Tiefenentspannt im Süden Ein Konzert von Rudi Zapf & Zapfnstreich sorgt für beste Laune und entführt das Publikum in eine ferne Welt VON BARBARA FALKENBERG Garmisch-Partenkirchen – Salsa-Rhythmen, Irish Folk, Klänge aus Schottland und Paraguay, russische und bayerische Volksmusik, Walzer-Einlagen und finnischer Tango: Rudi Zapf & Zapfnstreich haben wieder gezeigt, wozu Musik fähig ist. Mit hinreißendem Schwung und fetzigen Stücken aus Kuba, Brasilien, Spanien und Kasachstan entführten die vier Musiker ihr Publikum im Saal der KulturbeutelU1-Bühne in Garmisch-Partenkirchen in ferne Länder: Rudi Zapf an Pedalhackbrett, Knopfakkordeon und Vibrandoneon („Das ist sozusagen die rechte Hälfte eines Akkordeons“), Gerhard Wagner auf Saxophon, Querflöte und Klarinette, Andreas Seifinger auf der Gitarre und Claus Freudenstein am Kontrabass. Man wähnte sich unwillkürlich barfuß am Strand der Copacabana mit einem Cocktail in der Hand, tiefenentspannt. Man wippte mit den Füßen, ließ sich in eine bunte, Reißen ihr Publikum mit: (v. l.) Andreas Seifinger, Gerhard Wagner, Rudi Zapf und Claus Freudenstein. FOTO: FALKENBERG schillernde Welt des Südens entführen. Die intensiven, nicht enden wollenden Saxophon-Einlagen Wagners nahmen einem schier den Atem – man fragte sich, woher er all die Luft holte. Und wenn Zapf seine Kunststücke am Hackbrett zelebrierte, mit den filigranen Stöckchen über das Instrument flog und ihm zahlreiche Ober- und Untertöne entlockte, dann machte das Zuhören einfach nur Spaß. Zwischen den Stücken, die fast stakkatomäßig aufeinanderfolgten, unterhielt sich Zapf mit den Zuhörern. Wenn er so manch eine Anekdote von seinen Konzerten in der Welt zum Besten gab oder über seine brasilianische Friseuse berichtete und dabei so natürlich und bescheiden auftrat, dann war das einfach nur sympathisch und wohltuend. Der Weltmusiker mit bayerischen Wurzeln, wie er oft genannt wird, ist bodenständig geblieben. Und überzeugt als genialer Hackbrett-Virtuose. Erst nach drei Zugaben ließ das Publikum die Musiker gehen.
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