwendig, zumal die Fraktion mit weniger Steuereinnahmen rechnet als der Stadtrat. Für FDPFraktionspräsident Alfred Schmid sind die «Fettpolster und Sicherheitsmargen» im Budget kleiner geworden. «Wir unterstützen den Stadtrat auch in der Planung und Umsetzung einer schlankeren Verwaltung.» Der Voranschlag Gegenüber dem Antrag des Stadtrats sieht der vom Gemeinderat beschlossene Voranschlag für das Jahr 2016 wie folgt aus: Laufende Rechnung: Aufwand: 130,5 Mio. (–42 000 Franken) Ertrag: 128,1 Mio. (+94 500) Defizit: 2,3 Mio. (–136 000) Nettoinvestitionen: Verwaltungsvermögen: 26,3 Mio. (–225 000) Finanzvermögen: 4,2 Mio. Fr. Steuerfuss: 92% (unverändert) 6 Wochenspiegel Nr. 51 16. Dezember 2015 VE R M I S C H TE S Fünf zusätzliche Asylbewerber in Rorbas Die Sicherheitsdirektion des Kantons Zürich erhöht per 1. Januar die Aufnahmequote für Asylsuchende von 0,5 auf 0,7 Prozent. Für die Gemeinde Rorbas mit gut 2700 Einwohnern bedeutet dies, dass sie künftig 19 statt wie bisher 14 Asylbewerber unterbringen muss. Um die Aufnahmequote des Kantons erfüllen zu können, sei zusätzlicher Wohnraum an der Tössstrasse 2 zugemietet worden, teilt die Gemeinde mit. (pd.) Waldweihnacht auf dem Höriberg Spektakuläre Aussicht: Von der Kanzel (links des Restaurants) kann künftig das ganze Flussdelta überblickt werden. Foto: zvg. In der Tössegg wird aufgeräumt Mit einem Umbau der Tössegg sollen die verschiedenen Bedürfnisse entflechtet werden. Letzte Woche wurde das Projekt vorgestellt. Daniel Jaggi Die Tössegg ist besonders im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel. Bei der Einmündung der Töss in den Rhein sind an schönen Tagen unzählige Wanderer, Biker, Spaziergänger, Touristen und auf dem Rhein Schwimmer, Kleinboote und Ausflügler mit Schlauchbooten anzutreffen. Zwischen all diesen Vergnügungssuchenden legen zudem regelmässig Ausflugsschiffe an. Ferner besteht in der Tössegg ein Auengebiet von nationaler Bedeutung, und das Gebiet ist ein Naturschutzobjekt von überkommunaler Bedeutung. Um die Ansprüche von Natur und Freizeit wieder in Einklang zu bringen, sollen nun eine räumliche Neugliederung sowie eine gestalterische und ökolo- gische Aufwertung vorgenommen werden. Die Baudirektion des Kantons Zürich hat deshalb einen Projektwettbewerb ausgeschrieben. Eingereicht wurden fünf Projekte. Gewonnen hat ihn ein Planerteam unter Federführung der Zürcher Firma Flussbau AG. Anders als bei zwei Vorschlägen, die bereits in der Vorentscheidung ausschieden, wollen die Zürcher Planer kein architektonisches Denkmal setzen. «Unser Ansatz war es, aufzuräumen und neu zu ordnen, um auf diese Weise mehr Platz zu schaffen», sagt Flussbauingenieur Johannes Abegg. Kanzel für spektakulären Blick Als wesentliche Neugestaltung wird eine Kanzel vorgeschlagen, die eine spektakuläre Sicht auf die Flusslandschaft ermöglichen soll, ist dem Jurybericht zu entnehmen. Diese wird durch flach abfallende Vorschüttungen im Rhein und Kiesinseln im Mündungsbereich ergänzt. Abegg: «Die Inseln schaffen dadurch eine natürliche Sperre in Richtung des geschützten Tösslaufs und könnten für Ausflügler mit Klein- und Schlauchboo- ten zu einer beliebten Anlagestelle werden.» Das Naturschutzgebiet südlich der Brücke über die Töss soll durch Hecken, ein Holzlager und Raubäume entlang des rechtsseitigen Ufers geschützt werden. «Dadurch entstehen neue Lebensräume für zahlreiche Tiere am und im Wasser», lobt die Jury die Projektverfasser. Fischlaich-Plätze schützen Das bestehende Bootshaus soll mit derselben Stahlkonstruktion rheinaufwärts verschoben werden. Gemäss dem Projekt ist geplant, im Bereich des heutigen Schiffstegs eine Aufschüttung von rund einem halben Meter vorzunehmen. Dadurch wäre die Anlegestelle vor Überschwemmungen geschützt. Hierfür werden die stählernen Schiffsstege weiter im Rhein angebracht. Davon profitieren auch die Fische, wie Abegg weiter sagt: «Aufgrund der grösseren Wassertiefe werden die Ausflugsschiffe das Sediment nicht mehr aufwirbeln und so die Laichplätze beim TössDelta nicht mehr beeinträchtigen.» Der Flussingenieur weiter: «Mit den rheinseitigen Vorschüttungen und Verschiebungen der Schiffsanlegestellen kann das Tössdelta weiter wachsen, ohne dass dabei der Schiffsbetrieb gestört wird.» Künftig soll das Geschiebe nicht mehr ausbaggert werden, so lange der Hochwasserschutz gewährt ist. Eine Aufwertung erfährt aber auch die nationale Veloroute Nummer 2, die zwischen Teufen und Flaach verläuft. Künftig soll eine Velofähre die Radfahrer von der Tössegg an das Schaffhauser Ufer transportieren. Sie ersetzt die Personenfähre. Möglichst schnell realisieren Das Awel hat die Absicht, das Projekt möglichst schnell weiterzuentwickeln mit dem Ziel, die Landungsanlage sowie die ökologische und gestalterische Aufwertung vorrangig und zügig bis 2018 zu realisieren. Ob das Projekt als Ganzes oder in Etappen umgesetzt wird, sei aber noch offen. Die Realisierung des Gesamtprojekts erfolgt jedenfalls so, dass der Velofährbetrieb gleichzeitig mit der Inbetriebnahme der Landungsanlage oder aber auch später aufgenommen werden kann. Die Büli-Mäss ist bereits zu 75 Prozent ausgebucht Noch nie vorher sei die Büli-Mäss bereits im November so gut ausgelastet gewesen, teilen die Veranstalter mit. Drei Viertel der Stadthalle und der drei angrenzenden Zelte seien schon gebucht. Gastro-Konzept, Rahmenprogramm und Zusatzbuchungen seien ebenfalls auf einem erfreulichen Stand. Und auch die Sponsorengelder würden heuer erfreulicherweise leicht über Budget liegen, ist einer Mitteilung des OKs zu entnehmen. Elf Monate vor Messebeginn gingen bereits 75 Anmeldungen für die drei Tage im Oktober bei Andreas Graf ein. Der «Verkäufer» der BüliMäss erfreut: «Das ist für diesen Zeitpunkt sehr gut. Wir hatten noch nie eine so gute Auslastung bereits im November.» OK-Präsident Hanspeter Kreis doppelt nach: «Die Büli-Mäss findet sicher statt.» Aber nicht nur die Ausstellerstände würden weggehen wie warme Semmeln, auch die anderen Produkte seien beliebt. Die Bühne wurde bereits für Produktionen vermietet, Werbeflächen vergeben und das grosse Sitzungszimmer im oberen Stock der Stadthalle für Vorträge vermietet. Gastronomie gesichert Erfreuliche Neuigkeiten seien auch im Bereich Gastro zu verzeichnen. So übernehme die floor gmbh nun definitiv den gesamten Restaurationsteil in der Stadthalle. Erste Gedanken zum Konzept seien bereits geboren, schreibt das OK weiter. Genügend Sponsorengelder zu finden, ist heutzutage nicht mehr einfach. Umso erfreulicher sei es deshalb, dass die Büli-Mäss hier sogar leicht über Budget liege. Sponsoren für die kommende Messe sind bis jetzt: die Stadt Bülach, die ZKB Bülach, das Suchportal search/local, der Flughafen Zürich, Gossweiler Ingenieure und der Zeltbauer Ad. Kuhn AG. (pd.) In diesen Taschen war Kokain; zwei tragen die Aufschrift «Heroine». F: Kapo. Drogentransporteur verhaftet Die Kantonspolizei hat im Flughafen einen Transitpassagier verhaftet, der mutmasslich als Drogentransporteur durch die Schweiz reiste. Der 39-jährige Portugiese kam aus São Paulo und wollte weiter nach Athen. Im Transitbereich fiel er wegen seines Verhaltens Fahndern der Kantonspolizei auf. Sie kontrollierte den Mann und untersuchte anschliessend auch sein Gepäck. Dort fanden die Polizisten mehrere kleinere Tragtaschen, in denen abgepacktes Kokain versteckt war. Die Gesamtmenge wird nach ersten Messungen auf vier bis fünf Kilogramm geschätzt. Der mutmassliche Drogentransporteur wird der Staatsanwaltschaft zugeführt. (pd.) Am Sonntag, 20. Dezember, findet um 16 Uhr die traditionelle ökumenische Weihnachtsfeier auf dem Höriberg statt. Die Feier gestalten die reformierte Pfarrerin Béatrice HellerWessa und Markus Vogel (katholisch) gemeinsam. Der Posaunenchor Bülach unter der Leitung von Niklaus Haslebacher untermalt die Feier musikalisch. Da der Gottesdienst im Freien stattfindet, wird empfohlen, warme Kleidung und Schuhe zu tragen. Im Anschluss gibt es Punsch und den beliebten Höristern. (pd.) PARTEIEN Politische Pendenzen zum Jahresende An der Mitgliederversammlung der Beobachter-Stadt-Bülach (BSB) zum Jahresende wurden die relevanten politischen Pendenzen der Stadt Bülach für 2016 aufgelistet: 1. Die Finanzierung der zentralen Stadtverwaltung auf den Tennisplätzen muss verbindlich im Finanzplan verankert werden, notfalls mit anderweitigen Einsparungen. 2. Das untaugliche Gesamtverkehrskonzept (allein vom Stadtrat in Kraft gesetzt) muss überarbeitet und dem Wachstum der Stadt angepasst werden. Es soll dem Gemeinderat zur Diskussion vorgelegt werden. 3. Sistierung des Baus der unnötigen Ifangstrasse für 5 bis 10 Jahre. 4. Nach Millioneninvestitionen in die Rasenspielplätze des Fussballklubs muss die Geldverschleuderung auf einem Standort, der in wenigen Jahren liquidiert wird, gestoppt werden. Kein neues Garderobengebäude und eine viel grössere Kostenbeteiligung des FC an der vernachlässigten Unterhaltssanierung. 5. Endliche Aufnahme der Sportstättenplanung in Hagenbuechen. 6 Nichtanhandnahme der Unterschutzstellung des Sulzer-Guss-Gebäudes aufgrund Kostenfolge. 7. Aufhebung der neu angelegten Bushaltestellen mitten auf den Fahrbahnen von viel befahrenen Strassen und Ersatz durch Haltebuchten. 8. Nachweis von Parkplätzen für die zwei neuen Turnhallen im Schulhaus Hinterbirch (Anlässe mit 500 Besuchern sind vorausgesagt). Die BSB haben deren Schaffung bei der Kläranlage vorgeschlagen. 