Integrationsmaßnahmen in Wien, die Flüchtlingen offen stehen

Integrationsmaßnahmen
in Wien, die Flüchtlingen
offen stehen
Zusammenstellung Büro Stadträtin Sandra Frauenberger,
Stand: September 2015
Integrationsmaßnahmen in Wien, die
Flüchtlingen offen stehen
1. Maßnahmen der MA 17, Integration und Diversität
1.1 Spracherwerb
In Wien wird Deutschlernen seit vielen Jahren großgeschrieben: Wien investiert im Jahr 2015 5,9 MIO
EUR in zielgruppengenaue und qualitativ hochwertige Kursmaßnahmen: für Kinder, Jugendliche, Frauen
mit Kinderbetreuungspflichten. Die Maßnahmen zum Spracherwerb wurden in Wien nicht gekürzt, sondern aufgrund des aktuellen hohen Bedarfs durch Umschichtungen weiter ausgebaut.
Die Stadt Wien investierte damit im Jahr 2014 insgesamt fast dreimal so viel in Sprachkurse,
wie Integrationsminister Kurz für ganz Österreich.
Von der MA 17 wurden im Jahr 2015 folgende Kursplätze zum Stand August 2015 gefördert:
Deutschkurse sowie Basisbildungskurse für Erwachsene und Jugendliche: 5.400
Sowieso Mehr! (Regelbetrieb während des Schuljahres sowie im Sommer)*:
1.330
Lernhilfe für SchülerInnen mit Schwerpunkt auf Sprache*
Kursplätze über den Wiener Sprachgutschein:
670
2.600
Gesamt:10.000
1.2 Kinder (Ferienangebote; außerschulische Nachmittagskurse)
Zusätzlich zu den Unterstützungsangeboten des Stadtschulrats und der VHS fördert die MA 17 darüber
hinaus folgende Angebote für Kinder, die als Seiten- und QuereinsteigerInnen nach Wien kommen:
Sowieso Mehr! Sprache lernen mit Spiel und Spaß
Sommerdeutschkurse für Wiener Kinder zwischen 6 und 14 Jahren, die außerordentliche SchülerInnen sind oder in Deutsch mit „Nicht genügend“ bzw. „Genügend“ benotet wurden. Neben klassischen Deutscheinheiten setzt das Programm nachmittags auf sport- oder freizeitpädagogisches
Angebot.
Jeden Sommer nehmen etwa 1.000 Wiener SchülerInnen teil.
Sowieso Mehr! Deutschkurse während des Schulsemesters
Mit begleitender Unterstützung in anderen Fächern, für Kinder zwischen 11 und 14 Jahren.
Lernhilfe
An Wiener Schulen werden Kinder zwischen 6 und 12 Jahren in insgesamt 50 Lerngruppen zweimal pro Woche jeweils zwei Stunden bei ihrem Spracherwerb durch Festigung des Lernstoffes
gefördert.
1.3 Deutsch- und Basisbildungskurse für Jugendliche
Jugendliche mit Migrationshintergrund im Alter zwischen 15 und 21 Jahren erhalten ein umfangreiches Angebot
an Basisbildungs- und Deutschkursen mit integrierter Sozial-, Bildungs- und Berufsberatung, EDV-Training. Je
nach bereits vorhandenen Sprachkenntnissen werden die Maßnahmen von Sprachniveau A1 bis B1 angeboten.
Alle mit * gekennzeichneten Maßnahmen stehen AsylwerberInnen sowie Asyl- und subsidiär Schutzberechtigten offen
B1-Kurse für SchülerInnen
Jugendliche, die bereits in mittleren oder höheren Schulen aufgenommen wurden, werden in ihren
Deutschkenntnissen gefördert, um einen positiven Schulabschluss in einer weiterführenden Schule zu ermöglichen.
1.4 Deutsch- und Basisbildungskurse für Erwachsene
Wien fördert (auch im Rahmen der „Initiative Erwachsenenbildung lt. § 15a-Vereinbarung mit dem Bund –
BMBF) umfassende Kurse mit einem Schwerpunkt auf bildungsungewohnte Personen, besonders Frauen.
