WirtschaftsBlatt deluxe * edition 3 * 2015 * NR. 65 deluxe „ Du kannst nicht ein Haus lieben, das ohne Gesicht ist und in dem deine Schritte keinen Sinn haben. Antoine de Saint-Exupéry „ 3*2015 Armanis Vision I Carl Philips Passion I Hadids Installation I Meiers Exkursion Stil leben Pop-Art trifft Disco-Glam: Wie sich Dee und Tommy Hilfiger in Miami eingerichtet haben MANUFAKTUR- UHRWERK 1904 MC ALS ECHTE TAUCHERUHR GARANTIERT DIE CALIBRE DE CARTIER DIVER EINE WASSERDICHTIGKEIT BIS 30 BAR UND KOMBINIERT DIE HOHEN TECHNISCHEN QUALITÄTSANFORDERUNGEN GEMÄSS ISO 6425:1996 MIT DEN MARKANTEN MERKMALEN DER CALIBRE DE CARTIER. SEIT 1847 ENTWICKELT CARTIER AUSSERGEWÖHNLICHE UHREN, DIE GEWAGTES DESIGN UND HOHE UHRMACHERKUNST PERFEKT MITEINANDER VERBINDEN. 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Christian Pizzinini und Antonio Scolari Dieses Duo kennt die schönsten Hotels spezialisiert. Ein schönes Plätze Italiens – schließlich ist ihre Plätzchen können sie jetzt auch Agentur Pizzinini Scolari Comuni- ihr Eigen nennen: den Palazzo cazione auf die Vermarktung von Mongiò dell‘Elefante della Torre in Apulien. Mehr ab Seite 60. Tourismusdestinationen und 8 deluxe edition 3*15 deluxe-iPad-Edition zum Download: Mehr Infos > Weitere Links, Informationen und Bilder zu den Storys. Fotos: Metalarte, Douglas Friedman, Daniele Notaro Curro Claret SeinNamestehtfürKreativität und Karitatives. Die Arbeiten von Curro Claret beschäftigen sich mit Produktionsformen, die in Zusammenarbeit mit sozialen Hilfsprojekten entstehen. Ein solches Projekt haben wir p.c. studio - photo tommaso sartori MAXALTO IST EINE MARKE VON B&B ITALIA. KOLLEKTION VON ANTONIO CITTERIO KOORDINIERT. WWW.MAXALTO.IT B&B ITALIA STORE WIEN - SPÄTAUF GMBH - FRANZ-JOSEFS-KAI 45 - 1010 WIEN - TEL. +43(0) 1-533 55 00 [email protected] - MARKUS GRENTNER - T.+43 3842 42241 - [email protected] 32 INHALT 30 24 14 Schön hässlich Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. In unserem Fall jedoch schon. Beim Tou ristencamp in der Wüste Gobi lässt sich schwer von ästhetisch gelungener Architektur sprechen. 16 Leben mit dem Feind Die Wohnung unseres Autors Franzobel ist immer picobello. Doch er fühlt sich wie ein Partisan in einem Krieg, der längst verloren ist. Eine Abrechnung. 18 Blaue Stunde Architekten tragen gern Schwarz. Die Modewelt baut zurzeit aber auf Blau – so auch die Uhren hersteller. Acht Beispiele von Tiffany über Glashütte Original bis Patek Philippe. 18 10 deluxe edition 3*15 20 „Wir haben unseren Stil gefunden“ Der österreichische Unternehmer Thomas Sabo ist weltberühmt für seinen leistbaren Silberschmuck. Jetzt wagt er den Sprung ins Luxussegment. Ein Gespräch über die Strategie dahinter. 22 Mann im Lampenlicht Vom Schuhband zur Leuchte – dem spanischen Designer Curro Claret ist dazu ein Licht aufge gangen. In Kooperation mit Camper und Meta larte entwickelte er die Kollektion „Shoelaces“. 24 Die neue Prinzenrolle Ist das die Krönung? Prinz Carl Philip von Schweden führt mit seinem Studienfreund Oscar Kylberg die Designagentur Bernadotte & Kylberg. Autorin Inge Ahrens traf sie vor Ort. 30 Die Modewelt ist nicht genug Immer mehr Designer möbeln unsere vier Wände auf. Zuletzt zeigte sich dies bei der Salone del Mobile in Mailand, wo Armani, Missoni und Bottega Veneta ihren großen Auftritt hatten. Fotos: Bernadotte & Kylberg, Beigestellt (2), Hersteller 22 Home at last. AGENT FOR AUSTRIA CLAUDIA MASCHKE DESIGNAFFAIRS Schottenfeldgasse 51/2/Top 19 A-1070 Wien [email protected] Tel. +43/664 5023717 GROUNDPIECE SECTIONAL SOFA design by Antonio Citterio FLEXFORM www.flexform.it INHALT 76 40 40 Hausbesuch bei Mr. Hilfiger Wie kann man sich einen Mix aus Kunstgalerie und Disco-Glam vorstellen? Ungefähr so wie Tommy Hilfigers Villa in Miami. Unsere Autorin Lydia Schmid war vor Ort. 48 Neuer Blick auf Mode Möbeldesigner Martino Gamper hat sich jetzt auch in der Modewelt eingerichtet: Der Italiener zeichnet für die Schaufenster des Luxuskonzerns Prada verantwortlich. 60 Die Palast-Renovation Auch Adelige sind mal knapp bei Kasse: Diesem Umstand verdanken Christian Pizzinini und Antonio Scolari ihren Palazzo. Aus dem baufälligen Anwesen haben sie ein Designobjekt gemacht. 66 Schatzinseln Nur ein kleiner Teil der mediterranen Inseln ist so prominent und viel besucht wie Mallorca, Korsika oder Sardinien. Viele Perlen schlummern unentdeckt im Schatten dieser großen, schönen Nachbarinnen. Ein Wegweiser. 72 Frisch aus dem Drucker In den USA fährt das erste weitgehend in einem 3-D-Druck-Verfahren hergestellte Auto auf der Straße. Auch Oldtimerbesitzer profitieren von dieser Technik. 76 Im Stall des Millionärs Wo früher Rennpferde standen, entstehen jetzt Songtexte für die Schweizer Band Yello: Dieter Meiers Schreibtisch steht in einem ehemaligen Pferdestall in Argentinien. 40 Schmucke Schlange Bulgari schmückt sich mit einer Kunstinstallation von Star-Architektin Zaha Hadid. Die PritzkerPreisträgerin ließ sich dabei von der Ikone des Schmucklabels, der Schlange, inspirieren. WirtschaftsBlatt deluxe Medieneigentümer, Herausgeber, Verleger WirtschaftsBlatt Medien GmbH, Anschrift: Hainburger Straße 33, 1030 Wien, Telefon: 01/60 117-0, Redaktion Dw 306, Fax 259, Geschäftsführung: Mag. Herwig Langanger, Dr. Rudolf Schwarz, Chefredakteion: Eva Komarek, Gerhard Hofer, Redaktion: Alexander Pfeffer (Leitung), Yasmin El Mohandes, Mag. Christoph Pridun, Anzeigen Projekt- und Anzeigenleitung: Verena Fritz, Telefon: 01/514 14-258, Mailadresse: [email protected] (Anzeigenabteilung), Druckunterlagenübermittlung: [email protected], Produktion Leitung: Stephan Fisnik, Art-Direction: Matthias Eberhart, Fotoredaktion: Yasmin El Mohandes, Bildbearbeitung: Christian Stutzig, Hersteller: Neografia a.s., Škultétyho 1, 036 55 Martin, Slowakei, Tel: +421 434 201 243, Fax: Dw 712, [email protected], www.neografia.sk, Web wirtschaftsblatt.at, Bankverbindung BA-CA, IBAN: AT501100009494402200, BIC: BKAUATWW. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. Gerichtsstand ist Wien. Das WirtschaftsBlatt deluxe erscheint achtmal im Jahr mit der Freitagsausgabe des WirtschaftsBlatts. Offenlegung gem. § 25 Medieng. http://www.wirtschaftsblatt.at/impressum Nächste Ausgabe: Freitag, 12. 6. 2015 12 deluxe edition 3*15 Fotos: Douglas Friedman, Jan Riephoff, Daniele Notaro; Illustration: Lena Zotti 66 60 UNGLAUBLICH REISEN 14 deluxe edition 3*15 redaktion Alexander Pfeffer Wüste Gobi SCHÖNHÄSSLICH Behausungen bekommen gegenwärtig eine beachtliche Aufmerksamkeit im Internet und boomen in Blogs und Foren. Über 40.000 Anhänger lästern allein auf der Seite „Ugly Belgian Houses“ auf Facebook und Tumblr über hässliche Gebäude in Belgien. Und der amerikanische Immobilienmakler Leif Swanson zeigt auf Uglyhousephotos.com Chaos, schlechten Geschmack und hässliches Dekor. * Foto: Getty Images Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. In unserem Fall jedoch schon. Beim Touristencamp in der Wüste Gobi, auch Turtle-House genannt, lässt sich schwer von ästhetisch gelungener Architektur sprechen – obwohl diesem Objekt ein sympathisch-skurriler Charme nicht abgesprochen werden kann. Unansehnliche edition 3*15 deluxe 15 KOLUMNE LEBEN MIT DEM FEIND Die Wohnung unseres Autors Franzobel ist immer picobello. Doch er fühlt sich wie ein Partisan in einem Krieg, der längst verloren ist. Eine Abrechnung. I ch habe viele Feinde. Manche habe ich einmal beleidigt, anderen vor Urzeiten die Freundin ausgespannt, wieder anderen bin ich zutiefst unsympathisch, weil sie mir so ähnlich sind. Es gibt auch einige, die kenne ich nicht einmal persönlich. Dann gibt es aber noch einen ganz speziellen Feind, der wöchentlich zu mir nach Hause kommt, sich fünf, sechs Stunden in der Wohnung aufhält und dafür auch noch kassiert. Ich öffne ihm die Tür, serviere ihm Kaffee. Nein, das ist kein perverser Masochismus und auch keine besonders ausgefuchste Therapie, sondern einfach der Tatsache geschuldet, dass mein Feind eine Feindin ist: die Putzfrau! Sie heißt Jana – und nicht, wie ich jahrelang verstanden habe, Erna – kommt aus Polen und ist ein Schatz von Mensch: weltoffen, witzig, herzlich. Ihre putztechnischen Fähigkeiten stehen völlig außer Zweifel, nach ein paar Stunden Jana sieht die Wohnung sauber und gepflegt aus und nicht mehr wie eine Räuberhöhle, in der jahrelang eine Horde depressiver Chaosforscher gehaust hat. Aber Frau Jana hat 16 deluxe edition 3*15 G anz egal, ob man zwischen schwanger aussehenden Antiquitäten oder billigen Einbauschränken (Stilrichtung: spätes Resopal) wohnt, ob in einem fürstlichen Landgut oder in einem Gemeindebau, es sind die Ordnungshalter, die Hausbesorger, Putzfrauen und sonstigen „guten“ Geister, die alles bestimmen. Anfangs habe ich nur versucht, Frau Jana nicht in die Quere zu kommen. Mittlerweile verhalte ich mich während ihrer Putzorgien mucksmäuschenstill und bemühe mich, nicht in ihr Blickfeld zu geraten, um nicht selbst in irgendeinem Stauraum oder Staubsaugersack zu landen. Ja, ich habe Angst. Angst, ich könnte nicht in ihre Ordnung passen. Angst, sie könnte mich mit all dem anderen Müll entsorgen. Um sie nicht mit vollen Aschenbechern zu provozieren, habe ich das Rauchen aufgegeben. Ich trinke nur noch Wasser aus der Leitung, esse kaum und wechsle meine Kleidung nur in Notfällen. Alles, um sie nicht auf mich aufmerksam zu machen. Ich will mich an der Putzfrau nicht abputzen, aber seit sie begonnen hat, auch Buchstaben aus meinen Sätzen herauszusaugen, ganze Absätze glattzubügeln, schmutzige Wörter herauszuwaschen, bin ich verzweifelt. An dieser Stelle etwa gab es einmal eine tolle Schlusspointe. Zugegeben, nicht ganz jugendfrei, aber lustig. Und jetzt? Einfach verschwunden! Weggeräumt. Es hilft alles nichts, sie hat das Kommando übernommen. Ich fühle mich wie ein Partisan in einem Krieg, der längst verloren ist. Die Wohnung sieht nun natürlich immer picobello aus, aber ich? Ich bin besiegt. * Foto: Peroutka, Montage „Es gibt einen ganz speziellen Feind, der wöchentlich zu mir nach Hause kommt und dafür auch noch kassiert.