Schönefelder Bote D i e B ü r g e r z e i t u n g f ü r L e i p z i g - S c h ö n e f e l d H e r a u s g e g e b e n v o m B ü r g e r v e r e i n S c h ö n e f e l d e . V. _______________________________________________________________________________________ 05. Jahrgang - Nr. 25 Juli / August 2015 _______________________________________________________________________________________ Auf geht’s, Schönefeld - drei Tage wach! Der Stand vom Bürgerverein Schönefeld e.V. beim Frühlingsfest im Mariannenpark Lesen Sie mehr Buddhistischer Tempel im Gewerbegebiet Nordost S. 3 Keine Mittelschule mehr in Schönefeld? S. 4 Stadtteilfest: 745 Jahre SchönefeldS. 8/9 Helfen ohne Extra-Kosten! S. 11 Lese-EckeS. 14 Die Löwenskulptur „Wissenschaft und Bildung“ zum Stadt.Fest.Spiel. im Mariannenpark Der Leipziger Osten boomt wieder: In der ersten Ausgabe der neuen Leipziger Zeitung wurde über Schönefeld und die Visionen des Bürgervereines berichtet. Auch wenn die Süddeutsche, fernab Leipzigs, in einem Beitrag über Wächterhäuser unlängst behauptete, Schönefeld wäre ein Stadtteil, der nicht im Verdacht stünde, trendig zu sein, lässt es sich hier doch gut, weil ruhig, leben. Aber das muss nicht immer so sein – diesen Sommer wird gezeigt, dass man auch in diesen Breiten eine anständige Party zu veranstalten weiß. Fortsetzung auf Seite 2 2 Ak tu e l l Fortsetzung von Seite 1 Nach dem 14. Schönefelder Frühlingsfest im Mariannenpark am 09. und 10. Mai wurde am 30. Mai das Stadt.Fest.Spiel. unter anderem im Mariannenpark gestartet. Der „Lipsias Löwe“ zum Thema „Wissenschaft und Bildung“ wurde hier enthüllt und nahm seinen Weg zum Augustusplatz. Im Schulzeweg 11 wurde am 11. Juni groß gefeiert, die Kinderhilfe Leipzig e.V. wurde 25 Jahre alt und der Offene Treff „Kirsche“ wurde 20 Jahre alt. Na wenn das kein Grund zum Feiern ist. Das 25. Schönefelder Kinderfest im Schloss war diesmal am 13. Juni und es gab wieder viel für die Kinder zu sehen, zu kaufen und zu entdecken. Nur am Ende wollte uns Petrus ärgern, denn da kam ein großer Regenguss und alle Besucher und Helfer brachten sich davor in Sicherheit. Am 21. Juni wurde wieder bei der 19. Sponsorenrallye des CVJM Leipzig kräftig in die Pedale getreten. Pünktlich zum Sommeranfang war wieder ordentlich was los am Mariannenpark. Nach der Fahrradrallye gab es auch noch ein Seifenkistenrennen. „Mehrgenerationennachmittag“ an der 20. Schule Am 04. Juni feierte die 20. Schule in der Bästleinstraße ihren „Mehrgenerationennachmittag“, da gab es lecker Kuchen am Kuchenbasar, Kinder wurden geschminkt und man konnte an einer Führung durch die Schule teilnehmen. Jung und Alt fuhren wieder bei der Sponsorenrallye des CVJM Leipzig mit Karsten Tran (Vereinsvorsitzender des Bürgerverein Schönefeld e.V.) übergibt an Jörg Engler (Leiter der „Kirsche“) einen Präsentkorb www.Ambulanter-Pflegedienst-Leipzig.de Ihr kompetenter Pflegedienst für Leipzig! Pflegedienst 1A Martinstraße 12 · 04318 Leipzig 24h-Service-Nummer 0341 - 658 68 658 Der Erlös der diesjährigen Sponsorenrallye fließt ein in die Finanzierung der Freiwilligendienste des CVJM Leipzig und an die Clara-Wieck-Grundschule. Die Schule benötigt dringend eine Airtrackbahn und neue Fußballtore. Danach steht am 27. Juni das Sommerfest im Schloss Schönefeld und das Sommerfest des Bushido-Sportcenters in der Stöhrerstraße an (mehr dazu auf Seite 7). Die Festivitäten um 745 Jahre Schönefeld sind vom 3. bis 5. Juli (mehr dazu auf Seite 8 und 9). Es ist wieder soweit: Das legendäre Sommerfest vom KGV Alt-Schönefeld steht vor der Tür. Drei Tage, eine Feier, ein Stadtteil – dieses Motto hat sich seit Jahren bewährt. Es wird wieder ein Programm geboten, das alle Generationen gleichermaßen zu bespaßen vermag. Los geht’s 16 Uhr am Freitag, den 31. Juli – dann wird durchgefeiert bis zum Sonntag. Auf der Tagesordnung stehen u.a. am Freitag- und Samstagabend Tanz mit Friedel. Der Samstag und Sonntag beginnen jeweils 10 Uhr mit Frühschoppen. Speziell für Ihre Kinder dürfte der Samstag mit Lampionumzug und einigen Überraschungen interessant sein. Karussell, Losbude, Schausteller (und der Zapfhahn) sorgen darüber hinaus dafür, dass keinem langweilig wird. Akt uell Buddhistischer Tempel im Gewerbegebiet Nordost Es war ein langer Anlauf. Doch nun geht es voran in Schönefeld mit dem Bau eines MammutProjektes – der Errichtung der ersten vietnamesischbuddhistischen Pagode in Sachsen. Drei Etagen werden 17 Meter in die Höhe auf einer Fläche von 800 m² aufgezogen; dazu sollen ein Garten, ein Teich und eine überlebensgroße Buddha-Statue kommen. Alsbald wird die Phuoc Nghiem-Pagode in Rot und Weiß prangen: eine harmonische Kombination, heißt es nach Feng Shui-Prinzip, in den Farben für Yang-Energie, Aktivität und Männlichkeit auf der einen, Licht, Neutralität, Reinheit und Weisheit auf der anderen Seite. Seit der