Sterbebegleitung und Sterbehilfe – Auswirkungen auf der Psyche

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Sterbebegleitung und
Sterbehilfe Auswirkungen auf die
Psyche der Betroffenen
FATIH KESKIN
FACHARZT FÜR PSYCHIATRIE
UND PSYCHOTHERAPIE
NATURHEILVERFAHREN
06.06.2015
Klinik Königshof Krefeld
Fachklinik für Psychiatrie, Neurologie und Psychotherapie
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Institutsambulanz
Klinik Königshof Krefeld
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Das Leben in der Fremde
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Das Sterben in der Fremde
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Das Sterben in der Fremde
Mit welchen Problemen ist es verbunden?
Vor dem Tod:
- Fehlen von kultursensibler Pflege
- Pflege zu Hause unter allen Umständen
- Falsche Pflege
- Spagat mit dem Leben der hektischen Welt
- Geringe Inanspruchnahme von Pflegegeldern/-mitteln
- Treffen von Vorsorgevollmachten
- Wunsch des Angehörigen
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Das Sterben in der Fremde
Mit welchen Problemen ist es verbunden?
Zum Todeszeitpunkt / Nach dem Tod
- Koordination zur letzten Reise / Bewirtung zu Hause
(Übersprungshandlung zur Trauerarbeit)
- 2 Todeszeremonien
(Reaktivierung der Belastung)
- Zurücklassen des Verstorbenen in seiner Heimat
(Besuchsmöglichkeit eingeschränkt)
- Erbschaftsangelegenheiten
(Überforderung mit Bürokratie vor Ort)
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Die Folgen des Verlustes
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Phasen der Trauer (n. Y. Spiegel)
Schockphase
Kontrollierte
Phase
Phase der
Regression
Phase der
Anpassung
Umgang mit dem Tod
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Fallbeispiel Herr A. (49 J.)
Er verlor 2004 seine 4-jährige Tochter, seinen
Bruder und seine Schwägerin bei einem Verkehrsunfall
„Herr Doktor, selbst als ich meine kalte Tochter ins Grab gelegt
habe, ich habe nicht 1 Sekunde an Gottes Weisung gezweifelt“
„ Ich bin gläubig, würde mir nie etwas antun, ich habe noch 1
Pflicht in meinem Leben, der Rest ist Warten auf die Erlösung“
Umgang mit dem Tod
Der Vater eines ermordeten Staatsanwaltes
„Bei Gott ich war ruhig. Ich habe mir gesagt es
kommt von Gott, es ist Vorherbestimmung, mein
Schicksal. Mein Sohn hatte es nicht verdient.
Aber wir beugen uns dem Schicksal. Wir sind
gläubige Menschen.
Gott sei Dank er war nicht vom rechten Weg
abgekommen. Er hat sich mit seiner Ehre…seiner
Rechtschaffenheit, in seinem Dienst seinem
Schicksal gefügt. Ich bin zufrieden und danke Gott.
Meine Seele brennt aber ich danke Gott."
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Umgang mit dem Tod
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Eine Mutter und Großmutter
„Leid wird geringer wenn man es teilt aber ich bin jetzt 72 und mein
Leid wird nicht geringer. Aber was soll man machen, man muss mit
dem einverstanden sein was Gott geschehen lässt.“
„Dies war das Schicksal was Gott für mich gewählt hat, wir müssen
uns unserem Schicksal beugen und bei Gott Zuflucht suchen. Ich
habe Zuflucht gefunden und Gott hat mir die Geduld von Bergen
gegeben…“
Mevlüde Genç
Umgang mit dem Tod
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Fallbeispiel Frau G.A. (47)
Unerwarteter Tod des Bruders vor 1 Monat
„In der Türkei sind wir zusammen aufgewachsen,
ich war seine Lieblingsschwester.“
„Seit seiner Heirat in D ist alles anders, seit 3 Jahren
sind wir verstritten wegen seiner Frau.“
„Ich habe ihn zuletzt vor 2 Monaten auf der Treppe gesehen,
er hat den Blick von mir abgewendet .“
Umgang mit dem Tod
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Fallbeispiel Frau G.A. (47)
Unerwarteter Tod des Bruders vor 1 Monat
„Jetzt ist er tot und wir konnten uns nicht einmal versöhnen“
„Das ist viel schlimmer als das er nicht mehr da ist!“
Umgang mit dem Tod
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Fallbeispiel Frau N.A. (56)
Mehrere Tode ohne Möglichkeit des Abschiedes
„2009 ist meine Mutter nach langer Krankheit gestorben“
Man hat nicht auf mich gewartet
„2010 ist mein Vater nach einem Unfall gestorben“
Auf der Hinfahrt bin ich ohnmächtig geworden
„2012 ist mein Bruder erschossen worden“
Aus Fürsorge hat man es mir nicht gesagt
Umgang mit dem Tod
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Fallbeispiel Herr H.B. (53)
Entscheidungen aus Fürsorge
„Mein kranker Vater wurde von der Schwiegertochter gepflegt
Für meinen Vater war dies schlimmer als krank zu sein.“
„Ich musste die Arbeit aufgeben, das war ich ihm schuldig“
„Ich konnte nichts, habe mir alles selbst beigebracht.
Jetzt wo er tot ist bin ich froh es gemacht zu haben“
Umgang mit Krankheit
Krebserkrankungen
Die Diagnose Krebs ist für muslimische Familien wie für
viele andere Menschen eine erhebliche Belastung
Da bei Unwissenheit häufig der Tod assoziiert wird
entsteht ein hoher emotionaler Druck…
…trotz des Wissens um eine Prüfung
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Umgang mit Krankheit
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Krebserkrankungen
Ethisches Dilemma:
Älteren Angehörigen / Kindern werden infauste Diagnosen
oft verschwiegen damit die Mitarbeit nicht gefährdet ist.
Umgang mit Krankheit
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Krebsfrüherkennung
Oft nicht bekannt, statistisch seltener genutzt
Sorge Fügung zu beklagen / Schicksal in Frage zu stellen
Nutzung korreliert mit Bildungsgrad
Hilfen zur Sterbebegleitung
Hilfen zur Trauerarbeit
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Hilfen zur Sterbebegleitung
Hilfen zur Trauerarbeit
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