“ nicht nur eine eigene Meinung, sondern auch eine eigene Ordnung, sodass sich nach jeder ihrer Sessions all meine wohlgeordneten Bücherinseln in einem nach Größe und Farbe gestapeltem Turm wiederfinden. Die gerade in Arbeit befindlichen Manuskripte landen in Kästen, Schubladen oder an anderen uneinsehbaren Orten, wo man sie garantiert nie wieder findet. Genauso ergeht es meinen Notizbüchern und Lieblingsstiften. Alles, was nicht in Janas Ordnung passt, verschwindet. Die schlimmsten Feinde sind ja die, die sich als Freunde generieren. Meine Putzfrau ist besonders perfide, schmeichelt sich ein, bringt polnische Schokolade und Zubrówka mit, dabei hat sie das Kommando übernommen. Es ist ihr übrigens völlig egal, ob man sie Raumpflegerin, Reinigungsdienstleistende oder eben Putzfrau nennt, ob es politisch korrekt ist, für jemand anderen aufzuräumen oder nicht. Sie steht darüber, denn sie hat die Macht. Offiziell schrubbt sie die Böden, wischt die Kästen, bügelt Hemden, saugt und wechselt die Bettwäsche. Tatsächlich aber ist sie die eigentliche Herrscherin über mich, meine Frau, mein Kind, vier Spinnen, 72 Ameisen, zwölf Motten, acht Fruchtfliegen und alle anderen, die sonst noch in der Wohnung leben. Foto Michel Gibert. Foto unverbindlich. Dank an:TASCHEN / Wandskulptur Alban Lanore / Wallpaper: www.arte-international.com. *Information über die Konditionen erhalten Sie im Geschäft l’art de vivre by roche bobois Herstellung in Europa Track Esstisch und Anrichte, design Luigi Gorgoni. Kasuka Stühle, design Roberto Tapinassi und Maurizio Manzoni. Trace Leuchten, design Johan Lindstén. 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Ein Gespräch über die Strategie dahinter. von Malena Ruder Hätten Sie ein Beispiel? In den letzten Jahren haben wir immer wieder Themen aufgegriffen, bei denen wir dann einsehen mussten, okay, da haben wir nicht das richtige Händchen gehabt, Neonfarben zum Beispiel. Wir haben unseren Stil gefunden und müssen ihm treu bleiben. deluxe:: Herr Sabo, erst war da der Silberschmuck, dann kamen Uhren und Parfums dazu. Jetzt folgt der Goldschmuck – wird Ihr Sortiment nicht etwas beliebig? THOMAS SABO: Diese Ansicht teile ich nicht. Wir haben in unseren Schmuckstücken und auch in unseren anderen Produkten eine sehr erkennbare Handschrift, und die behalten wir auch bei. Totale Seitwärtsbewegungen machen wir ja nicht. Es gibt also Sachen, die nicht infrage kommen? So ist es. 20 deluxe edition 3*15 Die neue Linie bedeutet also nicht das Aus für die rockigen Sachen mit Totenköpfen oder die Bettelarmbandanhänger „Charm Club“? Nein, sie ist eine Ergänzung. Gerade der Charm Club bringt nach wie vor einen guten Anteil des Umsatzes ein. Wir sind sehr happy, dass wir diesen Level ganz gut halten. Ein Charm gibt es ab 19 Euro, die neue „Fine Jewellery“-Linie aus Gold und mit echten Steinen kostet zum Teil mehr als 10.000 Euro. Haben Sie keine Angst, dass das für Ihre Kunden zu viel sein könnte? INTERVIEW Genauso wie Rosberg die Kurve richtig anfahren muss, muss man auch als Model sehr viele Talente mitbringen. Gerade vor dieser jungen Frau habe ich sehr viel Respekt. Ich habe selten jemanden in ihrem Alter erlebt, der eine so große Disziplin hat und so wohlerzogen ist. Das muss ich ganz klar sagen. Wenn man Angst hat, dann soll man Sachen nicht machen. Natürlich muss man immer Respekt haben, und das haben wir bei diesem Projekt. Es ist eine enorme Herausforderung, der wir uns stellen. Ich kenne kein Unternehmen, dem es gelungen ist, auf den „Affordable“-Bereich eins draufzusetzen. Wieso sollte es Ihnen gelingen? Ich denke, dass wir alle Talente und Skills mitbringen. Zudem bin ich oft angesprochen worden von Leuten, die teure Sachen tragen, aber bei anderen Marken nichts finden, das ihnen gefällt. Ich glaube, dass die Tür für uns offen ist. Wie wählen Sie die Botschafter aus? Das ist unterschiedlich. Bei David Garrett hat sich das eigentlich von selbst entwickelt, er hat schon immer sehr offensiv unseren Schmuck getragen. Bei Nico Rosberg hatten wir gezielt nach jemandem gesucht, der Sport mit einer gewissen Dynamik abbildet. Auch mit ihm arbeiten wir jetzt schon sechs Jahre zusammen. Es passt einfach, der Nico ist ein Supertyp. Bei Georgia May Jagger haben wir nach einem bestimmten Frauentyp gesucht. Wir sind total von ihr überzeugt und haben ebenfalls einen längerfristigen Vertrag abgeschlossen. Ist im Uhrenbereich auch eine Premiumlinie geplant? Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass wir uns da Dinge überlegen. Man muss aber auch sagen, dass die Uhrenindustrie nicht die Flexibilität hat, die wir von der Schmuckindustrie kennen. Aber auch damit werden wir zurechtkommen. Wie kann man sich Ihre Rolle im Unternehmen vorstellen? Ich bin in alle Bereiche involviert, ins Design, in die Entwicklung, den Vertrieb und so weiter. Was, außer dem Material, ist anders bei der neuen Linie? Unsere Fine Jewellery ist von den Themen her sehr neu, Chakra-Elemente kenne ich aus der Schmuckbranche überhaupt nicht. Grundsätzlich ist die teure Linie feiner verarbeitet. Aber alle Stücke tragen natürlich unsere Handschrift. Chakren stammen aus der asiatischen Kultur. Wollen Sie so neue Märkte erobern? Das hat eher mit meiner Geschichte zu tun. Ich habe in den Achtziger- und Neunzigerjahren in Asien gelebt, und zwar gefühlt gelebt, nicht nur irgendwo irgendetwas darüber gelesen. Quelle: NZZ am Sonntag; Fotos:Thomas Sabo Kommt der Sabo-Stil eigentlich überall auf der Welt gut an? Ja. Unsere Marke hat sich global durchgesetzt, wir haben keine großen Unterschiede zwischen Europa und Asien. Dort hat man vielleicht mehr Hang zu Farbe, zu Rot zum Beispiel. Jetzt wollen wir etwas in Asien aufbauen, und ich bin sehr zuversichtlich, dass uns die Fine Jewellery dabei helfen wird. Der dortige Anspruch ist sehr hoch, das könnte passen.Aber im Grunde haben wir uns von solchen Überlegungen nie beeinflussen lassen. Zu Skandinavien etwa hat man mir gesagt: Da kannst du nur Erfolg haben, wenn du ganz schlichte Ringe verkaufst. Trotzdem hat es funktioniert. Auch Männerschmuck, sonst eine schwierige Angelegenheit, läuft sehr gut bei Ihnen. Wie machen Sie das? Im Bereich Männerschmuck sind wir tatsächlich Vorreiter, wir haben im letzten Jahr auch sehr viel dazugewonnen in diesem Bereich. Das liegt zum einen natürlich an den Schmuckstücken. Zum anderen aber sicher auch an unseren Testimonials. Die männlichen Markenbotschafter, Rennfahrer Nico Rosberg und Geiger David Garrett, sind wegen ihrer Fähigkeiten berühmt, das weibliche Model Georgia May Jagger für ihre Schönheit. Wieso haben Sie nicht auch eine talentierte Frau gewählt? Fine Jewellery. Die Anhänger der neue Chakra-Linie fangen preislich bei 1490 € an. Was für eine Art Chef sind Sie? Ziemlich gerade heraus! Natürlich, wenn man so dynamisch ist wie ich, dann hat man immer wieder schnelle Wechsel in den Gedanken, das ist oft nicht so leicht für die Mitarbeiter. Aber ich denke, wir haben im Unternehmen einen sehr ehrlichen Umgang miteinander. Das macht es für alle einfacher. Sie sind demnach immens wichtig fürs Geschäft. Wie sieht es mit der Nachfolge aus? Vor zwei Jahren habe ich eine andere Managementstruktur gewählt, die Verantwortung ist auf mehrere Schultern verteilt worden, darüber bin ich sehr froh. Natürlich spielt auch der familiäre Aspekt eine Rolle. Aber meine Söhne sollen selbst darüber entscheiden, ob sie im Unternehmen arbeiten möchten oder nicht. Ich habe mir diese Freiheit in meinem Leben auch genommen. * Zur Person: Thomas Sabo, Österreicher (*1961 in Nürnberg), machte eine Lehre als Feinmechaniker. Nach einer Asienreise begann er, Schmuck zu entwerfen. 1984 gründete er die Firma Thomas Sabo. Heute hat das Unternehmen mit Sitz in Lauf an der Pegnitz global über 1400 Mitarbeiter und macht mehr als 200 Millionen € Umsatz. Er ist verheiratet und hat zwei Söhne. edition 3*15 deluxe 21 DESIGN redaktion Yasmin El Mohandes MANN IM LAMPENLICHT Vom Schuhband zur Leuchte – dem spanischen Designer Curro Claret ist dazu ein Licht aufgegangen. In Kooperation mit Camper und Metalarte entwickelte er die Kollektion „Shoelaces“ – und hilft damit sogar sozial Schwachen. Es handelt sich bei diesem Projekt übrigens um die Fortsetzung einer erfolgreichen Zusammenarbeit: Claret hat für das spanische Schuhlabel Camper bereits in Madrid und Barcelona zwei Geschäftslokale gestaltet. Auch hier spielten Schuhbänder eine große Rolle und fanden erstmals – als geknüpfter Vorhang – ihren Einsatz. Dritter im Bunde ist diesmal Leuchtenhersteller Metalarte: Gemeinsam entwickelten sie die „Shoelaces“-Lampenschirme, die Anfang des Jahres in Produktion gingen. Foto: Beigestellt * 22 deluxe edition 3*15 Eine der erfolgreichsten Erfindungen aus dem Schwarzwald. Und eine Kuckucksuhr. Der Unterschied heißt Gaggenau. Manche Dinge aus dem Schwarzwald ändern sich nie. Andere werden seit 1683 immer besser. Denn seit unserer Gründung als „Hammerwerk und Nagelschmiede“ haben Innovationen bei uns Tradition. Bestes Beispiel: unsere Backofen-Serie 400, mit Backofen, Dampfbackofen und Wärmeschublade. Sie vereint modernste Technik und erlesene Materialien mit einzigartigem Design. Schließlich werden unsere Geräte nicht nur immer besser. Sie sehen auch immer besser aus. www.gaggenau.at. INTERVIEW Zwei Männer, eine Leidenschaft für Design. Prinz Carl Philip von Schweden (l.) und sein Geschäftspartner Oscar Kylberg. 24 deluxe edition 3*15 DIENEUE PRINZENROLLE Ist das die Krönung? Prinz Carl Philip von Schweden führt mit seinem Studienfreund Oscar Kylberg die Designagentur Bernadotte & Kylberg. Jetzt haben sie den Geist von Stockholm in Vasen und Schalen von Stelton gegossen. Inge Ahrens besuchte die beiden. D ie skandinavischen Königshäuser haben einen Hang zum Kreativen: Der 2002 verstorbene Sigvard Bernadotte von Schweden war als Leiter der dänischen Silbermanufaktur Georg Jensen ein international anerkannter Produktdesigner. Sein Kaffeeservice steht im New Yorker Museum of Modern Art. Und Königin Margrethe II. von Dänemark ist für ihre Decoupagen berühmt, hat zahlreiche Bücher veröffentlicht und Bühnenbilder geschaffen. Auch Prinz Carl Philip von Schweden hat diesen Weg gewählt. Er studierte unter anderem Grafikdesign an der Rhode Island School of Design und der Stockholmer Forsbergs Skola. Dort lernte er seinen heutigen Partner Oscar Kylberg kennen, mit dem er das Label Bernadotte & Kylberg gründete. Auch Kylberg stammt aus einer künstlerischen Familie: Carl Kylberg, ein Vorfahre aus dem 19. Jahrhundert, schaffte es mit seinem Gemälde „Homecoming“ auf eine schwedische Briefmarke und ins Nationalmuseum der Landeshauptstadt. Seit 2012 entwerfen die beiden Designer gemeinsam Mode, Textilien und Porzellan. Ihr neuester Wurf ist die Stockholm-Kollektion „Aquatic“, die vor Kurzem auf der Messe „Ambiente“ in Frankfurt präsentiert wurde. Für das dänische Traditionsunternehmen Stelton gestalteten sie vier Schalen und drei Vasen unterschiedlicher Größe aus Edelstahl und ließen sich dafür vom allgegenwärtigen Wasser ihrer Lebensstadt inspirieren: Stockholm schwimmt schließlich auf 14 Inseln im Mälarsee und in der Ostsee. Tintenblaue Seen ließen die Designer dann auch im cremeweiß emaillierten Edelstahl schimmern. Zum Interview in Stockholm zeigen sich Carl Philip