Vortragsfolien - Pädagogische Institut

Schule als Vorbild für neue Kulturen: Der Mensch im Mittelpunkt –
Ethikorientierte Führung in der Schule
Führung stärken, Teamarbeit entwickeln, Persönlichkeitsentwicklung fördern –
Schule in einer sich verändernden Welt
2. Februar 2016
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
Ludwig-Maximilians-Universität München
Leopoldstr. 13, 80802 München
Tel. 089/2180-5181, Fax: 089/2180-5238
E-mail: [email protected]
Lehrstuhlinhaber Sozialpsychologie an der LMU
Akademischer Leiter der Bayerischen Eliteakademie
Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
Leiter des LMU-Center for Leadership and People Management
Homepage: http://www.psy.lmu.de/soz/personen/leitung/frey/index.html
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Allgemeines zu Vision und Menschenbild
einer Schule der Zukunft
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Ausgangspunkt: Menschenbild und Werte: welche Werte haben
wir zu verteidigen?
a)
b)
c)
d)
e)
funktionierende Demokratie, Rechtsstaatlichkeit
offene Gesellschaft - Meinungsführer
sozial-ökologische Marktwirtschaft
Kritische Medien
Frieden
 Diese Werte werden wir auf Dauer nur erhalten, wenn wir auch im globalen
Wettbewerb erfolgreich sind. Dies geschieht in erster Linie durch Innovation und
kontinuierliche Verbesserung von Produkten, Prozessen und Dienstleistungen.
 Schule hat den Auftrag die Menschen für unser Wertesystem auszubilden:
religiöse Orientierung und Grundwerte, soziale, ökologische Marktwirtschaft,
offene Gesellschaft, Demokratie, Rückgrat und Persönlichkeit.
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Schule bereitet die Kinder fürs Leben vor
In der Art und Weise wie wir uns verhalten als Lehrer, Eltern usw. , d.h. wie wir
loben, korrigieren, informieren, kommunizieren, Ziele und Erwartungen klären
und vereinbaren, Konflikte regeln, geben wir
a) Orientierung und Halt
b) kompensieren wir teilweise Defizite des Elternhauses
Ziel ist ein ethikorientierter Umgang miteinander, wobei Menschenwürde und
Leistung/Kreativität/Persönlichkeitsentwicklung verbunden wird.
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Vision / Menschenbild von Schule
Vorbereitung für das Leben / Persönlichkeitsbildung
 Schule ist die Institution, die für das Leben vorbereitet. Das Leben lernen. Für
das Leben lernen.
 Schule soll junge Menschen vorbereiten, dass sie fähig und eigeninitiativ
sind, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln.
 Individualität lernen.
 einen Unterschied machen
 Sich zur eigenen Identität bekennen
o
o
… und nicht zu sehr Realitäten vortäuschen
… und dann damit auch nicht auf der Flucht sein (und nicht erpressbar sein).
 Als Menschenbilder brauchen wir weniger Narzissten, Machiavellisten,
Egoisten, Opportunisten. Sondern Personen, die neben Integrität
Verantwortung, Solidarität, ganzheitliches Denken, vernetztes Denken und
Optimismus zeigen.
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Die Sandwichposition des Lehrers für eine Schule, die fürs Leben vorbereitet
Er ist konfrontiert mit ganz heterogenen Schülern, heterogenen Klassen, heterogenen
Lehrerkollegen, heterogenen Eltern, dem Elternbeirat, den Vertretern der Wirtschaft,
Vertretern der Ministerialbürokratie usw.
Eltern
Schüler
Klasse
Lehrer
Kollegen
Direktor
Ministerium
Die unterschiedlichen Zielgruppen haben dabei sehr heterogene Interessen.
Im Extremfall ist jeder einzelne Lehrer überfordert mit dem, was er täglich macht. Er
hat schwierige Schüler, schwierige Klassen, schwierige Eltern, schwierige Kollegen.
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Wichtige Aspekte für Schulqualität
Spielregeln des Umgangs
Fragen:
• Wie soll in der Schule geführt
werden gegenüber Lehrern, Eltern,
Schülern?
• Welche Spielregeln des Umgangs
sollte man haben?
• Welche Werte sollen über allem
stehen?
o Wir lernen voneinander.
o Wir verhalten uns kollegial.
o Wir reden miteinander und nicht
übereinander.
o Wir machen regelmäßig einen
Erfahrungsaustausch.
Die Wichtigkeit des Wohlfühlfaktors
Welche Werte leiten unser Verhalten?
• Eigentlich nur zwei: Qualität und
menschenwürdiger Umgang
• Zur Umsetzung muss man die
Sehnsüchte kennen.
• Ich komme gerne in die Schule.
• Es soll Spaß machen, Neugierde
fördern.
• Schule erfordert aber auch
Disziplin und Pflichterfüllung
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Der Mensch im Mittelpunkt – was bedeutet dieses?
• Stärken stärken, Schwächen reduzieren, Schwächen tolerieren
• Jeder Mensch ist eine Individualität. Jeden einzelnen fördern
• Gegenseitige Rücksichtnahme und Toleranz
• Die Verletzung von Menschenwürde ist indiskutabel.
• Die Wichtigkeit von Respekt, Wertschätzung, Anerkennung, Fairness als ethische
Grundlage von Verhalten
• Einschreiten wo Intoleranz, Machiavellismus, Narzissmus, Egoismus vorherrscht und
andere erdrückt werden
• Klarheit von Zielen und Erwartungen
• Reflexion, was man tun kann, damit sich Menschen wohlfühlen, dass sie sich
entwickeln können
• Wenn der Mensch im Mittelpunkt steht, heißt das nicht, dass alles andere unwichtig ist.
• Die Wichtigkeit des Kunden
• Die Wichtigkeit von Erfolg des Unternehmens
• Die Wichtigkeit von Innovation und Excellence
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Allgemeines zu Führung:
Facetten einer ethikorientierten Führung,
Leistungskultur, Kultur von Menschenwürde
• Sich selbst führen
• Mitarbeiter /Kollegen führen
• Team führen
• Chef führen
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Ethikorientierte / werteorientierte Führung (transaktional und
transformational) - Leistung mit Menschlichkeit verbinden
Führungskultur
3V
 Vorbild
 Verantwortung
 Verpflichtung
Ethikorientierte
Führungspersönlichkeit
Umsetzung
1.
2.
3.
Rahmenbedingungen für
Excellence
Rahmenbedingungen
für Menschenwürde
(Vertrauen, Fairness,
Wertschätzung)
Kultur von Excellence
Einzeln, Team
4.
Klarheit Ist/Soll (Paul)
Unterstützung durch
Multiplikatoren
• 2(+)-6-2(-)
Offene Feedback- und
Reflexionskultur
• Positiv
• Negativ
• Verbesserungsvorschläge
Bewältigungskognitionen im Umgang mit
suboptimalen
Bedingungen
Kultur von Wertschätzung
Einzeln, Team
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Der Baum als Metapher
Ethikorientierte
Führungspersönlichkeit
Feinadjustierung
Sichtbares Verhalten
– Gesicht zeigen
Werte
Sehnsüchte der
Zielgruppen
Excellence
Menschenwürdige
Behandlung
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Der Baum
Der Baum als Metapher für
• Führung
• Persönlichkeit
• Überzeugen
• gegenseitiger
Umgang
Werte
• Werte
Wettbewerber
Sehnsüchte von
Zielgruppen
Kunde
• Kompass
• Koordinatensystem
Organisation
Mitarbeiter
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Umsetzungsregelkreis nach Paul: Soll/Ist-Klarheit
Soll / Ziel / Vision
Ist-Zustand
Maßnahmen/Spielregeln/Aktionsschritte
Es geht aber immer
Verantwortlichkeiten
um das
Zeitrahmen
Was
Kontrolle
und das
Wie
Ursachen für Diskrepanzen:
• Nicht-Kennen
• Nicht-Können
• Nicht-Sollen
• Nicht-Wollen
• Nicht-Dürfen
Verdeutlichung über konkrete
Positiv- und Negativbeispiele
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2(+)/6/2(-) Multiplikatorenmodell
• Alleine erreicht man nichts.
• Man braucht Unterstützer /
Multiplikatoren.
Führungsperson
• Two step flow of
communication.
-
+
+
+
-
+
+
Gruppe: 2(+)/6/2(-)
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Excellencekultur
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Kulturen für ein Center of Excellence (Auswahl)
Vision – Ziel - Strategie
1.
Kundenorientierungskultur /
Marktorientierungskultur
4. Implementierungskultur
2.
3.
Konkurrenzorientierungs- /
Benchmarkkultur / Best
´practice Kultur
5. Zivilcouragekultur
Kulturen des Kritischen
Rationalismus
6. Rekreationskultur
a)
Problemlösekultur
b)
Reflexionskultur über
Standards, Ziele, Prozesse
7. Adaptationskultur
c)
Konstruktive Fehler- und
Lernkultur
8. Ethikkultur
d)
Konstruktive Streit- und
Konfliktkultur
e)
Frage- und Neugierkultur
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Wertschätzungskultur
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Voraussetzungen für die Aktivierung von Werten bei Sender und Empfänger –
z.B. Zivilcourage, Verantwortung, Toleranz gegenüber Andersdenkenden,
Teamgeist, Verzicht, Nachhaltigkeit
Weltweite Sehnsüchte
Empfänger haben einen Wunsch nach…
•
•
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•
•
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•
•
Sinn / Erklärbarkeit – warum und wozu?
Vorhersehbarkeit / Transparenz
Beeinflussbarkeit / Autonomie
Talententwicklung – Freude und Spaß
Kompetenz / Selbstwirksamkeit (Wissen,
Handlungskompetenzen)
soziale Beziehungen (social relatedness)
Wertschätzung
Fairness und Vertrauen
Klarheit (Nutzen? Notwendigkeit?
Erwartungen?)
Maslow-Bedürfnisse…(Existenzielle
Bedürfnisse: Sicherheit / Geborgenheit /
Selbstverwirklichung)
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Weltweite Werte bei Sendern:
Wann haben Sender bei
Empfängern Erfolg?
•
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•
•
Kompetenz
Sympathie / Ausstrahlung /
Charisma
Durchsetzungsvermögen
Glaubwürdigkeit
Fairness / Vertrauen
Empathie /
Perspektivenwechsel /
Rücksichtnahme
Positivsicht, Zuversicht
(veränderbare Welten)
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Sehnsüchte der beteiligten Zielgruppen
Sehnsüchte Kollegen
Sehnsüchte Schüler:
Erfüllbare vs. nichterfüllbare Sehnsüchte
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•
Fairness
Gute Noten
Wertschätzung
Stärkenorientierung
Wenig Hausaufgaben
Sinn
Selbstverwirklichung
Fairness und
Vertrauen
Transparenz und
Klarheit
Handlungsspielräume
Guter Unterricht
- Gutes
Miteinander
Sehnsüchte Direktor
- Wenig Stress
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•
•
Keine Klagen von
Schülern, Eltern,
Kollegen
Guter Umgang
Voneinander lernen
Excellence
Qualität
Leistung
Commitment
Loyalität
Gutes Image
- Gute Ergänzung
- Gegenseitige
Unterstützung
- Kein Neid
Sehnsüchte Eltern
-
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Gute Noten
Fairness
Wenig Hausaufgaben
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Was motiviert, was demotiviert in der Schule?
Was motiviert
o Ernst genommen
werden
Was demotiviert
o Schlechte Noten
o Praktisches Wissen,
z.B. in den Wald
gehen
o Zu große Distanz zwischen Schüler und
Lehrer
o Klare Regeln
o Nur Pflicht und kein Spaß, kein Sinn
o Heterogene Gruppen,
um voneinander zu
lernen
o Kein Ausgleich von Defiziten, z.B. über
Ganztagsschule und
Nachmittagsbetreuung
o Nur schimpfen
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Motivation - Führen durch Fragen
Was motiviert mich? (Lehrer)
Was demotiviert mich? (Lehrer)




