Chefsache Alles rund um eine gelungene Betriebsübergabe In der Schweizer Hotellerie und Gastronomie mit ihren zahlreichen Familien-, Klein- und Mittelbetrieben ist die Unternehmensnachfolge und Betriebsübergabe ein zentrales Thema. So konnte in den beiden Wigoltinger Gastronomie-Betrieben «Taverne zum Schäfli» und «Landgasthof Wartegg» eine familieninterne Nachfolgelösung gefunden werden. Bei vielen Hotel- und Gastro-Betrieben müssen jedoch auch Betriebsübergaben ausserhalb des Familienkreises erfolgreich realisiert werden können. Was dabei zu beachten ist, geht aus einem Interview mit den Unternehmern Alphonse Wicht und Rudolf Thomann hervor, welches in den neusten VZ-News des VZ Vermögenszentrums publiziert wurde und das wir mit freundlicher Genehmigung des VZ Vermögenszentrums nachfolgend gerne veröffentlichen. Alphonse Wicht und Rudolf Thomann haben die Stähli AG in Thun vor 25 Jahren gekauft und seither gemeinsam geführt. Das Grosshandelsunternehmen für Fahrräder, Mofas, Roller, Anhänger und Erstatzteile beschäftigt 14 Mitarbeitende. Rudolf Thomann: Wir haben eine Liste der Mitbewerber erstellt, die sich für unser Unternehmen interessieren könnten. Das VZ kontaktierte diese Kandidaten und stellte ihnen eine Dokumentation mit einem anonymisierten Portrait der Firma zu. Daraus ergaben sich Gespräche mit mehreren Interessenten. Zu einem Abschluss kam es aber aus verschiedenen Gründen mit keinem von ihnen. Alphonse Wicht und Rudolf Thomann, viele Unternehmer packen ihre Nachfolge zu spät an. Wann haben Sie begonnen, sich mit dem Thema auseinander zu setzen? Alphonse Wicht: Richtig ernsthaft haben wir uns erst vor etwa fünf Jahren damit beschäftigt, als ich 65 Jahre alt wurde. Mein Partner ist zwar 10 Jahre jünger. Es war für uns aber immer klar, dass wir beide gemeinsam aufhören, so wie wir die Firma auch gemeinsam gekauft haben. Hat das VZ weitere Interessenten gefunden? Rudolf Thomann: Ja, das VZ schrieb unser Firmenprofil im Internet aus. Daraus ergaben sich weitere Kontakte zu einigen potenziellen Käufern. Schliesslich präsentierte uns das VZ zwei ernsthafte Interessenten, die den Kauf auch finanzieren konnten. Das war eine sehr komfortable Ausgangslage für uns, weil wir aus mehreren Kandidaten auswählen konnten. Wie ging es dann weiter? Alphonse Wicht: Ein Konkurrent wollte unsere Firma übernehmen. Als wir uns mit ihm nicht einig wurden, Sie haben sich dann für eine habe ich mit meinem VZandere Lösung entschieden. Rudolf Thomann (60) und Alphonse Wicht (70) haben die Berater gesprochen – eine Alphonse Wicht: Genau. Nachfolge in ihrem Unternehmen erfolgreich geregelt. Bank war für uns keine Wir haben das Unternehmen Option. Er organisierte ein Treffen, bei dem Spezialisten kürzlich an eine Gruppe von privaten Investoren aus der für Unternehmensnachfolge dabei waren. Region verkauft. Sie haben uns zugesichert, dass sie am Standort festhalten und auch die Firmenstruktur nicht ändern wollen. Kontinuität ist uns wichtig, denn viele MitWollte aus Ihren Familien oder dem Unternehmen arbeitende sind sehr lange dabei. Wir standen schon niemand die Firma übernehmen? länger in Kontakt mit diesen Investoren, die Verhandlungen Rudolf Thomann: Das hat sich leider nicht ergeben, obgerieten aber immer wieder ins Stocken. wohl wir beide Kinder haben. Natürlich haben wir auch ernsthaft geprüft, ob jemand aus der Firma als Nachfolger in Frage käme. Bis die passende Lösung gefunden war, sind mehrere Jahre vergangen. Standen Sie nie unter Zeitdruck? Was haben Sie unternommen, um potenzielle Käufer zu finden? Alphonse Wicht: Vor allem als ich auf die 70 zuging, gab 50 VZ VermögensZentrum, Beethovenstrasse 24, 8002 Zürich, Tel. 044 207 27 