Am bekanntesten Modell, den „Mama-lernt-Deutsch-Kursen“, nehmen pro Jahr 700 Frauen teil. Die Kurse
werden von verschiedenen Kursträgern (VHS, Interface, Integrationshaus, Frauenvereine, u.a.) durchgeführt.
Ab Herbst 2015 können durch die Nutzung von ESF-Mitteln verstärkt Kurse für Männer durchgeführt werden. Durch interne Umschichtungen konnte mit diesem Angebot bereits ab April 2015 gestartet werden.
Weitere Integrationsmaßnahmen der MA 17
1.5 Startbegleitung für Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte (Interface Wien)
2008 hat die Stadt Wien (MA 17, FSW, MA 40) diese zentrale Beratungsstelle eingerichtet, die von der
MA 17 gefördert wird.
Die BeraterInnen der Startbegleitung beraten in insgesamt elf Sprachen: Arabisch, BKS, Dari, Deutsch,
Englisch, Farsi, Französisch, Georgisch, Russisch, Somali, Tschetschenisch.
Der Großteil der asylsuchenden Menschen kommt aus Syrien, Afghanistan, der Russischen Föderation
und Somalia.
Insgesamt betreute die Startbegleitung im Jahr 2014 1504 neue KlientInnen, aus den Vorjahren weiter
betreut wurden insgesamt 604 KlientInnen und ihre Angehörigen. Der Anstieg der Asylsuchenden zeigt
sich auch hier: 2014 wurde ein Anstieg von 56 % verzeichnet.
Zusätzlich wurden 126 KlientInnen in Gruppenveranstaltungen zum Thema Wohnungssuche auf dem
privaten Wohnungsmarkt aufgeklärt.
1.6 PERSPEKTIVE - Anerkennungs- und Weiterbildungsberatungsstelle für Asylberechtigte und NeuzuwanderInnen
Der Zielgruppe werden wesentliche Informationen zu Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen, Anerkennung von Bildungs- und Berufsabschlüssen sowie zu Nostrifikationsverfahren vermittelt. Damit soll ein
rascher Einstieg in den österreichischen Arbeitsmarkt erleichtert und die Gefahr einer Dequalifikation am
Arbeitsmarkt verringert werden.
Die Stelle ist räumlich am Wiener ArbeitnehmerInnenförderungsfonds (waff) angegliedert, wo Beschäftigte bei allen Fragen rund um Beruf und Weiterbildung sowie Förderungen in diesem Zusammenhang
kostenlose Beratung finden. Weiters besteht eine sehr intensive Zusammenarbeit mit dem AMS Wien. Die
Förderung erfolgt durch MA 17 und waff.
1.7 Frauenberatungsstellen*
MA 17 und MA 57 fördern verschiedene Beratungsstellen für Migrantinnen (Sozialberatung, Ehe- und
Familienberatung, Gewaltschutz).
1.8 Community-Arbeit
Die MA 17 arbeitet eng mit Selbstorganisationen und Vereinen von MigrantInnen zusammen, insbesondere auch mit Menschen aus den Herkunftsländern von Flüchtlingen.
Arabischsprechende MitarbeiterInnen haben engen Kontakt mit den z.T. auch jetzt neu entstehenden
Vereinen von SyrerInnen. Kontakt und Kooperationen bestehen auch zur tschetschenischen Community,
für deren Betreuung eigens ein Mitarbeiter spezialisiert ist.
1.9 NEU im Herbst 2015:
»» „Wien sagt Danke!“ – Ehrung der Wiener Freiwilligen und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen
Am 4. September lud Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger Freiwillige im Bereich der Integrationsarbeit ins Wiener Rathaus ein, um ihnen für ihr Engagement zu danken.
»» StartWien: Orientierungsinformation für Asylsuchende, Asylberechtigte und subsidiär
Schutzberechtigte*
In Info-Modulen (Infoveranstaltungen von ca. 2 Stunden) erhalten neu Angekommene wichtige
Orientierungsinformation in ihrer Muttersprache. Es werden zweimal wöchtenlich an je einem
Standort (VHS) Info-Module zu Gesundheit, Schule/Bildung, Wohnen, Zusammenleben und
Existenzsicherung/Einstieg in den Arbeitsmarkt stattfinden.
