PRESSEMAPPE TANZ AUF DEM VULKAN Das Berlin der Zwanziger Jahre im Spiegel der Künste EPHRAIM-PALAIS | Stadtmuseum Berlin Adresse Poststraße 16 | 10178 Berlin Infoline Tel. (030) 24 002-162 | [email protected] Laufzeit 04.09.2015 bis 31.01.2016 Öffnungszeiten Di, Do–So 10–18 Uhr | Mi 12–20 Uhr Eintritt 6,00 / erm. 4,00 Euro | jeden 1. Mittwoch im Monat Eintritt frei, angemeldete Schulklassen und Kinder / Jugendliche bis 18 Jahre Eintritt frei Sonderticket Begleitprogramm 8,00 / erm. 5,00 Euro | Berechtigt zum Besuch der Häuser Ephraim-Palais und Märkisches Museum bis 31.01.2016. www.stadtmuseum.de 1 INHALT Seite Pressemitteilung 3 Objekthighlights 6 Raumtexte | 1. Etage Licht aus, Messer raus! 9 Tempo, Tempo! 10 Großstadtlichter 10 Straßen der Arbeit 11 Bühne frei! 12 Salto mit dem Kopf voraus 13 Im Takt 13 Die im Dunkeln Köpfe der Kultur Raumtexte | 2. Etage 9 12 Amusement 14 Schön und schick 14 Bubikopf ist Mode 15 Die im Licht 15 Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da 16 Feine Gesellschaft 17 Ende der Republik 17 Neues Bauen und Radio Unter dem Hakenkreuz 16 18 Verzeichnis der Künstlerinnen und Künstler 19 Veranstaltungskalender 28 Ausstellungsimpressum 33 2 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Anja Schulze, Judith Kuhn Tel. (030) 24 002-153/-215 Fax (030) 24 002-189 Mail [email protected] Pressemitteilung www.stadtmuseum.de 28. August 2015 TANZ AUF DEM VULKAN Das Berlin der Zwanziger Jahre im Spiegel der Künste Ausstellung im Ephraim-Palais: 04.09.2015 bis 31.01.2016 Das Berlin der Zwanziger Jahre – ein Mythos, Gegenstand zahlreicher Publikationen, Features und Ausstellungen in wechselnden Zusammenhängen. Doch fehlte bisher ein ganzheitlicher Blick, der die politische, soziale und geistige Entwicklung mit deren künstlerischen Reflexionen verknüpft. Die Ausstellung „Tanz auf dem Vulkan“ fängt die Stimmungslage der Bevölkerung zwischen Aufstieg und Niedergang, zwischen Luxus und Elend, ein. Erstmals werden Zeugnisse der bildenden Kunst, der Architektur, des Designs, der Mode, des Theaters, des Varietés und der Revue in ihrer materiellen und zugleich historischen Komplexität nachgezeichnet. Hinzu kommen z. B. Film- und Tondokumente wie Ausschnitte aus „Berlin Alexanderplatz“ mit Heinrich George von 1931 oder Rundfunk-Reportagen, so von Alfred Döblin über die Ausstellung der Berliner Secession im selben Jahr. Mit über 500 Werken von rund 200 Malern, Grafikern, Fotografen, Kunsthandwerkern und Mode- schöpfern – sämtlich aus den reichen Sammlungsbeständen des Stadtmuseums Berlin – illustriert die Ausstellung nicht nur die Existenzbedingungen der Bevölkerung, sondern vermittelt auch einen detaillierten Einblick in das vielfältige Kulturleben der Zwischenkriegszeit. Neben bekannten Namen wie Max Beckmann, Otto Dix, George Grosz, Karl Hofer, Käthe Kollwitz, Wilhem Lehmbruck oder Rudolf Schlichter finden sich zahlreiche Entdeckungen wie der Gebrauchsgrafiker Bruno Böttger-Steglitz mit seinen traumatischen Schilderungen von Aufruhr und Lustmord oder der „Mann mit dem geheimnisvollen Rock“ Max Grünthal, der unter dem Pseudonym Mac Walten atemberaubende Werbefotografien seiner Artistenkollegen anfertigte. Die luxuriöse Seite der Zwanziger Jahre zeigt die parallel laufende Schau „IA–Duft | Schwarzlose & Das Berliner Parfüm“ in der 3. Etage des Ephraim-Palais. Spektakulär ist die Rekonstruktion der legendären Duftkollektion von Schwarzlose. Die Düfte und das edle Design der Flakons sowie Werbung im Stile des Art Déco nehmen die Besucher mit auf eine sinnliche und glamouröse Zeitreise. 3 Das Berlin der Weimarer Republik zeigte sich zerrissen, autoritäre Strukturen und Werte des Kaiserreiches blieben bestehen. In Reaktion auf politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Krisen kam ein hektisches, in weiten Kreisen hedonistisches und körperbetontes Lebensgefühl auf. Es äußerte sich in den stakkatoartigen Bewegungen des Charleston, im Exhibitionismus des Tingeltangels, im Spott der Cabaret-Nummern, im Styling der „Neuen Frau“, kurz: im sprichwörtlichen Tempo der Großstadt. Nervenkitzel und Sinnesrausch schufen in der Inflationszeit Ausgleich für den täglichen Überlebenskampf. Die Hauptstadt als Sündenbabel – die junge Demokratie ließ bisher ungeahnte Freiheiten zu, wovon erotische Fotografien aus dem Nachlass des Sexualwissenschaftlers Wilhelm Schöffer künden. Die Hautevolee frönte ausschweifenden Unternehmungen, vorzugsweise nach Einbruch der Dunkelheit, wenn die Flanierviertel um die Gedächtniskirche zu glitzern begannen. Vor allem die im Stil des Neuen Bauens errichteten Kinos mit ihren leuchtenden Reklametafeln wirkten als Anziehungspunkte. Fotografie und Malerei inszenierten die Effekte künstlicher Beleuchtung, aber auch die Geheimnisse der Dämmerung. Jene, die einen gehobenen Lebensstil pflegten, verliehen als Kunden Raumausstattern und Couturiers wichtige Impulse. Das Motto des Themenraums „Bubikopf ist Mode“ signalisiert hingegen nicht nur einen Modetrend, sondern ein gewandeltes Selbstverständnis der modernen, berufstätigen Frau. Für die Satire-Zeitschrift „Ulk“ gezeichnete Karikaturen nehmen mit Vorliebe eine neureiche Gesellschaft aus Kriegsgewinnlern und Spekulanten aufs Korn, Publikationen des Malik-Verlags geißeln den fortbestehenden Militarismus oder den Unternehmer als Ausbeuter. Die Kunst verlieh den sozial Benachteiligten ein Gesicht, sei es in der Form einfühlsamer Milieuschilderung oder als politische Anklage. George Grosz vertritt den Prototypen des politisierten Künstlers, der mehrfach mit der Justiz aneinander geriet. Die Mitglieder der 1928 gegründete Association Revolutionärer Bildender Künstler Deutschlands suchten die Arbeiter an die Kultur heranzuführen und ein selbstbewusstes Abbild des Proletariats zu vermitteln. Auch Theater und Oper griffen mit teils radikalen Neuerungen gesellschaftliche Verwerfungen auf. Die Piscator-Bühnen wurden zum Inbegriff eines linken Avantgardetheaters. Gigantische Ausstattungsrevuen und spektakuläre ManegenSchauspiele zielten hingegen auf die Sensationslust des Publikums. Der Tod des Reichsaußenministers Gustav Stresemann am 3. Oktober 1929, dessen Politik die Aufnahme des Deutschen Reiches in den Völkerbund zu verdanken war, bildete das Fanal für das Ende der Sorglosigkeit. Im Grunde hatten die „Goldenen Zwanziger“ nur fünf Jahre gedauert. Was nach Machtantritt der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 folgte, reflektiert die Ausstellung mit den Augen von Künstlern, die in die „innere Emigration“ gingen, weil ihr Werk als „entartet“ galt, oder die aus politischen bzw. „rassischen“ Gründen Deutschland verlassen mussten. Ein vielfältiges Rahmenprogramm begleitet die Ausstellung ab September 2015! Zur Ausstellung erscheint im Verlag M ein Begleitkatalog mit einführendem Essay von BodoMichael Baumunk. 4 EPHRAIM-PALAIS | Stadtmuseum Berlin Adresse Poststraße 16 | 10178 Berlin Infoline Tel. (030) 24 002-162 | [email protected] Pressevorbesichtigung Freitag | 28.08.2015 | 11 Uhr Pre-Opening-Night Samstag | 29.08.2015 | 18–2 Uhr | Lange Nacht der Museen Eröffnung Donnerstag | 03.09.2015 | 19 Uhr Laufzeit 04.09.2015 bis 31.01.2016 Öffnungszeiten Di, Do–So 10–18 Uhr | Mi 12–20 Uhr Sonderöffnungszeiten Samstag | 03.10.2015 | 10–18 Uhr Donnerstag | 24.12.2015 | geschlossen Freitag | 25.12.2015 | 14–18 Uhr Samstag | 26.12.2015 | 14–18 Uhr Montag!!! | 28.12.2015 | 10–18 Uhr Donnerstag | 31.12.2015 | geschlossen Freitag | 01.01.2016 | 14–18 Uhr Eintritt 6,00 / erm. 4,00 Euro | jeden 1. Mittwoch im Monat Eintritt frei, angemeldete Schulklassen und Kinder / Jugendliche bis 18 Jahre Eintritt frei Sonderticket 8,00 / erm. 5,00 Euro | Berechtigt zum Besuch der Häuser Ephraim-Palais und Märkisches Museum bis 31.01.2016. Begleitprogramm www.stadtmuseum.de Führungen jeden Sonntag | 16 Uhr Großstadttaumel der Zwanziger Jahre Eintritt: 9,00 / erm. 6,00 Euro inkl. Museumsbesuch Kuratorenführung 16.09.2015 | 18 Uhr mit Prof. Dr. Dominik Bartmann Eintritt: 9,00 / erm.6,00 Euro inkl. Museumsbesuch Symposium mit 17.10.2015 | 14–18 Uhr Musik, Tanz und Film Bühne – Tanz – Vergnügungswahn Die Goldenen Zwanziger in Berlin In Kooperation mit der Komischen Oper Berlin Eintritt: 5,00 inkl. Party ab 22:30 Uhr Finissage 31.01.2016 | 10–18 Uhr Publikationen Tanz auf dem Vulkan (29,90 Euro, 228 Seiten, ca. 300 Abb.) Verlag M Berliner Düfte (6,90 Euro, 96 Seiten, ca. 60 Abb.) Museumseintritt: 6,00 / erm.4,00 Euro 5 Objekthighlights Georg Kolbe (1877–1947) Die Große Nacht, 1926/1930/1964 Bronze Nach Entwürfen des Architekten Hans Poelzig wurde 1929– 1931 das Rundfunkhaus an der Masurenallee errichtet. Der preußische Kultusminister Adolf Grimme erteilte Kolbe 1930 den Auftrag, eine Statue für den Lichthof des Gebäudes zu schaffen. Der Bildhauer vergrößerte dafür seine Schwebende von 1926. Grimme setzte das Bewegungsmotiv mit dem „Emporschweben der Radiowellen“ in Analogie. Während der Naziherrschaft wurde die Bronze entfernt. 