Großer Würfel für kleine Leute - Neubau Kindergarten Rinn Um einen möglichst großen Grünbereich für den Kindergarten zu erhalten, fiel die Entscheidung auf einen dreigeschossigen Baukörper, der geschickt in den Hang modelliert ist. Der großzügige Garten soll die beiden Eingangsniveaus fließend verbinden und gliedert sich in mehrere verschiedenartige Spielzonen. Foto: Arch. Melichar Foto: Krimbacher Hütte nach Sanierung Foto: Arch. Melichar Foto: Arch. Melichar Kinder im Zentrum des Dorfes Der neue Kindergarten kann auf zwei verschiedenen Ebenen betreten werden, über den Dorfplatz und über den südseitigen Grünbereich. Die Gemeinschaftsräume für Essen und Bewegung sowie weitere Nebenräume werden vom Hang aufgenommen und treten daher als Baumasse nicht in Erscheinung. Der Raum für den Mittagstisch ist so angeordnet, dass er bei Feierlichkeiten auf dem neu entstandenen Platz als Bar- und Cateringzone benutzt werden kann. So wird der Dorfplatz zu einem wichtigen Identifikationspunkt im Ortsgeschehen. Die einzelnen Gruppenräume sind um einen zentralen Garderobenbereich angeordnet und alle werden von drei Seiten belichtet. Jede Gruppe hat einen eigenen Sanitärbereich und einen eigenen überdachten Freibereich, der zum Basteln und Jausnen hervorragend geeignet ist. Die Kinder lieben die Kuschelecke, da sie hier durch geschickt platzierte Oberlichten auch die restlichen Bereiche des Kindergartens überblicken können. Der großzügige Garderobenbereich wird für den „Morgenkreis“ und als Spielzone benutzt. Licht und Luft Großer Wert wird bei den Kindergruppen auf die Belichtung gelegt. Durch die dreiseitige Orientierung und die geographische „Abdrehung“ des Gebäudes von der Nord-Achse erhält jede Gruppe sowohl Ostlicht in den Morgenstunden als auch Sonne von Westen am Nachmittag. Durch die großzügigen Loggien kommt gerade in den Sommermonaten die steile Sonne nicht direkt in den Raum, während im Winter die tiefstehende Sonne weit in die Raumtiefe gelangen kann. Fensterläden aus Holz verschatten die großen Treppenhausfenster. Sämtliche Räume werden durch den Einbau einer Komfortlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung mit vortemperierter Frischluft versorgt. Die Leiterin der Kindergrippe und des Kindergartens in Rinn Barbara Eberl und ihr Team finden die Atmosphäre und die Behaglichkeit des Gebäudes als sehr angenehm. „Das Gebäude ist so kompakt gebaut, dass auch genügend Platz für den Garten übrig blieb, der von den Kindern begeistert genutzt wird.“, so Frau Eberl weiter. Best Practice Tirol 01 Ökologisch wertvolles Gebäude für die nächste Generation Das Gebäude wurde in Masssivholzbauweise errichtet und mit Zellulose gedämmt. Die Fassade wurde als hinterlüftete, sägerauhe Fichtenschalung ausgeführt, die wirtschaftliche Tragstruktur erlaubt kurze Spannweiten. Die tragenden Säulenreihen mit den rechteckigen Holzsäulen stellt gleichzeitig den strukturellen Rahmen der Möblierung von Garderobe und Gruppenräumen dar. Alle verwendeten Baustoffe wurden auf Ihre ökologischen Eigenschaften hin geprüft und ergeben eine sehr gute Gesamtenergieeffizienz des Kindergartens. Hohe Energieeffizienz Sämtliche Räume werden durch den Einbau einer Komfortlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung mit vortemperierter Frischluft versorgt. Eine Erdwärmepumpe mit Tiefenbohrungen komplettiert als effizientes Heizsystem das Gesamtkonzept. Neben dem hohen Dämmstandard wird am Dach die Sonnenenergienutzung mittels Photovoltaik im kommenden Jahr seitens der Gemeinde erweitert. Foto: artfabrik Foto: Arch. Melichar Foto: Arch. Melichar Grundriss EG, Quelle: M2 Architekten Best Practice Tirol 02 Datenblatt Eckdaten Standort Rinn Architekt/Planer M2 Architekten - Melichar und Mayr, Rinn Baujahr 2013 Auszeichnung Nominierung Holzbaupreis Tirol 2015 Energiekennzahlen Nutzfläche Umbauter Raum HWB: 22 kWh/m²a 860m² 4.400 m³ Bautechnik Außenwand: Massivholzwand mit 22 cm Zellulosedämmung, U-Wert 0,13 W/m²K Flachdach: Massivholzdecke mit 28 cm EPS, U-Wert 0,10 W/m²K Fenster: Holz-Alu-Fenster mit 3-Scheiben-Verglasung, Uw 0,74 W/m²K Boden zu Erde: STB-Platte mit 16 cm PU und EPS-Schüttung, U-Wert 0,14 W/m²K Heizungsanlage: Erdwärmepumpe mit sechs Tiefenbohrungen á 80m Lüftung: Komfortlüftung im gesamten Gebäude Beleuchtung: LED-Beleuchtung in den Hauptbereichen Haustechnik kologische Maßnahmen Holzbau, Terrassenbelag aus lokalem Zirbenholz Ö Überprüfung der Baustoffe auf bestimmte ökologische Eigenschaften Architektur Das Gebäude wurde als markanter Kubus in Holzbauweise zwischen der Kirche und dem bestehenden Gemeindeamt situiert und setzt somit einen starken Akzent im Dorfzentrum. Der Kindergarten nimmt die Abmessungen und das Volumen des Gemeindehauses auf, wodurch zwischen den beiden Gebäuden ein kleiner, dreiseitig geschlossener Dorfplatz entsteht, der in Rinn bis dato gefehlt hat. Grundriss OG, Quelle: M2 Architekten Best Practice Tirol, publiziert am 30.04.2015 Heizwärmebedarf, nach OIB Rl 2007 Energie Tirol Südtiroler Platz 4, A - 6020 Innsbruck Tel. +43 / (0) 512 /58 9913 , Fax DW 30 E-Mail: [email protected] www.energie-tirol.at 03
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