„Bairisch“ oder „Bayerisch“ Bayern Altbayern, Franken, Bayerisch Schwaben. „bayerisch“ (das Staatsgebiet betreffend) „bairisch“ (die bairische Sprache betreffend). bairischer Dialekt der Umfang des ursprünglichen bajuwarischen Stammesgebiets mehr als 12 Millionen Sprecher größtes zusammenhängendes Dialektgebiet im deutschen Sprachraum. bayrische Dialekte > nicht immer bairisch drei große Dialektgruppen in Bayern: Bairisch Fränkisch Schwäbisch nächste Seite Wo spricht man Bairisch? Gebiete: In den Regierungsbezirken Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, Teilen von Oberfranken, Teilen des Regierungsbezirks Schwaben im Freistaat Bayern Im Großteil von Österreich Ausnahmen: Vorarlberg, Nordteil des Tiroler Außerfern Im deutschen Sprachgebiet Südtirols. In den Gemeinden Lusern, Fersental, Sappada (Bladen), Sauris, Timau in Oberitalien Im südlichen Vogtland in Sachsen In Samnaun in Graubünden (Schweiz) Bei der deutschsprachigen Bevölkerung in Süd- und Westböhmen, in Südmähren In einigen karpatischen Dörfern der Westukraine zwischen Uschgorod und Mukatschewo Bei den Hutterern in Kanada und den USA (das Hutterische). Bei der deutschsprachigen Bevölkerung in Westungarn Bei den Zipsern in der Ostslowakei In rumänischen Landler-Dörfer in Siebenbürgen (Großpold, Grossau, Neppendorf) und den Zipser-Siedlungen in Oberwischau in der Maramuresch und Kirlibaba in der Bukowina. In den brasilianischen Tirolerdörfer Treze Tílias (Dreizehnlinden) im Bundesstaat Santa Catalina und die Colônia Tirol in Espírito Santo Im Tirolerdorf Pozuzo in Peru • Von den Hutterern in Kanada und den USA gesprochene deutsche Sprachform (das Hutterische). eine Seite zurück nächste Seite Subdialekte im Bairischen Nordbairisch • größter Teil der Oberpfalz, • südöstlichste Teile von Oberfranken und Mittelfranken • nördlichster Teil von Oberbayern • südlichster Teil Sachsens (Südvogtland) Mischformen aus Nord- und Mittelbairisch • südöstlicher Oberpfalz, nördlichster Teil von Niederbayern Mittelbairisch • • • • größter Teil von Niederbayern und Oberbayern Stadtgebiet von München Süden der Oberpfalz und Stadt Regensburg Oberösterreich, Niederösterreich, Wien, Burgenland, Großteil von Salzburg, kleiner Teil der Steiermark, Mischformen aus Süd- und Mittelbairisch • Tiroler Unterland, Salzburg (ohne den Flachgau), die Obersteiermark, Burgenland Südbairisch • Hauptteil der Steiermark, Kärnten, der größte Teil von Tirol (inklusive Südtirol), die südlichste Spitze des Burgenlandes, Teile von Salzburg eine Seite zurück nächste Seite Bairisch Unterschiede: Bairisch - Standardsprache • Aussprache und Laute • Grammatik Wortbildung Konjugation Deklination Syntax •Wortschatz eine Seite zurück nächste Seite Aussprache und Laute Im Bairischen findet man im Vergleich zur Standardsprache (Hochdeutsch) eine andere Aussprache der Vokale mehr Diphthonge > Standarddeutsch: au, ei/ai, eu/äu in der Regel keine Umlaute eine Seite zurück nächste Seite Aussprache und Laute Die Vokale im Bairischen geschlossen - offen hell - dunkel a a a a e e i i o o o o u u geschlossen + hell offen + hell geschlossen + dunkel offen + dunkel geschlossen offen geschlossen offen geschlossen + hell offen + hell geschlossen + dunkel offen + dunkel