1964 fertigte die Gießerei Noack diesen Neuguss, der für die Ausstellung aus dem Haus des Rundfunks ins Ephraim-Palais geholt wurde. George Grosz (1893–1959) Die Räuber Neun Fotolithografien zu Sentenzen aus Schillers Räubern Berlin: Malik Verlag Berlin 1922 In der mit Zitaten aus Schillers gleichnamigem Drama unterlegten Räuber-Mappe überträgt Grosz seine Kritik an der Soldatenkaste auf die Bourgeoisie. Der Fabrikant mit Zigarre am Gemächt, die Arbeitslosen am Tisch der Geldsäcke, der Bittsteller vor dem Bonvivant, die Pelzträger mit dem Kriegskrüppel, das den Raffzahn anbettelnde Mädchen, die selbstgefällige Bürgerfamilie am Heiligabend, der Feldprediger über dem Leichenberg, der einsam Verzweifelnde, schließlich der über den Gräbern Triumphierende – Grosz arbeitet mit harten Kontrasten und drastischen Bildern. Als „Stütze“ der antidemokratischen Gesellschaft demaskiert er die Trinität von Pfaffe, General und Spießer. 6 Bruno Böttger-Steglitz (Lebensdaten unbekannt) Zyklus Großstadtnacht, 1922 Feder in Schwarz, laviert, Deckweiß Wie sich die funkelnde Großstadtnacht in eine alptraumhafte Schattenwelt verwandeln konnte, beschreibt der fast unbekannte Werbegrafiker Bruno Böttger-Steglitz – eine kunsthistorische Entdeckung: Im Schummerlicht einer Kneipe, im fahlen Kegel einer Lampe, im matten Schein einer Straßenlaterne, im schwachen Streiflicht einer unsichtbaren Lichtquelle, im spärlich erleuchteten Zimmer einer Prostituierten imaginiert er unerhörte Dinge. Mac Walten (d.i. Max Grünthal) (1872–1936) Les Tocays. Danseurs Internationaux, um 1925 Fotografien „Spart nicht am Reklamematerial! Es ist Euer Aushängeschild! Das beste Material ist gerade gut genug, um aus dem Massenangebot hervorzutreten und die Aufmerksamkeit der Interessenten zu wecken. Mit kollegialem Gruß Euer Künstler-Photograph Mac Walten“. So annoncierte der Verwandlungskünstler Max Grünthal regelmäßig in artistischen Fachzeitschriften. Als „Mann mit dem geheimnisvollen Rock“ trat er bis etwa 1926 in Berliner Varietés auf. Daneben schuf er in seinem Atelier Friedrichstraße 91–92 unter der Signatur „Mac Walten Berlin“ ausdrucksstarke Werbefotografien. 1936 musste der jüdische Künstler sein Geschäft schließen. Er floh noch im selben Jahr vor den Nationalsozialisten nach Amsterdam, wo er bereits im Dezember verstarb. 7 Klaus Richter (1887–1947) Hermann Göring, 1941 Adolf Hitler, 1941 Öl auf Hartfaser Klaus Richter, 1928 und 1930 nebenher Schauspieler unter Max Reinhardt, dessen Ensemble er porträtierte, bekleidete 1937–1940 den Vorsitz des Vereins Berliner Künstler. Dabei verfolgte er offiziell eine strikt nationalsozialistische Linie, um so dem Verein und seinen Mitgliedern insgeheim Freiräume zu erhalten. Durch einen Auftrag für ein Porträt Hermann Görings hielt er sich im 1941 im ostpreußischen Führerhauptquartier auf und konnte am 26. August aus einem Versteck heraus Hitler nach dem Leben skizzieren. Richter hat sich bei den daraufhin entstandenen Bildnissen Görings und Hitlers, die nicht ursächlich aus einer antifaschistischen Haltung hervorgingen, dem Widerschein des Bösen gestellt und den verbrecherischen Charakter der beiden Nazigrößen der Nachwelt fassbar überliefert. Es sind Psychogramme eines Größen- wahnsinnigen und eines Wahnsinnigen. Die Großmannssucht des Reichsmarschalls kommt in der Unförmigkeit einer schweinsäugigen Physiognomie zum Ausdruck, der Irrsinn des „Führers“ in einer wächsernen Fratze. 8 Licht aus, Messer raus! Dem Kriegsruf „Nun aber wollen wir sie dreschen!“ folgte in der Revolution der Slogan „Licht aus, Messer raus!“ – Refrain eines beliebten Tanzliedes. Am 9. November 1918 dankte Kaiser Wilhelm II. ab. Am selben Tag riefen der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann die „deutsche Republik“ auf parlamentarisch-demokratischer Grundlage und wenig später der Kommunist Karl Liebknecht die „freie sozialistische Republik“ nach sowjetischem Vorbild aus. Der sich als „nutzlos“ erwiesene massenhafte Heldentod auf dem Schlachtfeld und das sich den Überlebenden ins Gedächtnis gebrannte Grauen des Krieges belastete den Neubeginn aufs schwerste. Die gegensätzliche Auffassung von Deutschlands Zukunft wurde innerhalb der sich herausbildenden Parteienlandschaft gewaltsam ausgetragen. Blutige Straßenschlachten und politische Attentate waren an der Tagesordnung. Am 15. Januar 1919 fielen Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg vom Parteivorstand der KPD dem Rechtsterror zum Opfer. Die Niederschlagung des Spartakusaufstandes, Umsturzversuche wie der Kapp-Putsch oder der „Köpenicker Blutsonntag“ im März 1920 sowie Zusammenstöße zwischen kommunistischen Arbeitern und der Polizei wie beim „Blutmai“ 1929 trugen zur Destabilisierung der Republik bei. Bildende Künstler, Schriftsteller und Theaterregisseure mischten sich mit ihrer neu gewonnenen kritischen Sichtweise auf die Realität bewusst in die Gestaltung der Nachkriegsgesellschaft ein. Mit ihren Werken hielten sie nicht nur die politische und soziale Wirklichkeit fest, sondern stellten diese zur Diskussion, mahnten und warnten zugleich. Die im Dunkeln Zu den Zielen der Weimarer Republik gehörte eine ausgewogene Sozialpolitik mit modernen Arbeitsschutzgesetzen. Aber am Anfang standen Versorgungsknappheit, Massenarbeitslosigkeit und Hyperinflation, am Ende Börsencrash, Konkurse und Entlassungen dem entgegen. Trotz zwischenzeitlicher wirtschaftlicher Konsolidierung und Linderung der Wohnungsnot durch modernen Siedlungsbau gehörten Kriegskrüppel, Bettler, Obdachlose und Erwerbslose zum Alltagsleben. 1932 waren fast 600.000 Berliner ohne Arbeit. Die im Dunkeln Stehenden und von Abstieg Bedrohten wurden von der übrigen Gesellschaft als Individuen kaum wahrgenommen. Als Menge machten sie jedoch auf sich aufmerksam: bei Hungerkrawallen, Erwerbslosenprotesten, Streiks und politischen Demonstrationen. Nicht zuletzt die bildende Kunst verlieh den sozial Benachteiligten ein Gesicht, sei es in der Form einfühlsamer Milieuschilderung oder als politische Anklage. Nahrungsmangel, Wohnungsnot, Obdachlosigkeit, Vagabundentum, Außenseiterdasein, Krankheit und Suizid boten vielfach Stoff für teils drastische Darstellungen existenzieller Bedrohung. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurden die freien Gewerkschaften zerschlagen. An ihre Stelle trat die nach dem Führerprinzip organisierte Deutsche Arbeitsfront mit zuletzt 22 Millionen Mitgliedern. Zweck war die Egalisierung „aller schaffender Deutscher“, passend zum propagierten Ideal des nationalsozialistischen Arbeiters als Teil der „Volksgemeinschaft“: heroisch, zupackend, wehrbereit. 