03/2015 - Lebenshilfe

Das Magazin von Menschen im Lebenshilfe-Werk
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25.11.
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konfer ftsenz
Ausgabe 03/2015
Für ein weltoffenes
und tolerantes
Thüringen
Weimar tanzt(e)
Großartiges Fest
der Bewegung und
Begegnung
25 Jahre LHW
Zukunftskonferenz
„ich – Experte in
eigner Sache“
empfang
Willkommen
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643 / 74 32
Telefon 03
Impressum
Herausgeber:
Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e.V.
Belvederer Allee 19, 99425 Weimar
Tel.: 03643 / 540 40
www.lhw-we-ap.de
2
ViSdP: Rola Zimmer
Redaktion: Annette Eberhardt,
Matthias Felscher, Claudia Geiken,
Martina Heller, Daniel Hohoff,
Heike Jordan
Bilder: Axel Clemens, Sina Georgy,
Hannsjörg Schumann, static.pexels,
Candy Welz, Archiv Lebenshilfe-Werk
Weimar/Apolda e.V.
Gestaltung: www.georgy-buechner.de
Druck: Druckerei Schöpfel, Weimar
Ausgabe 03/2015
Liebe Freundinnen und Freunde, liebe
Flüchtlinge! Herzlich willkommen!
Das ist eine eigenartige Begrüßung? Doch
sie beschreibt das, was gerade in Weimar los
ist. Und nicht nur in Weimar. Aus vielen Ländern kommen Menschen zu uns, weil sie es
in ihrer Heimat nicht mehr aushalten. Sie
wollen ihr Leben retten und das ihrer Familie. Sie wollen ein Leben in Sicherheit und
Freiheit, ohne Angst und ohne Not.
In diesem Jahr wird unser LebenshilfeWerk 25 Jahre jung. Und auch das Deutschland wie wir es kennen, feiert seinen
25. Geburtstag. Denn am 3. Oktober 1990
haben sich beide Teile, Ost und West wieder
zusammengetan. Uns geht es gut! Wir alle
und auch das Lebenshilfe-Werk haben vor
25 Jahren viel Unterstützung bekommen.
Besonders von unseren Partnern in Hessen.
Viele Menschen in Weimar kümmern sich in
diesen Wochen und Monaten um Flüchtlinge.
Auch Menschen bei uns im Lebenshilfe-Werk.
Sie spenden und helfen. Zum Beispiel jeden
Freitag mit dem Spielkreis für die Kinder im
Flüchtlingswohnheim. Ich bedanke mich bei
allen, die sich bereits so toll engagieren. Ich
wünsche mir, dass wir alle auf die Menschen
zugehen, sie kennen lernen und ihnen die
Hand reichen!
Nach einem wunderbaren Sommer mit
unserem wunderbaren Fest „Weimar tanzt“,
das wir gemeinsam mit dem Kunstfest veranstaltet haben, schauen wir jetzt gespannt
Ausgabe 03/2015 auf den November. Zum dritten Mal führen
wir unsere Zukunftskonferenz unter dem
Motto „ICH – Experte in eigener Sache“
durch. Menschen mit und ohne Behinderung verhandeln wichtige Fragen und Antworten rund um ein selbstbestimmtes
Leben.
Dies alles und noch viel mehr erfahrt Ihr,
lesen Sie in der aktuellen mittendrin.
Ich danke allen Autorinnen und Autoren und
dem Redaktionsteam für Ihre Arbeit.
Ihre und Eure Rola Zimmer
Respekt
Im Lebenshilfe-Werk begegnen sich
Menschen mit Stärken und Schwächen –
achtsam, wertschätzend und respektvoll
im Miteinander.
Offen in die Gesellschaft
Das Lebenshilfe-Werk ist ein wichtiger
Brückenbauer für eine offene und tolerante
Region. (…) In diesem Sinn ist uns jeder
Mensch willkommen.
Auszug aus dem Selbstverständnis
des Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e.V.
1
aktuelles
aktuelles
Für ein weltoffenes und tolerantes
Thüringen
rola zimme r
Lebenshilfe-Werk unterstützt Flüchtlingskinder
Freitags wird gespielt
an ett grobe,
Nach einem Hilfeaufruf des Weimarer Asylbewerberheims, KITA-Plätze anzubieten, hat
die KITA „Hufeland“ spontan zwei Kinder
aufgenommen. Darüber hinaus kommen
seit Mitte Juni jeden Freitag Mitarbeiterinnen der Frühförderung in das Heim und bieten eine Spielgruppe für kleine und große
Kinder an. Das Projekt wird mit großer Freude angenommen.
Jeden Freitagvormittag biegt ein ganz besonderes Auto in die Zufahrt zum Asylbewerberheim Weimar ein. Bepackt mit immer neuen Bastel- und Spielideen für Groß
und Klein werden die Mitarbeiterinnen der
Frühförderung des Lebenshilfe-Werks schon
2
Frühförderung Weimar
sehnsüchtig erwartet. Zu Beginn unserer
Spielgruppenzeit klingelten wir noch jedes
Mal an den Türen der Familien, die kleine
Kinder haben und versuchten sie zum Mitmachen zu begeistern. Seit einigen Wochen
aber warten die Kinder schon an den Fenstern und kommen ohne jede Aufforderung.
Die Kinder fragen was wir mithaben, bestaunen den Inhalt des Kofferraumes und
wollen am liebsten alles mit auf den kleinen
Platz vor dem Asylbewerberheim nehmen.
Hier spielen, basteln, quatschen und albern
wir jeden Freitag rum. Einige Kinder kommen seit dem ersten Tag, aber auch neue
Augen blicken uns jede Woche leuchtend an
Ausgabe 03/2015
und wollen mitmachen. Vereinzelt schauen
auch mal Eltern aus der Nähe oder Ferne zu.
Den Anfang zu der Aktion machte Manuela Wenzel, Leiterin der Sozialberatung im
Heim, mit ihrer Bitte im Jugendhilfeausschuss, KITA-Plätze anzubieten. Und unser
Lebenshilfe-Werk reagierte. Bereits im Frühjahr hatten sich Beschäftigte und Nutzer der
LHW-Einrichtungen an der Spendenaktion
„Weimar hilft“ beteiligt. Für Geschäftsführerin Rola Zimmer sind solche Aktivitäten ein
Herzensanliegen. „Ausgrenzung findet
ständig statt. Nur im Umgang mit Schwächeren und der Bereitschaft Andersartigkeit
als Gewinn und nicht als Bedrohung zu betrachten, beweist eine Gesellschaft ihre
Stärke“. Das LHW ist auch Mitglied im Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus.
Ausgabe 03/2015 Liebe Menschen im Lebenshilfe-Werk
Weimar/Apolda e.V., Sie wissen sicher alle,
dass wir Mitglied im PARITÄTISCH EN
Thüringen sind.
Der PARITÄTISCH E Thüringen beteiligt
sich an einem breiten Bündnis für ein weltoffenes und tolerantes Thüringen, um den
Menschen Mut zu machen Gesicht gegen Intoleranz, Hass und Menschenfeindlichkeit
zu zeigen. Das unterstützen wir gern, wir
werden uns daran beteiligen. Wenn der genannte Aktionsplan vorliegt, informieren wir
Sie darüber. Wer Flüchtlingen begegnen,
sich mit ihnen austauschen oder sie beim
Sprache üben unterstützen will, ist dienstags und donnerstags von 15 bis 18 Uhr ins
Café International in der Thomas-MüntzerStraße 18 eingeladen. Für dieses Projekt der
Flüchtlingssozialarbeit von Caritas und Diakonie sind Kuchen­spenden willkommen.
Kontakt: 03643 – 45 85 400
[email protected]
3
aktuelles
Leserbrief
serer Angebote nachhaltig verbessern.“ (HAMET = Handlungsorientierte Module zur
Erfassung und Förderung beruflicher Kompetenzen.)
„Gib niemals auf!“
bärbe l be h re n dt, mon i ka h e n ke l,
cath le e n me i e r, si rko pröh l, ZAK Apolda
Innovation im Bildungsbereich
der WfbM Weimar-Tröbsdorf
HAMET-Diagnostik-Zentrum eröffnet
Dank Unterstützung der Sparkassenstiftung
Weimar und Weimarer Land konnte am 7.
September 2015 in Tröbsdorf das HAMETDiagnostik-Zentrum eröffnet werden. Damit
ist es möglich, berufliche Entscheidungsprozesse noch besser unterstützen zu können.
Rund 500 Menschen arbeiten an verschiedenen Orten im Lebenshilfe-Werk Weimar /
Apolda e.V. In Tröbsdorf ist das neue HAMETDiagnosezentrum, neben Ausbildungs- und
Arbeitsplätzen und dem Förderhaus, die
dritte Einrichtung am Standort.
Werkstattleiter Daniel Elste freut sich über
die Innovation im Bildungsbereich: „Wir haben uns entschieden, ein wissenschaftlich
fundiertes Verfahren zur Erfassung und Förderung beruflicher Kompetenzen einzuführen. Das HAMET- Testverfahren liefert uns
gesicherte Erkenntnisse bei beruflichen Entscheidungsprozessen. Es dient so einer verbesserten Orientierung und Transparenz bei
der beruflichen Planung von Menschen mit
unterschiedlichen Beeinträchtigungen. Mit
der Einrichtung des HAMET-Diagnostikzentrums können wir die fachliche Qualität un4
Unter diesem Motto bot der 4. Tag der
Generationen am 26. September im Mehrgenerationenhaus Apolda Alt und Jung die
Möglichkeit, Vereine, Institutionen und
Selbsthilfegruppen kennenzulernen, sich zu
informieren und Kontakte zu knüpfen.
Auch wir waren dabei. Viele Gäste interessierten sich für unseren Stand, an dem Auskünfte und Gespräche über unsere Tagesstätte und die Begegnungsstätte im ZAK
Apolda angeboten wurden. Fachkundig und
mit viel Enthusiasmus leiteten Frau Behrendt und Frau Meier die Besucherinnen
beim Korbflechten an, die sich gerne für diese kreative Arbeit begeistern ließen.
Gut gefallen haben uns die Darbietungen
der Grundschüler und die Versorgung der
Gäste, unter anderem auch durch die Schülerköchinnen einer Apoldaer Schule.