»» „Smart Wissen“:
Im Sinn dieser bewährten Veranstaltungsreihe für MultiplikatorInnen und Interessierte werden
Vorträge zu den Herkunftsländern der Flüchtlinge (Syrien, Irak, Afghanistan etc.) entwickelt und
verstärkt angeboten.
»» Fortbildungsangebote für Freiwillige, Helfende, Engagierte
Zahlreiche Personen haben sich in den letzten Wochen als Freiwillige über die Internetseite der
Stadt oder Wien oder direkt bei Organisationen gemeldet.
Zur Unterstützung der Organisationen sowie der Freiwilligen bietet die MA 17 ab Anfang Oktober Seminare und Fortbildungen zu relevanten Themen an.
»» Start Wien – Das Jugend College*
Alle Jugendlichen zwischen 15 und 21 Jahren, die neu nach Wien kommen, sollen die entsprechende Bildung und Ausbildung erhalten. In einer geschäftsgruppenübergreifenden Kooperation
werden Maßnahmen neu geschaffen, bestehende ausgeweitet und alle je nach den verschiedenen Bedarfslagen neu strukturiert:
CLEARING
JUGENDCOLLEGE
ALPHABETISIERUNG/BASISBILDUNG
DEUTSCHKURS PLUS
PFLICHTSCHULABSCHLUSSKURSE
AHS/BMHS
BERUFSSCHULE
Für 1000 Jugendliche wird eine schulanaloge Unterrichtsform geschaffen, die Jugendliche gezielt auf den
Einstieg in weitere schulische oder berufliche Ausbildung ermöglicht.
»» Monatlicher Einstieg
»» Deutsch und je nach Bedarf verschiedene Module (Mathematik, Englisch, IKT, etc.)
»» Sozialarbeiterische Begleitung, Berufsorientierung, Praktika, etc.
2. Flüchtlingswesen und Grundversorgung*
Wien hat mit Peter Hacker seit Sommer einen eigenen Projektleiter und Koordinator bestellt. Er ist in
intensivem Austausch mit NGOs, allen relevanten Dienststellen und Einrichtungen der Stadt Wien sowie
den Bundesstellen.
Seit Jahren erfüllt und übererfüllt Wien die vereinbarte Quote. Dennoch ist Wien bereit, in der aktuellen
Situation (Stichwort: Traiskirchen) menschliche Hilfe zu leisten:
»» Aufnahme aller weiblichen minderjährigen, unbegleiteten Flüchtlinge aus Traiskirchen
»» Angebot, alle unbegleiteten Kinder, weitere UMFs und Familien in Wien zu übernehmen und zu
betreuen
»» Angebot der Übernahme der Betreuung anstelle des BM.I dort zu übernehmen.
»» „connect Erdberg“: In einer Kooperation zwischen Kinderfreunden, Wiener Jugendzentren und
anderen Einrichtungen werden Jugendlichen Möglichkeiten zur sinnvollen Beschäftigung (Spiel,
soziale Kontakte, u.a.) ermöglicht.
»» Einrichtungen der Stadt sind in im Rahmen ihrer Kernufgaben mit dem Thema befasst, wie z.B.
Wien Xtra oder die Büchereien Wien
Darüber hinaus wurde eine eigene Plattform geschaffen, um Freiwilligenarbeit und Angebote (z.B. Wohnmöglichkeiten) mit den NGOs zu vernetzen und eine Vermittlung zwischen Hilfsangeboten und dem Bedarf zu ermöglichen: www.flüchtlinge.wien
Echtzeit-Information zum Thema „Hilfe für Flüchtlinge“
Aufgrund der Vielzahl an Hilfsangeboten bietet die Stadt Wien und Einsatzkräften vor Ort ein zusätzliches Service, um hilfsbereite WienerInnen im Bedarfsfall rasch mit Informationen zu versorgen: Aktuelle
Entwicklungen und detaillierte Informationen darüber, wie konkret geholfen werden kann, liefert die Stadt
über die Website www.hilfeambahnhof.wien sowie direkt aufs Smartphone. Die App „wien.at live“ verwendet ein „Push-Service“, das in Echtzeit Nachrichten an das jeweilige Gerät übermittelt.
