Tretroller in Sport und Alltag

Tretroller
in Sport und Alltag
Präsentation von Jens Seemann
Bauformen
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Meistverbreitete Variante: 28/18 oder 28/20
Seltener: Kleine gleichgroße Räder wie 20/20
Bisher nur als Eigenbauen: 28/28
Die Bauweise mit 2x28“ kam in den letzten Jahren
bei Eigenkonstruktionen auf. Erste kommerzielle
2x28“-Roller könnten jetzt in 2013 kommen
(Traczer). Es gibt auch Faltroller mit kleinen luftbereiften Rädern. Im Unterschied zu den Ministuntscootern fahren sich
große Roller weit bequemer,
schneller und sicherer. Hier
ein Carbonroller, der nur ca.
4 kg wiegt.
Typische Fragen und Antworten
Warum Roller fahren und nicht Rad?
1) Der Roller ist eine Ganzkörperfitnessmaschine. Auf
dem Rad ist der Oberkörper viel statischer, was
eher Beschwerden verursacht (Nacken) und
weniger Muskel trainiert.
2) Keine Sitzbeschwerden auf langen Touren
3) Leicht und sauber: Tragen im Treppenhaus und
Verstauen im Auto viel besser als beim Rad
4) Weniger Wartung, keine Kettenpflege
5) Mehr Variationen im Tritt als Rad fahren, mehr
Fahrspaß (subjektiv)
6) Keine kalten Füße im Winter
7) Sportlich fahren ohne Klickpedale (Zwischen den
Fahrten angenehmer)
8) Universelle Größe ermöglicht Staffelrennen (sehr
viel Spaß) und Nutzung als gemeinsamer
Familienroller ohne Sitzhöhenverstellung
9) Keine Fahrradkarte in der Bahn nötig, da offiziell
„Spielzeug“. (Bei 2x28“ kann es jedoch mit dem
Schaffner Diskussionen geben…)
Was kostet der?
Ein großer Tretroller (28/18) kostet ab ca. 300 €
komplett mit einfacher Ausstattung. Bessere
Modelle (Alu) etwa 500 €. Getunt kann man
problemlos über 1000 € kommen. Bei
Carbonrahmen gibt es keine offiziellen Hersteller,
nur Eigenbauten, die es komplett auf unter 4 kg
bringen können. Tretroller werden zumeist im
Internet gekauft, weil es noch nicht so viele Händler
gibt. Beispiele sind www.tretroller.de ,www.albRoller.de oder www.flow-berlin.de .
Ist das nicht anstrengend?
Der Grundbedarf an Leistung zum Fahren ist etwas höher als
beim Radfahren, aber es gilt: Es ist nur so anstrengend, wie
man es sich macht. D.h. man kann langsamer ja fahren.
Versucht man jedoch mit gleichstarken Radlern
mitzuhalten, so wird das kaum funktionieren, sofern die
Radler nicht bummeln. Die elementare Technik zum
Fahren ist der Fußwechsel. Alle ca. 3 bis 20 Tritte sollte
man die Füße wechseln. Damit werden sie immer wieder
unterschiedlich belastet und nicht überlastet. Es gibt dann
noch verschiedene Tritttechniken. Je besser man diese
beherrscht, desto effektiver ist man unterwegs. Beispiele
sind das Fahren mit hohem Knie, die kreisende
Beinbewegung („Dieseltechnik“) oder das weite Austreten.
Wie schnell ist man damit?
Grobe Orientierung: ¾ Tempo von vergleichbarem
Fahrrad. Rekord im Marathon sind ca. 1:20 h (31,5 km/h
Schnitt), was jedoch dadurch begünstigt war, dass die
Strecke viele Höhenmeter hatte, was
für Tretroller von Vorteil ist (hohes
Bergabtempo) durch sehr gute Aerodynamik, vergleichbar mit einem
Tieflieger). Der Rekord über 24 Stunden liegt bei 545 km,
aufgestellt vom 48-jährigen Peter Groeneveld im Juli
2012. Alpo Kuusisto hat Paris-Brest-Paris (1200 km,
10000 Höhenmeter) in 84:36 h geschafft.
Fahrtechnik: Fußwechsel
2 Möglichkeiten des Fußwechsels:
• Über wegdrehende Hacke
• Fliegender Fußwechsel
Fußwechsel ca. alle 3 – 20 Tritte.