Ausgabe 03/2015
Zurückerobertes Leben
wolf stötze l , Berlin
Nachtrag zur 39. Baumpflanzung von 12
Obstbäumen auf dem Ettersberg in der unmittelbaren Nähe des Obelisken:
Mein Vater August Stötzel, der von 1937
bis zur Befreiung und Selbstbefreiung als
Häftling in Buchenwald für eine neue Zeit
gekämpft hat, würde sich freuen, heute den
kleinen Obsthain am Obelisken vor der Blutstraße erleben zu können. Sein Lächeln ist
mir unauslöschlich in Erinnerung geblieben.
So, wie er sich im Kreise seiner Kameraden
wohl gefühlt hat, fühle ich mich glücklich
angesichts des wunderschönen Platzes, der
der Erinnerung dient. Es ist eine Erinnerung
an das zurückeroberte Leben. Ich habe für
mich einen Ort gefunden, der meinem Vater
gewidmet ist. Diesen Ort kann ich meinen
Kindern und Enkelkindern ans Herz legen
und ihre Gefühle mit meinem Wissen bereichern.
Da ich in Berlin wohne, kann ich diesen Ort
nicht allzu häufig aufsuchen. 3 Mal bin ich
seit der Baumpflanzung im April 2015 auf
Ausgabe 03/2015 dem Ettersberg gewesen. Jedes Mal war ich
überrascht, entweder die Kollegen der Gartengruppe aus Apolda bei Pflegearbeiten
„erwischt“ zu haben oder aber deren gute
Arbeitsqualität in Augenschein genommen
zu haben.
Hier stimmt wirklich alles: Der Standort ist
perfekt. Der Boden bietet beste Wachstumsbedingungen. Die Apfelsorte ist optimal. Die
Pflege empfinde ich als persönliche Zuneigung.
Das Ergebnis beeindruckt mich. Nicht nur,
dass „mein“ Bäumchen gut angewachsen ist
und geblüht hat, trägt es sogar jetzt schon
10 Äpfel, die auf eine Ernte hoffen lassen.
Ach, wenn das Bäumchen es könnte, so
würde es sich bestimmt verneigen vor all
den Menschen, die die Idee der Pflanzung
geboren haben und sie erfolgreich für lange
Zeit bewahren.
Ich wünsche mir noch viele Pflanzaktionen!
5
aktuelles
aktuelles
kann man ja wirklich so lassen. Es musste
nichts verbessert werden. Für mich ist das
erstaunlich. Denn die Kinder mussten sich
an diesen beiden Tagen so konzentrieren
und so viel merken!!!
Es gab ja so viele komische Dinge zu entdecken: Wofür braucht man den Holzleim?
Wofür sind die roten Stifte da? Natürlich war
auch mein Rollstuhl ein Riesen-Thema!
Wenn es nach den Kindern gegangen
wäre, dann wäre ich nicht wieder vom Schulhof runter gekommen.
2 Projekttage oder:
Meine Flucht aus dem Alltag
matth ias fe lsch e r , Korbflechter, Mitarbeiter im
Laden „LebensArt am Palais“
In der Weimarer Grundschule „Johannes
Falk“ fand Anfang September eine Projektwoche zum Thema „Altes Handwerk“ statt.
Laden-Mitarbeiter Matthias Felscher folgte
der Einladung gern und stellte sein gelerntes
Korbmacher-Handwerk am 4./5. September
2015 anschaulich vor. „Ich durfte mal wieder
etwas tun, das mir immer großen Spaß gemacht hat. Das heißt, Kindern in einer
Schule mein Handwerk näher zu bringen.
Jeder kann sich – glaube ich – vorstellen,
dass der Anfang da gar nicht so leicht ist.
Denn schließlich bewege ich mich nun einmal ganz anders. Ich rede sehr leise. Da ist es
erst einmal ganz gut, wenn eine Vertrauensperson dabei ist. Aber wenn die erste Frage
gestellt ist, ist das Eis schnell gebrochen.
Plötzlich bin ich umringt. Dabei stellt sich
ganz schnell heraus, dass wenigstens zwei
der Schüler ganz ernsthaft bei der Sache
sind. Ich hätte das so nicht erwartet. Es war
schön für mich zu bemerken, die Arbeit der
Schüler an einem originalen Stuhlgeflecht
6
wurde der Kalender dann tausendfach in der
Druckerei vervielfältigt. Den Zwischenschritt
der Fotoarbeit leistete in diesem Sommer
Daniel Hohoff. Los ging es gleich mit einer
kniffligen Aufgabe: „Frau Hagen bat mich die
Bilder für den Kalender zu fotografieren und
ich sagte gerne zu. Im ersten Moment dachte
ich noch, nichts leichter als das. Aber dann
wurde es doch recht kompliziert. Ich musste
mir überlegen, wie ich alle Bilder unverzerrt
und ohne Spiegelung in größtmöglichem Format aufs Foto bekomme. Um die Fotos im Lot
auf meine Augenhöhe zu bekommen, bastelte ich mir eine provisorische Fotowand. Aus
der Ladengarderobe, einem Malerfilz, vielen
Stecknadeln und ein paar Wäscheklammern
entstand so mein kleines Kalender-Foto-Atelier. Dass Frau Georgy, die Grafikerin, meine
Fotos gelobt und verwendet hat, macht mich
stolz.“
Ein Kalender macht sich nicht von allein!
dan i e l hohoff,
WfbM Weimar-Tröbsdorf
Seit vier Wochen ist der LHW-Jahreskalender
2016 im Laden erhältlich. Er zeigt sich in
neuem Format und bringt, als PostkartenKalender, auch gleich noch einen neuen
praktischen Nutzen mit. So ein Kalender
macht sich nicht von allein! Das Kunstatelier
Tröbsdorf lieferte die Motive. Eine Jury
mühte sich bei der Auswahl. Und das war
wie jedes Jahr nicht leicht. Nun mussten die
Bilder fotografiert und an die Grafikerin weitergeleitet werden. Sie erstellte den Kalender auf dem Computer. Im letzten Schritt
Ausgabe 02/2015
Modenschau zum Sommerfest
h e i ke wi echman n,
Einrichtungsleiterin Wohnstätte
Egendorf
25 Jahre PARITÄTISCHER in Thüringen – 25
Jahre Einstehen für ein soziales Thüringen
unter dem Leitmotto des PARITÄTISCHEN
„Offen, vielfältig, tolerant“. Unter diesem
Motto organisierte das Lebenshilfe-Werk
Ausgabe 02/2015 Weimar/ Apolda e.V. in Zusammenarbeit mit
der Gewandschneiderei Sichert aus Kranichfeld eine Modenschau für das Fest. Die
bunte Truppe aus 8 Bewohnern und Bewohnerinnen der Wohnstätte Egendorf und 20
Mitwirkenden der Gewand-Schneiderei
Sichert präsentierte mittelalterliche Gewänder aus allen Epochen. Neben Kostümen
aus dem frühen und späten Mittelalter, der
Renaissance, dem Rokoko und der Biedermeierzeit konnten die Zuschauer auch wunderschöne Kleider aus der Gründerzeit bewundern. Souverän führten die 8 Männer
und Frauen aus Egendorf die verschiedensten Kleidungsstile vor und schlüpften in die
Rollen aus den vergangenen Zeitaltern. Die
etwa 1stündige Modenschau wurde von
Martina Sichert präsentiert, die die Zuschauer
mit Informationen zu den einzelnen Bildern
und den Epochen versorgte. Die handgefertigten Kostüme können auch in der Gewand-Schneiderei ausgeliehen werden.
7
aktuelles
aktuelles
10. Weimarer Freiwilligentag
Weiße Villa rockte WeimarWillIch
an n ette e be rhardt,
Indianer am Schlangenfluss
kari na fu h rman n, Wohnstätte Kölleda
Wir waren dieses Jahr wieder dabei beim
Sömmerda Rafting um den Sparkassen-Pokal. Am 5. September haben wir den KanuKanal bezwungen und hatten jede Menge
Spaß. Das Thema 2015 war „Indianer am
Schlangenfluss“. Ich denke mal, das haben
wir gut umgesetzt. Hatten selbst gebastelte
Hüte mit Federschmuck und Schlangen
drauf. Wir von der Wohnstätte Kölleda sind
diesmal mit einer neuen Bootsbesatzung
gestartet. Der Anfang lief ziemlich gut.
Dann drehten wir uns einmal in der Mitte
der Strecke, um natürlich rückwärts zu fahren, denn da bekommt man doch die besten
Fotos hin. Immer der Kamera entgegen. Zum
Ende der Strecke ist dann doch einer von uns
unfreiwillig baden gegangen. Das Wetter,
8
trotz schlechter Vorhersage, stimmte doch
noch. Im Großen und Ganzen war es wieder
ein gelungener Tag. Schön, dass wir wieder
dabei sein durften und dass es uns möglich
gemacht wurde.
Tagesstätte Ahoi
dan i e la ge bau e r, Tagesstätte Sömmerda
Die Tagesstätte Sömmerda und das ABW
starteten auch mit einem Boot namens „Tagesstätte Ahoi“ in der Mixstaffel. Es war sehr
lustig auf dem Boot, aber mulmig im Bauch.
Da wir immer rückwärts auf die Steine drauf
gefahren sind. Jeffry, mein Freund, hatte so
große Angst, dass er nicht mitgefahren ist.
Wir belegten immerhin Platz 98 von 135 gestarteten Booten. Spaß hatten wir auf alle
Fälle! Und der Wettergott hat es gut mit uns
gemeint.
Ausgabe 03/2015
Freiwilligenkoordination
Sie war ein Kracher, ein inklusives Fest der
Begegnung und der Lebensfreude – unsere
Herbst-Disco in der Weißen Villa der EJBW.
Das rockige Auftaktprojekt machte dem 10.
Weimarer Freiwilligentag alle Ehre und
stimmte bunt und lautstark auf ihn ein. 15
Freiwillige waren gekommen, um mitzutanzen, neue Leute kennenzulernen, sich zu engagieren. Livia-Andreea Zama z. B., eine sympathische Bauingenieurin, die sich schon in
ihrem Heimatland Rumänien für Menschen
mit Handicap eingesetzt hat. Bei der nächsten Disco will sie wieder mit dabei sein.
