pressemappe - Stadtmuseum Berlin

PRESSEMAPPE
TANZ AUF DEM VULKAN
Das Berlin der Zwanziger Jahre im Spiegel der Künste
EPHRAIM-PALAIS | Stadtmuseum Berlin
Adresse
Poststraße 16 | 10178 Berlin
Infoline
Tel. (030) 24 002-162 | [email protected]
Laufzeit
04.09.2015 bis 31.01.2016
Öffnungszeiten
Di, Do–So 10–18 Uhr | Mi 12–20 Uhr
Eintritt
6,00 / erm. 4,00 Euro | jeden 1. Mittwoch im Monat Eintritt frei,
angemeldete Schulklassen und Kinder / Jugendliche bis 18 Jahre
Eintritt frei
Sonderticket
Begleitprogramm
8,00 / erm. 5,00 Euro | Berechtigt zum Besuch der Häuser
Ephraim-Palais und Märkisches Museum bis 31.01.2016.
www.stadtmuseum.de
1
INHALT
Seite
Pressemitteilung
3
Objekthighlights
6
Raumtexte | 1. Etage
Licht aus, Messer raus!
9
Tempo, Tempo!
10
Großstadtlichter
10
Straßen der Arbeit
11
Bühne frei!
12
Salto mit dem Kopf voraus
13
Im Takt
13
Die im Dunkeln
Köpfe der Kultur
Raumtexte | 2. Etage
9
12
Amusement
14
Schön und schick
14
Bubikopf ist Mode
15
Die im Licht
15
Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da
16
Feine Gesellschaft
17
Ende der Republik
17
Neues Bauen und Radio
Unter dem Hakenkreuz
16
18
Verzeichnis der Künstlerinnen und Künstler
19
Veranstaltungskalender
28
Ausstellungsimpressum
33
2
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Anja Schulze, Judith Kuhn
Tel. (030) 24 002-153/-215
Fax (030) 24 002-189
Mail [email protected]
Pressemitteilung
www.stadtmuseum.de
28. August 2015
TANZ AUF DEM VULKAN
Das Berlin der Zwanziger Jahre im Spiegel der Künste
Ausstellung im Ephraim-Palais: 04.09.2015 bis 31.01.2016
Das Berlin der Zwanziger Jahre – ein Mythos, Gegenstand zahlreicher Publikationen, Features
und Ausstellungen in wechselnden Zusammenhängen. Doch fehlte bisher ein ganzheitlicher
Blick, der die politische, soziale und geistige Entwicklung mit deren künstlerischen Reflexionen
verknüpft. Die Ausstellung „Tanz auf dem Vulkan“ fängt die Stimmungslage der Bevölkerung
zwischen Aufstieg und Niedergang, zwischen Luxus und Elend, ein. Erstmals werden Zeugnisse
der bildenden Kunst, der Architektur, des Designs, der Mode, des Theaters, des Varietés und der
Revue in ihrer materiellen und zugleich historischen Komplexität nachgezeichnet. Hinzu kommen
z. B. Film- und Tondokumente wie Ausschnitte aus „Berlin Alexanderplatz“ mit Heinrich George
von 1931 oder Rundfunk-Reportagen, so von Alfred Döblin über die Ausstellung der Berliner
Secession im selben Jahr.
Mit über 500 Werken von rund 200 Malern, Grafikern, Fotografen, Kunsthandwerkern und Mode-
schöpfern – sämtlich aus den reichen Sammlungsbeständen des Stadtmuseums Berlin – illustriert
die Ausstellung nicht nur die Existenzbedingungen der Bevölkerung, sondern vermittelt auch
einen detaillierten Einblick in das vielfältige Kulturleben der Zwischenkriegszeit. Neben bekannten
Namen wie Max Beckmann, Otto Dix, George Grosz, Karl Hofer, Käthe Kollwitz, Wilhem Lehmbruck
oder Rudolf Schlichter finden sich zahlreiche Entdeckungen wie der Gebrauchsgrafiker Bruno
Böttger-Steglitz mit seinen traumatischen Schilderungen von Aufruhr und Lustmord oder der
„Mann mit dem geheimnisvollen Rock“ Max Grünthal, der unter dem Pseudonym Mac Walten
atemberaubende Werbefotografien seiner Artistenkollegen anfertigte.
Die luxuriöse Seite der Zwanziger Jahre zeigt die parallel laufende Schau „IA–Duft | Schwarzlose &
Das Berliner Parfüm“ in der 3. Etage des Ephraim-Palais. Spektakulär ist die Rekonstruktion der
legendären Duftkollektion von Schwarzlose. Die Düfte und das edle Design der Flakons sowie
Werbung im Stile des Art Déco nehmen die Besucher mit auf eine sinnliche und glamouröse
Zeitreise.
3
Das Berlin der Weimarer Republik zeigte sich zerrissen, autoritäre Strukturen und Werte des
Kaiserreiches blieben bestehen. In Reaktion auf politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche
Krisen kam ein hektisches, in weiten Kreisen hedonistisches und körperbetontes Lebensgefühl
auf. Es äußerte sich in den stakkatoartigen Bewegungen des Charleston, im Exhibitionismus
des Tingeltangels, im Spott der Cabaret-Nummern, im Styling der „Neuen Frau“, kurz:
im sprichwörtlichen Tempo der Großstadt.
Nervenkitzel und Sinnesrausch schufen in der Inflationszeit Ausgleich für den täglichen Überlebenskampf. Die Hauptstadt als Sündenbabel – die junge Demokratie ließ bisher ungeahnte
Freiheiten zu, wovon erotische Fotografien aus dem Nachlass des Sexualwissenschaftlers Wilhelm
Schöffer künden. Die Hautevolee frönte ausschweifenden Unternehmungen, vorzugsweise nach
Einbruch der Dunkelheit, wenn die Flanierviertel um die Gedächtniskirche zu glitzern begannen.
Vor allem die im Stil des Neuen Bauens errichteten Kinos mit ihren leuchtenden Reklametafeln
wirkten als Anziehungspunkte. Fotografie und Malerei inszenierten die Effekte künstlicher Beleuchtung, aber auch die Geheimnisse der Dämmerung. Jene, die einen gehobenen Lebensstil
pflegten, verliehen als Kunden Raumausstattern und Couturiers wichtige Impulse. Das Motto
des Themenraums „Bubikopf ist Mode“ signalisiert hingegen nicht nur einen Modetrend,
sondern ein gewandeltes Selbstverständnis der modernen, berufstätigen Frau.
Für die Satire-Zeitschrift „Ulk“ gezeichnete Karikaturen nehmen mit Vorliebe eine neureiche
Gesellschaft aus Kriegsgewinnlern und Spekulanten aufs Korn, Publikationen des Malik-Verlags
geißeln den fortbestehenden Militarismus oder den Unternehmer als Ausbeuter. Die Kunst verlieh
den sozial Benachteiligten ein Gesicht, sei es in der Form einfühlsamer Milieuschilderung oder als
politische Anklage. George Grosz vertritt den Prototypen des politisierten Künstlers, der mehrfach
mit der Justiz aneinander geriet. Die Mitglieder der 1928 gegründete Association Revolutionärer
Bildender Künstler Deutschlands suchten die Arbeiter an die Kultur heranzuführen und ein selbstbewusstes Abbild des Proletariats zu vermitteln. Auch Theater und Oper griffen mit teils radikalen
Neuerungen gesellschaftliche Verwerfungen auf. Die Piscator-Bühnen wurden zum Inbegriff eines
linken Avantgardetheaters. Gigantische Ausstattungsrevuen und spektakuläre ManegenSchauspiele zielten hingegen auf die Sensationslust des Publikums.
Der Tod des Reichsaußenministers Gustav Stresemann am 3. Oktober 1929, dessen Politik die
Aufnahme des Deutschen Reiches in den Völkerbund zu verdanken war, bildete das Fanal für das
Ende der Sorglosigkeit. Im Grunde hatten die „Goldenen Zwanziger“ nur fünf Jahre gedauert. Was
nach Machtantritt der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 folgte, reflektiert die Ausstellung
mit den Augen von Künstlern, die in die „innere Emigration“ gingen, weil ihr Werk als „entartet“
galt, oder die aus politischen bzw. „rassischen“ Gründen Deutschland verlassen mussten.
Ein vielfältiges Rahmenprogramm begleitet die Ausstellung ab September 2015!
Zur Ausstellung erscheint im Verlag M ein Begleitkatalog mit einführendem Essay von BodoMichael Baumunk.
4
EPHRAIM-PALAIS | Stadtmuseum Berlin
Adresse
Poststraße 16 | 10178 Berlin
Infoline
Tel. (030) 24 002-162 | [email protected]
Pressevorbesichtigung
Freitag | 28.08.2015 | 11 Uhr
Pre-Opening-Night
Samstag | 29.08.2015 | 18–2 Uhr | Lange Nacht der Museen
Eröffnung
Donnerstag | 03.09.2015 | 19 Uhr
Laufzeit
04.09.2015 bis 31.01.2016
Öffnungszeiten
Di, Do–So 10–18 Uhr | Mi 12–20 Uhr
Sonderöffnungszeiten
Samstag | 03.10.2015 | 10–18 Uhr
Donnerstag | 24.12.2015 | geschlossen
Freitag | 25.12.2015 | 14–18 Uhr
Samstag | 26.12.2015 | 14–18 Uhr
Montag!!! | 28.12.2015 | 10–18 Uhr
Donnerstag | 31.12.2015 | geschlossen
Freitag | 01.01.2016 | 14–18 Uhr
Eintritt
6,00 / erm. 4,00 Euro | jeden 1. Mittwoch im Monat Eintritt frei,
angemeldete Schulklassen und Kinder / Jugendliche bis 18 Jahre
Eintritt frei
Sonderticket
8,00 / erm. 5,00 Euro | Berechtigt zum Besuch der Häuser
Ephraim-Palais und Märkisches Museum bis 31.01.2016.
Begleitprogramm
www.stadtmuseum.de
Führungen
jeden Sonntag | 16 Uhr
Großstadttaumel der Zwanziger Jahre
Eintritt: 9,00 / erm. 6,00 Euro inkl. Museumsbesuch
Kuratorenführung
16.09.2015 | 18 Uhr
mit Prof. Dr. Dominik Bartmann
Eintritt: 9,00 / erm.6,00 Euro inkl. Museumsbesuch
Symposium mit
17.10.2015 | 14–18 Uhr
Musik, Tanz und Film
Bühne – Tanz – Vergnügungswahn
Die Goldenen Zwanziger in Berlin
In Kooperation mit der Komischen Oper Berlin
Eintritt: 5,00 inkl. Party ab 22:30 Uhr
Finissage
31.01.2016 | 10–18 Uhr
Publikationen
Tanz auf dem Vulkan (29,90 Euro, 228 Seiten, ca. 300 Abb.)