9 Tempo, Tempo! Berlin machte in den Zwanziger Jahren mobil. Moderne Fortbewegungsmittel ließen Entfernungen schrumpfen, die „große Elektrisierung“ schritt voran, und selbst das Medienzeitalter kündigte sich an: Radio- und später auch Fernsehwellen durcheilten den Äther, ausgestrahlt vom Funkturm, dem Symbol des technischen Fortschritts. Zwischen 1924 und 1930 wurden die S-Bahn-Strecken in der Innenstadt und zu den Vorortstrecken elektrifiziert. Neue S- und U-Bahn-Linien kamen hinzu, vor allem auch in den Arbeitervierteln im Norden und Osten. Das Straßenbild beherrschten zunehmend motorisierte Fahrzeuge – Autobusse, Personenkraftwagen und auch Motorräder. Zum Großen Preis von Deutschland 1926 kamen 300.000 Zuschauer an die fünf Jahre zuvor eröffnete Avus. 1928 erreichte Fritz von Opel hier mit einem raketengetriebenen Opel RAK2 mit 230 km/h einen Geschwindigkeitsrekord. Mit 230 km/h war auch der propellergetriebene Schienenzeppelin zwischen Berlin und Hamburg unterwegs; er benötigt ganze 98 Minuten. Der von der Berliner Flughafen Gesellschaft mbH betriebene Zentralflughof Tempelhof verzeichnete noch im Eröffnungsjahr 1923 100 Starts und Landungen. Nach 1930 überstieg sein Verkehrsaufkommen sogar das von London und Paris. Das Gefühl, in einer sich beschleunigenden Welt zu leben, registrierten vor allem Kunstschaffende. Schilderten die Expressionisten noch die Stadt als ein chaotisches Nebeneinander von Gebäuden, Fahrzeugen und Menschen, dokumentierten die Künstler der Neuen Sachlichkeit eher unaufgeregt das Stadtbild und das Lebensgefühl Berlins, reflektierten aber auch die Kehrseiten des technischen Fortschritts. Großstadtlichter In den Zwanziger Jahren wurde Berlin häufig als glitzernder Schauplatz eines neuen Lebensstils beschworen. Einwohner wie Touristen erlagen bei Dunkelheit den Reizen der Metropole. In dem Lied „Jeder einmal in Berlin“ von 1927 heißt es: „Wo der Funkturm Flammenstreifen läßt in Riesenkegeln schweifen, wo von weitem schon im Dunkeln Millionen Lichter funkeln … eine einz’ge Sonnenkette, liegt Berlin, die Stadt der Städte! Staunend ruft man und bewegt: Hier das Herz Europas schlägt!“ 10 „Licht ist Leben“ lautete die Devise der Lichtwirtschaft. 1928 fand auf Initiative der Berliner Kaufleute, Unternehmer und der Großindustrie in Berlin eine „Lichtwoche“ statt. Sie propagierte die Illumination von Sehenswürdigkeiten, die Anstrahlung von Geschäftsbauten, Lichtreklame und Schaufensterbeleuchtung als Mittel der urbanen Inszenierung. Die neuesten technischen Entwicklungen kamen zum Einsatz. In der Malerei griffen Hans Baluschek, Johannes Hänsch und Paul Hoeniger Lesser Urys Darstellungsprinzipien des nächtlichen Berlins auf. Albert Birkle schildert die magische Stimmung während der Dämmerung. Werner Heldt charakterisiert die Stadt als Stätte der Verlassenheit. Wie sich die funkelnde Großstadtnacht in eine alptraumhafte Schattenwelt verwandeln konnte, beschreibt Bruno Böttger-Steglitz. Straßen der Arbeit Bildende und Angewandte Künste traten ab Mitte der Zwanziger Jahre in den Dienst der Politik. Inspiriert von sowjetischen Vorbildern, propagierten die Mitglieder der Roten Gruppe und der Association Revolutionärer Bildender Künstler Deutschlands (ASSO) eine eigenständige „proletarische Ästhetik“. Aufgabe der Kunst sollte es sein, die Massen für den radikal-revolutionären Umsturz des Staats- und Wirtschaftsgefüges zu mobilisieren. Vielfach unterstützten die ASSOKünstler mit kreativer Agitationsgrafik und beweglichen Propagandaplastiken die Demonstrationen und Veranstaltungen der KPD und der ihr nahestehenden Organisationen wie der Roten Hilfe und des Rotfrontkämpferbundes. Arbeiterporträts und Darstellungen des proletarischen Lebens dienten der Sozialkritik, zeugen aber auch von einem gestärkten Selbstbewusstsein der Arbeiterbewegung. So nahm Oskar Nerlinger Anregungen des politischen Konstruktivismus auf. Otto Nagel dokumentierte dagegen in sozialkritischen Bildern das Leben der einfachen Leute. Sella Hasses Arbeits- darstellungen sollen zeigen, auf wessen Schultern die Gesellschaft ihrer Zeit ruht. Das Bestreben, proletarische Kunst „von unten“ zu entwickeln, gab es auch in anderen Bereichen: Kollektive Agitpropgruppen organisierten revueartige, volksnahe Aufführungen im öffentlichen Raum. Einen großen Aufschwung erlebte die Arbeiterfotografie. Politische Fotomontagen von John Heartfield erschienen in der Arbeiter Illustrierten Zeitung und im Malik-Verlag. Selbst im Bereich der Medien Radio und Film wurde mit proletarischen Inhalten und modernen Ausdrucksformen experimentiert. 11 Köpfe der Kultur Die Porträtkunst der Zwanziger Jahre ist teils von psychologischem Einfühlungsvermögen, teils von expressiver Überzeichnung, teils von sachlicher Beobachtung bestimmt. Häufig wurden Vertreter der Kultur als Träger der Republik herausgestellt. Eine besondere Rolle spielt das Selbstbildnis, da sich Künstler oft als Seismographen gesellschaftlicher Zustände verstanden. Käthe Kollwitz zeigt sich als starke, aber auch empfindsame Frau, die soziale Missstände anprangerte und sich für den Frieden engagierte. „Fünfzig Köpfe der Zeit“ nannte Rudolf Großmann eine Sammlung von ihm gefertigter Porträts, darunter das Bildnis des totkranken Lovis Corinth. Dieser hatte neben Max Liebermann der ersten Generation der Moderne zum Durchbruch verholfen. Ein sich entwickelnder Starkult ging mit einer Zunahme von Schauspieler-Porträts einher. Elisabeth Bergner, Lotte Lenya und Paul Graetz gehörten zu denen, die aufgrund der nationalsozialistischen Rassegesetze emigrieren mussten. Emil Jannings, erster Oscar-Gewinner überhaupt, avancierte hingegen zu einem Lieblingsschauspieler Hitlers. Erich Büttner schuf eine Reihe von Dichter- und Schriftstellerporträts, so den durch körperliche Missbildung zum Außenseiter gestempelten Max Herrmann-Neisse. Der von Max Slevogt dargestellte Textilkaufmann Julius Freund besaß eine bedeutende Kunstsammlung, die konfisziert und 1942 in Luzern versteigert wurde. Eine ausgewiesene Porträtmalerin war Annot Jacobi. Während sie in Deutschland als „entartet“ galt, erhielt sie 1935 in New York eine Goldmedaille für ihr Bild der Puppenmacherin Käthe Kruse im Kreise ihrer Kinder. Mit den Geschwistern Wilke hat Willy Jaeckel eine allgemeingültige Charakterisierung damaliger Jugend geschaffen. Bühne frei! Berlin entwickelte sich in den Zwanziger Jahren zur Weltmetropole des Theaters. Mit Gründung der Weimarer Republik und nach Abschaffung der Zensur kannte die Experimentierfreudigkeit der Theaterschaffenden keine Grenzen mehr. Zeitgenössische Dramatiker drängten auf die Bühne, die Werke der Klassiker wurden neu inszeniert. Parallel zu den etablierten Institutionen fanden sich unzählige Gruppen zusammen, die ihre politischen Erfahrungen in agitatorisches Theater umsetzten. Die Revolutionierung des Theaters begann im ehemaligen Königlichen Schauspielhaus. Leopold Jessner inszenierte Schillers Wilhelm Tell. Er übernahm Stilmittel der Expressionisten, die Bühne blieb karg, raum- und zeitlos. Jessner arrangierte statt der bloßen Fabel die Idee der Fabel. Zum Inbegriff des Avantgardetheaters wurden die Piscator-Bühnen. Erwin Piscator brachte Zeitstücke zur Aufführung und setze politische Akzente. Der Text diente als Material und wurde durch Projektionen und politische Losungen ergänzt. Das Theater am Nollendorfplatz eröffnete Piscator 1927 mit Ernst Tollers Geschichtsrevue Hoppla, wir leben!. Berlin subventionierte in den Zwanziger Jahren drei Opernhäuser, die Staatsoper mit ihren Spielstätten Unter den Linden und am Platz der Republik sowie die Städtische Oper in Charlottenburg. 1921 fand an der Staatsoper die deutsche Uraufführung des Balletts Josephslegende statt. Als Sensation der Saison verkörperte Tilla Durieux die Gemahlin des Pothipar. 