Gründung 2003 suchte der buddhistische Verein Leipzig-Taucha e.V. nach einem Standort. Zunächst wurde der Tauchaer Stadtpark erwogen: Hier wollte der Verein die Parkanlage erheblich umgestalten, einen Tempel mit einem 24 Meter hohen Turm errichten, gekrönt von Europas größter BuddhaStatue (15 Meter!) - Vorstellungen, die scheinbar nur einer Seite behagten. Das Projekt der Superlative blieb ein Gedanke, den städtebauliche Erwägungen Anfang 2005 wie eine Seifenblase zerplatzen ließen. Die Stadt Taucha hätte immerhin 6.000 m² der Parkfläche verkaufen, weitere 16.000 m² in Erbpacht geben müssen. Besonders diese Inanspruchnahme der öffentlichen Grünfläche, weniger Skepsis von Seiten der Kirche oder Lokalpolitik, zeichnete für die Ablehnung verantwortlich. Mit dem Grundstück im Schönefelder Gewerbegebiet schien sich bereits 2005 die Suche nach einem Baugrund zu erübrigen. Im Sommer 2008 wurde der Grundstein für einen buddhistischen Tempel gelegt, in dem bis zu zehn Mönche leben könnten. Es ginge darum, die Lehren Buddhas zu praktizieren – und „die vietnamesische Kultur zu bewahren“, wie die Nonne Thich Nu Tan Vien es gegenüber der Presse formuliert hatte. Schließlich ist der vor etwa 2000 Jahren nach Vietnam gekommene Buddhismus keine „klassische“ Religion, sondern vielmehr eine Mischung aus taoistischen und buddhistischen Elementen, zusammen mit dem Volksglauben um Ahnen- und Geisterkulte. Doch kurz nach Baubeginn gerieten die Arbeiten in der Kamenzer Straße ins Stocken. Ein angrenzendes Unternehmen begann plötzlich einen dreijährigen Rechtsstreit, in dem es bis in die letzte Instanz ging. Das Verwaltungsgericht Leipzig sorgte 2012 sogar für das Aussetzen der Baugenehmigung. Der benachbarte Betrieb hatte befürchtet, dass die buddhistische Gemeinde in Zukunft gegen den Industrie-Lärm juristisch vorgehen werde 3 und arbeitsmindernde Auflagen folgen würden. Diese Befürchtungen hatte die vietnamesischbuddhistische Gemeinde entschärft – die Industrie in der Nachbarschaft könne fortfahren – wie bisher. Weiteres Konfliktpotential gab es um die Benennung des Baugrundes, den das Verwaltungsgericht zuvor als Industriegebiet ausgeschrieben hatte. Mit der Korrektur als ein „diffuses“ Gebiet (statt eines „Industriegebietes“) beseitigte das Sächsische Oberverwaltungsgericht die letzte Hürde 2013. „Der für Weltoffenheit und Toleranz bekannten Stadt Leipzig steht ein buddhistischer Tempel gut zu Gesicht“, meinte Dr. Roman Götze nach dem gewonnenen Prozess. Der buddhistische Tempel bzw. die Pagode steht direkt am Eingang zum Gewerbegebiet Nordost, an der Braunstr. (Ecke Bautznerstr./Kamenzerstr.) gegenüber der HEM-Tankstelle Im Sommer 2014 ging es weiter mit dem Ausheben und Gießen des Fundamentes. Mittlerweile zeichnen sich schon klare Konturen am Rohbau ab. So lang der Tempel aber nicht vollends fertig ist, hüllt man sich noch in Schweigen. 4 Ak tu e l l Keine Mittelschule mehr in Schönefeld? Die 20. Mittelschule, ist die 20. Oberschule. Verwirrung in den Bezeichnungen? Nein, denn seit Beginn des Schuljahres 2013/14 wird in Sachsen die Mittelschule zur Oberschule weiterentwickelt. Die Oberschule (OS) vermittelt eine allgemeine und berufsvorbereitende Bildung. Sie ist eine differenzierte Schulart und gliedert sich in einen Hauptschul- und einen Realschulbildungsgang. Damit ähnelt die OS im Wesentlichen den in den westlichen Bundesländern etablierten Gesamtschulen, allerdings ohne gymnasialen Zug. Mit einer Besonderen Leistungsfeststellung am Ende der Klasse 9 kann der Hauptschulabschluss bzw. der Qualifizierende Hauptschulabschluss erworben werden. Mit erfolgreichem Besuch der Klasse 10 und bestandener Abschlussprüfung erwerben die Schüler im Realschulbildungsgang den Realschulabschluss. Die Oberschule umfasst die Klassenstufen 5 bis 10. Nach Klasse 6 erhalten die Schüler eine Bildungsempfehlung für die weitere Schullaufbahn (Oberschule/Gymnasium). Ab Klassenstufe 7 beginnt eine auf Leistungsentwicklung und Abschlüsse bezogene Differenzierung. An der Oberschule gibt es einen besonderen Profilbereich. Seit dem Schuljahr 2013/2014 werden in den Klassen 5 und 6 besondere Fördermöglichkeiten für leistungsorientierte Schüler angeboten (2 Stunden pro Klassenstufe zum Einrichten von Leistungsgruppen). Zudem wird flächendeckend eine zweite Fremdsprache ab Klasse 6 angeboten, mit 3 Stunden pro Woche. Daraus ergibt sich, dass das Schulsystem in Sachsen durchlässiger wird, man muss nicht nach der 4. Klasse aufs Gymnasium, sondern erst mit der 6. Klasse. Der Zugang aufs berufliche Gymnasium ist möglich, dadurch werden die beruflichen Chancen erhöht. Die 20. Oberschule in der Bästleinstr. Unsere Schule in der Bästleinstr. 