9. Stellenplafonierung in der ausufernden Stadtverwaltung. Die frei werdenden Stellen nach der Ausquartierung der Rössligasse und der Kinderkrippen müssen sich im Stellenplan entsprechend auswirken. Es braucht die BSB auch noch in der zweiten Hälfte der Legislaturperiode, bis diese gewichtigen Pendenzen im Interesse von Bülachs Bevölkerung gelöst sind. Bruno Wermelinger, Beobachter-Stadt-Bülach (BSB) Wochenspiegel VE R M I S C H TE S Rafzer Gemeinderat hat Verkehrskonzept genehmigt Der Gemeinderat Rafz hat das überarbeitete Verkehrskonzept genehmigt. Die Umsetzung der Massnahmen erfolgt ab 2016, wie er in einer Mitteilung schreibt. Das Verkehrskonzept 2005 dient dabei als Grundlage für den Massnahmenplan 2015. Insgesamt wurde die Verkehrssituation damals so beurteilt, dass die Strassen wenig belastet sind, was sich in der Zwischenzeit geändert hat, und generell eher ein hohes Geschwindigkeitsniveau herrscht. Aufgrund der Mängel wurde im Verkehrskonzept 2005 ein Handlungskonzept erarbeitet, das Massnahmen zur Verkehrssicherheit, Signalisation und Gestaltung vorschlägt. Die Ausgangslage hat sich seither aber nicht wesentlich geändert, weshalb das Konzept nicht grundsätzlich aktualisiert werden musste. Es wurde eine Massnahmenplanung erstellt, wobei die zu einem erheblichen Teil bereits umgesetzten Massnahmen nicht mehr aufgeführt wurden. Die noch umzusetzenden Massnahmen werden in den neuen Massnahmenplan 2015 übertragen und neue Massnahmen aufgenommen. Die Dringlichkeiten wurden mit kurzfristig (2015 und 2016), mittelfristig (2017 bis 2022) und langfristig (ab 2022), taxiert und die ungefähren Kosten sowie die Zuständigkeiten festgelegt. Der Entwurf des neuen Verkehrskonzeptes wurde von der PEK Mitte Juni zuhanden des Gemeinderats abgenommen. Der Gemeinderat hat das überarbeitete Verkehrskonzept im Juli zur Kenntnis genommen. Anlässlich eines Informationsabends wurde unter anderem das überarbeitete Verkehrskonzept beziehungsweise der angepasste Massnahmenplan vorgestellt. Zugleich konnten so Inputs aus der Bevölkerung aufgenommen und ins Konzept einfliessen, bevor nun die definitive Genehmigung durch den Gemeinderat erfolgte. (pd.) LESERBRIEF Herzlichen Dank an die Bülacher Politiker Die Rechnungsprüfungskommission (RPK) wollte dem Gemeinderat schmackhaft machen, dass sich die Stadt Bülach nicht mehr an der BüliMäss 2016 beteiligen soll – weder mit einem Stand an der Messe noch mit einem einmaligen Sponsoringbeitrag. Die Begründung der RPK: Der Nutzen der Ausgaben für die Büli-Mäss sei fragwürdig. Für das Organisationskomitee der Büli-Mäss war dies unverständlich. Wie kann eine Stadt wie Bülach einerseits sagen, dass sie das Gewerbe unterstützt, und auf der anderen Seite an der wichtigsten Messe des lokalen Gewerbes durch Abwesenheit glänzen? Unvorstellbar. Am Montagabend behandelte der Gemeinderat das Budget 2016. Die Voten zum RPK-Vorschlag fielen, Gott sei Dank, einhellig aus. Der Grundtenor: Die Stadt Bülach soll an der Büli-Mäss 2016 anwesend sein. Die sehr deutliche Zustimmung schlug sich in der anschliessenden Abstimmung nieder. Einstimmig entschied der Gemeinderat, den Beitrag an die Büli-Mäss nicht aus dem Budget zu streichen. Vielen herzlichen Dank, lieber Gemeinderat und lieber Stadtrat. Wir danken Euch für Euer klares Bekenntnis zum lokalen Gewerbe und zur Büli-Mäss. Hanspeter Kreis Präsident OK Büli-Mäss 2016 Nr. 51 16. Dezember 2015 7 Das Wehntal will zusammenspannen: Behörden beginnen mit Phase eins von vier Sollen die Gemeinden Schleinikon, Schöfflisdorf, Ober- und Niederweningen zusammenspannen? Diese Frage soll in einem VierPhasen-Projekt geklärt werden. Kürzlich wurde mit der ersten begonnen. Flavio Zwahlen Im Sitzungszimmer der Gemeindeverwaltung in Niederweningen hängt ein buntes Bild. Dunkelblau. Olivgrün. Blutrot. Verschiedenste Farben. Wahrscheinlich stellen sie das schimmernde Wasser eines Sees oder Meeres dar. Denn auf dem Bild sind zahlreiche Fische abgebildet. Sie sind durchsichtig. Einzig ihre Gräte und Schwimmblase sind zu erkennen. Die Schwimmblasen der Fische auf dem Bild in Niederweningen sind prall gefüllt. Nicht zufällig: Denn in den nächsten Monaten und Jahren werden in diesem Sitzungszimmer noch viele Gespräche stattfinden, bei denen die Beteiligten viel Puste benötigen werden. Die Zusammenschluss-Kerngruppe (v.l.): Chantal Nitschké, Schreiberin Niederweningen; Kaspar Zbinden, Schreiber Oberweningen; Gabor Magyarovits, Präsident Schleinikon; Andrea Weber, Präsidentin Niederweningen; Alois Buchegger, Präsident Schöfflisdorf und Richard Ilg, kandidierender Präsident Oberweningen. Foto: fzw. Vier Phasen geplant Die Kerngruppe, die die Grundlagen für einen möglichen Zusammenschluss des Wehntals erarbeiten soll, besteht aus den Gemeindepräsidenten und den Gemeindeschreibern von Schleinikon, Schöfflisdorf, Ober- und Niederweningen. Sie werden die Grundlagen für eine Abstimmung erarbeiten. Dazu sollen alle Aspekte der Gemeindeführung und Verwaltung untersucht werden. Dies wird die Basis für die Weisungen zuhanden der Stimmbürger sein. Bis zur Abstimmung ist es jedoch noch ein langer Weg. Obwohl es in der Region seit längerer Zeit ein Thema ist, kommt das Zusammenschlussprojekt erst jetzt so richtig ins Rollen. Die Kerngruppe unterteilt den Prozess in vier Phasen: Machbarkeits-, Entscheid-, Schlussund Umsetzungsphase. Die erste Phase hat jetzt begonnen. Wenn alles nach Plan läuft, soll die Umsetzungsphase im letzten Quartal des Jahres 2019 beendet sein. Chantal Nitschké, Gemeindeschreiberin von Niederweningen, sagt: «Es ist schwierig, einen genauen Zeitpunkt für den Zusammenschluss festzusetzen, da es ein sehr langwieriger Prozess ist.» Ohne professionelle Hilfe wäre dieses Unterfangen wahrscheinlich nicht möglich. Niederweningens Gemeindepräsidentin Andrea Weber sagt: «Zum einen unterstützt uns der Kanton finanziell, zum anderen begleitet uns das Dienstleistungsbüro Steinmann& Partner aus Volketswil.» Sechs Arbeitsgruppen vorgesehen In der Machbarkeitsphase, die am längsten dauert, sollen Entscheidungsgrundlagen erarbeitet werden. Alois Buchegger, Gemeindepräsident von Schöfflisdorf, sagt: «Wir müssen Grundlagen bereitstellen, aufgrund derer die Bürger entscheiden können, ob sie für oder gegen einen Zusammenschluss sind.» Dazu erstellt die Kerngruppe einen groben Plan, wie eine gemeinsame Gemeinde funktionieren könnte. Die Projektorganisation sieht sechs Arbeitsgruppen vor. Die Gemeindearbeiten werden in folgende Bereiche unterteilt: Gruppe 1: Verwaltung, Organisation; Gruppe 2: Finanzen, Steuern; Gruppe 3: Forst, Werke und Wasser; Gruppe 4: Raumplanung, Infrastruktur; Gruppe 5: Soziales, Kultur, Alter, Gesundheit; Gruppe 6: Kommunikation. In diesen Gruppen arbeiten Behördenmitglieder und Angestellte in Teams zusammen. Zurzeit erledigen diese ihre Aufgaben in der Gemeinde meist alleine. Laut Gemeindeschreiberin Nitschké ein Nachteil: «In einer grossen Verwaltung kann man sich viel besser entwickeln, da man voneinander lernen kann und nicht völlig auf sich selbst gestellt ist.» Abstimmung Mitte 2018 geplant Einige Gemeindemitarbeitende stehen dem Projekt kritisch gegenüber, da sie noch nicht wissen, wie ihr jetziges Arbeitsfeld in einer allenfalls zusammengeschlossenen Gemeinde aussehen wird. Nitschké: «Darum binden wir die Mitarbeiter in den Prozess ein und informieren sie über ihre Möglichkeiten im Fall eines Zusammenschlusses der Gemeinden. Wir werden mit den gleichen Leuten arbeiten wie bisher.» Zurzeit würden die Stellvertretungen in den Wehntaler Gemeinden Probleme bereiten. Dies, weil die Positionen meist nur einfach besetzt sind. «Dieses Problem hat man in einer grossen Verwaltung nicht mehr», so die Gemeindeschreiberin weiter. Die Entscheidungsphase, also die zweite, soll Anfang 2017 beginnen. Die Bevölkerung wird laufend umfassend informiert. Diese gibt zusammen mit den Parteien ein direktes Feedback an die Kerngruppe. Richard Ilg kandidiert in Oberweningen als Gemeindepräsident. Der Vorgänger ist aus dem Gemeinderat zurückgetreten. Ilg sagt: «Wir wollen den Willen des Volks umsetzen, und ich bin positiv gestimmt, dass die Bürger mitmachen werden.» Umsetzung im 2019 vorgesehen In der Schlussphase wird der endgültige Zusammenschlussvertrag erarbeitet. Über diesen soll die Bevölkerung Mitte 2018 abstimmen. Gemeindepräsidentin Andrea Weber: «Das Volk muss zweimal abstimmen. Zuerst zum Zusammenschlussvertrag und dann zur neuen Gemeindeordnung.» Bleibt dieser Zeitplan erhalten und stimmt das Volk zweimal Ja, spannen die Gemeinden Schleinikon, Schöfflisdorf, Ober- und Niederweningen im 2019 zusammen. Neues Stück des Dramatischen Vereins Stadel Nach «Die Frauenflüsterer» wagt sich der Dramatische Verein Stadel nun an die Komödie «Chrampf im Altersheim». Das Stück wird im Januar und Februar auf der Bühne im NeuwisHuus in Stadel aufgeführt. «Die Proben laufen sehr gut, und wir freuen uns, bald auf der richtigen Bühne vor Publikum spielen zu dürfen», sagt Erwin Baumann, der in der Rolle von Fred Müller zu sehen sein wird. Zusammen mit Regisseur Gallus Ottiger wird die Komödie in drei Akten, «Chrampf im Altersheim», aufgeführt. Dass es im Stück, das am 16. Januar Premiere hat, alles andere als ruhig und gelassen zu und her geht, ist klar: Fred Müller, Heimbewohner, begeisterter Yoga- Viel Spektakel: Karins rasend eifersüchtige Freund Alex (l., Ralph Gygax) geht auf den Onkel von Karin los (r., Erich Wenk). Foto: zvg. Fan und Grossvater von Karin, ist der Oberschwester des Altersheims ein Dorn im Auge. Diese versucht nämlich, mit Strafmassnahmen die Senioren einzuschüchtern, um so für Ruhe und Disziplin zu sorgen. Doch das lässt sich Fred nicht gefallen. Zu- sammen mit seinem verwirrten Zimmernachbarn Paul und der schwerhörigen Irma wehrt er sich gegen das strenge Regime der Oberschwester. Maria, die quirlige Putzfrau, hilft den Heimbewohnern dabei. Doch die strenge Oberschwester ist nicht Freds einziges Problem. Da sind nämlich noch sein krankhaft geiziger Sohn Hermann und dessen Frau Berta. Denn deren alleinige Sorge ist es, dass Fred immer noch kein Testament geschrieben hat. Als auch noch der Freund von Karin, Rocker Alex, in eine Schlägerei verwickelt wird, versteckt ihn Fred in seinem Heimzimmer. Mitten in diese missliche Situation platzt auch noch sein Sohn, der Macho Josef, der seit zwölf Jahren verschollen war, hinein. Auch er will an Freds Geld. Da hilft Fred nur noch eines: «Ich probiers einisch mit Yoga ...» (pd.) Spieldaten: 16. Januar, 14 Uhr (Kindervorstellung). 