 Mangelnde Unterstützung und
Wertschätzung
 Verwaltungsvorgänge intransparent
 Zu viele Vorgaben
Freiräume
Verantwortung
Dinge gestalten
Herausforderungen zu einem
Ganzen zusammenführen
 Wertschätzung von Chef,
Kollegen, Mitarbeitern
 Sichtbarer Erfolg
 ZDF
Was motiviert mich? (Schüler)




Fairness
Interessante Didaktik
Wertschätzung
Sympathie
Was demotiviert mich? (Schüler)
 Intransparenz
 Schlechtes Feedback
 Über- oder Unterforderung (fachlich,
zeitlich)
 Keine Entwicklungschancen
 Schlechtes Arbeitsklima
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Zur Wertschätzungskultur – einzeln und im Team
• Erkennt die Schwächen, Bedürfnisse, Interessen der Menschen.
• hat Menschenkenntnis
• Respektiert andere – auch in ihrer Unterschiedlichkeit
• begegnet Menschen auf gleicher Augenhöhe.
• kann Menschen verbinden, hat ein Gespür für Menschen.
• sieht die Stärken der Menschen
• hat eine humanistische Grundhaltung
• zeigt Wertschätzung und nimmt den Menschen ernst
• sagt „danke“ und „bitte“.
• verlangt von anderen, dass sie respektvoll handeln.
• kann heterogene Teams – fast wie ein Dirigent – zusammen halten und
Synergieeffekte aktivieren (gemeinsame Ziele und Interessen)
• hat ein Gespür für Teamkonstellationen: Macht, Interaktionsgefüge, Rollengefüge
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Führungskultur
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Zur Führungskultur / Persönlichkeit / Charakter
• Hat klare Werte (vergleiche Baum und Dreieck) – steht für Exzellenz und
Wertschätzung.
• Hat einen klaren Kompass, was grün, gelb und rot ist.
• Wird von anderen mit den „drei Vs“ beurteilt: Vorbild, Verantwortung,
Verpflichtung.
• Ist Mensch geblieben und kein übermäßiger Narzisst, Machiavellist, Egoist und
Opportunist.
• Ist kritik- und konfliktfähig:
• a) Kann Kritik und Konflikt entgegen nehmen und reagiert nicht schmollend,
eingeschnappt, nachtragend.
• b) Kann aber auch selber Kritik empfängerorientiert geben und Konflikte
ansprechen.
• Hat nicht die Wahrheit gepachtet, sondern ist offen für andere Sichtweise, und
damit lernwillig und lernfähig.
• Viele andere würden sagen: hat Führungspotenzial.
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Zur Führungskultur / Persönlichkeit / Charakter
•
Genießt Respekt bei Schülern, Eltern und Kollegen
•
hat so etwas wie eine natürliche Autorität / natürliche Souveränität – ohne
dass er sich groß in den Vordergrund stellen muss.
•
Zeigt Zivilcourage und positioniert sich.
•
hat die Fähigkeit, das Potenzial anderer durch seine Führungsart zu
entwickeln
•
stellt Fragen, lässt Fragen zu, hört zu.
•
Fällt nicht nur durch seine Worte auf, sondern durch seinen Taten.
•
Sein Wort hat Gewicht.
•
Ist ein guter Moderator.
•
Ergreift Initiative und übernimmt Verantwortung.
•
Er lernt aus Niederlagen und Misserfolgen – analysiert sie. Erfolge machen
ihn nicht arrogant.
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Werteorientierte Führung bedeutet
•
Die Werte, die Mitarbeiter, Kunden, Betriebsrat, Firma haben, berücksichtigen und eine
Quadratur des Kreises schaffen (muddling through)
•
Das Gegenteil ist nur Effizienz, Zahlen, Daten, Fakten, Erfolg (Hauptsache die Zahlen
stimmen, egal wie man sie erreicht)
•
Zu werteorientierte Führung gehört auch Empathie, Fürsorglichkeit, Respekt,
Rücksichtnahme, gegenseitige Wertschätzung usw.
•
Gesundheit des Mitarbeiters berücksichtigen
•
work-life-balance berücksichtigen
•
Regenerationschancen und Möglichkeiten geben
•
Chancen zur Distanzierung von der Arbeit
•
Die Ganzheitlichkeit des Menschen berücksichtigen
•
Es geht letztlich immer darum Leistung und Menschlichkeit zu verbinden
Werteorientierte Führung ist relevant
•
Vor allem für Generation Y
•
Wichtig für einen attraktiven Arbeitgeber!
•
Relevant für den täglichen Umgang, um Burn-out, Erschöpfung zu vermeiden
Prof. Dr. Dieter Frey
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Führung
Mitarbeiterführung
Unternehmensführung
sich selbst führen
Mitarbeiter und Team führen
Chef führen
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Verantwortung für sich selbst
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Verantwortung für sich selbst: Der Kompass der
ethikorientierten Führung
•
Verantwortlich für sein Handeln (und Nichthandeln), für die
Konsequenzen seines Handelns
•
Drei Vs: Vorbild, Verantwortung, Verpflichtung
•
Glaubwürdigkeit, Integrität, Berechenbarkeit, Orientierung geben
•
Was sind die Werte, die mir wichtig sind? Wofür stehe ich?
•
Verantwortung für seine eigene Gesundheit, für die Familie, für die
Zukunft
•
Defizite in den Kulturen Führung, Excellence und Menschenwürde
erkennen
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Mitarbeiterführung
Kollegenführung
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Führungsstile
Ethisch erlaubt
Ethisch tabu
• Autoritativ, direktiv
• Partnerschaftlich – kommunikativ – kooperativ
• Laissez-faire im Sinne von Loslassen und geteilte
Führung (shared leadership)
•
Rahmenbedingungen und Oberziele vorgeben – sich nicht
in Details einmischen
• Transformational
• Autoritär (klein
machen)
• Destruktiv
• Laissez-faire
(Gleichgültigkeit)
• Transaktional (Führung durch Soll-/Ist-Zustand)
These: Man braucht alle Führungsstile, die ethisch erlaub sind
• je nach Reifegrad des Mitarbeiters
• je nach Art der Situation (dringend, Notfall)
• je nach eigener Persönlichkeit (Distanz, Nähe)
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Mitarbeiterführung und Unternehmensführung: Erreichung von
heterogenen Zielen über heterogene Wege
Umsetzung:
Performance
• 5-MinutenGespräche:
Ist/SollAbgleich
Ziel
• Teamgespräche
Steuermann/Kapitän
Leuchtturm
Orientierungsgeber
• Jahresgespräche
Prozess zum Ziel
Coach/Begleiter
Zeit
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Seite 32
Führungskraft als Dirigent eines Orchesters
Der Dirigent gibt Orientierung, Halt und definiert die Ziele.
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Seite 33
Ethikorientierte Führung
Das Prinzipienmodell der Führung und Motivation von Frey
Ziel: mündiger Mitarbeiter als Unternehmer im Unternehmen
Prinzip der...
1. Sinn- und Visionsvermittlung
7. Wertschätzung
2. Passung und Eignung
(Aufgabe/Team)
8. Fairness und Vertrauen
3. Transparenz
(Information und Kommunikation)
9. sozialen Einbindung
und sozialen Unterstützung
4. Autonomie und Partizipation
10. des persönlichen Wachstums
5. Zielvereinbarung und
Prioritätenfestsetzung / Klarheit
11. des guten Vorbildes
der Führungsperson
6. konstruktiven Rückmeldung
(Lob und Korrektur)
12. fairen materiellen Vergütung
Alle Prinzipien sind eine Bring- wie eine Holschuld.
Führung ist individuell und situativ: androgynes Führungsverhalten
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Die Wichtigkeit von Sinn (Meaning) und Vision
Die zentralen Fragen nach dem Sinn: Warum (kausal) und wozu (final)?
 Wer Leistung und Veränderung fordert, muss Sinn bieten.
 Nichts hat Bestand, was nicht gut begründet werden kann.
 Kann man seine eigene Arbeit in ein großes Ganzes einbetten?
 Für was stehe ich? Für was stehen wir?
 Menschen sind bereit nahezu alles zu ertragen, wenn sie wissen, warum.
 Prozedurale Fairness mit voice.
Prof. Dr. Dieter Frey
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Seite 35
Hinter dem Sinn stecken folgende Bedürfnisse
a) Sehnsucht nach Kausalität und Finalität (warum und wozu)
b) Sehnsucht, dass etwas zweckmäßig und/oder notwendig und/oder nützlich
ist.
c) Etwas erfüllt Werte, z.B. dass man es als richtig oder falsch einordnen
kann.
d) Etwas, was den Selbstwert stärkt
e) Sehnsucht nach Wirksamkeit (man will effektiv Einfluss nehmen können)
Man möchte insgesamt Unsicherheit vermeiden und sich zu jemand oder etwas
zugehörig fühlen, um Sinn erleben zu können.
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Passung und Eignung
 Was macht Spaß?
 Wo gibt es Brücken zur Lebenswelt des Gegenübers?
 Wo werden eigene Interessen, Talente, Fähigkeiten tangiert?
Fazit:
 Nur was man gerne macht, macht man gut.
Prof. Dr. Dieter Frey
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Seite 37
Führung und Motivation: Wann macht Arbeit Freude und Spaß?
Arbeit macht Freude und Spaß…
(Beispiele)
Wann macht Arbeit keinen
Spaß?
• bei Wertschätzung
• bei Sinnklarheit
• wenn man seine Talente und
Interessen entwickeln kann
• bei guter Beziehungsebene zu
Chef und Kollegen
• wenn man
Handlungsspielräume hat
• bei Herausforderungen
• wenn man Erfolg erlebt
• Man macht nichts richtig
Sinnvolles
• Nicht nachvollziehbare
Vorgaben
• Zu starke Abhängigkeit von
Schnittstellen
• Zu viele nicht-veränderbare
Welten
• schlechte Stimmung
• schlechte Beziehung zu Chef
und Kollegen
• bei fairer Entlohnung
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Department Psychologie
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Seite 38
Entscheidungsketten und Partizipation – Plädoyer für eine
Partizipationskultur in der Schule
Vor der Entscheidung ist nach der Entscheidung
Vorher
Entscheidung
• Skepsis äußern
• Bedenken äußern
• Streit- und
Konfliktkultur
• Entscheidungsvorschläge
formulieren
• Mitwirkungsmöglichkeiten
nachher
• Loyalität
• Solidarität bei der
Umsetzung
Prozesspartizipation Entscheidungspartizipation
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Implementierungspartizipation
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Prinzip der konstruktiven Rückmeldung über Lob und Korrektur
Spielregeln der konstruktiven Rückmeldung:
 Wir leben eine Lob- und Anerkennungskultur.
 Wir loben uns gegenseitig - vertikal und horizontal.
 Wir geben uns auch gegenseitig Feedback über unsere blinden Flecken.
 Wir äußern Sichtweisen, hören sie an und geben dann unsere Sichtweise wider.
 Der Austausch von Sichtweisen erfolgt sachlich - ohne emotionale Verletzungen.
 Wir reagieren auch bei Negativpunkten bzw. kritischen Sichtweisen nicht empfindlichnachtragend.
 Wir bemühen uns um positive Anerkennung und gegenseitige Wertschätzung.
 Lob muss immer ehrlich und echt sein.
Konstruktive Rückmeldung bedeutet nicht,
 dass man immer und alles loben muss
 dass man andauernd korrigieren und kommentieren muss
 dass man niemals mehr ein Auge zudrücken darf
 dass man alles konfrontieren muss/dass man in Kleinigkeiten nicht mehr generös sein
darf.
Instrumente:
Alle Facetten von Lob, Dank, Anerkennung, Zeichen der Freude, Einladungen usw.
Alle Facetten der Korrektur: Der Ton macht die Musik.
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Seite 40
Was ist negatives Feedback?
