Ebenso wie die flotte, junge Inhaberin der
„Zwillingsnadel“ , eines Hut-Geschäfts in der
Nachbarschaft unseres LebensArt-Ladens.
Oder Carry Hoffmann, die unsere Jungs aus
der Tiefurter Allee, die sonst eher etwas gelangweilt am Rande stehen, auf die Tanzfläche luchste und begeisterte. Sogar am Pult
und beim Auflegen ging es diesmal ganz inklusiv zu, denn für die erkrankte DJane Katrin sprang Daniel Hohoff spontan und voller
Begeisterung ein. Zur Freude von Ina, die
sich ab und zu ins Getümmel stürzen
konnte.
Ausgabe 03/2015 Bewegung und angeregte Unterhaltung machen hungrig und durstig. Am Tresen sorgten wie immer Tanita, Felix und später auch
Dirk für den Bionade-Ausschank. Und als gelungene Überraschung spendierte der Lebenshilfe-Ortsverein belegte Brote, die 3 allseits bekannte engagierte Damen liebevoll
anrichteten.
Maximilian, Christian und Andy waren mit
ihrem Betreuer Rainer Schmidt am nächsten
Morgen gleich wieder aktiv: Beim Herbstputz für Johannes schrubbten sie – sozusagen in Nachbarschaftshilfe – die Stühle der
Kinder-und Jugendkirche. Pfarrer Sebastian
Kircheis hob „seine wichtigsten Helfer“ bei
der Dankeschön-Party in unserem LebensArt-Laden besonders hervor. Auch Lisa und
Erik, ebenfalls in der Tiefurter Allee 2a zuhause, waren mit ihrer Betreuerin Yvonne
Laue beim Herbstputz dabei. – Und nicht zu
vergessen: Wie alle Jahre zuvor musizierten
und sangen diesmal 8 Kolleginnen unserer
LHW-Kita Hufeland am Freiwilligentag mit
Bewohnern der Altenhilfe Sophienhaus …
denn die Freude, die wir geben, kehrt ins eigene Herz zurück. Ein herzliches Dankeschön allen freiwillig Engagierten, auch im
Namen von Ehrenamtsagentur und Bürgerstiftung Weimar!
9
aktuelles
zum 25. geburtstag des lebenshilfe-werkes
Wild Cats beim Puhdys-Konzert
be njami n petsch,
WfbM Apolda, Mitglied der Tanzgruppe
Die Tanzgruppe Wild Cats der WfbM Apolda
hat das Konzert der Puhdys am 4.9. 2015 in
Nordhausen im Rahmen der Abschlusstour
besucht. Am Freitagnachmittag fuhren wir
gemeinsam mit dem Bus der Werkstatt nach
Nordhausen. Vor dem Konzert kehrten wir
bei MCDonalds ein und konnten uns stärken. Dann ging es zum Konzert. Die Puhdys
– Dieter Maschine Birr, Peter Eingehängt
Meyer, Peter Bimbo Rasym, Dieter Quaster
Hertrampf und Klaus Scharfschwerdt – sind
eine Musikgruppe, die schon zu DDR Zeiten
erfolgreich war. Die Gruppe gibt es schon
seit 45 Jahren und ist im wahrsten Sinne
„Alt wie ein Baum“. Wir konnten viele alte
Lieder hören, einige waren uns bekannt und
viele nicht. Die Stimmung war sehr gut und
es hat uns viel Freude bereitet. Es war ein
tolles Erlebnis. Dieser Konzertbesuch wurde
uns durch Herrn Thomas Roewer ermöglicht.
Für die Spende möchte sich die Tanzgruppe
Wild Cats ganz herzlich bedanken.
© Candy Welz
„Weimar tanzt(e)“
auf dem Theaterplatz
Mittendrin und in Kooperation mit dem Kunstfest
an n ette e be rhardt
Tanz ist Bewegung, Tanz ist Sprache, Tanz
verbindet Menschen. Ausgrenzung macht
einsam. Gemeinschaft bereichert: Sein
25-jähriges Bestehen feierte unser Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e. V. deshalb
mit „Weimar tanzt“ auf dem Theaterplatz,
in Kooperation mit dem Kunstfest und mit
finanzieller Unterstützung der „Aktion
Mensch“.
10 Ausgabe 03/2015
Ausgabe 03/2015 Es war ein großartiges, ein mitreißendes Fest
des Tanzes und der Begegnung, der Bewegung in doppeltem Sinne. Denn in Bewegung gerieten an diesem sonnigen Sonntag,
dem 23. August, nicht allein unsere Arme
und Beine durch den tollen Sound und
Rhythmus von der Bühne. Auch unser Fühlen und Denken wurde kräftig bewegt, Inklusion im fröhlichen, bunten Miteinander fass
11
zum 25. geburtstag des lebenshilfe-werkes
zum 25. geburtstag des lebenshilfe-werkes
© Hannsjörg Schumann
© Hannsjörg Schumann
bar und zum berührenden, ja bereichernden
Erlebnis: So sollte die Welt wohl sein, in der
wir – gleichberechtigt und selbstbestimmt –
leben, für die wir arbeiten. Von unserer Vorstandsvorsitzenden Rola Zimmer in einer
kurzen Ansprache ausdrücklich willkommen
geheißen und eingeladen auch die Menschen, die in unserer Stadt Zuflucht suchen
vor Krieg und Gewalt.
Tausende feierten begeistert mit – egal ob
groß oder klein, dick oder dünn, klug oder
nur schön, mit Behinderung oder ohne,
LHW-Mitstreiter, Angestellte, Mitarbeiter,
Klienten, Kinder, Eltern und Angehörige,
Weimarer, Gäste und Mitmenschen auf der
Flucht … Und für jeden war musikalisch
etwas dabei: ob Hip-Hop, Rap oder Break12 dance, Afrobeat, Ruhrpott-Balkan, Discofox
oder Tango. Über 100 Künstler wechselten
sich auf der Bühne vor dem DNT beim atemberaubenden Spektakel ab. Im Gedränge
davor führte die faszinierende ClownsGruppe CompoStellas das Publikum mit poesievollen, lustigen Aktionen durchs Programm. Nach bunten Luftballon-Späßen
und einer zünftigen Polonaise über den Theaterplatz lud der Weimarer Drumcircle um
Prof. Bernd Nentwig zum Mitmachen ein.
In Erstaunen versetzte das gelungene Bühnenprogramm gleich zu Beginn mit „Zwischenträumen“, einem inklusiven Tanztheaterprojekt vom Bewegungsraum Weimar.
Dem beeindruckenden Auftritt war ein einwöchiger Workshop vorausgegangen, bei
Ausgabe 03/2015
dem die 20 jungen Leute mit und ohne Handicap gemeinsam lernten, ihre Träume,
Wünsche und Gefühle in Bewegungen auszudrücken, im Tanz zu wachsen, Selbstvertrauen und Freude zu gewinnen.
„Ich mach das mit Links“ und „Steh wieder
auf“ – die Texte des Berliner Rappers
GRAFFIDI treffen, bringen es auf den Punkt,
sprechen aus, was Sache ist. Nach dem groovigen Hip-Hop-Feuerwerk forderte das Publikum lautstark Zugaben.
Wer beim Ruhrpott-Balkan der „Paschulkes“ nicht wenigstens zu zappeln begann,
dem ist wohl nicht mehr zu helfen. Mit diesem mitreißenden Stilmix aus bekannten
Pop-Songs und typisch energiegeladenen
Balkan-Rhythmen gelang dem Dortmunder
Ausgabe 03/2015 Tanzorchester ein überzeugender inklusiver
Höhepunkt.
Eine der bekanntesten deutschen TangoBands, das „Cuarteto Rotterdam“ lockte bis
in den späten Abend hinein Pärchen auf die
Tanzfläche vor dem Theatercafé.
Dank, Respekt und Anerkennung gebührt
„Stage-Ministerin“ Simone Hagen für diese
organisatorische Höchstleistung.
Nun hat uns alle der Alltag längst wieder.
– Vielleicht bringen die tollen Fotos von unserem großartigen Fest auch Ihnen/Euch Bewegung und Freude ein stückweit zurück.
Und dann spüren wir wieder, wofür es sich
lohnt …
13
zum 25. geburtstag des lebenshilfe-werkes
zum 25. geburtstag des lebenshilfe-werkes
Und Weimar tanzte. Und wie!
an n ett hausdörfe r, a. schmäh li ng
ZAK Landkreis Weimarer Land
Am 23. 08. feierten wir das Jubiläum des
LHW. Das Fest stand unter dem Motto „Weimar tanzt“. Und Weimar tanzte. Und wie! Es
war eine großartige Riesenfete. An dieser
Stelle ein dickes Dankeschön an die Organisatoren und alle fleißigen Helfer. Ihr wart
super!
Wenn mich jemand fragen würde, was hat
dir am besten gefallen, wüsste ich gar keine
Antwort. Alle Künstler waren einfach großartig. Es war der beste Event in diesem Jahr!
Also, nochmal danke an alle! In diesem
Sinne: Auf die nächsten 25 Jahre!
Horizont-Erweiterung durch GRAFFIDI
matth ias fe lsch e r,
Hoffentlich gelingt es mir einige Gedanken
los zu werden über eine Musikrichtung, der
ich bisher eher ablehnend gegenüber stand.
Ich rede hier von Rap. Ja, mich hat leider dieser sogenannte Gangsterrap zu stark beeinflusst. Aber Gott sei Dank, es geht auch anders. Womit ich dann beim Kunstfest 2015
gelandet bin. Für uns Alle ein ganz besonderes Fest. In diesem Jahr ist unser LebenshilfeWerk 25 Jahre alt geworden. Und wir waren
mit Weimar tanzt dabei. Sozusagen mittendrin! Nun, mich hat ein Auftritt besonders
interessiert. Der Auftritt eines für mich ganz
besonderen Menschen. Ich rede vom Rapper
GRAFFIDI, der im Rollstuhl sitzt. Wenn ich
darüber nachdenke, kommt mir in den Sinn,
dass ich mit 16 Jahren auch mal Gitarre spielen wollte. Ich wollte auch mal Texte schreiben. Um zu zeigen, was mich wirklich be14 Schiff der Träume
Laden LebensArt am Palais
wegt. Ein Wunsch, den ich nie geäußert
hätte. Allein wegen meiner eingeschränkten
Bewegungsmöglichkeiten hätte ich mich
das nie getraut. Für mich war es interessant
zu sehen, wie GRAFFIDI dieses Problem löst.