16. (Premiere)/22./23./29. und 30. Januar, 20 Uhr. Sonntag, 31. Januar, 14 Uhr. 5./6./12. und 13. Februar, 20 Uhr. Der Billettvorverkauf startet am 21. Dezember: Restaurant Pöstli, Stadel, jeweils montags von 9 bis 11 Uhr. Telefonvorverkauf 076 446 29 29 jeweils montags von 17–19 Uhr. Onlineverkauf: Billett-Reservation unter www.theaterstadel.ch. 8 Wochenspiegel Nr. 51 16. Dezember 2015 VE R M I S C H TE S Nun doch Barrieren an der Flughofstrasse Weil grüne Strassen und mehr blinkende Lämpchen nicht genügend fruchteten, bauen die Verkehrsbetriebe Glattal nun zusätzliche Barrieren an der Glattbrugger Rohr- und der Riethofstrasse. Der Zürcher Regierungsrat hat auf den 1. Januar die Zuweisungsquote an die Gemeinden erhöht. Die Stadt Kloten wird deshalb 30 Personen mehr aufnehmen müssen. Roger Suter Der Entscheid, fünf kritische Kreuzzungen mit Barrieren zu versehen, sei im Juni 2014 gefallen, steht im Begleitschreiben des Baugesuchs, das derzeit auf den Gemeinden Opfikon, Wallisellen und Dübendorf aufliegt oder nächstens aufgelegt wird. Damals hielt eine Serie von Unfällen die Verkehrsbetriebe Glattal, Polizei, Sanität und Feuerwehr in Atem und die Glattalbahn an der Spitze der «gefährlichen» Bahnen der Schweiz. Allerdings waren es bis auf einen einzigen Fall immer Fussgänger, Velofahrerinnen oder Automobilisten, die Rotlichter missachteten und vom Tram mit dem langen Bremsweg gerammt wurden. Erste günstige Abhilfemassnahmen mit giftgrün eingefärbtem Strassenbelag und blinkenden «Tram»Schildern brachten «keinen messbaren Erfolg», steht im Gesuch weiter. Die Zahl der Unfälle nahm zwar ab, aber nicht genug. Und weil nach nur fünf Jahren Betrieb nicht sicher ist, ob die Unfallserie ein statistischer Weil der grüne Belag an der Riethofstrasse nicht geholfen hat, stehen anstelle der grünen Pfosten bald Halbschranken. Dafür darf die Glattalbahn dann wieder mit 60 statt 36 km/h fahren. Foto: Roger Suter Ausreisser nach oben war, greifen die VBG nun zum letzten Mittel: mehr Barrieren. Denn sie werden respektiert, verursachen aber auch längere Wartezeiten und damit möglicherweise Staus. Und der Kanton akzeptiert auf seinen Strassen nur minime Kapazitätseinbussen. Die fünf Projekte betreffen in Wallisellen die Kreuzung West- und Hertistrasse, in Dübendorf Ring- und Neugutstrasse und in Glattbrugg Rohr- und Flughofstrasse sowie Riethof- und Flughofstrasse. Fertig geplant und ausgeschrieben sind die beiden Glattbrugger Projekte für insgesamt eine knappe Million Franken: Hier sollen jeweils acht Schranken sowie Zäune künftig Kollisionen verhindern. Eine intelligente Steuerung sorgt dafür, dass die Schranken sich so oft wie möglich öffnen und nicht länger als zwei Minuten unten bleibt. Allerdings kann es sein, dass sie bei 28 Tram- und Busbewegungen in der Stunde fast ein Drittel der Zeit unten bleiben. Denn Schranken brauchen mehr Zeit zum Senken als Rotlichter zum Umschalten. Damit der dadurch längere Stau nicht die davor liegende Abzweigung Rohrholzstrasse verstopft, wird die dortige Lichtsignalanlage mit den Barrieren gekoppelt. Dank den Barrieren kann die Höchstgeschwindigkeit der Trams auf diesem geraden, eigenen Trassee zwischen dem Viadukt am Flughafen und der Station Bäuler/Cher wieder von 36 auf 60 km/h heraufgesetzt und die Pünktlichkeit auch in den Stosszeiten verbessert werden. SBB-Betriebszentrale nun im Flughafen Das Fernsteuerzentrum Oerlikon hat seinen Betrieb eingestellt. Jetzt überwachen die SBB den gesamten Bahnverkehr der Nordostschweiz im Betriebszentrum Flughafen. Neu dazugekommen ist auch die Strecke Bülach–Rafz. Karin Steiner Es ist noch gar nicht allzu lange her, dass jeder Bahnhof ein eigenes Stellwerk hatte, von dem aus die Signale und Weichen für den Zugverkehr ge- Mehr Asylsuchende in Kloten stellt wurden. Ab 1980 wurde die Verkehrsregelung nach und nach zentralisiert, und es entstanden Fernsteuerzentren – Oerlikon war eines der ersten davon. Von hier aus wurden zuletzt über 35 Bahnhöfe und Stationen überwacht, darunter die Region Zürich Nord, das Limmattal und das Zürcher Unterland. Noch vier Betriebszentralen Im Jahr 2009 gab es drei grosse Betriebsleitzentren, zwölf Fernsteuerzentren und 130 selbstständige Bahnhöfe im Netz der SBB, bis ins Jahr 2016 wird der gesamte Verkehr von den vier Betriebszentralen in Olten, Flughafen, Lausanne und Pollegio aus gesteuert. Die Betriebszentra- ANZEIGEN Muesch en Car haa? Lüüt am Zahn aaa! Zueverlässig, günschtig und kompetänt füert er dich dur Gägende, wo fasch niemer kännt. le Ost befindet sich im Operations Center des Flughafens. Über 450 Personen steuern in Schichtarbeit von hier aus rund einen Drittel des SBBBahnverkehrs. Auf zwei Etagen sind die acht Sektoren der BZ Ost (zum Beispiel Zürich Nord, das Unterland, die Regionen St. Gallen, Pfannenstil und Walensee, das Limmattal und neu auch die Strecke Bülach–Rafz) in Grossraumbüros verteilt. Die Zugverkehrsleitenden können, falls nötig, auf sämtliche Lichter und Weichen in ihrem Sektor Einfluss nehmen. 25 Ereignisse pro Tag In aller Regel werden die Weichen und Lichtsignale für den Zugverkehr automatisch gestellt. Sobald aber Un- regelmässigkeiten auftreten, schreiten die Zugverkehrsleitenden ein. Von der Betriebszentrale aus lösen die Angestellten die Durchsagen an die Zugpassagiere aus, stellen die Weichen neu und regeln die Lichtsignale. Pro Tag gibt es rund 25 Ereignisse, die ein Einschreiten nötig machen. Das Team vom Fernsteuerzentrum Oerlikon hat mit einem lachenden und einem weinenden Auge Abschied genommen. «Im Flughafen ist alles viel unpersönlicher, man ist eine Nummer», sind sich alle einig. Aber es habe auch Vorteile: Die Kommunikation sei einfacher, man erspare sich viele Telefonate, weil sich alle Zuständigen auf engem Raum befinden. Bis Ende 2015 beträgt die Aufnahmequote im Verhältnis zur gesamten Einwohnerzahl für Kloten 0,5 Prozent. Ab Beginn 2016 liegt die Zuweisungsquote bei 0,7 Prozent. Für Kloten bedeutet dies, dass gut 30 Personen zusätzlich aufgenommen werden müssen. Bis anhin konnten die kantonalen Stellen noch keine Aussage darüber machen, wann genau diese Menschen an Kloten überwiesen werden. Trotzdem bereitet sich die Stadt Kloten auf die Aufnahme der zusätzlichen Personen vor, wie einer Mitteilung der Stadt zu entnehmen ist. Die Gemeinde Bassersdorf, die rund 20 Asylsuchende zusätzlich aufnehmen muss, hat das Problem, dass die von ihr vorgesehene Unterkunft erst im Sommer 2016 bezugsbereit ist. Die Stadt Kloten ist bereit, Bassersdorf freundnachbarschaftlich zu unterstützen und vorübergehend die Bassersdorf zugewiesenen Asylsuchenden zu übernehmen. Nach den Abklärungen ist folgendes Unterbringungskonzept vorgesehen: Ab Jahresbeginn bis Ende März steht die Zivilschutzanlage «Dorfnest» für die Unterbringung der vom Kanton zugewiesenen Asylsuchenden offen. Die Betreuung wird die AsylOrganisation Zürich (AOZ) übernehmen. Sie wird für geregelte Abläufe in der Unterkunft und für die Sicherheit im Umfeld der Anlage besorgt sein. Hierzu werden Mitarbeitende der AOZ permanent vor Ort sein. Da das Gebäude «Dorfnest» noch von weiteren Gruppen benutzt wird (Musikschule, Restaurant, Werkhof) werden die Zugänge so organisiert, dass die bisherigen Nutzergruppen einerseits und die Bewohner der Asylunterkunft andererseits ohne Probleme aneinander vorbeikommen. Ab Anfang April werden die Asylsuchenden in der Containersiedlung Rankstrasse, die auf diesen Termin hin nicht mehr von Dritten benötigt wird, untergebracht. (pd.) Wochenspiegel KULTUR Nr. 51 16. Dezember 2015 9 Embrach: 15 Mio. für Schulanlage Der Gemeinderat Embrach kann nach der Genehmigung der Planungskredite im vergangenen März nun ein Schulhausprojekt vorstellen. Zuhanden der Urnenabstimmung vom 28. Februar hat er folgende Kreditvorlagen verabschiedet: • Baukredit von 14,89 Millionen Franken für die Sanierung und Erweiterung der Schulanlage Ebnet • Baukredit on 6,51 Millionen Franken für den Abriss und Neubau einer Doppelturnhalle (als Option) • Zusatzkredit von 475 000 Franken für den Einbau einer Holzschnitzelfeuerungsanlage (als Option). Kosten gesenkt Bei allen drei Vorlagen seien Kostensenkungen durch vereinfachte Grundrisse, Anpassung des Raumprogramms, wirtschaftliches Materialkonzept und gleichzeitige Beibehaltung eines soliden Qualitätsstandards erreicht worden, schreibt der Gemeinderat in einer Mitteilung. Seit der Erweiterung der Schulanlage Ebnet durch den Trakt 3 im Jahr 1988 sei die Anlage nicht mehr umfassend saniert worden. Daher würden alle Gebäude einen Unterhaltsund Sanierungsbedarf ausweisen. Das vorliegende Projekt beinhalte alle Instandstellungen sowie die Erweiterung zur Deckung des notwendigen Schulraumbedarfs (Neubau Trakt 4). Springt virtuos von Note zu Note: Maturandin Ladina Liesch während ihres Konzerts im Gottfried-Keller-Saal in Glattfelden. Foto: Fabian Moor Glattfelder Maturandin begeisterte Kürzlich hat die Maturandin Ladina Liesch (18) aus Glattfelden zu ihrem Maturakonzert eingeladen. Dabei präsentierte sie vier selbst geschriebene Jazz-PopSongs und einige Covers. Fabian Moor Kurz vor 19.30 Uhr ist der GottfriedKeller-Saal in Glattfelden bereits bis zum Bersten gefüllt. Alle Stühle sind besetzt, und die Gäste beginnen, sich auf den Tischen, die an der stirnseitigen Wand stehen, zu platzieren. Ein Klavier und ein Mikrofon stehen bereit – bereit, von Ladina Liesch in Gebrauch genommen zu werden. Pünktlich betritt sie den Saal, begrüsst das Publikum, das grösstenteils aus Lehrern, Verwandten, Mitschülerinnen und Mitschülern besteht. Dann legt sie los. Sehr schnell wird klar, weshalb so viele Zuschauer den Weg nach Glattfelden gefunden haben: Lieschs engelhafte und doch sehr charakterstarke Stimme springt virtuos von Note zu Note, und die Highlights ihrer Melodien hauen auch diejenigen aus den Socken, die ganz fest in ihnen stecken. Das Publikum ist gefesselt. Nicht im wahrsten Sinn des Wortes zwar, doch wenn man die vor lauter Staunen weit offenen Münder und die gebannten Blicke betrachtet, könnte man dies meinen. Lied einem Flüchtling gewidmet Doch nicht nur musikalisch hat Liesch viel zu bieten. Auch die Inhalte ihrer Lieder bedeuten ihr sehr viel. «Vor einigen Monaten besuchte unsere Schulklasse ein Flüchtlingsheim, und wir sprachen mit einem jungen Mann, der zehn Monate lang von Afghanistan bis in die Schweiz gelaufen ist», erzählt sie. Dies habe sie zutiefst beeindruckt und ihr vor Augen gehal- ten, wie viele Menschen den Weg in ein besseres Leben auf sich nehmen. Das Lied «Little Dreams» sei diesem Flüchtling gewidmet. In den meisten anderen Stücken singt sie über ihren Glauben an Gott. Musiktheorie fasziniert Dass Liesch ihre