Bestimmte Schlüsselbegriffe, die negativ besetzt sind: Mist, Quatsch,
flaschig, das Hinterletzte, blöd
Du bist schlimmer als deine Mutter
Immer
Nie
Alles ist
Quatsch ist
Diffus = unkonkret
Persönlich
Nur negatives, nur negative Grundwahrnehmung
Emotional
Empfänger hat keine Erwiderungschance
Overkill, d.h. der Sender steht unter dem Druck alles bringen zu müssen
Schnee von gestern
Bringt keine Hoffnung auf Besserung
Blumig
Sarkastisch, verletzend
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Richtiges Feedback bei Korrektur ist:






Persönlich
Unter vier Augen, mit Augenkontakt
Richtiger Zeitpunkt und Ort
Konkret - ZDF (Zahlen, Daten, Fakten)
Ich-Botschaft
Konkreter Verbesserungsvorschlag, entweder gleich selbst nennen
oder konkreten Verbesserungsvorschlag ermitteln
 Klare Argumentationskette: von Werten und Prämissen abgeleitet
 Sandwich-Feedback, d.h. Negatives in positives eingebettet
 Positive Grundhaltung
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Kritik
Kritik verfehlt ihre positive Wirkung, wenn sie:









Konstruktive Kritik ist:
absolut erfolgt
als unfair wahrgenommen wird
den anderen in die Enge treibt
hinter dem Rücken der Person erfolgt
die Person als ganze kritisiert
unterhalb der Gürtellinie erfolgt
vor „versammelter Mannschaft“ geäußert
wird
emotionale Konflikte auf Sachebene
austrägt
auf sachbezogene Konflikte emotional
reagiert











offen für andere
Perspektiven,
konstruktiv,
sachlich-konkret,
direkt,
unter vier Augen,
verhaltensbezogen,
in Positives eingebettet,
freundschaftlich,
humorvoll,
nicht nachtragend und
mutig!
Konstruktive Kritik ist mehr als bloße Schwachstellenanalyse: Sie geht
einher mit dem Angebot von Gegenszenarien und Lösungsalternativen.
Merke: Der Ton macht die Musik.
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Fairness

Ergebnisfairness (Input, Output)
Was?
(Equality/Gleichheit, Equity/Leistungsprinzip, Need/Bedürfnisprinzip)

Prozedurale Fairness, Verfahrensfairness (+ voice)