Bernadotte und Oscar Kylberg als gut gelauntes und eingespieltes Team, das nicht nur die gemeinsame Arbeit, sondern auch die Liebe zu ihrer Heimatstadt verbindet. edition 3*15 deluxe 25 Ihre Kollektion heißt „Aquatic“. Was stand zuerst fest: der Titel oder die Serie? OSCAR KYLBERG: Da wir leidenschaftliche Stockholmer sind, war die Idee mit dem Wasser sofort da. CARL PHILIP: Sie hätten uns mal sehen sollen, wie wir in unserem Atelier mit allen Blautönen aquarelliert haben. Sie haben mit blauer Tinte Ihre Designstücke selbst bemalt? CARL PHILIP: Wir haben auf Papier aquarelliert, beide zusammen auf einem Bogen. Alles war sehr spielerisch. Ein wenig so, als würde man wieder zur Schule gehen. Eine schöne Arbeit, die dann von Stelton umgesetzt wurde. In Handarbeit. Stück für Stück. Es ist schon etwas Besonderes, dort in einer Reihe mit Gestaltern wir Arne Jacobsen zu stehen. Vasen sind traditionell aus Porzellan oder Glas. Was hat Sie dazu bewogen, Aluminium als Rohstoff zu verwenden? OSCAR KYLBERG: Stelton arbeitet viel mit Edelstahl und Holz in zylindrischen Formen. Wir wollten das Organische dazugeben. Weiche Formen, kühl und glänzend einerseits und – je nach Exponat – innen oder außen Stück für Stück handgearbeitetes, hauchdünnes, cremeweißes Email mit einem tiefblauen See, der schimmert wie wirkliches Wasser. CARL PHILIP: Eigentlich kommen wir damit zurück auf die Klassiker der 1950er-Jahre, als emaillierter Edelstahl in Skandinavien bereits en vogue war. Haben Sie eine Vorliebe für bestimmte Blumen, und welche würden Ihrer Meinung nach am besten in Ihren Vasen aussehen? CARL PHILIP: Das sind doch persönliche Vorlieben. Müssen es Blumen sein? Es kann doch auch eine Pflanze sein oder junges Schilf von den Ufern des Schärengartens. OSCAR KYLBERG: Also für mich ist das eher ein Designstück. Es sei denn natürlich, meine Frau sieht das anders. deluxe: Heute Morgen habe ich meinen Kaffee aus kobaltblauen Tassen von Villeroy & Boch getrunken. Welches Geschirr steht bei Ihnen zu Hause auf dem Frühstückstisch? CARL PHILIP VON SCHWEDEN: Oje, ich bin gar kein Frühstücksmensch! Wir haben sowohl Porzellan von Gustavsberg als auch von Villeroy & Boch im Schrank. OSCAR KYLBERG: Bei uns gibt es von Ikea bis Royal Copenhagen alles. Wie das so ist in einem Familienhaushalt. Schwedisches Design ist seit je in Material und Form stark beeinflusst von der Natur. Was hat Sie beide bei der Gestaltung der Vasen und Schalen für das dänische Unternehmen Stelton bewegt? CARL PHILIP: Wasser, immer wieder Wasser. Schließlich liegt Stockholm auf einer Insel. Das haben wir einzufangen versucht. OSCAR KYLBERG: Wir entschlossen uns, kein Einzelstück, sondern eine Linie zu entwickeln. Wie Sie sehen, gehört alles zusammen: die Schalen, die Vasen. Die Form fasst alles zu einem Ganzen, wie eine Familie. 26 deluxe edition 3*15 Worum geht es Ihnen bei der Gestaltung? Muss das Objekt in jedem Fall nützlich sein, oder darf es auch einfach nur schön sein? CARL PHILIP: Wenn etwas nützlich ist, muss es ja nicht gleich hässlich sein. Außerdem wird nicht selten das Benutzte mit der Zeit noch schöner. Denken Sie nur an ein altes Ledermöbel. OSCAR KYLBERG: Oder an ein altes Fahrrad. Es bekommt Persönlichkeit. Ist es ein Luxus, sich mit Schönheit beschäftigen zu können? CARL PHILIP: Schönheit ist das, was man sieht. Das kann manchmal auch einfach ein Detail sein. Schönheit ist überall. OSCAR KYLBERG: Für mich ist Schönheit auch Timing. Den richtigen Moment zu erkennen, im richtigen Licht. Wir durchlaufen einen Designprozess, von der Sinnfrage bis hin zur Form. Die wird dann hoffentlich auch schön. Sie studierten beide an der Stockholmer Forsbergs Skola Grafikdesign. Wie hat Sie diese Ausbildung beeinflusst? CARL PHILIP: Während des Studiums haben sie uns gepusht, mit unseren Ideen auch mal aus dem Rahmen zu fallen. OSCAR KYLBERG: Wir konnten unsere Fantasien ausleben. Das hat uns sicher geformt. INTERVIEW Gustav III., einer Ihrer Vorfahren aus dem 18. Jahrhundert, war ein großer Förderer der Künste. Der gustavianische Stil, ein kühler Klassizismus in einer Mischung aus Licht und Anmut, ist legendär. Können Sie beide beschreiben, was Ihren gemeinsamen Stil unverwechselbar macht? CARL PHILIP: Oscar und ich machen Dinge, die wir lieben. Ob sie gefallen und ob sie Bestand haben, das weiß man erst später. Es ist einfacher, zurückzuschauen und zu werten. Wer weiß schon, was die Zukunft bringt? Denken Sie an Andy Warhol, der in den 1950er-Jahren als Werbegrafiker startete. Oscar Kylberg, Sie stammen aus einer Künstlerfamilie. Das Gemälde „Homecoming“ von Carl Kylberg ziert sogar eine schwedische Briefmarke. Hat Sie das geprägt? OSCAR KYLBERG: Auch auf dem Gemälde „Homecoming“ spielt das Wasser eine große Rolle. Es ist ein Seestück und hängt heute im Nationalmuseum in Stockholm, Schwedens größtem Kunstmuseum. Eigentlich malt meine ganze Familie, wenn auch heute eher nebenberuflich. Das liegt also im Blut. Ich habe schon während des Unterrichts lieber meinen Lehrer gezeichnet, als seinen Ausführungen zu folgen. Ich male auch Porträts. Aber den Prinzen habe ich noch nicht verewigt. Carl Philip, Ihr Großonkel Sigvard Bernadotte war ein anerkannter Gestalter. Sein Kaffeeservice steht sogar im New Yorker Museum of Modern Art. Als er starb, waren Sie 23 Jahre alt. Wie nah waren Sie ihm und seiner Arbeit? Gab Ihr „Wenn etwas nützlich ist, muss es ja nicht gleich hässlich sein. Außerdem wird das Benutzte oft mit der Zeit noch schöner.“ Onkel Ihnen etwas mit auf den Weg? CARL PHILIP: Als ich ein sehr junger Mann war, wusste ich zwar von der Bedeutung Sigvards als Gestalter. Aber mein eigenes Interesse an Design entwickelte sich erst einige Jahre später. Ich entschied mich, Grafikdesign zu studieren. Wir hatten also keine Chance, uns darüber auszutauschen. Jetzt gibt es dieses tolle gestalterische Vermächtnis. Ich wünschte, ich könnte heute mit ihm sprechen. Tauschen Sie sich auch mit Ihrer Patentante, Königin Margrethe II. von Dänemark, über Ihre Designarbeit aus? CARL PHILIP: Ehrlich gesagt sehen wir uns nicht so häufig, aber wenn, dann sprechen wir auch über unsere Arbeit. Ich finde, sie ist wirklich eine gute Künstlerin. Wo und wann haben Sie sich kennengelernt und vor allem: Wie kamen Sie darauf, 2012 ein gemeinsames Label zu gründen? SALZBURGER GRÜNRUHELAGE ... HWB 27 / f GEE 0,57 BEREITS 50% DER WOHNUNGEN VERKAUFT MIT REIZVOLLEN AUSBLICKEN, DESIGNORIENTIERTER AUSSTATTUNG UND MAXIMALER LEBENSQUALITÄT IM HERZEN DER STADT! DIE RUHIGE LAGE, Privatgärten, großzügige Balkone und sonnenverwöhnte Dachterrassen mit spektakulärem Blick in die Salzburger Bergwelt und zur Salzburger Festung sind ein integraler Bestandteil dieser Wohnanlage und schaffen maximale Lebensqualität. Apartments und 2 bis 4 - Zi.-Whg. mit 30 bis 86 qm Wfl. Private Gärten, Balkone oder Dachterrassen EG-Wohnungen mit großem Hobbykeller Provisionsfreier Verkauf Das Neubauprojekt „Nissenstraße 41“ in Gneis bzw. Leopoldskron besticht durch Eleganz und gliedert sich geschmackvoll in den Altbestand ein. Durchdachte Grundrisse tragen zur hohen Qualität des Ensembles bei. Designorientierte Ausstattungsdetails namhafter Hersteller sowie elegante Eichenholzböden liefern ein Höchstmaß an Ästhetik. Weitere interessante Projekte oder Informationen jederzeit unter +43 (0) 662 87 10 62 oder online unter www.cassco.at cassco Bauträger GmbH - Schwarzstraße 33, 5020 Salzburg „Wasser, immer wieder Wasser. Schließlich liegt Stockholm auf einer Insel. Das haben wir einzufangen versucht. “ Carl Philip, Sie haben für Gense, das bald 160 Jahre alte schwedische Unternehmen und seit Langem Hoflieferant, ein Silberbesteck entworfen. Knüpfen Sie da an die Tradition Ihres Großonkels an? CARL PHILIP: Ich kann das nicht beurteilen, aber tatsächlich sagen manche, mein Silberbesteck „CPB 2091“ sei dem von Sigvard nicht allzu fern. Die Verbindung zur Arbeit meines Großonkels könne man sehen. Wir sind beide auf unsere Art modern und schnörkellos. OSCAR KYLBERG: Wenn es ornamental wird, schrillen bei uns die Alarmglocken. Sie haben bereits Daunenjacken entworfen und für das Kaufhaus Åhléns Textilien für das Interior Design. „Svenska Djur“ heißen Ihre Servierplatten mit Hasen und Maulwürfen, die Sie für die 190 Jahre alte Porzellanmanufaktur Gustavsberg entwickelten. Wie wichtig ist Humor für die Gestaltung? CARL PHILIP: Humor ist immer dabei. Wir haben einfach Spaß bei der Arbeit. OSCAR KYLBERG: Lachen gehört dazu, auch wenn wir 28 deluxe edition 3*15 seriöse Dinge tun. Vor allem während des frühen Designprozesses mit der Hand auf dem Papier können wir unserem Spieltrieb freien Lauf lassen. Wenn Sie jetzt mit der Stockholm-Kollektion „Aquatic“ für Stelton auf den internationalen Markt gehen, ist Ihnen schon wegen Ihrer Persönlichkeit Aufmerksamkeit gewiss. Aber ist es damit auch leichter, dass Ihr kreatives Können als solches anerkannt wird? CARL PHILIP: Im Gegenteil: Es ist sehr viel mühevoller. Wir müssen immer besser sein als andere. Glauben Sie mir, wir arbeiten umso härter. Das war auch der Grund, warum ich in Rhode Island in den USA unter einem Pseudonym Design studierte. Ich wollte mir keine Vorteile verschaffen. Ich habe dort an einem Designwettbewerb teilgenommen und bekam eine Auszeichnung für die Entwicklung eines Logos, das den Leuchtturm von Martha’s Vineyard zeigt. Das fühlte sich richtig gut an! Sie haben als Erkennungszeichen für Ihr Label die Buchstaben B+K Rücken an Rücken gestellt. Es erinnert mich an den Schriftzug von ABBA, die ja auch ihre zwei B gegeneinanderstellten. Ist das vielleicht ein geheimes schwedisches Erfolgsrezept? CARL PHILIP und OSCAR KYLBERG abwechselnd: Oh, das ist lustig. Das ist uns noch gar nicht aufgefallen. Ob wir uns allerdings an ABBA orientierten? Rücken an Rücken, das ist auf jeden Fall Absicht. Wir sind in unserer Arbeit ja fast wie untrennbare Zwillinge. * Fotos: Bernadotte & Kylberg (3) OSCAR KYLBERG: Ein Freund brachte uns zusammen. Wir kannten uns schon vorher flüchtig. Wir waren sofort auf einer Wellenlänge und hatten uns viel zu erzählen. Schnell entstand der Wunsch, irgendwann etwas Gemeinsames zu machen. Das hat dann aber doch noch zehn Jahre gedauert. Wir verstehen uns ohne Worte. Wir sehen etwas und denken das Gleiche. Fast wie Zwillinge. v Lounge Chair & Ottoman Design: Charles & Ray Eames, 1956 Ihren Vitra-Fachhändler finden Sie unter www.vitra.com/handel www.vitra.com/loungechair PASSION DIE MODEWELT IST NICHT GENUG Immer mehr Designer möbeln unsere vier Wände auf. Zuletzt zeigte sich dies im Rahmen der eben zu Ende gegangenen Salone del Mobile in Mailand, wo Armani, Missoni und Bottega Veneta ihren großen Auftritt hatten. Wir stellen Pioniere und Newcomer dieses Interieurtrends vor. von Alexander Pfeffer und Yasmin El Mohandes König Giorgio wird er genannt. Und tatsächlich hat es Giorgio Armani mit seinem Modereich laut „Forbes“-Magazin zum fünftreichsten Mann Italiens gebracht. Heuer feiert der 80-Jährige den 40. Geburtstag seines Modelabels Armani – und den 15. von Armani/Casa. Armani pflegt bei den Möbeln eine ähnlich kühle Zurückhaltung wie bei Kleidung. Seinen Stil beschreibt er selbst als eine Mischung aus etwas Retro mit modernem Beigeschmack. Die Farben sind klassisch gehalten, viel Beige, dunkles Holz und Silber erinnern an das Art déco. Alle Interieurelemente lassen sich miteinander kombinieren, Brüche sind in der Armani-Welt nicht gefragt. Harmonie ist das oberste Gesetz, und so greift die Bordüre des Vorhangs etwa das zartbraune Muster des Teppichs auf. 30 deluxe edition 3*15 Fotos: Hersteller ARMANI edition 3*15 deluxe 31 PASSION Zickzack-Muster trifft auf Sitzmöbel: Die italienische Modefirma Missoni bringt ihr Know-how bereits seit mehr als 30 Jahren in die Kreation von Möbelstoffen ein. Dabei hat die Sichtweise von Familienoberhaupt Rosita Missoni die Home-Linie geformt. Ihre Philosophie: „Das Zuhause muss lebendig sein. Es entwickelt sich laufend weiter und ist niemals fertig.