Informationen der Ballettfreunde Dortmund e.V. 16. Ausgabe September 2015 Corps de ballet in Alexander Ekmans Choreographie "Cacti" Foto: Archiv Theater Dortmund Theater Dortmund Aktuelles aus dem Ballett Dortmund Energiegeladen für die Spielzeit 2015/16 Ballett Dortmund und NRW Juniorballett In alle Räume des Ballettzentrums Westfalen ist wieder emsige Geschäftigkeit eingekehrt. Musik ertönt, dazwischen Stimmengewirr und tänzerische Anweisungen. Die Tänzerinnen und Tänzer der Ballettcompagnie sind zurück aus ihren wohlverdienten Ferien nach einer außerordentlich erfolgreichen Spielzeit. Drei neue Gesichter werden bald unter ihnen zu entdecken sein, die italienische Tänzerin Debora di Giovanni, der kubanische Tänzer Javier Cachiero Aleman und der Tänzer William Dugan aus USA. Die Mitglieder des NRW Juniorballetts haben die Spielzeitpause überwiegend dazu genutzt, ihre derzeitige Wahlheimat etwas näher kennenzulernen. Auch zu ihnen haben sich drei weitere junge Künstlerinnen und Künstler gesellt: Gemma Gullefer aus England, Haruka Sassa aus Japan und Erik Sosa Sanchez aus Spanien. Allen Rückkehrern aus den Spielzeitferien und allen neuen Mitgliedern der Compagnie und des Juniorballetts gilt ein herzlicher Willkommensgruß der Ballettfreunde Dortmund. Nun verlangen Proben und Training für die Produktionen der neuen Spielzeit bereits wieder den vollen Einsatz aller Mitglieder der Compagnie und des Juniorballetts. Die Raumkapazität des Ballettzentrums verlangt dem Leitungsteam erhebliche logistische Fähigkeiten ab, um allen Nutzern des Ballettzentrums gerecht zu werden, Dazu gehören ja, außer der Compagnie und dem Juniorballett, noch eine ganze Reihe von Einrichtungen und Aktivitäten des künstlerischen Tanzes, die mit dem Ballett Dortmund eng verbunden sind, wie u.a. das Seniorentanztheater, die Open Classes, Blogspot als kreative Plattform für junge Tänzer/innen und Musiker des philharmonischen Orchesters, Bewegungs- und Talentworkshops für Schülerinnen und Schüler, Fort- und Weiterbildungsworkshops für Tanzpädagogen aus der ganzen Bundesrepublik und die regelmäßigen Werkstattgespräche des Ballettfreunde Dortmund e.V. All diese Einrichtungen und Aktivitäten tragen dazu bei, den Ruf Dortmunds als Ballettstadt weit über die Grenzen unserer Region hinauszutragen. Die frühere Abhängigkeit von der Kapazität nur eines Ballettsaales im Opernhaus hätte eine solche Vielfalt von Aktivitäten rund um den künstlerischen Tanz nicht zugelassen. Die vor 6 Jahren erfolgte Umwidmung des ehemaligen Sonnenenergieforums im Westfalenpark in das Ballettzentrum Westfalen hat sich als nachhaltiger Glücksfall für die künstintensiv genutzt lerische Entwicklung das Ballettzentrum Westfalen... des Ballett Dortmund unter seinem Direktor Xin Peng Wang erwiesen. Es hat sich zu einem weit über Dortmund hinaus ausstrahlenden Kreativzentrum des künstlerischen Tanzes entwickelt. WM Raumbelegungsplan Training für die Ballettgala XXII Gesamtkunstwerke So wird die neue Ballett-Spielzeit... „Als Weltstar ist er nach Dortmund gekommen, als Freund kommt er immer wieder.“ So beschreibt Dortmunds Ballettdirektor Xin Peng Wang die Zusammenarbeit mit Benjamin Millepied.. 2006 war’s, als die Zusammenarbeit mit dem Ballett Dortmund begann. Mit „Closer“, „Closer diesem berauschend berückenden Pas de Deux über die Suche zweier Seelenkörper nacheinander. „Es ist eine poetische Tour de Force, die Benjamin hier geschaffen hat“, meint Xin Peng Wang. „Und es ist eine große Ehre, dass wir die einzige Compagnie deutschlandweit sind, die es auf die Bühne bringen darf. Wenn es bei einer unserer Galas auf dem Programm steht, kann man eine Stecknadel im Publikum fallen hören. Es ist einfach eine faszinierende Kreation.