ORIGINALBEITRAG ❚ R. Heinrich-Weltzien1, J. Kühnisch1, T. Oehme1, K. Weerheijm2, L. Stößer1 Die Laserfluoreszenzmessung zählt gegenwärtig zu den Erfolg versprechendsten nicht invasiven Methoden zur Okklusalkaries-Diagnostik. Während In-vitro-Studien eine hohe Reproduzierbarkeit und Validität für das Laserfluoreszenz-Gerät DIAGNOdent (KaVo, Biberach) aufzeigen, sind klinische Untersuchungen bislang nur begrenzt verfügbar. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Eignung von DIAGNOdent (Dd) zur Diagnostik der Okklusalkaries im Vergleich zu einer graduierten visuellen Inspektion (VI) und Röntgendiagnostik mit Bissflügelaufnahmen (BW) zu prüfen. Es wurden 281 Okklusalflächen bleibender Molaren von 97 Patienten untersucht. Nach bioptischer Validierung der Fissuren (248 Molaren) wiesen 24 Zähne eine Schmelz- und 224 eine Dentinkaries auf. Die Diagnostik von Dentinläsionen mit Dd zeigte die höchste Sensitivität (0,93), Spezifität (0,63) und Übereinstimmung (0,89); es folgten BW mit den Werten 0,70, 0,96 und 0,69. Die niedrigste Sensitivität (0,25) und Übereinstimmung (0,25) verbunden mit der höchsten Spezifität (1,00) wurden für die VI aufgefunden. Im Ergebnis der Studie kann geschlussfolgert werden, dass eine sorgfältige VI und ergänzende Diagnostik mit Dd und/oder BW eine sichere Detektion der versteckten okklusalen Dentinkaries erlaubt. Schlüsselwörter: Kariesdiagnostik, Okklusalkaries, versteckte Karies, DIAGNOdent 1 2 Friedrich-Schiller-Universität Jena, Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde/ Bereich Erfurt, Poliklinik für Präventive Zahnheilkunde, Direktor: Prof. Dr. Dr. L. Stößer Academic Centre for Dentistry, Department of Cariology Endodontology Pedodontology, Amsterdam (Niederlande) Oralprophylaxe 25 (2003) 2 Okklusalkaries-Diagnostik – Ein Vergleich von DIAGNOdent mit konventionellen Methoden Einleitung Mit der Veränderung des klinischen Erscheinungsbildes und dem Verhalten kariöser Läsionen im Zuge des Kariesrückganges wurde insbesondere die Diagnostik kleiner und nicht kavitierter Läsionen deutlich schwieriger [3, 10, 11, 31]. Die Progression der Läsionen vollzieht sich zunehmend unter einer intakt erscheinenden okklusalen Schmelzschicht, so dass selbst ausgedehnte Dentinläsionen durch den klinisch gesund erscheinenden Schmelz maskiert werden [22, 32]. Da sich diese Kariesform der traditionellen Befundung entzieht und nur im Röntgenbild sichtbar ist, wurde sie im angelsächsischen Schrifttum mit dem Begriff der „hidden caries“ – versteckte Karies – beschrieben [33]. Der Wert der zahnärztlichen Sonde als Diagnostik-Instrument wurde in diesem Zusammenhang grundsätzlich in Frage gestellt. Ihre Verwendung führt in der Regel zu keinem diagnostischen Gewinn, wohl aber zur Schädigung von gesunder Zahnhartsubstanz und zur Zerstörung remineralisierbarer initial kariöser Läsionen [4, 13 bis 15, 20]. Demgegenüber wurde der Wert der Bissflügelaufnahme für die Diagnostik der „hidden caries“ in den letzten zehn Jahren deutlich herausgestellt [3, 11, 31, 32]. Im Gegensatz zu den approximalen Schmelzläsionen entziehen sich okklusale jedoch der röntgenografischen Diagnostik mit Bissflügelaufnahmen und damit auch einer präventiven oder Substanz schonenden Frühbehandlung. In Anbetracht dieser Problematik setzten sich verschiedene Forschungsgruppen verstärkt