14, welche 1976 als 20. Polytechnische Oberschule erbaut wurde, war von 1992 bis 1995 die 20. Mittelschule und Außenstelle der 122. Grundschule. Danach war sie nur noch die 20. Mittelschule und seit 2013 ist sie die dg 20. Oberschule. Ein geheimnisumranktes Erbe Der Schönefelder Mariannenpark Wer im Sommer in den Parkanlagen unserer Stadt unterwegs ist, wird vor allem eines feststellen: dass sie oft gnadenlos überfrequentiert sind. Im neueren kleinen Lene-Voigt-Park in Reudnitz ist bisweilen jeder Quadrat-Zentimeter Sitz-und Liegefläche belegt; auf der Sachsenbrücke hocken die Sternburg-, Weinund Matetrinker wie steinerne Statuen, welche auf die Heerscharen der Grillfreunde im Johanna- oder Clara-Zetkin-Park herabstarren. Die weitläufigen Grünflächen im Osten und Nordosten der Stadt, der Abtnaundorfer- und der Mariannenpark, erfreuen sich dagegen einer heimeligen Privatsphäre. Hier ist man Mensch, nicht Massenware, und hier darf man‘s sein. Wenn vom 3.-5. Juli das Stadtteilfest stattfindet, wird der Mariannenpark wieder einmal im Fokus stehen. Grund genug, einen Blick auf die hundertjährige Geschichte der Anlage zu riskieren; einer Geschichte von Hass und Familienzwist im reichen Adel und von streikenden Arbeitern, einer Geschichte von einem kleinen Traum von Freizeit und von dem mysteriösen Verschwinden einer nicht unerheblichen Summe Geldes. Als unschöne, krumme und bucklige, aber äußerst intelligente und aufgeweckte Zeitgenossin wurde die letzte hiesige Baronesse Clara Hedwig von Eberstein Akt uell beschrieben. 1883, siebzehn Jahre vor ihrem Tod, ließ sie die Grab-Pyramide auf dem alten Kirchhof errichten. In ihrer Freizeit hielt sie sich hier oft auf, gepackt von einer tiefen Melancholie. Auf ihren ausgedehnten Reisen sah sie einen Großteil der Welt – trotzdem blieb sie Zeit ihres Lebens Schönefeld im besonderen Maße verbunden. Ein silbernes Taufbecken, das heute noch in der Gedächtniskirche steht, stiftete sie als Kirchenpatronin im Jahre 1870 anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der neu errichteten klassizistischen Kirche. Es ruht auf einem Tauftisch aus Olivenholz, geschlagen und gefertigt am Fuße des Ölbergs in Jerusalem. Außerdem unterstützte die Baronesse die lokalen Händler und Gewerbetreibenden. Während sie von kleineren Pächtern niemals eine Erhöhung der Pacht forderte, war sie sich des Wertes ihres Grundbesitzes für die aufstrebende Stadt Leipzig, etwa für den Bau der Leipzig-Dresdner Eisenbahnverbindung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts oder den Ausbau Neustadt-Neuschönefelds, durchaus bewusst. So bewältigte sie den Spagat aus Bescheidenheit und der Vermehrung ihres Kapitals. 5 Die Mariannenstiftung war zur Versorgung unbemittelter und unverheirateter Töchter hoher Beamter und Militärs angedacht. In dem Vermächtnis der Eberstein wurde jedoch auch festgehalten, dass „die alte schöne Lindenallee und (…) das Stück Feld westlich der Allee so lange als möglich unbebaut – zum Rittergute und dem Stifte für alle Zeiten erhalten“ bleibe. 1911 gibt das Kuratorium der Mariannenstiftung grünes Licht für die Errichtung einer Parkanlage unter der Ägide der Gemeinde Schönefeld. Der Mariannenpark. alter Plan vom Mariannenpark (die Linden-Allee ist Heute die Schönefelder Allee) Trotzdem musste sie stetig mit nicht geringen Summen Geld operieren. Allein der Bau des Schlosses Schönefeld (1871-76) muss ungeheure Summen verschlungen haben. Ein Neffe der Eberstein schlug ihr ein Darlehen von 30.000 Mark für bauliche Zwecke ab. Die Eberstein – unverheiratet, kinderlos, und seit ihre Mutter Marianne gestorben war (1849) scheinbar auch ohne familiären Anhang, setzte verbittert bereits 1881 ein Dokument auf, in dem sie verfügte, dass nach ihrem Tode ihr gesamtes Vermögen – Kapital, Gut und Grundbesitz – in die dem Andenken an ihre Mutter gewidmete „Mariannenstiftung“ fließen solle. Die Verwandtschaft sollte leer ausgehen. Mit dieser Bande hatte die Baronesse abgeschlossen… Der Landschaftsarchitekt Leberecht Migge bekam 1913 den Zuschlag der Ausschreibung – seine Vorstellung eines „Volksgartens“ waren zeitgemäßer als die des Leipziger Gartendirektors Hampel, die von der Mariannenstiftung abgelehnt wurden. Es ist eine Ironie der Geschichte, dass bei der Bebauung der ehemaligen Ebersteinschen Liegenschaft als Erholungsstätte der Schönefelder Arbeiterschaft ausgerechnet der kleine Mann hintergangen wurde. Die ausführende Dresdner Firma – die teuerste unter den Vorgeschlagenen – bezahlte mehr schlecht als recht mit einem Stundenlohn zwischen 38 und 40 Pfennig, während der Leipziger Minimallohn für Gärtner in Leipzig bei 50 Pfennig lag. Die Gärtner streikten um ihren – um es modern zu formulieren – Mindestlohn. 