“ Im selben Jahr heiratete Millepied die amerikanische Schauspielerin Natalie Portman, mit der er gemeinsam für den Streifen „Black Swan“ vor der Kamera gestanden hatte. Und er wurde zum Ballettchef der Pariser Oper berufen. Weiter ging es mit „Sarabande“, einer Hommage an den kristallinen Musikkosmos von Johann Sebastian Bach. Nicht nur in Dortmund, auch in New York und Cannes kam es mit „Danses Concertantes“ zu gemeinsamen Vorstellungen. Sergio Carecci, der seinen künstlerischen Werdegang beim Ballett Dortmund begann, brillierte in dieser aufsehenaufsehen erregenden Produktion. Und nun ist in Dortmund eine abendfüllende Arbeit von Millepied zu erleben, die zu seinen stringentesten und zugleich fantasievollsten zählt: Tschaikowskys „Nussknacker“. 2005 entstand die neue Choreographie dieses Balettklassikers,, dessen Uraufführung 1892 in St. Petersburg stattfand. Gemeinsam mit dem KinderKinder buchillustrator Paul Cox lässt Millepied die phantastische Welt des Märchens auf der Bühne entstehen. Die atemberaubende Tanzsprache verwischt die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit: „Überall funkelnde Weihnachtswälder, durchsichtige Marzipanschlösser, kurz, die allerherrlichsten, wunderbarsten sten Dinge kann man erblicken“,, so hat es E.T.A. Hoffmann, der die literarische Vorlage lieferte, allen großen und kleinen Träumern versprochen, „wenn man dafür ein Auge hat…“ (Premiere: 18.10.2015). „Das Thema hat mich schon lange beschäftigt“, gesteht er, „aber um mich wirklich auf den Stoff einlassen zu können, brauchte ich Zeit. Faust ist ein Stück deutscher KulturKultur und Geistesgeschichte, aber das Stück leuchtet auch ein Segment der menschlichen Existenz E aus. Ich habe mir den Luxus gegönnt, mich langsam an die komplexe Materie heranzutasten. ranzutasten. Nun ist es soweit…" soweit… „Der Mensch, in seinem dunklen Drange, ist sich des rechten Weges wohl bewusst.“ Tatsächlich? – Eine Wette zwischen Gott und dem Teufel solll den Beweis erbringen… Alles Wissen hat Faust in sich aufgesogen. Keine Befriedigung vermag er zu finden. Im Moment der Erkenntnis beschleicht ihn das Gefühl von Leere und Unzulänglichkeit. An die Grenzen der Realität will er gelangen und – sie überschreiten. „Nun, Faust, dann komm!“ Die Geschichte des Johann Georg Faust, seines Zeichens ichens Wunderheiler, Alchemist, SchwarzSchwarz künstler, Magier, Astrologe und Wahrsager, geht auf die Wende vom Mittelalter zur Neuzeit zurück. Im Volksbuch Historia vom Doktor Faustus (1587) wird die Biographie der historischen Person mit Sagen und Aberglauben vermengt: Alle, die da nach Erkenntnis streben, seien gewarnt, Gott in die Karten schauen zu wollen! 1808 gestaltet Goethe die reißerische Legende als dramatisches Gleichnis von Wissensdurst und ErlösungssehnErlösungssehn sucht. Zahllos sind die Bearbeitungen und Paraphrasierungen dieses Stoffes. „Für unsere Produktion haben wir uns nicht nur mit Goethe befasst, t, sondern auch andere Quellen herangezogen. Es ist immer wieder verstörend, wie intensiv sich Literaten, Komponisten, Philosophen und bildende Künstler mit der Figur und der Metaphorik auseinanauseinan dergesetzt haben. Da war es mir sehr wichtig, einen heutigen Zugang zu Faust zu finden.