mit den Fragen einer verbesserten Kariesdiagnostik im Bereich der okklusalen Fissuren auseinander. Neben der elektrischen Widerstandsmessung wurden vor allem lichtund laseroptische Verfahren intensiver untersucht. Das erste Gerät zur Laser- © Deutscher Ärzte-Verlag, Köln fluoreszenzmessung ist das DIAGNOdent (KaVo, Biberach, Deutschland), das 1998 auf dem Markt eingeführt wurde. Das Grundprinzip des Gerätes basiert auf der unterschiedlichen Fluoreszenzintensität gesunder und kariöser Zahnhartsubstanz, die mit rotem Anregungslicht (655 nm) ausgelöst werden kann. Der kariös bedingte Fluoreszenzanstieg wird vor allem auf bakterielle Stoffwechselprodukte in der kariösen Läsion zurückgeführt. Untersuchungen der Arbeitsgruppe um Hibst zum Fluoreszenzverhalten oraler Mikroorganismen zeigten, dass Actinomyces odontolyticus, Bacteroides intermedius, Candida albicans, Corynebacterium und Pseudomonas aerigunosa aufgrund ihrer Proto- oder Coproporphyrin-Synthese typische Fluoreszenzpeaks bei 620 und 635 nm aufweisen [9, 12, 25]. Actinomyces odontolyticus und Bacteroides intermedius sollen dabei vorrangig für die Biosynthese des endogenen Protoporphyrin in der kariösen Läsion verantwortlich sein. Sowohl In-vitro- als auch In-vivoStudien konnten eine sehr gute Reproduzierbarkeit der Diagnostikmethode und der Untersucher aufzeigen [1, 1618, 27]. Pereira et al. beobachteten jedoch eine nicht unerhebliche Geräte- und Untersuchervariabilität [21]. Die Unterschiede zwischen den In-vitro-Studien dürften durch die Fluoreszenzabnahme mit zunehmender Lagerungszeit und mit der Nutzung unterschiedlicher Lagerungsmedien erklärbar sein [7, 26]. Die klinische Datenbasis ist mit etwa 400 validierten Zähnen bislang begrenzt (Tab. 1). Da eine Validierung der Befunde nur bei dem klinischen Verdacht einer Schmelz- oder Dentinkaries erfolgte, fehlen validierte Daten für die „klinisch gesunde“ Okklusalfläche; der Anteil validierter Schmelzläsionen ist ebenfalls sehr gering. Aufgrund dieser Datenlage war es das Ziel der vorliegenden Studie, das 77 R. Heinrich-Weltzien et al.: Okklusalkaries-Diagnostik – Ein Vergleich von DIAGNOdent mit konventionellen Methoden Studie Anzahl Patienten Zahntyp Prämolar Gesamt Braun et al. (2000) Keine Angaben Keine Angaben 15 - 37 23 60 Lussi (2000) 105 Keine Angaben 150 (*) 16 90 106 Lussi et al. (2001) 240 332 (+) 29 146/49 224 Molar 74 % 26 % Anzahl validierter Läsionen D0 D1-2 D3-4 Gesamt * 44 Zähne, die keinerlei Anzeichen einer kariösen Läsion aufwiesen, wurden nicht validiert + 108 Zähne, die keinerlei Verfärbungen, Opazitäten oder visuelle und röntgenografische Zeichen einer Karies aufwiesen, wurden nicht validiert Tabelle 1 Datenbasis zur Diagnosegenauigkeit des Laserfluoreszenzgerätes DIAGNOdent aus klinisch validierten Studien Läsion N DIAGNOdent-Wert SD Minimum x D1-2 24 D3 58 D4 166 20,8 * 39,9 * 67,8 * ] ] Maximum 11,2 4 45 20,5 9 99 27,2 12 99 Tabelle 2 Laserfluoreszenz-Wert (DIAGNOdent) in Bezug zur Ausdehnung der okklusalen Läsion (* Wilcoxon-Test: p ≤ 0.05) Diagnostikmethode (Grenzwerte) Sensitivität Spezifität Übereinstimmung (k) Visuell (0, 1, 2 vs. 3, 4) 0,25 1,00 0,25 Röntgen (0 vs. 2) 0,70 0,96 0,69 DIAGNOdent (0-20 vs. ≥20) 0,93 0,63 0,89 laseroptische Diagnostikverfahren mit dem DIAGNOdent-Gerät im Vergleich zu einer differenzierten visuellen und