geschlossen offen Fassl Kaas Gwand Faab Leffe lesn sitzn Wiesn Koffa Ros Ogga Dog putzn Nudl eine Seite zurück nächste Seite Aussprache und Laute Die Diphthonge im Bairischen au Zau ei/ai Reih / Mai ia Liacht äi Gäid oa Stoa ui Spui oi Hois ua Ruah ou Doud ea Stean eine Seite zurück nächste Seite Aussprache und Laute z. T. Verwendung einer besonderen Lautschrift, um bairisch zu schreiben. Beispiele: „a“ > geschlossen und hell: „à“ Bàggl Päckchen „o“ > lang und dunkel: „ō“ Mōgn Magen Nasallaute > Mõ/Mô bis jetzt > keine standardisierte Orthografie für das Bairische. eine Seite zurück nächste Seite Aussprache und Laute Standardsprache (Schriftsprache / Hochdeutsch) > Bairisch Vokalisierung Die r-Vokalisierung Am Silbenende wird ‚er’ > ‚a’: (ähnlich: Standardsprache) Vater > Vodda Butter > Budda verkaufen > vakaafa / vakaufa Nach Vokalen wird oft „r“ > „a“: Parlament > Baalament Berg > Beag Bei der Schreibung bleibt die r-Vokalisierung oft unberücksichtigt > ähnlich Standardsprache durch statt duach Wort statt Woad, eine Seite zurück nächste Seite Aussprache und Laute Standardsprache (Schriftsprache / Hochdeutsch) > Bairisch Vokalisierung Die l-Vokalisierung Nach Vokalen und Umlauten wird in der Regel „l“ > „i“ Soldat > Soidad kalt > koit Welt > Wäit holen > hoin „l“ nach „i“/ „ie“ / „ü“ / „üh“ > „ui“ bzw. „äi“ Mühle > Mui bzw. Mäi viel > vui bzw. väi Ilz > Uiz bzw. Äiz eine Seite zurück nächste Seite Aussprache und Laute Standardsprache (Schriftsprache / Hochdeutsch) > Bairisch a>a a>o al > oi e>e el > äi i>i il > ui / äi ie > ie ie > ia iel > ui / äi o>o o > ou ol > oi o>u u>u u > ua ul > ui Vokale Sand > Sand fragen > frogn Tal > Doi Messer > Messa, legen > legn Geld > Gäid, bellen > bäin Tisch > Disch, sitzen > sitzn hilf > huif / häif, wild > wuid / wäid Vieh > Vieh (auch: Viech) lieb > liab, riechen > riacha viel > vui / väi, zielen > zuin / zäin Vogel > Vogl rot > roud Stolz > Stoiz Sommer > Summa (stimmloses “S”) Suppe > Suppn Bruder > Bruada Schuld > Schuid eine Seite zurück nächste Seite Aussprache und Laute Standardsprache (Schriftsprache / Hochdeutsch) > Bairisch Umlaute ä>e ä>a äl > äi Äpfel > Epfe Käse > Kaas schälen > schäin ö>e ö>i öl > äi mögen > megn, schön > schee König > Kini, können > kinna Hölle > Häi ü>i ü>u ü > ia ü > ea ül > ui bzw. äi Schlüssel > Schlissl, dünn > dinn bücken > bugga, zurück > zruck , Küche > Kuchl müde > miad, grüßen > griaßn grün > grea, Blümchen > Bleamal Gefühl > Gfuih bzw. Gfäi, Mühle > Muih bzw. Mäih eine Seite zurück nächste Seite Aussprache und Laute Standardsprache (Schriftsprache / Hochdeutsch) > Bairisch Umlaute Wort mit ü Bairisch: neues Wort Rücken Buggl verrückt damisch küssen bussln pflücken brogga hübsch fesch Mücke Staunzn eine Seite zurück nächste Seite Aussprache und Laute Standardsprache (Schriftsprache / Hochdeutsch) > Bairisch Diphthonge au > au au > aa blau > blau, schauen > schaun Traum > Draam, Baum > Baam, eu > ei äu > ei äu > aa heute > heit, Teufel > Deife, Europa > Eiroba Mäuse > Meis, Häuser > Heisa Bäume > Baam, träumen > draama ei > oa ei > ei Teig > Doag, heißen > hoaßn, breit > broat Seite > Seitn, beißen > beißn, frei > frei eine Seite zurück nächste Seite Aussprache und Laute Standardsprache (Schriftsprache / Hochdeutsch) > Bairisch Diphthonge oa – ei > oans, zwoa, drei Standardsprache: ei > bairisch: oa - ei Laut mdh neuhochdeutsch altes ei ei ei z. B. Geiß, Stein, heizen mittleres ei î ei z. B. weiß, reiten Standardsprache: eu > bairisch: ei Laut mdh neuhochdeutsch junges ei iu eu z. B. neu, teuer, Kreuz bairisch oa, z. B. Goaß, Stoa, hoazn ei z. B. weiß, reitn englisch goat, stone, heat white, ride bairisch ei z. B. nei/neich, deia, Greiz eine Seite zurück nächste Seite Aussprache und Laute Standardsprache (Schriftsprache / Hochdeutsch) > Bairisch Diphthonge oa – ei Geistliche Wörter „ei“ nicht zu „oa“ Wörter aus dem Gottesdienst: Geist, Fleisch, heilig und Monatsname Mai (eigentlich: Goast, Floasch, hoalig, und Moa - existieren so im Bairischen nicht) eine Seite zurück nächste Seite Aussprache und Laute Standardsprache (Schriftsprache / Hochdeutsch) > Bairisch Diphthonge oa – ei Boa(r) oder Baier Sing. meist Baier, selten Boar Plural: Baiern aber: Bairin oft Boarin, da Bairin als „Bäuerin“ interpretiert werden könnte Landessprache: boarisch - das standarddeutsche „bairisch“ setzt sich zunehmend durch eine Seite zurück nächste Seite Aussprache und Laute Die Konsonanten im Bairischen Im Bairischen finden sich im Wesentlichen die Konsonanten, die man aus der Standardsprache kennt, allerdings sind harte Konsonanten weitaus seltener. eine Seite zurück nächste Seite Aussprache und Laute Standardsprache (Schriftsprache / Hochdeutsch) > Bairisch Konsonanten „p“ „t“ „k“ werden allgemein eher weich ausgesprochen wie „b“ „d“ „g“ Post > Bost Tisch > Disch Kranz > Granz Fleck > Fleg Regelmäßig gilt dies vor allem im Wortinneren zwischen Vokalen. Mutter > Muadda Kater > Koda Im Anlaut vor einem Vokal wird aber „k“ als „k“ gesprochen Käse > Kaas Kohle > Koin eine Seite zurück nächste Seite Aussprache und Laute Standardsprache (Schriftsprache / Hochdeutsch) > Bairisch Konsonanten Im Wortinneren zwischen Vokalen wird „b“ häufig zu „w“. sauber > sauwa Halbe > Hoiwe Gabel > Gowe Räuber > Raiwa stimmhaftes „s“ nie im Anlaut die Sonne > d´Sunn Das „r“ vor Vokalen wird in den meisten Gegenden gerollt (Zungen-r). rout Pfarra eine Seite zurück nächste Seite Aussprache und Laute Standardsprache (Schriftsprache / Hochdeutsch) > Bairisch Konsonanten „sp“ und „st“ - Silbenanfang wie Standardsprache sp > schp Sport > Schport st > scht Stoff > Schtoff „sp“ und „st“ - manchmal Silbenmitte/Silbenende unterschiedlich zur Standardsprache sp > schp räuspern > reischpan st > scht Durst > Duascht aber: Kunst, Mist, fest eine Seite zurück nächste Seite Grammatik Wortbildung Deklinationen Konjugationen Syntax eine Seite zurück nächste Seite Grammatik Wortbildung Das Suffix „-en“ In der Regel wird das „e“ getilgt. Garten > Gartn; waschen > woschn; reiten > reitn Endet der Stamm auf „d”, wird auch das „d“ getilgt. Laden > Lon; leiden > lein Endet der Stamm auf „g”, wird „g“ und „n“ getauscht. Wagen > Wong; mögen > meng Endet der Stamm auf „b”, wird „b“ und „n“ zu „m“. haben > ham; oben > om Endet der Stamm auf „f”, „ch“, „k“, „m“, „n“ wird „en“ meist zu „a“ . Haufen > Haufa; machen > mocha; schmecken > schmegga schwimmen > schwimma; rennen > renna eine Seite zurück nächste Seite Grammatik Wortbildung Präfix „ge-“ bei