“ Mit seinem neuen Hand-lungsballett taucht Xin Peng Wang tief in die magisch-mystische Welt der uralten Menschheitsparabel ein. Von der Bilderwelt des Mittelalters bis in die Gegenwart spannt er dabei den Bogen und erzählt von der Hybris des Menschen, der nach dem Unfassbaren greift. Eine Zerreißprobe zwischen Wissen und Gewissen. Faust und Allegorie der Medizin Bernd Skodzig: Figurinen zu Faust Nicht minder spannend ist die zweite Premiere der neuen Spielzeit. Xin Peng Wang nähert sich nach „Traum der roten Kammer“, „Geschichten aus dem Wiener Wald“ und „Zauberberg“ einem Klassiker der Weltliteratur tänzerisch an: „Faust“ (Premiere: 13.02.2016). 2 Furien Gretchen Eine dritte Premiere erwartet das Publikum in dieser Spielzeit. „Stepping Future“ (Premiere: 28.4.) ist dem NRW Juniorballett gewidmet. Mit der Gründung dieser Juniorcompagnie hat Xin Peng Wang 2014 einmal mehr die Bedeutung der Ruhr-Metropole als wichtigen Knotenpunkt im internationalen Tanznetzwerk betont. Zwei Jahre lang bekommen hochbegabte junge Tänzerinnen und Tänzer aus der ganzen Welt die Möglichkeit, auf höchstem Niveau Erfahrungen für ihre zukünftige Karriere zu sammeln. Kreativ eingebunden in die Produktionen des Ballett Dortmund, lernen sie nicht nur die professionelle Arbeit am Theater kennen, sondern können bereits frühzeitig ihr Können unter Beweis stellen. Drei Farben: Tanz: Piano Piece - Jacqueline Bâby, Arsen Azatyan Neben den bereits Tradition gewordenen Internationalen Ballettgalas, mit denen das Ballett Dortmund seine Spielzeiten eröffnet und beschließt, stehen auch zwei Wiederaufnahmen auf dem Programm: „Drei Farben: Tanz“ (Premiere: 4. 12.), der bravouröse Abend mit Kreationen von Douglas Lee, William Forsythe und Alexander Ekman, sowie Xin Peng Wangs bildgewaltige Umsetzung eines Jahrhundertromans – „Zauberberg“ (Wiederaufnahme: 14.4.16) Tobias Ehinger Drei Farben: Tanz: "Cacti" - Mitglieder des NRW Juniorballetts sind integriert in das Corps de Ballet „Erfahren, wer man ist. Erkennen, was in einem steckt. Sich der Verantwortung für den eigenen Lebensweg stellen, das ist das Ziel des NRW Juniorballett.“ Doch bevor es für die jungen Künstlerinnen und Künstler in die weite Ballettwelt hinausgeht, präsentieren sie zusammen mit dem Ballett Dortmund einen Abend voll Bravour und Poesie, Lebensfreude und Selbstvertrauen. Eine Abschiedsvorstellung? – „Nein“, lacht Xin Peng Wang, „jeder Abschied ist der Beginn eines Wiedersehens.“ Drei Farben: Tanz: The vertiginous Thrill of Exactitude alle Fotos: Archiv Theater Dortmund Ballett "Zauberberg" v.l.:Giuseppe Ragona, Dmitry Semionov , Andrei Morariu Impressum Herausgeber: Ballettfreunde Dortmund e.V. Entwurf u. Gestaltung: Prof. Dr. Wolfgang Maßberg Redaktion: Sigrid Karhardt Fotos: Archiv Theater Dortmund u.a.. Geschäftsstelle: Ballettzentrum Westfalen Florianstr. 2 44139 Dortmund Tel. 0231-5026488 Druck: Rhein-Ruhr Druck GmbH & Co. KG www.ballettfreunde-dortmund.de Ansprechpartner und Ticketreservierungen: Detlef und Ursula Wnuck Tel. 02304-789220 E-mail: [email protected] Bankverbindung f. Beiträge u. Spenden: Sparda-Bank West eG BLZ 360 605 91 Kto.-Nr. 2762532 DE60 3606 0591 0002 7625 32 Sie helfen uns, wenn Sie uns ermächtigen, den Jahresbeitrag jeweils bis zum 31. März des Jahres im Lastschriftverfahren einzuziehen. 3 Die Ballettfreunde begrüßen... die neuen Mitglieder der Compagnie Debora di Giovanni aus Italien Javier Cachiero Aleman aus Kuba William Dugan aus USA ...und des NRW Juniorballetts Gemma Gullefer aus England Haruka Sassa aus Japan Eric Sosa Sanchez aus Spanien Fotos: Archiv Theater Dortmund Das Porträt Giacomo Altovino: Tanzender Stein und Pirouetten in "Faust" Als Giacomo Altovino in der vergangenen Spielzeit mit elf anderen jungen Tänzerinnen und Tänzern in das neue NRW Juniorballett kam, fiel er schon bald durch seine überschäumende Tanzfreude und die scheinbar mühelose