Das Magazin von Menschen im Lebenshilfe-Werk vorme r ken 25.11. Zukun konfer ftsenz Ausgabe 03/2015 Für ein weltoffenes und tolerantes Thüringen Weimar tanzt(e) Großartiges Fest der Bewegung und Begegnung 25 Jahre LHW Zukunftskonferenz „ich – Experte in eigner Sache“ empfang Willkommen itun e Z f u a t s Lu g ma c h e n ? Magazin n unserem a ie d , n e h Mensc ollen. Wir suchen itmachen w nen gern? m « n ri d n »mitte der zeich grafieren o to fo , htig. n e ib s genau ric n Sie schre u i e b ie S en Sie im Dann sind . Oder woll e g rä it e B ie uns Ihre hen? Schicken S m mitmac a te s n o ti k Reda bei oder Anruf Kurze Mail reicht: Eberhardt e tt e n n A e oder Frau w-we-ap.d lh t@ rd a 88 a.eberh 643 / 74 32 Telefon 03 Impressum Herausgeber: Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e.V. Belvederer Allee 19, 99425 Weimar Tel.: 03643 / 540 40 www.lhw-we-ap.de 2 ViSdP: Rola Zimmer Redaktion: Annette Eberhardt, Matthias Felscher, Claudia Geiken, Martina Heller, Daniel Hohoff, Heike Jordan Bilder: Axel Clemens, Sina Georgy, Hannsjörg Schumann, static.pexels, Candy Welz, Archiv Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e.V. Gestaltung: www.georgy-buechner.de Druck: Druckerei Schöpfel, Weimar Ausgabe 03/2015 Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Flüchtlinge! Herzlich willkommen! Das ist eine eigenartige Begrüßung? Doch sie beschreibt das, was gerade in Weimar los ist. Und nicht nur in Weimar. Aus vielen Ländern kommen Menschen zu uns, weil sie es in ihrer Heimat nicht mehr aushalten. Sie wollen ihr Leben retten und das ihrer Familie. Sie wollen ein Leben in Sicherheit und Freiheit, ohne Angst und ohne Not. In diesem Jahr wird unser LebenshilfeWerk 25 Jahre jung. Und auch das Deutschland wie wir es kennen, feiert seinen 25. Geburtstag. Denn am 3. Oktober 1990 haben sich beide Teile, Ost und West wieder zusammengetan. Uns geht es gut! Wir alle und auch das Lebenshilfe-Werk haben vor 25 Jahren viel Unterstützung bekommen. Besonders von unseren Partnern in Hessen. Viele Menschen in Weimar kümmern sich in diesen Wochen und Monaten um Flüchtlinge. Auch Menschen bei uns im Lebenshilfe-Werk. Sie spenden und helfen. Zum Beispiel jeden Freitag mit dem Spielkreis für die Kinder im Flüchtlingswohnheim. Ich bedanke mich bei allen, die sich bereits so toll engagieren. Ich wünsche mir, dass wir alle auf die Menschen zugehen, sie kennen lernen und ihnen die Hand reichen! Nach einem wunderbaren Sommer mit unserem wunderbaren Fest „Weimar tanzt“, das wir gemeinsam mit dem Kunstfest veranstaltet haben, schauen wir jetzt gespannt Ausgabe 03/2015 auf den November. Zum dritten Mal führen wir unsere Zukunftskonferenz unter dem Motto „ICH – Experte in eigener Sache“ durch. Menschen mit und ohne Behinderung verhandeln wichtige Fragen und Antworten rund um ein selbstbestimmtes Leben. Dies alles und noch viel mehr erfahrt Ihr, lesen Sie in der aktuellen mittendrin. Ich danke allen Autorinnen und Autoren und dem Redaktionsteam für Ihre Arbeit. Ihre und Eure Rola Zimmer Respekt Im Lebenshilfe-Werk begegnen sich Menschen mit Stärken und Schwächen – achtsam, wertschätzend und respektvoll im Miteinander. Offen in die Gesellschaft Das Lebenshilfe-Werk ist ein wichtiger Brückenbauer für eine offene und tolerante Region. (…) In diesem Sinn ist uns jeder Mensch willkommen. Auszug aus dem Selbstverständnis des Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e.V. 1 aktuelles aktuelles Für ein weltoffenes und tolerantes Thüringen rola zimme r Lebenshilfe-Werk unterstützt Flüchtlingskinder Freitags wird gespielt an ett grobe, Nach einem Hilfeaufruf des Weimarer Asylbewerberheims, KITA-Plätze anzubieten, hat die KITA „Hufeland“ spontan zwei Kinder aufgenommen. Darüber hinaus kommen seit Mitte Juni jeden Freitag Mitarbeiterinnen der Frühförderung in das Heim und bieten eine Spielgruppe für kleine und große Kinder an. Das Projekt wird mit großer Freude angenommen. Jeden Freitagvormittag biegt ein ganz besonderes Auto in die Zufahrt zum Asylbewerberheim Weimar ein. Bepackt mit immer neuen Bastel- und Spielideen für Groß und Klein werden die Mitarbeiterinnen der Frühförderung des Lebenshilfe-Werks schon 2 Frühförderung Weimar sehnsüchtig erwartet. Zu Beginn unserer Spielgruppenzeit klingelten wir noch jedes Mal an den Türen der Familien, die kleine Kinder haben und versuchten sie zum Mitmachen zu begeistern. Seit einigen Wochen aber warten die Kinder schon an den Fenstern und kommen ohne jede Aufforderung. Die Kinder fragen was wir mithaben, bestaunen den Inhalt des Kofferraumes und wollen am liebsten alles mit auf den kleinen Platz vor dem Asylbewerberheim nehmen. Hier spielen, basteln, quatschen und albern wir jeden Freitag rum. Einige Kinder kommen seit dem ersten Tag, aber auch neue Augen blicken uns jede Woche leuchtend an Ausgabe 03/2015 und wollen mitmachen. Vereinzelt schauen auch mal Eltern aus der Nähe oder Ferne zu. Den Anfang zu der Aktion machte Manuela Wenzel, Leiterin der Sozialberatung im Heim, mit ihrer Bitte im Jugendhilfeausschuss, KITA-Plätze anzubieten. Und unser Lebenshilfe-Werk reagierte. Bereits im Frühjahr hatten sich Beschäftigte und Nutzer der LHW-Einrichtungen an der Spendenaktion „Weimar hilft“ beteiligt. Für Geschäftsführerin Rola Zimmer sind solche Aktivitäten ein Herzensanliegen. „Ausgrenzung findet ständig statt. Nur im Umgang mit Schwächeren und der Bereitschaft Andersartigkeit als Gewinn und nicht als Bedrohung zu betrachten, beweist eine Gesellschaft ihre Stärke“. Das LHW ist auch Mitglied im Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus. Ausgabe 03/2015 Liebe Menschen im Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e.V., Sie wissen sicher alle, dass wir Mitglied im PARITÄTISCH EN Thüringen sind. Der PARITÄTISCH E Thüringen beteiligt sich an einem breiten Bündnis für ein weltoffenes und tolerantes Thüringen, um den Menschen Mut zu machen Gesicht gegen Intoleranz, Hass und Menschenfeindlichkeit zu zeigen. Das unterstützen wir gern, wir werden uns daran beteiligen. Wenn der genannte Aktionsplan vorliegt, informieren wir Sie darüber. Wer Flüchtlingen begegnen, sich mit ihnen austauschen oder sie beim Sprache üben unterstützen will, ist dienstags und donnerstags von 15 bis 18 Uhr ins Café International in der Thomas-MüntzerStraße 18 eingeladen. Für dieses Projekt der Flüchtlingssozialarbeit von Caritas und Diakonie sind Kuchenspenden willkommen. Kontakt: 03643 – 45 85 400 [email protected] 3 aktuelles Leserbrief serer Angebote nachhaltig verbessern.“ (HAMET = Handlungsorientierte Module zur Erfassung und Förderung beruflicher Kompetenzen.) „Gib niemals auf!“ bärbe l be h re n dt, mon i ka h e n ke l, cath le e n me i e r, si rko pröh l, ZAK Apolda Innovation im Bildungsbereich der WfbM Weimar-Tröbsdorf HAMET-Diagnostik-Zentrum eröffnet Dank Unterstützung der Sparkassenstiftung Weimar und Weimarer Land konnte am 7. September 2015 in Tröbsdorf das HAMETDiagnostik-Zentrum eröffnet werden. Damit ist es möglich, berufliche Entscheidungsprozesse noch besser unterstützen zu können. Rund 500 Menschen arbeiten an verschiedenen Orten im Lebenshilfe-Werk Weimar / Apolda e.V. In Tröbsdorf ist das neue HAMETDiagnosezentrum, neben Ausbildungs- und Arbeitsplätzen und dem Förderhaus, die dritte Einrichtung am Standort. Werkstattleiter Daniel Elste freut sich über die Innovation im Bildungsbereich: „Wir haben uns entschieden, ein wissenschaftlich fundiertes Verfahren zur Erfassung und Förderung beruflicher Kompetenzen einzuführen. Das HAMET- Testverfahren liefert uns gesicherte Erkenntnisse bei beruflichen Entscheidungsprozessen. Es dient so einer verbesserten Orientierung und Transparenz bei der beruflichen Planung von Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen. Mit der Einrichtung des HAMET-Diagnostikzentrums können wir die fachliche Qualität un4 Unter diesem Motto bot der 4. Tag der Generationen am 26. September im Mehrgenerationenhaus Apolda Alt und Jung die Möglichkeit, Vereine, Institutionen und Selbsthilfegruppen kennenzulernen, sich zu informieren und Kontakte zu knüpfen. Auch wir waren dabei. Viele Gäste interessierten