“ Ihre unverkennbaren bunten geometrischen und floralen Musterstoffe sind beliebt als modisches Accessoire für die Wohnung, etwa als Kissen oder Decken. „Unsere neue Kollektion kann trennen oder zusammenführen, sich von drinnen nach draußen bewegen oder umgekehrt, und so eine Gartenatmosphäre in ein Zimmer transportieren“, so Missoni. 32 deluxe edition 3*15 Foto: Hersteller MISSONI PASSION edition 3*15 deluxe 33 Eine Yogamatte, ein Whiskeyglas und einen Schwimmreifen hat Modeschöpfer Alexander Wang bereits designt. Jetzt geht er einen Schritt weiter und entwirft eine dreiteilige Möbeledition für den italienischen Hersteller Poltrona Frau. Die Kollektion des 31-Jährigen besteht aus zwei Sitzsäcken in Leder und Samt mit Messingfundamenten sowie einem Beistelltisch, der eine Minibar beherbergt. „Das ist ganz banal, ein alltägliches Stück“, so Wang über seine Sitzsäcke. „Wir hatten sie immer in unserem Fernsehraum. Aber ich verbinde das Banale und das Luxuriöse gern in einem neuen Kontext.“ Dabei setzt der Amerikaner, der neben seinem eigenen Label auch für das französische Modehaus Balenciaga entwirft, auf mattes Schwarz, klare Linien und schnörkelloses Design. 34 deluxe edition 3*15 Foto: Beigestellt ALEXANDER WANG PASSION Fotos: Getty Images, Hersteller JEAN PAUL GAULTIER „Ich kann nur Kleider entwerfen. Also ziehe ich meine Möbel an – mit dem Vorteil, dass Möbel sich nicht beschweren, wenn man sie aus Versehen mit einer Nadel sticht!“ Mode-Maestro und Enfant terrible mit Punk-Attitüde Jean Paul Gaultier arbeitet seit fünf Jahren erfolgreich mit dem französischen Interieurhersteller Roche Bobois zusammen. Jetzt widmet die Pariser Galerie Grand Palais dem Modeschöpfer und seinem bisherigen Werk eine Retrospektive und zeigt auch Teile der Möbelkollektion, die Gaultier für Roche Bobois entworfen hat. So wurde eine „Pop-up-Bar“, komplett mit dem „Ben Hur“-Sessel, den Leuchten „Maschio“ und „Femina“ sowie dem Sofa „Mah Jong“, das Hans Hopfer 1971 designte, in der Couture-Version ausgestattet. edition 3*15 deluxe 35 PASSION Der Palazzo Gallarati Scotti sorgte während der Mailänder Möbelmesse für Gesprächsstoff: Das italienische Luxuslabel Bottega Veneta hat in diesem Baujuwel aus dem 18. Jahrhundert seinen weltweit ersten Store für Sofas, Schränke und Sessel eröffnet. Die 205 Quadratmeter große Boutique, nur einige Schritte von der noblen Via Montenapoleone entfernt, ist von Kreativdirektor Tomas Maier entworfen worden. Das moderne Konzept steht dabei im Kontrast zum historischen Ambiente: originale Fliesenböden, hohe Kassettendecken und Wände, die Fresken der Meister des 18. Jahrhunderts – Carlo Innocenzo Carlone und Giovanni Battista Tiepolo – zieren. „Jedes Stück der HomeKollektion ist vielseitig, funktionell und so schön gestaltet, um ein Leben lang zu gefallen“, so Maier. 36 deluxe edition 3*15 Fotos: Hersteller BOTTEGA VENETA PASSION edition 3*15 deluxe 37 PASSION MARNI Fotos: Hersteller Es duftet nach reifer Melone, Ananas und anderen Früchten: Anlässlich der Salone del Mobile verwandelte sich der Showroom der Modemarke Marni in der Viale Umbria 42 in einen Obstmarkt, genau genommen in den Mercado de Paloquemao in Bogotá. Der kolumbianische Markt inspirierte die italienische Designerin Consuelo Castiglioni zu ihrer neuen, streng limitierten Home-Kollektion. Und nicht nur das: In Kolumbien sind auch die farbenfrohen, handgefertigten Flechthocker entstanden, die das Label auf seinem bunten Marktplatz zeigt. Zwischen Sapote, Curuba, Guanábana und anderem exotischen Obst konnten die bunten Stühle und Riesenfrüchte aus Metall und PVC auch gleich erworben werden. Der Erlös geht direkt nach Kolumbien, an das Frauenprojekt von Anayibe Rincon. 38 deluxe edition 3*15 Villa unter Palmen. (rechte Seite) Das 2007 erbaute Haus liegt an einem mit Palmen gesäumten weißen Privatstrand und zitiert mit seiner modernen Formensprache die Art-déco-Ära von Miami Beach. Vor dem Pool: „Acrobat“, eine Skulptur von Keith Haring. 40 deluxe edition 3*15 Foto: Beigestellt Arbeitszimmer. Die Wände des Büros von Tommy Hilfiger ließ Innenarchitekt Martyn Lawrence Bullard mit Alcantara bespannen. Er designte auch den Schreibtisch. Davor stehen rote Harvey-ProbberSessel. Das Kunstwerk „Le Gommeux“ ist von Jean Dubuffet. WOHNEN HAUSBESUCH BEI MR. HILFIGER Wie kann man sich einen Mix aus Kunstgalerie und Disco-Glam vorstellen? Ungefähr so wie Tommy Hilfigers Villa in Golden Beach nördlich von Miami. Unsere Autorin Lydia Schmid war vor Ort. fotografiert von Douglas Friedman edition 3*15 deluxe 41 WOHNEN „Für uns stand es nie außer Frage, dass wir hier auch in unserer privaten Kunstgalerie wohnen wollen.“ D ass Tommy Hilfiger Mut zur Farbe hat, erschließt sich dem Besucher spätestens beim Betreten des weitläufigen Salons, in dem ein Kuhfellteppich mit Wellenmotiv in leuchtend roten, violetten und weißen Streifen fast von dem großformatigen Warhol/Basquiat-Gemälde ablenkt, das da über einem weißen Vintage-Sofa an der Wand hängt. Hohe Fensterfronten geben den Blick frei auf eine blaurote Monumentalskulptur von Keith Haring vor dem Poolbereich. Das neue, 1300 Quadratmeter große Anwesen des berühmten amerikanischen Modedesigners in der exklusiven Enklave Golden Beach ist eine stilistische Hommage an die Swinging Sixties, Pop-Art und die Rhythmen und Farben der pulsierenden Florida-Metropole. „Wir sind wegen des Wetters gekommen, 42 deluxe edition 3*15 des Latino-Flairs, der lokalen Kunstszene und der Palmen“, lacht der Hausherr. Und betont: „Für uns stand es nie außer Frage, dass wir hier auch in unserer privaten Kunstgalerie wohnen wollen. Meine Sammlung an amerikanischer Kunst ist eine meiner größten Inspirationsquellen und hat eine wichtige Rolle im Designprozess gespielt. In jedem Zimmer ist ein ikonisches Werk, dass die Gestaltung des gesamten Raums motiviert hat.“ Schon mit seinem ersten selbstverdienten Geld als Jeansverkäufer hat der Designer Pop-Art-Kunst und Fotografien erstanden. Später hat er in seinen Modekollektionen den Ostküsten-Chic der Vergangenheit wiederbelebt und avancierte zum ungekrönten König des „All American Style“ Bild einer Ikone. Frühstücken mit Elizabeth Taylor: Das Porträt in der Küche stammt von Vik Muniz. Um den Vintage-Tisch von Willy Rizzo gruppieren sich Stühle von Erwine und Estelle Laverne. Design-Cocktail. (linke Seite) Die Discokugel über der Hausbar importierten die Hilfigers aus einem Club auf Capri. edition 3*15 deluxe 43 WOHNEN Blickfang. Psychedelische Farben der Seventies geben im Wohnzimmer den Ton an. Den Teppich entwarf Innenarchitekt Martyn Lawrence Bullard, der die Villa auch eingerichtet hat. Zwei Vladimir-Kagan-Sofas rahmen einen Vintage-Tisch von JF Chen ein. 44 deluxe edition 3*15 WOHNEN edition 3*15 deluxe 45 46 deluxe edition 3*15 WOHNEN Spiegelpalast. Im Master Bedroom schimmern Tapeten von Astek und das Paul-Evans-Bett um die Wette. Überwurf und Teppich sind aus mongolischem Lammfell von Aga John Oriental Rugs. Moves like Jagger. (linke Seite) In der eigenen Disco ist Tommy Hilfiger in bester Gesellschaft: Warhol-Porträts des RollingStones-Sängers Mick Jagger finden sich an den Wänden. BertSternsberühmteFotografienvonMarilynMonroe zieren die Wände des Schlafzimmers. mit Millardenumsatz und entsprechendem Lebensstil in luxuriösen Anwesen in New York, Connecticut und Mustique. Die Gestaltung übernahm der in Los Angeles lebende und für seinen eklektischen Stil bekannte Martyn Lawrence Bullard. Der Innenarchitekt erfüllt den Prominenten in aller Welt ihre extravagantesten Wohnträume. „Die Arbeit mit Martyn hat mir die Augen geöffnet“, schwärmt Hilfiger. „Er kam mit den unglaublichsten Überraschungen an: Tapeten, die nach Bananen duften, wenn man an ihnen rubbelt, blinkende Neonlichter und dergleichen.“ „Shagadelic“ nennt er selbst diese glamouröse Mischung aus Reeditionen und amerikanischen Designklassikern von Paul Evans, Willy Rizzo oder Vladimir Kagan, die sich die Bühne mit Werken von Andy Warhol, Keith Haring, Jean-Michel Basquiat und den Briten Tracey Emin, Damien Hirst und Marc Quinn teilen. Elizabeth Taylor, interpretiert von Vik Muniz, begrüßt die Familie schon zum Frühstück in der schwarz-weißen Küche, ein Porträt von Mick Jagger hängt im sogenannten Disco-Raum, und Bert Sterns Marilyn-Monroe-Fotografien zieren die Wände des Master Bedrooms. Mit fünf weiteren Schlafzimmern dient dieses verspielte und im wahrsten Sinne „kunstvolle“ Heim auch als Rückzugsort für den erweiterten Hilfiger-Clan, bestehend aus sieben Familienmitgliedern und deren Freunden. Der Aha-Effekt ist groß, wenn sich alle zum Spiel im unterirdischen Billardraum mit dem von Martyn Lawrence Bullard zum Pool Table umfunktionierten Ford Mustang einfinden: seine Verbeugung vor den amerikanischen Wurzeln des Hausherrn. * edition 3*15 deluxe 47 Hineingezogen. Die Maserung des Holzes lenkt den Blick zur Mode. 48 deluxe edition 3*15 INTERVIEW NEUERBLICK AUFMODE Möbeldesigner Martino Gamper hat sich jetzt auch in der Modewelt eingerichtet: Der Italiener zeichnet für die Schaufenster des Luxuskonzerns Prada verantwortlich. Uns erklärt er, warum er keineswegs ein Dekorateur ist. von Peter-Philipp Schmitt deluxe: Herr Gamper, bekannt geworden sind Sie mit dem Projekt „100 Chairs in 100 Days and Its 100 Ways“, bei dem Sie 100 Stühle vom Sperrmüll neu zusammengebaut haben. Wie kam nun die Zusammenarbeit mit