Kammer aktuell | Hessen | 5 DABregional 07 · 15 Auf dem Siegertreppchen Architektenwettbewerbe im Ländervergleich: Hessen im vorderen Drittel „In Hessen läuft’s ganz gut.“ Die gute Position Hessens im Ländervergleich bestätigen auch die Wettbewerbsexperten Prof. Hans-Peter Achatzi und sein Partner Uwe Dahms, die beide über langjährige Erfahrung in der Wettbewerbsorganisation und -betreuung im In- und Ausland verfügen. Früher Partner bzw. Projektleiter beim Berliner Büro phase eins, gründeten die beiden 2012 C4C | competence for competitions, Achatzi Dahms GbR und verfassten 2013 im Auftrag des Bun8 7 6 5 4 3 2 1 0 BY BW HE NRW NDS RP Wettbewerbe in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz 2010 bis 2014 pro Million Einwohner 1 Foto: C4C Foto: privat Z ugegeben, die 2013er Wettbewerbsstatistik der Bundesarchitektenkammer weist für Bayern 94 und für Baden-Württemberg 70 RPW-Wettbewerbe aus und für Hessen „nur“ 24. Doch schaut man sich die Zahlen der 13 anderen Bundesländer an, sieht man, dass Hessen auf einem guten Rang im oberen Mittelfeld rangiert. Dies wird erst recht deutlich, wenn man den Durchschnitt der Wettbewerbe der Jahre 2010 bis 2014 als Grundlage nimmt und mit den Einwohnerzahlen der Bundesländer in Beziehung setzt1. Hessen steht dann mit vier Wettbewerben pro Million Einwohner auf Platz drei des Siegertreppchens. Immerhin Bronze! Prof. Hans-Peter Achatzi, Uwe Dahms desbauministeriums und des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung die Studie „Aufwendungen bei der Vergabe von Planungsleistungen“. Gefragt, ob ihnen im Laufe der vielen Wettbewerbsbetreuungen etwas spezifisch Hessisches aufgefallen sei, antwortet Achatzi spontan: „Ja. Dass es in Hessen ganz gut läuft.“ Und sein Partner Dahms ergänzt: „Natürlich kann es immer noch besser werden, Baden-Württemberg und Bayern sind da Vorbild. Entscheidend für den Vorsprung der beiden Länder ist wohl vor allem die dort traditionell hohe Wettbewerbskultur: Im Süden vertraut man auf Wettbewerbe, im Norden misstraut man ihnen eher. In Hessen mischt sich das, aber der hohe ,Südanteil‘ sorgt für kontinuierlich gute Zahlen. Wir möchten den Auslobern gerne mehr Mut machen zu offenen Wettbewerben – die Chancen sind für alle Beteiligten groß und die Ängste unbegründet.“ Die zarte Pflanze Bau- und Wettbewerbskultur sprießt also in Hessen ganz gut; das belegen u. a. das von der AKH herausgegebene Jahrbuch „besser bauen – Architektenwettbewerbe in Hessen“ sowie die wachsende Zahl der mit unabhängigen Experten besetzten Gestaltungsbeiräte zwischen Bad Karlshafen und Neckarsteinach (inzwischen sind es sechs: in Bensheim, Darmstadt, Eschwege, Fulda, Marburg und Wiesbaden). Gregor Bäumle Bäumle, Mitglied im Landeswettbewerbsund Vergabeausschuss der AKH und als professioneller Verfahrensbetreuer viel im Süden und Südwesten unterwegs, in der z. B. in Unterfranken etablierten Förderung von Wettbewerben aus Mitteln der Städtebauförderung. Wer diese Mittel in Anspruch nehmen will, muss ein geregeltes Verfahren durchführen. Ein Argument, das viele Bürgermeister überzeugt. Die Gespräche der AKH mit dem für die Städtebauförderung zuständigen Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz weisen denn auch genau in diese Richtung! n bo Wettbewerbe fördern! Einen anderen, ganz handfesten Grund für die hohe Zahl von Wettbewerben in Baden-Württemberg und Bayern sieht Gregor Die 2014er Ausgabe des Jahrbuchs „besser b auen – Architektenwettbewerbe in Hessen“ siehe www.bak.de/berufspraxis/wettbewerbswesen/wettbewerbsstatistik (die Zahlen für 2014 liegen noch nicht für alle Bundesländer vor)
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