Substantiven wird in der Regel auf „g-“ reduziert. Gewinn > Gwinn Gesetz > Gsetz Gesicht > Gsicht Gefühl > Gfui bzw. Gfäi vor p, t, k, b, d, g bleibt „Ge“ Gebäude > Gebai Geburt > Geburd Geduld > Geduid Gedächtnis > Gedechtnis Getränk > Gedrenk Gepäck > Gebeck eine Seite zurück nächste Seite Grammatik Wortbildung Präfix „ge-“ bei Partizip II und Adjektiven wird in der Regel auf „g-“ reduziert. gelaufen > glaufa gemacht > gmocht geschlafen > gschlofa gefallen > gfoin gesund > gsund gerade > grod vor p, t, k, b, d, g verschwindet „ge-“ bei Partizipien meistens gegangen > ganga getrunken > trunga gekocht > kocht getan > do gebracht > brocht aber: geborn eine Seite zurück nächste Seite Grammatik Wortbildung Das Suffix „-el“ Beim Suffix „-el“ wird zum Teil das „e“, Nagel > Nogl Schlüssel > Schlissl Vogel > Vogl dunkel > dunkl zum Teil das „l“ getilgt. Stiefel > Stiefe Apfel > Opfe Schnabel > Schnowe Teufel > Deife eine Seite zurück nächste Seite Grammatik Wortbildung Im Gegensatz zur Standardsprache gibt es in der bairischen Sprache kaum Substantive auf „-e“. Straße > Straß Farbe > Faab Grenze > Grenz Hilfe > Häif bzw. Huif Weide > Woad Oft wir ein „-n“ angehängt. Vase > Vasn Suppe > Subbn Tasche > Daschn Wiese > Wiesn Kerze > Kerzn Brille > Bräin bzw. Bruin eine Seite zurück nächste Seite Grammatik Wortbildung Verkleinerungsformen (Diminution) Im Bairischen verwendet man zwei Deminutivformen. Wie in der Standardsprache wandeln Diminutivsuffixe das Genus in neutrales Geschlecht Standardsprache: der Hund das Hündchen das Hündlein Bairisch: da Hund ´s Hundal / ´s Hundl ´s Hundi Die Deminutivform mit „i“ ist nicht immer möglich. Hochdeutsch das Männchen Bairisch -l/-al ´s Mandal Bairisch -i (e) das Häuschen ´s Haisl/-al das Kindchen ´s Kindl/-al das Häschen ´s Hasal ´s Hasi das Mädchen ´s Madl/Medal ´s Medi eine Seite zurück nächste Seite Grammatik Wortbildung Verkleinerungsformen (Diminution) Deutlich Unterschiede zwischen der Standardsprache und dem Bairischen in Häufigkeit und Bedeutung von Diminutivformen. - Diminutive im Bairischen häufiger - markierten Varianten Die Form mit „-al“ hat nicht immer die gleiche Bedeutung wie die die Form mit „-l“ z. B. ‚Haisl’, bedeutet auch ‚Toilette’, während ‚Haisal’ ein ‚kleines Haus’ bezeichnet. ‚Biachl‘ bedeutet ‚Buch‘, aber ‚Biachal‘ ein kleines (unbedeutendes) Buch - Diminutiv wird häufig genutzt, um Vertrautheit oder Zugeneigtheit zu erzeugen. Bedeutung: nicht Kleinheit, sondern emotionale Nähe > z. B. bei ‚Schatzi’. eine Seite zurück nächste Seite Grammatik Wortbildung Teilweise wird der Diminutiv nicht mehr als Verkleinerungsform empfunden: Bild > Buidl Blatt > Bladdl Kleid > Gleidl Schild > Schuidl Fahrrad > Radl Lied > Liadl Schwalbe > Schwaiwal eine Seite zurück nächste Seite Grammatik Deklination Geschlecht (Genus) und Fälle (Kasus) Es gibt wie in der Standardsprache drei Genera, maskulin, feminin, neutral aber es gibt nur drei Fälle: Nominativ, Dativ, Akkusativ. eine Seite zurück nächste Seite Grammatik Deklination Geschlecht (Genus) und Fälle (Kasus) best. maskulin feminin neutrum Plural Nom: da Hund d’Katz as/’s Roß de Leid/d’Leid Dat: `m/am/an Hund da Katz `m/am/an Roß de Leid Akk: `n Hund d’Katz as/’s Roß de Leid/d’Leid unbest. maskulin