Prada zustande? MARTINO GAMPER: Ich habe für Miuccia Prada Geschirr und einige Vasen entworfen, die für ein exklusives Abend essen ihrer jungen Marke Miu Miu in Paris gedacht waren. Ihr gefielen die Stücke offenbar, und so ließ sie mich wenig später anrufen, um zu fragen, ob ich ihr auch ein Konzept für die Schaufenster ihrer PradaGeschäfte erarbeiten könn te. Zudem kenne ich Fabio Zambernardi, der bei Prada und Miu Miu fürs Design zuständig ist. Fabio hatte einige meiner Produkte und Möbel gekauft. Auch zu Miuccia Prada gab es zuvor schon einen Kontakt über eine Freundin von ihr, Nina Yashar, die in Mailand die Galerie Nilufar führt. Foto: Prada War es das erste Mal, dass Sie für eine Modemarke gearbeitet haben? Beinahe. Ich habe gerade erst für die italienische Luxus marke Valextra Ledertaschen und Portemonnaies entwor fen. Prada aber ist die erste Modemarke dieser Größe, für die ich als Möbeldesigner arbeite. Würden Sie sagen, dass Sie damit zum Nachfolger des Architekten und Designers Rem Koolhaas erkoren wurden, der ja ein Vierteljahrhundert lang für Prada fast alles gebaut hat, was ein Modekonzern so benötigt? Nein, ganz gewiss nicht (lacht). Rem Koolhaas hat Gebäude und FlagshipStores mitsamt der Inneneinrichtung gebaut, aber die Schaufenster selbst haben bislang Inhouse Designer von Prada gestaltet. Genau dafür wollten sie jetzt einen Designer haben, der neue Ideen von außen einbringt. Wie wichtig sind Schaufenster überhaupt noch, gekauft wird doch zunehmend im Internet? Im Internet wird zwar viel nach Produkten gesucht und wohl auch gekauft. Aber die Menschen gehen trotzdem immer noch gern in die Stadt, um Kleidung anzusehen, anzufassen, anzuprobieren. Das ist gerade bei Mode wichtig, auch wenn die Kunden letztlich ihre Kleidung dann doch im Internet kaufen. Schaufenster sollen Interesse wecken, insofern sind sie für Geschäfte unverzichtbar. Schaufenster sind also eine Art Bühne. Ihre Entwürfe sehen zumindest sehr danach aus. Meine größte Sorge am Anfang war, dass ich Schaufenster dekorieren sollte. Genau das wollte ich aber nicht. Dafür gibt es ja auch Schaufensterdekorateure. Genau. Sie sind gut, um rund um die Mode eine Geschichte zu erzählen. Doch ich als Designer wollte ein Stück MiniArchitektur erschaffen. Oder noch genauer: Ich wollte ein Möbelstück entwerfen. War das eine der Vorgaben? Nein, aber Prada wollte etwas aus Holz haben. Und die Größe der Schaufenster ist natürlich auch vorgegeben. Genau das war eine Herausforderung, denn die Fenster sind edition 3*15 deluxe 49 Weggezogen. Martino Gamper, 1971 in Meran geboren, lebt heute in London. sehr schmal und nicht sehr tief. Um das zu betonen, wollte ich einen Fluchtpunkt haben, auf den perspektivisch alles zuläuft. So wirkt das Fenster dramatischer, und so erklärt sich auch der Name: „Corners“, also Ecken. Sie sagten, Sie wollten ein Möbelstück schaffen. Nahe liegend wäre ein Schrank. Es ist schon eine Art Schrank. Aber letztlich bleibt es ein Fenster, in das man hineinsieht. Meine Idee war, ein Fenster zu haben, in das man hinein- und auch wieder hinausschauen kann. Darum gibt es im Hintergrund eine Videoleinwand mit Bildern. Der Blick soll perspektivisch auf diese Leinwand geleitet werden. Genau. Der Betrachter schaut durch einen Spalt hinaus auf eine andere Realität, in eine andere Welt. Holz sollte es sein. Doch welches Holz? Ausgewählt haben wir fürs Erste Ebenholz und Ahornholz. Mir war aber vor allem wichtig, dass das Material gleich als Holz zu erkennen ist. Am liebsten hätte ich Bretter gehabt, 50 deluxe edition 3*15 die nur grob mit einer Säge zugeschnitten wurden. Aber das war Prada zu derb, zu rustikal. Das passte nicht zum schicken Image? Rustikal muss ja nicht jedem gefallen. Es war auch nur eine Variante von vielen, die wir erarbeiteten. Und Holz lässt sich auf viele Weisen darstellen: etwa durch seine Maserung, die bei meinem Konzept nun für mehr Perspektive sorgt. Sie haben selbst eine Ausbildung zum Schreiner gemacht, bevor Sie Bildhauerei, Möbel und Produktdesign studierten. Ja. Das war hilfreich bei diesem Auftrag. Bei den ersten Präsentationen bei mir in meinem Londoner Studio habe ich versucht zu zeigen, was man mit Holz alles machen kann. Ich hatte extra Holzblöcke besorgt, die ich zerteilte. Dazu führten wir Gespräche über Möglichkeiten, Holz neu zu interpretieren. Der fertige Entwurf wirkt nun sehr durchdacht, sehr schick und luxuriös, als wäre das Ganze in einem Rutsch entstanden. Der Weg aber war nicht so gerade heraus. Wir haben lange diskutiert, wir haben eine ganze Reihe von Prototypen in meinem Studio gebaut, anfangs nur kleine Modelle, mit denen ich selbst verstehen wollte, wohin der Weg uns führt. Später entstanden dann etliche Modelle auch in Originalgröße. Sie nennen Ihr Projekt eine „Hommage an eine gewöhnliche Ecke“. Das unterstreicht die Einfachheit meines Konzepts. Im Grunde ist es ja nur ein bescheidener Winkel aus Holz. Die Schaufenster befinden sich in der ViktorEmanuelGale rie in Mailand oder an der Old Bond Street in London. Inzwi schen sind die „Corners“ aber auch in deutschen Städten Foto: Prada „Als Designer wollte ich ein Stück Mini-Architektur erschaffen. Oder noch genauer: Ich wollte ein Möbelstück entwerfen.“ INTERVIEW und in Wien zu sehen. Ist das Konzept grenzüberschreitend immer dasselbe? Die Fenster sehen überall gleich aus, auch wenn ihre Größe und Form sich unterscheidet. Und das Konzept funktioniert auch überall? Ich denke schon. Bislang gab es keine Beschwerden, auch wenn wir kleine Änderungen vornehmen mussten. Das betraf zum Beispiel die Schuhe der Schaufensterpuppen, die nach unten hingen, weil der Boden, auf dem sie stehen, ja nicht eben ist. Das Gefälle ist so groß, dass wir ihnen einen Keil unter die Füße schieben mussten. Das sind aber nur Details. Wie groß ist das Gefälle? Ziemlich groß. Die Fenster sollten großräumig wirken, auch wenn sie in Wirklichkeit nicht einmal einen Meter tief sind. Das heißt, der Boden hat ein Gefälle von mindestens 30 Prozent. Sie wollen die Fenster auch den Jahreszeiten anpassen. In dieser Form sind die Fenster bis Juni zu sehen, für die sechs Monate danach werde ich ein anderes Konzept entwickeln. Ist Miuccia Prada mit Ihrer Arbeit zufrieden? Ich glaube schon. Sie war von Anfang an beteiligt und hat mein Konzept auch nie infrage gestellt. Wird es eine dauerhafte Zusammenarbeit mit Prada geben, die mehr als nur die Schaufenster beinhaltet? Abwarten. Für mich war es schon eine Überraschung, als erster Designer für diese Aufgabe ausgewählt worden zu sein. Denn auch wenn ich einige Modedesigner kenne, so bin ich doch nicht Teil der Modewelt. Immerhin ist sie mir jetzt nicht mehr ganz so fremd. Wer weiß, vielleicht wird ja eine langfristige Beziehung daraus. * „Meine größte Sorge am Anfang war, dass ich Schaufenster dekorieren sollte. Genau das wollte ich aber nicht.“ Sochor bietet den modernsten Fliesenschauraum Wiens! ment auf s ganze Sorti Jetzt neu! Da ien www.fliesen.w 223/147 Bilder: „Colourlights“ Steuler-Fliesen Wiens modernster Fliesenschauraum bietet nun auch ein ausgewähltes Sortiment an Sanitär-Keramik. Erleben Sie hochwertige Sanitärprodukte, die durch ein ausgezeichnetes Preis/Leistungsverhältnis bestechen jetzt bei Sochor! Triester Straße 14, 1100 Wien, Tel.: 01/604 36 38, offi[email protected], www.fliesen.wien deluxe WERBUNG FRIAUL-JULISCH VENETIEN Manche träumen, andere fahren nach Lignano Sabbiadoro, Grado oder Triest Ein Blick bis an den Horizont, das Anbranden der Wellen, salzige Seeluft – für viele ist Meer ein Synonym für Urlaub, wenn auch nicht ausschließlich für den Badeurlaub: Erholung, Unterhaltung, Sport und Natur – vor allem Familienferien sollten ein bisschen von all dem beinhalten. Der Club Family Experience sorgt für die richtigen Rahmenbedingungen. Ihm gehören Hotels und Ferienanlagen in Triest, Lignano Sabbiadoro und Grado an, die sich durch besondere Familienfreundlichkeit auszeichnen. Die Ausstattung umfasst auch Kinderspielplätze oder -bereiche, auf Anfrage Kinder- bzw. Gitterbetten und Wickeltische sowie Kindermenüs zu flexiblen Uhrzeiten. Das Family Carnet bündelt außerdem etliche Sondertarife für Familien. Es ist exklusiv in den Club-Family-Experience-Unterkünften erhältlich und gilt für eine Vielzahl von Familienaktivitäten, wie individuelle Ausflüge oder den Besuch von Vergnügungsparks. Lignano Sabbiadoro ist fast ganz ein großer Themenpark mit einer Dichte an familientauglichen Unternehmungsmöglichkeiten: Mit Spiel und Spaß locken die Parks Aquasplash, Gulliverlandia, I Gommosi und Parco Junior. Sehenswert sind auch der Unicef Adventure Park, der Parco Zoo Punta Verde und am Abend der Luna Park Strabilia. In Lignano Sabbiadoro bieten Badestrände und Hotels, die zum Club Family Experience gehören, den kleinen Gästen vorbehaltene Spiel- und Sportbereiche mit qualifizierten Betreuern, die darüber hinaus für individuelle Babysitterleistungen bereitstehen. Eine weitere Besonderheit ist der Doggy Beach in Lignano Sabbiadoro, an dem Hunde und ihre Besitzer willkommen sind. Wer sich kurzzeitig vom Strand- und überhaupt vom Landleben davontragen lassen möchte, dem eröffnet sich die Möglichkeit verschiedener Bootsausflüge, etwa in die Lagunenlandschaft 52 deluxe edition 4*15 des Fischerorts Marano Lagunare. Eine weitere Route führt durch das Wassergebiet um Grado – durch ein Netz aus Kanälen und Sümpfen, vorbei an einigen Valli da pesca, zur Fischzucht abgegrenzten Wassergebieten. Das Naturreservat Foci dello Stella und der Naturpark der Isonzo-Mündung lassen sich am besten per Boot erkunden und machen Besucher ob ihrer reichen Tierwelt staunen. Aus der Wasserwelt wurde in Grado eine regionale Fischdelikatesse kreiert: der Boreto alla Graisana, mit Knoblauch, Weinessig und Pfeffer zubereitet und mit weißer Polenta serviert. Außerdem gibt es noch zahlreiche kulinarische Besonderheiten, die nicht aus dem Wasser kommen, den Spargel aus Fossalon etwa oder die Pfirsiche von Fiumicello. An den immer sonnenbeschienenen Stränden von Grado zeigt das Meer seine erholsamste Seite. Das seichte, ruhige und saubere Wasser, das seit 24 Jahren mit der Blauen Flagge ausgezeichnet ist, ist die ideale Umgebung für Kinder, die in aller Ruhe spielen können, während die Eltern sich sorglos entspannen. Die Strandanimation mit Mini-Clubs, aber auch die Aktivitäten für größere Kinder und ausgedehnte Grünbereiche sorgen dafür, dass man angenehme Tage verbringt. Direkt am Strand liegt der Thermalwasserpark mit Sprungbrettern, Spielen, Wasserfällen, Hydromassage und den Gummirutschen des Bimbo Paradise Baby Park. Und wenn man schon immer davon geträumt hat, auf den Wellen zu reiten, dann