12 Salto mit dem Kopf voraus Die Hauptstadt der jungen Republik erblühte in nur einem Jahrzehnt zum Zentrum einer expandierenden Vergnügungsindustrie. Angesichts sozialer Probleme wuchs das Bedürfnis der Berliner nach Ablenkung. In Tanzlokalen und Amüsierkabaretts, im Zirkus und Varieté ließen sich die Großstädter in eine Welt des Rausches, der Illusionen und Sensationen entführen. Nervenkitzel um jeden Preis: Todesakrobaten riskierten bei waghalsigen Darbietungen auf den Dächern der Stadt ihr Leben. Elementare Eigenschaften wie Kraft oder Geschwindigkeit, der Kampf gegen Feuer, Wasser und Schwerkraft hielten Einzug in die Unterhaltungskultur. Spektakuläre Erfindungen, komplizierte Apparaturen und der freie Fall bei Loopings mit dem Auto fesselten die Massen. Dem Trend der Zeit entsprechend, wurden im Circus Busch und im Großvarieté Scala spektakuläre Zirkus- und Varieté-Revuen inszeniert. Der Wintergarten bot Nummernprogramme mit weltbe- rühmten Artisten und internationalen Tanzstars. Große Clowns wie die drei Fratellinis, Grock und die Rivel-Familie betraten jetzt die Varietébühnen. Der Verwandlungskünstler und Fotograf Max Grünthal schuf unter der Signatur „Mac Walten Berlin“ in seinem Atelier Friedrichstraße 91-92 ausdrucksstarke Werbefotografien von vielen seiner Künstlerkollegen. Als Jude floh er 1936 vor den Nationalsozialisten in die Niederlande. Im Takt Die Ausstattungsrevue wurde zum Spiegel des Lebensgefühls der Zwanziger Jahre. Ganz auf sinnliche Reize und Effekte ausgerichtet, ließ sie das Publikum alle Alltagssorgen vergessen und sich schönen Träumen hingeben. Dafür bot das 1919 von Hans Poelzig umgebaute Große Schauspielhaus ideale Voraussetzungen. Der Regisseur Erik Charell nutzte alle bühnentechnischen Möglichkeiten für seine raffinierten Inszenierungen. Er verpflichtete ein Jazz-Orchester, das orchestrale Formen ebenso wie eingängige Schlager spielte. Stars wie Claire Waldoff und Wilhelm Bendow traten neben Nachwuchstalenten wie Curt Bois und Marlene Dietrich auf. Dem Tänzerischen kam in den Revuen eine besondere Bedeutung zu. Die englischen Tiller-Girls avancierten zu Charells Marken- zeichen. Sechzehn in Größe, Wuchs und Haarfarbe ähnliche Tänzerinnen führten mit äußerster Präzision ihre gleichförmigen Bewegungen aus. Täglich besuchten Tausende die drei Revuepaläste an der Friedrichstraße: das Große Schauspielhaus, das Theater im Admiralspalast und die Komische Oper. James Klein brachte bereits 1921 Ausstattungsrevuen nach französischem Vorbild auf die Bühne der Komischen Oper. Berühmt-berüchtigt war das naturalistische Ballett der Klein-Revuen. Noch innovativer agierte Hermann Haller im Admiralspalast. Als touristische Attraktion gehörte der Besuch einer Haller-Revue zum Programm jedes Berlin-Besuchers. Der perfekte Zusammenklang von Dekoration, Licht und Kostüm begründete sein internationales Renommee. 13 Amusement Musik und Tanz-Vergnügungen gehörten zum Lebensstil der Weimarer Republik. Vom Druck der Kriegsjahre und dem verhängten Tanzverbot befreit, stürzten sich die Berliner 1919 hemmungslos auf lang entbehrte Lustbarkeiten. Die nächtlichen Freuden kompensierten die täglichen Nöte und Sorgen der Inflationszeit. Der neu eingeführte Achtstundentag eröffnete Spielräume für freie Zeit. Nach amerikanischem Vorbild wuchs in der Viermillionenstadt ein Freizeitmarkt für jeden Geschmack und Geldbeutel heran. Neuartige Sportveranstaltungen versprachen Hochspannung. Die Sensation war das Sechstagerennen im Sportpalast. Neue Massenmedien wie Hörfunk und Schallplatte demokratisierten die Kultur. Tanzdielen, Cafés und luxuriöse Hotels warben mit berühmten Orchestern und neuesten Rhythmen. In schneller Folge wechselten die Moden im Gesellschaftstanz. Dem Foxtrot folgte 1921 der Shimmy. Nach heißem Jazz tanzte ganz Berlin 1925 Charleston. Die ungezügelten Bewegungen der neuen Tänze entsprachen dem nach Freiheit und Individualität strebenden Leben in der Anonymität der Großstadt. Beliebt bei den Damen war der Fünf-Uhr-Tee, bei dem sie sich auch ohne Begleitung bestens amüsieren konnten. Mit neuen mondänen Tanzpalästen und Cafés wurde Berlin zur Vergnügungsmetropole. Zentrum war der Kurfürstendamm, ein Boulevard, der Modernität und Eleganz ausstrahlte. Vergnügungs- sucht und neue sexuelle Freizügigkeit kamen in den frechen und anzüglichen Texten der Schlager zum Ausdruck. Doch schon 1928 deuteten melancholische Tangos den verblassenden Glanz der „Goldenen Zwanziger“ an. Schön und schick In den Zwanziger Jahren war Berlin die führende Stadt der Konfektion in Europa. Hier wurden Bekleidungstextilien aller Art hergestellt, von der teuren Modellkonfektion bis zur billigen Stapelware. Die Berliner Konfektion fertigte im Verlagssystem. Der Auftraggeber gab die Arbeit in Klein- und Kleinstbetriebe oder Heimarbeit weiter. Eigene Betriebe oder Werkstätten unterhielt er nicht. Dieses System konnte flexibel auf modische Veränderungen reagieren, hatte aber auch einen hohen Grad an Ausbeutung zur Folge. 1925 arbeiteten 101.419 Personen, meist Frauen, in 60.616 Betrieben für einen Hungerlohn. Modezeitschriften wie Die Dame, Elegante Welt oder Modenspiegel zeigten die neuesten Trends. Da die Modefotografie noch in den Kinderschuhen steckte, waren die Illustrationen meist gezeichnet. Spielerisch-zarte Vorlagen namhafter Künstlerinnen und Künstler wie Gerd Hartung und Lieselotte Friedlaender spiegeln das Lebensgefühl der Zeit wider. Die Mode wandelte sich während der Weimarer Republik mehrfach. In der Nachkriegszeit wurden luxuriöse und weich fallende Kleider mit hoher Taille modern. Um 1925 war die Taille gerade, Gürtel saßen auf der Hüfte, die Röcke wurden kurz getragen, das Haar zum Bubikopf frisiert. Ende der Zwanziger Jahre gab sich die Mode wieder weiblicher. Zunächst bekamen Abend- und Tanzkleider schwingende, oft zipfelnde Röcke. Um 1930 hatte sich die Linie vollständig gewandelt. Sie wartete nun mit längeren Röcken und betonten Taillen auf. 14 Bubikopf ist Mode Der alte Zopf ist ab, die Neue Frau trägt Bubikopf, ist modern, körperbewusst, berufstätig, lebensbejahend. Sie vereint Haushalt und Beruf, ist Girl, Vamp und emanzipiert zugleich. Dieses Frauenideal wurde Mitte der Zwanziger Jahre durch Illustrierte, Film und Bühne zum Massenphänomen. Die Skulptur Die Herbe von Milli Steger steht beispielhaft für gewachsenes Selbstvertrauen und Körperbewusstsein, mit dem sich viele junge Frauen präsentierten. Bessere Bildung und größere Chancen im Arbeitsleben, aber auch gesetzliche Grundlagen wie das 1919 eingeführte Frauenwahlrecht begünstigten die Frauenemanzipation. Auf dem Dienstleistungssektor und in den Fabriken entstand auch für weniger qualifizierte Frauen ein neuer Arbeitsmarkt. Der Typus des großstädtischen, modeinteressierten, sportlichen Girls entstand. Das Girl ging abends ins Kino, Theater oder zum Tanz. Die kurzen Röcke und die locker sitzende Kleidung erlaubten freiere Schritte, aber auch den Blick auf die Beine, die in fein glänzenden Strümpfen steckten. Sie waren nun aus Kunstseide und damit für alle erschwinglich. Erotik wurde freier gelebt, Frauen nahmen sich das Recht vorehelicher Liebe, gleichgeschlechtliche Partnerschaften wurden offen gezeigt. Frauen eroberten zunehmend „männliche“ Domänen, wofür das Rauchen ein Symbol wurde. Die kurze Zeit zwischen den Weltkriegen war für eine Generation Frauen eine Zeit des Aufbruchs. Aber bereits seit Ende der Zwanziger Jahre traten tradierte Werte der Hausfrau und Mutter wieder in den Vordergrund. Die gesellschaftliche Präsenz der Frau nahm ab, der Bubikopf wurde hingegen länger und in Locken gedreht. Die im Licht Die „Goldenen Zwanziger“ sind Legende. Berlin war damals eine pulsierende Metropole mit über vier Millionen Einwohnern. Laute, schillernde Rastlosigkeit bestimmte das Lebensgefühl der drittgrößten Stadt der Welt. Nach dem Erlebnis des Krieges und der Überwindung der Inflation stürzten sich die Menschen ins Vergnügen. Die im Licht Stehenden – jene, die es sich leisten konnten – frönten einem ausschweifendem Luxus. Nach Einbruch der Dunkelheit begannen die Flanierviertel um die Gedächtniskirche und die Friedrichstraße zu glitzern. Zu den „Oberen Zehntausend“ gehörten neben den Kriegs- und Krisengewinnler, die ihren Reichtum zur Schau stellten, ebenso intellektuelle Habenichtse und gutsituierte Bürger mit Sinn für Ästhetik. Im Romanischen Café traf sich „im Licht“ der Öffentlichkeit die Kunst- und Kulturszene und zelebrierte dort ihren avantgardistischen Lebensstil. Privates und Öffentliches waren im gesellschaftlichen Umgang immer weniger voneinander getrennt. Gesellschaftsblätter gewährten Einblicke in das Zuhause der Prominenz