sich für unseren Stand, an dem Auskünfte und Gespräche über unsere Tagesstätte und die Begegnungsstätte im ZAK Apolda angeboten wurden. Fachkundig und mit viel Enthusiasmus leiteten Frau Behrendt und Frau Meier die Besucherinnen beim Korbflechten an, die sich gerne für diese kreative Arbeit begeistern ließen. Gut gefallen haben uns die Darbietungen der Grundschüler und die Versorgung der Gäste, unter anderem auch durch die Schülerköchinnen einer Apoldaer Schule. Ausgabe 03/2015 Zurückerobertes Leben wolf stötze l , Berlin Nachtrag zur 39. Baumpflanzung von 12 Obstbäumen auf dem Ettersberg in der unmittelbaren Nähe des Obelisken: Mein Vater August Stötzel, der von 1937 bis zur Befreiung und Selbstbefreiung als Häftling in Buchenwald für eine neue Zeit gekämpft hat, würde sich freuen, heute den kleinen Obsthain am Obelisken vor der Blutstraße erleben zu können. Sein Lächeln ist mir unauslöschlich in Erinnerung geblieben. So, wie er sich im Kreise seiner Kameraden wohl gefühlt hat, fühle ich mich glücklich angesichts des wunderschönen Platzes, der der Erinnerung dient. Es ist eine Erinnerung an das zurückeroberte Leben. Ich habe für mich einen Ort gefunden, der meinem Vater gewidmet ist. Diesen Ort kann ich meinen Kindern und Enkelkindern ans Herz legen und ihre Gefühle mit meinem Wissen bereichern. Da ich in Berlin wohne, kann ich diesen Ort nicht allzu häufig aufsuchen. 3 Mal bin ich seit der Baumpflanzung im April 2015 auf Ausgabe 03/2015 dem Ettersberg gewesen. Jedes Mal war ich überrascht, entweder die Kollegen der Gartengruppe aus Apolda bei Pflegearbeiten „erwischt“ zu haben oder aber deren gute Arbeitsqualität in Augenschein genommen zu haben. Hier stimmt wirklich alles: Der Standort ist perfekt. Der Boden bietet beste Wachstumsbedingungen. Die Apfelsorte ist optimal. Die Pflege empfinde ich als persönliche Zuneigung. Das Ergebnis beeindruckt mich. Nicht nur, dass „mein“ Bäumchen gut angewachsen ist und geblüht hat, trägt es sogar jetzt schon 10 Äpfel, die auf eine Ernte hoffen lassen. Ach, wenn das Bäumchen es könnte, so würde es sich bestimmt verneigen vor all den Menschen, die die Idee der Pflanzung geboren haben und sie erfolgreich für lange Zeit bewahren. Ich wünsche mir noch viele Pflanzaktionen! 5 aktuelles aktuelles kann man ja wirklich so lassen. Es musste nichts verbessert werden. Für mich ist das erstaunlich. Denn die Kinder mussten sich an diesen beiden Tagen so konzentrieren und so viel merken!!! Es gab ja so viele komische Dinge zu entdecken: Wofür braucht man den Holzleim? Wofür sind die roten Stifte da? Natürlich war auch mein Rollstuhl ein Riesen-Thema! Wenn es nach den Kindern gegangen wäre, dann wäre ich nicht wieder vom Schulhof runter gekommen. 2 Projekttage oder: Meine Flucht aus dem Alltag matth ias fe lsch e r , Korbflechter, Mitarbeiter im Laden „LebensArt am Palais“ In der Weimarer Grundschule „Johannes Falk“ fand Anfang September eine Projektwoche zum Thema „Altes Handwerk“ statt. Laden-Mitarbeiter Matthias Felscher folgte der Einladung gern und stellte sein gelerntes Korbmacher-Handwerk am 4./5. September 2015 anschaulich vor. „Ich durfte mal wieder etwas tun, das mir immer großen Spaß gemacht hat. Das heißt, Kindern in einer Schule mein Handwerk näher zu bringen. Jeder kann sich – glaube ich – vorstellen, dass der Anfang da gar nicht so leicht ist. Denn schließlich bewege ich mich nun einmal ganz anders. Ich rede sehr leise. Da ist es erst einmal ganz gut, wenn eine Vertrauensperson dabei ist. Aber wenn die erste Frage gestellt ist, ist das Eis schnell gebrochen. Plötzlich bin ich umringt. Dabei stellt sich ganz schnell heraus, dass wenigstens zwei der Schüler ganz ernsthaft bei der Sache sind. Ich hätte das so nicht erwartet. Es war schön für mich zu bemerken, die Arbeit der Schüler an einem originalen Stuhlgeflecht 6 wurde der Kalender dann tausendfach in der Druckerei vervielfältigt. Den Zwischenschritt der Fotoarbeit leistete in diesem Sommer Daniel Hohoff. Los ging es gleich mit einer kniffligen Aufgabe: „Frau Hagen bat mich die Bilder für den Kalender zu fotografieren und ich sagte gerne zu. Im ersten Moment dachte ich noch, nichts leichter als das. Aber dann wurde es doch recht kompliziert. Ich musste mir überlegen, wie ich alle Bilder unverzerrt und ohne Spiegelung in größtmöglichem Format aufs Foto bekomme. Um die Fotos im Lot auf meine Augenhöhe zu bekommen, bastelte ich mir eine provisorische Fotowand. Aus der Ladengarderobe, einem Malerfilz, vielen Stecknadeln und ein paar Wäscheklammern entstand so mein kleines Kalender-Foto-Atelier. Dass Frau Georgy, die Grafikerin, meine Fotos gelobt und verwendet hat, macht mich stolz.“ Ein Kalender macht sich nicht von allein! dan i e l hohoff, WfbM Weimar-Tröbsdorf Seit vier Wochen ist der LHW-Jahreskalender 2016 im Laden erhältlich. Er zeigt sich in neuem Format und bringt, als PostkartenKalender, auch gleich noch einen neuen praktischen Nutzen mit. So ein Kalender macht sich nicht von allein! Das Kunstatelier Tröbsdorf lieferte die Motive. Eine Jury mühte sich bei der Auswahl. Und das war wie jedes Jahr nicht leicht. Nun mussten die Bilder fotografiert und an die Grafikerin weitergeleitet werden. Sie erstellte den Kalender auf dem Computer. Im letzten Schritt Ausgabe 02/2015 Modenschau zum Sommerfest h e i ke wi echman n, Einrichtungsleiterin Wohnstätte Egendorf 25 Jahre PARITÄTISCHER in Thüringen – 25 Jahre Einstehen für ein soziales Thüringen unter dem Leitmotto des PARITÄTISCHEN „Offen, vielfältig, tolerant“. Unter diesem Motto organisierte das Lebenshilfe-Werk Ausgabe 02/2015 Weimar/ Apolda e.V. in Zusammenarbeit mit der Gewandschneiderei Sichert aus Kranichfeld eine Modenschau für das Fest. Die bunte Truppe aus 8 Bewohnern und Bewohnerinnen der Wohnstätte Egendorf und 20 Mitwirkenden der Gewand-Schneiderei Sichert präsentierte mittelalterliche Gewänder aus allen Epochen. Neben Kostümen aus dem frühen und späten Mittelalter, der Renaissance, dem Rokoko und der Biedermeierzeit konnten die Zuschauer auch wunderschöne Kleider aus der Gründerzeit bewundern. Souverän führten die 8 Männer und Frauen aus Egendorf die verschiedensten Kleidungsstile vor und schlüpften in die Rollen aus den vergangenen Zeitaltern. Die etwa 1stündige Modenschau wurde von Martina Sichert präsentiert, die die Zuschauer mit Informationen zu den einzelnen Bildern und den Epochen versorgte. Die handgefertigten Kostüme können auch in der Gewand-Schneiderei ausgeliehen werden. 7 aktuelles aktuelles 10. Weimarer Freiwilligentag Weiße Villa rockte WeimarWillIch an n ette e be rhardt, Indianer am Schlangenfluss kari na fu h rman n, Wohnstätte Kölleda Wir waren dieses Jahr wieder dabei beim Sömmerda Rafting um den Sparkassen-Pokal. Am 5. September haben wir den KanuKanal bezwungen und hatten jede Menge Spaß. Das Thema 2015 war „Indianer am Schlangenfluss“. Ich denke mal, das haben wir gut umgesetzt. Hatten selbst gebastelte Hüte mit Federschmuck und Schlangen drauf. Wir von der Wohnstätte Kölleda sind diesmal mit einer neuen Bootsbesatzung gestartet. Der Anfang lief ziemlich gut. Dann drehten wir uns einmal in der Mitte der Strecke, um natürlich rückwärts zu fahren, denn da bekommt man doch die besten Fotos hin. Immer der Kamera entgegen. Zum Ende der Strecke ist dann doch einer von uns unfreiwillig baden gegangen. Das Wetter, 8 trotz schlechter Vorhersage, stimmte doch noch. Im Großen und Ganzen war es wieder ein gelungener Tag. Schön, dass wir wieder dabei sein durften und dass es uns möglich gemacht wurde. Tagesstätte Ahoi dan i e la ge bau e r, Tagesstätte Sömmerda Die Tagesstätte Sömmerda und das ABW starteten auch mit einem Boot namens „Tagesstätte Ahoi“ in der Mixstaffel. Es war sehr lustig auf dem Boot, aber mulmig im Bauch. Da wir immer rückwärts auf die Steine drauf gefahren sind. Jeffry, mein Freund, hatte so große Angst, dass er nicht mitgefahren ist. Wir belegten immerhin Platz 98 von 135 gestarteten Booten. Spaß hatten wir auf alle Fälle! Und der Wettergott hat es gut mit uns gemeint. Ausgabe 03/2015 Freiwilligenkoordination Sie war ein Kracher, ein inklusives Fest der Begegnung und der Lebensfreude – unsere Herbst-Disco in der Weißen Villa der EJBW. Das rockige Auftaktprojekt machte dem 10. Weimarer Freiwilligentag alle Ehre und stimmte bunt und lautstark auf ihn ein. 15 Freiwillige waren gekommen, um mitzutanzen, neue Leute kennenzulernen, sich zu engagieren. Livia-Andreea Zama z. B., eine sympathische Bauingenieurin, die sich schon in ihrem Heimatland Rumänien für Menschen mit Handicap eingesetzt hat. Bei der nächsten Disco will sie wieder mit dabei sein. Ebenso wie die flotte, junge Inhaberin der „Zwillingsnadel“ , eines Hut-Geschäfts in der Nachbarschaft unseres LebensArt-Ladens. Oder Carry Hoffmann, die unsere Jungs aus der Tiefurter Allee, die sonst eher etwas gelangweilt am Rande stehen, auf die Tanzfläche luchste und begeisterte. Sogar am Pult und beim Auflegen ging es diesmal ganz inklusiv zu, denn für die erkrankte DJane Katrin sprang Daniel Hohoff spontan und voller Begeisterung ein. Zur Freude von Ina, die sich ab und zu ins Getümmel stürzen konnte. Ausgabe 03/2015 Bewegung und angeregte Unterhaltung machen hungrig und durstig. Am Tresen sorgten wie immer Tanita, Felix und später auch Dirk für den Bionade-Ausschank. Und als gelungene Überraschung spendierte der Lebenshilfe-Ortsverein belegte Brote, die 3 allseits bekannte engagierte Damen liebevoll anrichteten. Maximilian, Christian und Andy waren mit ihrem Betreuer Rainer Schmidt am nächsten Morgen gleich wieder aktiv: Beim Herbstputz für Johannes schrubbten sie – sozusagen in Nachbarschaftshilfe – die Stühle der Kinder-und Jugendkirche. Pfarrer Sebastian Kircheis hob „seine wichtigsten Helfer“ bei der Dankeschön-Party in unserem LebensArt-Laden besonders hervor. Auch Lisa und Erik, ebenfalls in der Tiefurter Allee 2a zuhause, waren mit ihrer Betreuerin Yvonne Laue beim Herbstputz dabei. – Und nicht zu vergessen: Wie alle Jahre zuvor musizierten und sangen diesmal 8 Kolleginnen unserer LHW-Kita Hufeland am Freiwilligentag mit Bewohnern der Altenhilfe Sophienhaus … denn die Freude, die wir geben, kehrt ins eigene Herz zurück. Ein herzliches Dankeschön allen freiwillig Engagierten, auch im Namen von Ehrenamtsagentur und Bürgerstiftung Weimar! 9 aktuelles zum 25. geburtstag des lebenshilfe-werkes Wild Cats beim Puhdys-Konzert be njami n petsch, WfbM Apolda, Mitglied der Tanzgruppe Die Tanzgruppe Wild Cats der WfbM Apolda hat das Konzert der Puhdys am 4.9. 2015 in Nordhausen im Rahmen der Abschlusstour besucht. Am Freitagnachmittag fuhren wir gemeinsam mit dem Bus der Werkstatt nach Nordhausen. Vor dem Konzert kehrten wir bei MCDonalds ein und konnten uns stärken. Dann ging es zum Konzert. Die Puhdys – Dieter Maschine Birr, Peter Eingehängt Meyer, Peter Bimbo Rasym, Dieter Quaster Hertrampf und Klaus Scharfschwerdt – sind eine Musikgruppe, die schon zu DDR Zeiten erfolgreich war. Die Gruppe gibt es schon seit 45 Jahren und ist im wahrsten Sinne „Alt wie ein Baum“. Wir konnten viele alte Lieder hören, einige waren uns bekannt und viele nicht. Die Stimmung war sehr gut und es hat uns viel Freude bereitet. Es war ein tolles Erlebnis. Dieser Konzertbesuch wurde uns durch Herrn Thomas Roewer ermöglicht. Für die Spende möchte sich die Tanzgruppe Wild Cats ganz herzlich bedanken. © Candy Welz „Weimar tanzt(e)“ auf dem Theaterplatz Mittendrin und in Kooperation mit dem Kunstfest an n ette e be rhardt Tanz ist Bewegung, Tanz ist Sprache, Tanz verbindet Menschen. Ausgrenzung macht einsam. Gemeinschaft bereichert: Sein 25-jähriges Bestehen feierte unser Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e. V. deshalb mit „Weimar tanzt“ auf dem Theaterplatz, in Kooperation mit dem Kunstfest und mit finanzieller Unterstützung der „Aktion Mensch“. 10 Ausgabe 03/2015 Ausgabe 03/2015 Es war ein großartiges, ein mitreißendes Fest des Tanzes und der Begegnung, der Bewegung in doppeltem Sinne. Denn in Bewegung gerieten an diesem sonnigen Sonntag, dem 23. August, nicht allein unsere Arme und Beine durch den tollen Sound und Rhythmus von der Bühne. Auch unser Fühlen und Denken wurde kräftig bewegt, Inklusion im fröhlichen, bunten Miteinander fass 11 zum 25. geburtstag des lebenshilfe-werkes zum 25. geburtstag des lebenshilfe-werkes © Hannsjörg Schumann © Hannsjörg Schumann bar und zum berührenden, ja bereichernden Erlebnis: So sollte die Welt wohl sein, in der wir – gleichberechtigt und selbstbestimmt – leben, für die wir arbeiten. Von unserer Vorstandsvorsitzenden Rola Zimmer in einer kurzen Ansprache ausdrücklich willkommen geheißen und eingeladen auch die Menschen, die in unserer Stadt Zuflucht suchen vor Krieg und Gewalt. Tausende feierten begeistert mit – egal ob groß oder klein, dick oder dünn, klug oder nur schön, mit Behinderung oder ohne, LHW-Mitstreiter, Angestellte, Mitarbeiter, Klienten, Kinder, Eltern und Angehörige, Weimarer, Gäste und Mitmenschen auf der Flucht … Und für jeden war musikalisch etwas dabei: ob Hip-Hop, Rap oder Break12 dance, Afrobeat, Ruhrpott-Balkan, Discofox oder Tango. Über 100 Künstler wechselten sich auf der Bühne vor dem DNT beim atemberaubenden Spektakel ab. Im Gedränge davor führte die faszinierende ClownsGruppe CompoStellas das Publikum mit poesievollen, lustigen Aktionen durchs Programm. Nach bunten Luftballon-Späßen und einer zünftigen Polonaise über den Theaterplatz lud der Weimarer Drumcircle um Prof. Bernd Nentwig zum Mitmachen ein. In Erstaunen versetzte das gelungene Bühnenprogramm gleich zu Beginn mit „Zwischenträumen“, einem inklusiven Tanztheaterprojekt vom Bewegungsraum Weimar. Dem beeindruckenden Auftritt war ein einwöchiger Workshop vorausgegangen, bei Ausgabe 03/2015 dem die 20 jungen Leute mit und ohne Handicap gemeinsam lernten, ihre Träume, Wünsche und Gefühle in Bewegungen auszudrücken, im Tanz zu wachsen, Selbstvertrauen und Freude zu gewinnen. „Ich mach das mit Links“ und „Steh wieder auf“ – die Texte des Berliner Rappers GRAFFIDI treffen, bringen es auf den Punkt, sprechen aus, was Sache ist. Nach dem groovigen Hip-Hop-Feuerwerk forderte das Publikum lautstark Zugaben. Wer beim Ruhrpott-Balkan der „Paschulkes“ nicht wenigstens zu zappeln begann, dem ist wohl nicht mehr zu helfen. Mit diesem mitreißenden Stilmix aus bekannten Pop-Songs und typisch energiegeladenen Balkan-Rhythmen gelang dem Dortmunder Ausgabe 03/2015 Tanzorchester ein überzeugender inklusiver Höhepunkt. Eine der bekanntesten deutschen TangoBands, das „Cuarteto Rotterdam“ lockte bis in den späten Abend hinein Pärchen auf die Tanzfläche vor dem Theatercafé. Dank, Respekt und Anerkennung gebührt „Stage-Ministerin“ Simone Hagen für diese organisatorische Höchstleistung. Nun hat uns alle der Alltag längst wieder. – Vielleicht bringen die tollen Fotos von unserem großartigen Fest auch Ihnen/Euch Bewegung und Freude ein stückweit zurück. Und dann spüren wir wieder, wofür es sich lohnt … 13 zum 25. geburtstag des lebenshilfe-werkes zum 25. geburtstag des lebenshilfe-werkes Und Weimar tanzte. Und wie! an n ett hausdörfe r, a. schmäh li ng ZAK Landkreis Weimarer Land Am 23. 