27, Fax 044 207 27 28, [email protected], www.vermoegenszentrum.ch 1/2/16 GOURMET Chefsache es schon Momente, in denen ich dachte, die Sache nähme kein Ende. Rudolf Thomann: Da ich deutlich jünger bin als mein Partner, hätte ich das Geschäft eine Weile alleine weiterführen und einen geeigneten Geschäftsführer suchen können. Finanziell standen wir glücklicherweise nie unter Druck, so schnell wie möglich verkaufen zu müssen. Dennoch wollten wir die Sache zu einem guten Ende bringen. Wenn Sie heute noch einmal bei null beginnen müssten mit Ihrer Nachfolgeplanung: Würden Sie etwas anders machen? Alphonse Wicht: Rückblickend wäre es vernünftiger gewesen, das VZ schon früher beizuziehen. Mit fortschreitendem Alter bin ich schon etwas unter Druck geraten, das hätte nicht sein müssen. Ich erinnere mich noch gut, dass unser Treuhänder schon vor etwa 10 Jahren empfahl, wir sollten uns langsam um die Firmenübergabe kümmern. Wir haben ihn fast ein bisschen belächelt damals, denn wir dachten noch lange nicht ans Aufhören. Sie haben die Firma 25 Jahre lang gemeinsam geführt. Fällt es Ihnen schwer, loszulassen? Rudolf Thomann: Bis jetzt nicht. Auf Wunsch der neuen Eigentümer bleiben wir noch zwei Jahre als Verwaltungsräte mit dem Unternehmen verbunden. Zudem arbeite ich den neuen Geschäftsführer so lange ein, bis es mich nicht mehr braucht. Es ist uns wichtig, das Unternehmen sorgfältig an unsere Nachfolger zu übergeben. Was empfehlen Sie Firmeninhabern, denen dieser Prozess erst bevorsteht? Rudolf Thomann: Wer sein Unternehmen verkaufen will, sollte es professionell bewerten lassen. So erspart man sich die Enttäuschung, dass man keine Käufer findet, weil man von einem unrealistisch hohen Wert ausgeht. Ratgeber Unternehmensnachfolge trägt dazu bei, dass die Übergabe der eigenen Firma an einen Nachfolger gelingt. u Herausgeber: VZ, 160 Seiten Paperback, Preis: 39 Fr. ISBN 978-3-906162-00-3 Dieser VZ-Ratgeber gibt Antworten auf alle wichtigen Fragen und Planung Unternehmer sollten ihre Nachfolge spätestens fünf bis zehn Jahre vor der Firmenübergabe planen. Sie gefährden sonst nicht nur den Fortbestand ihres Lebenswerkes und ihre Altersvorsorge, sondern schränken auch ihren Handlungsspielraum ein. u Optionen Die Autoren zeigen die unterschiedlichen Optionen mit Vor- und Nachteilen auf: Soll das Unter- nehmen von einem Familienmitglied weitergeführt werden? Kommt die Übergabe an Mitarbeitende in Frage, oder wäre ein Verkauf an Aussenstehende wie zum Beispiel einen Investor oder Konkurrenten die beste Lösung? u Steuern Steuern und Sozialversicherungsbeiträge können bei der Geschäftsübergabe einen grossen Teil des Erlöses auffressen. Inhaber sollten die Möglichkeiten der zweiten Säule ausschöpfen und die steuerlichen Vorteile einer AG oder GmbH nutzen, damit sie nicht unnötig viel zahlen. u Bewertung Die realistische Einschätzung des Unternehmenswerts ist die Basis für alle weiteren Schritte bis zur Übergabe einer Firma – sowohl für den Inhaber als auch für den Nachfolger. Die gebräuchlichsten Methoden sind im Ratgeber vorgestellt. u Verkauf Der Verkauf einer Firma ist anspruchsvoll und zeitintensiv. Zu einem erfolgreichen Abschluss kommt nur, wer strukturiert vorgeht und ein professionelles Vermarktungskonzept erarbeitet. BRAUCHT VON 0 AUF 200 °C NICHT MAL WIE FLOTT IST IHR KIPPER? Mit dem VarioCooking Center MULTIFICIENCY® und seinem patentierten VarioBoost™ Heizsystem sind Sie bis zu viermal schneller einsatzbereit*. Wartezeiten ade… Garantiert. Überzeugen Sie sich selbst. FRIMA CookingLIVE TEL.: 071 727 90 20 frima-online.com * Siehe Vergleichstabelle auf frima-online.com SIE SIND DER CHEF
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