Maturitätsarbeit der Musik widmen möchte, war für sie schon immer klar. Sie hält inne, will sich an die Zeit, als sie das erste Mal das Klavier für sich entdeckte, erinnern und fragt: «Wann lernt man zu laufen?» Seit sie sich erinnern könne, bediene sie sich der Klaviatur, die bei ihnen zu Hause steht. «Das coole an der Maturitätsarbeit ist, dass man ganz viel Zeit in ein Projekt investieren kann, dass einem am Herzen liegt. Ich beschäftigte mich viel mehr mit der Musiktheorie und verstehe nun besser, weshalb Dinge so klingen, wie sie klingen», erklärt Liesch, die im Sommer dieses Jahres ihre Matur im musischen Profil der Kan- tonsschule Zürcher Unterland in Bülach abschliessen wird. Danach gehe es erstmals auf Reisen. Asien stehe auf dem Programm, doch konkrete Pläne stünden noch nicht fest. «Danach weiss ich noch nicht, was ich genau machen möchte», sagt Liesch. «Ein Studium im Bereich Psychologie, Jazzgesang oder Journalismus würde mich sehr ansprechen.» Begeistert von der Schlichtheit Auch die Zuschauer, die an diesem Abend nach Glattfelden kamen, würden es wohl begrüssen, wenn Lieschs musikalische Laufbahn noch nicht zu Ende ist: «Wochenlang freute ich mich auf dieses Konzert», sagt zum Beispiel Philipp Wäffler (29) aus Bülach. «Ich bin vor allem von der Schlichtheit begeistert und davon, dass Liesch nur mit einer Stimme und einem Klavier die Leute derart packen kann, dass alle völlig auf ihre Performance fokussiert sind.» Strukturelle Probleme lösen Das bestehende Ensemble von Bauten und Anlagen soll auch bei diesem Projekt um den vorhandenen Pausenplatz herum weiterentwickelt werden. Im Rahmen der Sanierung und Erweiterung soll die Schulanlage neu organisiert werden, dabei werden strukturelle Probleme in der Raumorganisation gelöst beziehungsweise verbessert und das neue Raumprogramm geschickt angeordnet. Als Option empfiehlt der Gemeinderat, dem Antrag, die bestehende Turnhalle (Baujahr 1963) abzureissen und durch eine neue Doppelturnhalle zu ersetzen, zuzustimmen. Er empfiehlt dem Souverän, im Einklang mit der Primarschulpflege, für alle drei Projekte die Kredite zu bewilligen. (pd.) Der Bevölkerung wird das Bauprojekt am Mittwoch, 3. Februar, im Gemeindehaussaal vorgestellt. ANZEIGEN VEREINE Standing Ovation beim Adventskonzert der Jodlergruppe Swissair Die Jodlergruppe Swissair aus Kloten hat kürzlich zum traditionellen Adventskonzert eingeladen. Das Programm gab bereits im Vorfeld zu reden. Jeder, der das Programmheft in die Hände bekam, war begeistert von der Liederwahl, aber auch gespannt auf die Interpretation. Der Weg war sehr steinig und zum Teil überaus harzig. Es gibt Lieder, die lernt man im Schlaf, andere benötigen viel Zeit, Fleiss und starken Willen, bis sie sitzen. Durch oft geübte Aussprache, Atemübungen, Verbesserung der Haltung und die starke Einflussnahme der Dirigentin Vreni Rubi bekamen die Lieder eine hohe Präzision, melodische Stimmig- Dirigentin Vreni Rubi sorgt für Präzision. Foto: zvg. keit und eine ineinandergreifende Harmonie. Bei der Eröffnungsansprache durch den Präsidenten Beni Spiess wurde darauf hingewiesen, dass das Klatschen während des gesamten Vortrags nicht erwünscht sei. Dies würde die besinnliche Stimmung und die Ruhe nur unnötig stören und unterbrechen. Dafür wurde nach der letzten Darbietung, der Fleiss der Jodlergruppe Swissair durch eine Standing Ovation verdankt. Die Besucherinnen und Besucher waren begeistert und verlangten nach einer Zugabe, die natürlich, mit einer gewissen Erleichterung seitens der Jodlergruppe, gerne gewährt wurde. Tiziana Rosa, Vizepräsident 10 Wochenspiegel Nr. 51 BÜLACHER KULTUR 16. Dezember 2015 Freizeitwerkstatt: Neue Kurse VERANSTALTUNGSKALENDER BLASMUSIK Samstag, 19. Dezember, 19.30 Uhr Weihnachtskonzert der Jugendmusik Reformierte Kirche, www.jmbuelach.ch Wussten Sie, dass wir täglich von 7.30 bis 19.00 Uhr mit feinen Tagesmenüs, -la-carte-Gerichten oder ganz einfach mit einem Coupe auf der Terrasse für Sie da sind? Restaurant im Grampen Wir freuen uns auf Ihre ReservaƟon 044 861 81 51 AUSSTELLUNG Sonntag, 20., 27. Dezember und 3. Januar, 10 bis 12 Uhr Film & Foto in Bülach Ortsmuseum, www.museum-buelach.ch Betonkurs «Ostern»: Schale oder Vase dekoriert mit Blumen und Beton-Ei. Fotos: zvg. Der Gemeinnützige Frauenverein Bülach bietet im nächsten Halbjahr mit seiner Freizeitwerkstatt wieder Kurse für schöpferisches Tun an. Es gibt viele Möglichkeiten, in der Freizeit etwas Gestalterisch-Schöpferisches zu machen. Die Freizeitwerkstatt des Gemeinnützigen Frauenvereins stellt dazu ein vielfältiges Kursprogramm zur Verfügung. Das neue Programm, das von Januar bis Juni dauert, bietet unter Titeln wie «Mit Pinsel, Stift und Feder», «Traditionelles und Modernes» und «Mit den Jahreszeiten» Kurse für Erwachsene im kreativen Wirken an. Aquarell- und Mischtechnik, Pop-Art-Acrylmalen, Kalligrafie, Zeichenkurs, Klöppeln, Art Clay Silver, Betonkurs, Origami- Bei einer Wanderung heilkräftige und essbare Pflanzen am Wegrand kennen lernen. kurs, Apotheke der Natur sind Stichworte dazu. Selbstverständlich fehlen spezielle Kinderkurse nicht: Kalligrafie, Osterhasen aus Chemineeholz, Muttertagsbasteln, Herzen aus Holz sind besuchenswerte Kurse. Die neuen Kursprogramme (Flyer) der Freizeitwerkstatt werden oder sind bereits in vielen Bülacher Geschäften aufgelegt. Alle Angebote und Informationen können auf der Internetseite des Gemeinnützigen Frauenvereins (www.frauenverein-buelach.ch/wir-fuer-andere/freizeitwerkstatt/kurse.html) abgerufen werden. Ab sofort sind Anmeldungen online oder per EMail möglich: www.frauenverein-buelach.ch oder [email protected] und Tel. 044 860 34 87 bzw. 079 713 55 73. Das Kurslokal befindet sich im reformierten Kirchgemeindehaus Bülach. Friedel K. Husemann Viele schöpferische Tätigkeiten durch Kultur Nachstehend ein paar tiefschürfende Gedanken über Banausen und Kultur. Letzthin hatte ich ein Gespräch. Mein männliches Vis-à-vis und ich redeten über alles Mögliche, auch über Kultur. Dazu sagte er: «Ich bin ein Kulturbanause. Darauf bilde ich mir sogar etwas ein.» Auf meine Frage, was für ihn ein «Kulturbanause» sei, geriet er ins Schleudern. Er konnte weder das Wort «Banause» noch das Wort «Kultur» und schon gar nicht «Kulturbanause» erklären, verirrte sich in Allgemeinplätze wie «Kultur ist ein teurer Spass» oder «nur etwas für Gutbetuchte» und fand aus seinem Erklärungs-Labyrinth nicht mehr heraus. Wir brachen die Diskussion ab und redeten über die Bundesratswahl. Bei der geht es hintergründig allerdings auch um Kultur. Abwertende Bezeichnung Für meinen Gesprächspartner halte ich hier fest, was im Lexikon über «Banause» (kommt aus dem Griechischen) gesagt wird: «Kleinlich denkender Mensch ohne Sinn für Höheres.» Der Sprach-Brockhaus wird deutlicher: «Kleinlicher Spiesser, ohne Kunstempfinden.» Im heutigen Sprachgebrauch ist «Banause» eine abwertende Bezeichnung, mit der man einer Person Mangel an Feingefühl oder Bildung zuordnet. Über «Kultur» (kommt aus dem Lateinischen) heisst es im Lexikon: «Gesamtheit der intellektuellen, künstlerischen und materiellen Leistungen, die eine soziale Gruppe und/oder eine bestimmte Epoche charakterisieren». Im Sprach-Brockhaus tönt es so: «Gesamtheit der Lebensäusserungen eines Volks, die seinen Rang in der Gesittung bestimmen.» Der «Kulturbanause» interessiert sich also mitnichten für die allgemeingültige Erkenntnis: «Kultur ist eine soziale Ordnung, die schöpferische Tätigkeiten begünstigt.» Genau das praktizieren in der heutigen Welt, die sich weitgehend als zivilisiert betrachtet, jeden Tag Millionen Menschen, die in einer sozialen Ordnung leben. Auch das Gespräch über den «Kulturbanausen» war ein zwischenmenschlicher Diskurs, der eine kulturelle Basis hatte. In Bülach geschieht sinngemäss viel Kulturelles: der Weihnachtsmarkt, der Samstagmorgen-Kaffee im «Heiligen BimBam», die Wochenmärkte am Mittwoch und Samstag, die Lichterdekorationen im Städtli, der Auftritt von Professor Jakob Tanner in der AltstadtBuchhandlung, die Pensionierungsfeier von Stadtförster Beat Hildebrandt in der Stadthalle, an der rund 300 Personen teilnahmen, das Bächtele. Alles Ereignisse, die zweifelsohne «schöpferische Tätigkeiten innerhalb einer sozialen Ordnung» darstellen. Nun hat sich in den letzten Jahrzehnten eine Begriffsverschiebung entwickelt. Unter «Kultur» verstehen viele nur noch Anlässe, bei denen es um klassische Musik, bildende Kunst, Ausstellungen, Theater, Literatur und so weiter geht und die zum Teil von der öffentlichen Hand unterstützt werden. Schritt für Schritt ist die Ansicht gewachsen, diese «kulturellen Aktivitäten» müssten ausschliesslich von privater Seite organisiert und logo auch finanziert werden. Begründet wird das mit einem Satz, der in den Abfallkübel für Überflüssiges gehört: «Es ist keine Kernaufgabe für die öffentliche Hand.» Setzt sich diese Ansicht ohne Abstriche durch, sind wir auf bestem Weg zu einer geistig defizitären Gesellschaft. Kultur ist Grundbedarf Zur Gemeinschaft, wie wir sie pflegen, gehört Kultur wie Bildung und Wissenschaft. Kultur ist nicht etwas Luxuriöses für wenige, sie dient allen, schafft Begegnungen und Zusammenhalt. Markus Notter, lange Zeit «Kulturminister» im Kanton Zürich, hat vor einiger Zeit in einem Artikel Folgendes geschrieben: «Kultur ist elementare Notwendigkeit, tragendes Bauelement, Nahrungsmittel … sie ist Grundbedarf.» Dem ist nichts hinzuzufügen. Friedel K. Husemann ABENDMUSIK Freitag, 1. Januar, 17 Uhr «Wiener Blut» Reformierte Kirche, www.refkirchebuelach.ch TRADITIONSFEST Samstag, 2. Januar, ab 15.30 Uhr Bächtele z’Büüli Lindenhof, Rathaus. Auftrittsorte der Gruppen: Goldener Kopf, Gerbekeller, Rathauskeller, Alterszentrum Grampen, Sechtbach-Huus und Sigristenkeller. www.buelach.ch JUGENDMUSIK Unter der Leitung von Janez Krt tritt die Jugendmusik Bülach am Samstag, 19. Dezember, 19.30 Uhr zu ihrem Weihnachtskonzert in der reformierten Kirche auf. Mitwirkende sind der Ökumenische Kirchenchor Glattfelden/ Eglisau/Rafz (Glegra) und der Sängerbund Eglisau. Organist ist Dominik Krt. Der Eintritt ist frei, Kollekte. WIENER BLUT Unter diesem Titel gibt es am Neujahrstag, 1. Januar, 17 Uhr in der reformierten Kirche ein