08. feierten wir das Jubiläum des LHW. Das Fest stand unter dem Motto „Weimar tanzt“. Und Weimar tanzte. Und wie! Es war eine großartige Riesenfete. An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an die Organisatoren und alle fleißigen Helfer. Ihr wart super! Wenn mich jemand fragen würde, was hat dir am besten gefallen, wüsste ich gar keine Antwort. Alle Künstler waren einfach großartig. Es war der beste Event in diesem Jahr! Also, nochmal danke an alle! In diesem Sinne: Auf die nächsten 25 Jahre! Horizont-Erweiterung durch GRAFFIDI matth ias fe lsch e r, Hoffentlich gelingt es mir einige Gedanken los zu werden über eine Musikrichtung, der ich bisher eher ablehnend gegenüber stand. Ich rede hier von Rap. Ja, mich hat leider dieser sogenannte Gangsterrap zu stark beeinflusst. Aber Gott sei Dank, es geht auch anders. Womit ich dann beim Kunstfest 2015 gelandet bin. Für uns Alle ein ganz besonderes Fest. In diesem Jahr ist unser LebenshilfeWerk 25 Jahre alt geworden. Und wir waren mit Weimar tanzt dabei. Sozusagen mittendrin! Nun, mich hat ein Auftritt besonders interessiert. Der Auftritt eines für mich ganz besonderen Menschen. Ich rede vom Rapper GRAFFIDI, der im Rollstuhl sitzt. Wenn ich darüber nachdenke, kommt mir in den Sinn, dass ich mit 16 Jahren auch mal Gitarre spielen wollte. Ich wollte auch mal Texte schreiben. Um zu zeigen, was mich wirklich be14 Schiff der Träume Laden LebensArt am Palais wegt. Ein Wunsch, den ich nie geäußert hätte. Allein wegen meiner eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten hätte ich mich das nie getraut. Für mich war es interessant zu sehen, wie GRAFFIDI dieses Problem löst. Denn Rap hat für mich viel mit Bewegung zu tun. Seine Texte haben mich natürlich stark berührt, zum Beispiel Ich mach das mit Links. Der Text sagt mir: Eine sogenannte Behinderung darf man nicht so ernst nehmen. Behindert wird man von außen. Es gibt eben doch noch eine zweite Norm! Es ist schön, dass man das heute offen aussprechen, ja einfach mal heraus schreien darf. Das befreit. Darüber hätte ich mich gern mit GRAFFIDI ausgetauscht. Doch leider bin ich nicht zu ihm vorgedrungen, am 23. August auf dem Theaterplatz … Ausgabe 03/2015 Tanzworkshop mit Bewegungsraum Weimar si lvia roth , Tanz- und Musiktherapeutin Was für eine schöne Idee, ein Fest zu feiern und einfach alle Menschen einzuladen, um miteinander zu tanzen! Mein Herz schlug höher, als mir Simone Hagen, die tollste Organisatorin für ein berauschendes Fest, davon erzählte. Vor Augen und im Sinn hatten wir, wie gerne, ausgelassen, hemmungslos und voller Kreativität sich all die Menschen bewegen. Schon seit vielen Jahren lassen sie zu unterschiedlichsten Anlässen in den Werkstätten ihre Zirkus-, Theater- und Tanzlust aufleben. Genau diese Menschen sollten das Fest eröffnen! Und sie sollten Gelegenheit bekommen, anderen Tänzern aus Weimar zu begegnen! Sehr schnell war eine Gruppe von Ausgabe 03/2015 über 20 Tänzern und Tänzerinnen aus den Werkstätten Kromsdorf und Tröbsdorf beisammen. Steuern sollte unser „Schiff der Träume“ Anja Bettenhäuser, die mit ihrer wunderbaren Art Tanz zu vermitteln ganz 15 vorgestellt zum 25. geburtstag des lebenshilfe-werkes schnell die Herzen der Gruppe erreichte. Eine Woche zwischen den Träumen, umrahmt von gemeinsamen Ritualen, Musik die gut gewählt, alle Fassetten des Träumens umfasste, ein sich Begegnen im Tanz, Berührungen, Überwinden von Ängsten, Staunen über sich selbst und die anderen, Tränen der Rührung und des Lachens. Am Ende stand die Aufführung vor Hunderten von Menschen, in der sich alle zeigten, genau wie sie sind: voller Gefühl und als Gruppe, die miteinander und aneinander gewachsen ist. Ein riesiges Dankeschön an alle, die dieses Projekt unterstützt haben! Einmaliger LebensArt-DrumCircle-Groove an n ette e be rhardt Mit ihrer Einladung zum DrumCircle-Workshop knüpften Prof. Bernd Nentwig und das Laden-Team an den mitreißenden Auftritt des DrumCircle Weimar am 23. August auf dem Theaterplatz an. Dem Ruf „Trommeln Sie mit!“ folgten am 28. September etwa 15 Klienten, Mitarbeiter und Beschäftigte des LHW. Und sie erlebten im Laden live den Mitbegründer des DrumCircle-Formats, den Amerikaner Arthur Hull. Gemeinsam mit etwa 30 professionellen Kollegen entwickelten sie einmalig und unwiederholbar ihren DrumCircle-Groove. In einem DrumCircle gibt es kein Publikum, sondern nur aktive Mitspieler, völlig unabhängig von Alter, Kultur oder sozialer Herkunft. Hier ist jeder eingeladen – und manche Passanten machten kurzentschlossen mit – , auf direktem Weg die Welt der Musik und des Rhythmus zu entdecken. Alle können mitmachen, gleich ob Anfänger oder Profi, Mensch mit Handicap oder Manager. Innerhalb kurzer Zeit entsteht ein beeindruckendes PercussionEnsemble – für alle ein befreiendes MusikErlebnis mit ungeahntem Potential und natürlich jeder Menge Spaß. Claudia Klein Mitarbeiterin WfbM WeimarTröbsdorf Mein Name ist Claudia Klein. Ich bin seit kurzem wieder in der Werkstatt. Erst war ich im Bereich Hill-Rom, da habe ich Betten und Matratzen gesäubert. Danach bin ich in die Küche gekommen. Da kann man noch was lernen. Jetzt war ich auch mal in zwei anderen Bereichen, wo ich Zuarbeiten gemacht habe, wie z. B. Duftflamme, Zeitschriften (Hello Kitty), aber auch Zahlenrollen für Wasseruhren. Für die Firma Schwinn habe ich Schrankgriffe eingepackt. Eine gute Reinigung haben wir auch, diese putzt das ganze Haus. – So jetzt hab ich ein wenig aus meinem Alltag in der Lebenshilfe–Werkstatt in Tröbsdorf erzählt. Jana Peuker Mitarbeiterin der WfbM Kromsdorf und der Kita Rappelkiste Werdegang Hallo, mein Name ist Jana Peuker. Ich bin 31 Jahre alt. Mit meiner Familie und meinen zwei Katzen lebe ich in Weimar/Schöndorf. Von 1992 an besuchte ich eine Schule in Arnstadt. Nach der Schulzeit erlernte ich den Beruf der Hauswirtschaftlerin mit einem erfolgreichen Abschluss im Jahr 2008. Arbeit in der WfbM Kromsdorf Im Frühjahr 2009 begann meine Zeit im Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda. Nach dem dreimonatigen Eingangsverfahren ab16 Ausgabe 03/2015 Ausgabe 03/2015 solvierte ich den Berufsbildungsbereich mit dem Ergebnis, dass ich ab Sommer 2011 in den Arbeitsbereich der Werkstatt wechseln konnte. Seitdem arbeitete ich in einer Gruppe der allgemeinen Montage unter der Leitung von Herrn Sundhaus. Die Mitglieder dieser Gruppe haben mich sehr gut aufgenommen. So kam es, dass ich noch im Jahre 2011 zum Gruppensprecher gewählt wurde. Diese Aufgabe ist bis jetzt ein Bestandteil meiner Arbeit. Trotzdem mir die Arbeit in der Gruppe großen Spaß machte, wuchs in mir der Wunsch, noch etwas anderes auszuprobieren. Da mich die Arbeit mit Kindern sehr interessierte, fragte ich in der Werkstatt nach, ob es für mich die Möglichkeit gibt, Praktika in verschiedenen Kitas zu machen. Insgesamt war ich in drei Kitas in Weimar tätig. Nachdem ich mir immer eine gute Beurteilung erarbeitet hatte, versuchten wir d.h. Frau Weihrauch, Herr Lepp, Herr Sundhaus, Herr Bauer und ich eine langfristige Lösung für mich zu finden. Mein Problem war, dass ich die WfbM nicht ganz verlassen wollte. Nach guten Verhandlungen mit der Kita konnte für mich eine tolle Variante gefunden werden: Ich bin von Dienstag bis Donnerstag von 8:00 bis 12:30 Uhr in der Kita und den Rest des Tages und der Woche bin ich in der Werkstatt bei meiner Gruppe. Die Kita Rappelkiste liegt ca. 300 m von der WfbM entfernt, so dass ich den Weg zu Fuß laufen kann. Meine Kollegen und die Kinder der Kita schätzen meine Arbeit sehr und ich fühle mich sehr wohl und gut integriert. Hobbys Puzzeln, Perlentiere basteln, Kino und natürlich meine Katzen verwöhnen. 17 kunst & kultur vorgestellt Ingo Eichhorn auf dem Weg zum Alltagsbegleiter th e resa bau e r , Gruppenleiterin Förderbereich Egendorf Ingo Eichhorn äußerte vor einiger Zeit den Wunsch nach einem Praktikum, wo er Menschen Unterstützung geben kann. Er möchte abwechslungsreich tätig sein und nicht den ganzen Tag sitzen, wie in einer Montageoder Gewürzgruppe. Unter diesen Voraussetzungen starteten wir als Werkstatt Egendorf intern den Versuch, einen etwas anderen Arbeitsplatz für Ingo Eichhorn (Foto Bildmitte) einzurichten. Am 07.04.2015 begann Ingo Eichhorns Praktikum im Förderbereich unter Leitung von Frau Bauer und Herrn Müller. Die Aufgaben setzten sich zusammen aus Assistenztätigkeiten in der Fördergruppe und hauswirtschaftlichen Tätigkeiten. Weiterhin arbeitete er für eine Stunde in der Montagegruppe oder half bei der Gewürzverpackung. Seine Aufgaben umfassten u.a. Mithilfe beim Alltags-, Einkaufs-, Koch- und Backtraining. Er war unterstützend tätig beim Transfer zu den Mahlzeiten, Spaziergängen mit der Gruppe und einzelnen Klienten des Förderbereiches. Er half bei den Mahlzeiten, in dem er den Tisch deckte und Speisen zerkleinerte. Ingo Eichhorn führte auch in der Zusammenarbeit mit dem Gruppenleiter Einzelförderung durch, z.B. Übungen zu Farblehre und Zahlenverständnis. Künftig sollen Ingo Eichhorn und andere Mitarbeiter unserer Werkstätten zum „Alltagsbegleiter“ ausgebildet werden. Das in der Werkstatt Kromsdorf entstandene Konzept umfasst theoretische Ausbildungsinhalte im hauswirtschaftlichen, sozialen und pflegerischen Bereich sowie Praktika und die Vermittlung auf geeignete Außenarbeits18 plätze z.B. im Bereich Altenpflege. Interview Ingo Eichhorn Wie gefällt Ihnen der neue Arbeitsplatz? „Ich arbeite gerne im Förderbereich. Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich. Ich bin viel zu Fuß unterwegs, erledige aber auch Tätigkeiten wie Einzelförderung im Sitzen, deshalb habe ich auch keine Rückenschmerzen mehr.“ Worin sehen Sie einen Unterschied zu der vorhergehenden Tätigkeit und der jetzigen Arbeit? „Die Atmosphäre ist wesentlich ruhiger und ich verspüre keinen Leistungsdruck mehr.“ Was bereitet Ihnen besonders Freude? „Ich kann anderen helfen und mein Wissen weitergeben.“ Wo sehen Sie sich in der Zukunft? „Mein Wunsch ist ein Praktikum in einem Altenheim. Ein Anfang ist gemacht mit dem Praktikum in der Fördergruppe und entspricht derzeit meinen Erwartungen.“ Ausgabe 03/2015 Einzigartige Glücksbringer marti na h e lle r , Kunstatelier WfbM Weimar-Tröbsdorf Seit einigen Wochen sind Künstler des Ateliers mit der Verwandlung von kleinen Glücksbringern, weißen Porzellanelefanten, beschäftigt. Jeder einzelne erhält ein neues farbiges Kleid. So wird er zu einem einzigartigen Objekt, ganz individuell gestaltet. Anfang Juli bekam das Kunstatelier lieben Besuch aus dem Hotel Elephant, das u.a. als einziges Hotel in Weimar – aufgrund seines Namenspatrons – Gästen kleine Elefanten anbietet. Ausgabe 03/2015 Unsere Besucher – der Hoteldirektor Kay Oliver Heller, die Pressesprecherin Andrea Dietrich und die Empfangsmitarbeiterin Katja Gattung – griffen gleich zu Pinseln und Farben. Jeder brachte seine eigene Fantasie zum Ausdruck und so entstanden sehr individuell gestaltete Elefanten, die nun zu Glücksbringern auserwählt sind. Das Kunstatelier freut sich auf weitere so begeisterungsfähige Besucher! 19 kunst & kultur kunst & kultur Musikprojekt 2015 der Lebenshilfe Waldeck-Frankenberg und beim 50jährigen Jubiläum des LebenshilfeLandesverbandes in Magdeburg statt. Vom 6. bis 11. Oktober 2015 präsentierte die Gruppe ihr Theaterstück „Grenzgänger“ beim Theaterfestival in Kamienna Gora in Polen. Berührende Geschichten im Zirkuszelt michae l hu be rt , Wohnstätte Apolda Eine Woche lang haben Musik- und Theaterbegeisterte des Lebenshilfe-Werks Weimar/ Apolda e. V. geprobt und gespielt. Das Ergebnis wurde am Freitag, dem 25. September 2015, im Tasifan-Zelt in Weimar in einer halbstündigen Aufführung den zahlreich erschienenen Besucherinnen und Besuchern mit großem Erfolg präsentiert. Projektleiter Christian Beyer berichtet: „Seit einigen Jahren ist es Tradition, dass Bewohner und Besucher der Wohn- und Tagesstätte in Apolda für eine Woche verreisen, um gemeinsam mit zwei Musikern und Musiktherapeuten Musik und Stand-Up-Theater zu machen.“ Das Projekt wurde auch in diesem Jahr von der Stiftung Lebenshilfe Weimar/Apolda finanziell unterstützt. Heike Jordan (Mitorganisatorin) beschreibt Ansporn und Ziel: „Es geht nicht um die hohe Kunst. Die Workshop-Teilnehmer sind zum Teil sehr schwer seelisch beeinträchtigt. In den Interaktionen im Rahmen des Workshops leisten sie Beeindruckendes, überwinden persönliche Handicaps und werden bewusster und selbstbewusster. Darum geht es.“ 20 In diesem Jahr war eine zehnköpfige Gruppe zum zweiten Mal in Friedrichsrode. Silvia Roth (Tanz- und Musiktherapeutin) und Friedemann Ziepert (Musiker) arbeiten mit körpersprachlichen und musikalischen Improvisationen. Beiden ist wichtig, dass sich Menschen im Miteinander-Tun begegnen, sich annehmen und angenommen fühlen. Ihnen gelingt es, Fähigkeiten und Stimmungen der Teilnehmer aufzunehmen und kleine berührende Geschichten zu erzählen. Oder es wird aus wenigen Tönen, die die Teilnehmer auf den Instrumenten spielen, ein musikalisches Orchester aufgebaut. Eine Voraufführung konnten wir schon vor den Kunsthof-Mitarbeitern und Besuchern des Dorfes zeigen. Der krönende Abschluss des Projektes war eine Woche später in Weimar. Die anschließende Feier wurde wieder von Mandy Weber und ihrem Koch-Team der TS Apolda mit einem „5-Sterne“-Catering ausgerichtet. Dankeschön! Ausgabe 03/2015 Mit Naturgeistern mittendrin 13. Kirchbergfest in Weiden marti na h e lle r , Leiterin Kunstatelier „Grenzgänger“ auf Burg Hesenstein h e i ke wi echman n , Einrichtungsleiterin Wohnstätte Egendorf Auf Einladung der Lebenshilfe Waldeck-Frankenberg trafen sich 18 Personen mit Handicap und ihre Begleiter aus den Einrichtungen des Lebenshilfe-Werks Weimar/ Apolda e.V., aus Korbach und dem polnischen Szaroczin vom 7. bis 12. September 2015 in Hessen. Der Theaterworkshop fand in diesem Jahr auf der Burg Hesenstein statt. Sonja Schmitt-Zenker leitete den Workshop. Die Teilnehmer beschäftigten sich mit dem Thema „Grenzen“. Eigene Erfahrungen wurden eingebracht. Durch verschiedene spielerische Übungen konnten Grenzen erlebbar gemacht werden. Die Themen Ausgrenzung, Annäherung, Grenzüberschreitung, Inklusion, Bildung, Grenzerfahrung wurden bearbeitet und in Szenen gespielt. Eine Tanzpädagogin brachte mit Hip Hop in Bewegung und erarbeitete eine Choreografie zum Thema Grenzen. Die sprachlichen Grenzen konnten leicht überwunden werden, denn Krystyna Wieczorek übersetzte für die polnisch-deutsche Gruppe. Aufführungen des Tanz- und Bewegungstheaters fanden beim 40jährigen Jubiläum Ausgabe 03/2015 Im idyllisch gelegenen Dörfchen Weiden, nicht weit entfernt von Weimar, fand am 22. August das 13. Kirchbergfest statt. Gezeigt wurden Arbeiten des Malers Andreas Bauer aus Thüringen und der Künstlerin Karin Nedela aus Hessen. Außerdem waren im Kirchraum Götter und Helden zu Gast, die von Schülern aus den Buttelstedter Schulen unter der Leitung von Sabine Lauer gefertigt wurden. Mit unseren Naturgeistern aus dem Kunstatelier Tröbsdorf, u.a. von Ines Jansche (Foto), Susann Henschel und Marko Seifert gestaltet, bekam der Kirchberg außergewöhnlichen Besuch. Mit fantasiereichem Kopfschmuck aus Naturmaterialien und in leuchtenden Farben bemalt, erfreuten sie die Besucher. 21 kinder & jugendliche kinder & jugendliche Unser besonderer Dank gilt in diesem Jahr den vielen Eltern, die altes Kinderspielzeug für eine kleine, feine Ausstellung zusammengetragen hatten! So konnte man Omas alte Puppenstube bewundern, Puppenwagen, Puppen, Legestäbchen und Holzsteckbretter aus der Kinderkrippe „Hufeland“ der 80-iger Jahre und unzählige Kinderbücher, deren Wert bis heute unübertroffen ist. Die rege Beteiligung und das schöne Wetter ließen unser Fest zu einem tollen Erlebnis für Klein und Groß werden! Schneewittchen und die 8 Zwerge simon e noch , Einrichtungsleiterin Wohnstätte für Kinder und Jugendliche Zum 60. Geburtstag Gummitwist und Hüpfe-Kästchen gabi zi rke l , stellvertretende Leiterin Kita „Hufeland“ Gut erholt aus dem Urlaub zurück, war unser Fest auch wieder Auftakt für ein neues Kindergartenjahr. Wir freuten uns besonders, viele neue Kinder und Eltern, aber auch unsere frisch gebackenen Schulkinder noch einmal begrüßen zu können. In diesem Jahr stand unser frohes Miteinander unter dem Motto: „Mal spielen wie Oma und Opa“. Anlass zu diesem Thema war ein Jubiläum: Unser Haus wird dieses Jahr 60 Jahre alt. Erbaut wurde es 1955 als Kinderkrippe. Zum Auftakt präsentierten die Erzieherinnen und Erzieher in alter Tracht die guten alten Kreisspiele, wie z.B. „Hänschen 22 klein“, „Häschen in der Grube“ oder „Schwesterlein, komm tanz mit mir“. An verschiedenen Stationen konnten Kinder und Angehörige dann Puppenwäsche waschen, traditionell basteln oder alte Kinderspiele wie Hüpfe-Kästchen oder Gummitwist spielen. Es gab Holzroller-Wettrennen und wer wollte, konnte sich traditionell frisieren lassen. Für den Hunger gab es Kartoffelpuffer, gesponsert von der Firma „ABLIG“ Heichelheim, und von den Kindern selbst gekochtes Apfelmus. Kaffee und Kuchen sorgten für Gemütlichkeit und so manches nette Gespräch. Ausgabe 03/2015 Mit finanzieller Unterstützung von „Aktion Mensch“ hatte die Wohnstätte für Kinder und Jugendliche in der Tiefurter Allee am 5. September zum inklusiven Mitmach-Theater eingeladen. Das Theater am Palais aus Erfurt gastierte mit dem Stück „Schneewittchen“. Den Schauspielern gelang es dabei auf originelle Art und Weise alle