Leichtigkeit und schon fast akrobatische Eleganz seiner Bewegungen auf. Er trat als Stein in „Der Traum der roten Kammer“ auf und mit einem Solo zu Joe Cockers „With a little help from my friends“, das Xin Peng Wang für ihn und mit ihm erarbeitet hat. „Das war eine große Ehre und Chance für mich,“ sagt der 20jährige Sizilianer über dieses entzückende kleine Stück, das ihm bei der Internationalen Ballettgala zum Saisonende tosenden Applaus bescherte. Nach der Sommerpause treffe ich Giacomo im Ballett-Zentrum, wo Xin Peng Wang mit ihm und dem schon erfahrenen Tänzer Francesco Nigro aus der Dortmunder Compagnie einen Pas de deux für die Choreographie „Faust“ probt. Zur Musik von Michael Daugherty vom Band drehen die Tänzer Pirouetten, gleiten mit schlangenhafter Wendigkeit bei „Rollen rückwärts“ über den Boden des Probensaales. Zwischendurch gibt Xin Peng Wang den Tänzern Gelegenheit sich zu entspannen. Giacomo tut es u.a. mit einem atemberaubenden Spagat, bei dem er Kopf und Körper ganz flach hinlegt. Nein, so einfach wie es aussieht, sei es nicht, gibt er zu. Er habe sich diese Übung selbst beigebracht und immer wieder daran gearbeitet. Mit vier Jahren erhielt er seinen ersten Tanzunterricht. Zunächst am Teatro Danza Cremona, in seiner sizilianischen Heimatstadt Biancavilla und danach am Centro Internationale Dietro le Quinte in Catania. Seine Mutter – beide Eltern sind keine Tänzer – hatte ihn nach dem Umzug der Familie ins norditalienische Cremona gefragt, ob er nicht einem Fußballverein beitreten wolle. Aber Giacomo hatte fest und unmissverständlich geantwortet „Ich will tanzen“. Zum Glück hatte er eine verständnisvolle Mutter, die sich auch später als wunderbare und nützliche Beraterin erwies. So sei er gut zurecht gekommen, nachdem er in die renommierte Ballettschule des Hamburg Ballett aufgenommen wurde und mit 17 Jahren plötzlich auf sich selbst gestellt war und allein leben musste. Denn seine „Mamma“ hatte ihm rechtzeitig beigebracht, wie man sauber macht und andere Hausarbeiten erledigt. Eine Traumrolle habe er eigentlich nicht. Er tanze alles gern, liebe alle Art von Musik, von Rock bis Mozart oder Tschaikowsky. Aber, so räumt Giacomo ein, die dunklen, kämpferischen Figuren lägen ihm mehr als die schönen Prinzen, (obwohl er durch sein Aussehen – so kommt mir der Gedanke – für letztere sicherlich prädestiniert wäre). Er würde, statt des Prinzen in „Schwanensee“, lieber dessen nachdenklichen Freund Benno tanzen, und der geheimnisvolle Stein in der „Roten Kammer“ gefällt ihm auch sehr. Vom NRW Juniorballett, in dem junge Tänzer nach abgeschlossener Ausbildung zwei Jahre lang weiter gefördert werden und Bühnenerfahrung sammeln können, erfuhr er über eine Anzeige im Internet. Er bewarb sich mit hunderten anderer Interessenten, wurde zur Audition nach Dortmund eingeladen und nach der Teilnahme an einem Training und dem Vortanzen von William Forsythes „Vertiginous“ engagiert. Fotos: Archiv Theater Dortmund vor dem Ballettzentrum: Das NRW Juniorballett 4 Sigrid Karhardt ’’Doch liebliche Bewegung, wie gesehn, darf man zu schildern sich nicht unterstehn, nur der Gesamtblick lässt den Wert empfinden; der holde Tanz, er muss sich selbst verkünden.