sollte man nicht die Kitesurf-Kurse versäumen. Für alle jungen Leuten gibt es ebenfalls die Bibliothek am Strand oder die Spielothek. Auch eine Märchenfrau erzählt Geschichten am Strand... Unbedingt in Wassernähe sind die Triester anzutreffen. Nur zu verständlich, angesichts dieses Meeres, das sich an windigen Tagen tiefblau zeigt. Von großer Schönheit ist auch die umliegende Landschaft, der Pinienhain auf dem Barcola-Strand zum Beispiel oder FRIAUL-JULISCH VENETIEN deluxe WERBUNG Fotos: PentaPhoto, alessandro Castiglioni, MassiMiliano ZaMbelli, gianluCa baronChelli (Por Fesr 2007–2013) Wasserfreuden an der Lagune, am Strand von Lignano (l. u.) oder im Aqua-Park von Grado (u.): Hier kann man ebenso entspannt die Tage genießen wie die Abende in Restaurants mit Lokalkolorit und feinster, für die Region typischer Küche. Miramare – das Schloss ebenso wie das gleichnamige WWF-Meeresschutzgebiet. Und immer wieder Badeanstalten. Die vielleicht bekannteste, sicher aber kurioseste ist das Bad Lanterna, das bis heute durch eine Mauer in ein Männer- und ein Frauen- und Kinderbad unterteilt ist. Einen in jeder Hinsicht scharfen Kontrast dazu bildet die Costa dei Barbari, einer der wildesten Küstenabschnitte der Region mit einem herrlichen FKK-Strand. Doch so sehr das „Ins-Bad-Gehen“ auch Teil des Alltags ist, kennt man doch noch eine Vielzahl anderer Freizeitaktivitäten. Im Naturreservat Miramare werden etwa Scuba-Diving- und Schnorcheltouren angeboten. Wer sich lieber über der Wasseroberfläche bewegt, dem eröffnet sich die Möglichkeit zum Segeln, Kajak- oder Kanu-Fahren, Stand Up Paddling – und natürlich zu Bootsausflügen. Die Seepromenade von Barcola, der Hafen von Grignano, die Bucht von Sistiana und Porto Piccolo etwa werden täglich angefahren. Auch abseits des maritimen Lebens gibt es Schönes zu entdecken. Als nicht so sanfter Übergang zum kontinentalen Klima erhebt sich die Karst-Hochebene, die mit rauer Naturpracht, Artenvielfalt und mit den Osmizze lockt, typischen Weinlokalen, die nur für kurze Zeit öffnen und die Essenz der typischen Karstküche führen: Wurstwaren, native Olivenöle, Käse und Weine aus eigener Produktion. Eine weitere lokale Spezialität sind Honigsorten wie der Sauerkirschenhonig. Ein deftiges Symbol der julischen Küche ist die Jota. Diese als „Arme-Leute-Speise“ entstandene Suppe aus Bohnen, Kartoffeln und Sauerkraut hat neben edlen Fisch- und Meeresfrüchte-Gerichten einen fixen Platz auf den Karten auch der besten Restaurants erobert. v Information: www.turismofvg.it (Club Family Experience); Lignano Sabbiadoro Infopoint: Tel.: +39 0431 71821, [email protected]; Infopoint Grado: Tel.: +39 0431 877111, [email protected]; Infopoint Trieste: Tel.: +39 040 3478312, [email protected] edition 4*15 deluxe 53 deluxe WERBUNG FRIAUL-JULISCH VENETIEN Ob Berglandschaft bei Tarvis, Wassernähe am Fusine-Seebecken oder in Lignano am Meer: In Friaul-Julisch Venetien kann man gut radeln und die Natur in ihrer ganzen Schönheit erfahren. Gesund ist das obendrein. Es muss nicht gleich der Giro d’Italia sein, der einen in und durch Friaul-Julisch Venetien führt, wenn auch das Rad das ideale Gefährt dafür ist. Zwischen sanften Hügeln, Bergen und über weite Ebenen zieht sich eine Vielzahl von Radwegen. Die Lage zwischen Alpen und Adria lässt die Wahl zwischen verschiedenen landschaftlichen Gegebenheiten und unterschiedlich anspruchsvollen Strecken. Ob also Extreme Bike, Mountainbike oder Slow Bike – Friaul-Julisch Venetien ist eine Region für das Fahrrad. An alle Radsportler gleichermaßen richtet sich der Club Bike Experience. Ihm gehören Unterkünfte verschiedener Kategorien an, die spezifische Serviceleistungen anbieten: Zwei- bis Fünf-Sterne-Hotels, B&B, Campingplätze und Feriendörfer, Agrotourismen, Dorfund Aparthotels – vielgestaltig wie die Anforderungen und Wünsche an die Route sind auch jene an die Unterkunft. Allen Club-BikeHotels gemein ist neben einem kostenlosen Wi-Fi-Zugang eine auf Radfahrer zugeschnittene Grundausstattung: ein verschließbarer Fahrradabstellraum, eine Werkbank für etwaige Reparaturen, für den Fall gröberer Probleme ist auch die Verfügbarkeit eines Mechanikers gegeben. Auch ein Platz zum Reinigen des Rades ist vorhanden sowie die Möglichkeit, Fahrräder zu entleihen. Für das Wohl des Gefährts ist demnach bestens gesorgt. Besonderes Augenmerk wird in den Einrichtungen des Club Bike Experience auf die Verköstigung gelegt. Der Tag beginnt daher – falls gewünscht schon etwas früher als üblich – mit einem reichhaltigen Frühstücksbuffet. Ebenso werden die Zeiten für das Mittagessen flexibel gehandhabt und auf Anfrage auch Lunchboxen vorbereitet. Weitere Vorteile für die Gäste der Club-Einrichtungen sind in einem 54 deluxe edition 4*15 Bonusheft zusammengefasst. Dieses Bike Carnet umfasst eine Reihe von Serviceleistungen zu Sonderpreisen, wie etwa den Verleih von Fahrrädern mit oder ohne Motor, den Transport von Rädern, Gepäck und Personen sowie einen Führer- und Begleitdienst speziell für Fahrradtouristen, auch in englischer und deutscher Sprache. Der großen Fahrt durch die landschaftliche Vielfalt Friaul-Julisch Venetiens steht somit wirklich nichts mehr im Weg. Wie vielfältig diese Landschaft ist, erfährt man auf dem Alpe-AdriaRadweg. Dieser die österreichisch-italienische Grenze überquerende Radweg wurde kürzlich bei der „Messe des aktiven Urlaubs“ als Radroute des Jahres ausgezeichnet. Sie verbindet Salzburg mit dem Badeort Grado, führt dabei etwa über Tarvis, Gemona, Udine, Palmanova und Aquileia – eine Route, die zum Besichtigen dieser kulturhistorisch interessanten Städte einlädt. Wer aber doch auf der Spur von Lance Armstrong fahren möchte, kann das auf der Strecke zwischen Maniago und Monte Zoncolan tun, einer der spektakulärsten und herausforderndsten Etappen des Giro. Die mittlerweile 23 Mountainbike-Strecken führen durch die Friaulischen Dolomiten und das Gebirge in der Umgebung von Tarvis, später durch die sattgrünen Täler des Natisone und des Torre, vorbei an Weingütern, die, manchmal etwas versteckt, verstreut zwischen den Hügeln liegen. Und mag der sportliche Anspruch auch noch so hoch sein, dort eine kurze – oder vielleicht auch längere – Pause einzulegen und die Landschaft zu genießen, ist immer eine hervorragende Idee. v Information Club Bike Experience: www.turismofvg.it, Tel.: +39 0431 387130, [email protected] Fotos: Ulderica da Pozzo Por Fesr 2007 2013, PentaPhoto Auf dem Radl Landschaft und Küste erobern FRIAUL-JULISCH VENETIEN deluxe WERBUNG Durch historische Städte spazieren Information: CLUB CITY STAY: www.turismofvg.it, Tel.: +39 0431 387130, [email protected] QUALITÄTSANFORDERUNGEN: Drei- und Vier-Sterne-Hotels und B&B der Kategorie Superior und Komfort bieten gratis Wi-Fi in der ganze Anlage, Aufzug, Parkplatz, FVG-Card-Verkauf, alle gängigen Kreditkarten und Late Check-out möglich. ZIMMERGRUNDAUSSTATTUNG: Bad/ Dusche/WC/Klimaanlage/ Heizung, TV-Gerät SAT, Minibar, Haarföhn, Vanity Set, eine Flasche Wasser. Fotos: Marco Milani, Fabrice Gallina, Danilo roMMel SERVICELEISTUNGEN: reichhaltiges FrühstücksBuffet, mehrsprachige Informationen über Kultur- und Veranstaltungsprogramm der Stadt. Das italienische Temperament ist sprichwörtlich und nirgends so konzentriert spürbar wie in den Städten des Landes. Besuchern, die die Energie der Städte Friaul-Julisch Venetiens erleben möchten, bietet sich mit dem Club City Stay eine Auswahl hervorragender Unterkünfte in der Region. Diese Hotels und B&B wurden von der Agenzia Turismo FVG geprüft und erfüllen die höchsten Qualitätsanforderungen in Bezug auf Ausstattung und Serviceleistungen (siehe Information oben). Sie sind die besten Ausgangspunkte für Spaziergänge durch die vielfältigen Stadtlandschaften. Jene von Triest zum Beispiel, die wohl als internationalste der Städte Friaul-Julisch Venetiens gilt. Diese Weltoffenheit manifestiert sich in den Spuren unterschiedlicher Konfessionen, die hier seit Jahrhunderten selbstverständlich nebeneinander existieren, und in der Vielzahl an Baustilen, die das Stadtbild prägen: Barock und Neoklassik, Jugendstil, Eklektizismus und romantischer Historismus. Ein anschauliches Beispiel dafür ist das Schloss Miramare, das „Ziel am Meer“ Erzherzog Ferdinands, das nur wenige Kilometer von der Stadt entfernt liegt. Welchen Stellenwert das Meer im Leben der Triester spielt, lässt sich am besten auf den Uferpromenaden und in den Seebädern erfassen. Von April bis September bzw. Dezember sind mit der FVG Card kostenlose Führungen durch Triest möglich, wie auch durch die internationale Mosaikschule in Spilimbergo, die Städte Aquileia, Cividale del Friuli, Palmanova, Görz sowie Udine. Udine ist die Stadt der gemütlichen Osterien, der Palastbauten und der Plätze – eine wunderbare Kombination. Auf der Piazza Matteotti oder der Piazza Libertà gewinnt man einen guten Eindruck von der architektonischen Pracht und dem Flair der Stadt. Von dort ist der Dom Die Burg von Görz, das Schloss Miramare (beide l.) sind ebenso einen Besuch wert wie die Altstadt von Udine mit der Piazza San Giacomo (o.) und die reizvolle Stadt Pordenone. DAS AUFENTHALTSANGEBOT umfasst zwei Nächte im Doppelzimmer (mit Frühstück) inklusive ein Kind bis zwölf Jahre (im Zimmer mit den Eltern) und eine FVG Card pro Person (maximal zwei Karten pro Buchung). in wenigen Gehminuten erreichbar. Eine Besichtigung sollte jedenfalls auch die Kapelle des Santissimo umfassen, in der Werke von Giambattista Tiepolo zu bewundern sind. Dem Künstler ist in Udine sogar ein eigenes Museum gewidmet: die Gallerie del Tiepolo, nur eines von zahllosen Museen der Stadt. An Kunst- und historischen Museen reich ist auch die Grenzstadt Görz. Hier befindet sich ein Platz besonderer Art: Auf der bis 2004 durch eine Mauer getrennten Piazza Transalpina flaniert man mit einem Bein in Italien und mit dem anderen in Slowenien. Die Burg ist ein Juwel aus dem Mittelalter, die Aussicht von hier reicht über die sanfte Hügellandschaft und die Stadt mit ihren vielen historische Bauformen. Zur Zeit der Habsburger wurde Görz ob seines Flairs auch das „Nizza an der Adria“ genannt. Häufig prägen Flussläufe das Gesicht der italienischen Städte – wie der Fluss Noncello Pordenone prägt. Ein kurzer Spaziergang am Ufer führt die Besucher zu einer malerischen, historischen Altstadt mit eindrucksvollen gotischen und venezianischen Palästen mit Fresken und wertvollen Kunst- und Archäologiemuseen. Die prickelnde, dynamische Stadt bietet sich als Schauplatz für viele kulturelle Events an, wie das weltweit bekannte Stummfilmfestival (Giornate del Cinema Muto) und die berühmten Literaturfestivals Dedica und Pordenonelegge. v edition 4*15 