Kinder, die sich gern als Akteure beteiligen wollten, in das Märchen zu integrieren. Jeder bekam seine gewünschte Rolle. So wurden zum Beispiel aus 7 Zwergen mal eben 8, was vor allem den Zuschauern gefiel, die sich vor Lachen kaum halten konnten. Ausgabe 03/2015 Versüßter Abschied anja marhold , Kita „Ernst-Thälmann“ Apolda Zuckertüten sind groß und schwer, bunt und gefüllt, mit Schleife und Band, lang und spitz, einfach schön und sooo toll… Sie hingen in allen möglichen Formen, Größen und Farben in der Einrichtung, am Baum oder in den Gruppenräumen. Aus der Kita „ErnstThälmann“ sind in diesem Jahr 34 Kinder in die Schule gekommen. Manche in Apolda, andere in den Schulen der Umgebung. Neue Freunde werden sich finden und viele neue Eindrücke und tolle Erlebnisse werden auf die „kleinen“ Großen zukommen. Wie jedes Jahr feierten wir ein zünftiges Zuckertütenfest im Garten, mit Theaterstück und Kaffeetafel für unsere Schulanfänger. Zum Abschiedsschmerz gesellen sich Freude und Stolz, denn ein stückweit haben wir sie begleitet, mit ihnen gelacht, geweint und gespielt und dabei zu dem gemacht, was sie jetzt sind: nämlich fröhliche, aufgeweckte und selbstständige Kinder. Wir wünschen alles Gute! 23 kinder & jugendliche kinder & jugendliche Hurra, ich bin ein Schulkind! alexan dra porges , Schulleiterin Freie Ganztagsgrundschule „Anna Amalia“ Die Bauhausmeister clau dia ge i ke n Ein tolles kreatives Freizeitangebot gab es in diesen Sommerferien in der LandenbergerSchule in Weimar. Vom 10. bis 14. August haben Kinder und Jugendliche mit oder ohne Behinderung gemeinsam wunderbare Sachen zum Thema „Bauhaus“ gewerkelt, gemalt, gebastelt, gestempelt, geklebt und vieles mehr. Frau Budenz vom Buchkinder e.V. leitete in ihrer aufgeschlossenen und kompetenten Art die Kinder an, gab Ideen, erklärte und ließ „Die Bauhausmeister“ zu einem vollen Erfolg werden. Dank einer großzügigen finanziellen Unterstützung unserer Lebenshilfe-Stiftung Weimar-Apolda war es möglich, dass auch schwerstbehinderte Kinder und Jugendliche, die eine 1:1 Betreuung benötigen, an diesem Projekt teilnehmen konnten. Diese Kinder hatten also immer jemanden vom Familien Entlastenden Dienst unseres LebenshilfeWerks an ihrer Seite. Das LandenbergerFörderzentrum stellte uns freundlicherweise das Foyer und Pflegeräume zur Verfügung. Gemeinsam mit dem Förderverein der Lan24 denberger-Schule hat unser Lebenshilfe Ortsverein Weimar e. V. dieses Angebot organisiert. Ein Ferienprojekt, in dem der inklusive Gedanke von Anfang an zum Tragen kam. Wir danken hier ausdrücklich allen, die uns bei diesem Projekt unterstützt haben. Bei Fragen oder Interesse an ähnlichen Veranstaltungen: [email protected] Ein wichtiger Tag im Leben eines jeden Schulkindes und seiner Eltern ist der Tag der Schuleinführung. Am 22. August 2015 war es wieder soweit. Auf unserem Schulhof sowie im Saal des benachbarten Seebachstiftes durften wir 21 neue Schulkinder sowie deren Eltern, Verwandte und Freunde begrüßen. Einige Schülerinnen und Schüler der jetzt 2. bis 4. Klasse hatten als Programm die Vogelhochzeit vorbereitet. Zwei Schüler der 2. Klasse übernahmen die Rolle der Erzähler und zeigten, was sie bereits im ersten Schuljahr im Lesen gelernt hatten. Eine große Überraschung (ein Raunen ging durchs Publikum) stellte das Schlüpfen der Vogelküken aus ihren Eiern dar. Nach der Aufnahme in die Stammgruppen durch die Stammgruppenleiterinnen konnten auf dem Schulhof am Zuckertütenbaum die tollen Zuckertüten bewundert werden. Nun erhielten alle ABC-Schützen ihre Zuckertüte. Auch kleine Geschwisterzuckertüten waren unter dem Baum zu finden. Puppen-Werkstatt jessica machts In den Sommerferien 2015 habe ich zwei Tage am Bauhaus-Projekt teilgenommen. Bei Frau Budenz haben wir Handpuppen gebastelt. Wir haben den Kopf aus Bauschaum gemacht. Wir haben ihn zurechtgeschnitten und angemalt. Dann haben wir aus Stoffresten Kleider genäht. Die Puppen sahen toll aus. – Es war gut und spaßig. Ausgabe 03/2015 Ausgabe 03/2015 25 kinder & jugendliche kinder & jugendliche Bündnis für inklusive Bildung brit ze itn e r , Vorsitzende des Vereins Integrative Schule Weimar Der Verein Integrative Schule Weimar wurde im Juli 2009 als Elternverein gegründet. Eltern der Kita „Hufeland“, Pädagogen und Interessierte verband ein gemeinsames Ziel: Die Weiterführung des integrativen KitaKonzeptes an einer Grundschule in Weimar. Unser Verein hatte von Anfang an im Lebens hilfe-Werk Weimar/Apolda e. V. einen starken und kompetenten Partner. Deshalb konnte schon 2010 die Freie Ganztagsgrundschule Anna Amalia eröffnet werden. Dort lernen heute fast 60 Schüler mit und ohne besondere Bedürfnisse gemeinsam erfolgreich. Sie haben Spaß am Lernen. Sie lernen inklusiv. Jeder Schüler bekommt die Bedingungen, die er zum erfolgreichen Lernen braucht. Kein Kind wird aufgrund einer Beeinträchtigung ausgeschlossen. Von dieser gelebten Inklusion und dem sozialen und fairen Umgang miteinander profitieren alle Kinder. Das ist uns gelungen! Neben der ideellen Unterstützung haben wird dafür zahlreiche Spenden gesammelt, mit denen wir das erste Klassenzimmer mit Möbeln einrichten, eine Schulbibliothek auf26 bauen, einen Werkraum, eine Kinderküche und einen Förderraum ausstatten konnten. Wir haben Schulbücher und therapeutische Mittel gekauft sowie die Spielgeräte für den Schulhof finanziert. Durch Arbeitseinsätze wurden Klassenräume gestrichen, der Schulgarten eingezäunt, dort ein Weg gepflastert, ein Häuschen errichtet und Beete angelegt … Doch leider glauben noch immer viele Menschen, dass das Konzept unserer Schule nicht wirklich funktioniert. Eltern zweifeln daran, dass der gemeinsame Unterricht für alle Kinder gut ist. Gerade an den weiterführenden „normalen“ Schulen, d. h. ab Klasse 5, gibt es wenige Kinder mit besonderen Bedürfnissen. Denn soll ein Kind mit sonder pädagogischem Gutachten in der 5. Klasse integriert werden, erfolgt dies in Einzelintegration. Das wiederum heißt, die Eltern haben mit verschiedenen Behörden „zu kämpfen“. Es ist schwer einen Schulbegleiter zu bekommen. Eltern stellen sich die Frage nach der Akzeptanz ihres Kindes in der Schule. Wird es so angenommen, wie es ist oder siegen Berührungsängste und Vorurteile und die Inklusion scheitert? Ausgabe 03/2015 Was ist zu tun in Weimar, damit jedes Kind entsprechend seiner Stärken und persönlichen Entwicklung bis zum Schulabschluss lernen kann? Aus dieser Fragestellung heraus haben wir 2014 das „Bündnis für inklusive Bildung“ initiiert. Unser Bündnis möchte noch mehr Menschen ansprechen, um Inklusion und gemeinsamen Unterricht voranzubringen. Es gab im Juni 2014 eine große Auftaktveranstaltung. Seitdem arbeiten ca. 30 Eltern, Pädagogen und Interessierte in 3 Arbeitsgruppen: • AG Leitbild: Weimar braucht ein inklusives Bildungs-Leitbild. Wir werben dafür und bieten uns als Kooperationspartner an. • AG Gemeinschaftsschule: Ziel ist eine weitere Gemeinschaftsschule mit optimalen Rahmenbedingungen für inklusive Bildung. • AG Realcheck: Wie ist die derzeitige Situation in Weimar? Wir unterstützen Eltern, die eine geeignete Schule für ihre Kinder mit Handicap suchen. Wir reden mit Entscheidungsträgern der Stadt, um für unsere Sache zu werben. Weiterhin führen wir 3 bis 4 Mal im Jahr einen Elterntreff durch. Nicht nur dort befördern wir den Erfahrungsaustausch zwischen den Eltern. Die Eigenkräfte der Familien sollen u. a. durch Aufklärung zu den Rechten Ausgabe 03/2015 der Eltern in Bezug auf Teilhabe am Leben für ihre Kinder gestärkt werden. Wir wollen alle voneinander und miteinander lernen. Der nächste Elterntreff findet am 16. Januar 2016 statt. Mut zum Miteinander, Mut zum Abbau von Barrieren in den Köpfen der Menschen durch Vorleben der Inklusion, persönliches Engagement und Mut etwas zu bewegen, das ist das Hauptanliegen unseres Vereins. Eltern von Kindern mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf sollen zukünftig in Weimar die Wahlmöglichkeit haben, ihr Kind bis zum Schulabschluss in einer inklusiven Schule oder in einem Förderzentrum zu beschulen. Besuchen Sie uns auch unter www.integrative-schule-weimar.de. Hat Ihr Schulkind besondere Bedürfnisse? Fühlen Sie sich damit alleingelassen? Finden wir gemeinsam einen Weg! Das Bündnis für inklusive Bildung bietet Eltern die Möglichkeit zum Gedankenund Erfahrungsaustausch. Wir laden Sie herzlich zum ersten Elterntreff am 16. Januar 2016, 14.30 Uhr, in die Schubertstraße 1b ein. 27 zukunftskonferenz ich Experte in eigener Sache! Zukunftskonferenz 25. November 2015 h e i ke jordan , bereitet die Konferenz mit vor Dieses Jahr feiern wir unseren 25. Geburtstag. Da kommt die 3. Zukunftskonferenz unseres Lebenshilfe-Werks genau richtig. Sie findet am 25. November 2015 statt. Es werden mehr als 200 Menschen teilnehmen. Eine Konferenz ist eine Besprechung. Der Titel „ich – Experte in eigener Sache!