röntgenografischen Untersuchung zu prüfen. Patientengut und Untersuchungsmethoden In die Untersuchung wurden 281 Molaren, die keine Glatt- und Approximalkaries sowie Fissurenversiegelung oder orthodontische Bänder aufwiesen, einbezogen. Das mittlere Alter der 97 Patienten betrug 19 Jahre. Nach vorliegendem Einverständnis der Patienten wurden die Zähne einer visuellen, röntgenografischen und laseroptischen Befundung unterzogen, die nachfolgend bioptisch validiert wurde. Vor der Untersuchung wurden die Zähne professionell mit einem Pulverstrahlgerät gereinigt. Die Zahnoberfläche wurde anschließend mit Wasserspray für zehn Sekunden abgespült. Nach relativer Trockenlegung erfolgte die visuelle Befundung der Okklusalflächen bei standardisierter Beleuchtung durch die zahnärztliche Operations- 78 Tabelle 3 Sensitivität, Spezifität und Übereinstimmung der visuellen, röntgenografischen und laseroptischen Kariesdiagnostik auf Dentinkariesniveau (Goldstandard) leuchte und Nutzung einer zweifachen Vergrößerungslupe anhand der von Ekstrand et. al. [5] definierten Beurteilungskriterien, die vorrangig auf die Erfassung von Opazitäten und Verfärbungen der Okklusalfläche neben Mikrokavitäten und Kavitationen fokussiert. Unter Beibehaltung der relativen Trockenlegung wurde die laseroptische Untersuchung durchgeführt. Nach der Bestimmung der Zahnkonstante wurde das Fissurenrelief mit der A-Sonde des DIAGNOdent-Gerätes leicht rotierend abgefahren und der maximale Fluoreszenzwert registriert. Nach Lussi et al. [18] entsprechen Fluoreszenzwerte von 0 bis 13 einer gesunden Fissur, Werte von 14 bis 20 einer Schmelzkaries und Werte >20 einer Dentinkaries. Die röntgenografische Untersuchung basierte auf der Auswertung von Bissflügelaufnahmen, die mit einem Lupenbetrachter bei zweifacher Vergrößerung und Fremdlichtabschirmung nach den von Weerheijm et al. [32] definierten Kriterien vorgenommen wurde. Als positiver Befund wurde eine umschriebene Radioluzenz im Dentin unterhalb der okklusalen Schmelzschicht bewertet. Die bioptische Validierung der Fissur erfolgte unter minimal invasiven Behandlungsaspekten. Unter Verwendung einer metrischen Sonde (2 mm-Einteilung) wurde die Läsionstiefe auf dem D1-2-, D3- und D4-Niveau vorgenommen. Zur vergleichenden Bewertung der Diagnosegenauigkeit der Methoden wurden die Güteparameter Sensitivität und Spezifität herangezogen; der Cohen´s Kappa-Wert (k) wurde als Maß für die Zuverlässigkeit verwandt. Ein Kappa-Wert von 1 repräsentiert eine absolute Übereinstimmung, Werte zwischen 0,75 bis 0,99 sprechen für eine sehr gute, Werte zwischen 0,4 bis 0,75 für eine gute und Werte bis 0,4 für eine marginale Übereinstimmung [6]. Ergebnisse Nach der bioptischen Validierung der Fissuren von 248 Molaren wiesen 24 Zähne eine Schmelz- und 224 eine Dentinkaries auf (Tab. 2). Von 33 Zähnen, die nach allen drei Diagnostikverfahren keinen Hinweis auf das Vorliegen einer kariösen Läsion zeigten, wurden die Fissuren nicht eröffnet. Die LaserfluoreszenzWerte der validierten Läsionen unterschieden sich signifikant; Läsionen auf dem D4-Niveau wiesen die höchsten DIAGNOdent-Werte auf (Tab. 2). Die vergleichende Bewertung der drei Diagnostikmethoden anhand der gängigen Güteparameter zeigte, dass für versteckte Dentinläsionen mit der Laserfluoreszenzmessung die höchste Sensitivität (0,93), Spezifität (0,63) und Übereinstimmung (0,89) vorlag; es folgte die Röntgendiagnostik anhand von Bissflügelaufnahmen (Tab. 3). Die visuelle Befundung wies die niedrigste Sensitivität (0,25) und Übereinstimmung (0,25) in Kombination mit der höchsten Spezifität (1,00) auf (Tab. 3). Diskussion Begleitend zum Rückgang der Kariesverbreitung zeigten zahn- und zahnflächenbezogene Analysen des Kariesbefalls deutliche Veränderungen des kariösen Befallsmusters bei Kindern und Jugendlichen auf. Die Karies konzentriert sich vorwiegend auf die Molaren, wobei die Okklusalfläche die am häufigsten betroffene Zahnfläche ist; in Abhängigkeit vom Alter der untersuchten Populationen entfallen zwischen 50 und 85 % des Gesamtkariesbefalls auf die Fissuren und Grübchen [8, 28]. Aus dieser epidemiologischen Situation leitet sich somit die große Bedeutung einer frühzeitigen Diagnostik der Okklusalkaries ab. Oralprophylaxe 25 (2003) 2 R. Heinrich-Weltzien et al.: Okklusalkaries-Diagnostik – Ein Vergleich von DIAGNOdent mit konventionellen Methoden In der vorliegenden klinischen Vergleichsstudie zur Diagnosegenauigkeit der visuellen, röntgenografischen und laseroptischen Diagnostik konnten im Wesentlichen die Ergebnisse der ersten klinischen Untersuchungen von Lussi [17] und Lussi et al. [18] bestätigt werden. Während in beiden Studien ein DIAGNOdent-Wert von > 20 als optimaler Grenzwert für das Vorliegen einer Dentinläsion (D3) angegeben wurde, korrigierten die Autoren [18] in der jüngsten Arbeit den Fluoreszenzwert für die gesunde Okklusalfläche und für die Schmelzkaries um je einen Prozentpunkt nach unten bzw. nach oben. Der Berechnung der Güteparameter in dieser Untersuchung lagen letztere als Grenzwerte zugrunde. Obwohl für die laseroptische Diagnostik auf dem Dentinkariesniveau eine vergleichbar hohe Sensitivität (0,93) und Übereinstimmung (0,89) wie in den früheren Studien [17, 18] aufgefunden wurde, lag hingegen die Spezifität mit mehr als 20 % deutlich niedriger. Dieser Unterschied erklärt sich im Wesentlichen durch die Einbeziehung nicht validierter „gesunder Okklusalflächen“ (Tab. 1) in die Berechnung der Güteparameter, die in der vorliegenden Studie ausgeschlossen wurden. 33 Molaren, die aus ethischen Gründen aufgrund fehlender klinischer, röntgenografischer und laseroptischer Zeichen einer kariösen Läsion keiner bioptischen Validierung (Fissurotomie) unterzogen wurden, waren ausgeschlossen. Mit diesem Vorgehen wurde somit dem Problem möglicher falsch negativer Befunde, die bei klinischen Studien ein generelles Problem darstellen, begegnet. Unabhängig von diesen Betrachtungen wurde für die „gesund befundeten“ Molaren ein DIAGNOdent-Wert von 12,6 (sd 6,0; Minimum: 1; Maximum: 28) ermittelt. Dieser Wert entspricht den empfohlenen Wertebereichen von 0 bis 13 bzw. 0 bis 14 für gesunde Fissuren [17, 18]. Mit insgesamt nur 24 validierten Schmelzläsionen war wie auch in den früheren Studien [17, 18] der Anteil von D1-2-Läsionen im Vergleich zur Anzahl von D3- und D4-Läsionen gering. Wenn für Schmelzläsionen DIAGNOdent-Werte von 14 bis 20 [18] bzw. 15 bis 20 [17] angegeben werden, so muss kritisch angemerkt werden, dass die Datenbasis für diese Angaben bislang sehr begrenzt ist (Tab.1) und dringend mehr validierte Untersuchungen benötigt werden, um die Aussagekraft von DIAGNOdent-Grenzwertbereichen