‘‘ Gabriel Feltz war zu Gast bei den Ballettfreunden „General“ für den guten Takt Mit der Musik ist Gabriel Feltz aufgewachsen. Der Generalmusikdirektor der Stadt Dortmund und Chefdirigent der Dortmunder Philharmoniker stellte sich und seine Arbeit beim Werkstattgespräch im Ballettzentrum im Westfalenpark vor. Seine Eltern – die Mutter Bühnenbildnerin, der Vater Geiger – waren (so Feltz) „schon früh hinter mir her“, was Klavierspielen und musikalische Bildung anging, wofür er ihnen heute dankbar ist. Wie lernt man Dirigieren? Gabriel Feltz erzählt von seinem Studium an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin. Große Orchester stehen Studierenden kaum zur Verfügung. „Ich habe alles dirigiert, was sich von mir breitschlagen ließ,“ erinnert sich der gebürtige Berliner an seine Studienjahre, in denen er vor allem mit Uni-Orchestern gearbeitet hat. GMD Gabriel Feltz dirigiert... Foto: Ruhr-Nachrichten Mit 30 Jahren wurde er 2001 Chef des Philharmonischen Orchesters Altenburg Gera, und war damals der jüngste Generalmusikdirektor. Bevor er in der Spielzeit 2013/14 nach Dortmund kam, leitete Gabriel Feltz neun Jahre lang die Stuttgarter Philharmoniker, hatte und hat Gastdirigate u.a. in München, Berlin und Basel. Wie und warum er nach Dortmund gekommen sei, interessierte die Ballettfreunde. Er lernte die Dortmunder Philharmoniker als Gast bei einem Konzert mit Werken von Mahler und Bruckner kennen, hatte einen positiven Eindruck, und als er später von der Findungskommission für einen neuen GMD angesprochen wurde, war auch sein Interesse geweckt. ...und diskutiert Foto: R. Kubicko Gustav Mahler und Richard Strauss nennt Feltz als seine Lieblingskomponisten, deren Werke auch im Dortmunder Spielplan einen Schwerpunkt bilden. Aber, das woran man gerade arbeite, sei immer das Interessanteste - meistens jedenfalls, räumt Feltz ein. Die Rolle des Dirigenten sieht er nicht als Chef, der „seinen Stiefel durchsetzen“ will. Anregungen hält er für nützlich. Und er kennt natürlich viele Anekdoten von cholerischen Dirigenten, wie wohl Gustav Mahler einer war. Er soll mit einem Blumenkasten nach einer Sängerin geworfen haben, die den Unwillen des Maestro auf sich gezogen hatte. 60 bis 70 Aufführungen und dazu viele Proben leite er pro Jahr gibt Gabriel Feltz einen Eindruck von der Arbeit eines Dirigenten. In Dortmund gehörten, außer den Philharmonischen und anderen Konzerten, mehrere Opern dazu, wie „Tannhäuser“, „Carmen“ und „Der Rosenkavalier“. Ballettabende hat er in München und Stuttgart dirigiert. Besonders freue er sich auf sein erstes Dortmunder Ballett, Tschaikowskys „Nussknacker“. Und Xin Peng Wang gibt ihm das Kompliment zurück, lobt das Orchester und hofft auf eine gute Zusammenarbeit. Was wünscht sich Gabriel Feltz von seiner neuen Wirkungsstätte Dortmund? Das Orchester und alle Sparten des Theaters müssten viel mehr in das Bewusstsein der Stadt dringen, die nicht nur vom Fußball regiert werden dürfe - bei allem Respekt auch vor dem hohen Sozialfaktor dieses Sports. Bei seinem ersten Besuch in Dortmund, der wohl mit einem Borussen-Spiel zusammenfiel, habe er sich sehr über die schwarz-gelbe City gewundert. S.K. August 2015: 5. Sommerakademie Ballett Dortmund Jazztanzgruppe Akademie Junior ...wieder ein begehrter Treffpunkt für junge Tänzerinnen und Tänzer aus vielen Ländern Fotos: R. Kubicko 5 HCC Dortmund: "Eine Ära findet in naher Zukunft ihren Abschluss"... ...unter dieser Überschrift teilt die Geschäftsführung der HCC Management GmbH langjährigen Freunden der HCC KulturRAUM veranstaltungen in Xzwanzig Zeilen mit, dass das attraktive Spielzeit Hochhaus in Nachbarschaft des Dortmunder Hauptbahnhofs ab Ende dieses Jahres kein Ziel für Kulturinteressierte mehr sein wird. Über 20 Jahre lang wurde der Begriff HCC, im Zusammenhang mit einem breiten Angebot von Kulturveranstaltungen, weit über unsere Stadt hinausgetragen. Da gab es in Dortmund den Verlagsunternehmer Bodo Harenberg, der das architektonische Konzept seines Bürohochhauses von der