Video (folgende Seite):
http://www.youtube.com/watch?v=gmtYWBqFYNM
Fußwechsel von oben
Tritttechniken
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Kraftsparendes Fahren
Hohes Knie
Hohe Hacke
Weites Austreten
Dieseltechnik
Sowie Kombinationen aus
obigen Tritt-Varianten.
Fußwechsel und Tritte
Wo bekommt man weitere Infos?
Viele Informationen findet man im
Internet, z.B. im Forum
„Tretrollersport“ unter
Runnersworld.de.
Es gibt ein empfehlenswertes Buch
„Tretrollersport“ aus dem Verlag
Tredition, zu finden z.B. bei
Amazon. Das Buch mit 220 Seiten
kostet als eBook 9,90 € und als
Printbook 24,90 €.
Allgemeine Infos
Es gibt den Deutschen Tretrollerverband
(unter www.deutschertretrollerverband.de ) seit
März 2010. Unter dessen Dach werden einige
Rennen in Deutschland ausgetragen. Manche
Rennen sind integriert in Veranstaltungen von
Skatern und andere sind reine Tretrolllerrennen.
Mit dem Tretroller kann man auch bei
RadTourenFahrten oder ADFC-Touren
teilnehmen. Auf Familientouren fahren die Stärkeren
mit Roller, die Schwächeren mit Rad. Somit sind alle
gut ausgelastet und keiner hat Langweile.
Tretroller-Teams
In Holland und Tschechien gibt es
bisher noch deutlich mehr Teams als in
Deutschland. Unten ein deutsches Team,
rechts Fahrer vom sehr erfolgreichen
„Stepteam Highlevel“ aus Holland.
Reisen
… sind möglich. Gepäck kann
insgesamt nicht so viel
mitgenommen werden wie auf
dem Rad, aber es genügt meist mit
Front-Gepäckträger, Lenkertasche
und manchmal kleinem Träger
hinten. Seitentaschen hinten sind
nicht möglich, da man mit dem
Fuß gegenstoßen würde. Anhänger sind mit schmaler
Erweiterung an der HR-Nabe möglich.
Es fährt sich aber nicht so schön wie ohne Anhänger.
Historie:
Der Tretroller in der heute typischen Bauweise mit
kleinem Hinterrad und großem Vorderrad stammt
vom Finnen Hannu Vierikko, der sein „Kickbike“
Ende der 90er Jahre auf den Markt brachte. Es gab
aber schon vorher Rennen, zumeist mit klassischen zwei
kleinen Rädern. Die EM 2007
hatte ca. 70 Teilnehmer. Die
WM2008 ca. 150 und die WM2012
ca. 300. Der Tretroller wird als
Sportgerät immer bekannter. Renndisziplinen sind z.B.
Marathon, Kriterium, Sprint, Staffel, Tretroller-Biathlon.
Cross (Wintersaison)
In der dunkleren Jahreszeit
gibt es Crossrennen.
Tretroller fahren dicker
bereift Geländestrecken, was
auch viel Spaß macht.
Trinken und einhändig fahren
Zum Trinken legt man
ein Knie an das
Hauptrohr an. Damit
hat man genug
Stabilität um sicher zur
Flasche greifen und
trinken zu können .
Berge fahren
Bergauf sind die Fahrstile recht unterschiedlich. Im
Allgemeinen werden die Tritte kürzer. Man holt
weniger aus. Bei Steigungen über 10% kann es je
nach Fahrer Sinn machen, schnell abzuspringen und
neben dem Roller zu laufen,
was beim Roller sehr gut
funktioniert.
Zughundesport
Viele Hunde ziehen gerne. Der
Tretroller ist dafür besser als
ein Fahrrad, denn er bietet
mehr Sicherheit, z.B. wenn der
Hund schräg zieht. Man kann
dann leicht mit dem Fuß
absetzen. Zudem ist der Hund
beim Roller mehr gewohnt zu
ziehen als beim Rad.
DTRV-Promo-Video
Damals ;-) (WM 2012)