für das D1-2-Niveau zu erhöhen. Der Blick auf die Standardabweichung sowie den Minimum- und Maximumwert (Tab. 3) untermauert Oralprophylaxe 25 (2003) 2 die Notwendigkeit einer vorsichtigen Interpretation der DIAGNOdent-Werte bei der Diagnosefindung. Im Gegensatz zu den positiven Erfahrungen mit den visuellen Beurteilungskriterien nach Ekstrand et al. [5] wurde nur eine niedrige Sensitivität (0,25) und Übereinstimmung (0,25) ermittelt, während die Spezifität der visuellen Diagnostik mit 1,0 den höchsten Wert aufwies. Somit wurden alle gesunden Okklusalflächen auch korrekt als gesund erkannt. Dem steht jedoch ein Anteil von 75 % nicht erkannter kariöser Okklusalflächen gegenüber. Der Problembereich ist nach wie vor die verfärbte Fissur, die der differentialdiagnostischen Abklärung einer Verfärbung, Schmelz- oder Dentinkaries bedarf. Ohne Lufttrocknung erkennbare braun verfärbte Fissuren waren bei den 19-jährigen Patienten in der Mehrzahl der Fälle mit einer D3- bis D4-Läsion assoziiert [19]. Da Ekstrand et al. [5] an Weisheitszähnen mit ausgeprägten Braunverfärbungen des Fissurenreliefs in etwa der Hälfte aller Zähne schmelzbegrenzte Läsionen auffand, stellt sich die Frage, ob Ergebnisse, die an Weisheitszähnen erhoben wurden, generell auf erste und zweite Molaren mit einem sehr ausgeprägten Grübchen-Fissuren-System übertragen werden können. Unabhängig von diesen Betrachtungen wurde jedoch bestätigt, dass die visuelle Detektion der versteckten Okklusalkaries ein schwieriges Problem ist, ganz gleich, welches Diagnostiksystem genutzt wird [17, 18, 29, 30]. Für die Röntgendiagnostik anhand von Bissflügelaufnahmen wurde in der vorliegenden Studie eine mittlere Sensitivität (0,70) und Übereinstimmung (0,69) bei einer hohen Spezifität (0,96) erzielt. Da der Zahnarzt jedoch alle Möglichkeiten einer Strahlenreduktion bei seinen Patienten nutzen sollte, wäre die Röntgendiagnostik das Verfahren der dritten Wahl, sofern ein DIAGNOdentGerät verfügbar sein sollte. Unter Berücksichtigung der Beobachtung, dass röntgenografisch sichtbare Okklusalläsionen deutlich stärker infiziert waren als nicht sichtbare, kann jedoch die Bissflügelaufnahme als diagnostisches „Sicherheitsnetz“ angesehen werden [23, 24], das letztlich über die Notwendigkeit einer invasiven Behandlung entscheidet. Im Ergebnis der vorliegenden Untersuchung kann geschlussfolgert werden, dass das laserbasierte DIAGNOdent-Gerät ein hilfreiches Instrument zur nicht invasiven Diagnostik der „versteckten okklusalen Dentinkaries“ darstellt. Ein DIAGNOdent-Wert von > 20 konnte dabei als Marker für das Vorliegen einer Dentinläsion bestätigt werden. Der große Vorzug des diagnostischen Vorgehens besteht dabei in der möglichen Kombination der klinisch-visuellen Befundung mit hoher Spezifität und der sehr sensitiven laseroptischen Diagnostik. Die Grenzwertbereiche für die gesunde Fissur und für Schmelzläsionen sollten in Anbetracht der begrenzten Datenbasis vorerst vorsichtig interpretiert und in der täglichen Praxis genutzt werden. Summary Detection of occlusal caries – comparison between the laser fluorescence device DIAGNOdent and conventional methods. To date laser fluorescence measurement is one of the most promising non invasive methods for occlusal caries detection. In-vitro studies show a high validity of the DIAGNOdent device (Dd). However, clinical studies are limited up to now. Therefore the aim of this study was to compare the performance of the laser fluorescence Dd, visual-ranked inspection (VI) and bitewing radiographs (BW) to detect occlusal caries. 