Verlag M
Berliner Düfte (6,90 Euro, 96 Seiten, ca. 60 Abb.)
Museumseintritt: 6,00 / erm.4,00 Euro
5
Objekthighlights
Georg Kolbe (1877–1947)
Die Große Nacht, 1926/1930/1964
Bronze
Nach Entwürfen des Architekten Hans Poelzig wurde 1929–
1931 das Rundfunkhaus an der Masurenallee errichtet. Der
preußische Kultusminister Adolf Grimme erteilte Kolbe 1930
den Auftrag, eine Statue für den Lichthof des Gebäudes zu
schaffen. Der Bildhauer vergrößerte dafür seine Schwebende
von 1926. Grimme setzte das Bewegungsmotiv mit dem
„Emporschweben der Radiowellen“ in Analogie. Während der
Naziherrschaft wurde die Bronze entfernt. 1964 fertigte die
Gießerei Noack diesen Neuguss, der für die Ausstellung aus
dem Haus des Rundfunks ins Ephraim-Palais geholt wurde.
George Grosz (1893–1959)
Die Räuber
Neun Fotolithografien zu Sentenzen aus Schillers Räubern
Berlin: Malik Verlag Berlin 1922
In der mit Zitaten aus Schillers gleichnamigem Drama unterlegten Räuber-Mappe überträgt Grosz
seine Kritik an der Soldatenkaste auf die Bourgeoisie. Der Fabrikant mit Zigarre am Gemächt, die
Arbeitslosen am Tisch der Geldsäcke, der Bittsteller vor dem Bonvivant, die Pelzträger mit dem
Kriegskrüppel, das den Raffzahn anbettelnde Mädchen, die selbstgefällige Bürgerfamilie am
Heiligabend, der Feldprediger über dem Leichenberg, der einsam Verzweifelnde, schließlich der
über den Gräbern Triumphierende – Grosz arbeitet mit harten Kontrasten und drastischen Bildern.
Als „Stütze“ der antidemokratischen Gesellschaft demaskiert er die Trinität von Pfaffe, General
und Spießer.
6
Bruno Böttger-Steglitz (Lebensdaten unbekannt)
Zyklus Großstadtnacht, 1922
Feder in Schwarz, laviert, Deckweiß
Wie sich die funkelnde Großstadtnacht in eine alptraumhafte Schattenwelt verwandeln konnte,
beschreibt der fast unbekannte Werbegrafiker Bruno Böttger-Steglitz – eine kunsthistorische
Entdeckung: Im Schummerlicht einer Kneipe, im fahlen Kegel einer Lampe, im matten Schein einer
Straßenlaterne, im schwachen Streiflicht einer unsichtbaren Lichtquelle, im spärlich erleuchteten
Zimmer einer Prostituierten imaginiert er unerhörte Dinge.
Mac Walten (d.i. Max Grünthal) (1872–1936)
Les Tocays. Danseurs Internationaux, um 1925
Fotografien
„Spart nicht am Reklamematerial! Es ist Euer Aushängeschild! Das
beste Material ist gerade gut genug, um aus dem Massenangebot
hervorzutreten und die Aufmerksamkeit der Interessenten zu
wecken. Mit kollegialem Gruß Euer Künstler-Photograph Mac
Walten“. So annoncierte der Verwandlungskünstler Max Grünthal
regelmäßig in artistischen Fachzeitschriften. Als „Mann mit dem
geheimnisvollen Rock“ trat er bis etwa 1926 in Berliner Varietés auf.
Daneben schuf er in seinem Atelier Friedrichstraße 91–92 unter der
Signatur „Mac Walten Berlin“ ausdrucksstarke Werbefotografien.
1936 musste der jüdische Künstler sein Geschäft schließen. Er floh
noch im selben Jahr vor den Nationalsozialisten nach Amsterdam,
wo er bereits im Dezember verstarb.
7
Klaus Richter (1887–1947)
Hermann Göring, 1941
Adolf Hitler, 1941
Öl auf Hartfaser
Klaus Richter, 1928 und 1930 nebenher Schauspieler unter Max Reinhardt, dessen Ensemble er
porträtierte, bekleidete 1937–1940 den Vorsitz des Vereins Berliner Künstler. Dabei verfolgte er
offiziell eine strikt nationalsozialistische Linie, um so dem Verein und seinen Mitgliedern insgeheim Freiräume zu erhalten. Durch einen Auftrag für ein Porträt Hermann Görings hielt er
sich im 1941 im ostpreußischen Führerhauptquartier auf und konnte am 26. August aus einem
Versteck heraus Hitler nach dem Leben skizzieren. Richter hat sich bei den daraufhin entstandenen Bildnissen Görings und Hitlers, die nicht ursächlich aus einer antifaschistischen Haltung
hervorgingen, dem Widerschein des Bösen gestellt und den verbrecherischen Charakter der
beiden Nazigrößen der Nachwelt fassbar überliefert. Es sind Psychogramme eines Größen-
wahnsinnigen und eines Wahnsinnigen. Die Großmannssucht des Reichsmarschalls kommt in
der Unförmigkeit einer schweinsäugigen Physiognomie zum Ausdruck, der Irrsinn des „Führers“
in einer wächsernen Fratze.
8
Licht aus, Messer raus!
Dem Kriegsruf „Nun aber wollen wir sie dreschen!“ folgte in der Revolution der Slogan „Licht aus,
Messer raus!“ – Refrain eines beliebten Tanzliedes.
Am 9. November 1918 dankte Kaiser Wilhelm II. ab. Am selben Tag riefen der Sozialdemokrat
Philipp Scheidemann die „deutsche Republik“ auf parlamentarisch-demokratischer Grundlage und
wenig später der Kommunist Karl Liebknecht die „freie sozialistische Republik“ nach sowjetischem
Vorbild aus. Der sich als „nutzlos“ erwiesene massenhafte Heldentod auf dem Schlachtfeld und das
sich den Überlebenden ins Gedächtnis gebrannte Grauen des Krieges belastete den Neubeginn aufs
schwerste. Die gegensätzliche Auffassung von Deutschlands Zukunft wurde innerhalb der sich
herausbildenden Parteienlandschaft gewaltsam ausgetragen. Blutige Straßenschlachten und
politische Attentate waren an der Tagesordnung. Am 15. Januar 1919 fielen Karl Liebknecht und Rosa
Luxemburg vom Parteivorstand der KPD dem Rechtsterror zum Opfer. Die Niederschlagung des
Spartakusaufstandes, Umsturzversuche wie der Kapp-Putsch oder der „Köpenicker Blutsonntag“
im März 1920 sowie Zusammenstöße zwischen kommunistischen Arbeitern und der Polizei wie
beim „Blutmai“ 1929 trugen zur Destabilisierung der Republik bei. Bildende Künstler, Schriftsteller
und Theaterregisseure mischten sich mit ihrer neu gewonnenen kritischen Sichtweise auf die
Realität bewusst in die Gestaltung der Nachkriegsgesellschaft ein. Mit ihren Werken hielten sie
nicht nur die politische und soziale Wirklichkeit fest, sondern stellten diese zur Diskussion, mahnten
und warnten zugleich.
Die im Dunkeln
Zu den Zielen der Weimarer Republik gehörte eine ausgewogene Sozialpolitik mit modernen
Arbeitsschutzgesetzen. Aber am Anfang standen Versorgungsknappheit, Massenarbeitslosigkeit
und Hyperinflation, am Ende Börsencrash, Konkurse und Entlassungen dem entgegen. Trotz
zwischenzeitlicher wirtschaftlicher Konsolidierung und Linderung der Wohnungsnot durch
modernen Siedlungsbau gehörten Kriegskrüppel, Bettler, Obdachlose und Erwerbslose zum
Alltagsleben. 1932 waren fast 600.000 Berliner ohne Arbeit.
Die im Dunkeln Stehenden und von Abstieg Bedrohten wurden von der übrigen Gesellschaft als
Individuen kaum wahrgenommen. Als Menge machten sie jedoch auf sich aufmerksam: bei
Hungerkrawallen, Erwerbslosenprotesten, Streiks und politischen Demonstrationen. Nicht zuletzt
die bildende Kunst verlieh den sozial Benachteiligten ein Gesicht, sei es in der Form einfühlsamer
Milieuschilderung oder als politische Anklage. Nahrungsmangel, Wohnungsnot, Obdachlosigkeit,
Vagabundentum, Außenseiterdasein, Krankheit und Suizid boten vielfach Stoff für teils drastische
Darstellungen existenzieller Bedrohung.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurden die freien Gewerkschaften zerschlagen.
An ihre Stelle trat die nach dem Führerprinzip organisierte Deutsche Arbeitsfront mit zuletzt 22
Millionen Mitgliedern. Zweck war die Egalisierung „aller schaffender Deutscher“, passend zum
propagierten Ideal des nationalsozialistischen Arbeiters als Teil der „Volksgemeinschaft“: heroisch,
zupackend, wehrbereit.
9
Tempo, Tempo!
Berlin machte in den Zwanziger Jahren mobil. Moderne Fortbewegungsmittel ließen Entfernungen
schrumpfen, die „große Elektrisierung“ schritt voran, und selbst das Medienzeitalter kündigte sich
an: Radio- und später auch Fernsehwellen durcheilten den Äther, ausgestrahlt vom Funkturm, dem
Symbol des technischen Fortschritts. Zwischen 1924 und 1930 wurden die S-Bahn-Strecken in der
Innenstadt und zu den Vorortstrecken elektrifiziert. Neue S- und U-Bahn-Linien kamen hinzu, vor
allem auch in den Arbeitervierteln im Norden und Osten. Das Straßenbild beherrschten zunehmend
motorisierte Fahrzeuge – Autobusse, Personenkraftwagen und auch Motorräder. Zum Großen Preis
von Deutschland 1926 kamen 300.000 Zuschauer an die fünf Jahre zuvor eröffnete Avus.