und damit in die Bandbreite moderner Architektur und zeitgemäßen Wohnens. Zu den wichtigsten Architekten und Innenausstattern gehörte der Mitbegründer des Deutschen Werkbundes, Bruno Paul. Kunsthandwerker wie Siegmund Schütz und Theodor Bogler, aber auch der Bildhauer Alexander Archipenko popularisierten durch ihre Zusammenarbeit mit der Königlichen Porzellan-Manufaktur und der Steingutfabrik Velten-Vordamm die gute Form. 15 Neues Bauen und Radio Berlin galt nach dem Ersten Weltkrieg als die am dichtesten besiedelte Metropole ihrer Zeit. Große Teile ihrer Bevölkerung waren verarmt, es herrschte große Wohnungsnot. Mit dem 1920 erfolgten Zusammenschluss zur Einheitsgemeinde Groß-Berlin und der Überwindung der Inflation 1924 konnten Bauaufgaben in größerem Umfang wahrgenommen werden. Der engagierte Berliner Architekt und Stadtbaurat Martin Wagner verlieh in Abstimmung mit dem Oberbürgermeister Gustav Böß dem Baugeschehen nachhaltige Impulse. Das Neue Bauen wurde zur bestimmenden Struktur und Ausdrucksform unterschiedlicher Bauaufgaben, wenngleich es verschiedene Strömungen aufwies. Stadtbildprägend sind bis heute der Borsigturm von 1922, Berlins erstes Hochhaus, ein expressionistischer Stahlskelettbau, und das 1931 von Emil Fahrenkamp errichtete, eher sachliche Shell-Haus. Neben Büro-, Geschäfts- und Verkehrs- bauten hat vor allem der sozial engagierte Massenwohnungsbau Berlins Ruf als Zentrum moderner Architektur begründet. Er ist verbunden mit den Namen Walter Gropius, Bruno und Max Taut sowie Hans Scharoun. 2008 wurden sechs Siedlungen in die Unesco-Welterbeliste aufgenommen. Am 29. Oktober 1923 nahm im Vox-Haus, Potsdamer Str. 4, die Funk-Stunde Berlin den regelmäßigen Sendebetrieb auf. Der rasche Erfolg des neuen Mediums Rundfunk fand baulichen Ausdruck im 1924–1926 von Heinrich Straumer errichteten Funkturm und dem 1929–1931 entstandenen Haus des Rundfunks von Hans Poelzig. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 bedeutete die ideologische Gleichschaltung des Rundfunks. Die Protagonisten des Neuen Bauens wurden verfolgt oder gingen in die innere Emigration. Der nun vorgegebene Weg zur Welthauptstadt Germania endete für Berlin in einer Trümmerwüste. Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da Berlin – keine andere deutsche Stadt ist mit dem Mythos des Verruchten und der Zwielichtigkeit so eng verbunden wie die Hauptstadt der Weimarer Republik. Die junge Demokratie ließ bisher ungeahnte Freiheiten zu. Diese Freiheiten gingen mit sexuellen Ausschweifungen, Prostitution und Drogenexzessen einher. Eine freie Liebesmoral, weit entfernt von den einstigen bürgerlichen Werten, erfasste die Gesellschaft inmitten politischer Machtkämpfe, zwischen wirtschaftlichem Aufschwung und Niedergang. In dieser Zeit experimentierten viele Frauen und Männer, darunter Lesben, Schwule und Transvestiten, mit der Sexualität und genossen das freizügige Berliner Nachtleben. In der Folge verbreiteten sich Geschlechtskrankheiten in bedrohlichem Ausmaß. Die bereits vor 1918 begonnene Debatte über gesundheitspolitische Gegenmaßnahmen und eine Reform der Prostitution mündete 1927 im Gesetz zur Bekämpfung von Geschlechtskrankheiten. Galt Paris als Stadt der Liebe, so prägten Künstler wie Michel Fingesten, George Grosz, Christian Schad und Rudolf Schlichter Berlins Ruf als Südenbabel. Sie lebten eine freie Sexualität teilweise bis zum Exzess selbst aus, vereinten in ihren diesbezüglichen Werken soziale und erotische Aspekte. Reflektiert wurden die „Professionelle“, die „Halbwelt-Dame“, der kriegsversehrte Freier und der Lustmörder gleichermaßen. 16 Feine Gesellschaft Berlin vermochte es während der Weimarer Republik nicht, eine bürgerliche Gesellschaft hervorzubringen. Stattdessen sprach man von Kreisen: Ex-Hofkreisen, Börsenkreisen, Angestelltenkreisen, Arbeiterkreisen. Unter die „feine“, politisch überwiegend reaktionär oder gar chauvinistisch gesonnene Schicht der „Oberen Zehntausend“ mischten sich Snobs, Schieber und Spekulanten. George Grosz sezierte die Weimarer Gesellschaft, sein Hass auf die Hässlichkeit des deutschen Spießers entlud sich in provozierenden Darstellungen. Sein Mappenwerk Gott mit uns trug ihm einen Prozess wegen Beleidigung der Reichswehr ein. In der mit Zitaten aus Schillers Drama unterlegten Räuber-Mappe übertrug Grosz seine Kritik an der Soldatenkaste auf die Bourgeoisie. Einen Eindruck von der Berliner Nachkriegsgesellschaft vermittelt Max Beckmanns Mappenwerk Berliner Reise. Hier begegnen Vertreter der „feinen Gesellschaft“ als über die politischen Verhältnisse Enttäuschte oder als verzweifelt nach Zerstreuung Suchende. Fred Knabs Karikaturen für den Ulk beziehen ihren Witz aus der Konfrontation von Parvenüs mit dem Milieu, aus dem sie eigentlich stammen. Der Ulk reagierte zwar auch tagesaktuell auf politische Vorkommnisse, aber gerade die allgemein gehaltenen Spitzen reflektieren auf unterhaltsame Weise das oft sonderbare Gebaren der „feinen Gesellschaft“. Ende der Republik Während ihres ganzen Bestehens sah sich die Weimarer Republik Angriffen von rechts wie von links ausgesetzt. Ihr Untergang begann 1925 mit dem Tod des Reichspräsidenten Friedrich Ebert und der Wahl des 77-jährigen Paul von Hindenburg zu seinem Nachfolger. Der Generalfeldmarschall des Ersten Weltkrieges war für eine schleichende Auszehrung der Demokratie verantwortlich. An deren Ende ernannte er Hitler zum Reichskanzler. Am 3. Oktober 1929 starb der Reichsaußenminister Gustav Stresemann. Im Gegensatz zu Hindenburg hatte er die demokratische Reichsverfassung aus Überzeugung mitgetragen. Seine Politik war auf die Verständigung mit den Siegermächten des Ersten Weltkrieges ausgerichtet. Deren Zustimmung zum Beitritt Deutschlands zum Völkerbund konnte er in der Konferenz von Locarno 1925 erwirken. Für sein Versöhnungswerk erhielt er 1926 zusammen mit seinem französischen Amtskollegen Aristide Briand den Friedensnobelpreis. Der Tod von Albert Steinrück, Mitglied im Ensemble von Max Reinhardt, am 10. Februar 1929 markiert ebenfalls eine Zäsur. Sein Freund Heinrich George organisierte für die Familie eine Benefizaufführung. Dabei standen nahezu alle bekannten Schauspieler Berlins auf der Bühne des Schauspielhauses am Gendarmenmarkt. An Steinrück erinnerten die von Karl Hofer und Alfred Sohn-Rethel gemalten Porträts. Die Wege der Beteiligten trennten sich nur wenig später. Während viele nach der Machtübernahme Hitlers fliehen mussten, konnten andere ihre Karriere an den nationalsozialistisch ausgerichteten Bühnen fortsetzen. 17 Unter dem Hakenkreuz Mit der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 fiel der Startschuss für die reichsweite Umsetzung der nationalsozialistischen Ideologie in allen Bereichen der „Volksgemeinschaft“. Der Reichstagsbrand vom 27. Februar 1933 lieferte den Vorwand zu einer Einschränkung der Bürgerrechte. Das von Joseph Goebbels geleitete Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda war für die Lenkung der Medien und Kultur zuständig. Mit der Reichskulturkammer wurde ein administratives Instrument zur politischen Gleichschaltung geschaffen. 1937/38 wurden über 20.000 Kunstwerke als „undeutsch“ beschlagnahmt. 1937 präsentierte die Münchner Ausstellung „Entartete Kunst“ ein erstes Ergebnis der „Säuberung des Kunsttempels“. 