Denn Rap hat für mich viel mit Bewegung zu
tun.
Seine Texte haben mich natürlich stark berührt, zum Beispiel Ich mach das mit Links.
Der Text sagt mir: Eine sogenannte Behinderung darf man nicht so ernst nehmen. Behindert wird man von außen. Es gibt eben
doch noch eine zweite Norm! Es ist schön,
dass man das heute offen aussprechen,
ja einfach mal heraus schreien darf. Das
befreit. Darüber hätte ich mich gern mit
GRAFFIDI ausgetauscht. Doch leider bin ich
nicht zu ihm vorgedrungen, am 23. August
auf dem Theaterplatz …
Ausgabe 03/2015
Tanzworkshop mit Bewegungsraum Weimar
si lvia roth , Tanz- und Musiktherapeutin
Was für eine schöne Idee, ein Fest zu feiern
und einfach alle Menschen einzuladen, um
miteinander zu tanzen! Mein Herz schlug
höher, als mir Simone Hagen, die tollste Organisatorin für ein berauschendes Fest,
davon erzählte. Vor Augen und im Sinn hatten wir, wie gerne, ausgelassen, hemmungslos und voller Kreativität sich all die Menschen bewegen. Schon seit vielen Jahren
lassen sie zu unterschiedlichsten Anlässen
in den Werkstätten ihre Zirkus-, Theater- und
Tanzlust aufleben.
Genau diese Menschen sollten das Fest eröffnen! Und sie sollten Gelegenheit bekommen, anderen Tänzern aus Weimar zu begegnen! Sehr schnell war eine Gruppe von
Ausgabe 03/2015 über 20 Tänzern und Tänzerinnen aus den
Werkstätten Kromsdorf und Tröbsdorf beisammen. Steuern sollte unser „Schiff der
Träume“ Anja Bettenhäuser, die mit ihrer
wunderbaren Art Tanz zu vermitteln ganz
15
vorgestellt
zum 25. geburtstag des lebenshilfe-werkes
schnell die Herzen der Gruppe erreichte.
Eine Woche zwischen den Träumen, umrahmt von gemeinsamen Ritualen, Musik
die gut gewählt, alle Fassetten des Träumens
umfasste, ein sich Begegnen im Tanz, Berührungen, Überwinden von Ängsten, Staunen
über sich selbst und die anderen, Tränen der
Rührung und des Lachens.
Am Ende stand die Aufführung vor Hunderten von Menschen, in der sich alle zeigten,
genau wie sie sind: voller Gefühl und als
Gruppe, die miteinander und aneinander gewachsen ist.
Ein riesiges Dankeschön an alle, die
dieses Projekt unterstützt haben!
Einmaliger LebensArt-DrumCircle-Groove
an n ette e be rhardt
Mit ihrer Einladung zum DrumCircle-Workshop knüpften Prof. Bernd Nentwig und das
Laden-Team an den mitreißenden Auftritt
des DrumCircle Weimar am 23. August auf
dem Theaterplatz an. Dem Ruf „Trommeln
Sie mit!“ folgten am 28. September etwa 15
Klienten, Mitarbeiter und Beschäftigte des
LHW. Und sie erlebten im Laden live den Mitbegründer des DrumCircle-Formats, den
Amerikaner Arthur Hull. Gemeinsam mit
etwa 30 professionellen Kollegen entwickelten sie einmalig und unwiederholbar ihren
DrumCircle-Groove. In einem DrumCircle
gibt es kein Publikum, sondern nur aktive
Mitspieler, völlig unabhängig von Alter, Kultur oder sozialer Herkunft. Hier ist jeder eingeladen – und manche Passanten machten
kurzentschlossen mit – , auf direktem Weg
die Welt der Musik und des Rhythmus zu
entdecken. Alle können mitmachen, gleich
ob Anfänger oder Profi, Mensch mit Handicap oder Manager. Innerhalb kurzer Zeit
entsteht ein beeindruckendes PercussionEnsemble – für alle ein befreiendes MusikErlebnis mit ungeahntem Potential und natürlich jeder Menge Spaß.
Claudia Klein
Mitarbeiterin WfbM WeimarTröbsdorf
Mein Name ist Claudia
Klein. Ich bin seit kurzem wieder in der Werkstatt. Erst war ich im Bereich Hill-Rom, da habe ich Betten und
Matratzen gesäubert. Danach bin ich in die
Küche gekommen. Da kann man noch was
lernen. Jetzt war ich auch mal in zwei anderen Bereichen, wo ich Zuarbeiten gemacht
habe, wie z. B. Duftflamme, Zeitschriften
(Hello Kitty), aber auch Zahlenrollen für
Wasseruhren. Für die Firma Schwinn habe
ich Schrankgriffe eingepackt. Eine gute Reinigung haben wir auch, diese putzt das ganze Haus. – So jetzt hab ich ein wenig aus
meinem Alltag in der Lebenshilfe–Werkstatt
in Tröbsdorf erzählt.
Jana Peuker
Mitarbeiterin der WfbM Kromsdorf und der Kita Rappelkiste
Werdegang
Hallo, mein Name ist
Jana Peuker. Ich bin 31
Jahre alt. Mit meiner Familie und meinen zwei Katzen lebe ich in Weimar/Schöndorf. Von 1992 an besuchte ich
eine Schule in Arnstadt. Nach der Schulzeit
erlernte ich den Beruf der Hauswirtschaftlerin mit einem erfolgreichen Abschluss im
Jahr 2008.
Arbeit in der WfbM Kromsdorf
Im Frühjahr 2009 begann meine Zeit im
Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda. Nach
dem dreimonatigen Eingangsverfahren ab16 Ausgabe 03/2015
Ausgabe 03/2015 solvierte ich den Berufsbildungsbereich mit
dem Ergebnis, dass ich ab Sommer 2011 in
den Arbeitsbereich der Werkstatt wechseln
konnte.
Seitdem arbeitete ich in einer Gruppe der
allgemeinen Montage unter der Leitung von
Herrn Sundhaus. Die Mitglieder dieser Gruppe haben mich sehr gut aufgenommen. So
kam es, dass ich noch im Jahre 2011 zum
Gruppensprecher gewählt wurde. Diese
Aufgabe ist bis jetzt ein Bestandteil meiner
Arbeit. Trotzdem mir die Arbeit in der Gruppe großen Spaß machte, wuchs in mir der
Wunsch, noch etwas anderes auszuprobieren. Da mich die Arbeit mit Kindern sehr interessierte, fragte ich in der Werkstatt nach,
ob es für mich die Möglichkeit gibt, Praktika
in verschiedenen Kitas zu machen. Insgesamt war ich in drei Kitas in Weimar tätig.
Nachdem ich mir immer eine gute Beurteilung erarbeitet hatte, versuchten wir d.h.
Frau Weihrauch, Herr Lepp, Herr Sundhaus,
Herr Bauer und ich eine langfristige Lösung
für mich zu finden. Mein Problem war, dass
ich die WfbM nicht ganz verlassen wollte.
Nach guten Verhandlungen mit der Kita
konnte für mich eine tolle Variante gefunden werden: Ich bin von Dienstag bis Donnerstag von 8:00 bis 12:30 Uhr in der Kita
und den Rest des Tages und der Woche bin
ich in der Werkstatt bei meiner Gruppe. Die
Kita Rappelkiste liegt ca. 300 m von der
WfbM entfernt, so dass ich den Weg zu Fuß
laufen kann. Meine Kollegen und die Kinder
der Kita schätzen meine Arbeit sehr und ich
fühle mich sehr wohl und gut integriert.
Hobbys
Puzzeln, Perlentiere basteln, Kino und natürlich meine Katzen verwöhnen.
17
kunst & kultur
vorgestellt
Ingo Eichhorn auf dem Weg zum Alltagsbegleiter
th e resa bau e r , Gruppenleiterin Förderbereich Egendorf
Ingo Eichhorn äußerte vor einiger Zeit den
Wunsch nach einem Praktikum, wo er Menschen Unterstützung geben kann. Er möchte
abwechslungsreich tätig sein und nicht den
ganzen Tag sitzen, wie in einer Montageoder Gewürzgruppe. Unter diesen Voraussetzungen starteten wir als Werkstatt Egendorf intern den Versuch, einen etwas
anderen Arbeitsplatz für Ingo Eichhorn (Foto
Bildmitte) einzurichten.
Am 07.04.2015 begann Ingo Eichhorns
Praktikum im Förderbereich unter Leitung
von Frau Bauer und Herrn Müller. Die Aufgaben setzten sich zusammen aus Assistenztätigkeiten in der Fördergruppe und hauswirtschaftlichen Tätigkeiten. Weiterhin arbeitete
er für eine Stunde in der Montagegruppe
oder half bei der Gewürzverpackung.
Seine Aufgaben umfassten u.a. Mithilfe
beim Alltags-, Einkaufs-, Koch- und Backtraining. Er war unterstützend tätig beim Transfer zu den Mahlzeiten, Spaziergängen mit
der Gruppe und einzelnen Klienten des Förderbereiches. Er half bei den Mahlzeiten, in
dem er den Tisch deckte und Speisen zerkleinerte. Ingo Eichhorn führte auch in der Zusammenarbeit mit dem Gruppenleiter Einzelförderung durch, z.B. Übungen zu
Farblehre und Zahlenverständnis.
Künftig sollen Ingo Eichhorn und andere
Mitarbeiter unserer Werkstätten zum „Alltagsbegleiter“ ausgebildet werden. Das in
der Werkstatt Kromsdorf entstandene Konzept umfasst theoretische Ausbildungsinhalte im hauswirtschaftlichen, sozialen und
pflegerischen Bereich sowie Praktika und die
Vermittlung auf geeignete Außenarbeits18 plätze z.B. im Bereich Altenpflege.
Interview Ingo Eichhorn
Wie gefällt Ihnen der neue Arbeitsplatz?