“ passt sehr gut. Warum? Jeder Mensch soll selbstbestimmt leben. Menschen mit Behinderung sagen dafür den Fachkräften, welche Unterstützung sie brauchen. Das soll immer besser gelingen. Deshalb findet in diesem Jahr die 3. Konferenz statt. Es werden 14 Kurse angeboten. Themen sind die leichte Sprache und das Leben in einer Wohngemeinschaft. Es gibt ein Angebot zu Außenarbeitsplätzen, einen Spanisch-Kurs und auch Gruppen, in denen es um Liebe und Sexualität geht. Wir haben Gäste eingeladen, die sich mit diesen Themen gut auskennen. Sie werden die Kurse mit leiten. zukunftskonferenz Verantwortlich sein ohne Netz und doppelten Boden 1 Fair spechen? Gar nicht so leicht! 2 Grundkurs „Leichte Sprache“ 3 Bewegung mal anders 4 Mit Farbe mittendrin! 5 Liebe(r) selbstbestimmt – Selbstbestimmt Lieben 6 Sprachliche Bildung – Schnell Spanisch 7 Bildung kommt ins Gleichgewicht! 8 Arbeiten wie andere auch! 9 Gute Gründe für das Leben in einer WG 10 Wie stelle ich mir mein Zuhause im Alter vor? 11 Leben wie es mir passt! 12 Bewegung macht Spaß! 13 Abenteuerspielplatz der Sinne 14 Lust statt Frust! Bis dann also am 25. November! 28 Fortsetzung des Expertenberichts von Hendrik Allenstein auf dem Weg zu einem selbstbestimmten Leben. Der junge Mann aus Marburg wird zu unserer 3. Zukunftskonferenz zu Gast sein. Was bedeutet Sprache für den Menschen?(2) Wenn Eltern ein behindertes Kind bekommen, dann ist das erst mal ein Schock für beide. Damals war das für meine Eltern ein zweifacher Schock: eigentlich hatte ich noch einen Bruder, aber der ist in dem Fruchtwasser ertrunken. Also ein Kind ist bei der Geburt gestorben. Und das andere Kind war irgendwie nicht normal. Kein Arzt war in der Lage, meinen Eltern in einer verständlichen Sprache meine Behinderung zu erklären, d.h. kein Deutscher Arzt konnte oder wollte meinen Eltern die Wahrheit über die Behinderung sagen. Stattdessen gab man meinen Eltern den Rat, keine Kinder mehr in die Welt zu setzen. Der Professor war der Meinung, vielleicht ist die Krankheit vererbbar. Hier muss ich mal was erklären: Ich sehe meine Behinderung nicht als Krankheit im herkömmlichen Sinn, sondern als einen Zustand, an dem ich arbeiten muss, damit er nicht schlechter wird bzw. damit ich mit meiner Behinderung besser leben und umgehen kann. Das heißt, ein Leben lang Physiotherapie und Sprachtherapie. Wie gehe ich heute mit meiner Behinderung um bzw. wie wirkt sie auf andere Menschen? Ausgabe 03/2015 Ausgabe 03/2015 Ich bin vor 20 Jahren von zu Hause ausgezogen, also sprich: Ich hab mich auf meine eigenen Beine gestellt oder: Ich hab mir die Freiheit genommen, die Verantwortung für mich selber zu übernehmen – ohne Netz und doppelten Boden. Das hieß für mich, nochmal ganz von vorne anfangen und mich von meiner Versorgungshaltung zu verabschieden! Das heißt, mein Leben zu organisieren und die Helfer anzuleiten, was sie machen müssen. Am Anfang hatte ich noch keine Ahnung, wie ich mit meinen Helfern umgehen sollte, d.h. ich hab das erst mal auf Kumpel-Art gemacht. Aber nach ein paar Jahren Erfahrung weiß ich jetzt, man muss das ein bisschen trennen. Ich lebe mein Leben und die Helfer leben ihr Leben, d.h. ich respektiere ihre Privatsphäre und umgekehrt sie meine. Mein heutiger Alltag unterscheidet sich von dem der so genannten „Normalos“ nicht sehr viel. Im Gegenteil. Ich bin heute viel mobiler und auch viel selbständiger. Mit einem E-Rollstuhl kann ich mich viel freier bewegen als vor ein paar Jahren. Früher musste der Helfer immer mitkommen, wenn ich einkaufen musste. Das hatte dann zur Folge, dass die Verkäuferin immer meinen Helfer ansprach und nicht mich – wegen der Unsicherheit: „Kann der mich überhaupt verstehen?“ oder weil es einfacher geht. Ich muss dazu noch sagen, am Anfang hatte ich auch ein bisschen Scheu oder Angst es könnte zu lange dauern, aber das waren noch die Auswirkungen von meiner Erziehung. Meine Eltern haben immer für mich geantwortet. Später dann, als ich mich mit einer Tafel ausdrücken konnte und der Sprachheillehrer 29 zukunftskonferenz mit mir ein Tagebuch anfing zu schreiben, wo ich meine Gedanken rein diktieren konnte, und noch viel später, als ich die erste Schreibmaschine bekam – damit ich meine Hausaufgaben machen konnte – da wurde mir klar: Ich kann mich ausdrücken! Aber ich war immer noch in einem gewissen Schutzraum, wo man wusste wie man mit Behinderung umgehen muss. Aber das hilft einem nicht, wenn man auf einmal aus dem Schutzraum entlassen wird und die normale Welt ist grausam. Ein Beispiel: Ich will eine Freundin anrufen, die ich lange nicht mehr gesehen habe und die mich auch lange nicht gesehen hat. Erster Versuch: Ich bin viel zu aufgeregt, dass ich nur ein angestrengtes „Hallo“ raus bekomme. Die gute Freundin denkt, da wäre ein Lustmolch am zukunftskonferenz Telefon oder ein Perverser. Nach mehreren Versuchen, wobei ich immer aufgeregter wurde und mir ihr Freund androhte die Polizei anzurufen, wartete ich bis jemand von meiner Familie kam um den Irrtum aufzuklären. Das war meiner Freundin dann ziemlich peinlich. Sie entschuldigte sich mehrmals, aber ich kam noch mehrere Male in tragisch-komische Situationen wie diese. Heute wissen meine guten Freunde, wenn sie nur ein Atmen hören, das kann nur ich sein. Es wird sicher noch mehr Situationen geben, wo ich mit meiner Sprachbehinderung kämpfen muss. Aber das ist das normale Leben für mich. Es gibt einen Spruch, den kann sich jeder merken: Morgens ist man am behindertsten!“ Was ist denn RO 70? eine Wohnung. Jeder hat sein eigenes Zimmer. Und es gibt eine große Wohnküche. Da kann man zusammen spielen und kochen. Und sich mit den Leuten aus der WohnGemeinschaft treffen. Das Haus ist ganz toll. Denn es gibt da keine Hindernisse. Man kann auch mit dem Rollstuhl überall hinfahren. Das nennt man barrierefrei. Und man bekommt auch Hilfe von Fach-Leuten. Zum Beispiel beim Anziehen oder beim Einkaufen. Oder wenn man mal seine Probleme besprechen möchte. Wir haben schon ein paar Leute gefunden, die Lust haben zusammen zu wohnen. Am 19. September 2015 haben wir uns das erste Mal getroffen. Bei leckeren Hamburgern und netten Gesprächen haben wir uns näher kennen gelernt. Und wir haben uns gleich wieder verabredet. Das nächste Mal im November. Dann gehen wir zusammen ins Kino. Hat noch jemand Lust mit in die Wohn-Gemeinschaft zu ziehen? Wenn ihr mehr erfahren möchtet, dann meldet Euch bei Frau Anja Fuchs, Telefon: 0 36 43 73 05 09 16 oder per Mail a.fuchs@ lhw-we-ap.de Oder Ihr schaut es Euch erst einmal im Internet an www.ro70-weimar.de anja fuchs , Leiterin ZAK Weimar RO 70 ist eine Abkürzung für einen Namen. RO heißt eigentlich Eduard Rosenthal Straße und die 70 ist die Hausnummer. Wenn man in Weimar geboren ist, dann weiß man das natürlich. Bilder und Symbole erleichtern Verständigung jutta dre h e r , Fachbereichsleiterin Wohnen Das Haus heißt also RO 70. Und so sieht es jetzt aus. Der Innenhof ist ein bisschen wie ein Park. Es gibt viel Wiese. Jeder kennt sich. Fast ein bisschen wie in einem kleinen Dorf. In diesem Haus möchte das LebenshilfeWerk eine Wohn-Gemeinschaft gründen. In der Wohn-Gemeinschaft teilen sich 8 Leute 30 Unterstützte Kommunikation Aber es muss natürlich erst noch umgebaut werden. Und dann sieht es so aus. Ausgabe 03/2015 Jeder Mensch – ob jung oder alt – mit den verschiedensten Assistenzbedarfen, hat neben grundlegenden körperlichen Bedürfnissen auch den Wunsch nach Kommunikation und Interaktion mit seiner Umwelt. Um diese Bedürfnisse verwirklichen zu können, bedarf es gerade bei Menschen ohne oder mit stark eingeschränkter Lautsprache spezieller Gesprächsstrategien, um besser in Kontakt zu kommen. Die Maßnahmen der Ausgabe 03/2015 Unterstützten Kommunikation wollen hier Abhilfe schaffen, um Betroffenen und ihrem Umfeld ein möglichst gutes und Barriere armes Miteinander zu ermöglichen. Mit unterstützter Kommunikation werden alle pädagogischen und therapeutischen Hilfen bezeichnet, die Personen ohne oder mit erheblich eingeschränkter Lautsprache zur Verständigung angeboten werden. ⇢ 31 zukunftskonferenz Kalender 11 – 12/2015 Regelmäßige Veranstaltungen jeden 1. Mo im Monat 16.30 Uhr Elterntreff der Lebenshilfe Weimar e.V. im Laden jeden 1. Di im Monat 16 Uhr Elternstammtisch der Lebenshilfe Apolda e.V. in der IKT Apolda November 07.11. 