deluxe 55 In collaborazione con FRIAUL-JULISCH VENETIEN deluxe WERBUNG Die typische Gastronomie der Region mit ihren Weinen, Schinken und mehr punktet ebenso wie landesweite Produkte. Flair in den Lokalen inbegriffen. Fotos: AlessAndro CAstiglioni, FAbriCe gAllinA Kulinarisches lässt die Herzen von Feinschmeckern höher schlagen Wonach schmeckt eine Region? Im besten Fall nach den in ihr gewachsenen und hergestellten Produkten. Um Gästen zu zeigen, mit welchen kulinarischen Eindrücken Friaul-Julisch Venetien aufwarten kann, hat die Agentur Turismo FVG den neuen Produktclub Geschmackserlebnisse in FVG gegründet, der besonders der Weingastronomie gewidmet ist. Sämtliche Gastronomiebetriebe, die dem Club angehören, vertreten die durch das Projekt geförderten Werte: Qualität, Authentizität, Professionalität, Herzlichkeit und Einzigartigkeit der Produkte. Sie alle erfüllen einerseits eine Reihe allgemeiner Anforderungen, etwa in Hinblick auf Ausstattung und Einrichtung des Lokals, zeichnen sich aber vor allem durch ihr Angebot aus, in dem sich die erwähnten Werte widerspiegeln. Traditionelle lokale Gerichte und Produkte – mit geschützter Ursprungsbezeichnung (DOP), geschützter geografischer Angabe (IGP) oder dem Markenzeichen AQUA, typische Lebensmittelprodukte (PAT) oder Presidi Slow Food – werden in der Karte gesondert ausgewiesen. Selbstverständlich ist auch das Personal auf diesem Gebiet bewandert und informiert die Gäste kompetent über das Gebiet und sein (wein-)gastronomisches Angebot. So breit wie die Auswahl an Speisen und Speisenbegleitern ist auch die Auswahl an Gaststättenbetrieben. Zur besseren Orientierung wurden die Mitglieder des Clubs in vier Kategorien unterteilt: In typischen Restaurants, Wirtshäusern und Gaststätten werden überwiegend lokale Weine und Gerichte serviert. Aber gerade das Lokale zeichnet sich in Friaul durch die Verbindung unterschiedlicher Einflüsse aus. Mitteleuropäische, mediterrane und slawische Traditionen verschmelzen zur typischen Küche der Region. Dazu gehört Maritimes wie der Boreto, ein Fischgericht mit Knoblauch, Weinessig und Pfeffer, das mit weißer Polenta serviert wird, oder die Cjarsons aus Karnien, natürlich der legendäre San-Daniele-Schinken, Käsesorten wie der Montasio oder der etwas weniger bekannte Formadi frant und selbstverständlich Spitzenweine – das Geschmackserlebnis in Friaul-Julisch Venetien ist vielfältig und sehr genussreich. Italienisch im etwas weiteren Sinn ist das Angebot der Restaurants mit italienischer Küche – der zweiten Kategorie –, das im Einklang mit der nationalen Speisen- und Getränketradition steht. Die beiden letzten Kategorien bilden einerseits Agrotourismusbetriebe, deren Bekenntnis zur Regionalität wohl in der Natur der Sache liegt, andererseits empfohlene Gourmetrestaurants. Ihre Küche ist ausgezeichnet, entweder durch Sterne oder ein damit vergleichbares Prädikat. Auf ihrer Karte steht außerdem zumindest ein lokales Gericht – wenn auch in einer modernen Interpretation. Einige Lokale des Clubs bieten noch weitere Serviceleistungen an, etwa einen kostenlosen Aperitif mit lokalen Produkten oder speziell auf Kinder, Vegetarier oder Veganer, aber auch Personen mit Zöliakie zugeschnittene Menüs; die Getränkeauswahl vieler Lokale umfasst Mineralwasser aus lokalen Quellen. Von solchen, wenn aber wohl nicht denselben, stammen auch die angebotenen Weine, oft aus dem eigenen Weinkeller. Bei der Auswahl ist vielfach ein Sommelier behilflich. Aus gesamt zehn DOC-Gebieten, zwei davon interregional, und drei Gebieten mit kontrollierter und garantierter Ursprungsbezeichnung stammen die über 20 Weinsorten der Region. Darunter sind neben den beiden Berühmtheiten Ramandolo und Picolit auch etwas weniger bekannte Rote, beispielsweise der Cabernet Franc und der Refosco dal peduncolo rosso, und Weiße, Verduzzo friulano, Malvasia istriana oder Pinot bianco etwa. v Information: www.turismofvg.it, Tel.: +39 0431 387130, [email protected] edition 4*15 deluxe 57 deluxe FRIAUL-JULISCH VENETIEN WERBUNG 1 3 2 4 Vielleicht brauchte es gar nicht sehr viel mehr: sonnige Strände, unberührte Natur, das Meer, gutes Essen. Und doch wird der Sommer in Friaul mit einer Reihe von Veranstaltungen gefeiert, wie er es verdient hat. Der fröhliche Sommerreigen beginnt im Mai mit dem Sapori Pro Loco. Von 16. bis 17. und von 22. bis 24. Mai präsentieren die örtlichen Verkehrsvereine in der Villa Manin in Passariano di Codroipo (Udine) die weingastronomischen, traditionellen und kulturellen Spezialitäten der Region, wobei das reizvolle Ambiente viel zum Flair dieses Genussfestes beiträgt. Die Grenzstadt Görz widmet sich zeitgleich, von 21. bis 24. Mai, der Geschichte. Schlicht ÈStoria heißt dieses Festival, bei dem heuer in Gesprächen, Lesungen, Ausstellungen und Vorführungen der Frage nachgegangen wird, was Jugend einst bedeutete, und was sie heute bedeutet. Internationale Historiker werden vor Ort sein und das Thema Jugend in der Kultur beleuchten. www.estoria.it Welche Bedeutung der Weinanbau in Friaul-Julisch Venetien hat, muss man eigentlich nicht fragen. Am 31. Mai kann man es aber sehen und schmecken, wenn rund 100 Weinkeller in der gesamten Region ihre Türen öffnen. Tausende Interessierte besuchen jedes Jahr die Cantine Aperte, um einen Einblick in die Arbeit der Winzer und die Feinheiten der Weinherstellung zu bekommen. Hin und wieder wird natürlich auch die Probe aufs Exempel gemacht. Einer der Höhepunkte des Wochenendes ist das „Abendessen mit dem Winzer“, das am Vorabend in einigen Weinkellern stattfindet. 58 deluxe edition 4*15 Die wahrscheinlich schönste Verschmelzung von Geschichte und Geschmack stellt das Festival Aria di Friuli Venezia Giulia dar. An den Tagen von 26. bis 29. Juni herrscht ganz besonders geschäftiges Treiben in den alten Gassen und auf den mittelalterlichen Plätzen von San Daniele del Friuli. Dann wird dem Geheimnis des berühmten Prosciutto San Daniele nachgespürt. In Kursen können die Besucher die hohe Kunst des Schneidens und Servierens erlernen, erfahren, was man am besten zu einem echten San-Daniele-Schinken isst und trinkt, und es gleich ausprobieren. Eine so namhafte Spezialität verlangt nach einer würdigen musikalischen „Untermalung“: Am 27. gibt Bob Dylan ein Konzert im Rahmen der Veranstaltung. www.prosciuttosandaniele.it Auch in Sauris dreht sich von 11. bis 12. und von 18. bis 19. Juli alles um den Schinken. Das Sauris-Schinkenfest ist eine gute Gelegenheit, dieses Bergdorf, seine Tradition, Handwerksbetriebe und nicht zuletzt seine Bevölkerung kennenzulernen. Natürlich putzt sich das Dorf zu diesem Anlass heraus, es gibt Musik, ein Unterhaltungsprogramm für Kinder und gastronomische Stände, an denen unter anderem verschiedene Wurst- und Käsesorten, typische Gerichte wie Frico, Polenta und Gnocchi und sommerliche Erfrischungen wie BeerenObstsalat oder das Sauriser Bier angeboten werden. www.sauris.org Zur Abkühlung trägt das Udin&Jazz-Festival in Udine üblicherweise nicht bei, mag der Jazz noch so cool sein. Vom 24. Juni bis 31. Juli begeht es seinen 25. Geburtstag mit zahlreichen Musikern der lokalen, na- Fotos: Archivio P.A.N., UldericA dA Pozzo (Por Fesr 2007–2013), FotogrAFiA PierlUigi BUmBAcA (siAe 2014), mArco milANi, lUciANo gAUdeNzio (Por Fesr 2007–2013), mAssimo crivellAri (Por Fesr 2007–2013) Ein Veranstaltungsreigen belebt den Sommer FRIAUL-JULISCH VENETIEN 5 deluxe WERBUNG 6 8 7 9 1. Spezialitäten der Region bei Sapori Pro Loco; 2. Kunst, Kultur und Geschichte unter dem Aspekt der Jugend vermitteln die Events bei ÈStoria; 3. Prosciutto im Fokus: Festival Aria di Friuli Venezia Giulia; 4. Ein Fest für den Schinken auch in Sauris; 5. Chick Corea in Udine beim Jazzfestival erleben; 6. Die Scorpions bei Music & Live; 7. In Triest findet das Kurzfilmfestival Mare Metraggio statt; 8. Tänzerinnen beim Mittelfest in Cividale; 9. Spektakuläre Flugshow Frecce Tricolori. tionalen und internationalen Jazzszene. Darunter sind Hiromi Uehara und Trio, die am 1. Juli auftreten, und Stefano Bollani am 20. Juli. Zum Abschluss gibt sich und dem Publikum die Jazzlegende Chick Corea die Ehre. www.euritmica.it Dass das italienische Lebensgefühl eng mit der Musik verknüpft ist, dürfte bekannt sein. Und es bestätigt sich immer wieder aufs Neue, zum Beispiel durch Angebote wie Music&Live, das für eine Reihe von Partnerhotels gilt: Bei Buchung mindestens einer Übernachtung ist der Eintritt für eines der zahlreichen Konzerte in Friaul-Julisch Venetien im Preis inbegriffen. Das musikalische Spektrum ist groß, unter den geladenen Künstlern sind Paolo Nutini, 2 Cellos, Anastacia, die Scorpions, Einstürzende Neubauten, Passenger und Anna Calvi. www.musicandlive.it Manche großen Künstler aber sind gerade erst dabei, sich als solche zu entpuppen. Den Hoffnungen des italienischen und internationalen Films widmet sich das Shorts International Film Festival in Triest. An den acht Tagen vom 2. bis zum 10. Juli werden Filme gesehen und besprochen, auch mit den Filmschaffenden selbst. Das Rahmenprogramm umfasst unter anderem diverse Workshops und vielleicht den einen oder anderen Cocktail in lebendiger Festivalatmosphäre. www.maremetraggio.it Lebendig und atmosphärisch sind die Veranstaltungen alle, jedes auf seine Weise. Das Mittelfest in Cividale del Friuli will gleichzeitig Brücken zwischen den Ländern Mitteleuropas schlagen. Seit über 20 Jahren gelingt dieses Unterfangen. Das Kulturfestival, heuer vom 18. bis zum 26. Juli, versammelt Kunstschaffende aus rund zehn Ländern und unterschiedlichsten künstlerischen Disziplinen wie Schauspiel, Musik, Tanz, Poesie und Figurentheater. www.mittelfest.org Eine sehr selten gezeigte, spektakuläre und nicht ganz ungefährliche Kunstform kann am 12. Juli in Lignano Sabbiadoro und am 2. August in Grado bestaunt werden, wenn die Flugakrobaten der dreifarbigen Frecce Tricolori durch die Luft wirbeln. Die Meister des Fliegens haben die Menschen schon immer fasziniert. Das belegt auch die ungebrochene Beliebtheit des Sagra dei Osei in Sacile, eines der ältesten Vogelmärkte der Welt. Erstmals erwähnt wurde er im Jahr 1274. Er findet heuer am 22. und 23. August statt. Diese wichtigste Vogelveranstaltung Europas ist gleichzeitig ein großes Volksfest und vor allem bekannt für das traditionelle Singvogelwettsingen. www.prosacile.com Darüber, ob eine schöne Singstimme beim Sup Race behilflich ist, gibt es noch keine Informationen. Jedenfalls gewinnt das von der North East Kitesurfing Association in Lignano Sabbiadoro veranstaltete StandUp-Paddling-Rennen, wer als Erster die Ziellinie vor dem Goldstrand von Lignano überquert. Allerdings steht das Gewinnen nicht so sehr im Vordergrund. Vielmehr geht es um den Spaß an der Sache, wenn sich am 5. und 6. September zahlreiche Sportler und Fans am Strand versammeln und den Sommer ausklingen lassen. v Information: www.turismofvg.it, Tel.: +39 0431 387130, [email protected] edition 4*15 deluxe 59 ARCHITEKTUR Lässig. Die Besitzer Christian Pizzinini und Antonio Scolari vor ihrem Sandstein-Palazzo aus dem 17. Jahrhundert. 