6 Aktu e l l Nach der Fertigstellung etablierte sich der Park als Hort der Erholung in der Stadt Leipzig, in die Schönefeld vor hundert Jahren eingemeindet wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Grund, Boden und Schloss der Mariannenstiftung enteignet. Außer den Schenkungen der Eberstein, etwa ein Großteil des Ur-Bestandes des Museums für Völkerkunde, und ihren Bau-Projekten mit archivalisch dokumentierten Abrechnungen bleibt der Nachwelt nicht viel, was auf die letzte Schönefelder Baronesse hindeutet. Tagebücher, Aufzeichnungen, ja ihre gesamte Korrespondenz verliert sich nach der russischen Besatzung, ebenso wie das Kapital der Stiftung. Noch vor etwa 50 Jahren war es bei Kindern und Jugendlichen eine Mutprobe, durch ein kleines Loch auf Bodenhöhe in das Grabmal einzudringen. Alsbald mehrten sich bei der Stadt die Beschwerden über Kinder, die mit Knochen durch die Straßen zogen und die Grab-Pyramide wurde wieder zugemauert. Erst vor wenigen Jahren wurde sie soweit instandgesetzt, dass man sie betreten kann. Derzeit soll alles getan werden, um die Särge der Familie Eberstein hier wieder in angemessenem Zustand zu platzieren. Nähe Staudengrund im Mariannenpark. Im Schatten des Rodelberges im Mariannenpark gibt es eben noch viel, was aufgearbeitet werden muss. Besuchen Sie bei Interesse einfach das Geschichts-Zelt auf dem Stadtteilfest vom 03. bis 05. Juli auf den Hauptwiesen im Mariannenpark. (siehe auch Seite 8 und 9). jb Guten Morgen, Schönefeld! - Karsten Tran - Viel haben wir in den letzten 2 Monaten gefeiert und gleichviel wird es in den nächsten zwei Monaten noch zu feiern geben. Um dieses einmal chronologisch aufzuführen: Als erstes feierten wir am 21. Juni die allzeit beliebte Sponsorenrally des CVJM Leipzig, dem folgt am 27. Juni das Sommerfest im Schloss Schönefeld, sowie vom 3. bis 5. Juli der 745. Geburtstag unseres schönen Stadtteils. Nicht zu vergessen das Sommerfest des Kleingartenvereins „Alt Schönelfeld“ am 31. Juli. Natürlich gab und gibt es noch weitere Feste in Schönefeld, aber man kann ja nicht überall sein. Oder doch? (Mehr dazu auf dem linken Bild auf Seite 2) Wir treffen uns demnach an vielen verschiedenen Orten zu verschiedenen Zeiten, um ein Bierchen sowie eine Bratwurst in zwei- drei- oder auch Viersamkeit zu genießen und über die Welt zu philosophieren. Feste dieser Art halte ich für unabdingbar, denn hier wird nicht nur das Zusammenleben in diesem schönen Stadtviertel gefördert, sondern sie zeigen, dass wir ein geselliges Völkchen sind. Neuigkeiten gibt es ansonsten eine ganze Menge: Unser Stadtrat Herr Maciejewski hat erneut das Thema Gastronomie in unserem Mariannenpark im Stadtrat favorisiert, bravo sage ich nur. Der Rewe-Neubau ist fertig und wurde eröffnet, wir haben 2 Dönerläden mehr als vorher, ein Biergarten wird am Stöckelplatz errichtet, und die Praxis von Frau Berger hat ihre neuen Räume bezogen. Kurzum - es tut sich viel in Schönefeld. Bevor ich es vergesse: Die Glasbrücke zur Verbindung der Schulen ist beschlossene Sache. Mir persönlich fällt da glatt ein Stein vom Herzen. Bei uns im Verein festigen sich auch langsam die Strukturen. Die Nachbarschaftshilfe wird ausgebaut, Frau Plotzky, welche sich dazu erklärt hat, diese zu organisieren, ist für den Verein ein echter Glücksfall. Die Einrichtung der zwei Notwohnungen gehen auch dem Ende zu, danke an die Firma Töpfer für die Transporte der vielen gespendeten Möbel, sowie der Firma Küchen Kellner aus der Ossietzkystrasse für den Aufbau der Küchen. Rundherum kann ich zum Abschluss nur sagen, es läuft alles wie das Wetter am heutigen Tage: Die Sonne scheint, der Himmel lacht, der Grill der wird heut angemacht. Weitere Neuigkeiten erfährt man regelmäßig auf der Facebook-Seite des Bürgervereins unter: www.facebook.com/BVSchoenefeld Ank ü n d ig u n g e n u n d Vorst ellungen 7 Bushido = „Der Weg des Kriegers“ Tipps für die Bepflanzung von Straßenbaumscheiben Das Bushido Sportcenter – in der Stöhrerstraße 22 (Leipzig) – ist der Geheimtipp wenn es um Ihre Gesundheit und die sportliche Betätigung geht. Ein engagiertes Team voller Elan und jeder Menge Know-How, darunter auch Schwarzgurte und ehemalige Titelträger, leiten Sie an und fördern Sie entsprechend. Besonders beliebt sind nicht nur die Kampfsportarten wie zum Beispiel Jiu-Jitsu, Boxen und Muay Thai, sondern auch das effektive Crosstraining. Des Weiteren punktet das Bushido Sportcenter mit dem Eltern-Kind-Konzept. Hierbei können Sie an Fitness-Kursen teilnehmen und gleichzeitig wird auch Ihr Kind bei einem Kurs gefördert. Auf über 1100 qm findet Ihr nicht nur Platz für die Kurse, Ihr habt auch die Möglichkeit an Boxsäcken zu trainieren oder die zahlreichen Geräte zu nutzen. Möchtet Ihr euch nach dem Training noch ein bisschen ausruhen und einen Kaffee trinken, dann könnt Ihr es auch in der Chill-Area gemütlich machen. Wurde Ihr Interesse geweckt? Dann besuchen Sie das Bushido Sportcenter doch schon zum Sommerfest am 27.06.2015 in der Stöhrerstraße 22, 04347 Leipzig, oder an einem anderen Tag. Zu den Öffnungszeiten ist eine Schnupperstunde immer möglich. Das Team freut sich auf Ihren