„Ich arbeite gerne im Förderbereich. Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich. Ich bin viel
zu Fuß unterwegs, erledige aber auch Tätigkeiten wie Einzelförderung im Sitzen, deshalb habe ich auch keine Rückenschmerzen
mehr.“
Worin sehen Sie einen Unterschied zu der
vorhergehenden Tätigkeit und der jetzigen
Arbeit?
„Die Atmosphäre ist wesentlich ruhiger und
ich verspüre keinen Leistungsdruck mehr.“
Was bereitet Ihnen besonders Freude?
„Ich kann anderen helfen und mein Wissen
weitergeben.“
Wo sehen Sie sich in der Zukunft?
„Mein Wunsch ist ein Praktikum in einem Altenheim. Ein Anfang ist gemacht mit dem
Praktikum in der Fördergruppe und entspricht derzeit meinen Erwartungen.“
Ausgabe 03/2015
Einzigartige Glücksbringer
marti na h e lle r , Kunstatelier WfbM Weimar-Tröbsdorf
Seit einigen Wochen sind Künstler des Ateliers mit der Verwandlung von kleinen Glücksbringern, weißen Porzellanelefanten, beschäftigt. Jeder einzelne erhält ein neues
farbiges Kleid. So wird er zu einem einzigartigen Objekt, ganz individuell gestaltet.
Anfang Juli bekam das Kunstatelier lieben
Besuch aus dem Hotel Elephant, das u.a. als
einziges Hotel in Weimar – aufgrund seines
Namenspatrons – Gästen kleine Elefanten
anbietet.
Ausgabe 03/2015 Unsere Besucher – der Hoteldirektor Kay Oliver Heller, die Pressesprecherin Andrea Dietrich und die Empfangsmitarbeiterin Katja
Gattung – griffen gleich zu Pinseln und Farben. Jeder brachte seine eigene Fantasie
zum Ausdruck und so entstanden sehr individuell gestaltete Elefanten, die nun zu
Glücksbringern auserwählt sind.
Das Kunstatelier freut sich auf weitere so
begeisterungsfähige Besucher!
19
kunst & kultur
kunst & kultur
Musikprojekt 2015
der Lebenshilfe Waldeck-Frankenberg und
beim 50jährigen Jubiläum des LebenshilfeLandesverbandes in Magdeburg statt. Vom
6. bis 11. Oktober 2015 präsentierte die
Gruppe ihr Theaterstück „Grenzgänger“ beim
Theaterfestival in Kamienna Gora in Polen.
Berührende Geschichten im Zirkuszelt
michae l hu be rt , Wohnstätte Apolda
Eine Woche lang haben Musik- und Theaterbegeisterte des Lebenshilfe-Werks Weimar/
Apolda e. V. geprobt und gespielt. Das Ergebnis wurde am Freitag, dem 25. September
2015, im Tasifan-Zelt in Weimar in einer
halbstündigen Aufführung den zahlreich erschienenen Besucherinnen und Besuchern
mit großem Erfolg präsentiert. Projektleiter
Christian Beyer berichtet: „Seit einigen Jahren ist es Tradition, dass Bewohner und Besucher der Wohn- und Tagesstätte in Apolda
für eine Woche verreisen, um gemeinsam
mit zwei Musikern und Musiktherapeuten
Musik und Stand-Up-Theater zu machen.“
Das Projekt wurde auch in diesem Jahr von
der Stiftung Lebenshilfe Weimar/Apolda finanziell unterstützt. Heike Jordan (Mitorganisatorin) beschreibt Ansporn und Ziel: „Es
geht nicht um die hohe Kunst. Die Workshop-Teilnehmer sind zum Teil sehr schwer
seelisch beeinträchtigt. In den Interaktionen
im Rahmen des Workshops leisten sie Beeindruckendes, überwinden persönliche Handicaps und werden bewusster und selbstbewusster. Darum geht es.“
20 In diesem Jahr war eine zehnköpfige Gruppe
zum zweiten Mal in Friedrichsrode. Silvia
Roth (Tanz- und Musiktherapeutin) und Friedemann Ziepert (Musiker) arbeiten mit körpersprachlichen und musikalischen Improvisationen. Beiden ist wichtig, dass sich
Menschen im Miteinander-Tun begegnen,
sich annehmen und angenommen fühlen.
Ihnen gelingt es, Fähigkeiten und Stimmungen der Teilnehmer aufzunehmen und
kleine berührende Geschichten zu erzählen.
Oder es wird aus wenigen Tönen, die die Teilnehmer auf den Instrumenten spielen, ein
musikalisches Orchester aufgebaut. Eine Voraufführung konnten wir schon vor den
Kunsthof-Mitarbeitern und Besuchern des
Dorfes zeigen.
Der krönende Abschluss des Projektes war
eine Woche später in Weimar. Die anschließende Feier wurde wieder von Mandy Weber
und ihrem Koch-Team der TS Apolda mit
einem „5-Sterne“-Catering ausgerichtet.
Dankeschön!
Ausgabe 03/2015
Mit Naturgeistern mittendrin
13. Kirchbergfest in Weiden
marti na h e lle r , Leiterin Kunstatelier
„Grenzgänger“ auf Burg Hesenstein
h e i ke wi echman n , Einrichtungsleiterin Wohnstätte
Egendorf
Auf Einladung der Lebenshilfe Waldeck-Frankenberg trafen sich 18 Personen mit Handicap und ihre Begleiter aus den Einrichtungen
des Lebenshilfe-Werks Weimar/ Apolda e.V.,
aus Korbach und dem polnischen Szaroczin
vom 7. bis 12. September 2015 in Hessen.
Der Theaterworkshop fand in diesem Jahr
auf der Burg Hesenstein statt. Sonja
Schmitt-Zenker leitete den Workshop. Die
Teilnehmer beschäftigten sich mit dem
Thema „Grenzen“. Eigene Erfahrungen wurden eingebracht. Durch verschiedene spielerische Übungen konnten Grenzen erlebbar
gemacht werden. Die Themen Ausgrenzung,
Annäherung, Grenzüberschreitung, Inklusion, Bildung, Grenzerfahrung wurden bearbeitet und in Szenen gespielt. Eine Tanzpädagogin brachte mit Hip Hop in Bewegung
und erarbeitete eine Choreografie zum
Thema Grenzen. Die sprachlichen Grenzen
konnten leicht überwunden werden, denn
Krystyna Wieczorek übersetzte für die polnisch-deutsche Gruppe.
Aufführungen des Tanz- und Bewegungstheaters fanden beim 40jährigen Jubiläum
Ausgabe 03/2015 Im idyllisch gelegenen Dörfchen Weiden,
nicht weit entfernt von Weimar, fand am 22.
August das 13. Kirchbergfest statt. Gezeigt
wurden Arbeiten des Malers Andreas Bauer
aus Thüringen und der Künstlerin Karin
Nedela aus Hessen. Außerdem waren im
Kirchraum Götter und Helden zu Gast, die
von Schülern aus den Buttelstedter Schulen
unter der Leitung von Sabine Lauer gefertigt
wurden.
Mit unseren Naturgeistern aus dem
Kunstatelier Tröbsdorf, u.a. von Ines Jansche
(Foto), Susann Henschel und Marko Seifert
gestaltet, bekam der Kirchberg außergewöhnlichen Besuch. Mit fantasiereichem
Kopfschmuck aus Naturmaterialien und in
leuchtenden Farben bemalt, erfreuten sie
die Besucher.
21
kinder & jugendliche
kinder & jugendliche
Unser besonderer Dank gilt in diesem Jahr
den vielen Eltern, die altes Kinderspielzeug
für eine kleine, feine Ausstellung zusammengetragen hatten! So konnte man Omas
alte Puppenstube bewundern, Puppenwagen, Puppen, Legestäbchen und Holzsteckbretter aus der Kinderkrippe „Hufeland“ der
80-iger Jahre und unzählige Kinderbücher,
deren Wert bis heute unübertroffen ist.
Die rege Beteiligung und das schöne Wetter ließen unser Fest zu einem tollen Erlebnis für Klein und Groß werden!
Schneewittchen und die 8 Zwerge
simon e noch , Einrichtungsleiterin Wohnstätte
für Kinder und Jugendliche
Zum 60. Geburtstag
Gummitwist und Hüpfe-Kästchen
gabi zi rke l , stellvertretende Leiterin Kita „Hufeland“
Gut erholt aus dem Urlaub zurück, war unser
Fest auch wieder Auftakt für ein neues Kindergartenjahr. Wir freuten uns besonders,
viele neue Kinder und Eltern, aber auch unsere frisch gebackenen Schulkinder noch
einmal begrüßen zu können.
In diesem Jahr stand unser frohes Miteinander unter dem Motto: „Mal spielen wie
Oma und Opa“. Anlass zu diesem Thema war
ein Jubiläum: Unser Haus wird dieses Jahr
60 Jahre alt. Erbaut wurde es 1955 als Kinderkrippe. Zum Auftakt präsentierten die Erzieherinnen und Erzieher in alter Tracht die
guten alten Kreisspiele, wie z.B. „Hänschen
22 klein“, „Häschen in der Grube“ oder
„Schwesterlein, komm tanz mit mir“.
An verschiedenen Stationen konnten Kinder und Angehörige dann Puppenwäsche
waschen, traditionell basteln oder alte Kinderspiele wie Hüpfe-Kästchen oder Gummitwist spielen. Es gab Holzroller-Wettrennen und wer wollte, konnte sich traditionell
frisieren lassen. Für den Hunger gab es Kartoffelpuffer, gesponsert von der Firma
„ABLIG“ Heichelheim, und von den Kindern
selbst gekochtes Apfelmus. Kaffee und Kuchen sorgten für Gemütlichkeit und so manches nette Gespräch.
Ausgabe 03/2015
Mit finanzieller Unterstützung von „Aktion
Mensch“ hatte die Wohnstätte für Kinder
und Jugendliche in der Tiefurter Allee am 5.
September zum inklusiven Mitmach-Theater
eingeladen. Das Theater am Palais aus Erfurt
gastierte mit dem Stück „Schneewittchen“.
Den Schauspielern gelang es dabei auf originelle Art und Weise alle Kinder, die sich gern
als Akteure beteiligen wollten, in das Märchen zu integrieren. Jeder bekam seine gewünschte Rolle. So wurden zum Beispiel aus
7 Zwergen mal eben 8, was vor allem den
Zuschauern gefiel, die sich vor Lachen kaum
halten konnten.