feminin neutrum Plural Nom: a Hund a Katz a Roß (oa/oi) Leid Dat: am Hund ana Katz am Roß (oa/oi) Leid Akk: an Hund a Katz a Roß (oa/oi) Leid eine Seite zurück nächste Seite Grammatik Deklination Fälle (Kasus) Der Genitiv wird umgangen mit der Präposition ‚von’ und dem Dativ. Des is `s Haus vo meim Ongl. Wo is bloß da Hund vom Nachbarn? oder mit dem Dativ und einem Possessivartikel Wem sei Huat is denn des? - Am Schoß sei Huat. eine Seite zurück nächste Seite Grammatik Deklination Namen erhalten im Bairischen einen Artikel: Peter > da Beda Konrad > da Koni Veronika > d´Vroni Ursula > d‘Uschi Mariechen > `s Maral Ich fahre zu Georg. > I foah zum Schoß. eine Seite zurück nächste Seite Grammatik Deklination Einzahl und Mehrzahl (Numerus) Singular da Dog ‘s Haus da Fuaß ‘s Kind d’Frau da Wong da Fisch Plural de Dog d’Haisa d‘Fiaß d’Kinda d’Fraun d’Weng d’Fisch Änderung: null Diph.+Suf. Diph. Suf. Suf. Vok. Vok. kurz Die Klasse im Standarddeutschen entspricht nicht immer der Klasse im Bairischen eine Seite zurück nächste Seite Grammatik Konjugation „haben“ Infinitiv: hom - Part. Perf. ghobt i hob mia ham du host ihr/es habts er/si hot se ham i hed mia hetn du hedst ihr/es hets er/si hed se hetn Konjunktiv: eine Seite zurück nächste Seite Grammatik Konjugation „sein“ Infinitiv: sei - Part. Perf. gwen i bi(n) mia san(d) du bist ihr/es sads er/si is se san(d) i waar mia waarn du waast ihr/es waarts er/si waar se waarn Konjunktiv: eine Seite zurück nächste Seite Grammatik Konjugation „tun“ Infinitiv: doa - Part. Perf. do i dua mia dean du duast ihr/es deats er/si duat se dean i daat mia daatn du daast ihr/es daats er/si daat se daatn Konjunktiv: eine Seite zurück nächste Seite Grammatik Konjugation sagen gehen Präsens i sog i geh Vergangenheit i hob gsogt i bi(n) ganga “doppeltes Perfekt” i hob gsogt ghobt i bi(n) ganga gwen Zukunft i werd song i werd geh Konditional Präsens i daat song i daad geh Konditional Vergangenheit i hed gsogt i waar ganga eine Seite zurück nächste Seite Grammatik Syntax Auch in der Satzlehre gibt es typisch bairische Konstruktionen. Doppelte Verneinung: Er hot koa Geduid ned. Des hob i nia ned gsogt. So hob i des auf koan Foi ned gmoant. eine Seite zurück nächste Seite Grammatik Syntax „wo“ bei Relativsatz der Mo, wo des gsogt hot de Sachan, wo i dia gebn hob vor dem „wo“ kann ein Relativpronomen stehen der Wogn, der wo do steht de Biachl, de wo i dia zoagt hob eine Seite zurück nächste Seite Grammatik Syntax Vergleiche mit „wie“ Im Bairischen verwendet man bei Vergleichen immer „wie“. Sie is so oid wia du. Er is äida wia du. I bi lenger blim, wia i gmoant hob. Allerdings kann „wie“ mit „als“ noch ergänzt werden. Des Haus is gressa ois wia des ander. Des oane war ned so teia ois wia des ander. Er hot mehra trunga, ois wia guad gwen is. Zitat (Goethe: Faust): Da steh ich nun, ich armer Tor und bin so klug als wie zuvor. eine Seite zurück nächste Seite Wortschatz Ortsangaben Adverbien: auffa - auße - eine - ume - fiare - owe - drunt - drom Standardsprache Bairisch hier/da do dort dot oben om unten unt hinten hint vorne vorn dort oben drom dort unten drunt dort drüben drent hier düben herent in an / en in (Stadt bzw. Land ohne Artikel) z´ eine Seite zurück