1938 gastierte die Femeschau in Berlin. Künstler wurden durch die politischen Restriktionen in unterschiedlicher Härte getroffen. Ein verbreitetes Phänomen war der Gang in die „innere Emigration“. Etliche Künstler sahen sich aus politischen oder „rassischen“ Gründen lebensbedrohlicher Verfolgung ausgesetzt und mussten emigrieren. Otto Nagel und George Grosz reflektierten ihre durch den Nationalsozialismus in Frage gestellten Lebens- und Arbeitsbedingungen. Bereits vor 1933 hatten Künstler den Nationalsozialismus karikiert. Einen Sonderfall stellt Klaus Richter dar. Als Vorsitzender des Vereins Berliner Künstler verfolgte er offiziell eine nationalsozialistische Linie. Bei seinen Bildnissen Görings und Hitlers stellte er sich jedoch dem Wider- schein des Bösen. Es sind Psychogramme eines Größenwahnsinnigen und eines Wahnsinnigen. Magnus Zeller entwickelte ab 1938 im Geheimen ein komplexes antifaschistisches Werk. 18 Verzeichnis der Künstlerinnen und Künstler Ackermann, Max Beck, Ernst Louis Architekt Maler, Fotograf, Architekt Berlin 1887–1975 Ebingen 1908–1957 Ebingen Unterlengenhardt/Schwarzwald Amberg, Charles (eigentlich Karl Amberg) Librettist, Drehbuchautor, Liederdichter Kessenich/Bonn 1894–1946 Berlin Anto Beckmann, Max Maler, Grafiker, Bildhauer Leipzig 1884–1950 New York Bernath, I Evt. Ilona Bernáth, ungarische Malerin Lebensdaten unbekannt Klausenburg 1891–1961 Budapest Antoine, Otto Biehahn, Erich Maler und Grafiker Lebensdaten unbekannt Koblenz 1865–1951 Unteruhlingen/Bodensee Zwischen 1919 und 1955 in Berlin nachweisbar Archipenko, Alexander Birkle, Albert Bildhauer, Maler, Lithograf, Kunstgewerbler Maler, Grafiker Kiew 1887–1964 New York Berlin 1900–1986 Ostermünchen/Rosenheim Axster-Heudtlaß, Werner von (eigentlich Bloom, Otto Karl Martin Werner Heudtlaß und Maria Heudtlaß, geb. Fotograf, Bildredakteur von Axster) Berlin 1885–? Maler- und Grafikerehepaar Werner Heudtlaß 1898–1949 Maria Heudtlaß Lebensdaten unbekannt Baluschek, Hans Maler, Grafiker, Schriftsteller Breslau 1870–1935 Berlin Barlach, Ernst (Heinrich) Bildhauer, Grafiker, Schriftsteller Wedel 1870–1938 Rostock Bató, Jószef Maler, Grafiker, Illustrator, Regisseur Budapest 1888–1966 London Blossey, Hans (Wilhelm Emil) Tischler, Innenarchitekt Berlin 1905–um 1983 Berlin Böttger-Steglitz, Bruno Zeichner, Werbegrafiker Lebensdaten unbekannt Bogler, Theodor Keramiker, Benediktiner-Pater Hofgeismar 1897–1968 Maria Laach Breitsprecher, Wilhelm Karl Friedrich Schuhmachermeister Treptow an der Tollense um 1840–1914 Berlin 19 Brennert, Hans Diemenstein (vermutlich Georg Diemenstein) Beamter, Schriftsteller, Bühnen- und Gebrauchsgrafiker Drehbuchautor Kirchhain/Niederlausitz 1897–1945 KZ Berlin 1870–1942 Berlin Sachsenhausen Brüning, (Bruno) Max Dix, (Wilhelm Heinrich) Otto Grafiker, Radierer, Maler Maler, Grafiker, Zeichner Delitzsch 1887–1968 Bad Schachen/Lindau Untermhaus/Gera 1891–1969 Singen Brust, Karl Friedrich Döblin, Alfred Maler, Grafiker, Pressezeichner Schriftsteller, Psychiater Frankfurt am Main 1897–1960 München Stettin 1887–1957 Emmendingen Büttner, Erich Dörr, Elisabeth Maler Keramikerin, Grafikerin, Ordensschwester Berlin 1889–1936 Freiburg im Breisgau Bad Freienwalde 1896–1993 Herstelle b. Beverungen Burri, Werner Keramiker Dreßler, August Wilhelm Thunstetten 1898–1972 Bern Maler, Lithograf Bergesgrün (ehem. Bettelgrün)/Böhmen Byk, Suse Fotografin 1886–1970 Berlin Berlin um 1885/90–nach 1960 New York Edzard, Dietz (Dietrich Hermann) Conny (eigentlich Conrad Neubauer) Bremen 1893–1963 Paris Werbegrafiker, Pressezeichner, Karikaturist, Illustrator Berlin 1896–nach 1945 Maler Ehlers, Alfred Walter Georg Keramiker, Grafiker, Bildhauer Wechselburg/Sachsen 1885–1955 London Cremer, Fritz Bildhauer, Grafiker, Zeichner Ehrlich, Georg Arnsberg 1906–1993 Berlin Bildhauer, Maler, Grafiker Wien 1897–1966 Luzern Cürlis, Hans Kunsthistoriker, Kulturfilmregisseur, Encke, Eberhard Dokumentarfilmer, Filmproduzent Bildhauer, Medailleur Niederdorf-Straelen 1889–1982 Berlin Neu Babelsberg/Potsdam 1881–1936 Bad Nauheim Dely, Otto (auch Dely-Erdely) Gebrauchsgrafiker Wien 1884–1935 Wien Fabian, Max Maler, Grafiker Berlin 1873–1926 Berlin 20 Felixmüller, Conrad (eigentlich Conrad Felix Müller) Gibson, Percy Lebensdaten unbekannt Maler, Grafiker, Zeichner Dresden 1897–1977 Berlin Fenneker, Josef Gebrauchsgrafiker, Maler, Bühnenbildner Bocholt 1895–1956 Frankfurt am Main Gies, Ludwig Bildhauer, Medailleur, Modelleur München 1887–1966 Köln Gorn (vermutlich Lottie Gorn) Illustratorin Feuss, Irmgard Lebensdaten unbekannt Lebensdaten unbekannt Graetz, Gerd (vermutlich Gerhard Graetz) Schneidermeisterin Fingesten, Michel Kunstmaler Buk bei Graetz/Posen 1900–? Exlibriskünstler, Grafiker, Maler, Zeichner Buczkowitz/Österr.-Schlesien 1884–1943 Cerisano/Kalabrien Fratellini, François Grosz, George (eigentlich Georg Ehrenfried Groß) Maler, Grafiker, Illustrator Berlin 1893–1959 Berlin Zirkusclown Paris 1879–1951 Paris Friedlaender, Lieselotte (eigentlich Louise Großmann, Rudolf Maler, Grafiker, Illustrator Freiburg im Breisgau 1882–1941 Freiburg im Charlotte) Breisgau Gebrauchsgrafikerin, Illustratorin Grünthal, Max: siehe Mac Walten Mode- und Pressezeichnerin, Hamburg 1898–1973 Berlin Fritsch, Ernst (Paul Max) Maler Berlin 1892–1965 Berlin Frost, Martin Maler Berlin 1875–1928 Kampen/Sylt Gessner, Richard Maler, Zeichner, Grafiker Augsburg 1894–1989 Düsseldorf Grunwaldt, Paul Maler, Zeichner, Porzellanmaler Berlin 1891–1962 Weingarten Guzinski, Gertrud Keramikerin geb. nach 1907 Hänsch, Johannes Maler, Bildhauer Berlin 1875–1945 Berlin Hartung, Gerd Modezeichner, Grafiker, Illustrator Berlin 1913–2003 Berlin 21 Hasler, Bernhard Hofer, Karl Grafiker, Illustrator, Maler Maler, Grafiker, Schriftsteller Schreckendorf/Schlesien 1884–1945 Bad Karlsruhe 1878–1955 Berlin Oldeslohe Hasse, Sella (geb. Hedwig Anna Selli Schmidt) Grafikerin, Malerin Holtz, Karl Pressezeichner, Grafiker, Maler Berlin 1899–1978 Potsdam Bitterfeld 1878–1963 Berlin Haupt, Karl Hermann Maler, Grafiker, Textilgestalter Hubbuch, Karl Maler, Zeichner, Grafiker, Fotograf Karlsruhe 1891–1979 Karlsruhe Halle 1904–1983 Berlin Heckendorf, Franz Maler, Grafiker, Zeichner Hübner, Ulrich Maler, Grafiker Berlin 1872–1932 Neubabelsberg/Potsdam Berlin 1888–1962 München Heldt, Werner Maler, Grafiker, Autor Huth, Willy Robert Maler, Grafiker Erfurt 1890–1977 Amrum Berlin 1904–1954 Sant’Angelo / Ischia Herrler (vermutlich Alfred Herrler) Grafiker, Maler Potsdam 1902–? Herzig, Willy (eigentlich Wilhelm) Maler, Gebrauchsgrafiker Ilgenfritz, Heinrich Grafiker, Maler Nürnberg 1899–1969 Kleinmachnow Isenstein, (Kurt) Harald Bildhauer, Grafiker, Maler Hannover 1898–1980 Kopenhagen Dresden 1894–1978 Wien Heymann, León Grafiker, Maler Jacobi, Annot Malerin Berlin 1894–1981 München geb. in Verny (Moselle); Lebensdaten unbekannt Höch, Hannah (eigentlich Anna Therese Jaeckel, Willy Maler, Grafiker Breslau 1888–1944 Berlin Johanne) Malerin, Grafikerin Gotha 1889–1978 Berlin Hoeniger, Paul Isaak Johansson, Eric Maler, Grafiker Dresden 1896–1979 Täby/Stockholm Maler Berlin 1865–1924 Berlin 22 Kabus, Georg Richard Arthur Krain, Willibald Porträtmaler, Fotograf Maler, Pressezeichner, Grafiker Ohlau/Schlesien 1882–? Breslau 1886–1945 Dresden Kainer, Ludwig Kraus, August Gebrauchsgrafiker, Mode- und Bildhauer Kostümgestalter, Bühnenbildner, Maler Duisburg-Ruhrort 1868–1934 Berlin München 1885–1967 Paris Kamelhard, Gustav Grafiker, Illustrator Krayn, Hugo Maler Berlin 1885–1919 Berlin Lebensdaten unbekannt Kamm Küchenmeister, Heinrich J. Kaufmann, Erfinder des Ultraphons Lebensdaten unbekannt 1893–? Karsch, Joachim Kuzelowsky, R. (vermutlich Rudolf Bildhauer, Zeichner Kuzelowsky) Breslau 1897–1945 Groß Gandern Lebensdaten unbekannt Knab, Fred Laserstein, Lotte Karikaturist, Pressezeichner Malerin, Grafikerin 1886–? Preußisch-Holland/Ostpreußen 1898–1993 Kalmar/Schweden Köster, Arthur Fotograf Lehmbruck, Wilhelm Pausa/Vogtland 1890–1965 Bildhauer, Maler, Grafiker Hankensbüttel/Gifhorn Meiderich/Duisburg 1881–1919 Berlin Kolbe, Georg Leonard, Robert L. Bildhauer, Grafiker, Publizist Modezeichner, Gebrauchsgrafiker, Waldheim 1877–1947 Berlin Buchillustrator Berlin 1879–nach 1930 Koller-Fischer, Ilse Malerin Leptien, Rudolf Gelbelsee 1910–1991 Erlangen Bildhauer Kiel 1907–1977 Iggensbach Kollwitz, Käthe (geb. Schmidt) Grafikerin, Zeichnerin, Bildhauerin Lesser, Rudi Königsberg/Ostpreußen 1867–1945 Maler, Grafiker, Pressezeichner Moritzburg/Dresden Berlin 1902–1988 Berlin 23 Lex-Nerlinger, Alice (geb. Pfeffer) Miehe, Walter (Gottlieb Paul) Malerin, Grafikerin, Illustratorin Maler Berlin 1893–1975 Berlin Berlin 1883–1972 Berlin Liessner-Blomberg, Elena Missmann, Max