Ausgabe 03/2015 Versüßter Abschied
anja marhold , Kita „Ernst-Thälmann“ Apolda
Zuckertüten sind groß und schwer, bunt und
gefüllt, mit Schleife und Band, lang und
spitz, einfach schön und sooo toll… Sie hingen in allen möglichen Formen, Größen und
Farben in der Einrichtung, am Baum oder in
den Gruppenräumen. Aus der Kita „ErnstThälmann“ sind in diesem Jahr 34 Kinder in
die Schule gekommen. Manche in Apolda,
andere in den Schulen der Umgebung. Neue
Freunde werden sich finden und viele neue
Eindrücke und tolle Erlebnisse werden auf
die „kleinen“ Großen zukommen.
Wie jedes Jahr feierten wir ein zünftiges Zuckertütenfest im Garten, mit Theaterstück
und Kaffeetafel für unsere Schulanfänger.
Zum Abschiedsschmerz gesellen sich Freude
und Stolz, denn ein stückweit haben wir sie
begleitet, mit ihnen gelacht, geweint und
gespielt und dabei zu dem gemacht, was sie
jetzt sind: nämlich fröhliche, aufgeweckte
und selbstständige Kinder. Wir wünschen
alles Gute!
23
kinder & jugendliche
kinder & jugendliche
Hurra, ich bin ein Schulkind!
alexan dra porges , Schulleiterin Freie Ganztagsgrundschule „Anna Amalia“
Die Bauhausmeister
clau dia ge i ke n
Ein tolles kreatives Freizeitangebot gab es in
diesen Sommerferien in der LandenbergerSchule in Weimar. Vom 10. bis 14. August
haben Kinder und Jugendliche mit oder
ohne Behinderung gemeinsam wunderbare
Sachen zum Thema „Bauhaus“ gewerkelt,
gemalt, gebastelt, gestempelt, geklebt und
vieles mehr. Frau Budenz vom Buchkinder
e.V. leitete in ihrer aufgeschlossenen und
kompetenten Art die Kinder an, gab Ideen,
erklärte und ließ „Die Bauhausmeister“ zu
einem vollen Erfolg werden.
Dank einer großzügigen finanziellen Unterstützung unserer Lebenshilfe-Stiftung
Weimar-Apolda war es möglich, dass auch
schwerstbehinderte Kinder und Jugendliche,
die eine 1:1 Betreuung benötigen, an diesem
Projekt teilnehmen konnten. Diese Kinder
hatten also immer jemanden vom Familien
Entlastenden Dienst unseres LebenshilfeWerks an ihrer Seite. Das LandenbergerFörderzentrum stellte uns freundlicherweise
das Foyer und Pflegeräume zur Verfügung.
Gemeinsam mit dem Förderverein der Lan24 denberger-Schule hat unser Lebenshilfe
Ortsverein Weimar e. V. dieses Angebot organisiert. Ein Ferienprojekt, in dem der inklusive Gedanke von Anfang an zum Tragen
kam. Wir danken hier ausdrücklich allen, die
uns bei diesem Projekt unterstützt haben.
Bei Fragen oder Interesse an ähnlichen Veranstaltungen: [email protected]
Ein wichtiger Tag im Leben eines jeden
Schulkindes und seiner Eltern ist der Tag der
Schuleinführung. Am 22. August 2015 war
es wieder soweit. Auf unserem Schulhof
sowie im Saal des benachbarten Seebachstiftes durften wir 21 neue Schulkinder
sowie deren Eltern, Verwandte und Freunde
begrüßen. Einige Schülerinnen und Schüler
der jetzt 2. bis 4. Klasse hatten als Programm
die Vogelhochzeit vorbereitet. Zwei Schüler
der 2. Klasse übernahmen die Rolle der Erzähler und zeigten, was sie bereits im ersten
Schuljahr im Lesen gelernt hatten. Eine
große Überraschung (ein Raunen ging
durchs Publikum) stellte das Schlüpfen der
Vogelküken aus ihren Eiern dar. Nach der
Aufnahme in die Stammgruppen durch die
Stammgruppenleiterinnen konnten auf dem
Schulhof am Zuckertütenbaum die tollen
Zuckertüten bewundert werden. Nun erhielten alle ABC-Schützen ihre Zuckertüte. Auch
kleine Geschwisterzuckertüten waren unter
dem Baum zu finden.
Puppen-Werkstatt
jessica machts
In den Sommerferien 2015 habe ich zwei
Tage am Bauhaus-Projekt teilgenommen.
Bei Frau Budenz haben wir Handpuppen gebastelt. Wir haben den Kopf aus Bauschaum
gemacht. Wir haben ihn zurechtgeschnitten
und angemalt. Dann haben wir aus Stoffresten Kleider genäht. Die Puppen sahen toll
aus. – Es war gut und spaßig.
Ausgabe 03/2015
Ausgabe 03/2015 25
kinder & jugendliche
kinder & jugendliche
Bündnis für inklusive Bildung
brit ze itn e r , Vorsitzende des Vereins Integrative Schule Weimar
Der Verein Integrative Schule Weimar wurde
im Juli 2009 als Elternverein gegründet.
Eltern der Kita „Hufeland“, Pädagogen und
Interessierte verband ein gemeinsames Ziel:
Die Weiterführung des integrativen KitaKonzeptes an einer Grundschule in Weimar.
Unser Verein hatte von Anfang an im Lebens­
hilfe-Werk Weimar/Apolda e. V. einen starken
und kompetenten Partner. Deshalb konnte
schon 2010 die Freie Ganztagsgrundschule
Anna Amalia eröffnet werden. Dort lernen
heute fast 60 Schüler mit und ohne besondere Bedürfnisse gemeinsam erfolgreich. Sie
haben Spaß am Lernen. Sie lernen inklusiv.
Jeder Schüler bekommt die Bedingungen,
die er zum erfolgreichen Lernen braucht.
Kein Kind wird aufgrund einer Beeinträchtigung ausgeschlossen. Von dieser gelebten
Inklusion und dem sozialen und fairen Umgang miteinander profitieren alle Kinder.
Das ist uns gelungen!
Neben der ideellen Unterstützung haben
wird dafür zahlreiche Spenden gesammelt,
mit denen wir das erste Klassenzimmer mit
Möbeln einrichten, eine Schulbibliothek auf26 bauen, einen Werkraum, eine Kinderküche
und einen Förderraum ausstatten konnten.
Wir haben Schulbücher und therapeutische
Mittel gekauft sowie die Spielgeräte für den
Schulhof finanziert. Durch Arbeitseinsätze
wurden Klassenräume gestrichen, der Schulgarten eingezäunt, dort ein Weg gepflastert,
ein Häuschen errichtet und Beete angelegt …
Doch leider glauben noch immer viele
Menschen, dass das Konzept unserer Schule
nicht wirklich funktioniert. Eltern zweifeln
daran, dass der gemeinsame Unterricht für
alle Kinder gut ist. Gerade an den weiterführenden „normalen“ Schulen, d. h. ab Klasse 5,
gibt es wenige Kinder mit besonderen Bedürfnissen. Denn soll ein Kind mit sonder­
pädagogischem Gutachten in der 5. Klasse
integriert werden, erfolgt dies in Einzelintegration. Das wiederum heißt, die Eltern
haben mit verschiedenen Behörden „zu
kämpfen“. Es ist schwer einen Schulbegleiter
zu bekommen. Eltern stellen sich die Frage
nach der Akzeptanz ihres Kindes in der
Schule. Wird es so angenommen, wie es ist
oder siegen Berührungsängste und Vorurteile und die Inklusion scheitert?
Ausgabe 03/2015
Was ist zu tun in Weimar, damit jedes Kind
entsprechend seiner Stärken und persönlichen Entwicklung bis zum Schulabschluss
lernen kann? Aus dieser Fragestellung heraus haben wir 2014 das „Bündnis für inklusive Bildung“ initiiert. Unser Bündnis möchte
noch mehr Menschen ansprechen, um Inklusion und gemeinsamen Unterricht voranzubringen. Es gab im Juni 2014 eine große Auftaktveranstaltung. Seitdem arbeiten ca. 30
Eltern, Pädagogen und Interessierte in 3 Arbeitsgruppen:
• AG Leitbild: Weimar braucht ein inklusives
Bildungs-Leitbild. Wir werben dafür und
bieten uns als Kooperationspartner an.
• AG Gemeinschaftsschule: Ziel ist eine weitere Gemeinschaftsschule mit optimalen
Rahmenbedingungen für inklusive Bildung.
• AG Realcheck: Wie ist die derzeitige Situation in Weimar? Wir unterstützen Eltern,
die eine geeignete Schule für ihre Kinder
mit Handicap suchen.
Wir reden mit Entscheidungsträgern der
Stadt, um für unsere Sache zu werben.
Weiterhin führen wir 3 bis 4 Mal im Jahr
einen Elterntreff durch. Nicht nur dort befördern wir den Erfahrungsaustausch zwischen
den Eltern. Die Eigenkräfte der Familien sollen u. a. durch Aufklärung zu den Rechten
Ausgabe 03/2015 der Eltern in Bezug auf Teilhabe am Leben
für ihre Kinder gestärkt werden. Wir wollen
alle voneinander und miteinander lernen.
Der nächste Elterntreff findet am 16. Januar
2016 statt.
Mut zum Miteinander, Mut zum Abbau
von Barrieren in den Köpfen der Menschen
durch Vorleben der Inklusion, persönliches
Engagement und Mut etwas zu bewegen,
das ist das Hauptanliegen unseres Vereins.
Eltern von Kindern mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf sollen zukünftig in
Weimar die Wahlmöglichkeit haben, ihr
Kind bis zum Schulabschluss in einer inklusiven Schule oder in einem Förderzentrum zu
beschulen. Besuchen Sie uns auch unter
www.integrative-schule-weimar.de.
Hat Ihr Schulkind besondere
Bedürfnisse? Fühlen Sie sich
damit alleingelassen?
Finden wir gemeinsam einen Weg!