Architektengruppe Gerber so auslegen ließ, dass sich darin auch Platz fand für die unterschiedlichsten kulturellen Angebote. Das Hochhaus wurde steinerner Zeuge dafür, dass Wirtschaft und Kultur zusammengehören. Legendär im Rahmen der vielseitigen Kulturangebote wurden - unter vielen weiteren hochkarätigen Veranstaltungen - drei internationale Musikfestivals mit jeweils einer Vielzahl von Konzerten: "The next Generation", unter der künstlerischen Leitung von Prof. Richard Braun und Bodo Harenberg. Die jungen Künstlerinnen und Künstler, die dazu eingeladen wurden, haben seither große Karrieren in aller Welt gemacht. Die Architektur des HCC stimulierte Xin Peng Wang - nach dem erfolgreichen Auftritt des Ballett Dortmund in dem neuen Gebäude mit Modest Mussorgskys "Bilder einer Ausstellung" - darauf zugeschnittene Choreographien zu schaffen: Sein Ballett "Raum X", im Juni 2004, eroberte das attraktive Gebäude für die ballettbegeisterten Dortmunder. Auf gleichgroße Begeisterung stieß die Choreographie "Element X" der Spielzeit 2009/10. "ELEMENT X" Spielzeit 2009/10 Konsequent war deshalb die offizielle Vereinbarung einer Kooperation zwischen dem Ballett, dem Ballettfreunde e.V. und dem HCC im Laufe der Spielzeit 2010/11. Sie kam zum Ausdruck in Form der Dialogreihe "Abgeschminkt", die dem Publikum Einblicke in die einzelnen Entstehungsphasen eines Ballettprojektes bot. Der Amphisaal, das Foyer und Räume im 18. Geschoss schufen dafür ein hervorragendes Ambiente. In der Spielzeit 2012/13 folgten die "kulinarischen Lesungen" zum "Traum der roten Kammer", die das Erlebnis des großen Handlungsballetts mit dem Erlebnis der kulinarischen Kultur des Handlungsortes verknüpften. Weiter verfolgt wurde diese Intention während der Spielzeit 2013/14 in den Begleitveranstaltungen zum Ballett "Geschichten aus dem Wiener Wald". "Kultstätte" Amphisaal Schon zur Tradition geworden waren die Ballettabende im HCC in der Spielzeit 2014/15, mit Lesungen, Musik, Einblicken in die Entstehungsphasen der Choreographie und in die Probenarbeit zu Xin Peng Wangs Handlungsballett "Zauberberg". Daran schlossen sich, im Zusammenhang mit der Wiederaufnahme des Balletts "Der Traum der roten Kammer" in der Hongkonger Fassung, die Abende an, unter dem Titel "Im Fokus: Rote Träume". Für die neue Spielzeit 2015/16 sollte die Dialogreihe zwischen HCC und Ballett mit Abenden zu Millepieds Choreographie "Der Nussknacker" und zu Xin Peng Wangs neuestem Handlungsballett "Faust" fortgeführt werden. Diese Absicht lässt sich, wegen der Beendigung der kulturellen und gastronomischen Aktivitäten des HCC ab dem 1. Januar 2016, nur noch an zwei Abenden realisieren ("Nussknacker" am 26. September und "Faust" am 14. November, jeweils um 19:00 Uhr.) "RAUM X " Spielzeit 2006/07 6 Zum großen Bedauern, nicht nur der Freunde des Balletts, wird Dortmund nun zum Ende dieses Jahres um einen wichtigen Kulturstandort ärmer, der einst als herausragendes Beispiel enger Verbundenheit von Wirtschaft und Kultur bundesweit gepriesen wurde. Gemeinsam mit der Ballettleitung bemüht sich das Vorstandsteam des Ballettfreunde Dortmund e.V., rasch eine neue Plattform zu finden für die Fortführung des die gewohnten Räume des Theaters verlassenden Veranstaltungskonzeptes unseres Balletts, das bislang slang im HCC großen Zuspruch gefunden hatte. Wir möchten sicherstellen, dass die an den vielfältigen Facetten des künstlerischen Tanzes interessierten Bürger unserer Region weiterhin vertiefende Einblicke in die Entstehungsgeschichte, die Musik, die Choreographie, ographie, die literarischen Hintergründe von HandHand lungsballetten