Besuch! Grundsätzlich ist die Bepflanzung einzelner Straßenbaumscheiben durch Anwohner oder Gewerbetreibende möglich. Dabei bittet die Stadt Leipzig folgende Regeln zu beachten: • Solange eine Baumhalterung vorhanden ist, soll keine Bepflanzung erfolgen. (Gewährleistung) • Bodenbearbeitung nur oberflächlich bis einer Tiefe von max. 10 cm (Schutz der Baumwurzeln) • Kein zusätzliches Pflanzsubstrat aufragen. • Baumscheibeneinfassungen jeder Art sind nicht erlaubt. (Stolpergefahr, Stadtgestaltung) • Eine Endwuchshöhe von 70 cm darf nicht überschritten wird. (Verkehrssicherheit, Sicht) • Gehölze und Rasen sind ungeeignet. (starke Wasser- und Nährstoffkonkurrenz zum Baum) • Ein Radius von 0,5 m um den Stamm ist generell von Pflanzen freizuhalten. (Pflegemaßnahmen in der Baumscheibe, Baumkontrolle) • Für Baumscheiben ohne Bäume gelten die genannten Einschränkungen zur Bodenbearbeitung und zum Abstand vom Stamm nicht. Hier können auch niedrige Gehölze bis zu einer Endwuchshöhe von 70 cm gepflanzt oder Rasen gesät werden. • Wenn Sie die Baumscheiben bepflanzen. ist durch Sie die Pflege der Pflanzung zu gewährleisten. Sollte das nicht mehr möglich oder gewünscht sein, sind die Pflanzen zu beräumen. • Die Stadt behält sich vor, im begründeten Einzelfall ohne Rücksprache mit den Pflegenden in die Bepflanzungen einzugreifen oder diese komplett zu beräumen. (Sicherheit, Baumfällung, Neupflanzung etc.) Wenn Sie diese Regeln beachten, werden die Baumscheibenbepflanzungen geduldet. Rechtsansprüche ergeben sich für die Ausführenden daraus nicht. Es werden keine vertraglichen Stadt Leipzig Regelungen getroffen. Discounter heißt nicht immer günstig! Richtige Fachberatung und günstige Preise gibt es bei uns! Computer-Service + An- & Verkauf diverse Dienstleistungen Gorkistraße 72 - 04347 Leipzig Telefon: 03 41 - 52 90 21 94 Fax: 03 41 - 59 40 34 17 Montag - Freitag: 10 - 18 Uhr 8 A n k ündigungen und Vorst ellun g e n Live-Programm auf der Bühne Unser Bühnenprogramm kann sich sehen und hören lassen: Seien Sie dabei - natürlich kostenfrei! Stadtteilfest: 745 Jahre Schönefeld vom 03. bis 05. Juli 2015 im Mariannenpark. Tanzgruppe Alpha 69 Holen Sie sich ein Programm-Heft in den Schönefelder Läden oder gehen Sie auf die Webseite: http://745Jahre.Leipzig-Schoenefeld.de Helfen Sie Schönefeld! Kaufen Sie für nur 2 € ein Los! Sie unterstützen damit das Stadtteilfest: „745 Jahre Schönefeld“ und Sie können tolle Preise gewinnen, im Gesamtwert von über 5.000 €. Zu gewinnen gibt es u.a. Rasenmäher, Werkzeugkästen, Bohrmaschinen, Fahrsicherheitstraining, Exklusive Möbel-Gutscheine, Brunchen im Zuckerhut, Eintrittskarten für: Krystall Palast, Sanft Wut, HCL-Handball, Sachsentherme, Zoo, etc. Für Lose ohne Nummer gibt es tolle Trostpreise zu gewinnen. Ab sofort können Sie in folgenden Geschäften in Schönefeld Lose kaufen: Blumenladen, Ossietzkystraße 42 Schreibwaren Richter, Ossietzkystraße 5 Bürgerverein Schönefeld e.V., Ossietzkystraße 1 Bushido Sportcenter, Stöhrerstraße 22 Eiscafé Gelatti, Sonnenwall Reiselöwe, Permoser Eck Lotto Schwarz, Gorkistraße 56 Post/Lotto, Gorkistraße 121 Schreibenwaren/Lotto, Waldbaurstraße 4 – 6 Activ Sportstudio, Waldbaurstraße 4 - 6 Am Samstag von 11 bis 17 Uhr pendelt die historische Straßenbahn vom Stannebeinplatz bis zur Volbedingstraße. WER kämpft mit um den TOOM Baumarkt Pokal? 10 Freiwillige, egal ob Mann oder Frau, werden gesucht, die dann in ganz lustigen Disziplinen gegeneinander antreten. z.B. Eimer stapeln, Ziel werfen in einen Betonmischer, Klebeband abrollen, Holz sägen, Schätzfragen. Es winken ein Pokal und tolle Sachpreise! Die Preise können an der Tombola beim Stadtteilfest abgeholt werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit, vom 06. bis 10. Juli 2015 die Preise im Bürgerverein Schönefeld e.V. (Adressdaten siehe Zeitungsrückseite) abzuholen. Unbedingt melden bis Freitag, den 03.07.2015 per Email ([email protected]) oder Telefon (0152-28613770) oder einen Zettel im Bürgerverein Schönefeld e.V. (Adressdaten siehe Zeitungsrückseite) abgeben. Ankündig u n g e n u n d Vorst ellungen Online-Möbelshop ...mit Liebe zum Detail STUDIO 9 10 A nregungen, F ragen, Hinw e i se E-Mail vom 17.06.2015 E-Mail vom 25.06.2015 Sehr geehrte Redaktion, vielen Dank für die nette Unterstützung und Ihre Hilfe hier nochmals kurz mein Ansinnen. 1953 wurden in Berlin sogenannte Dosa in Betrieb genommen. Dies waren Doppelstockbusauflieger mit einer H6-Zugmaschine. Sie wurde bis Ende der 60iger Jahre eingesetzt. Es gab davon 8 Stück, einer ging als Geburtstagsgeschenk nach Moskau die anderen fuhren in Berlin. Danach wurden Sie veraschrottet, bis auf einen. Das Gerücht hält sich hartnäckig das dieser eine in Schönefeld bei Leipzig in einer Gartenkolonie stehen soll. Sie sind ein Stück Geschichte des Fahrzeugbaus der DDR und sollte wenn Möglich nicht verloren gehen. Meine Fragen: Wer kennt diesen Bus? Wer kann einen Hinweis geben wo er stehen könnte? Weiß jemand vom verbleib des Busses? Wo könnte er stehen, auch als Laube getarnt? Für sachdienliche Hinweise bin ich sehr Dankbar und freue mich darüber. Wir, das sind ein paar Verrückte die eine Vision haben, das Fahrzeug wieder erstehen zu lassen. Bitte helfen Sie uns. „Wenn ich mal meine Ruhe habe, genieße ich den Boten in vollen Zügen. Und wenn‘s auf dem Klo ist.