AUSSCHREIBUNG: Gender-Preis

Stadt Karlsruhe
Schul- und Sportamt
GENDER-PREIS IM SPORT
Für besonderes Engagement um die Gleichstellung von Mann
und Frau im Sportverein
Bewerbungsschluss ist der 24. März 2016
Wer kann sich bewerben?
Bewerbungen können BSB-Sportvereine aus dem Stadtgebiet Karlsruhe bis zum 24. März 2016 einreichen, die
die allgemeinen Voraussetzungen der Sportförderungsrichtlinien der Stadt Karlsruhe erfüllen.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Auswertung der Bewerbungen:
Eine Jury, bestehend aus Vertretern des Sportausschusses, des Sportkreises und der Sportverwaltung, sichtet
und bewertet die eingereichten Unterlagen und ermittelt den jeweiligen Preisträger.
Preis:
Der Preis ist mit 2000,- € dotiert.
Preisverleihung:
Die öffentliche Bekanntgabe der Preisträger/innen wird im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung
stattfinden. Der Termin und der Veranstaltungsort werden rechtzeitig bekannt gegeben.
Die Bewerbungen mit beigefügtem Formblatt sind zu richten an:
Schul- und Sportamt
Florian Hock
Blumenstr. 2a
76133 Karlsruhe
Tel.:
133-4165
Fax:
133-954165
E-Mail: [email protected]
Hintergrund
Gender Mainstreaming (GM) bedeutet, bei allen gesellschaftlichen Vorhaben die
unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern von vornherein
und regelmäßig bei allen Entscheidungen, Planungen und Evaluierungen zu berücksichtigen,
da es keine geschlechtsneutrale Wirklichkeit gibt.
Dies bedeutet auch, dass nicht nur Benachteiligungen von Mädchen und Frauen im Zentrum
stehen, sondern auch die Benachteiligungen von Jungen und Männern ins Blickfeld rücken.
So gilt es eben auch Benachteiligungen beider Geschlechter im Sportverein zu
erkennen und geeignete Maßnahmen dagegen zu unternehmen bzw. zu entwickeln.
Allgemeine Informationen:
Die Stadt Karlsruhe verleiht alle zwei Jahre an einen Sportverein den „Gender-Preis im Sport“
für besonderes Engagement, um die Gleichstellung von Männern und Frauen im
Sportverein.
Ziel des Preises ist es, die zahlreichen und vielfältigen Aktivitäten und Leistungen von
Mädchen und Jungen, Frauen und Männern in den unterschiedlichen Feldern des Sports
sichtbar zu machen, der Öffentlichkeit zu präsentieren und auszuzeichnen.
Dieser Preis soll Anerkennung sein für den ehrenamtlichen Einsatz und die Betreuung der
zahlreichen Kinder und Jugendlichen sowie der erwachsenen Mitglieder der Sportvereine.
Informationen zu den Bewerbungen:
Wir wollen von Ihnen wissen, wo Sie geschlechterbezogene Benachteiligungen in Ihrem
Verein/in oder Sportumfeld erkannt, welche Maßnahmen Sie mit Beginn des Jahres 2010
dagegen unternommen haben und wie Ihre Maßnahmen gewirkt haben.
Anhand dreier praxisnaher Beispiele wollen wir Ihnen verdeutlichen, wie GM aussehen kann:
1. Der Sportverein XY bietet seit längerem am Vormittag Gymnastik-, Bauch-Beine-Po- und
Stepp-Aerobic-Kurse an. Die Kurse wurden in der Vergangenheit vor allen Dingen von
jüngeren Müttern und Müttern mit Kindern im Kindergartenalter gut besucht, die zuletzt
jedoch nicht mehr kamen.
Lösungsvorschlag: Es stellt sich heraus, dass einige Mütter, nachdem ihre Kinder eingeschult
wurden bzw. einen Betreuungsplatz im Kindergarten bekommen haben, wieder in ihren Beruf
zurückgekehrt sind und die Kurse am Vormittag deshalb nicht mehr besuchen können.
Stattdessen bringen die Mütter ihre Kinder nun am Nachmittag zum Sportverein, damit
wenigsten die Kinder noch einer sportlichen Betätigung nachgehen können.
Der Verein beschließt darauf hin, parallel zu den Kindersportangeboten einen zusätzlichen
Gymnastikkurs am Nachmittag anzubieten, so dass die Mütter weiter hin ihren Sport
betreiben können.
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2. Die Mitglieder des Reitverein XY sind zu 70% weiblich. Bei den jüngeren Mitgliedern unter
18 Jahren sind sogar nur 15% der Mitglieder männlich.
Lösungsvorschlag: Der Reitverein XY organisiert einen Cowboy & Indianer-Riding-Day mit
Bogenschießen und Westernreiten um insbesondere Jungen für den Reitsport zu begeistern.
In Folge der Aktion kann der Verein 5 Jungen unter 14 Jahren als Neumitglieder gewinnen.
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3. Der Schulleiterin einer Grundschule fällt
auf, dass es in den Schulpausen, insbesondere in der großen Pause, immer häufiger zu
Auseinandersetzungen unter einigen Jungen auf dem Schulhof kommt, wovon sich auch
einige Mädchen der Schule eingeschüchtert und gestört fühlen.
Lösungsvorschlag: Die Schulleiterin erkennt, dass es den Jungen an Bewegung und
Gelegenheiten fehlt, sich auszutoben.
Sie nimmt darauf hin Kontakt mit einem ortsansässigen Sportverein auf, der in der Folge
Rauf- und Tobespiele für Jungen in den Schulpausen anbietet. Gleichzeitig wird für die
Mädchen eine überdachte Lese- und Rückzugsecke eingerichtet.
Die Angebote werden nach einer kurzen Anlaufphase von den Schülerinnen und Schülern gut
angenommen und es kommt kaum noch zu Auseinandersetzungen in den Schulpausen.
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Weitere Informationen zum Thema Gender bzw. Gender Mainstreaming finden Sie
im Internet unter:
http://www.dosb.de/de/sportentwicklung/frauen-im-sport
http://www.gender-mainstreaming.net
http://www.genderkompetenz.info