nächste Seite Wortschatz Ortsangaben Adverbien: aufa - auße - eine - umme - fiare - owe - drunt - drom Standardsprache Bairisch herein - hinein eina - eine heraus - hinaus außa - auße herab - hinab owa - owe herauf - hinauf aufa - aufe herüber - hinüber umma - umme nach vorne fiare nach hinten hintere herum umanad / umadum vorwärts voawerts rückwärts redur, en aschling eine Seite zurück nächste Seite Wortschatz Ortsangaben Ortsangaben werden gerne doppelt abgesichert. Standardsprache Bairisch im Wohnzimmer en da Stubn drin in Passau z´Bassa drin in München z´Minga obn in Österreich z´Esterreich drent ins Haus as Haus eine auf den Berg auf ´n Berg aufe über die Brücke iber Brugg umme ins Tal as Doi owe aus der Stadt aus da Stodt außa/auße eine Seite zurück nächste Seite Wortschatz Interjektionen A geh! / A geh weida! Ausdruck von Überraschung / Unglauben Hör ma auf! Ausdruck von Skepsis / Überraschung gäi, gäin S‘ Partikel der Rückversicherung (nicht wahr!) fei Verstärkung / Betonung o mei Ausdruck von Schwermut, Geringschätzung, Ablehnung eha Ausdruck von Überraschung / evtl. Bedauern eine Seite zurück nächste Seite Wortschatz Begrüßung - Verabschiedung Gu Moang! / Go Moang! Guten Morgen! Griaß God! Grüß Gott! / Guten Tag! Griaß de (God)! (Gott) grüße dich! Griaß Eahna (God)! (Gott) grüße Sie! Guad(e) Nacht? Gute Nacht! Servas! / Servus! Hallo! Servas! / Servus! Tschüss! Hawedehre! Hallo! / Tschüss! (Es ist mir eine Ehre! Ich habe die Pfiad de God! Ehre!) Pfiad Eahna God! (Gott) behüte dich! Auf Wiedersehen! Mahlzeit? (Gott) behüte Sie! Auf Wiedersehen! Guten Appetit! / Mahlzeit! eine Seite zurück nächste Seite Wortschatz Französische Wörter wisawi (gegenüber), Drodoa (Bürgersteig), Bodschambal (Nachttopf), Baderr (Erdgeschoss) Barablui (Regenschirm) eine Seite zurück nächste Seite Wortschatz Schimpfwörter (Beispiele) Bazi Bauernfünfa Bierdimpfe Breznsoiza Dibbfalscheissa Dregghamme Gschwoischädl Haumdaucha Kaschperlkopf Lackl Letschnbene Matz Ratschkathl Rotzlöffe Schwammerlkopf Woisla Zwiderwurzn Schelm, Lump, Taugenichts rüder, grobschlächtiger Mensch Wirtshaushocker, dumpfer Mensch Dummkopf, Feigling, Weichei Pedant rücksichtsloser, hinterhältiger Mensch arroganter Mensch, Angeber unwissender Mensch, Dummkopf nicht ernst zu nehmender, alberner Mensch ungehobelter, unhöflicher Mensch Langweiler, fader Mensch durchtriebene, liederliche Frau geschwätzige Frau unerzogenes Kind, Bengel Depp, Dummkopf ständig jammernder Mensch mürrischer Mensch, Miesmacher, Pessimist eine Seite zurück nächste Seite Wortschatz Bairische Wörter (Beispiele) a aa aufmandln / aafmandln aufmischn / aafmischn da Baaz babba da Babbadegl benzn ‘s Biafuizl biesln da Blafon ‘s Blaugraud da Blembe da Bleschl d’ Boazn da Boda da Bua da Budda ein (Artikel) auch aufbegehren verhauen, verprügeln der Schlamm, der Dreck kleben der Pappkarton dränglen, lästig sein (bei Kindern) der Bierdeckel urinieren die Zimmerdecke der Rotkohl das Gerümpel die Zunge das Bierlokal der Friseur der Junge, der Sohn die Butter eine Seite zurück nächste Seite Wortschatz Bairische Wörter (Beispiele) dabotzt dabresln dafeid da Dampf da Dandla darenna ‘s Deandl ‘s Diandl ‘s Della da Diredare dodschat drazn ‘s Drum da Dschambsdara da Dusl