281 occlusal surfaces of permanent molars of 97 patients were examined with VI, Dd and BW. Caries extent was verified by fissure opening (gold standard) of 248 molars. Upon biopsy no molar was assessed as caries free, 24 teeth had caries confined to enamel and 224 teeth revealed dentine caries. 58 and 166 of the dentine lesions were up to half and beyond half the dentine, respectively. For dentine caries detection Dd achieved the highest values for sensitivity (0.93), specificity (0.63) and agreement (0.89) followed by BW with figures of 0.70, 0.96 and 0.69, respectively. VI exhibited the lowest sensitivity (0.25) and agreement (0.25), but the highest specificity (1.00). It is advised to judge occlusal surfaces by a meticulous VI followed by the use of Dd and/or BW as additional diagnostic tools of second choice. A Dd value of > 20 could be confirmed as a sensitive cut-off for detection of occlusal dentine caries. Keywords: caries diagnosis, occlusal caries, hidden caries, DIAGNOdent 79 R. Heinrich-Weltzien et al.: Okklusalkaries-Diagnostik – Ein Vergleich von DIAGNOdent mit konventionellen Methoden Literatur 1. Atrill, D. C., Ashley, P. 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Es wurde vom Aktionskreis Tag der Zahngesundheit zusammengestellt und beinhaltet u. a. Poster, Merkblätter, Broschüren, Produktproben rund um das Thema „Mundhygiene und Prophylaxe“. Das Info-Paket ist beim Verein für Zahnhygiene e.V. in Darmstadt gegen einen Versandkostenbeitrag von 4,10 Euro in Briefmarken ab sofort erhältlich. In der Zahnarztpraxis ist jeder Tag ein Tag der Zahngesundheit – die Medien konzentrieren sich auf den 25. September. Bundesweit und regional gibt es in ganz Deutschland Hunderte von Events, Wettbewerben und Vorträgen. Es ist also auch ein Tag der Kreativität, an dem gesunde und schöne Zähne im Mittelpunkt stehen. Die beste Aufklärung bekommt man allerdings in der Zahnarztpraxis. Auch hier können die Patienten den 25. September als einen Aktionstag erleben. Dafür bietet das Info-Paket des Aktionskreises Tag der Zahngesundheit einiges: Es enthält Plakate, Flyer, Aufklärungsbroschüren, Proben und manches mehr. Damit gesunde Zähne bei möglichst vielen Bundesbürgern weiterhin an Bedeutung gewinnen, engagiert sich der Aktionskreis Tag der Zahngesundheit für eine starke Verbreitung des Info-Pakets. Es kann ab sofort gegen einen Versandkostenbeitrag von 4,10 Euro in Briefmarken (keine Frankierstreifen) und einem beschrifteten Adressaufkleber angefordert werden. Dafür gilt die folgende Anschrift: ❙ Korrespondenzadresse: Prof. Dr. Roswitha Heinrich-Weltzien Poliklinik für Präventive Zahnheilkunde am Zentrum ZMKH Friedrich-Schiller-Universität Jena Nordhäuser Strasse 78 99089 Erfurt Tel. +49 361 741 1205 Fax +49 361 741 1105 E-Mail [email protected] ❙ Verein für Zahnhygiene e. V. Dr. Matthias Lehr Feldbergstraße 40 64293 Darmstadt Tel.: (06151) 89 48 14 Fax: (06151) 89 51 98 E-Mail: [email protected] Nachbestellungen sind über eine Anforderungskarte möglich. Oralprophylaxe 25 (2003) 2
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