1928 erreichte Fritz von Opel hier mit einem raketengetriebenen Opel RAK2 mit 230 km/h einen Geschwindigkeitsrekord. Mit 230 km/h war auch der propellergetriebene Schienenzeppelin zwischen
Berlin und Hamburg unterwegs; er benötigt ganze 98 Minuten. Der von der Berliner Flughafen
Gesellschaft mbH betriebene Zentralflughof Tempelhof verzeichnete noch im Eröffnungsjahr 1923
100 Starts und Landungen. Nach 1930 überstieg sein Verkehrsaufkommen sogar das von London
und Paris. Das Gefühl, in einer sich beschleunigenden Welt zu leben, registrierten vor allem Kunstschaffende. Schilderten die Expressionisten noch die Stadt als ein chaotisches Nebeneinander von
Gebäuden, Fahrzeugen und Menschen, dokumentierten die Künstler der Neuen Sachlichkeit eher
unaufgeregt das Stadtbild und das Lebensgefühl Berlins, reflektierten aber auch die Kehrseiten des
technischen Fortschritts.
Großstadtlichter
In den Zwanziger Jahren wurde Berlin häufig als glitzernder Schauplatz eines neuen Lebensstils
beschworen. Einwohner wie Touristen erlagen bei Dunkelheit den Reizen der Metropole. In dem
Lied „Jeder einmal in Berlin“ von 1927 heißt es:
„Wo der Funkturm Flammenstreifen
läßt in Riesenkegeln schweifen,
wo von weitem schon im Dunkeln
Millionen Lichter funkeln …
eine einz’ge Sonnenkette,
liegt Berlin, die Stadt der Städte!
Staunend ruft man und bewegt:
Hier das Herz Europas schlägt!“
10
„Licht ist Leben“ lautete die Devise der Lichtwirtschaft. 1928 fand auf Initiative der Berliner Kaufleute, Unternehmer und der Großindustrie in Berlin eine „Lichtwoche“ statt. Sie propagierte die
Illumination von Sehenswürdigkeiten, die Anstrahlung von Geschäftsbauten, Lichtreklame und
Schaufensterbeleuchtung als Mittel der urbanen Inszenierung. Die neuesten technischen
Entwicklungen kamen zum Einsatz. In der Malerei griffen Hans Baluschek, Johannes Hänsch und
Paul Hoeniger Lesser Urys Darstellungsprinzipien des nächtlichen Berlins auf. Albert Birkle
schildert die magische Stimmung während der Dämmerung. Werner Heldt charakterisiert die
Stadt als Stätte der Verlassenheit. Wie sich die funkelnde Großstadtnacht in eine alptraumhafte
Schattenwelt verwandeln konnte, beschreibt Bruno Böttger-Steglitz.
Straßen der Arbeit
Bildende und Angewandte Künste traten ab Mitte der Zwanziger Jahre in den Dienst der Politik.
Inspiriert von sowjetischen Vorbildern, propagierten die Mitglieder der Roten Gruppe und der
Association Revolutionärer Bildender Künstler Deutschlands (ASSO) eine eigenständige
„proletarische Ästhetik“. Aufgabe der Kunst sollte es sein, die Massen für den radikal-revolutionären
Umsturz des Staats- und Wirtschaftsgefüges zu mobilisieren. Vielfach unterstützten die ASSOKünstler mit kreativer Agitationsgrafik und beweglichen Propagandaplastiken die Demonstrationen
und Veranstaltungen der KPD und der ihr nahestehenden Organisationen wie der Roten Hilfe und
des Rotfrontkämpferbundes. Arbeiterporträts und Darstellungen des proletarischen Lebens dienten
der Sozialkritik, zeugen aber auch von einem gestärkten Selbstbewusstsein der Arbeiterbewegung.
So nahm Oskar Nerlinger Anregungen des politischen Konstruktivismus auf. Otto Nagel dokumentierte dagegen in sozialkritischen Bildern das Leben der einfachen Leute. Sella Hasses Arbeits-
darstellungen sollen zeigen, auf wessen Schultern die Gesellschaft ihrer Zeit ruht. Das Bestreben,
proletarische Kunst „von unten“ zu entwickeln, gab es auch in anderen Bereichen: Kollektive
Agitpropgruppen organisierten revueartige, volksnahe Aufführungen im öffentlichen Raum.
Einen großen Aufschwung erlebte die Arbeiterfotografie.
Politische Fotomontagen von John Heartfield erschienen in der Arbeiter Illustrierten Zeitung und
im Malik-Verlag. Selbst im Bereich der Medien Radio und Film wurde mit proletarischen Inhalten
und modernen Ausdrucksformen experimentiert.
11
Köpfe der Kultur
Die Porträtkunst der Zwanziger Jahre ist teils von psychologischem Einfühlungsvermögen, teils von
expressiver Überzeichnung, teils von sachlicher Beobachtung bestimmt. Häufig wurden Vertreter
der Kultur als Träger der Republik herausgestellt. Eine besondere Rolle spielt das Selbstbildnis, da
sich Künstler oft als Seismographen gesellschaftlicher Zustände verstanden. Käthe Kollwitz zeigt
sich als starke, aber auch empfindsame Frau, die soziale Missstände anprangerte und sich für den
Frieden engagierte. „Fünfzig Köpfe der Zeit“ nannte Rudolf Großmann eine Sammlung von ihm
gefertigter Porträts, darunter das Bildnis des totkranken Lovis Corinth. Dieser hatte neben Max
Liebermann der ersten Generation der Moderne zum Durchbruch verholfen.
Ein sich entwickelnder Starkult ging mit einer Zunahme von Schauspieler-Porträts einher. Elisabeth
Bergner, Lotte Lenya und Paul Graetz gehörten zu denen, die aufgrund der nationalsozialistischen
Rassegesetze emigrieren mussten. Emil Jannings, erster Oscar-Gewinner überhaupt, avancierte
hingegen zu einem Lieblingsschauspieler Hitlers. Erich Büttner schuf eine Reihe von Dichter- und
Schriftstellerporträts, so den durch körperliche Missbildung zum Außenseiter gestempelten Max
Herrmann-Neisse. Der von Max Slevogt dargestellte Textilkaufmann Julius Freund besaß eine
bedeutende Kunstsammlung, die konfisziert und 1942 in Luzern versteigert wurde.
Eine ausgewiesene Porträtmalerin war Annot Jacobi. Während sie in Deutschland als „entartet“
galt, erhielt sie 1935 in New York eine Goldmedaille für ihr Bild der Puppenmacherin Käthe Kruse
im Kreise ihrer Kinder. Mit den Geschwistern Wilke hat Willy Jaeckel eine allgemeingültige
Charakterisierung damaliger Jugend geschaffen.
Bühne frei!
Berlin entwickelte sich in den Zwanziger Jahren zur Weltmetropole des Theaters. Mit Gründung
der Weimarer Republik und nach Abschaffung der Zensur kannte die Experimentierfreudigkeit der
Theaterschaffenden keine Grenzen mehr. Zeitgenössische Dramatiker drängten auf die Bühne, die
Werke der Klassiker wurden neu inszeniert. Parallel zu den etablierten Institutionen fanden sich
unzählige Gruppen zusammen, die ihre politischen Erfahrungen in agitatorisches Theater
umsetzten. Die Revolutionierung des Theaters begann im ehemaligen Königlichen Schauspielhaus.
Leopold Jessner inszenierte Schillers Wilhelm Tell. Er übernahm Stilmittel der Expressionisten, die
Bühne blieb karg, raum- und zeitlos. Jessner arrangierte statt der bloßen Fabel die Idee der Fabel.
Zum Inbegriff des Avantgardetheaters wurden die Piscator-Bühnen. Erwin Piscator brachte
Zeitstücke zur Aufführung und setze politische Akzente. Der Text diente als Material und wurde
durch Projektionen und politische Losungen ergänzt. Das Theater am Nollendorfplatz eröffnete
Piscator 1927 mit Ernst Tollers Geschichtsrevue Hoppla, wir leben!.
Berlin subventionierte in den Zwanziger Jahren drei Opernhäuser, die Staatsoper mit ihren Spielstätten Unter den Linden und am Platz der Republik sowie die Städtische Oper in Charlottenburg.
1921 fand an der Staatsoper die deutsche Uraufführung des Balletts Josephslegende statt. Als
Sensation der Saison verkörperte Tilla Durieux die Gemahlin des Pothipar.
12
Salto mit dem Kopf voraus
Die Hauptstadt der jungen Republik erblühte in nur einem Jahrzehnt zum Zentrum einer expandierenden Vergnügungsindustrie. Angesichts sozialer Probleme wuchs das Bedürfnis der Berliner
nach Ablenkung. In Tanzlokalen und Amüsierkabaretts, im Zirkus und Varieté ließen sich die
Großstädter in eine Welt des Rausches, der Illusionen und Sensationen entführen. Nervenkitzel um
jeden Preis: Todesakrobaten riskierten bei waghalsigen Darbietungen auf den Dächern der Stadt ihr
Leben. Elementare Eigenschaften wie Kraft oder Geschwindigkeit, der Kampf gegen Feuer, Wasser
und Schwerkraft hielten Einzug in die Unterhaltungskultur. Spektakuläre Erfindungen, komplizierte
Apparaturen und der freie Fall bei Loopings mit dem Auto fesselten die Massen.
Dem Trend der Zeit entsprechend, wurden im Circus Busch und im Großvarieté Scala spektakuläre
Zirkus- und Varieté-Revuen inszeniert. Der Wintergarten bot Nummernprogramme mit weltbe-
rühmten Artisten und internationalen Tanzstars. Große Clowns wie die drei Fratellinis, Grock und
die Rivel-Familie betraten jetzt die Varietébühnen. Der Verwandlungskünstler und Fotograf Max
Grünthal schuf unter der Signatur „Mac Walten Berlin“ in seinem Atelier Friedrichstraße 91-92
ausdrucksstarke Werbefotografien von vielen seiner Künstlerkollegen. Als Jude floh er 1936 vor
den Nationalsozialisten in die Niederlande.
Im Takt
Die Ausstattungsrevue wurde zum Spiegel des Lebensgefühls der Zwanziger Jahre. Ganz auf sinnliche Reize und Effekte ausgerichtet, ließ sie das Publikum alle Alltagssorgen vergessen und sich
schönen Träumen hingeben. Dafür bot das 1919 von Hans Poelzig umgebaute Große Schauspielhaus
ideale Voraussetzungen. Der Regisseur Erik Charell nutzte alle bühnentechnischen Möglichkeiten
für seine raffinierten Inszenierungen. Er verpflichtete ein Jazz-Orchester, das orchestrale Formen
ebenso wie eingängige Schlager spielte. Stars wie Claire Waldoff und Wilhelm Bendow traten
neben Nachwuchstalenten wie Curt Bois und Marlene Dietrich auf. Dem Tänzerischen kam in den
Revuen eine besondere Bedeutung zu. Die englischen Tiller-Girls avancierten zu Charells Marken-
zeichen. Sechzehn in Größe, Wuchs und Haarfarbe ähnliche Tänzerinnen führten mit äußerster
Präzision ihre gleichförmigen Bewegungen aus. Täglich besuchten Tausende die drei Revuepaläste
an der Friedrichstraße: das Große Schauspielhaus, das Theater im Admiralspalast und die Komische
Oper. James Klein brachte bereits 1921 Ausstattungsrevuen nach französischem Vorbild auf die
Bühne der Komischen Oper. Berühmt-berüchtigt war das naturalistische Ballett der Klein-Revuen.