da Eadepfe d’ Edasch d’ Eibrenn eigschnabbd (viel) kleiner als der Durchschnitt müde werden, einschlafen; verlieren, verunglücken vergammelt, verfault der Rausch der Händler jemanden an-, überrempeln; tödlich verunglücken das Mädchen traditionelle Tracht für Frauen der Teller das Bargeld tölpelhaft andere ärgern (großes) Teil Freier, Liebhaber das Glück (Gegenteil von Pech) die Kartoffeln die Etage, das Stockwerk die Mehlschwitze beleidigt eine Seite zurück nächste Seite Wortschatz Bairische Wörter (Beispiele) ‘s Egg fesch ‘s Fleischpflanzal d’ Fozn da Foznschbangla da Fuaß d’ Gaudi da Gloife a Glump da Gnedl ‘s Grachal ‘s Graffe graislig grantig graxln ‘s Gseichds d’ Scheinshaxn da Haxn die Ecke hübsch die Frikadelle das Gesicht, der Mund, die Schläge der Zahnarzt der Fuß und das Bein der Spaß, die Freude, der Lärm der Halunke minderwertige Ware der Kloß die Limonade das Gerümpel, unnützes Zeug hässlich schlecht gelaunt klettern das Schwarzgeräucherte (Fleisch) die Schweinshaxe der Fuß, das Bein eine Seite zurück nächste Seite Wortschatz Bairische Wörter (Beispiele) hi hoaglig bzw. hoaglad hogga a Hoiwe ibaroi da Janka da Kribbe d’ Letschn da Lenz ‘s Loawe da Loawedoag ‘s Mei d’ Maruin ‘s Massl ‘s Noagal ‘s Oa Obacht! obandln tot; kaputt; erschöpft wählerisch (bei Speisen) sitzen ein 1/2 Liter Bier überall die Trachtenjacke ungezogener Junge das Gesicht der Frühling das Brötchen der Brötchenteig der Mund die Aprikose das Glück, der Vorteil (Gegenteil von Pech) die Neige, der Getränkerest das Ei Achtung! flirten eine Seite zurück nächste Seite Wortschatz Bairische Wörter (Beispiele) a Obazda d’ Oibbm ia Oida sei Oide olle damalang ozapfa Pfia de! quasi da Radi resch ‘s Ribbal saggrisch d’ Schaa d’ Schandamarie schbaim staad a Stambal ‘s Schmanggal ‘s Schmoiz bayerische Käsespezialität die Alpen ihr Ehemann seine Ehefrau ständig, andauernd ein Bierfass anstechen Auf Wiedersehen! sozusagen der Rettich knusprig das Kassler sehr die Schere die Polizei sich übergeben, spucken ruhig ein Glas Schnaps die Delikatesse, Spezialität das Schmalz, die Kraft eine Seite zurück nächste Seite Wortschatz Bairische Wörter (Beispiele) da Schnaggla / Schnaggl da Schogglad da Schwammal d’ Schwemm Seawas! da Semft d’ Semme umma / umara ummasunsd d’ Wadschn a Wambn ‘s Wammal wief zach zamrugga zefix (no amoi) da Zwetschgndatschi zwieda der Schluckauf die Schokolade der Pilz eine einfache Wirtschaft (früher: Pferdeschänke) Hallo! der Senf das Brötchen etwa (bei Uhrzeit: ca. um) umsonst die Ohrfeige ein (dicker) Bauch das Bauchfleisch (durchwachsenes Schweinefleisch) lebendig; umtriebig, clever zäh zusammenrücken; aneinander geraten (neg.) verdammt (noch einmal) der Zwetschgenkuchen schlecht gelaunt, unsympathisch eine Seite zurück nächste Seite Literatur: Carl Amery: Leb wohl geliebtes Volk der Bayern R.W.B. McCormack: Tief in Bayern Bruno Jonas: Gebrauchsanweisung für Bayern Oskar Maria Graf: Das bayrische Dekameron Wilhelm Störmer: Die Baiuwaren (Von der Völkerwanderung bis Tassilo III.) Internet: http://www.bayrisches-woerterbuch.de/aussprache.html http://de.wikipedia.org/wiki/Bairische_Dialekte http://www.bayrisch-lernen.de eine Seite zurück ENDE
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