2.1 Maßnahmen der GGr. Gesundheit und Soziales - Leistungen, die über die „Grundversorgung“ hinausgehen
Der FSW wendete im Jahr 2014 insgesamt € 3.158.318,96 für Leistungen für MigrantInnen (inkl. Asylberechtigte) auf, die über die „Grundversorgung“ hinausgehen.
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Caritas Sozial- und Rückkehrberatung* € 251.000 – Beratung von wohnungslosen MigrantInnen
Caritas MigrantInnenzentrum € 1.595.700 – Beratung MigrantInnen Wohnen usw. Caritas € 132.012 – Kurzzeitwohnen für Personen mit ungeklärter Perspektive
Caritas € 129.400 – Wohnprojekt für Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte aus Grundversorgungseinrichtungen »» Diakonie € 127.000 – Wohnprojekt für Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte aus Grundversorgungseinrichtungen »» Volkshilfe € 238.041 – Wohnprojekt für Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte aus Grundversorgungseinrichtungen »» ASBÖ Umbau Kerschensteinergasse 24: € 160.070,34 – Einrichtung für unbegleitet minderjährige Flüchtlinge*
»» Asylkoordination connecting people: € 11.000 – Projekt für unbegleitet minderjährige Flüchtlinge*
»» ESRA: € 44.595,62 – Psychiatrische Betreuung von AsylwerberInnen in Einrichtungen*
»» Amber-Med: € 30.000 – Ambulanz für Personen ohne Versicherung*
»» HEMAYAT: € 25.500 – Psychotherapie für Flüchtlinge; (plus Förderung MA 17 in Höhe von €
21.648)*
»» Bildungsleistungen für GrundversorgungsbezieherInnen: ca. € 60.000 – Bildungsleistungen, die
nicht über die Grundversorgung finanziert werden (Deutschkurse Fahrkarten zu Bildungseinrichtungen Hauptschulabschluss usw.)*
3. Leistungen der GGr. Bildung, Jugend, Information und Sport
für Asylberechtigte
3.1 Schule*
Für die Zielgruppen der Konventionsflüchtlinge (Asylberechtigte) sowie subsidiär Schutzberechtigten
besteht – da davon auszugehen ist, dass sie sich länger bis dauernd im Bundesgebiet aufhalten und
der entsprechenden Altersgruppe angehören - die Schulpflicht. Für minderjährigen Asylwerber der entsprechenden Altersgruppe besteht in Anbetracht der Länge der Asylverfahren (somit längerer Aufenthalt)
auch die Schulpflicht und nicht nur das Recht auf den Schulbesuch.
Alle schulpflichtigen SchülerInnen besuchen eine Klasse in VS/NMS/Poly und besuchen parallel dazu
„Neu in Wien“-Kurse.
Nicht mehr schulpflichtige SchülerInnen können in AHS/BMHS bzw. in Berufsschulen als a.o. SchülerInnen aufgenommen werden.
Durch den Besuch einer allgemein bildenden Pflichtschule sind diese drei Zielgruppen den SchülerInnen
ohne einen oben genannten Status gleichgestellt und erhalten seitens der Schulerhalterin Stadt Wien
dieselben Leistungen.
Leistungen:
»» Warenkorbgelder (Unterstützung für Schulmaterialien, wie Hefte, Stifte etc.) für SchülerInnen öffentlicher Wiener Pflichtschulen und SchülerInnen von Wiener Privatschulen mit Öffentlichkeitsrecht
»» Gewährung des Fahrtendienstes bei Vorliegen der Voraussetzungen
»» Unterstützung für Sommer- oder Wintersportwochen (Schulveranstaltungen) bei Vorliegen der
Voraussetzungen (Meldung durch den SSR)
»» Gewährung von zusätzlichen Finanzmitteln zum Ankauf von Spezialerfordernissen für die Teilnahme am Unterricht bei Vorliegen der Voraussetzungen
3.2 Kindergarten*
Sofern Kinder von 0-6 Jahren einen Hauptwohnsitz in Wien haben, haben sie die Möglichkeit einen beitragsfreien Kindergarten zu besuchen.