“ (Jason, 21 aus Reudnitz) (Anmerkung der Redaktion: Danke, Jason für das Foto. Gern können Sie uns auch Fotos zuschicken.). Impressum Vielen Dank Michael Gräfe (Anmerkung der Redaktion: Bitte an den Bürgerverein Schönefeld siehe Zeitungsrückseite) oder [email protected], wir Herr Gräfe weiter. Danke.) schicken Sie alles e.V. (Adressdaten per E-Mail an: leiten es dann an Herausgeber: Bürgerverein Schönefeld e.V. Ossietzkystr. 1, 04347 Leipzig Tel.: 0341 - 9273544 E-Mail: [email protected] Web: http://bote.bv-schoenefeld.de Chefred.: Redaktion: Anzeigen- verkauf: Illustration: Lektorat: Druck: Auflage: Daniel Gabler Johannes Bolte Petra Knöfel 01522 - 8 61 37 70 Renate Michael Uta-Maria Dickert Löhnert Druck, Markranstädt 9.000 Haftungsausschluss: Die Redaktion haftet nicht für den Inhalt von Anzeigen, sowie für Texte und Bilder anderer Autoren. Die nächste Ausgabe erscheint: Ende Juli Anr e g u n g e n , Fr a g e n , Hinweise Helfen ohne Extra-Kosten! Unterstützen Sie den Bürgerverein Schönefeld e.V. mit Ihren Online-Einkäufen, ohne Extrakosten! Ab jetzt können Sie den Bürgerverein auch beim Onlineshopping finanziell unterstützen - ohne einen Cent mehr zu zahlen. Auf der boost-Webseite finden Sie über 500 Shops, von Amazon bis Zalando, aus vielen Kategorien (Technik, Essen, Blumen, Reisen etc.). 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In Schönefeld gab es zwei große Turnvereine, den ATV - Schönefeld in der Theklaer-Straße und den „Neuen Turnverein“ in der Leostraße. Beide Vereine feierten im Jahre 1932 große Jubiläen. Der ATV - Schönefeld wurde am Hauptfesttag, den 3. Juli 1932, 75 Jahre alt. Der Verein bespielte seit 1929 einen Turn- und Sportplatz an der Löbauer Straße Ecke Volksgartenstraße. Im Rahmen eines Bezirkssportfestes wurde vom 10. bis 14. Juli 1929 der Sportplatz des Vereins eingeweiht. Für Schönefeld war es ein großes Ereignis. 25000 Einwohner hatte damals Schönefeld. Ca. 8.000 besuchten die Veranstaltungen. In unserem eleganten Ballhaus „Sächsischer Hof“ wurde abends das Tanzbein geschwungen. Im selbigen Jahr wurde ein großer Findling zum Gedenken an die Turnbrüder, die im Ersten Weltkrieg, für den Dilettanten von Gottesgnadentum, König von Preußen und deutschen Kaiser Wilhelm II ihr junges Leben opfern mussten, auf den Turnplatz in der Theklaer Straße gesetzt. Nach der deutschen Einheit durfte ich den Stein in der Seniorenanlage in der Robert-Blum-Straße aufstellen. Im Jahr 2000 habe ich zum Gedenken der Schönefelder Soldaten, die im Ersten und Zweiten Weltkrieg ihr Leben verloren, neben den Stein eine Eiche gepflanzt. Der „Neue Turnverein“ in der Leostraße feierte bereits im Juni 1932 sein 50 jähriges Bestehen. St adt t eil-Portra i t Auf dem Turnplatz in der Leostraße wurden Kränze niedergelegt. Der Schönefelder Gesangverein „Liederhain“ und der evangelische Pfarrer Berger ehrten die im Ersten Weltkrieg gefallenen Turner. Abends zog der Verein mit einem Fackelzug durch Schönefeld. Zu den Klängen der Kapelle des Turn- und Sportvereins Eutritzsch weihte der Verein im Sächsischen Hof die Fahnen des „Neuen Turnvereins“. Am Hauptfesttag den 12. Juni zog der Verein mit Turnerinnen und Turnern aus Leipzig durch Schönefeld zum Sportplatz des Neuen Turnvereins in das obere Ende der Bautzner Straße. Die Schönefelder Riegen und ihre Gäste aus den Leipziger Turnvereinen zeigten im Rahmen von Schauturnen ihr Können. Zum Abschluss spielte ein Salonorchester in unserem „Sächsischen Hof“. Ich besitze über das 50 jährige Jubiläum des Neuen Turnvereins von Schönefeld einen Film. Zum Abschuss noch einen Tipp: Wenn man sich die Zeit nimmt, dann kann man auch Heute noch in Schönefeld herrliche Plätze entdecken. Joachim Ronneberger Trompetenbaum am Teich vom Schönefelder Schloss Sch ö n e f el d e r z ä h l t 13 Auf ein Gespräch mit der Organisatorin des Stadtteilfestes Petra Knöfel, 59, Organisatorin des Stadtteilfestes 745 Jahre Schönefeld und Vorstandsmitglied im BV Schönefeld. Ihr Reporter hat mit der vielbeschäftigten Frau über das bevorstehende Fest gesprochen. Petra Knöfel ist aktiv im Anzeigen-Business. Ein knallhartes Geschäft, bei dem man ständig auf Achse ist, unentwegt telefoniert und die unterschiedlichsten Leute trifft; ein Geschäft, in dem man vor allem über eines verfügen muss: Organisationstalent. Als im neuen Vorstand die Idee aufkam, Schönefeld ein Fest zu bescheren, war sie sofort ganz Ohr. Nun hat sie ihr wohl bislang größtes Werk getan: Vom 3.