Noch innovativer agierte Hermann Haller im Admiralspalast. Als touristische Attraktion gehörte der
Besuch einer Haller-Revue zum Programm jedes Berlin-Besuchers. Der perfekte Zusammenklang
von Dekoration, Licht und Kostüm begründete sein internationales Renommee.
13
Amusement
Musik und Tanz-Vergnügungen gehörten zum Lebensstil der Weimarer Republik. Vom Druck der
Kriegsjahre und dem verhängten Tanzverbot befreit, stürzten sich die Berliner 1919 hemmungslos
auf lang entbehrte Lustbarkeiten. Die nächtlichen Freuden kompensierten die täglichen Nöte und
Sorgen der Inflationszeit. Der neu eingeführte Achtstundentag eröffnete Spielräume für freie Zeit.
Nach amerikanischem Vorbild wuchs in der Viermillionenstadt ein Freizeitmarkt für jeden
Geschmack und Geldbeutel heran. Neuartige Sportveranstaltungen versprachen Hochspannung.
Die Sensation war das Sechstagerennen im Sportpalast. Neue Massenmedien wie Hörfunk und
Schallplatte demokratisierten die Kultur. Tanzdielen, Cafés und luxuriöse Hotels warben mit
berühmten Orchestern und neuesten Rhythmen. In schneller Folge wechselten die Moden im
Gesellschaftstanz. Dem Foxtrot folgte 1921 der Shimmy. Nach heißem Jazz tanzte ganz Berlin 1925
Charleston. Die ungezügelten Bewegungen der neuen Tänze entsprachen dem nach Freiheit und
Individualität strebenden Leben in der Anonymität der Großstadt. Beliebt bei den Damen war der
Fünf-Uhr-Tee, bei dem sie sich auch ohne Begleitung bestens amüsieren konnten.
Mit neuen mondänen Tanzpalästen und Cafés wurde Berlin zur Vergnügungsmetropole. Zentrum
war der Kurfürstendamm, ein Boulevard, der Modernität und Eleganz ausstrahlte. Vergnügungs-
sucht und neue sexuelle Freizügigkeit kamen in den frechen und anzüglichen Texten der Schlager
zum Ausdruck. Doch schon 1928 deuteten melancholische Tangos den verblassenden Glanz der
„Goldenen Zwanziger“ an.
Schön und schick
In den Zwanziger Jahren war Berlin die führende Stadt der Konfektion in Europa. Hier wurden
Bekleidungstextilien aller Art hergestellt, von der teuren Modellkonfektion bis zur billigen
Stapelware. Die Berliner Konfektion fertigte im Verlagssystem. Der Auftraggeber gab die Arbeit in
Klein- und Kleinstbetriebe oder Heimarbeit weiter. Eigene Betriebe oder Werkstätten unterhielt er
nicht. Dieses System konnte flexibel auf modische Veränderungen reagieren, hatte aber auch einen
hohen Grad an Ausbeutung zur Folge. 1925 arbeiteten 101.419 Personen, meist Frauen, in 60.616
Betrieben für einen Hungerlohn. Modezeitschriften wie Die Dame, Elegante Welt oder Modenspiegel zeigten die neuesten Trends. Da die Modefotografie noch in den Kinderschuhen steckte,
waren die Illustrationen meist gezeichnet. Spielerisch-zarte Vorlagen namhafter Künstlerinnen und
Künstler wie Gerd Hartung und Lieselotte Friedlaender spiegeln das Lebensgefühl der Zeit wider.
Die Mode wandelte sich während der Weimarer Republik mehrfach. In der Nachkriegszeit wurden
luxuriöse und weich fallende Kleider mit hoher Taille modern. Um 1925 war die Taille gerade, Gürtel
saßen auf der Hüfte, die Röcke wurden kurz getragen, das Haar zum Bubikopf frisiert.
Ende der Zwanziger Jahre gab sich die Mode wieder weiblicher. Zunächst bekamen Abend- und
Tanzkleider schwingende, oft zipfelnde Röcke. Um 1930 hatte sich die Linie vollständig gewandelt.
Sie wartete nun mit längeren Röcken und betonten Taillen auf.
14
Bubikopf ist Mode
Der alte Zopf ist ab, die Neue Frau trägt Bubikopf, ist modern, körperbewusst, berufstätig, lebensbejahend. Sie vereint Haushalt und Beruf, ist Girl, Vamp und emanzipiert zugleich. Dieses Frauenideal wurde Mitte der Zwanziger Jahre durch Illustrierte, Film und Bühne zum Massenphänomen.
Die Skulptur Die Herbe von Milli Steger steht beispielhaft für gewachsenes Selbstvertrauen und
Körperbewusstsein, mit dem sich viele junge Frauen präsentierten. Bessere Bildung und größere
Chancen im Arbeitsleben, aber auch gesetzliche Grundlagen wie das 1919 eingeführte Frauenwahlrecht begünstigten die Frauenemanzipation. Auf dem Dienstleistungssektor und in den
Fabriken entstand auch für weniger qualifizierte Frauen ein neuer Arbeitsmarkt. Der Typus des
großstädtischen, modeinteressierten, sportlichen Girls entstand. Das Girl ging abends ins Kino,
Theater oder zum Tanz. Die kurzen Röcke und die locker sitzende Kleidung erlaubten freiere
Schritte, aber auch den Blick auf die Beine, die in fein glänzenden Strümpfen steckten. Sie waren
nun aus Kunstseide und damit für alle erschwinglich.
Erotik wurde freier gelebt, Frauen nahmen sich das Recht vorehelicher Liebe, gleichgeschlechtliche
Partnerschaften wurden offen gezeigt. Frauen eroberten zunehmend „männliche“ Domänen, wofür
das Rauchen ein Symbol wurde. Die kurze Zeit zwischen den Weltkriegen war für eine Generation
Frauen eine Zeit des Aufbruchs. Aber bereits seit Ende der Zwanziger Jahre traten tradierte Werte
der Hausfrau und Mutter wieder in den Vordergrund. Die gesellschaftliche Präsenz der Frau nahm
ab, der Bubikopf wurde hingegen länger und in Locken gedreht.
Die im Licht
Die „Goldenen Zwanziger“ sind Legende. Berlin war damals eine pulsierende Metropole mit über
vier Millionen Einwohnern. Laute, schillernde Rastlosigkeit bestimmte das Lebensgefühl der
drittgrößten Stadt der Welt. Nach dem Erlebnis des Krieges und der Überwindung der Inflation
stürzten sich die Menschen ins Vergnügen. Die im Licht Stehenden – jene, die es sich leisten
konnten – frönten einem ausschweifendem Luxus. Nach Einbruch der Dunkelheit begannen die
Flanierviertel um die Gedächtniskirche und die Friedrichstraße zu glitzern.
Zu den „Oberen Zehntausend“ gehörten neben den Kriegs- und Krisengewinnler, die ihren Reichtum zur Schau stellten, ebenso intellektuelle Habenichtse und gutsituierte Bürger mit Sinn für
Ästhetik. Im Romanischen Café traf sich „im Licht“ der Öffentlichkeit die Kunst- und Kulturszene
und zelebrierte dort ihren avantgardistischen Lebensstil. Privates und Öffentliches waren im
gesellschaftlichen Umgang immer weniger voneinander getrennt. Gesellschaftsblätter gewährten
Einblicke in das Zuhause der Prominenz und damit in die Bandbreite moderner Architektur und
zeitgemäßen Wohnens.
Zu den wichtigsten Architekten und Innenausstattern gehörte der Mitbegründer des Deutschen
Werkbundes, Bruno Paul. Kunsthandwerker wie Siegmund Schütz und Theodor Bogler, aber auch
der Bildhauer Alexander Archipenko popularisierten durch ihre Zusammenarbeit mit der
Königlichen Porzellan-Manufaktur und der Steingutfabrik Velten-Vordamm die gute Form.
15
Neues Bauen und Radio
Berlin galt nach dem Ersten Weltkrieg als die am dichtesten besiedelte Metropole ihrer Zeit.
Große Teile ihrer Bevölkerung waren verarmt, es herrschte große Wohnungsnot. Mit dem 1920
erfolgten Zusammenschluss zur Einheitsgemeinde Groß-Berlin und der Überwindung der Inflation
1924 konnten Bauaufgaben in größerem Umfang wahrgenommen werden. Der engagierte Berliner
Architekt und Stadtbaurat Martin Wagner verlieh in Abstimmung mit dem Oberbürgermeister
Gustav Böß dem Baugeschehen nachhaltige Impulse.
Das Neue Bauen wurde zur bestimmenden Struktur und Ausdrucksform unterschiedlicher Bauaufgaben, wenngleich es verschiedene Strömungen aufwies. Stadtbildprägend sind bis heute der
Borsigturm von 1922, Berlins erstes Hochhaus, ein expressionistischer Stahlskelettbau, und das 1931
von Emil Fahrenkamp errichtete, eher sachliche Shell-Haus. Neben Büro-, Geschäfts- und Verkehrs-
bauten hat vor allem der sozial engagierte Massenwohnungsbau Berlins Ruf als Zentrum moderner
Architektur begründet. Er ist verbunden mit den Namen Walter Gropius, Bruno und Max Taut sowie
Hans Scharoun. 2008 wurden sechs Siedlungen in die Unesco-Welterbeliste aufgenommen.
Am 29. Oktober 1923 nahm im Vox-Haus, Potsdamer Str. 4, die Funk-Stunde Berlin den regelmäßigen
Sendebetrieb auf. Der rasche Erfolg des neuen Mediums Rundfunk fand baulichen Ausdruck im
1924–1926 von Heinrich Straumer errichteten Funkturm und dem 1929–1931 entstandenen Haus des
Rundfunks von Hans Poelzig. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 bedeutete die
ideologische Gleichschaltung des Rundfunks. Die Protagonisten des Neuen Bauens wurden verfolgt
oder gingen in die innere Emigration. Der nun vorgegebene Weg zur Welthauptstadt Germania
endete für Berlin in einer Trümmerwüste.
Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da
Berlin – keine andere deutsche Stadt ist mit dem Mythos des Verruchten und der Zwielichtigkeit
so eng verbunden wie die Hauptstadt der Weimarer Republik. Die junge Demokratie ließ bisher
ungeahnte Freiheiten zu. Diese Freiheiten gingen mit sexuellen Ausschweifungen, Prostitution und
Drogenexzessen einher.
Eine freie Liebesmoral, weit entfernt von den einstigen bürgerlichen Werten, erfasste die Gesellschaft inmitten politischer Machtkämpfe, zwischen wirtschaftlichem Aufschwung und Niedergang.
In dieser Zeit experimentierten viele Frauen und Männer, darunter Lesben, Schwule und
Transvestiten, mit der Sexualität und genossen das freizügige Berliner Nachtleben.
In der Folge verbreiteten sich Geschlechtskrankheiten in bedrohlichem Ausmaß. Die bereits vor
1918 begonnene Debatte über gesundheitspolitische Gegenmaßnahmen und eine Reform der
Prostitution mündete 1927 im Gesetz zur Bekämpfung von Geschlechtskrankheiten.
Galt Paris als Stadt der Liebe, so prägten Künstler wie Michel Fingesten, George Grosz, Christian
Schad und Rudolf Schlichter Berlins Ruf als Südenbabel. Sie lebten eine freie Sexualität teilweise
bis zum Exzess selbst aus, vereinten in ihren diesbezüglichen Werken soziale und erotische Aspekte.
Reflektiert wurden die „Professionelle“, die „Halbwelt-Dame“, der kriegsversehrte Freier und der
Lustmörder gleichermaßen.
16
Feine Gesellschaft
Berlin vermochte es während der Weimarer Republik nicht, eine bürgerliche Gesellschaft hervorzubringen. Stattdessen sprach man von Kreisen: Ex-Hofkreisen, Börsenkreisen, Angestelltenkreisen,
Arbeiterkreisen. Unter die „feine“, politisch überwiegend reaktionär oder gar chauvinistisch
gesonnene Schicht der „Oberen Zehntausend“ mischten sich Snobs, Schieber und Spekulanten.
George Grosz sezierte die Weimarer Gesellschaft, sein Hass auf die Hässlichkeit des deutschen
Spießers entlud sich in provozierenden Darstellungen. Sein Mappenwerk Gott mit uns trug ihm
einen Prozess wegen Beleidigung der Reichswehr ein. In der mit Zitaten aus Schillers Drama
unterlegten Räuber-Mappe übertrug Grosz seine Kritik an der Soldatenkaste auf die Bourgeoisie.
Einen Eindruck von der Berliner Nachkriegsgesellschaft vermittelt Max Beckmanns Mappenwerk
Berliner Reise. Hier begegnen Vertreter der „feinen Gesellschaft“ als über die politischen
Verhältnisse Enttäuschte oder als verzweifelt nach Zerstreuung Suchende.
Fred Knabs Karikaturen für den Ulk beziehen ihren Witz aus der Konfrontation von Parvenüs mit
dem Milieu, aus dem sie eigentlich stammen. Der Ulk reagierte zwar auch tagesaktuell auf
politische Vorkommnisse, aber gerade die allgemein gehaltenen Spitzen reflektieren auf
unterhaltsame Weise das oft sonderbare Gebaren der „feinen Gesellschaft“.
Ende der Republik
Während ihres ganzen Bestehens sah sich die Weimarer Republik Angriffen von rechts wie von
links ausgesetzt. Ihr Untergang begann 1925 mit dem Tod des Reichspräsidenten Friedrich Ebert
und der Wahl des 77-jährigen Paul von Hindenburg zu seinem Nachfolger. Der Generalfeldmarschall
des Ersten Weltkrieges war für eine schleichende Auszehrung der Demokratie verantwortlich.
An deren Ende ernannte er Hitler zum Reichskanzler.
Am 3. Oktober 1929 starb der Reichsaußenminister Gustav Stresemann. Im Gegensatz zu
Hindenburg hatte er die demokratische Reichsverfassung aus Überzeugung mitgetragen. Seine
Politik war auf die Verständigung mit den Siegermächten des Ersten Weltkrieges ausgerichtet.
Deren Zustimmung zum Beitritt Deutschlands zum Völkerbund konnte er in der Konferenz von
Locarno 1925 erwirken. Für sein Versöhnungswerk erhielt er 1926 zusammen mit seinem
französischen Amtskollegen Aristide Briand den Friedensnobelpreis.
Der Tod von Albert Steinrück, Mitglied im Ensemble von Max Reinhardt, am 10. Februar 1929
markiert ebenfalls eine Zäsur. Sein Freund Heinrich George organisierte für die Familie eine
Benefizaufführung. Dabei standen nahezu alle bekannten Schauspieler Berlins auf der Bühne des
Schauspielhauses am Gendarmenmarkt. An Steinrück erinnerten die von Karl Hofer und Alfred
Sohn-Rethel gemalten Porträts. Die Wege der Beteiligten trennten sich nur wenig später. Während
viele nach der Machtübernahme Hitlers fliehen mussten, konnten andere ihre Karriere an den
nationalsozialistisch ausgerichteten Bühnen fortsetzen.
17
Unter dem Hakenkreuz
Mit der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 fiel der Startschuss für
die reichsweite Umsetzung der nationalsozialistischen Ideologie in allen Bereichen der
„Volksgemeinschaft“. Der Reichstagsbrand vom 27. Februar 1933 lieferte den Vorwand zu einer
Einschränkung der Bürgerrechte.
Das von Joseph Goebbels geleitete Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda
war für die Lenkung der Medien und Kultur zuständig. Mit der Reichskulturkammer wurde ein
administratives Instrument zur politischen Gleichschaltung geschaffen.
1937/38 wurden über 20.000 Kunstwerke als „undeutsch“ beschlagnahmt. 1937 präsentierte die
Münchner Ausstellung „Entartete Kunst“ ein erstes Ergebnis der „Säuberung des Kunsttempels“.
1938 gastierte die Femeschau in Berlin.
Künstler wurden durch die politischen Restriktionen in unterschiedlicher Härte getroffen. Ein
verbreitetes Phänomen war der Gang in die „innere Emigration“. Etliche Künstler sahen sich aus
politischen oder „rassischen“ Gründen lebensbedrohlicher Verfolgung ausgesetzt und mussten
emigrieren. Otto Nagel und George Grosz reflektierten ihre durch den Nationalsozialismus in
Frage gestellten Lebens- und Arbeitsbedingungen.
Bereits vor 1933 hatten Künstler den Nationalsozialismus karikiert. Einen Sonderfall stellt Klaus
Richter dar. Als Vorsitzender des Vereins Berliner Künstler verfolgte er offiziell eine nationalsozialistische Linie. Bei seinen Bildnissen Görings und Hitlers stellte er sich jedoch dem Wider-
schein des Bösen. Es sind Psychogramme eines Größenwahnsinnigen und eines Wahnsinnigen.
Magnus Zeller entwickelte ab 1938 im Geheimen ein komplexes antifaschistisches Werk.
18
Verzeichnis der Künstlerinnen und Künstler
Ackermann, Max
Beck, Ernst Louis
Architekt
Maler, Fotograf, Architekt
Berlin 1887–1975
Ebingen 1908–1957 Ebingen
Unterlengenhardt/Schwarzwald
Amberg, Charles (eigentlich Karl Amberg)
Librettist, Drehbuchautor, Liederdichter
Kessenich/Bonn 1894–1946 Berlin
Anto
Beckmann, Max
Maler, Grafiker, Bildhauer
Leipzig 1884–1950 New York
Bernath, I
Evt. Ilona Bernáth, ungarische Malerin
Lebensdaten unbekannt
Klausenburg 1891–1961 Budapest
Antoine, Otto
Biehahn, Erich
Maler und Grafiker
Lebensdaten unbekannt
Koblenz 1865–1951 Unteruhlingen/Bodensee
Zwischen 1919 und 1955 in Berlin nachweisbar
Archipenko, Alexander
Birkle, Albert
Bildhauer, Maler, Lithograf, Kunstgewerbler
Maler, Grafiker
Kiew 1887–1964 New York
Berlin 1900–1986 Ostermünchen/Rosenheim
Axster-Heudtlaß, Werner von (eigentlich
Bloom, Otto Karl Martin
Werner Heudtlaß und Maria Heudtlaß, geb.
Fotograf, Bildredakteur
von Axster)
Berlin 1885–?
Maler- und Grafikerehepaar
Werner Heudtlaß 1898–1949
Maria Heudtlaß Lebensdaten unbekannt
Baluschek, Hans
Maler, Grafiker, Schriftsteller
Breslau 1870–1935 Berlin
Barlach, Ernst (Heinrich)
Bildhauer, Grafiker, Schriftsteller
Wedel 1870–1938 Rostock
Bató, Jószef
Maler, Grafiker, Illustrator, Regisseur
Budapest 1888–1966 London
Blossey, Hans (Wilhelm Emil)
Tischler, Innenarchitekt
Berlin 1905–um 1983 Berlin
Böttger-Steglitz, Bruno
Zeichner, Werbegrafiker
Lebensdaten unbekannt
Bogler, Theodor
Keramiker, Benediktiner-Pater
Hofgeismar 1897–1968 Maria Laach
Breitsprecher, Wilhelm Karl Friedrich
Schuhmachermeister
Treptow an der Tollense um 1840–1914 Berlin
19
Brennert, Hans
Diemenstein (vermutlich Georg Diemenstein)
Beamter, Schriftsteller, Bühnen- und
Gebrauchsgrafiker
Drehbuchautor
Kirchhain/Niederlausitz 1897–1945 KZ
Berlin 1870–1942 Berlin
Sachsenhausen
Brüning, (Bruno) Max
Dix, (Wilhelm Heinrich) Otto
Grafiker, Radierer, Maler
Maler, Grafiker, Zeichner
Delitzsch 1887–1968 Bad Schachen/Lindau
Untermhaus/Gera 1891–1969 Singen
Brust, Karl Friedrich
Döblin, Alfred
Maler, Grafiker, Pressezeichner
Schriftsteller, Psychiater
Frankfurt am Main 1897–1960 München
Stettin 1887–1957 Emmendingen
Büttner, Erich
Dörr, Elisabeth
Maler
Keramikerin, Grafikerin, Ordensschwester
Berlin 1889–1936 Freiburg im Breisgau
Bad Freienwalde 1896–1993 Herstelle b.