Malerin, Grafikerin, Kunsthandwerkerin Fotograf, Bild-Chronist Moskau 1897–1978 Berlin Berlin 1874–1945 Berlin Mac Walten (eigentlich Max Grünthal) Möller, Otto Schauspieler, Fotograf Maler, Grafiker Fürstenwalde 1872–1936 Amsterdam Schmiedefeld/Thüringen 1883–1964 Berlin Mäschle, Robert Moholy-Nagy, László Schuhmachermeister Maler, Bildhauer, Bühnenbildner, Filmleiter, Neu-Ulm 1869–nach 1941 Fotograf Bácsborsód/Ungarn 1895–1946 Chicago Mammen, Jeanne (eigentlich Gertrud Johanna Louise) MOPP: siehe Oppenheimer, Max Malerin, Pressezeichnerin, Grafikerin Berlin 1890–1976 Berlin Marcus, Otto Nagel, Otto Maler Berlin 1894–1967 Berlin Historienmaler, Grafiker, Karikaturist Malchin 1863–1952 London Marquardsen, Otto Maler, Illustrator Berlin 1887–1946 NKWD Speziallager Ketschendorf (Fürstenwalde) Matejko(w), Theo (eigentlich Theodor Matejka) Pressezeichner, Illustrator, Gebrauchsgrafiker Wien 1893–1946 Vorderthiersee / Tirol Meidner, Ludwig Maler, Grafiker, Literat Bernstadt/Schlesien 1884–1966 Darmstadt Melzer, Moritz Maler, Grafiker Albendorf/Böhmen 1877–1966 Berlin Nerlinger, Oskar Maler, Grafiker, Publizist Schwann/Schwarzwald 1893–1969 Berlin Neubauer, Conrad: siehe Conny Neumann, Paul Maler, Illustrator, Grafiker Lebensdaten unbekannt Oehme, Oscar Maler Berlin 1882–1955 Renwertshausen/Meiningen Lebensstationen unbekannt Oppenheimer, Max (gen. MOPP) Maler, Grafiker, Pressezeichner Wien 1885–1954 New York 24 Oppler, Alexander Rágóczy, Joachim Bildhauer Maler, Grafiker Hannover 1869–1937 Berlin Bonn 1895–1975 Berlin Orlik, Emil Richter, Klaus Grafiker, Maler, Kunstgewerbler Maler, Grafiker, Illustrator, Schauspieler Prag 1870–1932 Berlin Berlin 1887–1947 Berlin Ortmann, Theo Richter-Berlin, Heinrich (eigentlich Heinrich C. Grafiker, Buchgestalter, Goldschmied, Richter) Designer Maler, Bühnenbildner, Theaterregisseur Bielefeld 1902–1941 Amsterdam Berlin 1884–1981 Berlin Ortmann, Wolfgang (vermutlich Wolfgang Ritz, Erich Karl Richard Ortmann) Grafiker, Illustrator Gebrauchsgrafiker Lebensdaten unbekannt vermutlich Berlin 1885–? Paeschke, Paul Maler, Grafiker Berlin 1875–1943 Berlin Pahl, Georg Fotograf Röhricht, Wolf (Wilhelm Hermann Wolfgang) Maler, Grafiker Liegnitz/Schlesien 1886–1953 München Schad, Christian Maler, Grafiker, Fotograf, Schriftsteller Miesbach/Oberbayern 1894–1982 Stuttgart 1900–1963 Paul, Bruno Architekt, Kunsthandwerker, Designer, Schaefer, Egmont (auch Egmond) Zeichner, Maler, Illustrator Niederschöneweide/Berlin 1908–2004 Berlin Zeichner Seifhennersdorf 1874–1968 Berlin Pirchan, Emil Scharff, Edwin Bildhauer Neu-Ulm 1887–1955 Hamburg Architekt, Bühnenbildner, Gebrauchsgrafiker, Maler, Schriftsteller Brünn 1884–1957 Wien Schelhasse, Heinrich F. A. Maler, Grafiker, Zeichner Lippspringe/Westfalen 1896–1977 Paderborn Pohl, Max (Paul Alex) Architekt Berlin 1877–1959 Berlin 25 Schläfke, Paul Slevogt, Max Sohn eines Fassadenreinigers aus der Maler, Grafiker, Illustrator Anklamer Str. in Berlin; als Duo Bourbonel Landshut 1868–1932 Neukastel (Schläfke als Weißclown) und Barlow (dummer August) Publikumslieblinge im Circus Busch Schlichter, Rudolf Maler, Grafiker, Schriftsteller Calw 1890–1955 München Schmidt(-Berg), Heinz Gebrauchsgrafiker, Karikaturist, Illustrator Berlin 1911–1993 Berlin Schmidt-Caroll, Erna Malerin, Grafikerin, Zeichnerin Berlin 1896–1964 München Schneider, Ernst Fotograf Lebensdaten unbekannt Schoff, Otto Maler, Grafiker, Illustrator Bremen 1884–1938 Berlin Schütz, Siegmund Porzellankünstler, Bildhauer Dessau 1906–1998 Berlin Schwerdtfeger, Wulf Konrad Modezeichner, Maler, Illustrator Wensin/Holstein 1874–1932 Wiesbaden Seidenstücker, Friedrich Fotograf, Bildhauer Unna 1882–1966 Berlin Sintenis, Renée (eigentlich Renate-Alice) Sohn-Rethel, Alfred Maler Düsseldorf 1875–1958 Tübingen Sonns, Friedrich Louis (F. L. Sonns) Gebrauchsgrafiker um 1919 in Hamburg tätig Spiro, Eugen Maler, Grafiker Breslau 1874–1972 New York Stahl, Emil Maler, Grafiker, Kunstgewerbler Nürnberg 1881–1940 Nürnberg Steger, Milly Bildhauerin Rheinberg 1881–1948 Berlin Stein, O. Fotograf Lebensdaten unbekannt Steiner, (Paul Erich) Hans Maler, Grafiker Leipzig 1885–nach 1942 Steinert, Willi Karikaturist, Zeichner, Maler Breslau 1886–1969 Berlin Steinhardt, Jakob Maler, Grafiker Zerków/Posen 1887–1968 Nahariyya/Israel Bildhauerin, Grafikerin, Malerin Glatz/Schlesien 1888–1965 Berlin 26 Stenbock-Fermor, Lenore Maria Gräfin (auch Trier, Walter Loesekann Stenbock) Pressezeichner, Maler, Karikaturist 1906–1990 Portland /Oregon Prag 1890–1951 Collingwood/Ontario Stern, Ernst Ury, Lesser Bühnenbildner, Grafiker Maler, Grafiker Bukarest 1876–1954 London Birnbaum/Posen 1861–1931 Berlin Stiller, Carl Völker, Karl Adolf Lebensdaten unbekannt Maler, Architekt, Bühnenbildner Taut, Bruno Architekt Königsberg 1880–1838 Istanbul Halle 1889–1962 Weimar Wauer, (Hermann Ernst) William Bildhauer, Maler, Regisseur, Schriftsteller Oberwiesenthal 1866–1962 Berlin Szadurska-Ehinger, Kasia von (eigentlich Margarethe Casimirowna Schadursky) Malerin, Grafikerin, Plakatgestalterin Wolff von Gudenberg, Freiherr 1890–nach 1953 Moskau 1886–1942 Berlin Teschemacher, (Karl) Erich Architekt, Maler, Grafiker Wunderwald, Gustav Maler, Bühnenbildner Köln 1882–1945 Berlin Berlin 1886–1957 vermutlich Bad Homburg Tessenow, Heinrich Architekt, Möbel-Designer, Architekturtheoretiker Rostock 1876–1950 Berlin Zeller, Magnus Maler, Grafiker Biesenrode/Mansfeld 1888–1972 Berlin Ziegler, Richard Grafiker, Maler Toller, Ernst Pforzheim 1891–1992 Pforzheim Samotschin/Posen 1893–1939 New York Zille, Heinrich Schriftsteller, Politiker, Revolutionär Maler, Grafiker, Zeichner, Fotograf Radeburg 1858–Berlin 1929 27 Veranstaltungskalender wöchentliche Führungen Ab 06.09. Ephraim-Palais | Führung Jeden Sonntag | 16 Uhr Großstadttaumel der Zwanziger Jahre September 2015 03.09. | Do | 19 Uhr Nikolaikirche / Ephraim-Palais | Eröffnungen Tanz auf dem Vulkan Das Berlin der Zwanziger Jahre im Spiegel der Künste IA – Duft Schwarzlose & Das Berliner Parfüm 06.09. | So | 14 Uhr Swingwalk über den Ku’damm | Stadtführung und Musik Reservierung per E-Mail: [email protected] Treffpunkt: Joachimsthaler Straße / Ecke Ku’damm, an der Verkehrskanzel 09.09. | Mi | 18 Uhr Märkisches Museum | Lesung und Gespräch Ehrenfried & Cohn – ein literarisches Memento für Berlins jüdische Konfektionäre 16.09. | Mi | 18 Uhr Ephraim-Palais | Kuratorenführung Tanz auf dem Vulkan – Das Berlin der Zwanziger Jahre im Spiegel der Künste 20.09. | So | 11 Uhr Ephraim-Palais und Stadtraum | Führung Von Schränkern, Ringbrüdern und Witwenbällen – Eine KrimiTour 23.09. | Mi | 19 Uhr 30.09. | Mi | 18 Uhr Ephraim-Palais | Buchvorstellung Berliner Düfte | Parfüms, Parfümeure und Parfümhäuser Ephraim-Palais | Präsentation der Grafischen Sammlung Auf Papier. Lebenslust und Anarchie 28 Oktober 2015 04.10. | So | 14 Uhr Swingwalk über den Ku’damm | Stadtführung und Musik Reservierung per E-Mail: [email protected] Treffpunkt: Joachimsthaler Straße / Ecke Ku’damm, an der Verkehrskanzel 17.10. | Sa | 14 – 18 Uhr Komische Oper | Symposium Bühne – Tanz – Vergnügungswahn Die Goldenen Zwanziger in Berlin (Moderation: Knut Elstermann, radioeins) | 19.30 Uhr Komische Oper | Kino Varieté Tartüff (1925) Zwischen Berlin und Paris | ab 22.30 Uhr Party mit DJ Stephan Wuthe Eine Kooperation mit der Komischen Oper Berlin. November 2015 04.11. | Mi | 18 Uhr Hofcafé im Märkischen Museum | Lesung und Gespräch Salon: Berlin erlesen! Tanz auf dem Vulkan 05.11. | Do | 18 Uhr Märkisches Museum | Gespräch und Musik „Hallo, du süße Klingelfee“ Ein Streifzug durch die Unterhaltungsmusik der Zwanziger Jahre 08.11. | So | 11 – 17 Uhr Märkisches Museum | Familientag Emil und die Detektive 12.11. | Do | 18 Uhr Märkisches Museum | BERLINMACHER-Salon mit Dimitri Hegemann, Mark Reeder und Volker Wieprecht (radioeins): Off-Kultur – Die Seele von Berlin? 13.11. | Fr | 16 Uhr Märkisches Museum | Forum Stadtgeschichte Demokratie in Nöten – Der Sklarek-Skandal 1929 Eine Kooperation mit der Historischen Kommission zu Berlin. 