und in die Probenarbeit gewinnen können. Gleichzeitig wünschen wir uns, dass auch der neue Veranstaltungsort die Zusammengehörigkeit von Kultur und Wirtschaft zum Ausdruck bringen wird, die - in funktionierender "private-public-partnership" - entscheidend zur Lebensqualität in unserer Stadt beiträgt WM. In der 18. Etage des HCC: Erkundung der kulinarischen Kultur am Handlungsort des jeweiligen Balletts - demnächst nur noch Geschichte! Alle Ballettfotos: Archiv Theater Dortmund, Dortmund obiges Foto: WM Hilferuf in eigener Sache "Die Pflege eines kommunikativen ativen Netzwerks zwischen den Ballettschaffenden und Ballett-interessierten der Region" gehört zu den satzungsgemäßen Aufgaben unseres Fördervereins. Das Vorstandsteam des Ballettfreunde Dortmund e.V. gibt sich alle Mühe, diesem Anspruch gerecht zu werden, in Form der Werkstattgespräche, der Infomails und insbesondere auch der zweimal pro Spielzeit erscheinenden Broschüren "pro Dortmund Ballett". Das Team ist zugleich bemüht, die aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden eingeworbenen Mittel nur minimal durch administrative Kosten zu belasten. So entstehen auch diese Broschüren ausschließlich durch ehrenamtliches Engagement - nur die Druckkosten fallen falle an, falls sie nicht von einem Sponsor übernommen werden. werden Für das kreative Layout unserer Broschüre sucht das Vorstandsteam Vorstands nun dringend eine fachkundige Unterstützung aus dem Kreis der Ballettfreunde. Wir hoffen auf die Mithilfe durch eine Dame oder einen Herrn, die oder der mit Textund Graphiksoftware vertraut ist, einen entsprechenden Computerarbeitsplatz Computer zur Verfügung hat und in der Zusammenarbeit mit unserem Redaktionsteam eine reizvolle Herausforderung sieht. Die Inanspruchnahme eines auf diesem Gebiet tätigen kommerziellen Unternehmens würde unsere Zuschüsse an die Ballettcompagnie, die der Hauptzweck unseres Fördervereins sind, sind zu sehr belasten. belasten Deshalb hoffen wir, dass wir auf eine weitgehend ehrenamtliche Mitwirkung aus dem Kreis unserer Mitglieder rechnen können. WM Wir danken den Sponsoren und Spendern, die uns in unserem Engagement für das Ballett Dortmund unterstützen: private Förderung von Sunhild und Christian Sutter, Essen 7 Ihr Ballettkalender bis April 2016 Sept. 2015 Sa. 12. So. 13. Sa. 26. INTERNATIONALE BALLETTGALA XXII 19:30 mit internationalen Stargästen aus aller Welt INTERNATIONALE BALLETTGALA XXII mit internationalen Stargästen aus aller 18:00 Welt "NUSSKNACKER"- Märchenhaft! Dialogreihe mit dem Ballett 19:00 Einblick in die neue Ballettproduktion **) Dez. 2015 18:00 Okt. 2015 Do. 08. So. 11. DER NUSSKNACKER Do. 17. So. 11. So. 18. So. 20. So. 20. Sa. 26. 18:30 Öffentliche Probe " Der Nussknacker" Einführungsmatinee "DER NUSSKNACKER" 11:15 Choreographie Benjamin Millepied ***) Sa. 07. 19:00 18:00 Jan. 2016 Fr. 08. 19:30 So. 10. Ballett von Benjamin Millepied 18:00 Musik von Peter I. Tschaikowsky So. 10. 15:00 19:00 So. 15. Ballett von Benjamin Millepied 18:00 Musik von Peter I. Tschaikowsky So. 17. 15:00 Sa. 23. 18:00 Do. 28. Feb. 2016 18:00 Musik von Peter I. Tschaikowsky Wiederaufnahme DREI FARBEN: TANZ Ballett von Benjamin Millepied 11:15 19:30 Ballett von Xin Peng Wang 19:30 Ballett von Xin Peng Wang Mi. 17. 19:30 Ballett von Benjamin Millepied Musik von Peter I. Tschaikowsky Fr. 19. 19:30 Ballett von Xin Peng Wang DREI FARBEN: TANZ Sa. 27. 19:30 Mrz. 2016 So. 13. Choreographien von Douglas Lee, William Forsythe und Alexander Ekman GASTSPIEL NRW JUNIORBALLETT in Arnsberg FAUST. DIE GEBURT DER GNADE So. 28. 18:00 Ballett von Xin Peng Wang DREI FARBEN: TANZ Fr. 18. 