Beverungen
Burri, Werner
Keramiker
Dreßler, August Wilhelm
Thunstetten 1898–1972 Bern
Maler, Lithograf
Bergesgrün (ehem. Bettelgrün)/Böhmen
Byk, Suse
Fotografin
1886–1970 Berlin
Berlin um 1885/90–nach 1960 New York
Edzard, Dietz (Dietrich Hermann)
Conny (eigentlich Conrad Neubauer)
Bremen 1893–1963 Paris
Werbegrafiker, Pressezeichner, Karikaturist,
Illustrator
Berlin 1896–nach 1945
Maler
Ehlers, Alfred Walter Georg
Keramiker, Grafiker, Bildhauer
Wechselburg/Sachsen 1885–1955 London
Cremer, Fritz
Bildhauer, Grafiker, Zeichner
Ehrlich, Georg
Arnsberg 1906–1993 Berlin
Bildhauer, Maler, Grafiker
Wien 1897–1966 Luzern
Cürlis, Hans
Kunsthistoriker, Kulturfilmregisseur,
Encke, Eberhard
Dokumentarfilmer, Filmproduzent
Bildhauer, Medailleur
Niederdorf-Straelen 1889–1982 Berlin
Neu Babelsberg/Potsdam 1881–1936 Bad
Nauheim
Dely, Otto (auch Dely-Erdely)
Gebrauchsgrafiker
Wien 1884–1935 Wien
Fabian, Max
Maler, Grafiker
Berlin 1873–1926 Berlin
20
Felixmüller, Conrad (eigentlich Conrad Felix
Müller)
Gibson, Percy
Lebensdaten unbekannt
Maler, Grafiker, Zeichner
Dresden 1897–1977 Berlin
Fenneker, Josef
Gebrauchsgrafiker, Maler, Bühnenbildner
Bocholt 1895–1956 Frankfurt am Main
Gies, Ludwig
Bildhauer, Medailleur, Modelleur
München 1887–1966 Köln
Gorn (vermutlich Lottie Gorn)
Illustratorin
Feuss, Irmgard
Lebensdaten unbekannt
Lebensdaten unbekannt
Graetz, Gerd (vermutlich Gerhard Graetz)
Schneidermeisterin
Fingesten, Michel
Kunstmaler
Buk bei Graetz/Posen 1900–?
Exlibriskünstler, Grafiker, Maler, Zeichner
Buczkowitz/Österr.-Schlesien 1884–1943
Cerisano/Kalabrien
Fratellini, François
Grosz, George (eigentlich Georg Ehrenfried
Groß)
Maler, Grafiker, Illustrator
Berlin 1893–1959 Berlin
Zirkusclown
Paris 1879–1951 Paris
Friedlaender, Lieselotte (eigentlich Louise
Großmann, Rudolf
Maler, Grafiker, Illustrator
Freiburg im Breisgau 1882–1941 Freiburg im
Charlotte)
Breisgau
Gebrauchsgrafikerin, Illustratorin
Grünthal, Max: siehe Mac Walten
Mode- und Pressezeichnerin,
Hamburg 1898–1973 Berlin
Fritsch, Ernst (Paul Max)
Maler
Berlin 1892–1965 Berlin
Frost, Martin
Maler
Berlin 1875–1928 Kampen/Sylt
Gessner, Richard
Maler, Zeichner, Grafiker
Augsburg 1894–1989 Düsseldorf
Grunwaldt, Paul
Maler, Zeichner, Porzellanmaler
Berlin 1891–1962 Weingarten
Guzinski, Gertrud
Keramikerin
geb. nach 1907
Hänsch, Johannes
Maler, Bildhauer
Berlin 1875–1945 Berlin
Hartung, Gerd
Modezeichner, Grafiker, Illustrator
Berlin 1913–2003 Berlin
21
Hasler, Bernhard
Hofer, Karl
Grafiker, Illustrator, Maler
Maler, Grafiker, Schriftsteller
Schreckendorf/Schlesien 1884–1945 Bad
Karlsruhe 1878–1955 Berlin
Oldeslohe
Hasse, Sella (geb. Hedwig Anna Selli Schmidt)
Grafikerin, Malerin
Holtz, Karl
Pressezeichner, Grafiker, Maler
Berlin 1899–1978 Potsdam
Bitterfeld 1878–1963 Berlin
Haupt, Karl Hermann
Maler, Grafiker, Textilgestalter
Hubbuch, Karl
Maler, Zeichner, Grafiker, Fotograf
Karlsruhe 1891–1979 Karlsruhe
Halle 1904–1983 Berlin
Heckendorf, Franz
Maler, Grafiker, Zeichner
Hübner, Ulrich
Maler, Grafiker
Berlin 1872–1932 Neubabelsberg/Potsdam
Berlin 1888–1962 München
Heldt, Werner
Maler, Grafiker, Autor
Huth, Willy Robert
Maler, Grafiker
Erfurt 1890–1977 Amrum
Berlin 1904–1954 Sant’Angelo / Ischia
Herrler (vermutlich Alfred Herrler)
Grafiker, Maler
Potsdam 1902–?
Herzig, Willy (eigentlich Wilhelm)
Maler, Gebrauchsgrafiker
Ilgenfritz, Heinrich
Grafiker, Maler
Nürnberg 1899–1969 Kleinmachnow
Isenstein, (Kurt) Harald
Bildhauer, Grafiker, Maler
Hannover 1898–1980 Kopenhagen
Dresden 1894–1978 Wien
Heymann, León
Grafiker, Maler
Jacobi, Annot
Malerin
Berlin 1894–1981 München
geb. in Verny (Moselle); Lebensdaten
unbekannt
Höch, Hannah (eigentlich Anna Therese
Jaeckel, Willy
Maler, Grafiker
Breslau 1888–1944 Berlin
Johanne)
Malerin, Grafikerin
Gotha 1889–1978 Berlin
Hoeniger, Paul Isaak
Johansson, Eric
Maler, Grafiker
Dresden 1896–1979 Täby/Stockholm
Maler
Berlin 1865–1924 Berlin
22
Kabus, Georg Richard Arthur
Krain, Willibald
Porträtmaler, Fotograf
Maler, Pressezeichner, Grafiker
Ohlau/Schlesien 1882–?
Breslau 1886–1945 Dresden
Kainer, Ludwig
Kraus, August
Gebrauchsgrafiker, Mode- und
Bildhauer
Kostümgestalter, Bühnenbildner, Maler
Duisburg-Ruhrort 1868–1934 Berlin
München 1885–1967 Paris
Kamelhard, Gustav
Grafiker, Illustrator
Krayn, Hugo
Maler
Berlin 1885–1919 Berlin
Lebensdaten unbekannt
Kamm
Küchenmeister, Heinrich J.
Kaufmann, Erfinder des Ultraphons
Lebensdaten unbekannt
1893–?
Karsch, Joachim
Kuzelowsky, R. (vermutlich Rudolf
Bildhauer, Zeichner
Kuzelowsky)
Breslau 1897–1945 Groß Gandern
Lebensdaten unbekannt
Knab, Fred
Laserstein, Lotte
Karikaturist, Pressezeichner
Malerin, Grafikerin
1886–?
Preußisch-Holland/Ostpreußen 1898–1993
Kalmar/Schweden
Köster, Arthur
Fotograf
Lehmbruck, Wilhelm
Pausa/Vogtland 1890–1965
Bildhauer, Maler, Grafiker
Hankensbüttel/Gifhorn
Meiderich/Duisburg 1881–1919 Berlin
Kolbe, Georg
Leonard, Robert L.
Bildhauer, Grafiker, Publizist
Modezeichner, Gebrauchsgrafiker,
Waldheim 1877–1947 Berlin
Buchillustrator
Berlin 1879–nach 1930
Koller-Fischer, Ilse
Malerin
Leptien, Rudolf
Gelbelsee 1910–1991 Erlangen
Bildhauer
Kiel 1907–1977 Iggensbach
Kollwitz, Käthe (geb. Schmidt)
Grafikerin, Zeichnerin, Bildhauerin
Lesser, Rudi
Königsberg/Ostpreußen 1867–1945
Maler, Grafiker, Pressezeichner
Moritzburg/Dresden
Berlin 1902–1988 Berlin
23
Lex-Nerlinger, Alice (geb. Pfeffer)
Miehe, Walter (Gottlieb Paul)
Malerin, Grafikerin, Illustratorin
Maler
Berlin 1893–1975 Berlin
Berlin 1883–1972 Berlin
Liessner-Blomberg, Elena
Missmann, Max
Malerin, Grafikerin, Kunsthandwerkerin
Fotograf, Bild-Chronist
Moskau 1897–1978 Berlin
Berlin 1874–1945 Berlin
Mac Walten (eigentlich Max Grünthal)
Möller, Otto
Schauspieler, Fotograf
Maler, Grafiker
Fürstenwalde 1872–1936 Amsterdam
Schmiedefeld/Thüringen 1883–1964 Berlin
Mäschle, Robert
Moholy-Nagy, László
Schuhmachermeister
Maler, Bildhauer, Bühnenbildner, Filmleiter,
Neu-Ulm 1869–nach 1941
Fotograf
Bácsborsód/Ungarn 1895–1946 Chicago
Mammen, Jeanne (eigentlich Gertrud
Johanna Louise)
MOPP: siehe Oppenheimer, Max
Malerin, Pressezeichnerin, Grafikerin
Berlin 1890–1976 Berlin
Marcus, Otto
Nagel, Otto
Maler
Berlin 1894–1967 Berlin
Historienmaler, Grafiker, Karikaturist
Malchin 1863–1952 London
Marquardsen, Otto
Maler, Illustrator
Berlin 1887–1946 NKWD Speziallager
Ketschendorf (Fürstenwalde)
Matejko(w), Theo (eigentlich Theodor
Matejka)
Pressezeichner, Illustrator, Gebrauchsgrafiker
Wien 1893–1946 Vorderthiersee / Tirol
Meidner, Ludwig
Maler, Grafiker, Literat
Bernstadt/Schlesien 1884–1966 Darmstadt
Melzer, Moritz
Maler, Grafiker
Albendorf/Böhmen 1877–1966 Berlin
Nerlinger, Oskar
Maler, Grafiker, Publizist
Schwann/Schwarzwald 1893–1969 Berlin
Neubauer, Conrad: siehe Conny
Neumann, Paul
Maler, Illustrator, Grafiker
Lebensdaten unbekannt
Oehme, Oscar
Maler
Berlin 1882–1955 Renwertshausen/Meiningen
Lebensstationen unbekannt
Oppenheimer, Max (gen. MOPP)
Maler, Grafiker, Pressezeichner
Wien 1885–1954 New York
24
Oppler, Alexander
Rágóczy, Joachim
Bildhauer
Maler, Grafiker
Hannover 1869–1937 Berlin
Bonn 1895–1975 Berlin
Orlik, Emil
Richter, Klaus
Grafiker, Maler, Kunstgewerbler
Maler, Grafiker, Illustrator, Schauspieler
Prag 1870–1932 Berlin
Berlin 1887–1947 Berlin
Ortmann, Theo
Richter-Berlin, Heinrich (eigentlich Heinrich C.