Informationale Fairness (zeitliches und inhaltliches Drehbuch,
Wie?
ehrlich, rechtzeitig, umfassend - bad news genau so wie good news)
•
Interaktionale Fairness
(Wertschätzung und Respekt auf gleicher Augenhöhe)
Fairness erhöht Identifikation, intrinsische Motivation, Vertrauen,
Commitment – Persistenz, Kreativität, Innovation.
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Androgyner Führungsstil und androgynes Verhalten im Umgang:
Feminine und maskuline Aspekte verbinden - je nach Situation
Weiche Faktoren im (Führungs)Verhalten:
feminine Führungsaspekte
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Harte Faktoren im (Führungsperson)Verhalten:
maskuline Führungsaspekte
Zuhören können
Fragen stellen können und Fragen
zulassen
Kunst der Pause
Andere groß werden lassen können
Sich als Mentor fühlen
Sich selbst zurückstellen können
Nicht immer Recht haben zu müssen
Eigene Fehler und Schwächen
eingestehen
Nicht den „starken Max“ spielen
Positive und negative Gefühle zeigen
Mitarbeiter an der langen Leine lassen
Sich auch für Privates interessieren
Beziehungsebene betonen
offene, hierarchiefreie
Kommunikation: Dialogkultur
•
•
•
•
Durchsetzungsvermögen
Nein sagen können
Sehr direktiv sein
Sachebene betonen
•
Klarheit: Regelkreis von Paul =
Soll / Ist, Maßnahmen,
Verantwortlichkeiten, Zeitrahmen,
Kontrolle
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Der Bezug von allgemeinen Lernerfahrungen und Vertrauen zu
sich und anderen (siehe auch Kindererziehung, Partnerschaft,
Arbeitsplatz)
Soziale Wärme
Soziale Kälte
Konsistenz
Inkonsistenz
Gebotsorientierung
Verbotsorientierung
Fairness
Unfairness
Kontrollierbarkeit
Unkontrollierbarkeit
Erklärbarkeit
Mangelnde Erklärbarkeit
Beeinflussbarkeit
Mangelnde Beeinflussbarkeit
Vorhersehbarkeit
Mangelnde Vorhersehbarkeit
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Führung und Erfolg
… Übertragung auf den Bereich Schule
• Sinnvermittlung
• Ethikorientierte
Führung
• Partnerschaftlicher
Umgang
• Leistungsmotivation
Identifikation
Schulzufriedenheit
• Wertschätzung
• Neugierde
• Noten
• Fairness
• Handlungsspielräume
Ziel: Kultur der partnerschaftlichen Kooperation statt Streitkultur; ethikorientierte
Führung und partnerschaftliche Unternehmenskultur
Prof. Dr. Dieter Frey
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Kausalkette Lehrer-Führung und Konsequenzen von Lehrer-Führung
Eine unglaubwürdige, nicht
integre Lehrerpersönlichkeit
erzeugt
Eine ethikorientierte, integre
Lehrerpersönlichkeit erzeugt
o Intrinsische Motivation
o Begeisterung
o Demotivation
o innere Kündigung
o Dienst nach Vorschrift
o Demotivierte Menschen
o Leidenschaft
o Identifikation
o Motivierte Menschen mit
Leistungsethos
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Team
Zusammenarbeit und Führung
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Die Formulierung von Spielregeln
a)
b)
Leistungsspielregeln
Verhaltensspielregeln
(Fairplay Spielregeln )
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Werte – Spielregeln des Umgangs
•
Offenheit gilt als Prinzip (open-mindedness, open door) statt closed-mindedness
•
Austausch von Information und Wissen (hierarchiefreie Kommunikation) statt
Wissen ist Macht.
•
Feedbackkultur: Wir leben eine Lob- und Anerkennungskultur. Wir leben eine
konstruktive Streit- und Konfliktkultur. Dies bedeutet: Feedback geben. Feedback
holen, direkt und spontan. Fragen können, zuhören können.
•
Wir leben eine Problemlösekultur: Probleme verbinden wir mit zwei bis drei Lösungen.
(Positives Denken wird vorangebracht. Wir denken in Kategorien von veränderbaren
Welten. Wir denken in Möglichkeiten, Stärken und Chancen.
•
Wir wollen, dass unsere Arbeit und der Umgang miteinander Spaß macht und
angenehm ist. Wir wollen uns bei der Arbeit wohl fühlen statt Klein machen, Intrigen,
hinten herum.
•
Wir haben klare Ziele, Standards, Erwartungen und Spielregeln. Und wir sind fair
im Umgang. Es gilt: Tough on the issue, soft on the person.
•
Ich bin zuständig. Wenn ich nicht, wer dann? Die Veränderung beginnt bei mir.
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Beispiele für Spielregeln zur Zusammenarbeit und Kommunikation
o Wir reden miteinander und nicht übereinander oder hintenherum.
o Wir sprechen Probleme und Konflikte zeitnah (konstruktiv-kritisch) an.
o Hierarchie: ja. Aber wir haben eine hierarchiefreie Kommunikation, eine Dialogkultur
(statt „Ober sticht Unter“).
o Probleme verbinden wir mit zwei bis drei Lösungen.
o Wir akzeptieren, dass er veränderbare und nicht veränderbare Welten gibt. Über beide
sprechen wir regelmäßig.
o Wir versuchen gemeinsame Ziele und Zielpriorisierungen zu formulieren.
o Wir sprechen offen und ehrlich über Ist und Soll.
o Wir setzen alles daran, dass die Arbeit uns möglichst viel Freude und Spaß macht.
o Wir leben eine Lob- und Anerkennungskultur - genauso aber auch eine Streit- und
Konfliktkultur.
o Spielregeln des Umgangs auch formulieren für Körper und Fitness: Auf Körperfitness
und Work-life-Balance als wesentliche Faktoren für Arbeitszufriedenheit wird ebenso
Wert gelegt.
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Chef führen
Prof. Dr. Dieter Frey
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Faktoren einer konstruktiven Zusammenarbeit mit dem Chef
•
Den Chef spiegeln über Ist-Zustand und Soll-Zustand.
•
Mit Ich-Botschaften arbeiten: Ich sehe folgendes...., meine Wahrnehmung
ist....
•
Den richtigen Ort, den richtigen Zeitpunkt, den richtigen Ton wählen.
•
Perspektivenwechsel entwickeln: Wie erreiche ich den Chef?
•
Keine Ehrfurcht vor Hierarchie, sondern Respekt vor Menschen; keine
Untertänigkeit
•
Professionelle Vorbereitung: Was will ich erreichen und wie will ich es
erreichen?
•
Gegenargumente vorweg nehmen und im Vorfeld überzeugende Argumente
finden
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Faktoren einer konstruktiven Zusammenarbeit mit dem Chef (2)
• Klare Ziele vereinbaren und Erwartungen klären
• Feedback geben und Feedback einfordern
• Immer mit der Devise arbeiten: Was habe ich unternommen, dass mein
Chef sich so verhält, wie ich es wünsche?
• Im Extremfall gilt: Lieber um Entschuldigung zu bitten, als um
Erlaubnis zu fragen, d.h. Freiheitsräume voll ausnutzen.
• Persönlichkeit des Chefs berücksichtigen.
• Man darf seinen Chef aber auch loben.
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Weitere ausgewählte Aspekte zu
Zusammenarbeit und Führung
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Was treibt Menschen In Veränderungen? Wahrnehmung von veränderbaren Welten
Veränderbare und nicht veränderbare Welten
Klärung im Kopf
Bei Defiziten und Problemen:
zwei bis drei Lösungsschritte
generieren
Veränderbare
Welten
Unveränderbare
Welten
ProblemlöseMöglichkeiten:
Love it,
change it,
leave it,
challenge it
10 Aktionsschritte
Idealwelt
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Impfen - Impftheorie
1. Positive Aspekte nennen
2. Negative Aspekte nennen
• Aktive Widerlegung: Der Gegenüber soll das Gewicht der negativen
Aspekte reduzieren
• Passive Widerlegung: Es wird dem Gegenüber geholfen, das
Gewicht der negativen Aspekte zu reduzieren.
Aktives Impfen ist besser als passives Impfen.
Impfen bedeutet: Eine Desensibilisierung gegenüber Negativem.
Ebenso eine Sensibilisierung gegenüber Gerüchten.
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Department Psychologie
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Umgang mit schwierigen Schülern, Eltern, Kollegen
Beispiele
 Selbstüberschätzung oder
Selbstunterschätzung
 Saturiertheit
 innerlich gekündigt
 Selbstprofilierer, der
andere an die Wand drückt
 Egoist und mangelnder
Teamplayer
 Informationsbunkerer
 Minderleister
 Verletzer von Spielregeln
 Frühpensionist
Gegenstrategie:
 Ist-Situation ansprechen: spiegeln,
spiegeln, spiegeln, und Konsequenzen
für ihn und andere verdeutlichen
 Soll-Situation erläutern
(Anforderungsprofil klären)
 Ursachenanalyse (Warum ist dieses so?
Nicht Kennen
Nicht Können
Nicht Wollen
Nicht Sollen
Nicht Dürfen
 Konkrete Maßnahmen
mehr oder weniger Verantwortung
mehr oder weniger Transparenz
mehr oder weniger Sinn
mehr oder weniger Feedback, usw.
 klare Verantwortlichkeiten
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Stärke statt Macht
o
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o
o
o
o
Wer Autorität hat, braucht nicht autoritär sein.
Wer Autorität hat, muss seine Machtmittel nicht ausspielen.
Beharren statt besiegen
Direkter Umgang mit Schülern, die sich nicht an Regeln halten: weniger
bestrafen und demütigen, sondern mehr ermutigen.
Spielregeln des fairen Umgangs miteinander vereinbaren.
Meinungsführer bei Lehrern und Schülern gewinnen
Ist-/Soll-Abweichungen ansprechen.
Wichtig ist, alle Rahmenbedingungen zur intrinsischen Motivation zu
schaffen.
Lehrerressourcen gezielt umsetzen, um gezielter mit den Anforderungen aus
den Bundesministerien, der Eltern und Chefs umzugehen.
Wer Frust schiebt, hat ohnehin langfristig verloren.
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Generation Y
Work-Life Balance wird von vielen der Generation Y inzwischen aktiv eingefordert und ist
auch Auswahlkriterium bei der Suche nach einem geeigneten Arbeitgeber. "Das wünsche
ich mir für mein zukünftiges Arbeitsleben":
• Angenehmes soziales Arbeitsumfeld,
• Guter Verdienst und Vergünstigungen,
• Erfüllende Arbeitstätigkeit,
• Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf,
• Bedürfnisgerechte Arbeitszeitregelung.
--> also auch hier: soziale Verantwortung von Unternehmen ggb. den Mitarbeitern ist hier
gewünscht!
Ein fehlendes Bewusstsein für soziale Nachhaltigkeit ist bei Unternehmen besonders schwerwiegend, da sehr hohe
Kosten entstehen durch den Ausfall von kranken Mitarbeitern! Es ist ja nicht so, dass sich das finanziell lohnen
würde, die Leute zu verheizen, denn wenn Leute ausfallen dann kosten sie eine Menge Geld bis sie wieder
kommen, und wenn sie dann ganz ausfallen dann muss man neue Leute anlernen. Das macht das Ganze doch
sehr paradox. Ein paar Zahlen aus der ZEIT: "Psychische Erkrankungen führten dem BPtK zufolge zu besonders
langen Fehlzeiten von durchschnittlich 30 Tagen im Jahr, bei Depressionen seien es sogar 39 Tage. Die
volkswirtschaftlichen Kosten beliefen sich auf 26 Milliarden Euro." (http://www.zeit.de/karriere/201206/depressionen-verdopplung-berufstaetige)
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Weisheit, Reife und Persönlichkeitsentwicklung als Konsequenz der
Auseinandersetzung mit der Realität (Reflexion)
All dies wird möglich nur durch permanente
1) Selbstreflexion
Die eigene,
begrenzte Sichtweise
Mache ich die richtigen Dinge? Mache ich die Dinge richtig?
Was lief gut, was lief nicht gut? Was könnte man besser machen? - Paul Baltes, MPI, Berlin
2) Teamreflexion
Mache ich die richtigen Dinge? Mache ich die Dinge richtig?
Was lief gut? Was lief nicht gut? Und warum? Was könnte man besser machen? - Michael West, Birmingham
3) Reflexion durch Externe
Mache ich die richtigen Dinge? Mache ich die Dinge richtig?
Was lief gut? Was lief nicht gut? Was könnte man besser machen?
Erfahrung allein macht nicht klüger; es ist die Reflexion /
Elaboration von Erfahrungen. Fazit: Hamsterrad anhalten.
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Department Psychologie
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Plädoyer für eine fundierte Ausbildung in Menschenführung
Notwendig ist eine intensive, kontinuierliche, flächendeckende
Ausbildung der Schuldirektoren und der Lehrerinnen und Lehrer in
gewissen Basics von Führung wie zum Beispiel Zusammenarbeit,
Kommunikation und Konfliktlösung, und ein kontinuierlicher
Erfahrungsaustausch.
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Kurzvita Prof. Dr. Dieter Frey
• Abitur 1966 Wirtschaftsgymnasium Rastatt
• Studium der Sozialwissenschaften (Psychologie, Ökonomie, Pädagogik u. Soziologie) in Mannheim u. Hamburg
• Diplom 1970 bis zur Habilitation: Mitarbeiter am interdisziplinären Sonderforschungsbereich der Universität Mannheim über
Entscheidungsforschung (Beteiligung von Ökonomen, Juristen und Psychologen)
• Promotion 1973 über Verarbeitung selbstbedrohender Informationen
• Habilitation 1978 über Informationsverarbeitung bei Entscheidungen (Habilitationsstipendium von DFG und VW Stiftung)
• Von 1978 - 1993 Professor für Sozial- und Organisationspsychologie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
• 1988/89 Theodor Heuss Professor an der Graduate Faculty der New School for Social Research in New York
•
•
•
•
Seit 1993 Professor für Sozialpsychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München
Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
Mitglied im wissenschaftlichen Beirat von Huber-Hogrefe, Roman Herzog Institut, NS Dokumentationszentrum München
Deutscher Psychologie Preisträger 1998 (Psychologe des Jahres)
• 1988 -1996 Fachgutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft (92-96 Fachausschussvorsitzender für das Fach
Psychologie zusammen mit Prof. Bierbaumer, Tübingen)
• 1990 Organisation des 37. Kongresses der Deutschen Gesellschaft in Kiel (erster gesamtdeutscher Kongress)
•
•
•
•
•
•
•
•
2000 – 2002 und 2005-2006 Dekan der Fakultät für Psychologie und Pädagogik an der LMU, München
2006 – 2008 Geschäftsführender Direktor des Departments Psychologie, LMU München
2001 Auszeichnung der Zeitschrift Personalmagazin als „Praktischer Ethiker“
2003 - 2013 Akademischer Leiter der Bayerischen Elite-Akademie
Mitglied der ESMT Visiting Faculty (European School of Management & Technology, Berlin)
Seminarleiter am USW (Universitätsseminar der Deutschen Wirtschaft); Thematik: Führung von Mitarbeitern
Seit 2007 Akademischer Leiter des LMU Center for Leadership and People Management
Mitbegründer der bundesdeutschen Initiative Generation D (Wie bringt man Deutschland voran?) sowie des Human Capital
Clubs
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Kurzvita von Prof. Dr. Dieter Frey
Prof. Dr. Dieter Frey hat in Mannheim und Hamburg Sozialwissenschaften studiert. Nach
Promotion und Habilitation in Mannheim wurde er 1978 Professor für Sozial- und
Wirtschaftspsychologie an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel. An der Graduate
Faculty der New School für Social Research in New York war er 1989/1990 Theodor-HeussProfessor, bevor er 1993 einen Ruf an die Ludwig-Maximilians-Universität München erhielt
und seitdem der dortige Lehrstuhlinhaber für Sozialpsychologie ist.
1998 erhielt Dieter Frey den Deutschen Psychologie-Preis (Psychologe des Jahres). Er war
zudem von 2003 bis 2013 Akademischer Leiter der Bayerischen EliteAkademie und ist seit
2007 Leiter des LMU-Centers für Leadership und People Management, einer Einrichtung der
dritten Säule der Exzellenzinitiative. Seit 1995 ist er Mitglied der Bayerischen Akademie der
Wissenschaften. Über viele Jahre war er Dekan der Fakultät 11 der LMU München. Ebenso
war er ca. zehn Jahre Gutachter bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Vor seiner
Münchner Zeit hatte er Rufe an die Universitäten Bielefeld, Bochum, Heidelberg, Hamburg
und Zürich erhalten.
Schwerpunktmäßig forscht Dieter Frey zu den Themen Entscheidungsverhalten in Gruppen,
Erhöhung von Kreativität und Motivation sowie Entstehung und Veränderung von
Einstellungen und Wertesystemen. Zudem setzt er sich für die Förderung des Transfers
zwischen Universität und Wirtschaft ein. 2011 hat die Zeitschrift „Personalmagazin“ ihn als
„Praktischen Ethiker“ und einen der führenden Köpfe im Personalbereich in Deutschland
gelistet. Für seine Arbeiten, die zu einer humaneren Welt beitragen, wurde er 2015 von der
Margrit-Egnér-Stiftung (Zürich) ausgezeichnet.
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Anhang
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Die 10 Gebote – alle akzeptieren sie. Aber die Umsetzung ist oft
defizitär. Gründe