19:30 Choreographien von Douglas Lee, William Forsythe und Alexander Ekman So. 27. 18:00 Ballett von Xin Peng Wang Fr. 01. 19:30 Ballett von Xin Peng Wang FAUST. DIE GEBURT DER GNADE 19:30 William Forsythe und Alexander Ekman DREI FARBEN: TANZ Choreographien von Douglas Lee, William Forsythe und Alexander Ekman Do. 10. So. 07: FAUST. DIE GEBURT DER GNADE Choreographien von Douglas Lee, Fr. 04. Ballett von Benjamin Millepied Musik von Peter I. Tschaikowsky DER NUSSKNACKER Ballett von Benjamin Millepied So. 29. Ballett von Benjamin Millepied Musik von Peter I. Tschaikowsky Einführungsmatinee FAUST. DIE GEBURT DER GNADE Sa. 13. DER NUSSKNACKER Dez. 2015 19:30 19:00 19:30 Musik von Peter I. Tschaikowsky DER NUSSKNACKER 23. WERKSTATTGESPRÄCH *) "FAUST" - Choreographie, Musik, Bühnenbild und Kostüme DER NUSSKNACKER Uraufführung FAUST. DIE GEBURT DER GNADE Das verbindende ist die Musik... Unser Gast: Jens-Daniel Herzog, 15:00 Intendant der Oper Dortmund Das NRW Juniorballett tanzt zu Orgeltranskriptionen von Musik R. Wagners in der Propsteikirche Choreographie: Raimondo Rebeck Fr. 27. Ballett von Benjamin Millepied Musik von Peter I. Tschaikowsky DER NUSSKNACKER Veranstaltg. d. Theater- u. Konzertfreunde Fr. 20. Ballett von Benjamin Millepied Musik von Peter I. Tschaikowsky Exklusiv für Mitglieder Ballettfreunde e.V. 18:00 Musik von Peter I. Tschaikowsky DER NUSSKNACKER Exklusiv für Mitglieder Ballettfreunde e.V. 22. WERKSTATTGESPRÄCH *) Choreographien von Douglas Lee, William Forsythe und Alexander Ekman GASTSPIEL NRW JUNIORBALLETT in Erlangen Mi. 13. Ballett von Benjamin Millepied Sa. 14. Ballett von Benjamin Millepied Musik von Peter I. Tschaikowsky DER NUSSKNACKER 18:00 Musik von Peter I. Tschaikowsky DER NUSSKNACKER 19:30 Musik von Peter I. Tschaikowsky "FAUST" - Wissen. Gewissen. Faust! Dialogreihe mit dem Ballett **) Einblick in Xin Peng Wangs neues 19:00 Handlungsballett mit anschl. Dinner Ballett von Benjamin Millepied Musik von Peter I. Tschaikowsky DER NUSSKNACKER DER NUSSKNACKER Fr. 13. Ballett von Benjamin Millepied Musik von Peter I. Tschaikowsky GASTSPIEL NRW JUNIORBALLETT in Gütersloh DREI FARBEN: TANZ Do. 31. Ballett von Benjamin Millepied Nov. 2015 15:00 DER NUSSKNACKER Ballett von Benjamin Millepied Sa. 31. Ballett von Benjamin Millepied Musik von Peter I. Tschaikowsky DER NUSSKNACKER DER NUSSKNACKER Sa. 24. 19:30 DER NUSSKNACKER 21. WERKSTATTGESPRÄCH *) Balletthighlights der Spielzeit 2015/16 und Vorstellung der neuen 15:00 Ballettmitglieder BALLETTGASTSPIEL 20:00 Eifman Ballett aus St. Petersburg Premiere DER NUSSKNACKER Ballett von Benjamin Millepied Musik von Peter I. Tschaikowsky So. 13. Exklusiv für Mitglieder Ballettfreunde e.V. So. 27. GASTSPIEL NRW JUNIORBALLETT in Ettelbrück / Luxemburg DER NUSSKNACKER Fr. 11. Apr. 2016 FAUST. DIE GEBURT DER GNADE *) Veranstaltung des Ballettfreunde e.V. im Ballettzentrum Westfalen, Florianstr. 2 **) Veranstaltung im Harenberg City Center (HCC) im Rahmen der Kooperation Ballett Dortmund, HCC und Ballettfreunde e.V. ***) Veranstaltung im Ballettzentrum Westfalen, Florianstr. 2 Einführungen zu allen Ballettaufführungen lm Opernhaus finden 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Foyer statt. Terminänderungen sind vorbehalten. Bitte beachten Sie auch die monatlichen Theaterspielpläne und unser Internetportal. Als Mitglied können Sie schon jetzt für die gesamte Spielzeit Ihre Karten für Ballettvorstellungen, mit einem Nachlass von 10%, beim Service Mitglieder vorbestellen: Tel. 02304-789220; E-Mail: [email protected]
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