-5. Juli will sie Schönefeld in einem würdigen Ambiente, dem weitläufigen Mariannenpark, auf großer Bühne ein dreitägiges Spektakel bieten. Zu der komplexen Planung hat sie mit den lokalen Ansprechpartnern, städtischen Autoritäten, Kapazitäten aus Politik, Wirtschaft und Kultur kommuniziert – nicht verwunderlich, dass einer ihrer Lieblingssprüche, den sie in letzter Zeit immer wieder wie in einer Spule abspielt, ist: „Ich bin zwar blond, aber nicht blauäugig!“ Der ADAC-Überschlagsimulator ist auf dem Stadtteilfest mit dabei. Eine der grundlegendsten Fragen war für mich, warum wir das Fest brauchen – und wodurch es sich auszeichnet. „Schönefeld braucht in erster Linie eine Image-Kampagne“, stellt Petra fest. Seit letztem Sommer stehe Schönefeld in einem medialen Schatten: Die debilen Debatten über das Gymnasium, die Berichterstattung im Öffentlich-Rechtlichen über ein hiesig zwangseingeschultes Akademikerkind, nicht zuletzt bisweilige, aber allerorten omnipräsente Fälle von Kriminalität warfen kein gutes Licht auf den Stadtteil. Dass sich viel tut, dass die Lebensqualität verbessert wurde (man denke nur an den neuen REWE Das NostalgieRiesenrad ist auch beim Stadtteilfest im Mariannenpark mit dabei. Dies ist ein Spaß für Groß und Klein. und den Mehrgenerationenpark) und durch Projekte wie das Gymnasium oder die Pläne zur Einrichtung eines Cafés im Mariannenpark auch immer weiter verbessert wird, finde viel zu selten Beachtung. Das Fest wurde im Rahmen des tausendjährigen Jubiläums Leipzigs initiiert. „Schönefeld ist ein Teil meiner Heimatstadt Leipzig“, so Petra. „Und jetzt bin ich in Schönefeld zu Hause. Hier lebe ich, und hier will ich alt werden.“ Vor 745 hat ein Schreiber festgehalten, dass „Schonenuelt“ dem Bischof Friedrich von Merseburg übergeben werde. Ein guter Anlass, findet die Schönefelderin, um eine Schönefelder „Lobby“ zu bilden; Lobby, ein recht marktwirtschaftlicher Begriff der Vollblut-Organisatorin – „oder um ein Gemeinschaftsgefühl zu erzeugen“ –, verbessert sie sich. Sie räuspert sich: „Ob das gelingt, kann jeder selbst sehen.“ Geboten werden soll ein Kultursommer der besonderen Art: „Drei Tage Action. Jedes Genre, jeder Geschmack, jedes Alter. Das Fest soll sie alle mitnehmen, alle an einen Tisch bringen.“ Jeder solle sich eingeladen fühlen und mit Freunden und Verwandten vorbeischauen. Auch unser launischer Wettergott Petrus darf dem Mariannenpark einen Besuch abstatten, damit heiter Sonnenschein unser Gemüt erfülle. In diesem Sinne: Wir sehen uns jb Anfang Juli. Bestimmt. 14 Büchertipp - Rezensionen Verbrechen und Strafe in Nigeria Chiogozie Obioma: Der Dunkle Fluss Arm ist er und hungrig, der ehemalige Jura-Student Raskolnikow, der über Napoleon grübelt und zu der Erkenntnis gelangt, dass nicht jeder Mensch alles darf. Nur Menschen von der Größe Napoleons hätten das Privileg zur Rücksichtlosigkeit. Und für einen genialischen Geist hält er sich schon, auch wenn das die Welt – und allen voran seine Pfandleiherin – nicht wahrhaben will. Also nimmt Raskolnikow ein Beil, begibt sich zu seiner Pfandleiherin und erschlägt sie und ihre Schwester, die zufällig im Raume ist, kaltblütig mit dem Beilrücken. Keine Augenzeugen, keine Spuren. Das perfekte Verbrechen? Der Mörder bei Dostojewski jedenfalls kann den psychischen Druck, der auf seinen ausgezehrten Schultern lastet, nicht tragen. Raskolnikow stellt sich. Im sibirischen Arbeitslager findet er sich neu. Was treibt den, der Gewalt antut, an – und wie kommt er damit zurecht? Dieser Frage hat sich auch der nigerianische Autor Chiogozie Obioma in seinem Romandebüt „Der dunkle Fluss“ gestellt. Benjamin ist der jüngste in der Schar der drei älteren Brüder Obembe, Boja und Ikenna. Als ihr Vater versetzt wird, bedeutet das ein Ende des väterlichen Regimes. Der alte Herr schaut bloß an den Wochenenden vorbei – doch nebenbei bleibt für die vier Brüder im Südwesten Nigerias in den Neunzigern viel Zeit, ihr eigenes Ding durchzuziehen. Für sie bedeutet das Angeln am OmiAla, der als grausamer und dunkler Fluss verrufen ist, an dessen Ufern in der Vergangenheit oft genug Verbrechen begangen wurden. Hier steht die Kirche einer eigenartigen afrikanisch-christlichen ErlöserGemeinde. Und hier treibt sich Abulu, der verhasste Verrückte, Vagabund und Freizeit-Prophet, herum. Dem ältesten der Brüder, Ikenna, macht er in einer ekstatischen Minute eine Prophezeiung: Er wird sterben wie ein Hahn von der Hand eines Fischers – und, noch präziser – von der eines Bruders. Lese-Ecke Wie ein Virus verbreitet der Gedanke sich in Ikennas Kopf: Er zieht sich zurück von seiner Familie, sucht Händel und Streit und ist allzeit gereizt. Wenn er nicht schweigt, schreit er oder lässt seine Fäuste sprechen. Jeder Versuch, Ikenna zu beschwichtigen, wird