Summery - Die _sterreichische Garde. Zwischen Tradition und

Abstract
Fhr KUNOVJANEK Georg
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1. Problembereich
Die Geschichte der Garde war geprägt von zwei Staatsformen und von der
unterschiedlichen Zuordnung der verschiedenen Gardeformationen in diesen beiden
Staatsformen. Zentrale Organisationen diesbezüglich waren in der Monarchie der
Hofstaat und in der Republik das Bundesheer. Welchen Einfluss die unterschiedliche
Zuordnung auf den Auftrag hatte, soll im „Wandel der Zeit“ dargestellt werden. Wie
der Auftrag der Garde heute umgesetzt wird, welche Probleme dabei auftreten und
welche Folgerungen sich daraus ergeben, ist dabei von großer Bedeutung. Anhand von
ausgewählten Beispielen soll hier die konkrete Umsetzung aufgezeigt werden. Die
Besonderheiten, die mit dem Auftrag einhergehen, sollen ebenfalls Gegenstand der
Arbeit sein.
Der Doppelauftrag der Garde stellt eine Besonderheit innerhalb des österreichischen
Bundesheeres dar. Einerseits ist sie als Infanterieverband Teil der Kampftruppe,
andererseits ist sie der Repräsentationstruppenkörper der Republik Österreich. Gerade
diese Tatsache war der Anstoß zu dieser Arbeit. Die Herausarbeitung der
verschiede nen Eigenheiten dieser Einheit, ihre geschichtliche Entwicklung, fußt auf
zwei Säulen. Zum einen auf dem Auftrag als Teil der Streitkräfte, zum anderen auf
dem Auftrag als Repräsentationsverband im Rahmen der, vor allem protokollarischen
Repräsentation. Die Möglichkeiten, die der Truppenkörper im Rahmen eines Einsatzes
hat, sollen dargestellt werden. Die Arbeit hat zum Teil die neuen Bedrohungen gemäß dem „Einsatzkonzept 2001“ - zum Inhalt, im Vordergrund steht aber die Suche
nach den Wurzeln dieser Dualität des Auftrages und davon ausgehend die
Entwicklung des Auftrages bis zur Garde von heute.
Im Zusammenhang mit diesen neuen Bedrohungen spielen in der Arbeit der
sicherheits- und verwaltungspolizeiliche Assistenzeinsatz, der Einsatz im Rahmen der
militärischen Landesverteidigung und auch die Möglichkeit eines internationalen
Einsatzes eine große Rolle. Die Garde kann alle diese militärischen Auftragsteile
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Fhr KUNOVJANEK Georg
abdecken und entspricht so den im Einsatzkonzept aufgestellten Aufgaben des
österreichischen
Bundesheeres.
Kritisch
betrachtet
werden
dabei
die
Rahmenbedingungen, die vorhanden und welche Verbesserungen durchzuführen sind,
um den Verband optimal einsetzen zu können.
Auf
Seite
der
Re präsentation
wird
die
Wichtigkeit
der
Garde
für
den
zwischenstaatlichen Umgang, sowie die generelle Bedeutung der Symbole im Bereich
des Militärs und im Speziellen bei der Garde behandelt. Das diesem Auftrag zu
Grunde liegende Vorschriftenwerk wird kritisch auf seine Zweckmäßigkeit hin
überprüft. Probleme bei der Umsetzung dieser zweiten Auftragssäule werden
aufgezeigt und analysiert. Im Mittelpunkt der Abhandlung stehen der Wandel des
Auftrages über die Jahrhunderte hinweg und der Auftrag der Garde von heute im
Vergleich zum „Ur-Auftrag“.
2. These
Trotz der langen Geschichte der Garden und der verschiedenen Staatsformen, in denen
sie tätig waren, und trotz der Zugehörigkeit zu verschiedenen Organisationen
innerhalb dieser Staatsformen, hat sich der grunds ätzliche Auftrag der Garde im Laufe
der Jahrhunderte nicht wesentlich verändert.
3. Forschungsfragen
Welche verschiedenen Gardeformationen wurden bis heute in Österreich zum Einsatz
gebracht?
Welche ursprünglichen Aufgaben hatten die Garden zu erfüllen, und wie haben sich
diese im Lauf der Geschichte verändert?
Welches militärische Zeremoniell wurde und wird von den Garden zur Erfüllung des
Repräsentationsauftrages angewendet?
Welche Aufgaben sind von der Garde neben der Repräsentation zu erfüllen und wie
wirken sich die neuen Anforderungen an das Bundesheer auf diese Aufgaben aus?
Kann die Garde auch im internationalen Rahmen zum Einsatz gebracht werden?
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4. Vorgehensweise (Ansatz und Methode, Erhebungstechnik)
Die
Arbeit
spiegelt
die
geschichtliche
Entwi cklung
der
Organisation
der
österreichischen Garde wider. Diese wird an Hand von wissenschaftlichen Arbeiten zu
der Thematik und mit Unterstützung durch Originalurkunden aufgearbeitet. Daraus
abgeleitet wird der Auftrag dieser Formationen, seit der Entstehung im 16. Jahrhundert
bis heute, nachgezeichnet. Die Abstützung auf Primärquellen, wie Befehle,
Vorschriften,
Gesetzestexte
und
Zeitzeugen
bildet
das
Schwergewicht
der
Informationsgewinnung. Die Anwendung der geisteswissenschaftlichen Methode führt
zur Ableitung des Auftrages aus der Interpretation der geschichtlichen Entwicklung
der Institution der Garde heraus. Die Behandlung der Entstehung und Entwicklung der
Garde und ihres Auftrages bedingt den historisch-genetischen Ansatz. Ergänzt wird
die Verwendung der Primärquellen durch diverse Literatur zum Thema.
Die Geschichte der Garden ist zu einem großen Teil durch die Gardeakten des
Kriegsarchivs, durch Ausstellungsstücke im Heeresgeschichtlichen Museum und durch
diverse Exponate, zu denen vor allem die Bild- und Schriftchronik des Verbandes
zählen, im Traditionsraum der Garde, in der Maria-Theresien-Kaserne, dokumentiert.
5. Ergebnis der Thesenprüfung
Der Auftrag der Garde hat sich in seinen Grundzügen, seit Entstehung solcher
Einheiten im 16. Jahrhundert, kaum verändert. Die Repräsentation ist heute nach wie
vor ein wesentlicher Teil des Auftrages. Der Schutzauftrag hat sich der Staatsform
angepasst und vom Schutz der Fürsten zum Schutz von, für die Bevölkerung wichtiger
Einrichtungen gewandelt. Der Grundauftrag wurde letztlich um das Spektrum der
Aufträge als Teil der Streitkräfte erweitert. Das stellt nicht unbedingt eine
Veränderung dar, haben die monarchischen Garden zwar nicht geschlossen in der
Armee gedient, so haben sie als Einzelpersonen in Kriegszeiten sehr wohl ihren Dienst
in den Streitkräften geleistet. Diese Tatsachen führen zur Bestätigung der eingangs
aufgestellten These.
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Fhr KUNOVJANEK Georg
6. Resümee
Die Garde ist ein Truppenkörper zwischen Tradition und neuem Weg, sie ist ein
moderner Verband, der durch seine Aufgaben stets an die, über Jahrhunderte gehende,
Geschichte der Garden erinnert wird und dadurch selbst zu einem bedeutenden Träger
österreichischer Militärtradition geworden ist. Es zeichnet sich ab, dass dieser Verband
getreu seinem Wahlspruch - „Ehre und Pflicht“ - die an ihn gestellten Anforderungen
auch in Zukunft erfüllen können wird.
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