festliches Neujahrskonzert mit dem Ilios-Quartett. Das Streichquartett – Andrzej Kilian (Violine), Seiko Morishita (Violine), Dominik Ostertag (Viola) und Anita FederliRutz (Violoncello) sind Mitglieder des Tonhalle-Orchesters – spielt Werke von Joseph Haydn, Edvard Grieg, Alexander Glasunow, Scott Joplin, Fritz Kreisler, Carl Maria von Weber und Johann Strauss jr. Der Eintritt ist frei, Kollekte zur Deckung der Kosten. ACHTMAL SIGRISTENKELLER Die «ChällerZytig» Nr. 54 des Kulturzentrums Sigristenkeller liegt vor und gibt einen Einblick in das Programm von Januar bis April. Es beginnt am Mittwoch, 13. Januar, 15 Uhr mit dem Figurentheater Felucca, das für Kinder ab dem Kindergartenalter «Taschengeschichten» aufführt. Das gesamte Programm wird auf der Kulturseite 1/2016 am 6. Januar vorgestellt. FILM & FOTO Das Jahr 2015 hat noch zwei Sonntage: 20. und 27. Dezember. An beiden Sonntagen und natürlich auch am ersten Sonntag im neuen Jahr (3. Januar) ist im Ortsmuseum die interessante und spannende Ausstellung «Film & Foto in Bülach» von 10 bis 12 Uhr geöffnet. Es geht um das Entstehen der «Flimmerkisten», um die Bülacher TV-Anfänge (Hansueli Engler erzählt via Bildschirm) und um Kameramodelle von anno dazumal. AUSSTELLUNG Seit Anfang November ist in der Confiserie/Café Klaus die Ausstellung «Cosmic» von Giovanni Huber zu sehen, der hier mit neuen Werken aufwartet. Diese Ausstellung dauert noch bis Mitte Februar und kann zu den normalen Ladenöffnungszeiten besucht werden: Montag bis Freitag von 7 bis 18.30 Uhr, Samstag von 7 bis 17 Uhr. Geschlossen ist die Ausstellung an Sonntagen. Finale 2015 Die heutige «Wochenspiegel»-Ausgabe enthält die letzte Kulturseite für das Jahr 2015. Es liegt mir als Redaktor daran, mich im Interesse all derjenigen, die die Kulturseite nutzen, bei der Stadt Bülach, dem Verein BülachKultur und dem «Wochenspiegel» zu bedanken. Ich werde auch 2016 die Kulturseite gestalten und das kulturelle Geschehen in Bülach begleiten. Gern richte ich hier einen Appell an alle kulturell Tätigen, ihre Aktivitäten zu melden, und zwar so rechtzeitig, dass ich das Publikum darauf aufmerksam machen kann. Die Kulturseite erscheint ab 6. Januar alle 14 Tage, Redaktionsschluss ist eine Woche vorher. Friedel K. Husemann Schweizer Bio-Christbäume das Naturprodukt aus Ihrer Nähe frisch geschnitten grosse Auswahl an sehr schönen Tannen verschiedener Sorten in allen Grössen Misteln, Dekorationsäste und Deckreisig Unsere Verkaufsplätze: Kloten: Dorfstrasse 71 ab 12. Dezember Mo bis Fr, 9 – 18 Uhr, Sa, 9 – 16 Uhr So, 10 – 16 Uhr Kloten: Rankstrasse 90 bei Fam. A. Spaltenstein ab 16. Dezember, Mo bis Fr, 9–12 Uhr und 14–19 Uhr, Sa 9–19 Uhr So, 12–16 Uhr, auch selber schneiden möglich Bassersdorf: Neuer Dorfplatz ab 16. Dezember Rümlang: Gemeindehaus, Glattalstrasse 201 ab 17. Dezember Embrach: bei Methodistenkapelle (Nähe Post), ab 15. Dezember Niederglatt: Kaiserstuhlstrasse 17 Puurelädeli Schuppisser, ab 17. Dezember alle: Mo bis Fr, 9 – 12 Uhr, 14 – 18 Uhr Sa, 9 – 16 Uhr Glattpark (Opfikon): beim Autobahndamm am See, 19. – 23. Dezember Stadel: bei Familie Bleuler-Lang Rothenbrunnenstrasse 20 ab 17. Dezember täglich 9 – 17 Uhr Fam. A. Spaltenstein, Tannenhof Rankstrasse 90, Kloten www.christbaum-spaltenstein.ch Wochenspiegel H I N TE R G R U N D Nr. 51 16. Dezember 2015 11 Als die Bezeichnung «Kohlendreieck» noch Sinn machte. Das Foto stammt aus den 1930er-Jahren. Heute führt hier die Kohlendreieckbrücke durch als Teil der Durchmesserlinie beim HB. Von SBB-Trouvaillen wie dem Schipkapass Der eben erschienene Bildband «Die SBB unserer Grosseltern» thematisiert auch den legendären Schipkapass im Zürcher Unterland und die Spezialzüge im Zweiten Weltkrieg. Lorenz Steinmann Der nicht nur für Eisenbahnfanatiker interessante Bildband beleuchtet die wechselvolle SBB-Zeit zwischen 1925 und etwa 1960. Weitsichtig wurde fast das ganze Streckennetz elektrifiziert, trotz Kriegwirren fand ein internationaler Rollmaterialaustausch statt, und technische Innovationen machten Furore. In rühriger Fronarbeit hat die Ortsgeschichtliche Kommission des Stadtzürcher Quartiervereins Aussersihl-Hard den zweiten Band von «Die SBB unserer Grosseltern» herausgebracht. Die Buchvernissage mit eigens gedruckten Kartonbilletten und viel Eisenbahnprominenz wurde im Landgasthof Rössli in Illnau abgehalten. Warum nicht in Zürich? Darauf angesprochen, sagen die beiden Mitautoren Max Peter und Bruno Würgler, das Interesse Zürichs an so einem Bahnevent sei nicht eben sehr gross gewesen. Seis drum. Mehrere hundert Gäste nahmen im eisenbahnaffinen «Rössli» teil, und es ist anzunehmen, dass der vorgestellte zweite Band ähnlich erfolgreich sein wird wie der 2012 erschienene erste Band. Von jenem wurden immerhin gegen 1000 Exemplare verkauft. Die heute verkrautete Strecke bei Oberhasli. Sie führte von Niederglatt nach Otelfingen. Aus dem Fahrplan getilgt wurde sie schon 1937. Letzte Fahrt der Dampflokomotive C5/6 mit Güterwagen im Jahr 1966 Fotos: aus dem Buch «Die SBB unserer Grosseltern» über den Schipkapass. Türkisch-russischer Krieg Dem legendären Schipkapass wird ein höchst informatives Kapitel gewidmet, welche das innige Verhältnis der Schweiz zu ihrer Eisenbahn aufzeigt. Das damalige Eisenbahngesetz verlangte, dass Güter über die kürzeste Strecke transportiert werden mussten. Darum baute die damalige Nordostbahn eine Bahnline, die via Niederglatt und Otelfingen Winterthur mit Bülach und Baden verband. In der Blütezeit um 1880 entstand Generalszug mit Splitterschutzwagen der Deutschen Reichsbahn. Die um- Die Strecke mit dem Schipkapass hatte ihre Scheitelstelle beim Bösbuck gebauten Güterwagen wurden von Deutschland gemietet. auf 475 m ü. M. – der Ausschnitt stammt aus der Dufour-Karte von 1912. auch der Name Schipkapass, eine Kombination aus Betriebstechnik und damaliger Tagesaktualität. Es tobte der Türkisch-russische Krieg im Gebiet des bulgarischen Schipkapasses. Und weil bei der Zürcher Strecke neben der Zuglokomotive auch eine Schiebelokomotive zum Einsatz kam, wurde aus dem Schiebe-Pass bald der Schipkapass. Doch die Passagierzahlen waren schon immer tief, und so wurde die Linie 1937 aus dem Fahrplan getilgt. Die nie elektrifizierte Strecke wurde bis 1966 noch für seltene Gütertransporte genutzt. Seither liegt sie brach und ist teilweise abgebrochen. Ein weiteres Kapitel beleuchtet den Zweiten Weltkrieg mit zwei Kommandozügen für den General und einem Kriegspressezug. Als Splitterschutz wurden dafür umgebaute Güterwagen von der Deutschen Reichsbahn gemietet. Zum Glück kam es nie zu einem Ernstfall. Band II: Die SBB unserer Grosseltern – eine Spurensuche; Format 21 x 27 cm, 248 Seiten, 170 Abbildungen, in Farbe. Preis inkl. Porto und Verpackung: 60 Franken Bestellungen möglich via www.ogk. qrv.ch oder Max Peter, Bücherdienst, Feldstrasse 115, 8004 Zürich, Tel. 044 241 35 02. EMail [email protected]. Erhältlich ist weiterhin auch der Band I der SBB-Geschichte. 12 Wochenspiegel Nr. 51 16. Dezember 2015 Wochenspiegel AU TO M O B I L Nr. 51 16. Dezember 2015 13 Lexus RX ist ein SUV mit Ecken und Kanten Der Lexus RX war das erste Hybrid-SUV und ist nach wie vor der Topseller von Toyotas Edeltochter. Die neue Generation ist nun auch von aussen elektrisierend. 238 PS und soll sich mit 8 Litern begnügen. Es stehen fünf Ausstattungsvarianten zur Wahl – für die Schweiz besonders bedeutend wird die Version F-Sport sein, die mit exklusiven Gestaltungsmerkmalen und adaptivem Fahrwerk ausgerüstet ist. Wir fuhren beide Motorisierungen rund um Lissabon, und beide konnten auf ihre Weise überzeugen. Der Turbobenziner im 200t läuft in Kombination mit einer Sechsstufenautomatik geschmeidig und beschleunigt das leer über zwei Tonnen wiegende SUV in 9,5 Sekunden auf Tempo 100. Die Hybridversion 450h ist freilich deutlich schwerer (bis 2275 Kilogramm) und beschleunigt in 7,7 Sekunden auf 100 Stundenkilometer. Beide Modelle sind, wie man es von Lexus kennt, sehr gut schallisoliert – der Benziner im Hybridmodell kann jedoch wegen des stufenlosen CVT-Getriebes zuweilen etwas störend aufheulen. Dave Schneider Es läuft bei Lexus. In Europa und auch in der Schweiz zwar auf bescheidenem Niveau, aber es geht vorwärts. Global wird die Toyota-Tochter das Jahr mit einem Plus von etwa 10 Prozent und über 600 000 verkauften Einheiten abschliessen; in Europa werden es immerhin über 60 000 Fahrzeuge und ein Zuwachs von geschätzten 23 Prozent sein. Die Schweiz trägt dazu allerdings nicht allzu viel bei: 2014 verkaufte Lexus hierzulande 853 Autos, dieses Jahr sollen es über 1000 werden, bis 2020 peilen die von Emil Frey importierten Japaner 2000 Einheiten jährlich an. Jeder dritte der weltweit verkauften Lexus ist ein RX – seit seiner Einführung 1998 (in Europa ab 2000) wurden über 2,2 Millionen des SUV verkauft. Der Topseller erhielt allerdings vom neuen, aufregend gestalteten NX eine starke Konkurrenz. Nun wurde diese neue Designsprache auch auf den RX übertragen. Kein sportlicher Kurvenkünstler Ein Hauch von Origami-Kunst: Der neue Lexus RX ragt mit seinem Design aus der SUV-Masse heraus. Foto: zvg. Schöner Innenraum Ein riesiger, chromumrandeter Grill in Sanduhrform ist das dominanteste Element dieser neuen Gestaltungssprache. Er geht über in eine stark modellierte Motorhaube, daneben sind flache LED-Scheinwerfer mit einem markanten Tagfahrlicht-Lidstrich. Die Karosserie des neuen RX ist etwas weniger zerklüftet geformt als beim NX, wirkt aber mit den markanten Sicken, den konvexen und konkaven Partien und den Zickzackformen recht verspielt. Komplett eigenständig ist die über die C-Säulen bis zur Heckklappe gezogene Fens- terlinie. Der Innenraum ist eine Augenweide. Der Wählhebel für die Automatik hat endlich einen eleganten Platz, wenn auch noch mit althergebrachter Kulisse, die verbauten Materialien – Leder, Aluminium, Kunststoffe, Hölzer – sind gewohnt hochwertig, die Verarbeitung wirkt detailverliebt und solide. Auch das Bedienteil für die Klimaanlage wirkt nun einigermassen modern und nicht mehr, als würde es aus den 80er-Jahren stammen. Über allem ragt ein riesiger Bildschirm, der nach wie vor von einer Art Computer-Maus bedient wird. Das ist Geschmackssache – wir