von ihm als Provokation aufgefasst. Für ihn steht fest, dass er von seinem Bruder Boja getötet werden wird. Für Boja ist das eine abstruse Situation. Er erkennt Ikenna nicht wieder. Es kommt zu einem Kampf, in dem beide Brüder sterben. Der Vater findet zu Hause die von dem ambivalenten Gemisch aus Trauer und Hass ergriffenen verbliebenen Söhne vor – und seine Frau, die überall Spinnen sieht und den Geist von Ikenna. Nun liegt es an Obembe und Benjamin, die Familienehre wiederherzustellen. Dazu muss Abulu, der mit seiner Prophezeiung Anlass des Leids war, beseitigt werden. Mit Angelhaken bewehrt ziehen die Brüder zum dunklen Fluss, um Abulu aufzulauern… Sie sind nicht arm und haben keinen Hunger wie Raskolnikow. Aber sie haben einen mörderischen Plan – und sie führen ihn aus. Der international hochgelobte Erstling des jungen nigerianischen Autors Obioma beginnt als einfaches Panoptikum kindlicher Erinnerungen und Gefühle, bevor er zu einer Narration über Verbrechen und Strafe wird. Die Protagonisten sind keine weltklugen Männer, sondern Kinder inmitten einer politisch unruhigen Gegenwart, die der Kraft der düsteren Prophezeiung Abulus erliegen. Sie weinen häufiger, als sie sich prügeln, aber irgendwann haben sie den Grenze dessen, was in einer kindlichen Träne erfassbar ist, jb einfach überschritten – und was dann? Chiogozie Obioma Der Dunkle Fluss Übers. von Nicolai von SchwederSchreiner Gebunden, 313 Seiten Aufbau Verlag 19,95 € Les e- Ec k e 15 Mei Leipzig-Schönefeld (Auszug) LEBENS(T)RÄUME - RÜDIGER TAUER - Jede Kreatur auf dieser Welt möchte so leben wie es ihr gefällt! Deshalb braucht für seine Lebensträume jedes Geschöpf geeignete Lebensräume! Genauso wie ein weiser Grieche spricht: „Stört mir meine Kreise nicht“, so wollen auch wir in Ruhe leben denn jeder hat doch das Bestreben ein Leben zu führen wie am Schnürchen deshalb: „Jedem Tierchen sein Pläsirchen“! Egal ob bei Menschen oder Tieren alle brauchen Frieden zum Existieren! Denn wenn einer den anderen frisst, wenn einer des anderen Teufel ist, so zerstört das unsere Lebensräume und die allerschönsten Lebensträume zerplatzen dann wie Seifenblasen! Keinem nützen hohle Phrasen, die man festschreibt auf Papieren deshalb: Jedem Tierchen sein Pläsirchen“! Egal welche Hautfarbe man hat und welchen Glauben, egal ob jemand ein Kopftuch trägt oder bunte Hauben, egal welche Sprache der einzelne spricht, egal was für eine Nase ziert sein Angesicht, egal ob einer gesund ist, ob dick oder schlank, egal ob einer behindert ist oder auch krank, egal wie alt man ist und von welchem Geschlecht, allen Menschen gebührt das gleiche Recht! Egal ob in Tempeln, Pagoden oder in Kirchen lasst „Jedem Tierchen sein Pläsirchen“! Es war im Jahr 1270 als bei der Stadt mit Namen Lipzic, wie Leipzig damals ääm noch hieß, man Schonenuelt erbauen ließ. Nur lässt sich das des Weltkriegs wegen heut nicht mehr so genau belegen, wann Schönefeld einst mal geborn, denn die Papiere ging verlorn. Es könnte ooch der Gründungsstein viel eher schon verbuddeld sein. Doch wann‘s nu damals wirklich war, das eene iss doch sonnenklar: „Der scheenste Ort off dieser Welt, das iss mei Leipzig-Schönefeld!“ Egal von wo‘s euch zu uns zieht, von Ost, von Nord, von West, von Süd, will heute jemand zu uns nüber, muss er erst über Brücken drüber, weil Schönefeld, ganz ohne Mist, fast wie ne kleene Insel ist, die mitten in der großen Stadt ne richtig grüne Lunge hat. Wir feiern jetzt nun wunderbare 745 Jahre, und weil wir heut wie immer schon voll Stolz in unserm Stadtteil wohn, verkünden wir der ganzen Welt: „Hoch lebe Leipzig-Schönefeld!“ Silvia Sachse Tel.: 0341 - 35 20 99 06 Bürgerverein Schönefeld e. V. gegr. 1991 - - – – – Ossietzkystr. 1 I. Etage 04347 Leipzig Neue Briefkasten-Zustellung Mo. Di. Mi. Do. Fr. 9 - 13 Uhr 9 - 12 Uhr & 13 - 18 Uhr geschlossen 9 - 12 Uhr & 13 - 18 Uhr geschlossen Tel.: Fax: E-Mail: Internet: Facebook: 0341/ 92 73 544 0341/ 23 20 362 [email protected] www.bv-schoenefeld.de BVSchoenefeld Samstag, Sonntag und an Feiertagen stellen wir Ihnen unsere Vereinsräume für private Veranstaltungen gern zur Verfügung. Nutzungsgebühren nach Vereinbarung. Der Schönefelder Bote wird ab sofort durch eine neue Verteiler-Firma in ganz Schönefeld in die Briefkästen verteilt (außer Werbeverweigerer). Hatten Sie keine Zeitung im Briefkasten, dann melden Sie sich bitte bei uns im Bürgerverein Schönefeld e.V. oder per E-Mail Danke! Für die Rubrik „Anregungen, Fragen, Hinweise“ bitten wir Sie, uns zu schreiben oder zu mailen ([email protected]), was Sie bewegt, denn: IHRE MEINUNG IST UNS WICHTIG! Sie schreiben gerne? - Sind gerne kreativ? Wenn Sie an der Zeitung mithelfen wollen oder wenn Sie Interesse an der Schreibwerkstatt haben, können Sie sich an den Bürgerverein Schönefeld e.V. wenden.
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