Das Bündnis für inklusive Bildung bietet
Eltern die Möglichkeit zum Gedankenund Erfahrungsaustausch. Wir laden
Sie herzlich zum ersten Elterntreff am
16. Januar 2016, 14.30 Uhr, in die
Schubertstraße 1b ein.
27
zukunftskonferenz
ich
Experte in
eigener Sache!
Zukunftskonferenz
25. November 2015
h e i ke jordan , bereitet die Konferenz mit vor
Dieses Jahr feiern wir unseren 25. Geburtstag. Da kommt die 3. Zukunftskonferenz
unseres Lebenshilfe-Werks genau richtig.
Sie findet am 25. November 2015 statt. Es
werden mehr als 200 Menschen teilnehmen. Eine Konferenz ist eine Besprechung.
Der Titel „ich – Experte in eigener Sache!“
passt sehr gut. Warum? Jeder Mensch soll
selbstbestimmt leben. Menschen mit Behinderung sagen dafür den Fachkräften, welche
Unterstützung sie brauchen. Das soll immer
besser gelingen.
Deshalb findet in diesem Jahr die 3. Konferenz statt. Es werden 14 Kurse angeboten.
Themen sind die leichte Sprache und das
Leben in einer Wohngemeinschaft. Es gibt
ein Angebot zu Außenarbeitsplätzen, einen
Spanisch-Kurs und auch Gruppen, in denen
es um Liebe und Sexualität geht.
Wir haben Gäste eingeladen, die sich mit
diesen Themen gut auskennen. Sie werden
die Kurse mit leiten.
zukunftskonferenz
Verantwortlich sein ohne Netz und doppelten Boden
1
Fair spechen? Gar nicht so leicht!
2
Grundkurs „Leichte Sprache“
3
Bewegung mal anders
4
Mit Farbe mittendrin!
5
Liebe(r) selbstbestimmt –
Selbstbestimmt Lieben
6
Sprachliche Bildung –
Schnell Spanisch
7
Bildung kommt ins Gleichgewicht!
8
Arbeiten wie andere auch!
9
Gute Gründe für das Leben
in einer WG
10
Wie stelle ich mir mein Zuhause
im Alter vor?
11
Leben wie es mir passt!
12
Bewegung macht Spaß!
13
Abenteuerspielplatz der Sinne
14
Lust statt Frust!
Bis dann also am 25. November!
28 Fortsetzung des Expertenberichts von Hendrik Allenstein auf dem Weg zu
einem selbstbestimmten
Leben. Der junge Mann aus
Marburg wird zu unserer 3.
Zukunftskonferenz zu Gast sein.
Was bedeutet Sprache für den Menschen?(2)
Wenn Eltern ein behindertes Kind bekommen, dann ist das erst mal ein Schock für
beide. Damals war das für meine Eltern ein
zweifacher Schock: eigentlich hatte ich noch
einen Bruder, aber der ist in dem Fruchtwasser ertrunken. Also ein Kind ist bei der Geburt gestorben. Und das andere Kind war
irgendwie nicht normal. Kein Arzt war in der
Lage, meinen Eltern in einer verständlichen
Sprache meine Behinderung zu erklären, d.h.
kein Deutscher Arzt konnte oder wollte meinen Eltern die Wahrheit über die Behinderung sagen. Stattdessen gab man meinen
Eltern den Rat, keine Kinder mehr in die Welt
zu setzen. Der Professor war der Meinung,
vielleicht ist die Krankheit vererbbar. Hier
muss ich mal was erklären: Ich sehe meine
Behinderung nicht als Krankheit im herkömmlichen Sinn, sondern als einen Zustand, an dem ich arbeiten muss, damit er
nicht schlechter wird bzw. damit ich mit
meiner Behinderung besser leben und umgehen kann. Das heißt, ein Leben lang Physiotherapie und Sprachtherapie.
Wie gehe ich heute mit meiner Behinderung
um bzw. wie wirkt sie auf andere Menschen?
Ausgabe 03/2015
Ausgabe 03/2015 Ich bin vor 20 Jahren von zu Hause ausgezogen, also sprich: Ich hab mich auf meine eigenen Beine gestellt oder: Ich hab mir die
Freiheit genommen, die Verantwortung für
mich selber zu übernehmen – ohne Netz
und doppelten Boden. Das hieß für mich,
nochmal ganz von vorne anfangen und mich
von meiner Versorgungshaltung zu verabschieden! Das heißt, mein Leben zu organisieren und die Helfer anzuleiten, was sie
machen müssen. Am Anfang hatte ich noch
keine Ahnung, wie ich mit meinen Helfern
umgehen sollte, d.h. ich hab das erst mal auf
Kumpel-Art gemacht. Aber nach ein paar
Jahren Erfahrung weiß ich jetzt, man muss
das ein bisschen trennen. Ich lebe mein Leben
und die Helfer leben ihr Leben, d.h. ich respektiere ihre Privatsphäre und umgekehrt
sie meine.
Mein heutiger Alltag unterscheidet sich
von dem der so genannten „Normalos“ nicht
sehr viel. Im Gegenteil. Ich bin heute viel
mobiler und auch viel selbständiger. Mit
einem E-Rollstuhl kann ich mich viel freier
bewegen als vor ein paar Jahren. Früher
musste der Helfer immer mitkommen, wenn
ich einkaufen musste. Das hatte dann zur
Folge, dass die Verkäuferin immer meinen
Helfer ansprach und nicht mich – wegen der
Unsicherheit: „Kann der mich überhaupt
verstehen?“ oder weil es einfacher geht. Ich
muss dazu noch sagen, am Anfang hatte ich
auch ein bisschen Scheu oder Angst es könnte
zu lange dauern, aber das waren noch die
Auswirkungen von meiner Erziehung. Meine
Eltern haben immer für mich geantwortet.
Später dann, als ich mich mit einer Tafel ausdrücken konnte und der Sprachheillehrer
29
zukunftskonferenz
mit mir ein Tagebuch anfing zu schreiben,
wo ich meine Gedanken rein diktieren
konnte, und noch viel später, als ich die erste
Schreibmaschine bekam – damit ich meine
Hausaufgaben machen konnte – da wurde
mir klar: Ich kann mich ausdrücken!
Aber ich war immer noch in einem gewissen Schutzraum, wo man wusste wie man
mit Behinderung umgehen muss. Aber das
hilft einem nicht, wenn man auf einmal aus
dem Schutzraum entlassen wird und die
normale Welt ist grausam. Ein Beispiel: Ich
will eine Freundin anrufen, die ich lange
nicht mehr gesehen habe und die mich auch
lange nicht gesehen hat. Erster Versuch: Ich
bin viel zu aufgeregt, dass ich nur ein angestrengtes „Hallo“ raus bekomme. Die gute
Freundin denkt, da wäre ein Lustmolch am
zukunftskonferenz
Telefon oder ein Perverser. Nach mehreren
Versuchen, wobei ich immer aufgeregter
wurde und mir ihr Freund androhte die Polizei anzurufen, wartete ich bis jemand von
meiner Familie kam um den Irrtum aufzuklären. Das war meiner Freundin dann ziemlich peinlich. Sie entschuldigte sich mehrmals, aber ich kam noch mehrere Male in
tragisch-komische Situationen wie diese.
Heute wissen meine guten Freunde, wenn
sie nur ein Atmen hören, das kann nur ich
sein. Es wird sicher noch mehr Situationen
geben, wo ich mit meiner Sprachbehinderung kämpfen muss. Aber das ist das normale Leben für mich. Es gibt einen Spruch,
den kann sich jeder merken: Morgens ist
man am behindertsten!“
Was ist denn RO 70?
eine Wohnung. Jeder hat sein eigenes Zimmer. Und es gibt eine große Wohnküche. Da
kann man zusammen spielen und kochen.
Und sich mit den Leuten aus der WohnGemeinschaft treffen.
Das Haus ist ganz toll. Denn es gibt da
keine Hindernisse. Man kann auch mit dem
Rollstuhl überall hinfahren. Das nennt man
barrierefrei. Und man bekommt auch Hilfe
von Fach-Leuten. Zum Beispiel beim Anziehen oder beim Einkaufen. Oder wenn man
mal seine Probleme besprechen möchte.
Wir haben schon ein paar Leute gefunden,
die Lust haben zusammen zu wohnen.
Am 19. September 2015 haben wir uns das
erste Mal getroffen. Bei leckeren Hamburgern und netten Gesprächen haben wir uns
näher kennen gelernt. Und wir haben uns
gleich wieder verabredet. Das nächste Mal
im November. Dann gehen wir zusammen
ins Kino. Hat noch jemand Lust mit in die
Wohn-Gemeinschaft zu ziehen?
Wenn ihr mehr erfahren möchtet, dann
meldet Euch bei Frau Anja Fuchs, Telefon:
0 36 43 73 05 09 16 oder per Mail a.fuchs@
lhw-we-ap.de
Oder Ihr schaut es Euch erst einmal im
Internet an www.ro70-weimar.de
anja fuchs , Leiterin ZAK Weimar
RO 70 ist eine Abkürzung für einen Namen.
RO heißt eigentlich Eduard Rosenthal Straße
und die 70 ist die Hausnummer. Wenn man
in Weimar geboren ist, dann weiß man das
natürlich.
Bilder und Symbole
erleichtern Verständigung
jutta dre h e r , Fachbereichsleiterin Wohnen
Das Haus heißt also RO 70. Und so sieht es
jetzt aus.
Der Innenhof ist ein bisschen wie ein Park.
Es gibt viel Wiese. Jeder kennt sich. Fast ein
bisschen wie in einem kleinen Dorf.
In diesem Haus möchte das LebenshilfeWerk eine Wohn-Gemeinschaft gründen. In
der Wohn-Gemeinschaft teilen sich 8 Leute
30 Unterstützte Kommunikation
Aber es muss natürlich erst noch umgebaut
werden. Und dann sieht es so aus.