sind von diesem Prinzip nach wie vor keine Fans, weil es zu viel Aufmerksamkeit vom Fahrer erfordert. Hybridantrieb ist gefragt Die Antriebspalette in Europa ist sehr überschaubar: Ein Grossteil der Fahrzeuge wird mit dem bewährten Hybridantrieb ausgestattet sein, ein kleinerer Teil der Kundschaft wird den 2-Liter-4-Zylinder-Turbobenziner wählen, der hierzulande ausschliesslich mit Allrad angeboten wird; Lexus Schweiz rechnet mit lediglich zehn Prozent dieser Variante. Ausserhalb Westeuropas gibt es zudem die Version RX 350 mit 3,5Liter-V6-Benziner, ein Diesel fehlt weiterhin. Das Hybridmodell RX 450h wird von einer Kombination aus 3,5-Liter-V6-Benziner und zwei Elektromotoren über alle vier Räder angetrieben. Die Systemleistung wurde auf 313 PS gesteigert, der Normverbrauch gemäss NEFZ leicht auf 5,3 Liter pro 100 Kilometer gesenkt (122 Gramm CO2 pro Kilometer). In der Realität wird es klar mehr sein. Das reine Benzinmodell 200t leistet Das Fahrwerk ist ebenfalls typisch Lexus: grundsätzlich betont komfortabel, in letzter Zeit jedoch gemixt mit einem Schuss sportlicher Straffheit. Erstmals hat der RX aktive Stabilisatoren, die Wankbewegungen reduzieren. Ein Kurvenkünstler ist das SUV dennoch nicht, doch das muss ein solches Fahrzeug ja auch nicht sein. Aufgefallen sind uns ausserdem das gute Platzangebot im Fond, die enorm hohe Ladekante des ordentlich grossen Kofferraums (539 bis 1612 Liter) und die leider nicht ebene Ladefläche, die nach dem (sehr langsamen) elektrischen Umklappen der Rücksitze entsteht. Die ebenfalls elektrisch betätigte Heckklappe soll automatisch öffnen, wenn man mit der Hand vor dem Logo wedelt, was bei unseren Versuchen jedoch nicht funktionierte. Der neue Lexus RX kommt im Januar auf den Markt und kostet ab 62 600 (200t) respektive 69 900 Franken (450h). Dickes Ding: Audi erfindet sein Premium-SUV Q7 neu Lenker in ihrer hohen Sitzposition reichlicher als andernorts. Das Bedienungskonzept hat aber teilweise seine Tücken und braucht etwas Zeit, bis es wirklich vertraut ist. Serienmässig eingebaut sind beispielsweise die Warnung vor drohenden Kollisionen mit andern Fahrzeugen oder Fussgängern, die im automatisch eingeleiteten Bremsprozess mündet, ein einstellbarer Geschwindigkeitsbegrenzer oder die Pausenempfehlung. Der Q7 hat massiv abgespeckt und trotzdem zugelegt. Das Raum- und Platzangebot bleibt ungeachtet der bescheideneren Aussenmasse in dieser Klasse das Mass aller Dinge. Peter Lattmann Das Motorenangebot der zweiten Generation des Q7 beschränkt sich nämlich zunächst auf den DreiliterTurbodiesel mit 272 PS und den aufgeladenen Dreiliter-Benziner mit 333 PS. Wer etwas geduldiger ist und seine Finanzkraft vorerst anderweitig unter Beweis stellen will, kann auf die Dieselvariante mit 218 PS oder auf die Dieselhybridversion (e-tron) mit 373 PS warten. Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis Trotz jüngsten Zweifeln bleibt der starke Turbodiesel die schärfste Waffe im direkten Vergleich mit den wichtigsten deutschen Konkurrenten, dem BMW X5, dem Mercedes-Benz GLE oder gar dem viel teureren Porsche Cayenne. Dass sich die VW-Nobelmarken auf höchster Ebene duellieren dürfen, ist nicht neu. Sie machen das auch bei den 24 Stunden von Le Mans und den übrigen Läufen der Basispreis 82 900 Franken 300 Kilogramm leichter ist der Q7 der zweiten Generation. Langstrecken-Weltmeisterschaft, die Porsche erstmals wieder für sich entschieden hat. Bei den Premium Sports Utility Vehicles – eine klare markenübergreifende deutsche Definition lässt weiter auf sich warten – sieht die Sache anders aus. Mindestens im Bezug auf das Preis-Leistungs-Verhältnis hat Audi die Nase vorne. Der Q7 3.0 TDI mit Quattro-Antrieb und Acht-Gang-Tiptronic garantiert mit einem maximalen Drehmoment von 600 Newtonmetern neben überzeugenden Fahrleistungen auch überdurchschnittliche Verbrauchswerte. Wer weniger als 10 Liter Diesel verbraucht für 100 Kilometer, darf sich jedenfalls vorne Fotos: zvg. schätzen. Der hohe Konsum stört deshalb nicht, weil die Konkurrenz in diesem Bereich keineswegs zurückhaltender ans Werk geht. Das ungeachtet der dank Leichtbau eingesparten 300 Kilogramm immer noch zwei Tonnen schwere SUV hat gewaltige Kraftreserven, lässt sich aus dem Stand in 6,3 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen, beeindruckt fast noch mehr mit einem limousinenähnlichen Komfort und unterscheidet sich damit deutlich vom Vorgänger. Dank der enormen Ladekapazität und der Variabilität sind viele Verwendungszwecke möglich. Vier oder auch fünf Erwachsene haben dabei keine Platzangst zu befürchten, bei Bedarf wird der wuchtige Audi gegen einen weiteren Aufpreis auch als Siebenplätzer ausgeliefert. Überragend in seiner Klasse ist der Gepäckraum. Das Ladevolumen kann durch das Umklappen der Rückbank von 890 auf rekordverdächtige 2075 Liter erhöht werden. Für den Transport in den Kindergarten oder andere Termine in der Stadt ist er aber trotz der bescheideneren Proportionen immer noch zu gross. 505 Zentimeter in der Länge und 197 in der Breite finden auch mit den modernsten Parkassistenten nicht überall Platz. Willkommene Unterstützung von der Technik erhalten die nur in solchen Situationen wirklich geforderten Ans Portemonnaie geht es dagegen mit den in den Paketen Parken, Stadt, Tour, Sport und Informationen gebündelten Optionen, zu denen weitergehende Sicherheits-, Informations-, Kommunikations- und Unterhaltungssysteme gehören. Zum Basispreis von 82 900 Franken, von dem in der Schweiz ein sich verändernder Premiumbonus abgezogen werden kann, sind auf diese Art schnell einmal 40 000 Franken zusätzlich ausgegeben. Das Studium der Preisliste ist deshalb fast so spannend wie die erste Ausfahrt mit dem Audi Q7. Der Sinn eines Premium-SUV mit Allradantrieb und Dreilitermotor kann hinterfragt werden. Die Faszination ist aber ungebrochen, und Audi hat den Vorteil, dass der Q7 als harmonische Erscheinung und nicht als Trutzburg daherkommt. 14 Wochenspiegel Nr. 51 16. Dezember 2015 Wochenspiegel ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Fast wie Zwillinge: Die beiden grossen Damen der Kochkunst und der Mode, Irma Dütsch und Christa de Carouge (r.). Die Schweiz in einem Kochbuch Rezepte widmen Die «beste Kösich typisch heichin der mischen ProdukSchweiz», Irma ten und traditioDütsch, hat ein nellen Schweizer neues Buch lanSpeisen. Tatkräfciert. Bei der tig unterstützt Vernissage und bei der Buchgeeinladendem staltung wurde Brunch hoch die Sterneköchin über Zürichs Dächern der Bahn- Hans-Jörg Dütsch (Mitte) mit René dabei von Mann und Tochter. hofstrasse im R. Kamber und Urs Leber (r.). Die grosse ModeRooftop-Restaurant über der Modissa traf eine illust- schöpferin Christa de Carouge und re Gästeschar zusammen. Drunter Irma Dütsch (natürlich in «Christa de auch zahlreiche Mitglieder der «Chaî- Carouge») sind seit 30 Jahren befreundet. Manche halten sie für Zwilne des Rôtisseurs». «Ma Suisse» aus dem Thuner Ver- linge. Neulich habe man sie auf eilag Werd & Weber ist eine Hommage nem Flug als Madame de Carouge an unser Land und eine kulinarische angeredet, erzählte Irma Dütsch laReise durch die Kantone. Über 60 chend. Freundinnen (v.l.): Barbara Ullerich, Elena Hufschmid, Caroline Dütsch Kubik und Christine Hassan. Nr. 51 16. Dezember 2015 Sport-VIP im Leutschenbach Die Fernsehzuschauer haben gewählt: Stan Wawrinka ist der Schweizer Sport-Liebling des Jahres, Triathletin Daniela Ryf machte das Rennen bei den Frauen. Der Anmarsch der Sportprominenz im Leutschenbach war wiederum gross. Die «Credit Suisse Sports Awards» vereinen stets eine starke Strahlkraft. Und es sei auch immer wieder interessant, die Kolleginnen und Kollegen im langen Abendkleid oder Smoking zu sehen, meinte Kunstturnerin Giulia Steingruber. Nach Langem wieder mal dabei war Tenniscrack und Reiterin Martina Hingis, direkt aus Indien angereist: «In Hyderabad habe ich viele Fans und musste für Hunderte von Selfies herhalten.» Leider reichte es ihr nicht für einen Award, aber gemeinsam mit Roger Federer will sie jetzt nach Olympia-Gold greifen. Stets gut gelaunt gab sich der sportaffine alt Bundesrat Dölf Ogi: «Sport ist die Grundlage für Frieden.» Stark vertreten war die Region Bülach mit den beiden Spitzenathletinnen Nicola Spirig und Sarah Meier. Beide sind bei den «Sports Awards» sozusagen «zu Hause». Stan Wawrinka freut sich: Durch die Gunst des Fernsehpublikums ist er Sportler des Jahres. Aufgetaut: Sarah Meier und ihr Schatz Jan van Berkel. Für Sport und Frieden: Der frühere Bundesrat Adolf Ogi. Stahlhart: Nicola Spirig und ihr Mann Reto Hug. Der Seebacher Radstar Franco Marvulli als Laudator. Bodenhaftung: Schwinger Zweifachvater Chrigu Stucki. Tenniskönigin Martina Hingis liebäugelt mit Olympia. und Tausend Rappen, die zählen und Jugendlichen helfen Die HZ Hörmittelzentralen AG führt noch bis zum 19. Dezember eine grosszügige Aktion durch: Für jeden Hörtest spendet sie 1000 Rappen an «Jeder Rappen zählt». Die HZ Hörmittelzentralen AG versteht es, zu helfen: einerseits Menschen mit einem Hörverlust, andererseits Jugendlichen in Not. Für jeden kostenlosen Hörtest, den ausgewiesene Akustiker der HZ Hörmittelzentralen AG im Zeitraum bis zum 19. Dezember durchführen, gehen 1000 Rappen an die Spendenaktion «Jeder Rappen zählt.» Die Aktion von Ausland, die Jugendlichen dabei helfen, wieder einen Halt im Leben zu finden – nicht zuletzt durch berufliche Perspektiven. Oft gehört: «Wie bitte?» Kaum so gross wie ein Rappenstück: Hightech-Hörgeräte sind trotzdem höchst leistungsstark. Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) und der Glückskette erfolgt dieses Jahr zugunsten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Not. Die Spenden dienen der Finanzierung von Projekten in der Schweiz und im 15 Unzählige Zuhörerinnen und Zuhörer verfolgen die Aktion live am Radio. Doch viele davon haben Schwierigkeiten, zu verstehen, welche prickelnden Fragen Nik Hartmann seinen Interviewpartnern stellt. Oder welche Musikwünsche in Erfüllung gehen. Fachleute gehen davon aus, dass in der Schweiz etwa eine Million Menschen unter einem Hörverlust leiden. Lebenswandel, Verletzungen, Lärmbelastungen und schlicht der normale Alterungsprozess strapazieren die Hörzellen, bei der Geburt rund 18 000 pro Ohr, denn sie wachsen nicht nach. Der Alltag ist geprägt von Missverständnissen, die Frage «Wie bitte?» geht oft über die Lippen – zu oft. Dank modernster Technologie muss man sich aber keineswegs mit diesen Mühen und Nöten beim Hören/Verstehen abfinden: Die HZ Hörmittelzentralen AG sensibilisiert Menschen für diese Problematik und zeigt modernste, diskrete Lösungen auf. An über 30 Standorten in der Schweiz bietet die Firma, die 1937 aus dem Schweizer Schwerhörigenverein hervorging, kostenlose Hörtests an. Eine solche Höranalyse, die nur etwa eine Viertelstunde dauert, dokumentiert das individuelle Hörvermögen und offenbart allfällige Hörschwächen, Publireportage die mit dem passenden Hörsystem im (Rappen-)Umdrehen passé sind. Viele Kundinnen und Kunden staunen, wie viel besser sie sofort hören und wie leistungsstark die zeitgemässen Hörsysteme sind; zumal sie kaum grösser sind als eine Kaffeebohne – oder ein Fünfrappenstück. Mit der Aktion «Jeder Hörtest zählt» bietet sich nun die Gelegenheit, sich selbst und Jugendlichen in der Not etwas Gutes zu tun. Und Musik fortan wieder in vollen Klängen zu geniessen. (pd.) Für jeden Gratis-Hörtest spendet die HZ Hörmittelzentralen AG 1000 Rappen an «Jeder Rappen zählt», zugunsten von Jugendlichen in Not. Die Spendenaktion findet bis zum 19. Dezember in der Hörmittelzentrale in Ihrer Nähe statt. Weitere Infos und Adressen unter Tel. 041 588 06 77 oder www.jeder-hörtest-zählt.ch. 16 Wochenspiegel Nr. 51 16. Dezember 2015 WWW Wochenspiegel Nr. 51 16. Dezember 2015 17 Rat & Rätsel BUCHTIPP Eine tödliche Ahnung London, an einem klirrend kalten Neujahrstag. Detective Max Wolfe ist entsetzt: In einer noblen Wohnanlage wurde die Familie Wood ermordet. Mit einer Waffe, die sonst nur bei der Schlachtung von Tieren zum Einsatz kommt: einem Bolzenschussgerät. Allein der jüngste Sohn scheint verschont worden zu sein, doch von ihm fehlt jede Spur. Hat der Killer ihn in seiner Gewalt? Max bleibt nicht viel Zeit. Seine Ermittlungen führen ihn weit in die Vergangenheit, zu einem Mann, der vor 30 Jahren eine Familie tötete, auf die gleiche brutale Art. Doch der ist mittlerweile alt und sterbenskrank. Trotzdem verbirgt er etwas, das spürt Max – eine Ahnung, die ihn ins Grab bringen wird, und zwar buchstäblich … Tony Parsons, Mit Zorn sie zu strafen. Bastei Lübbe, 2015. DER GUTE RAT HOROSKOP Kriegsspielzeuge sind keine guten Geschenke Ich bin entsetzt und brauche Ihre Hilfe. Schreiben Sie bitte in der Zeitung, dass Kriegsspielzeug für Kinder verboten werden soll. Vor drei Wochen starben in Paris bei Terroranschlägen viele Menschen, auch Kinder, im Kugelhagel von Pistolen und Kalaschnikows. Nicht nur Erwachsene, auch Buben und Mädchen im Schul- und Vorschulalter wurden vor dem Fernsehapparat Zeugen von extremer Gewalt an Mitmenschen. Angst und Schrecken bleiben da im Unbewussten hängen, werden kaum verkraftet und richten nicht selten viel später noch Unheil an. – Gestern hatte ich den Wunschzettel meines Göttibuben im Briefkasten, 8-jährig, Zweitklässler, bisher unauffällig und fröhlich. Und was wünscht er sich zu Weihnachten von seiner Patin? Ein Spielgewehr samt Munition für 80 Franken. Erhältlich in drei verschiedenen uns gut bekannten Geschäften. Mein sofortiges Telefon mit den Eltern war ebenso enttäuschend. Ei- «Waffen gehören in keines Menschen Hände – und ganz bestimmt nicht in Kinderhände» ne Nachfrage beim Spielwarenhändler hat ergeben, Zitat: «Nur Eltern assoziieren Spielzeugwaffen mit Kriegen, Gewalt und Verbrechen. Für Kinder sind Spielzeugwaffen nicht mit Tötungsabsichten verbunden, sondern fungieren einfach als Spielzeuge.» Bisher glaubte ich, dass im Elternhaus und in der Schule in erster Linie Höflichkeit, Rücksichtnahme und Nächstenliebe die Grundpfeiler sein sollten. Da reden Sie mir aus dem Herzen. «Waffen gehören in keines Menschen Hände – und ganz bestimmt nicht in Kinderhände» (Zitat des bekannten Spielzeugladen Pastorini, der seit der Gründung im Jahr 1911, keine Waffen verkauft). Es stimmt zwar, dass jeder Mensch, jedes Kind, mit seinen Aggressionen umzugehen lernen muss. Aber da gibt es doch andere, viel bessere Mittel: Wettkämpfe, Sport, Theaterspielen, Pfeilwerfen, Schwimmen, Tanzen, Basteln, Hämmern, Trommeln und für die Kleinen Kasperlispielen, Purzelbaumschlagen, Teppichklopfen, Zeitungen zerreissen, Seifenblasen zum Fenster hinaus werfen und – am wichtigsten – mit den Eltern besprechen, was der Grund des Ärgers ist. Béatrice Petrucco, dipl. Psychologin, Kloten KREUZWORTRÄTSEL Sichtbare und unsichtbare Macht Wer hat wie viel Macht in der Schweiz? Wer nimmt seinen Einfluss wie wahr? Und welche Rolle spielt dabei das Geld? Ueli Mäder analysiert das Zusammenspiel wirtschaftlicher, politischer und gesellschaftlicher Dynamiken. Er untersucht, wie sich Macht konkret manifestiert und herrschaftlich etabliert. Im Fokus stehen die Mechanismen der Macht, wie sie sich nicht nur bei den grossen Banken und Konzernen aufzeigen lassen, sondern auch im Gewerbe und bei den Gewerkschaften, in Denkfabriken und Netzwerken, in Medien sowie in Politik und Verwaltung. Nebst eigenen Beobachtungen und Datenanalysen führte Ueli Mäder zusammen mit wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über 200 Gespräche mit «machtkundigen» Fachleuten. Das sind Menschen, die an Schalthebeln der Macht sitzen oder sassen, ebenso wie Leute, die sich forschend mit der Frage befassen, «wer die Schweiz regiert». Ausserdem finden sich in diesem Band Fallstudien von Peter Streckeisen über den Bankenstaat und die Macht des ökonomischen Denkens, von Ganga Jey Aratnam über Rohstoffkonzerne, von Markus Bossert über den Gewerbeverband und von Gian Trepp über die Neuorientierung der Nationalbank. Ueli Mäder (1951) ist Professor für Soziologie an der Universität Basel und der Hochschule für Soziale Arbeit, seine Arbeitsschwerpunkte sind soziale Ungleichheit und Konfliktforschung. Die Lösung ergibt einen ehemaligen Schweizer Bankangestellten, der den Micro Scooter erfand. AUFLÖSUNG Ihr Ansprechpartner wenn es um Immobilien geht. RE/MAX Bülach Antonio Handler & Jan de Ruijter RE/MAX Bülach Schaffhauserstrasse 35 CH-8180 Bülach, T +41 44 577 40 40 Ueli Mäder, macht.ch, Geld und Macht in der Schweiz. Rotpunktverlag, 2015. Bülach 18 Wochenspiegel Nr. 51 16. Dezember 2015 Veranstaltungen & Freizeit Sonntagsverkauf in Bülach Bachs weiht seine Orgel mit einem Konzert ein Workshop zum Thema Angst in Bülach Am Sonntag, 20. Dezember, öffnen die Bülacher Gewerbler ihre Türen. Die Bevölkerung von Bülach und Umgebung ist eingeladen, von 12 bis 17 Uhr einzukaufen. In den Bülacher Fachgeschäften findet man alles, was das Herz begehrt. Die offenen Fachgeschäfte bieten der Kundschaft an diesem Sonntag eine tolle und kompetente Beratung. Man erhält ausgewählte Artikel, die es nicht überall gibt. Edle Produkte, die einen selbst sowie den Beschenkten garantiert erfreuen. In den meisten Geschäften herrscht Weihnachtsstimmung, wie auch in der schön dekorierten Altstadt. Zudem überraschen viele Geschäftsinhaber ihre Kundschaft an den Sonntagsverkäufen mit kleinen Aufmerksamkeiten, Leckerem zum Essen und Trinken oder kleinen Geschenken. Das Bülacher Gewerbe ist bereit, seine Kundschaft zu verwöhnen. Die verkaufsoffenen Geschäfte finden Sie unter www.gewerbe-buelach.ch. (pd.) Im letzten Jahr feierte die Kirche Bachs ihr 300-jähriges Bestehen und die Orgel ihren 50. Geburtstag. In diesem Jahr konnte nun die Generalrevision der Orgel stattfinden. Der Ausbau und die Reinigung der etwa 800 Pfeifen, der Ersatz vieler kleiner Leder- und Leinwanddichtungen, die Wiederherstellung der Windlade, der Einbau eines «Halbzugs» eines Registers und schlussendlich die Intonation geben nun dem Instrument wieder seinen typischen farbigen Klang. Mit einem Orgelkonzert am Sonntag, 20. Dezember, um 17 Uhr, gestaltet durch Andreas Jost, wird sie in einem gemischten, weihnachtlichen Programm erklingen und wiedereingeweiht. Andreas Jost ist Organist am Grossmünster Zürich und Professor für Orgelspiel an der Zürcher Hochschule der Künste. Das Programm reicht von Bach und Buxtehude über Mozart, einem Improvisationswerk von Andreas Jost bis hin zu J. J. Niles. (pd.) Jeder kennt sie, keiner mag sie: Die Angst, die einen befällt, begleitet, hindert oder gar lähmt. Sie lässt schlecht schlafen und hemmt den Tatendrang. Im Workshop an der Volkshochschule Bülach erfahren die Teilnehmer, welche Aufgabe die Angst erfüllt und wie sie funktioniert. Es wird in einer kleinen Gruppe gezeigt, wie der Angst begegnet werden kann, wie man wieder freier leben kann und wieder handlungsfähig wird. Der Kurs richtet sich exklusiv an Frauen. «Keine Angst vor der Angst», Workshop mit Charlotte Mächler, Dipl. Kinesiologin IBS, Montag, 25. Januar und 1. Februar, 19.30 bis 21.30 Uhr, 120 Franken (inkl. Kursunterlagen), Praxis für Kinesiologie und EFT, Kasernenstrasse 15, Bülach. (pd.) Foto: zvg. Jugendmusik Bülach spielt Die Jugendmusik Bülach lädt am Samstag, 19. Dezember, um 19.30 Uhr in die reformierte Kirche in Bülach zum Gemeinschaftskonzert mit dem Ökumenischen Kirchenchor Glattfelden Eglisau-Rafz (Glegra) und dem Sängerbund Eglisau ein. Unter der Leitung von Janez Krt haben die rund 20 Musikanten und 70 Sänger und Sängerinnen ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Begleitet werden die Chöre vom Organisten Dominik Krt. Begonnen wird mit «Conquest of Paradise» von Vangelis, dem dann ein bunter Weihnachtsstrauss mit vielen bekannten und besinnlichen Weihnachtsliedern folgt. Das Konzertfinale bildet «All I want for Christmas» von Mariah Carey. Eintritt frei, Kollekte. (pd.) Anmeldung und Infos zu dieser und weiteren Veranstaltung unter Tel. 044 864 44 55 oder www.volkshochschule-buelach.ch, [email protected]. Was, wann, wo – Tipps für Anlässe im Zürcher Unterland Donnerstag, 17. Dezember schläger, 044 850 45 43. Hauptbahnhof Zürich, Bahnhofplatz. BACHENBÜLACH Tenniskurse für Senioren 60Plus: Pro Senectute Zürich bietet in Bachenbülach Tenniskurse für Senioren an. Die Kurse werden von Lilo Gubelmann und Ursula Schrepfer geleitet und beginnen am 11. Januar in der Tennishalle Ambiance. Gespielt wird am Montagmorgen in Gruppen mit 3 bis 4 Teilnehmenden 8 Mal, jeweils 1 Stunde pro Woche. Möchten Sie wieder einsteigen, Ihre Kenntnisse auffrischen oder das Spiel erlernen? Schläger können gemietet werden. Infos und Anmeldung: Telefon 044 860 08 48 oder 044 860 53 90. Tennishalle Ambiance. Freitag, 18. Dezember BUCHBERG 20.15 Chränzli: Der TV Buchberg-Rüdlingen präsentiert sein Chränzli. Es steht unter dem Motto «Tatort». Türöffnung und Festwirtschaft ab 18.30 Uhr. Nach dem Programm Tanz und Barbetrieb. Wer zu fünft im Vereinstenü kommt, kann gratis ans Chränzli. Platzreservation unter 079 822 20 56. Mehrzweckhalle. WASTERKINGEN 18.30–20.30 Christbaumverkauf: Dorfhuus. Samstag, 19. Dezember BÜLACH 9.30–18.00 Ausstellung: Zu sehen sind Bilder von Barbara Baumgartner, Christa Kronig und Gabriele Spögler. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 9.30–12.30 und 14–18 Uhr, Samstag 9.30–16 Uhr. Die Ausstellung dauert bis 11. Januar. Petras Ideen-Boutique, Galerie Schneider, Bahnhofstrasse 6. Proben zu «Chrampf im Altersheim» des Dramatischen Vereins Stadel. Aufführungen ab 16. Januar. Vorverkauf: www.theaterstadel.ch. Foto: zvg. 19.30 Partnerschieber mit zugelostem Partner: Partnerschieber mit zugelos- ZÜRICH 9.30 Wanderung auf dem Zugersee-Pano- tem Partner: Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig. Restaurant Kaserne, Kasernenstrasse 129. ramaweg: Abfahrt ab Zürich HB 9.35 Uhr nach Walchwil. Die Naturfreunde Kloten wandern ab Walchwil via Räbmatt, Schönegg nach Zug (3½ h). Verpflegung aus dem Rucksack und Restaurant in Zug. Info bei Margret Hör- BUCHBERG 20.15 Chränzli: Der Turnverein Buchberg-Rüdlingen präsentiert sein Chränzli. Es steht unter dem Motto «Tatort». Türöffnung und Festwirtschaft ist ab 18.30 Uhr. Nach dem Programm Tanz und Barbetrieb. Wer zu fünft im Vereinstenue kommt, kann gratis ans Chränzli. Platzreservation unter 079 822 20 56. Mehrzweckhalle. BÜLACH 9.30–18.00 Ausstellung: Zu sehen sind Bilder von Barbara Baumgartner, Christa Kronig und Gabriele Spögler. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 9.30–12.30 und 14–18 Uhr, Samstag 9.30–16 Uhr. Die Ausstellung dauert bis 11. Januar. Petras Ideen-Boutique, Bahnhofstrasse 6. 19.30 Weihnachtskonzert: :Konzert der Jugendmusik Bülach zusammen mit dem Ökumenischen Kirchenchor Glattfelden Eglisau Rafz und dem Sängerbund Eglisau. Begleitet werden die Chöre vom Organist Dominik Krt. Der Eintritt ist frei. Reformierte Kirche, Hans-Haller-Gasse 4. HOCHFELDEN 13.00–18.00 Weihnachtsmarkt: Zahlreiche Dorfvereine, Hobbykünstlerinnen und Hobbykünstler bieten ihre Werke zum Verkauf an, und auch an Verpflegungsmöglichkeiten wird es nicht fehlen. Organisation: Event-Team Hochfelden. 14.00–16.00 Christbaum-Verkauf: Die Bäume stammen aus dem Forst von Hochfelden. Werkgebäude. Fortsetzung auf Seite 19 ANZEIGEN www.unterländer-brocki.ch Telefon Abholdienst: 044 851 13 63 Christbaumverkauf aus eigener Kultur Christbaumverkauf täglich Samstag, 19. 12. 15, offen von 9.00 bis 17.00 Sonntag, 20. 12. 15, offen von 11.00 bis 16.00 A. + C. Schellenberg Salenstrasse 10, 8162 Steinmaur 044 854 01 79 oder 079 409 46 29 Ab 12. Dezember 2015 Christbaumverkauf ab Hof bei Christian Utzinger Nussbaumen bei Bülach. Es werden schöne Rottannen, Nordmanntannen und Blaufichten aus eigenem Bestand angeboten. Wochenspiegel Veranstaltungen & Freizeit Musikalische Adventsfeier in Rorbas Der Chor Keep in Touch aus Embrach lädt zu einer musikalischen Adventsfeier ein. Lieder rund ums Thema Weihnachten sorgen am 20. Dezember um 17 Uhr im Steigwiessaal Rorbas für ein stimmungsvolles Konzert. Moderne, anspruchsvolle Werke mit tiefgründigen Texten, rockige Ohrwürmer und traditionelle, englisch gesungene Weihnachtslieder stimmen das Publikum auf das hohe Fest ein. Gespannt sein darf man auf eine Eigenkomposition des Profi-Dirigenten und Pianisten Richard Secrist. Kaffee und Getränke sowie selbst gebackene Kuchen und Guetzli gibt es an der Bar. Sie ist vor und nach dem Konzert und während der Pause geöffnet. (pd.) Tickets können auf www.chorkeepintouch. ch oder unter 075 416 89 75 bestellt werden. Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Konzertbeginn. Foto: zvg. Turnerchränzli in Buchberg Der Turnverein Buchberg-Rüdlingen führt am Freitag, 18 Dezember, sowie am Samstag, 19. Dezember, sein Turnerchränzli in der Mehrzweckhalle Buchberg auf. Türöffnung ist jeweils um 18.30 Uhr. Ab diesem Zeitpunkt ist auch die Festwirtschaft in Betrieb. Nach den Vorführungen ist jedermann zum Tanz eingeladen. Platzreservationen unter 079 822 20 56. Weitere Infos: www.tvbuchberg-ruedlingen.ch. (pd.) Tipps für Anlässe im Zürcher Unterland Fortsetzung von Seite 18 NUSSBAUMEN 9.00–17.30 Gschänklimärt: Viele selbst gemachte Geschenke, Attraktionen, Bräteln an Finnenkerzen sowie Christbaumverkauf. Hinter dem Restaurant Sternen Sonntag, 20. Dezember BÜLACH 12.00–17.00 Sonntagsverkauf: Fachgeschäfte sind offen. Zudem überraschen viele Geschäftsinhaber ihre Kundschaft mit kleinen Aufmerksamkeiten oder kleinen Geschenken. Die verkaufsoffenen Geschäfte sind unter www.gewerbe-buelach.ch zu finden. Städtli. dem Höriberg mit der reformierten Pfarrerin Béatrice Heller-Wessa und Markus Vogel (katholisch). Der Posaunenchor Bülach unter der Leitung von Niklaus Haslebacher untermalt die Feier musikalisch. Im Anschluss gibt es Punsch und den Höristern. Höriberg (Alte Waldhütte). RORBAS 17.00 Musikalische Adventsfeier: Lieder rund ums Thema Weihnachten des Chors Keep in Touch aus Embrach. Tickets können unter www.chorkeepintouche.ch oder telefonisch unter 075 416 89 75 bestellt werden. Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Konzertbeginn. Steigwiessaal, Zilacherstrasse. Dienstag, 22. Dezember EGLISAU 11.00–17.00 Gschänklisunntig: Die Geschäfte sind geöffnet. Städtli. HÖRI 16.00 Waldweihnacht: Traditionelle ökumenische Weihnachtsfeier auf Erscheint 1-mal wöchentlich, am Mittwoch Normalauflage: 36 116 Exemplare Grossauflage: 70 205 Exemplare (jeweils am letzten Mittwoch im Monat) Jahresabonnement: 90 Franken Anzeigenschluss: Freitag, 10 Uhr, AgendaEinträge: Freitag der Vorwoche, 10 Uhr Verlag: Wochen-Spiegel Verlags AG, ein Unternehmen des Medienhauses Lokalinfo AG, Zürich Geschäftsleitung: Liliane Müggenburg, Tel. +41 44 913 53 33, E-Mail [email protected] Redaktionsleiter: Andreas J. Minor, Tel. +41 44 913 53 30, E-Mail [email protected] Redaktion: Daniel Jaggi, Tel. +41 44 863 72 11, E-Mail [email protected]. Flavio Zwahlen, Tel. +41 44 863 72 05, E-Mail [email protected]. Verkaufsleitung: Bruno Imhof, Tel. +41 44 863 72 04, E-Mail [email protected] Anzeigenberatung: Malaporn Schori, Tel. +41 44 863 72 08, [email protected], Antoinette Stiefel, Tel. +41 44 863 72 03, [email protected], Susanne Hogg, Tel. +41 44 863 72 02, [email protected] Beat Roth, Tel. +41 44 863 72 07, [email protected] Anzeigenverwaltung: Corinne Schelbli, Tel. +41 44 913 53 62, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, Aarau Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Adresse: Wochen-Spiegel Verlags AG, Feldstrasse 82, 8180 Bülach, Tel. +41 44 863 72 00, Fax +41 44 863 72 01, E-Mail [email protected], www.wochenspiegel.ch BÜLACH 9.30–18.00 Ausstellung: Zu sehen sind Bilder von Barbara Baumgartner, Christa Kronig und Gabriele Spögler. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 9.30–12.30 und 14–18 Uhr, Samstag 9.30– 6 Uhr. Die Ausstellung dauert bis 11. Januar. Petras Ideen-Boutique, Galerie Schneider, Bahnhofstrasse 6. KLOTEN 18.00 Waldweihnacht: Die Naturfreunde Kloten sowie die reformierte und die katholische Kirche organisieren einen Gottesdienst mit musikalischer Umrahmung der Stadtmusik im Wald hinter dem Schluefweg in Kloten. Info bei Stefan Pletscher, 044 803 07 34. Kloten. Donnerstag, 24. Dezember BACHS ZH 22.15 Christnachtfeier: Mit Pfarrerin Gerda Wyler. Musikalische Gestaltung: Paul Haemig, Flöte, Roxana Osterwalder, Violine, Midori Dummermuth, Gitarre. Ref. Kirche Bachs. WASTERKINGEN 13.45–14.10 Weihnachtskonzert: Musikverein Stetten-Bergöschingen. Bei der Kirche. Nr. 51 16. Dezember 2015 19 20 Wochenspiegel Nr. 51 16. Dezember 2015 SCHLUSSPUNKT Rafzer Solaranlage bekommt Gütesiegel Die Photovoltaikanlage auf der Saalsporthalle in Rafz ist die erste zertifizierte Anlage in der Schweiz. Die Freude bei den Genossenschaftern war entsprechend gross. Daniel Jaggi Die Idee des Rafzers André Fröhlicher hat inzwischen nationale Ausstrahlung: Er war es, der Gemeindepräsident Jürg Sigrist vorschlug, auf dem Dach der damals geplanten Saalsportanlage eine Photovoltaikanlage zu installieren. Inzwischen ist die Anlage realisiert und wird von der kürzlich gegründeten Genossenschaft SolarRafz betrieben. 636 Panels auf 1000 Quadratmeter erzeugen jährlich 150 000 kWh Strom. Diese Menge reicht aus, um 40 Vierpersonenhaushalte zu versorgen. Am Freitag erhielt Genossenschaftspräsi- «Ein Freudentag»: Initiant André Fröhlicher. ANZEIGEN dent Beat Hauser aus den Händen von Electrosuisse-Leiter Fritz Beglinger das Swiss VP-Zertifikat. Damit entspricht die Rafzer Anlage einem geprüften Qualitätsstandard. Das Label wurde erstmals vergeben. Zusammenarbeit gelobt «Ein Freudentag», sagte Initiant André Fröhlicher bei seinem kurzen Rückblick, während SolarRafz-Präsident Beat Hauser unterstrich, dass das Projekt ohne Fröhlicher und die gute Zusammenarbeit mit dem Rafzer Gemeinderat nie möglich geworden wäre. Auch Franz Baumgartner, Professor für erneuerbare Energien an der ZHAW, erinnerte daran, wie wichtig Leute seien, «die ein Projekt anschieben». Alt Nationalrat Thomas Maier (GLP, Zürich), selber Besitzer eine Photovoltaikanlage, mahnte ferner, dass Erdöl auch ein wichtiger Werkstoff sei: «Doch wir verbrennen ihn einfach.» Mehr unter www.solarrafz.ch. Fritz Beglinger von Elektrosuisse überreicht SolarRafz-Präsident Beat Hauser (r.) das Zertifikat. «Es braucht initiative Leute»: Pro- Lobende Worte für Rafzer Gemein- Stolz auch auf eigene Solaranlage: fessor Franz Baumgartner. depräsident Jürg Sigrist. Alt Nationalrat Thomas Maier. Fotos: Daniel Jaggi «Prüfung bestanden»: Peter Arnold von Elektrosuisse.
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