3.3 Außerschulische Jugendarbeit*
Grundsätzlich ist zu betonen, dass Jugendliche mit unterschiedlichem Aufenthaltsstatus gerne Jugendeinrichtungen besuchen und die Angebote nutzen, weil der Zugang besonders niedrigschwellig und kostenlos ist. Ein spezielles, aus Simmeringer Bezirksmittel und Mitteln der MA 17 finanziertes Angebot setzt Balu&Du
für die jungen Menschen von Macondo: http://www.parkbetreuung.at/macondo
Insbesondere die MA 13/Landesjugendreferat ist in regem Austausch mit der MA 17 und auch mit Interface. Interface und andere Einrichtungen, die sich um Asylberechtigte Menschen kümmern, treten regel-
mäßig in Kontakt mit einzelnen Vereinen der Wiener Jugendarbeit.
3. 4 Erwachsenbildung
Kurse zum Nachholen des Pflichtschulabschlusses im Zuge der Initiative Erwachsenenbildung stehen
auch Asylberechtigten zur Verfügung.
Die VHS GmbH: Grundsätzlich sind alle Angebote nutzbar, soziale Ermäßigung gibt es von Seiten der
VHS Wien für alle mit geringem Einkommen nach den Richtlinien der Wiener Mindestsicherung.
Sobald die MindestteilnehmerInnenzahl erreicht ist können die Berechtigten um 1€ je UE die Kurse besuchen. Im Bereich der Deutschkurse werden so Plätze für Asylberechtigte um 1€ je Stunde ab 7 TN bis
max. 15 zur Verfügung gestellt.
4. Arbeitsmarkt: waff und AMS Wien
Zusätzlich zur MA 17 fördert auch der waff Deutschkurse im Rahmen der beruflichen Weiterbildung und
wendete dafür 2014 rd. € 560.000 auf.
Das AMS Wien investierte 2014 rd. € 25 MIO in Deutschkurse.
Aufgrund von internen Umschichtungsmaßnahmen standen dem AMS Wien zu Jahresbeginn weniger
Mittel für Deutschkurse zur Verfügung als 2014. Der waff (als zwischengeschaltete Stelle für das Bundesland Wien) hat sich dafür eingesetzt, dass vom BMASK die nötigen Rechtsgrundlagen geschaffen
werden, die für den Einsatz von ESF-Mittel im Programm 2014-2020 im Bundesland Wien notwendig
sind. Dadurch sollten noch heuer Maßnahmen starten können, die zu einem guten Teil im Kontext von
Integration zu sehen sind. Das trifft jedenfalls auf die Deutschkurse, die vorgelagerte Beratungs- und
Betreuungseinrichtung Deutsch sowie die Beratungs- und Betreuungseinrichtung für MigrantInnen zu
(zusammen 13,8 Mio Euro). Das gesamte Paket umfasst einen Gesamtwert von 22,54 Mio Euro.
Die Finanzierung erfolgt je zur Hälfte aus Mitteln des ESF und Mitteln des AMS Wien. Die Maßnahmen
kommen Personen zu gute, die beim AMS Wien vorgemerkt sind.
Durch eine Aufstockung der Mittel des AMS Wien (BMASK) werden heuer wieder mindestens so viele
Deutschkursplätze zur Verfügung stehen wie im Vorjahr, vermutlich wird diese Zahl sogar übertroffen.
4.1 NEU ab Herbst 2015:
Erfassung der beruflichen Erfahrung und der Ausbildung (muttersprachlich)
In einem Pilotprojekt bietet das AMS für 1000 KlientInnen einen Kurs von 5 Wochen an. Zu Ende dieser
Zeit soll – aufbauend auf die Erhebung des beruflichen Werdegangs, der Ausbildungen/Kompetenzen
und der praktischen Fertigkeiten ein klares Bild für AMS-Beratung und KlientInnen entstanden sein, wie
die weiteren Schritte und der berufliche Einstieg gestaltet sein kann. Die Erhebung findet in der Muttersprache statt, so dass nicht auf die Absolvierung von Deutschkursen gewartet werden muss.
Zentrale Clearingstelle /Vermittlungsstelle für Deutschkurse: AMS und MA 17 sowie Bund
In Wien ist eine zentrale Clearing- und Vermittlungsstelle für alle Asylberechtigten im Aufbau. Unabhängig
von der Finanzierung soll eine Stelle Einstufungen und Zuweisungen in Kurse vornehmen.