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
Menschen haben für alles, was sie tun, gute Begründungen.
Stress und Zeitdruck
andere setzen sie nicht um - man muss sich wehren
Man hat bei der Umsetzung Nachteile
Die Macht der Gewohnheit
Jeder interpretiert die Gebote/Prinzipien so, dass es in Übereinstimmung mit
seinem Selbstkonzept/Verhalten ist.
Bei Verfehlungen wird man nicht darauf hingewiesen (warum siehst du den
Splitter im Auge des anderen und den Balken im eigenen Auge nicht?)
Es fehlt oft eine kritisch-rationale Diskussion, ob etwas im grünen Bereich
ist oder nicht
Man beruft sich auf Ausnahmen
Man ignoriert Ethik und Moral
Prof. Dr. Dieter Frey
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Widrige Bedingungen bei der Werteumsetzung
 Hohe Komplexität bei der Umsetzung: Schwierigkeiten bei der Umsetzung
 Negative Erfahrungen bei der Umsetzung - Umsetzung wird nicht belohnt,
oft sogar bestraft
 Wenig Zeit, wenig manpower, wenig Unterstützung für die Umsetzung
 Teilweise konzeptionelle Widersprüche von bestimmten Werten, z.B.
Fairness (jeder Wert auf die Spitze getrieben blockiert einen anderen Wert)
 Die Realität ist ein Durchwurschteln, weil es permanent Restriktionen gibt.
Dringendes geht vor Wichtigem. Zeit- und Ressourcenknappheit.
 Erste Misserfolge bringen alle Betroffenen zur Resignation.
 Abweichende Mitglieder werden nicht angesprochen und es wird nicht zum
Thema gemacht.
 Blockaden, die in der Diskrepanz zwischen Einstellung (Präferenzen) und
Verhalten (Aufwand) liegen
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Was fördert die Umsetzung in Schule und Hochschule?
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Hamsterrad anhalten: Wo stehen wir? Wo wollen wir hin?
Visionen: Was ist unsere Vision? Was sind unsere Ziele? Welche Kulturen wollen wir
haben?
Wo sind wir gut und was wollen wir bewahren?
Wo haben wir die größten Defizite hinsichtlich der Umsetzung unserer Kulturen?
Welches ist der Maßnahmenkatalog inhaltlich, zeitlich?
Wer ist für die Umsetzung verantwortlich?
Klare Aktionspläne
Klare Prioritäten
Auseinandersetzung mit widrigen Bedingungen
Klare Ziele
Selbst- und Teamreflexion über Nicht-Umsetzung und Umsetzung
Einbau in Automatismen
Personen / Gesichter, die ein klares Commitment zur Umsetzung haben (Multiplikatoren)
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Frey-Checkliste für Veränderungen
a)
b)
c)
d)
e)
Wahrnehmung eines Änderungsbedarfs
Positive Sicht über die Zukunft
Wahrnehmung konkreter Änderungsvorschläge
Wahrnehmung von Veränderungsmöglichkeiten
Professionelle Umsetzung durch Multiplikatoren
Sage mir, wer für ein Projekt zuständig ist und ich sage dir, ob das Projekt erfolgreich ist, d.h. man kann die
tollste Organisation kreieren mit den tollsten Ideen. Wenn man das Pech hat mit den falschen Leuten zu
besetzen wird nichts passieren.
Menschen gestalten Dinge. Die Konzepte liegen vor, aber was Menschen daraus machen, ist etwas anderes.
Deshalb: Richtige Auswahl von Menschen (engagiert für Veränderung kämpfend, integrierend weil sie
andere beziehen)
Dieses wird ein kontinuierlicher Prozess sein. Man braucht aber immer Multiplikatoren.
Letztlich entscheidend: Excellence durch einzelne Menschen,
 die Kulturveränderungen initiieren,
 mit ihrem Gesicht dafür stehen,
 Multiplikatoren um sich scharen
Fazit: Wenn eine Kultur einmal am Leben ist, ist es leichter, dass auch neue darin
sozialisiert werden.
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Was bedeutet ethikorientierte Führungspersönlichkeit und was ist
das Gegenteil?
Ethikorientierte Führungspersönlichkeit bedeutet:
Das Gegenteil
bedeutet:
• Selbstreflektiert
• Pessimistisch
• Integer
• Laissez faire
• Werteorientiert
• Falsch
• Offen für Kritik
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Seite 71
Was bedeutet eine Excellence- und Leistungskultur und was ist das
Gegenteil?
Excellence- und Leistungskultur
bedeutet:
Das Gegenteil
bedeutet:
• Leistung und Excellence hat
einen hohen Wert
• Alles ist möglich
• Man reflektiert, wie es erreicht
werden kann und was es
konkret bedeutet
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
• Verfehlungen von
Leistung und
Excellence werden
nicht diskutiert
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Was bedeutet Kultur der Menschenwürde und des fairen Umgangs
und was ist das Gegenteil?
Kultur der Menschenwürde und
des fairen Umgangs bedeutet:
Das Gegenteil bedeutet:
• Vielfalt wird zugelassen
• Permanente Intrigen und
Konflikte
• Ein gutes Klima
• Man redet nicht miteinander
• Gegenseitige Unterstützung
und Wertschätzung
• Jeder hält sich für klüger als
der andere
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Vision / Menschenbild von Schule
Team- und Kommunikationsfähigkeit in unterschiedlichen Welten
 Kreativität und Kommunikation als die zwei Basistalente lernen
 Das Lernen von Schlüsselqualifikationen muss verstärkt werden: Fragen
stellen, zuhören können, kommunizieren, andere – das andere
Geschlecht, andere Kulturen – verstehen und akzeptieren können.
 Fähigkeit zur Verbalisierung, da dies die Konfliktklärung stark verbessert.
 sich zuständig fühlen
 Basis-Werte wie Teamorientierung, Respekt vor Menschen, Toleranz, aber
auch sich einordnen können, Demokratieverständnis, Zivilcourage sind
wichtig.
Toleranz
 Anerkennung von Unterschiedlichkeit und Andersartigkeit
 Lernen von Toleranz… erleichtert das Leben
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Seite 74
Vision / Menschenbild von Schule
 Es geht darum die Komplexität des Stoffes zu vereinfachen im Sinne
Einsteins: Mache komplexe Dinge einfach, aber nicht zu einfach:
Zusammenhänge statt Details transportieren.
 Eine permanente „Entschlackung“ von Stoff, der den Oberzielen einer
lebenswerten und auf das Leben vorbereitenden Schule dient.
 Es geht um Vermittlung von Wissen, Handlungskompetenzen und Werten.
 Die Kinder müssen mehr ausprobieren können, z.B. Zivilcourage,
Höflichkeit, Theater spielen.
 Bei alledem braucht man nicht unbedingt mehr Stunden, sondern man
muss dieses sinnvoll in das bestehende Curriculum einbinden.
Prof. Dr. Dieter Frey
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Seite 75
Vision / Menschenbild von Schule
Forderungen
 Wir brauchen auch eine bessere Integration, Zusammenarbeit Schule und
Beruf, Schule und Eltern
 Bessere Bezahlung der Lehrer. Es darf nicht sein, dass zu wenig Männer
Lehrer sind.
 Bessere Lehrerausbildung in den Universitäten, in der Weiterbildung
 Bessere Schulkultur, wo Lehrer sich als Team verstehen, wo Schulen
geführt werden.
Prof. Dr. Dieter Frey
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Vision / Menschenbild von Schule
•
Die Schule muss auch Antworten geben auf zentrale Fragen einer globalen
Welt: Wie gehen wir mit den geringer werdenden Rohstoffen um? Wie gehen
wir mit der Bevölkerungsexplosion in den Entwicklungs- und
Schwellenländern um? Wie gehen wir mit der Überalterung unserer
Gesellschaft in den entwickelten Ländern um? Wie gehen wir mit der
Verknappung von Wasser um? Wie gehen wir mit dem Waffenarsenal um?
•
Es ist sinnvoll und notwendig, dass die Schüler mit diesen globalen Themen
und Problemen konfrontiert werden. Denn die Schulen bilden letztlich die
Multiplikatoren für die Gesellschaft von morgen aus.
•
Schulen müssten sich deshalb als Kompetenzzentren definieren, als
Lernorte, die die Menschen vorbereiten nicht nur für die berufliche Zukunft,
sondern insgesamt ihr Leben zu gestalten.
Prof. Dr. Dieter Frey
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Seite 77
Vision / Menschenbild von Schule
•
Die Ausbildung muss auch immer die deutsche Geschichte (sowohl positiv,
deutsche Philosophie, deutsche Schriftsteller, als auch negativ, deutscher
Totalitarismus, Ausgrenzung, Umgang mit Minoritäten, Verletzung von
Menschenwürde, Gleichgültigkeit usw.) berücksichtigen.
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Einige Thesen zur Führung in Schulen
Führung – Mitarbeiterführung und Unternehmensführung – in der Schule sind
wichtig.
Es geht letztlich um zwei große Ziele:
a) Rahmenbedingungen für die Vermittlung von Wissen,
Handlungskompetenzen und Werten schaffen sowie
Persönlichkeitsentwicklung ermöglichen.
b) menschwürdiger Umgang mit allen Beteiligten.
c) Die wichtigste Person in der Schule ist der Schuldirektor. Er ist der Chef.
Es gilt: Sage mir, wer für ein Projekt zuständig ist, und ich sage dir, ob das Projekt
erfolgreich ist sein wird. Eine gute Schule ist wie folgt durch folgende Merkmale
gekennzeichnet:
a) Vermittlung von Wissen, Handlungskompetenz und Werten (siehe oben)
b) Vorbereitung auf das Leben und den Beruf.
c) Vorbereitung für eine mentale, geistige Grundhaltung, die Zukunft gestaltet:
Optimismus, Handlungsorientierung, Problemlösefähigkeit, soziale
Kompetenzen, globales Denken und lokales Handeln.
Prof. Dr. Dieter Frey
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Seite 79
Einige Thesen zur Führung in Schulen
• Schulen haben in unserer heutigen westlichen Gesellschaft eine ganz
wichtige Funktion, weil viele Institutionen, die in früheren Jahrhunderten,
Jahrzehnten und Jahren jungen Menschen Werte vermittelt haben, sie auf
das Leben vorbereitet haben, sie gebildet haben, im Laufe der Zeit an
Einfluss, Wertigkeit und Bedeutung verloren haben.
• Die Familien bieten mit über 50 % Scheidungen heute keine stabile Basis
mehr, die Kirchen haben massiv an Einfluss verloren, die Parteien
verdienen wegen um sich greifender Korruption nicht mehr wirklich unser
Vertrauen, usw.
• Die Schule gehört heute zu den wichtigsten Institutionen, denn sie bereitet
die jungen Menschen auf die Gesellschaft von morgen vor. Der Lehrer hat
dabei eine ganz zentrale Funktion.
Prof. Dr. Dieter Frey
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Seite 80
Einige Thesen zur Führung in Schulen
• Im Lehrerkollegium steckt großes Potential:
• voneinander lernen,
• Erfahrungsaustausch über schwierige Schüler
• Optimierung des Lehrstoffs
• Optimierung von Wissen, Handlungskompetenzen und Werten
• Dieses Potential wird zu wenig aktiviert.
• Lehrer sind oft gut ausgebildet im Fach, z.B. Mathematik, Physik usw., aber
schlecht ausgebildet in Führung: zuhören können, Fragen stellen können,
Wertschätzung, Fairness, Perspektivenwechsel, Umgang mit schwierigen
Schülern, Umgang mit schwierigen Eltern, Umgang mit schwierigen Kollegen.
• Schuldirektor und Lehrer sind verantwortlich für die jeweilige Kultur, zum
Beispiel Qualität, fairer Umgang miteinander sowie gegenseitige
Unterstützung.
Prof. Dr. Dieter Frey
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Seite 81
Der Beitrag von ethikorientierten Lehrern als Multiplikatoren
•
Die Verantwortung des ethikorientierten Lehrers für eine Schule,
die auf die Zukunft und das Leben vorbereitet
•
Die Verantwortung des ethikorientierten Lehrers für die
Umsetzung wichtiger Kulturen, ethikorientierte
Persönlichkeitsentwicklung, Umsetzung einer Kultur der
Menschenwürde und einer Kultur von Excellence, Leistung,
Persönlichkeitsentwicklung
•
Wissen, Handlungskompetenzen und Werte vermitteln
•
Kollektive Beratungen unterstützen
Prof. Dr. Dieter Frey
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Seite 82
Zentrale Aspekte der Thematik
•
Vision/Menschenbild von Schule
•
Ethikorientierte Persönlichkeit / Führungspersönlichkeit
•
Berücksichtigung der Sehnsüchte aller an der Schule Beteiligten
•
Alle Facetten von Führung (Prinzipienmodell von Führung, androgyner Führungsstil,
Plädoyer zur Führung in Schulen), Grundlagen der konstruktiven Rückmeldung (auch
im Gespräch mit dem Chef)
•
Minoritätentheorie (wann sind Minoritäten erfolgreich)
•
Umgang mit der Sandwichposition des Lehrers
•
Lust haben, sich da auf den Weg zu machen
•
Ansatzmöglichkeiten sehen, wie das gehen könnte
•
Module/Handlungsalternativen, die zum eigenen Persönlichkeitsstil passen aber auch
eine Veränderung erzielen
•
Verbesserte Motivation bei den Schülern, aber auch bei den Lehrern als Folge
Ziel
Prof. Dr. Dieter Frey
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Seite 83
Erleben und Verhalten ist eine Funktion von P und U.
E, V = f (P, U)
Person
Umgebung
• Motivation
• Unternehmensstruktur
• Neugierde
• Führungsverhalten
• Wachsamkeit
• Verhalten der Klasse
• Belastbarkeit
Potential von P (0 -100)
Potential von U (0 -100)
Prof. Dr. Dieter Frey
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Der Unterschied zwischen autoritativ und autoritär
Autoritär ist
• klein machen
• von oben nach unten
• der Gegenüber kann nicht mehr atmen
Autoritativ ist
• Mut zur Führung
• Klare Orientierung und Halt geben
• Autorität kraft Person, kraft Amt, kraft Fachkompetenz
• Aber immer auch gut begründen
• Der Ton macht die Musik
• In der Umsetzung andere einbeziehen
• Auch Widerspruch zulassen (voice geben), aber trotzdem eigene Position
beibehalten
• Vieles hat mir der Umsetzung von prozeduraler, informationaler und
interpersonaler Fairness zu tun
Prof. Dr. Dieter Frey
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Seite 85
Was treibt Menschen? Differenzierung der affektiv-kognitiven Landkarte
Modell der Positivfokussierung von Frey: vom diffusen affektivkognitiven Gemengelage zu Differenzierung im Kopf
Negativfokussierung
+
-
Schwächen,
Defizite
Nichtveränderbare
Welten
-
Risiken
Ängste und
Sorgen
-
-
+
+
-
+
Positivfokussierung
+-
-
Stärken
+
-
+
+
+
+
Bedenken,
Jammern,
Grübeln
Lageorientierung
Chancen,
Lösungen
Hoffnung
VW
NVW
Stolz
Scham
Probleme
Veränderbare
Welten
Herausforderungen
Love it,
change it,
leave it,
challenge it
Handlungsorientierung
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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v3 mb mA
Seite 86
Überzeugen: Wie kann der Sender seine eigene Akzeptanz erhöhen
und was muss er beim Empfänger beachten?
Sender
•
•
•
•
•
•
•
Empfänger
Kompetenz/Expertise
Sympathie
Glaubwürdigkeit/
Vertrauenswürdigkeit
Durchsetzungsvermögen
Vorbild
Positivorientierung
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Erklärbarkeit /
Sinn (kausal/final)
Vorhersehbarkeit /
Transparenz
Beeinflussbarkeit /
Autonomie
Fairness / Vertrauen
Wertschätzung
Freude an Arbeit
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Seite 87
Was lernen wir aus der Genesungsforschung?
Bewältigungskognitionen:





Ich fasse die Krankheit /Operation / Unfall usw. als Herausforderung auf.
Ich glaube an mich selbst.
Ich kann den Prozess der Genesung gut vorhersehen.
Ich kann mein Netzwerk aktivieren.
Ich bleibe realistisch optimistisch.
Hilflosigkeitskognitionen:




Es wird nie gut werden.
Es ist alles schrecklich und fürchterlich.
Ich kann nichts dagegen tun.
Ich bin pessimistisch.
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Seite 88
Wichtige Basics für erfolgreiches Leben und Arbeiten
•
Genügend Schlaf
•
Mediation / Reflexion
•
Ernährung (Essen, Trinken)
•
Bewegung
•
Freunde/ Soziales
•
Sinnerfülltes Arbeiten
Konsequenz: Sinnerfülltes Leben
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Seite 89
Ethikorientierte Persönlichkeit als notwendige Bedingung einer
Schule der Zukunft
Ethikorientierte
Persönlichkeit
Excellence, Qualität
Menschenwürdige
Behandlung
Rahmenbedingungen schaffen für
Rahmenbedingungen schaffen für
- Innovation
-
Aktivierung von Human- und
Sozialkapital
-
Respektvoller Umgang mit
Menschen
-
Partnerschaftliche Schulkultur
- Qualität
- Spitzenleistungen
- Erfolg
Verknüpfung von
Leistung
und
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
Menschlichkeit
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Seite 90
Der Baum
Der Baum als Metapher für
• Führung
• Persönlichkeit
• Überzeugen
• gegenseitiger Umgang
• Werte
Werte
• Kompass
• Koordinatensystem
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Seite 91
Multiplikatoren gewinnen (2/6/2)
 Das Phänomen des two step flow of communication
 Das Phänomen der stillen Post
 Das Phänomen des Kaisers neue Kleider
 Positiv- und Negativmultiplikatoren stecken andere an, infizieren andere.
 Multiplikatoren bewegen die Welt.
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Seite 92
Kulturen für ein Center of Excellence (Übersicht)
Vision – Ziel - Strategie
3.
1.
2.
Kundenorientierungskultur /
Marktorientierungskultur
Konkurrenzorientierungs- /
Benchmarkkultur / Best
practice Kultur
Kulturen des Kritischen
Rationalismus
a)
Problemlösekultur
b)
Reflexionskultur über
Standards, Ziele, Prozesse
c)
d)
Konstruktive Fehler- und
Lernkultur
4.
Zivilcouragekultur
5.
Rekreationskultur
6.
Adaptationskultur
7.
Ethikkultur
Konstruktive Streit- und
Konfliktkultur
e)
Frage- und Neugierkultur
f)
Innovationskultur /
Phantasie-, Kreativitätsund Forscherkultur
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Seite 93
Wichtige Aspekte für Schulqualität
Spielregeln des Umgangs
Fragen:
• Wie soll in der Schule geführt
werden gegenüber Lehrern, Eltern,
Schülern?
• Welche Spielregeln des Umgangs
sollte man haben?
• Welche Werte sollen über allem
stehen?
o Wir lernen voneinander.
o Wir verhalten uns kollegial.
o Wir reden miteinander und nicht
übereinander.
o Wir machen regelmäßig einen
Erfahrungsaustausch.
Die Wichtigkeit des Wohlfühlfaktors
Welche Werte leiten unser Verhalten?
• Eigentlich nur zwei: Qualität und
menschenwürdiger Umgang
• Zur Umsetzung muss man die
Sehnsüchte kennen.
• Ich komme gerne in die Schule.
• Es soll Spaß machen, Neugierde
fördern.
• Schule erfordert aber auch
Disziplin und Pflichterfüllung
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Seite 94
Einige Thesen zur Führung in Schulen
• Die Schule gehört heute zu den wichtigsten Institutionen, denn sie bereitet die
jungen Menschen auf die Gesellschaft von morgen vor. Der Lehrer hat dabei
eine ganz zentrale Funktion.
• Im Lehrerkollegium steckt großes Potential:
• voneinander lernen,
• Erfahrungsaustausch über schwierige Schüler
• Optimierung des Lehrstoffs
• Optimierung von Wissen, Handlungskompetenzen und Werten
• Dieses Potential wird zu wenig aktiviert.
• Lehrer sind oft gut ausgebildet im Fach, z.B. Mathematik, Physik usw., aber
schlecht ausgebildet in Führung: zuhören können, Fragen stellen können,
Wertschätzung, Fairness, Perspektivenwechsel, Umgang mit schwierigen
Schülern, Umgang mit schwierigen Eltern, Umgang mit schwierigen Kollegen.
• Schuldirektor und Lehrer sind verantwortlich für die jeweilige Kultur, zum
Beispiel Qualität, fairer Umgang miteinander sowie gegenseitige
Unterstützung.
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Department Psychologie
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Seite 95
Plädoyer für eine fundierte Ausbildung in Menschenführung
Notwendig ist eine intensive, kontinuierliche, flächendeckende
Ausbildung der Schuldirektoren und der Lehrerinnen und Lehrer in
gewissen Basics von Führung wie zum Beispiel Zusammenarbeit,
Kommunikation und Konfliktlösung, und ein kontinuierlicher
Erfahrungsaustausch.
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Seite 96
Einige Thesen zur Führung in Schulen
Führung – Mitarbeiterführung und Unternehmensführung – in der Schule sind
wichtig.
Es geht letztlich um zwei große Ziele:
a) Rahmenbedingungen für die Vermittlung von Wissen,
Handlungskompetenzen und Werten schaffen sowie
Persönlichkeitsentwicklung ermöglichen.
b) menschwürdiger Umgang mit allen Beteiligten.
c) Die wichtigste Person in der Schule ist der Schuldirektor. Er ist der Chef.
Es gilt: Sage mir, wer für ein Projekt zuständig ist, und ich sage dir, ob das Projekt
erfolgreich ist sein wird. Eine gute Schule ist wie folgt durch folgende Merkmale
gekennzeichnet:
a) Vermittlung von Wissen, Handlungskompetenz und Werten (siehe oben)
b) Vorbereitung auf das Leben und den Beruf.
c) Vorbereitung für eine mentale, geistige Grundhaltung, die Zukunft gestaltet:
Optimismus, Handlungsorientierung, Problemlösefähigkeit, soziale
Kompetenzen, globales Denken und lokales Handeln.
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Department Psychologie
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Seite 97
Der Beitrag der Schulpsychologen
•
Die Verantwortung des Schulpsychologen für eine Schule,
die auf die Zukunft und das Leben vorbereitet
•
Die Verantwortung des Schulpsychologen für
ethikorientierte Führung, Qualität und menschenwürdige
Behandlung
•
Die Verantwortung des Schulpsychologen für die
Umsetzung wichtiger Kulturen, ethikorientierte
Persönlichkeitsentwicklung, Umsetzung einer Kultur der
Menschenwürde und einer Kultur von Excellence,
Leistung, Persönlichkeitsentwicklung
•
Wissen, Handlungskompetenzen und Werte vermitteln
•
Kollektive Beratungen unterstützen
•
Coaching unterstützen
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Seite 98
Vision / Menschenbild von Schule
 Die Schule und der Schüler ist das wichtigste Gut. Wir gehören zu den
Ländern der Welt mit der geringsten Geburtenrate (Rangplatz 210 von 215
Staaten!). Umso mehr müssen wir um jeden einzelnen Schüler kämpfen,
die Stärken statt die Schwächen des Schülers herausarbeiten.
 Dort, wo Defizite von der Familie sind, muss die Schule einen Beitrag
leisten, dieses zu kompensieren. Vor allem Schüler mit
Migrationshintergrund.
 Bei zunehmender Instabilisierung von Familien wird Schule umso
wichtiger, um den Menschen einen Halt zu geben.
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Department Psychologie
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Seite 99
Umgang mit widrigen, suboptimalen Bedingungen
•
Veränderbare / nicht-veränderbare Welten
•
Impftheorie
•
Nichts ist auf Dauer ideal, konsistent – alles ist im Fluss
Ein Horror für Idealisten und Perfektionisten
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Department Psychologie
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Seite 100
Umgang mit Blockierern
•
Wer blockiert? Wer fördert?
•
Ursachenanalyse
•
Wie kann man Blockierer neutralisieren?
•
Wie kann man Meinungsführer gewinnen?
•
Die Macht des guten Arguments (die Argumentationskette mit
der Vision verbinden)
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Department Psychologie
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Seite 101
Kampf der Selbstgerechtigkeit und mangelnden Einsicht
•
Jeder sagt: Nicht ich bin das Problem, sondern der andere.
•
Die Veränderung muss bei anderen beginnen.
•
Das kommt dadurch zustande, dass man keinen Austausch hat, und sich
kein Feedback gibt.
•
Wichtig ist also die Bereitschaft an sich selbst zu arbeiten nach dem
Motto: Die Veränderung beginnt bei mir.