Grafiker, Buchgestalter, Goldschmied,
Richter)
Designer
Maler, Bühnenbildner, Theaterregisseur
Bielefeld 1902–1941 Amsterdam
Berlin 1884–1981 Berlin
Ortmann, Wolfgang (vermutlich Wolfgang
Ritz, Erich
Karl Richard Ortmann)
Grafiker, Illustrator
Gebrauchsgrafiker
Lebensdaten unbekannt
vermutlich Berlin 1885–?
Paeschke, Paul
Maler, Grafiker
Berlin 1875–1943 Berlin
Pahl, Georg
Fotograf
Röhricht, Wolf (Wilhelm Hermann Wolfgang)
Maler, Grafiker
Liegnitz/Schlesien 1886–1953 München
Schad, Christian
Maler, Grafiker, Fotograf, Schriftsteller
Miesbach/Oberbayern 1894–1982 Stuttgart
1900–1963
Paul, Bruno
Architekt, Kunsthandwerker, Designer,
Schaefer, Egmont (auch Egmond)
Zeichner, Maler, Illustrator
Niederschöneweide/Berlin 1908–2004 Berlin
Zeichner
Seifhennersdorf 1874–1968 Berlin
Pirchan, Emil
Scharff, Edwin
Bildhauer
Neu-Ulm 1887–1955 Hamburg
Architekt, Bühnenbildner, Gebrauchsgrafiker,
Maler, Schriftsteller
Brünn 1884–1957 Wien
Schelhasse, Heinrich F. A.
Maler, Grafiker, Zeichner
Lippspringe/Westfalen 1896–1977 Paderborn
Pohl, Max (Paul Alex)
Architekt
Berlin 1877–1959 Berlin
25
Schläfke, Paul
Slevogt, Max
Sohn eines Fassadenreinigers aus der
Maler, Grafiker, Illustrator
Anklamer Str. in Berlin; als Duo Bourbonel
Landshut 1868–1932 Neukastel
(Schläfke als Weißclown) und Barlow
(dummer August) Publikumslieblinge im
Circus Busch
Schlichter, Rudolf
Maler, Grafiker, Schriftsteller
Calw 1890–1955 München
Schmidt(-Berg), Heinz
Gebrauchsgrafiker, Karikaturist, Illustrator
Berlin 1911–1993 Berlin
Schmidt-Caroll, Erna
Malerin, Grafikerin, Zeichnerin
Berlin 1896–1964 München
Schneider, Ernst
Fotograf
Lebensdaten unbekannt
Schoff, Otto
Maler, Grafiker, Illustrator
Bremen 1884–1938 Berlin
Schütz, Siegmund
Porzellankünstler, Bildhauer
Dessau 1906–1998 Berlin
Schwerdtfeger, Wulf Konrad
Modezeichner, Maler, Illustrator
Wensin/Holstein 1874–1932 Wiesbaden
Seidenstücker, Friedrich
Fotograf, Bildhauer
Unna 1882–1966 Berlin
Sintenis, Renée (eigentlich Renate-Alice)
Sohn-Rethel, Alfred
Maler
Düsseldorf 1875–1958 Tübingen
Sonns, Friedrich Louis (F. L. Sonns)
Gebrauchsgrafiker
um 1919 in Hamburg tätig
Spiro, Eugen
Maler, Grafiker
Breslau 1874–1972 New York
Stahl, Emil
Maler, Grafiker, Kunstgewerbler
Nürnberg 1881–1940 Nürnberg
Steger, Milly
Bildhauerin
Rheinberg 1881–1948 Berlin
Stein, O.
Fotograf
Lebensdaten unbekannt
Steiner, (Paul Erich) Hans
Maler, Grafiker
Leipzig 1885–nach 1942
Steinert, Willi
Karikaturist, Zeichner, Maler
Breslau 1886–1969 Berlin
Steinhardt, Jakob
Maler, Grafiker
Zerków/Posen 1887–1968 Nahariyya/Israel
Bildhauerin, Grafikerin, Malerin
Glatz/Schlesien 1888–1965 Berlin
26
Stenbock-Fermor, Lenore Maria Gräfin (auch
Trier, Walter
Loesekann Stenbock)
Pressezeichner, Maler, Karikaturist
1906–1990 Portland /Oregon
Prag 1890–1951 Collingwood/Ontario
Stern, Ernst
Ury, Lesser
Bühnenbildner, Grafiker
Maler, Grafiker
Bukarest 1876–1954 London
Birnbaum/Posen 1861–1931 Berlin
Stiller, Carl
Völker, Karl Adolf
Lebensdaten unbekannt
Maler, Architekt, Bühnenbildner
Taut, Bruno
Architekt
Königsberg 1880–1838 Istanbul
Halle 1889–1962 Weimar
Wauer, (Hermann Ernst) William
Bildhauer, Maler, Regisseur, Schriftsteller
Oberwiesenthal 1866–1962 Berlin
Szadurska-Ehinger, Kasia von (eigentlich
Margarethe Casimirowna Schadursky)
Malerin, Grafikerin, Plakatgestalterin
Wolff von Gudenberg, Freiherr
1890–nach 1953
Moskau 1886–1942 Berlin
Teschemacher, (Karl) Erich
Architekt, Maler, Grafiker
Wunderwald, Gustav
Maler, Bühnenbildner
Köln 1882–1945 Berlin
Berlin 1886–1957 vermutlich Bad Homburg
Tessenow, Heinrich
Architekt, Möbel-Designer,
Architekturtheoretiker
Rostock 1876–1950 Berlin
Zeller, Magnus
Maler, Grafiker
Biesenrode/Mansfeld 1888–1972 Berlin
Ziegler, Richard
Grafiker, Maler
Toller, Ernst
Pforzheim 1891–1992 Pforzheim
Samotschin/Posen 1893–1939 New York
Zille, Heinrich
Schriftsteller, Politiker, Revolutionär
Maler, Grafiker, Zeichner, Fotograf
Radeburg 1858–Berlin 1929
27
Veranstaltungskalender
wöchentliche Führungen
Ab 06.09.
Ephraim-Palais | Führung
Jeden Sonntag | 16 Uhr
Großstadttaumel der Zwanziger Jahre
September 2015
03.09. | Do | 19 Uhr
Nikolaikirche / Ephraim-Palais | Eröffnungen
Tanz auf dem Vulkan
Das Berlin der Zwanziger Jahre im Spiegel der Künste
IA – Duft
Schwarzlose & Das Berliner Parfüm
06.09. | So | 14 Uhr
Swingwalk über den Ku’damm | Stadtführung und Musik
Reservierung per E-Mail: [email protected]
Treffpunkt: Joachimsthaler Straße / Ecke Ku’damm, an der
Verkehrskanzel
09.09. | Mi | 18 Uhr
Märkisches Museum | Lesung und Gespräch
Ehrenfried & Cohn – ein literarisches Memento für Berlins
jüdische Konfektionäre
16.09. | Mi | 18 Uhr
Ephraim-Palais | Kuratorenführung
Tanz auf dem Vulkan – Das Berlin der Zwanziger Jahre im
Spiegel der Künste
20.09. | So | 11 Uhr
Ephraim-Palais und Stadtraum | Führung
Von Schränkern, Ringbrüdern und Witwenbällen – Eine KrimiTour
23.09. | Mi | 19 Uhr
30.09. | Mi | 18 Uhr
Ephraim-Palais | Buchvorstellung
Berliner Düfte | Parfüms, Parfümeure und Parfümhäuser
Ephraim-Palais | Präsentation der Grafischen Sammlung
Auf Papier. Lebenslust und Anarchie
28
Oktober 2015
04.10. | So | 14 Uhr
Swingwalk über den Ku’damm | Stadtführung und Musik
Reservierung per E-Mail: [email protected]
Treffpunkt: Joachimsthaler Straße / Ecke Ku’damm, an der
Verkehrskanzel
17.10. | Sa | 14 – 18 Uhr
Komische Oper | Symposium
Bühne – Tanz – Vergnügungswahn
Die Goldenen Zwanziger in Berlin
(Moderation: Knut Elstermann, radioeins)
| 19.30 Uhr
Komische Oper | Kino Varieté
Tartüff (1925) Zwischen Berlin und Paris
| ab 22.30 Uhr
Party mit DJ Stephan Wuthe
Eine Kooperation mit der Komischen Oper Berlin.
November 2015
04.11. | Mi | 18 Uhr
Hofcafé im Märkischen Museum | Lesung und Gespräch
Salon: Berlin erlesen! Tanz auf dem Vulkan
05.11. | Do | 18 Uhr
Märkisches Museum | Gespräch und Musik
„Hallo, du süße Klingelfee“
Ein Streifzug durch die Unterhaltungsmusik der
Zwanziger Jahre
08.11. | So | 11 – 17 Uhr
Märkisches Museum | Familientag
Emil und die Detektive
12.11. | Do | 18 Uhr
Märkisches Museum | BERLINMACHER-Salon
mit Dimitri Hegemann, Mark Reeder und Volker Wieprecht
(radioeins): Off-Kultur – Die Seele von Berlin?
13.11. | Fr | 16 Uhr
Märkisches Museum | Forum Stadtgeschichte
Demokratie in Nöten – Der Sklarek-Skandal 1929
Eine Kooperation mit der Historischen Kommission zu Berlin.
20.11. | Fr | 20 Uhr
Ephraim-Palais | Hörspielnacht „Tanz auf dem Vulkan“
Eine Kooperation mit der Hörspielredaktion im rbb Kulturradio.