Ausgabe 03/2015
Jeder Mensch – ob jung oder alt – mit den
verschiedensten Assistenzbedarfen, hat
neben grundlegenden körperlichen Bedürfnissen auch den Wunsch nach Kommunikation und Interaktion mit seiner Umwelt. Um
diese Bedürfnisse verwirklichen zu können,
bedarf es gerade bei Menschen ohne oder
mit stark eingeschränkter Lautsprache spezieller Gesprächsstrategien, um besser in
Kontakt zu kommen. Die Maßnahmen der
Ausgabe 03/2015 Unterstützten Kommunikation wollen hier
Abhilfe schaffen, um Betroffenen und ihrem
Umfeld ein möglichst gutes und Barriere­
armes Miteinander zu ermöglichen. Mit
unterstützter Kommunikation werden alle
pädagogischen und therapeutischen Hilfen
bezeichnet, die Personen ohne oder mit erheblich eingeschränkter Lautsprache zur
Verständigung angeboten werden.
⇢
31
zukunftskonferenz
Kalender
11 – 12/2015
Regelmäßige Veranstaltungen
jeden 1. Mo im Monat
16.30 Uhr
Elterntreff der Lebenshilfe Weimar e.V.
im Laden
jeden 1. Di im Monat
16 Uhr
Elternstammtisch der Lebenshilfe Apolda e.V.
in der IKT Apolda
November
07.11.
14–17 Uhr
Elterncafé Lebenshilfe Apolda im ZAK Apolda
12.11.
Einführungstag für neue Mitarbeitende
25.11.
8:30–17 Uhr
25 Jahre Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e.V.
3. Zukunftskonferenz „Experten in eigener Sache“
Kassenärztliche Vereinigung Thüringen
28.11.
14–18 Uhr
Weihnachtsmarkt in Egendorf
Dezember
Seit 2013 beschreiten wir im LHW den Weg
der Unterstützten Kommunikation (UK)
und möchten Ihnen die Ergebnisse unserer
bisherigen Arbeitstreffen (UK-Gruppe) kurz
vorstellen:
• 2013 Gründung der UK Gruppe (Teilnehmer aus FB Wohnen + FB Arbeit) und
Grundlagenseminare durch externe Dozentin
• Anschaffung Boardmaker-Software (für
die Erstellung von Kommunikationssymbolen)
• Weiterbildung zum Thema Basale Kommunikation (Körperarbeit für den
schwerstmehrfachbehinderten Bereich)
• Vermehrte Arbeit in den Einrichtungen,
teilweise durch Anleitung der externen
Dozentin
• Anschaffung von Materialien für die Klienten (z.B. sprechendes Fotobuch, Talker)
32 • Ausstattung mit elektronischen Hilfsmitteln einzelner Klienten (Beantragung über
die Krankenkasse)
• Regelmäßige Treffen der UK Gruppe zum
Austausch und zur konzeptionellen Aus­
arbeitung
• Erstellung eines Symbol-Grundwortschatzes mit der Boardmaker-Software (Kommunikationssymbole)
• Bildung von Untergruppen mit speziellen
Aufgaben (z.B. Erstellung Haus- oder Werkstattordnung, Speiseplan)
Wer sich für eine Mitarbeit in der UK-Gruppe
bzw. weitere Informationen zum Thema
Unterstützte Kommunikation interessiert,
kann unter folgenden E-Mailadressen nachfragen ( [email protected];
[email protected])
Ausgabe 03/2015
01.12.
X-Mas Party im Mehrgenerationenhaus Apolda
04.12.
18–21 Uhr
Disco in der EJBW
Weiße Villa, Jenaer Straße
05.12.
Weihnachtsfeier Lebenshilfe OV Weimar
08.12.
Weihnachtsfeier WfbM Kromsdorf
09.12.
Weihnachtsfeier ZAK Sömmerda
10.12.
Weihnachtsfeier Hydrometer Apolda
11.12.
Weihnachtsfeier WfbM Apolda
16.12.
Kinderweihnachtsfeier IKT Apolda
Weihnachtsfeier Tagesstätte Apolda
17.12.
Weihnachtsfeier Kita Steubenstraße
Weihnachtsfeier IKT Hufeland Weimar
Familiennachmittage in der Frühförderung
Vorschau
30.01.2016
13 Uhr
Ausgabe 03/2015 Winterwanderung Saalborn
Treffpunkt Wohnstätte Saalborn
33
auszeit
auszeit
Film-Tipp
The Sessions – Wenn Worte berühren
Der 38-jährige Mark O’Brien erkrankte als
Sechsjähriger an Polio und ist seither am
ganzen Körper gelähmt. Trotz seiner massiven Behinderung führt er ein weitgehend
normales Leben. Nur eine Frau hat er noch
nicht gefunden. Seine Sehnsucht nach
körperlicher Nähe wird immer stärker und
er nimmt Kontakt zur Sexualtherapeutin
Cheryl auf …
Der mehrfach ausgezeichnete Film (USA
2012) beruht auf einer wahren Geschichte.
Ben Lewin, der Autor und Regisseur, erkrankte als Kind selbst an Polio. Er inszenierte O’Briens Geschichte mit Humor und
Gespür für emotionale Zwischentöne. Helen
Hunt erhielt als Cheryl-Darstellerin eine
Oscar-Nominierung.
„The Session“ ist eine Tragikomödie, die
mit Tragik nicht viel zu tun haben will und
sich vielmehr auf Herzenswärme konzentriert. – Lassen Sie sich von diesem Film berühren – es lohnt sich!
Buch-Tipp
Tipps aus unserer Backstube
Das letzte Hemd hat keine Taschen –
oder (vielleicht) doch?
Im November gedenken wir unserer
Toten, unserer verstorbenen Mitmenschen und Angehörigen, ganz besonders.
Auch in Einrichtungen unseres Lebenshilfe-Werks haben
wir in jüngster Zeit
den plötzlichen Tod
von jungen Mitbewohnern zu verarbeiten
und anzunehmen. Das Buch des Theologen
und Seelsorgers Armin Gissel will uns dabei
helfen, eine Kultur im Umgang mit Sterben
und Trauer zu entwickeln bzw. auszubauen.
„Das letzte Hemd hat keine Taschen – oder
(vielleicht) doch?“ richtet sich vor allem an
Fach- und Führungskräfte der Lebenshilfe.
Es stellt selbst erlebte Beispiele und Erfahrungen aus der alltäglichen praktischen Arbeit mit Menschen mit Behinderung dar. Auf
der Suche nach entsprechendem „Handwerkszeug“ für die Trauerarbeit, von geeigneten Ritualen im Umgang mit Verlust und
Tod, entstand eine professionelle Handreichung. Zahlreiche Anregungen sind ohne
konfessionelle Grenzen einsetzbar, so dass
sie auch für Menschen ohne weltanschauliche Bindungen hilfreich sind.
Lebenshilfe-Verlag Marburg 2015
ISBN 978-3-88617-322-8
12 Euro
34 Ausgabe 03/2015
Omas Apfelkuchen mit Pudding
Einen leckeren Apfelkuchen von selbst gepflückten Äpfeln möchte ich Euch heute
empfehlen.
Zutaten für den Knetteig (Quark-Öl-Teig)
300 g Mehl, 1 Pck. Backpulver, 150 g Speisequark, 6 EL Milch, 6 EL Speiseöl, 75 g Zucker,
eine Prise Salz und ein 1 Pck. Vanillin-Zucker
Für den Teig das Mehl mit dem Backpulver
mischen, in eine Rührschüssel sieben. Den
Quark, Milch, Speiseöl, Zucker, Salz und
Vanillinzucker hinzufügen. Die Zutaten
mit dem Handrührgerät mit den Knethaken
auf höchster Stufe etwa 1 Minute kneten.
Anschließend den Teig auf dem Blech mit
einem Nudelholz ausrollen.
Pudding-Pulver unter Rühren hineingeben
und kurz aufkochen lassen. Den Pudding
während des Erkaltens ab und zu umrühren.
Die Sahne und das Eigelb unter den etwas
abgekühlten Pudding rühren. Das Eiweiß steif
schlagen und unter den Pudding heben. Die
Masse gleichmäßig auf dem Teig verteilen.
Die Äpfel schälen, vierteln, entkernen, in
Spalten schneiden und schuppenförmig auf
den Pudding legen. Danach in den Backofen
schieben und bei Ober-/Unterhitze 180/
200°C backen. Backzeit etwa 35 Minuten.
Guten Appetit!
Eure Tina
Zutaten für den Belag
1,5 kg Äpfel, 1 Pck. Pudding-Pulver mit
Vanille-Geschmack, 20 g Speisestärke,
75 g Zucker, 375 ml kalte Milch, 125 ml
Schlagsahne, 1 Eigelb und 1 Eiweiß
Ausgabe 03/2015 Apfelernte
2015
Frischer Apfelsaf
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Laden eingetro
ffen!
35
trauer
trauer
Wir nehmen Abschied von
Tobias Adelhardt
„Und wenn du dich getröstet hast, wirst du froh sein,
mich gekannt zu haben.“
04.06.1996 – 19.09.2015
antoi n e de sai nt-exu pé ry
Du warst ein ganz besonderer Mensch!
Wir erinnern uns an dein Lachen, deine mit­
reißende Art und deinen lebenbejahenden Optimismus. Durch dich war unser Leben bunter und
auf­regender. Danke, dass wir dich fast zehn Jahre
auf deinem Lebensweg begleiten durften.
In liebevoller Erinnerung seine Mitbewohner/
-innen und das Team der Wohnstätte für
Kinder und Jugendliche und das gesamte
Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e. V.
Wir müssen Abschied nehmen von unserem Mitarbeiter
Thomas Haas
17.04.1970 – 16.07.2015
Mit ihm verlieren wir viel zu früh einen Kollegen
und Freund, den wir alle sehr mochten.
Seine Freund/-innen und Kolleg/-innen, das Team der Reha-Werkstatt
Legefeld und der gesamte Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e. V.
Katrin Nisser
23.05.1980 – 16.09.2015
Katrin lebte lange mit und bei uns. Ihre offene,
ehrliche und sehr präsente Art mochten wir gern.
Wir haben auch erlebt, wie sehr sie gekämpft hat.
In guten Zeiten hatte sie viel Freude am Leben und
schenkte uns ihr Lachen und ihr Vertrauen.
Wir werden sie in herzlicher Erinnerung behalten.
Ihre Freund/-innen und Mitbewohner/-innen,
die Teams der Wohnstätte Apolda und des Zentrums
für Ambulante Komplexleistung Weimar und das
gesamte Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e. V.
36 Ausgabe 03/2015
Ausgabe 03/2015 37