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Department Psychologie
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Seite 102
Wie setze ich bestimmte Dinge um? z.B. wie kommt man zu einer
ethikorientierten Lehrerpersönlichkeit?
• Es muss die Bereitschaft zur Selbstkritik und Selbstreflexion vorhanden sein
• Bereitschaft sich Feedback geben zu lassen, wo man noch nicht so weit ist
• Reflexion, was es bedeutet und was es nicht bedeutet
• Konkrete Beispiele nennen, wie und wo es verwirklicht ist und wie und wo es
nicht verwirklicht ist (Positiv- und Negativbeispiele)
• Personen aufzeigen, die es schon leben oder noch weniger leben
• Wenige Verantwortliche ernennen, die sich in der Umsetzung zuständig fühlen
• Laufend Reflexion: Was läuft gut? Was läuft nicht gut?
• Spielregeln vereinbaren, dass es gelebt wird
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Department Psychologie
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Seite 103
Führungsstile: Umgang mit Gegenüber
Konstruktive Führungsstile
•
Direktiv/autoritativ/autoritär
•
Partnerschaftlich/partizipativ/ kommunikativ
•
Laissez-faire (gleichgültig vs. gewähren lassen)
•
Transaktional/transformational
•
Patriarchalisch
•
Androgyn
•
Ethikorientiert
Destruktive Führungsstile:
•
Druck, Angst
•
autoritär
•
Totalitär
•
Klein machen
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Seite 104
Hinter dem Sinn stecken folgende Bedürfnisse
a) Sehnsucht nach Kausalität und Finalität (warum und wozu)
b) Sehnsucht, dass etwas zweckmäßig und/oder notwendig und/oder nützlich
ist.
c) Etwas erfüllt Werte, z.B. dass man es als richtig oder falsch einordnen
kann.
d) Etwas, was den Selbstwert stärkt
e) Sehnsucht nach Wirksamkeit (man will effektiv Einfluss nehmen können)
Man möchte insgesamt Unsicherheit vermeiden und sich zu jemand oder etwas
zugehörig fühlen, um Sinn erleben zu können.
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Seite 105
Was treibt Menschen? Differenzierung der affektiv-kognitiven Landkarte
Modell der Positivfokussierung von Frey: vom diffusen affektivkognitiven Gemengelage zu Differenzierung im Kopf
Negativfokussierung
+
-
Schwächen,
Defizite
Nichtveränderbare
Welten
-
Risiken
Ängste und
Sorgen
-
-
+
+
-
+
Positivfokussierung
+-
-
Stärken
+
-
+
+
+
+
Bedenken,
Jammern,
Grübeln
Lageorientierung
Chancen,
Lösungen
Hoffnung
VW
NVW
Stolz
Scham
Probleme
Veränderbare
Welten
Herausforderungen
Love it,
change it,
leave it,
challenge it
Handlungsorientierung
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Department Psychologie
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Seite 106
Plädoyer für
•
Sinn- und Visionskultur
Spielregeln des Umgangs
•
Stärkenkultur statt Schwächen
suchen
•
Danke
•
Bitte
•
Transparenzkultur statt Intransparenz
•
Führen durch Fragen
•
Partizipationskultur statt Befehl und
Gehorsam
•
Reziprozität usw.
•
Lob- und Anerkennungskultur statt
Demütigungskultur
•
Fairnesskultur
•
Unterstützungskultur
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Department Psychologie
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Seite 107
Plädoyer für eine fundierte Ausbildung in Menschenführung
Notwendig ist eine intensive, kontinuierliche, flächendeckende
Ausbildung der Schuldirektoren und der Lehrerinnen und Lehrer in
gewissen Basics von Führung wie zum Beispiel Zusammenarbeit,
Kommunikation und Konfliktlösung, und ein kontinuierlicher
Erfahrungsaustausch.
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Seite 108
Einige Thesen zur Führung in Schulen
Führung – Mitarbeiterführung und Unternehmensführung – in der Schule sind
wichtig.
Es geht letztlich um zwei große Ziele:
a) Rahmenbedingungen für die Vermittlung von Wissen,
Handlungskompetenzen und Werten schaffen sowie
Persönlichkeitsentwicklung ermöglichen.
b) menschwürdiger Umgang mit allen Beteiligten.
c) Die wichtigste Person in der Schule ist der Schuldirektor. Er ist der Chef.
Es gilt: Sage mir, wer für ein Projekt zuständig ist, und ich sage dir, ob das Projekt
erfolgreich ist sein wird. Eine gute Schule ist wie folgt durch folgende Merkmale
gekennzeichnet:
a) Vermittlung von Wissen, Handlungskompetenz und Werten (siehe oben)
b) Vorbereitung auf das Leben und den Beruf.
c) Vorbereitung für eine mentale, geistige Grundhaltung, die Zukunft gestaltet:
Optimismus, Handlungsorientierung, Problemlösefähigkeit, soziale
Kompetenzen, globales Denken und lokales Handeln.
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Seite 109
Weitere Fragen/Aspekte zu Führung
Was tun, wenn man in der Minderheit ist?
• Auch eine Minderheit kann Dinge bewegen. Entscheidend ist: Konsistenz über die Zeit,
dranbleiben; Überzeugen; durch Erfolge glänzen, Verbündete suchen
Die Vermittlung unangenehmer Botschaften (Eltern, Schüler, Kollegen)
• Ganz zentral: Begründen, erklären, begründen, erklären – prozedurale Fairness
Schreiben einer Beschwerde
• Der Ton / das Wording: Wertschätzend, klar und nicht blumig
Wen soll man fördern, wen nicht?
• Humanisten und Leistungsorientierte fördern
• Nicht fördern: Narzissten, Machiavellisten, Egoisten, Opportunisten
Alters-/Geschlechtsheterogenität
• Vereinbarung von Spielregeln, voneinander lernen, gegenseitiges Verständnis
Umgang mit Demotivation?
• Ursachenklärung, Sinnvermittlung, Wertschätzung, Verbündete einsetzen usw., Modell der
ethikorientierten Führung umsetzen
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Seite 110
Wichtige Fragen von Führung – 1
•
Muss ich immer alles erklären und begründen?
•
Darf, kann oder muss ich Leute anschreien?
•
Darf, kann oder muss ich mich gegenüber den Leuten
unterschiedlich verhalten oder muss ich alle gleich behandeln?
•
Darf ich Menschen kritisieren auch wenn sie empfindlich reagieren?
•
Muss ich meinen Leuten immer alles sagen?
•
Darf ich auch lügen?
•
Muss ich für meine Leute immer ansprechbar sein?
•
Muss ich als Chef alles wissen?
•
Muss ich Fehler zugeben?
•
Muss ich von allen geliebt werden?
•
Muss ich meine Verbündeten kennen?
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Seite 111
Wichtige Fragen von Führung – 2
•
Was tue ich, um Schwachstellen und Konflikte zu erkennen?
•
Bin ich auch für meinen Chef verantwortlich?
•
Wollen sich alle Menschen führen lassen?
•
Wie gehe ich mit den Schwachen um?
•
Wie hole ich Menschen aus der inneren Kündigung?
•
Gibt es den richtigen Führungsstil?
•
Wie vermittle ich Stolz an meine Mitarbeiter, dass sie hier arbeiten?
•
Bin ich als Chef auch für das Betriebsklima verantwortlich?
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Seite 112
Ethikorientierte / werteorientierte Führung
- Leistung mit Menschlichkeit verbinden
Ethikorientierte
Führungspersönlichkeit
Umsetzung
1.
Unterstützung durch
Multiplikatoren
• 2(+)-6-2(-)
2.
Offene Feedback- und
Reflexionskultur
• Positiv
Rahmenbedingungen für
Excellence
Rahmenbedingungen
für Menschenwürde
(Vertrauen, Fairness,
Wertschätzung)
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
• Negativ
• Verbesserungsvorschläge
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Seite 113
Führungsstile: Umgang mit Gegenüber: Es gibt mehrere richtige
Führungsstile
Konstruktive Führungsstile
•
Direktiv/autoritativ/autoritär
•
Partnerschaftlich/partizipativ/ kommunikativ
•
Laissez-faire (gleichgültig vs. gewähren lassen)
•
Transaktional/transformational
•
Patriarchalisch
•
Androgyn
•
Ethikorientiert
Destruktive Führungsstile:
•
Druck, Angst
•
autoritär
•
Totalitär
•
Klein machen
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Seite 114
Die Wichtigkeit der Ressourcenaktivierung (physische,
psychische, mentale, zeitliche, finanzielle Ressourcen)
•
Work-life-balance
•
Tankstellen
•
Netzwerke (gemeinsames Leid ist geteiltes Leid, gemeinsame Erfolge
stecken noch mehr an – Erfolg nährt den Erfolg)
•
Basics lebenswerten Lebens
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Seite 115
Umsetzung: Schwerpunkte von Positive Psychology berücksichtigen
Ist-Analyse:
Führungskräfte, Lehrer, Eltern usw. haben zunehmend das Gefühl, ausgeliefert zu sein dem System, den
Schülern, dem Chaos, der Überforderung, der Lautstärke.
Soll-Analyse:
Positives, Machbares, Lernbares, Veränderbares steht im Vordergrund.
Folgerung:






Klärung im Kopf,
Das Positive, Machbare, Veränderbare herausstellen,
Problemlösung statt Problemfokussierung im Vordergrund
Optimismus schaffen,
Zukunft gestalten
Umgang mit widrigen Bedingungen des Ist-Zustandes / impfen mit widrigen Bedingungen usw.
Reflexion



Wo besteht der größte Handlungsbedarf?
Was könnten erste notwendige Schritte für die Umsetzung sein?
Lösungsansätze
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Seite 116
Ausgewählte Aspekte der positiven Psychologie
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Veränderbare/ nicht-veränderbare Welten
Klärung im Kopf:
o Was ist positiv und sollte bewahrt werden?
o Was ist negativ und sollte verändert werden?
Optimismus als Chance: Das Glas ist halbvoll. Betonung des Positiven.
Man kann das Leben mit einer Positiv- oder einer Negativbrille sehen. Man braucht aber einen
realistischen Optimismus, wenn man Zukunft gestalten will.
10% Verbesserungen
70% Lösungen
Reflexion: Erfahrung macht nicht klüger. Es ist die Reflexion von Erfahrung: Selbstreflexion,
Teamreflexion, Fremdreflexion
Die Macht der Minoritäten – Koalitionen schaffen
Das Netzwerk ethikorientierter Führungspersönlichkeiten
Umgang mit Blockierern, Entlarvung von Blockierern
Kampf dem Perfektionismus und Idealismus. Stattdessen smuggling through Durchwurschteln
Umgang mit widrigen Bedingungen – - mit Widersprüchen leben - die Konsequenzen der
Resilienzforschung
Man muss sich selbst impfen - Impftheorie
Das Lernbare betonen
Rückschläge hinnehmen
Gelassenheit wahren
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Seite 117
Erfolgsfaktoren von Veränderungen herstellen





Wahrnehmung von Defiziten der Realität (Soll/ist)
Entwicklung eines positiven Zielzustandes
Wahrnehmung von Handlungsmöglichkeiten – yes we can
Initiatoren und Multiplikatoren definieren
Klare Aktionspläne / Umsetzungsdrehbücher
Notwendige Bedingungen zur Umsetzung der neuen Kultur





Definition der zentralen Werte (möglichst einfach formulieren)
Multiplikatoren, die sich zuständig fühlen
Erfolge aufzeigen
Geduld bewahren
So möglich den Chef gewinnen
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Seite 118
Wie mache ich es, dass Schüler / Mitarbeiter, die im Unterschied
zum Orchester dem Dirigenten nicht immer folgen, dazu kommen
ein gemeinsames Stück zu erarbeiten?
•
•
•
•
•
•
Gute Beziehungsebene erarbeiten (Erziehung durch Beziehung)
Alles immer gut begründen
Von Werten und Visionen ableiten
Sich auf Multiplikatoren verlassen können
Partnerschaftlich in der Umsetzung
Klar klären, wo man autoritativ ist (ich will, wir müssen) bzw.
partnerschaftlich, laissez-faire, kooperativ
Für alles gilt: Der Ton macht die Musik.
Die Macht des guten Arguments. Del Bosque: Ich kann meine Söhne und
Spieler nicht anschreien. Die verstehen dann meine Argumente nicht.
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Seite 119
Partizipationskultur: Wie bekomme ich die Schüler / Mitarbeiter von
Ihrer Lethargie weg, damit sie sich überhaupt beteiligen?
•
Gute Beziehung und Vertrauen (Erziehung durch Beziehung)
•
Alles immer gut begründen, Sinn vermitteln
•
autoritativ, aber der Ton macht die Musik
•
Leute einbinden
•
Multiplikatoren gewinnen
•
Selbstwirksamkeit transportieren
•
Erfolge feiern
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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v3 mb mA
Seite 120
Von den Werten von Generation Y lernen und die Umsetzung in die
Führungs- und Unternehmenskultur auf alle Mitarbeiter übertragen
• Die Sehnsüchte der Mitarbeiter kennen – und sie möglichst berücksichtigen
(Sehnsucht nach Sinn, Freude und Spaß an der Arbeit). Dort, wo Arbeit Freude
und Spaß macht, verbessert man sich eher (nur was man gerne macht, macht
man gut).
• Wenn die Umsetzung der Sehnsüchte nicht möglich ist: Erklären! - da sonst
Autorität in Frage gestellt wird
• Auch die Sehnsüchte der anderen Zielgruppen kennen: Kunden, Lieferanten,
Betriebsrat, Chef, Kollegen und möglichst berücksichtigen – wenn nicht
möglich: Erklären!
• Selbstverwirklichung in der Arbeit und in der Freizeit
• Feedback geben, holen und annehmen
• Nachhaltigkeit in allem – ökologisch, ökonomisch, sozial
• Work-Life-Balance – Familienfreundlichkeit
• Ethische Fragen: Was tun wir, um die Welt besser zu machen?
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Seite 121
Umsetzungsregelkreis nach Paul: Soll/Ist-Klarheit
Soll / Ziel / Vision
Ist-Zustand
Maßnahmen/Spielregeln/Aktionsschritte
Es geht aber immer
Verantwortlichkeiten
um das
Zeitrahmen
Was
Kontrolle
und das
Wie
Ursachen für Diskrepanzen:
• Nicht-Kennen
• Nicht-Können
• Nicht-Sollen
• Nicht-Wollen
• Nicht-Dürfen
Verdeutlichung über konkrete
Positiv- und Negativbeispiele
Prof. Dr. Dieter Frey
Department Psychologie
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Seite 122