26.11. | Do | 18 Uhr
Ephraim-Palais | Gespräch
Die Wiederbelebung Berliner Dufttradition
29
Dezember 2015
09.12. | Mi | 18 Uhr
15.12. | Di | 18 Uhr
Ephraim-Palais | Vortrag
„Das Leben ist eine Rutschbahn …“ Albert Steinrück
Ephraim-Palais | Gespräch
Die Wiederbelebung Berliner Dufttradition
Januar 2016
02.01. | Sa | 12 Uhr
Ephraim-Palais | Führung und Gespräch
Blick aus dem Guthmann’schen Arkadien auf den Asphalt der
Großstadt
13.01. | Mi | 18 Uhr
Ephraim-Palais | Kuratorenführung
Tanz auf dem Vulkan – Das Berlin der Zwanziger Jahre im
Spiegel der Künste
19.01. | Di | 18 Uhr
Märkisches Museum | Vortrag
Julius Freund und seine Sammlung
26.01. | Mi | 18 Uhr
Märkisches Museum | Vortrag und Präsentation
Der Abschied vom Schnörkel – Berliner Einrichtungsentwürfe
aus den Zwanziger und Dreißiger Jahren
27.01. | Mi | 17 – 19 Uhr
Ephraim-Palais | Schülersalon
Salon Betti – Vegan auf dem Vulkan
31.01. | So | 10 – 18 Uhr
Ephraim-Palais | Finissage
Die Neue Frau
Alle Infos und Buchungen über: Infoline (030) 24 002-162 oder [email protected]
www.stadtmuseum.de/veranstaltungen
30
Führungen
Großstadttaumel der Zwanziger Jahre
Ephraim-Palais | Führung buchbar in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch
Buchung unter: (030) 24 002-162, [email protected]
Von Schränkern, Ringbrüdern und Witwenbällen – Eine Krimi-Tour
Ephraim-Palais + Stadtraum | Führung
Mit dem Krimi-Blick führt der Rundgang vergnüglich durch die Ausstellung und im Anschluss
durch das historische Stadtzentrum.
Dauer: 2 Stunden | Führung buchbar in Deutsch, Englisch, Italienisch
Buchung unter: (030) 24 002-162, [email protected]
Das Berlin der Zwanziger Jahre
Stadtführungen | jeweils samstags | 15 Uhr
Der Kurfürstendamm und die Bohème der Zwanziger Jahre
Termine: 05.09., 03.10., 07.11., 12.12., 16.01.
Babylon Berlin
Termine: 12.09., 10.10., 14.11., 19.12., 23.01.
Die Friedrichstraße und die Goldenen Zwanziger Jahre
Termine: 26.09., 24.10., 28.11., 09.01., 30.01.
Teilnahme nur nach Anmeldung. Alle Führungen sind an weiteren Terminen für Gruppen buchbar.
Buchung, Information und Treffpunkt unter: (030) 86 31 35 03, [email protected]
Eine Kooperation mit „Stadt-Ansichten“.
Swingwalk über den Ku’damm | Stadtführung und Musik
Ein Stadtspaziergang mit dem Sammler und Swingfreund Stephan Wuthe samt „Hot-Koffer“,
einem historischen Koffergrammophon und den originalen Schellackplatten.
Dauer: 2 Stunden, Distanz ca. 1 km zu Fuß | Buchung per E-Mail: [email protected]
Schülerführungen
Zwischen Wahnsinn, Glanz und Absturz – Die Zwanziger Jahre in Berlin
Dauer 1 Stunde | 30,00 Euro pro Gruppe
ab 20 TeilnehmerInnen wird empfohlen, eine zweite Führung zu buchen
Buchung und Infos unter: (030) 24 002-162
Workshop für Schülergruppen
Extrablatt (ab 6. Klasse)
SchülerInnen erforschen als Redakteure die Alltagssituation in den Zwanziger Jahren.
Dauer 2,5 Stunden | buchbar ab 10 Personen | 3,00 Euro p. P. | Begleitpersonen frei
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Hörspiel-Schwerpunkt „Tanz auf dem Vulkan“
Sendungen im Kulturradio vom rbb (92,4)
25.10. | So | 14.04 Uhr
„…liner Roma..“ nach Joachim Ringelnatz
30.10. | Fr | 22.04 Uhr
„Das kunstseidene Mädchen“ nach dem gleichnamigen Roman
von Irmgard Keun
06.11. | Fr | 22.04 Uhr
„Berlin Alexanderplatz“ nach dem gleichnamigen Roman
von Alfred Döblin
27.11. | Fr | 22.04 Uhr
„Charlott – etwas verrückt. Ein Hochgeschwindigkeitshörspiel“
29.11 | So | 14.04 Uhr
„Spazieren in Berlin“ nach Frank Hessel
nach dem gleichnamigen Roman von Wilhelm Speyer
Berlin im Stummfilm
Brotfabrik Berlin
Eine Filmreihe in Kooperation mit dem BrotfabrikKino Berlin und
freundlicher Unterstützung von ZDF/arte.
02.11. | Mo | 18 Uhr
Menschen untereinander (1926)
09.11. | Mo | 18 Uhr
Abwege (1928)
16.11. | Mo | 18 Uhr
Asphalt (1929)
23.11. | Mo | 18 Uhr
Mutter Krausens Fahrt ins Glück (1929)
Karten unter: (030) 471 40 01 oder [email protected]
Eintritt: 7,50 / 6,00 Euro
Familiensonntage
Bube – Dame – As – Berlin (ab 6 Jahre) | Ephraim-Palais
Familien gestalten Spielkarten, die die spannenden Gegensätze im Berlin der
Zwanziger Jahre abbilden.
11.10. | 18.10. | 01.11. | 22.11.
Jeweils 11 – 14 Uhr
Eintritt: 9,00 / 6,00 Euro, Materialkosten 2,50 Euro pro Kind
Anmeldung über Jugend im Museum e. V. erforderlich: (030) 266 42 22 42
Eine Kooperation mit Jugend im Museum e. V.
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Ausstellungsimpressum
Tanz auf dem Vulkan
Das Berlin der Zwanziger Jahre im Spiegel der Künste
Ephraim-Palais | Stadtmuseum Berlin
4. September 2015 – 31. Januar 2016
Poststraße 16 | 10178 Berlin
www.stadtmuseum.de
Kommissarischer Direktor und Vorstand
der Stiftung Stadtmuseum Berlin: Christian Mothes
Ausstellungsdirektor: Dominik Bartmann
Medienstationen:
Die Stadt der Millionen. Ein Lebensbild Berlins, 1925
Regie: Adolf Trotz
Arte/ZDF
Rundfunk-Reportage über die Trauerfeier im Berliner
Reichstag für den am 3. Oktober 1929 verstorbenen
Reichsaußenminister Gustav Stresemann, 6. 10. 1929
Reporter: Alfred Braun
Deutsches Rundfunkarchiv, Frankfurt am Main
Rundfunk-Ansprachen
Arbeitsgruppe und Textbeiträge: Gundula Ancke,
- Gustav Böß, Das neue Berlin, 2. 7. 1926
Anne Franzkowiak, Ines Hahn, Bettina Machner, Jan Mende,
im neu erbauten Haus des Rundfunks, 22. 1. 1931
Andreas Teltow, Irina Tlusteck, Renate Veigel
Berliner Secession, 11. 4. 1931
Dominik Bartmann, Annette Bossmann, Marlies Ebert,
Bärbel Reißmann, Heike-Katrin Remus, Angelika Ret,
Redaktion: Dominik Bartmann
Übersetzung: Lucinda Rennison
Organisation: Heidi Börner, Annette Bossmann,
Karin Dömsky, Albrecht Henkys, Brenda Spiesbach
Praktikant: Tobias Hebel
Ausstellungsgestaltung: Ines Wenzel
Ausstellungsbau: Jan Höfig, Stefan Petri, Eckhard Ret, Lutz
Simon, Abrell & van den Berg – Ausstellungsservice GbR
Medientechnik: Jörg Hiecke
Objektfotografie: Friedhelm Hoffmann, Michael Setzpfandt,
Oliver Ziebe
Technische Beratung: Barbara Fischer, Joachim Roder
Konservatorische Betreuung: Karla Collmar, Christine DillFriedrich, Marina Fümel, Marianne König, Katharina Plate,
Ines Quitsch
Veranstaltungsprogramm: Tobias Böhm, Claudia Gemmeke,
Nele Güntheroth, Jeanette Haße, Nadine Herzlieb,
Jan Schad, Beate Tast-Kasper
- Hans Bredow, Zur Eröffnung der ersten Abenddarbietung
- Alfred Döblin, Zur Eröffnung der 64. Ausstellung der
- Peter Reinhold, Krisenüberwindung durch die
Bauwirtschaft
(Tagung des Reichsverbandes Deutscher
Bauunternehmer in der Berliner Philharmonie), 2. 7. 1931
- Fritz Höger, Beseeltes Bauen, 30. 12. 1931
- Max Liebermann, Aus meinem Leben, 13. 4. 1932
Deutsches Rundfunkarchiv, Frankfurt am Main
Berlin Alexanderplatz.
Die Geschichte vom Franz Biberkopf, 1931 (Ausschnitt)
Regie: Phil Jutzi
Drehbuch: Alfred Döblin, Hans Wilhelm
Mit Heinrich George, Bernhard Minetti, Maria Bard u. a.
Deutsches Filminstitut – DIF e.V., Frankfurt am Main
Satz und Layout: Giraffe Werbeagentur GmbH
Druck und Verarbeitung: DBM Druckhaus Berlin-Mitte
GmbH
Sämtliche Werke stammen aus den Sammlungen des
Stadtmuseums Berlin. Die Maße sind in Zentimetern
angegeben. Bei Fotografien handelt es sich um die
Bildmaße, bei den übrigen Arbeiten auf Papier um die
Blattmaße. Aus konservatorischen Gründen werden
lichtempfindliche Objekte im Austausch gezeigt.
© Autoren und Stadtmuseum Berlin
VG Bild-Kunst, Bonn 2015 für: Max Ackermann, Alexander
Vermittlung: Mirjam Koring, Constanze Schröder
Archipenko, Max Beckmann, Albert Birkle, Fritz Cremer,
Marketing: Marcus Geschke, Julia Mitrach
Grosz, Werner Heldt, Hannah Höch, Karl Hofer, Arthur
Presse und Öffentlichkeitsarbeit: Judith Kuhn, Anja Schulze
Online-Redaktion und Social Media: Heiko Noack,
Martin Schäfer
Conrad Felixmüller, Ernst Fritsch, Ludwig Gies, George
Köster, Georg Kolbe, Käthe Kollwitz, Lotte Laserstein, Jeanne
Mammen, Otto Nagel, Joachim Rágóczy, Christian Schad,
Edwin Scharff, Renée Sintenis, Eugen Spiro, William Wauer,
Magnus Zeller, Richard Ziegler
ISBN 978-3-939254-28-7
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