14–17 Uhr Elterncafé Lebenshilfe Apolda im ZAK Apolda 12.11. Einführungstag für neue Mitarbeitende 25.11. 8:30–17 Uhr 25 Jahre Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e.V. 3. Zukunftskonferenz „Experten in eigener Sache“ Kassenärztliche Vereinigung Thüringen 28.11. 14–18 Uhr Weihnachtsmarkt in Egendorf Dezember Seit 2013 beschreiten wir im LHW den Weg der Unterstützten Kommunikation (UK) und möchten Ihnen die Ergebnisse unserer bisherigen Arbeitstreffen (UK-Gruppe) kurz vorstellen: • 2013 Gründung der UK Gruppe (Teilnehmer aus FB Wohnen + FB Arbeit) und Grundlagenseminare durch externe Dozentin • Anschaffung Boardmaker-Software (für die Erstellung von Kommunikationssymbolen) • Weiterbildung zum Thema Basale Kommunikation (Körperarbeit für den schwerstmehrfachbehinderten Bereich) • Vermehrte Arbeit in den Einrichtungen, teilweise durch Anleitung der externen Dozentin • Anschaffung von Materialien für die Klienten (z.B. sprechendes Fotobuch, Talker) 32 • Ausstattung mit elektronischen Hilfsmitteln einzelner Klienten (Beantragung über die Krankenkasse) • Regelmäßige Treffen der UK Gruppe zum Austausch und zur konzeptionellen Aus arbeitung • Erstellung eines Symbol-Grundwortschatzes mit der Boardmaker-Software (Kommunikationssymbole) • Bildung von Untergruppen mit speziellen Aufgaben (z.B. Erstellung Haus- oder Werkstattordnung, Speiseplan) Wer sich für eine Mitarbeit in der UK-Gruppe bzw. weitere Informationen zum Thema Unterstützte Kommunikation interessiert, kann unter folgenden E-Mailadressen nachfragen ( [email protected]; [email protected]) Ausgabe 03/2015 01.12. X-Mas Party im Mehrgenerationenhaus Apolda 04.12. 18–21 Uhr Disco in der EJBW Weiße Villa, Jenaer Straße 05.12. Weihnachtsfeier Lebenshilfe OV Weimar 08.12. Weihnachtsfeier WfbM Kromsdorf 09.12. Weihnachtsfeier ZAK Sömmerda 10.12. Weihnachtsfeier Hydrometer Apolda 11.12. Weihnachtsfeier WfbM Apolda 16.12. Kinderweihnachtsfeier IKT Apolda Weihnachtsfeier Tagesstätte Apolda 17.12. Weihnachtsfeier Kita Steubenstraße Weihnachtsfeier IKT Hufeland Weimar Familiennachmittage in der Frühförderung Vorschau 30.01.2016 13 Uhr Ausgabe 03/2015 Winterwanderung Saalborn Treffpunkt Wohnstätte Saalborn 33 auszeit auszeit Film-Tipp The Sessions – Wenn Worte berühren Der 38-jährige Mark O’Brien erkrankte als Sechsjähriger an Polio und ist seither am ganzen Körper gelähmt. Trotz seiner massiven Behinderung führt er ein weitgehend normales Leben. Nur eine Frau hat er noch nicht gefunden. Seine Sehnsucht nach körperlicher Nähe wird immer stärker und er nimmt Kontakt zur Sexualtherapeutin Cheryl auf … Der mehrfach ausgezeichnete Film (USA 2012) beruht auf einer wahren Geschichte. Ben Lewin, der Autor und Regisseur, erkrankte als Kind selbst an Polio. Er inszenierte O’Briens Geschichte mit Humor und Gespür für emotionale Zwischentöne. Helen Hunt erhielt als Cheryl-Darstellerin eine Oscar-Nominierung. „The Session“ ist eine Tragikomödie, die mit Tragik nicht viel zu tun haben will und sich vielmehr auf Herzenswärme konzentriert. – Lassen Sie sich von diesem Film berühren – es lohnt sich! Buch-Tipp Tipps aus unserer Backstube Das letzte Hemd hat keine Taschen – oder (vielleicht) doch? Im November gedenken wir unserer Toten, unserer verstorbenen Mitmenschen und Angehörigen, ganz besonders. Auch in Einrichtungen unseres Lebenshilfe-Werks haben wir in jüngster Zeit den plötzlichen Tod von jungen Mitbewohnern zu verarbeiten und anzunehmen. Das Buch des Theologen und Seelsorgers Armin Gissel will uns dabei helfen, eine Kultur im Umgang mit Sterben und Trauer zu entwickeln bzw. auszubauen. „Das letzte Hemd hat keine Taschen – oder (vielleicht) doch?“ richtet sich vor allem an Fach- und Führungskräfte der Lebenshilfe. Es stellt selbst erlebte Beispiele und Erfahrungen aus der alltäglichen praktischen Arbeit mit Menschen mit Behinderung dar. Auf der Suche nach entsprechendem „Handwerkszeug“ für die Trauerarbeit, von geeigneten Ritualen im Umgang mit Verlust und Tod, entstand eine professionelle Handreichung. Zahlreiche Anregungen sind ohne konfessionelle Grenzen einsetzbar, so dass sie auch für Menschen ohne weltanschauliche Bindungen hilfreich sind. Lebenshilfe-Verlag Marburg 2015 ISBN 978-3-88617-322-8 12 Euro 34 Ausgabe 03/2015 Omas Apfelkuchen mit Pudding Einen leckeren Apfelkuchen von selbst gepflückten Äpfeln möchte ich Euch heute empfehlen. Zutaten für den Knetteig (Quark-Öl-Teig) 300 g Mehl, 1 Pck. Backpulver, 150 g Speisequark, 6 EL Milch, 6 EL Speiseöl, 75 g Zucker, eine Prise Salz und ein 1 Pck. Vanillin-Zucker Für den Teig das Mehl mit dem Backpulver mischen, in eine Rührschüssel sieben. Den Quark, Milch, Speiseöl, Zucker, Salz und Vanillinzucker hinzufügen. Die Zutaten mit dem Handrührgerät mit den Knethaken auf höchster Stufe etwa 1 Minute kneten. Anschließend den Teig auf dem Blech mit einem Nudelholz ausrollen. Pudding-Pulver unter Rühren hineingeben und kurz aufkochen lassen. Den Pudding während des Erkaltens ab und zu umrühren. Die Sahne und das Eigelb unter den etwas abgekühlten Pudding rühren. Das Eiweiß steif schlagen und unter den Pudding heben. Die Masse gleichmäßig auf dem Teig verteilen. Die Äpfel schälen, vierteln, entkernen, in Spalten schneiden und schuppenförmig auf den Pudding legen. Danach in den Backofen schieben und bei Ober-/Unterhitze 180/ 200°C backen. Backzeit etwa 35 Minuten. Guten Appetit! Eure Tina Zutaten für den Belag 1,5 kg Äpfel, 1 Pck. Pudding-Pulver mit Vanille-Geschmack, 20 g Speisestärke, 75 g Zucker, 375 ml kalte Milch, 125 ml Schlagsahne, 1 Eigelb und 1 Eiweiß Ausgabe 03/2015 Apfelernte 2015 Frischer Apfelsaf t im Laden eingetro ffen! 35 trauer trauer Wir nehmen Abschied von Tobias Adelhardt „Und wenn du dich getröstet hast, wirst du froh sein, mich gekannt zu haben.“ 04.06.1996 – 19.09.2015 antoi n e de sai nt-exu pé ry Du warst ein ganz besonderer Mensch! Wir erinnern uns an dein Lachen, deine mit reißende Art und deinen lebenbejahenden Optimismus. Durch dich war unser Leben bunter und aufregender. Danke, dass wir dich fast zehn Jahre auf deinem Lebensweg begleiten durften. In liebevoller Erinnerung seine Mitbewohner/ -innen und das Team der Wohnstätte für Kinder und Jugendliche und das gesamte Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e. V. Wir müssen Abschied nehmen von unserem Mitarbeiter Thomas Haas 17.04.1970 – 16.07.2015 Mit ihm verlieren wir viel zu früh einen Kollegen und Freund, den wir alle sehr mochten. Seine Freund/-innen und Kolleg/-innen, das Team der Reha-Werkstatt Legefeld und der gesamte Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e. V. Katrin Nisser 23.05.1980 – 16.09.2015 Katrin lebte lange mit und bei uns. Ihre offene, ehrliche und sehr präsente Art mochten wir gern. Wir haben auch erlebt, wie sehr sie gekämpft hat. In guten Zeiten hatte sie viel Freude am Leben und schenkte uns ihr Lachen und ihr Vertrauen. Wir werden sie in herzlicher Erinnerung behalten. Ihre Freund/-innen und Mitbewohner/-innen, die Teams der Wohnstätte Apolda und des Zentrums für Ambulante Komplexleistung Weimar und das gesamte Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e. V. 36 Ausgabe 03/2015 Ausgabe 03/2015 37
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