20.11. | Fr | 20 Uhr Ephraim-Palais | Hörspielnacht „Tanz auf dem Vulkan“ Eine Kooperation mit der Hörspielredaktion im rbb Kulturradio. 26.11. | Do | 18 Uhr Ephraim-Palais | Gespräch Die Wiederbelebung Berliner Dufttradition 29 Dezember 2015 09.12. | Mi | 18 Uhr 15.12. | Di | 18 Uhr Ephraim-Palais | Vortrag „Das Leben ist eine Rutschbahn …“ Albert Steinrück Ephraim-Palais | Gespräch Die Wiederbelebung Berliner Dufttradition Januar 2016 02.01. | Sa | 12 Uhr Ephraim-Palais | Führung und Gespräch Blick aus dem Guthmann’schen Arkadien auf den Asphalt der Großstadt 13.01. | Mi | 18 Uhr Ephraim-Palais | Kuratorenführung Tanz auf dem Vulkan – Das Berlin der Zwanziger Jahre im Spiegel der Künste 19.01. | Di | 18 Uhr Märkisches Museum | Vortrag Julius Freund und seine Sammlung 26.01. | Mi | 18 Uhr Märkisches Museum | Vortrag und Präsentation Der Abschied vom Schnörkel – Berliner Einrichtungsentwürfe aus den Zwanziger und Dreißiger Jahren 27.01. | Mi | 17 – 19 Uhr Ephraim-Palais | Schülersalon Salon Betti – Vegan auf dem Vulkan 31.01. | So | 10 – 18 Uhr Ephraim-Palais | Finissage Die Neue Frau Alle Infos und Buchungen über: Infoline (030) 24 002-162 oder [email protected] www.stadtmuseum.de/veranstaltungen 30 Führungen Großstadttaumel der Zwanziger Jahre Ephraim-Palais | Führung buchbar in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch Buchung unter: (030) 24 002-162, [email protected] Von Schränkern, Ringbrüdern und Witwenbällen – Eine Krimi-Tour Ephraim-Palais + Stadtraum | Führung Mit dem Krimi-Blick führt der Rundgang vergnüglich durch die Ausstellung und im Anschluss durch das historische Stadtzentrum. Dauer: 2 Stunden | Führung buchbar in Deutsch, Englisch, Italienisch Buchung unter: (030) 24 002-162, [email protected] Das Berlin der Zwanziger Jahre Stadtführungen | jeweils samstags | 15 Uhr Der Kurfürstendamm und die Bohème der Zwanziger Jahre Termine: 05.09., 03.10., 07.11., 12.12., 16.01. Babylon Berlin Termine: 12.09., 10.10., 14.11., 19.12., 23.01. Die Friedrichstraße und die Goldenen Zwanziger Jahre Termine: 26.09., 24.10., 28.11., 09.01., 30.01. Teilnahme nur nach Anmeldung. Alle Führungen sind an weiteren Terminen für Gruppen buchbar. Buchung, Information und Treffpunkt unter: (030) 86 31 35 03, [email protected] Eine Kooperation mit „Stadt-Ansichten“. Swingwalk über den Ku’damm | Stadtführung und Musik Ein Stadtspaziergang mit dem Sammler und Swingfreund Stephan Wuthe samt „Hot-Koffer“, einem historischen Koffergrammophon und den originalen Schellackplatten. Dauer: 2 Stunden, Distanz ca. 1 km zu Fuß | Buchung per E-Mail: [email protected] Schülerführungen Zwischen Wahnsinn, Glanz und Absturz – Die Zwanziger Jahre in Berlin Dauer 1 Stunde | 30,00 Euro pro Gruppe ab 20 TeilnehmerInnen wird empfohlen, eine zweite Führung zu buchen Buchung und Infos unter: (030) 24 002-162 Workshop für Schülergruppen Extrablatt (ab 6. Klasse) SchülerInnen erforschen als Redakteure die Alltagssituation in den Zwanziger Jahren. Dauer 2,5 Stunden | buchbar ab 10 Personen | 3,00 Euro p. P. | Begleitpersonen frei 31 Hörspiel-Schwerpunkt „Tanz auf dem Vulkan“ Sendungen im Kulturradio vom rbb (92,4) 25.10. | So | 14.04 Uhr „…liner Roma..“ nach Joachim Ringelnatz 30.10. | Fr | 22.04 Uhr „Das kunstseidene Mädchen“ nach dem gleichnamigen Roman von Irmgard Keun 06.11. | Fr | 22.04 Uhr „Berlin Alexanderplatz“ nach dem gleichnamigen Roman von Alfred Döblin 27.11. | Fr | 22.04 Uhr „Charlott – etwas verrückt. Ein Hochgeschwindigkeitshörspiel“ 29.11 | So | 14.04 Uhr „Spazieren in Berlin“ nach Frank Hessel nach dem gleichnamigen Roman von Wilhelm Speyer Berlin im Stummfilm Brotfabrik Berlin Eine Filmreihe in Kooperation mit dem BrotfabrikKino Berlin und freundlicher Unterstützung von ZDF/arte. 02.11. | Mo | 18 Uhr Menschen untereinander (1926) 09.11. | Mo | 18 Uhr Abwege (1928) 16.11. | Mo | 18 Uhr Asphalt (1929) 23.11. | Mo | 18 Uhr Mutter Krausens Fahrt ins Glück (1929) Karten unter: (030) 471 40 01 oder [email protected] Eintritt: 7,50 / 6,00 Euro Familiensonntage Bube – Dame – As – Berlin (ab 6 Jahre) | Ephraim-Palais Familien gestalten Spielkarten, die die spannenden Gegensätze im Berlin der Zwanziger Jahre abbilden. 11.10. | 18.10. | 01.11. | 22.11. Jeweils 11 – 14 Uhr Eintritt: 9,00 / 6,00 Euro, Materialkosten 2,50 Euro pro Kind Anmeldung über Jugend im Museum e. V. erforderlich: (030) 266 42 22 42 Eine Kooperation mit Jugend im Museum e. V. 32 Ausstellungsimpressum Tanz auf dem Vulkan Das Berlin der Zwanziger Jahre im Spiegel der Künste Ephraim-Palais | Stadtmuseum Berlin 4. September 2015 – 31. Januar 2016 Poststraße 16 | 10178 Berlin www.stadtmuseum.de Kommissarischer Direktor und Vorstand der Stiftung Stadtmuseum Berlin: Christian Mothes Ausstellungsdirektor: Dominik Bartmann Medienstationen: Die Stadt der Millionen. Ein Lebensbild Berlins, 1925 Regie: Adolf Trotz Arte/ZDF Rundfunk-Reportage über die Trauerfeier im Berliner Reichstag für den am 3. Oktober 1929 verstorbenen Reichsaußenminister Gustav Stresemann, 6. 10. 1929 Reporter: Alfred Braun Deutsches Rundfunkarchiv, Frankfurt am Main Rundfunk-Ansprachen Arbeitsgruppe und Textbeiträge: Gundula Ancke, - Gustav Böß, Das neue Berlin, 2. 7. 1926 Anne Franzkowiak, Ines Hahn, Bettina Machner, Jan Mende, im neu erbauten Haus des Rundfunks, 22. 1. 1931 Andreas Teltow, Irina Tlusteck, Renate Veigel Berliner Secession, 11. 4. 1931 Dominik Bartmann, Annette Bossmann, Marlies Ebert, Bärbel Reißmann, Heike-Katrin Remus, Angelika Ret, Redaktion: Dominik Bartmann Übersetzung: Lucinda Rennison Organisation: Heidi Börner, Annette Bossmann, Karin Dömsky, Albrecht Henkys, Brenda Spiesbach Praktikant: Tobias Hebel Ausstellungsgestaltung: Ines Wenzel Ausstellungsbau: Jan Höfig, Stefan Petri, Eckhard Ret, Lutz Simon, Abrell & van den Berg – Ausstellungsservice GbR Medientechnik: Jörg Hiecke Objektfotografie: Friedhelm Hoffmann, Michael Setzpfandt, Oliver Ziebe Technische Beratung: Barbara Fischer, Joachim Roder Konservatorische Betreuung: Karla Collmar, Christine DillFriedrich, Marina Fümel, Marianne König, Katharina Plate, Ines Quitsch Veranstaltungsprogramm: Tobias Böhm, Claudia Gemmeke, Nele Güntheroth, Jeanette Haße, Nadine Herzlieb, Jan Schad, Beate Tast-Kasper - Hans Bredow, Zur Eröffnung der ersten Abenddarbietung - Alfred Döblin, Zur Eröffnung der 64. Ausstellung der - Peter Reinhold, Krisenüberwindung durch die Bauwirtschaft (Tagung des Reichsverbandes Deutscher Bauunternehmer in der Berliner Philharmonie), 2. 7. 1931 - Fritz Höger, Beseeltes Bauen, 30. 12. 1931 - Max Liebermann, Aus meinem Leben, 13. 4. 1932 Deutsches Rundfunkarchiv, Frankfurt am Main Berlin Alexanderplatz. Die Geschichte vom Franz Biberkopf, 1931 (Ausschnitt) Regie: Phil Jutzi Drehbuch: Alfred Döblin, Hans Wilhelm Mit Heinrich George, Bernhard Minetti, Maria Bard u. a. Deutsches Filminstitut – DIF e.V., Frankfurt am Main Satz und Layout: Giraffe Werbeagentur GmbH Druck und Verarbeitung: DBM Druckhaus Berlin-Mitte GmbH Sämtliche Werke stammen aus den Sammlungen des Stadtmuseums Berlin. Die Maße sind in Zentimetern angegeben. Bei Fotografien handelt es sich um die Bildmaße, bei den übrigen Arbeiten auf Papier um die Blattmaße. Aus konservatorischen Gründen werden lichtempfindliche Objekte im Austausch gezeigt. © Autoren und Stadtmuseum Berlin VG Bild-Kunst, Bonn 2015 für: Max Ackermann, Alexander Vermittlung: Mirjam Koring, Constanze Schröder Archipenko, Max Beckmann, Albert Birkle, Fritz Cremer, Marketing: Marcus Geschke, Julia Mitrach Grosz, Werner Heldt, Hannah Höch, Karl Hofer, Arthur Presse und Öffentlichkeitsarbeit: Judith Kuhn, Anja Schulze Online-Redaktion und Social Media: Heiko Noack, Martin Schäfer Conrad Felixmüller, Ernst Fritsch, Ludwig Gies, George Köster, Georg Kolbe, Käthe Kollwitz, Lotte Laserstein, Jeanne Mammen, Otto Nagel, Joachim Rágóczy, Christian Schad, Edwin Scharff, Renée Sintenis, Eugen Spiro, William Wauer, Magnus Zeller, Richard Ziegler ISBN 978-3-939254-28-7 33
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