60 deluxe edition 3*15 DIE PALASTRENOVATION Auch Adelige sind mal knapp bei Kasse: Diesem Umstand verdanken Christian Pizzinini und Antonio Scolari ihren Palazzo. Aus dem baufälligen Anwesen haben die beiden ein luftiges Designobjekt gemacht. von Sönke Krüger Fotografiert von Daniele Notaro Schöne Aussichten. „Hier lebt es sich viel entspannter als in Norditalien, und auch das Wetter ist besser“, so Pizzinini. edition 3*15 deluxe 61 ARCHITEKTUR Detailverliebt. Holländische Friso-Kramer-Stühle stehen um einen Tisch von Saarinen. W ie praktisch, dass auch Adelige hin und wieder in finanzielle Schieflage geraten. Sonst wären Christian Pizzinini und Antonio Scolari, beide nicht blaublütig, heute wohl kaum Eigentümer des Palazzo Mongiò dell’Elefante della Torre. Diesen nämlich musste sein Vorbesitzer, ein gewisser Baron Diego Mongiò, Anfang der 1960er-Jahre räumen, weil er knapp bei Kasse war. Seine Vorfahren hatten irgendetwas mit Hannibals Dickhäutern zu tun, daher der Elefant im Familienwappen des Barons und an der Fassade des Palastes. Er versteckt sich in einer schmalen Gasse in der barocken Altstadt Galatinas tief im Süden Apuliens. Damals war die Provinz das Armenhaus Italiens, sodass der Baron keinen Käufer fand. Sein sandsteinernes, aus dem 17. Jahrhundert stammendes Anwesen stand fünf Jahrzehnte lang leer. 2012 stießen die heutigen Eigner auf die 600-Quadratmeter-Immobilie – und schlugen zu. „Wir waren gleich verliebt in den Palazzo: ideale Lage, intakte Mauern und Böden, keine Mängel trotz des langen Leerstands, zwei Dachterrassen, großzügige Räume – genügend Platz für unsere Designobjekte, die wir schon seit Jahren gesammelt hatten“, sagt Christian Pizzinini. Er stammt aus den Südtiroler Dolomiten, sein Freund Antonio aus Brescia. Es folgten sechs Monate der behutsamen 62 deluxe edition 3*15 Renovierung, bei der die historischen Kreuzgewölbe und Arkaden, die alten Fliesen- und Marmorböden mustergültig aufgefrischt wurden, eine der Dachterrassen wurde mit einem Jacuzzi bestückt. 22 Räume und Kammern, verteilt über drei Etagen, zählt das Haus seit seiner Restaurierung. Auch die frühere Hauskapelle wurde zu einem Wohnraum umgestaltet, mit 7,50 Meter hoher Decke. Entspannter als in Italiens Norden Seit der Palazzo fertig ist, lebt das Paar rund sieben Monate im Jahr dort, ansonsten in Brescia. „Hier geht es viel entspannter zu als im Norden“, sagt Christian Pizzinini, „und auch das Wetter ist besser.“ Ihr neues altes Haus haben die beiden Italiener, die gemeinsam eine PR-Agentur betreiben, komplett selbst eingerichtet. Ihre Möbel- und Objektsammlung, die überwiegend aus Trouvaillen des italienischen Mid Century besteht, fügt sich dank des filigranen Designs ihrer 1950er- und 1960er-Jahre-Objekte hervorragend in die historischen Räumlichkeiten ein. Hier ein Medea Chair von Vittorio Nobili, dort ein Sideboard von Osvaldo Borsani, daneben eine feingliedrige Lampe von Stilnovo. Nicht zuvergessen:jenesgrandioseDoppelbettdesMailänderStararchitekten „Das Bett war ein großes Glück. Denn so ein Stück ist auf dem Markt quasi nicht erhältlich.“ Rarität. Das Giò-Ponti-Bett stammt aus dem Nachlass des Hotels Parco dei Principi in Rom. Schick. Die Küche zieren hölzerne Medea Chairs von Vittorio Nobili und ein weißer Eames-Chair. edition 3*15 deluxe 63 „Wir waren gleich verliebt in den Palazzo: ideale Lage, keine Mängel trotz des langen Leerstands.“ Eingangsbereich. Behutsam sanierter Innenhof mit Treppe zur Beletage. 64 deluxe edition 3*15 ARCHITEKTUR Auf der Sonnenseite. Christian Pizzinini und Antonio Scolari lassen die Füße baumeln. Giò Ponti, das aus dem Hotel Parco dei Principi in Rom stammt und jetzt in einem der Schlafzimmer im ersten Stock steht. „Dass wir das Bett bekommen haben, war großes Glück. Denn so ein Stück ist auf dem Markt quasi nicht erhältlich“, freut sich Christian Pizzinini. „Freunde von uns wohnten in Rom in der Nachbarschaft des Parco dei Principi und das Hotel hat damals fast sein gesamtes Mobiliar verkauft. Alles original Giò Ponti! Unsere Freunde haben für ihre Möbelgalerie natürlich aufgekauft, was sie bekommen konnten. Eines der Betten haben sie dann an uns abgetreten.“ Manche Zimmer an Designfans vermietet Die Designschätze sind nach der Devise „weniger ist mehr“ erfreulich zurückhaltend, aber stets pointiert über das Haus verteilt, das deshalb nicht wie ein überladener Antiquitätenladen wirkt oder wie die vorlaut inszenierte Fotokulisse eines Interieur-Magazins. Alles passt, kein Stück stiehlt dem anderen seine Wirkung. Und alles wird benutzt – im Palazzo Mongiò dell’Elefante wird gelebt und gewohnt. Manchmal organisieren die beiden Eigentümer im Erdgeschoss kleine Ausstellungen, gelegentlich vermieten sie auch einmal ein Zimmer an andere Liebhaber italienischen Designs aus den Fünfzigerund Sechzigerjahren. Ganz streng sind die beiden in Sachen Italianità allerdings nicht: Hier und da mischt sich ein Eames-Chair oder ein finnischer Saarinen-Tisch unter die einheimischen Klassiker. „Die können wir ja nicht rausschmeißen“, sagt Christian Pizzinini, „wir sind schließlich nicht reich.“ Antonio Scolari ergänzt: „Und auch nicht dogmatisch.“ In jedem Zimmer, in jedem Winkel ist das Herzblut spürbar, mit dem die beiden ihrem alten Palast neues Leben eingehaucht haben. Übrigens auch mit moderner Kunst. „Wir kombinieren Mid Century gern mit Zeitgenössischem“, sagt Antonio Scolari und zeigt stolz auf die knallrote Stahlskulptur namens A-Volta. Sie stammt vom Südtiroler Bildhauer Eduard Habicher und zieht sich in kühnem Schwung wie ein meterlanger Feuerschweif durch den Salon. „Wir lieben solche Stilbrüche.“ Zum Glück geht diese Liebe nicht so weit, dass die beiden den Palazzo Mongiò dell’Elefante in Anspielung auf seinen Namen mit Elefantenbildern oder Rüsselskulpturen dekorieren würden. Weniger ist eben mehr. * Wohnen & Leben mit allen Sinnen Mit flexiblen Grundrissen, natürlichen Freiräumen, kultiviertem Design und wertebeständigen Ausführungen beinhalten fünf topmoderne Eigentumswohnungen den richtigen Gestaltungsraum zum Wohlfühlen. Wohnungen mit 102-208 m2 Wohnfläche sowie einem Eigengarten mit Pool und Terrassen bzw. Balkonen bieten neben der hochwertigen Ausstattung ein einzigartiges Wohnerlebnis. Kaufpreis auf Anfrage | HWB-ref = 34,1 kW/m2 a Luxus erleben LUXUS LEBEN Für nähere Informationen kontaktieren Sie bitte Frau Petra Teufelsdor fer +43-1-512 76 90-412 | [email protected] | www.wohnung.at edition 3*15 deluxe 65 REISE Sainte-Marguerite Capraia Île du Levant Cabrera San Pietro DIE SCHATZ Comino 66 deluxe edition 3*15 REISE Nur ein kleiner Teil der mediterranen Inseln ist so prominent und viel besucht wie Mallorca, Korsika oder Sardinien. Viele Perlen schlummern unentdeckt im Schatten dieser großen, schönen Nachbarinnen. Ein Wegweiser von Stefanie Bisping, Illustrationen von Lena Zotti Biševo Sazan Errikousa Kastellorizo ZINSELN edition 3*15 deluxe 67 REISE Im nudIstenhImmel Île du Levant, Frankreich Zwischen Uniform und String liegen manchmal nur wenige Meter. Zumindest auf der vor Le Lavandou gelegenen Île du Levant, wo französische Marinesoldaten und Nudisten friedlich nebeneinander leben. Der Großteil der acht Kilometer langen und zwei Kilometer breiten Insel, die einstmals, wie viele der schönsten Flecken im Mittelmeer, als Gefängnis genutzt wurde, ist militärisches Sperrgebiet. Doch in Heliopolis, dem ersten FKK-Dorf Europas, sieht die Welt ganz anders aus. Sofort nach der Ankunft darf, wer will, die Kleider abwerfen. Schon seit den 1930er-Jahren, als zwei französische Ärzte das Nudistendorf begründeten, lebt man hier unbehelligt von Kleiderzwängen. Im Hafen, auf dem Dorfplatz und auf öffentlichen Straßen sind die Menschen aber angehalten, „le minimum“ zu tragen: einen Pareo oder String. Ansonsten gilt: weg mit allem, was im herrlichen mediterranen Klima nur belastet. Am bildschönen Sandstrand Plage des Grottes sowieso. Schließlich trägt sogar der Ort einen minimalistischen Look und kommt ohne Laternen und Leuchtreklamen aus. Anreise: ganzjährig Fähren ab Le Lavandou und Hyères. 68 deluxe edition 3*15 Insel ohne ZIegen Cabrera, Balearen, Spanien 20 Einwohner, drei Straßen, zwei Strände, eine Festung, eine Bar. Cabrera, Hauptinsel eines aus 18 unterschiedlich großen Felsbrocken bestehenden, 30 Bootsminuten südlich von Mallorca gelegenen Archipels, bietet das Kontrastprogramm zur Königin der Balearen. Abends werden fast alle Besucher weggeschwemmt. Lange durften nur Schiffseigner im Hafen übernachten, der auch nur 50 Liegeplätze hat. Ankern ist fast überall verboten, damit der Meeresboden keinen Schaden nimmt. Seit Kurzem besitzt Cabrera ein Dutzend Fremdenzimmer. Die kargen Kammern in ehemaligen Militärbaracken ermöglichen Tauchern, früh am Morgen ins Neopren zu steigen und die Höhlen rund um die Insel zu erkunden. Zu einladend will die Insel nicht werden. Seit 1991 ist Cabrera Nationalpark und Vogelschutzgebiet. Wer hierher kommen möchte, muss die Regeln der strengen Ranger befolgen: die Wege nicht verlassen, keine Zweige von Wacholder oder Ölbaum brechen, nichts mitnehmen außer dem eigenen Müll. So rigoros wird Cabrera geschützt, dass sogar die Ziegen weichen mussten, die der Insel ihren Namen gaben. Sie fraßen zu viel. Anreise: Ausflugsboote verkehren ganzjährig ab Colònia de Sant Jordi auf Mallorca. REISE Knast vor Cannes Sainte-Marguerite,ÎlesdeLérins,Frankreich Fünf Kilometer vor Cannes liegt das Inselchen, auf das d’Artagnan einst den „Mann mit der eisernen Maske“ brachte – angeblich der königliche Zwillingsbruder des Sonnenkönigs, den dieser verdächtigte, seinen Thron usurpieren zu wollen. So steht es bei Alexandre Dumas dem Älteren. Tatsache ist, dass 1624 bis 1627 im Norden der Insel das Fort Royal gebaut wurde, dem bald ein Gefängnis angeschlossen und das später von Frankreichs Oberfestungsbaumeister Vauban weiter befestigt wurde. Und wirklich wurde ein maskierter, nicht identifizierbarer Gefangener 1687 hierher gebracht. Bis ins 20. Jahrhundert blieb es ein Karzer mit sehr geringen Fluchtaussichten. Immerhin: In schönerer Umgebung könnte man eine Haftstrafe kaum absitzen. Heute kommen Tagesgäste aus Cannes, um durch Eukalyptus- und Pinienwäldchen zu streifen, die Wunder der mediterranen Flora zu betrachten und in einem der Restaurants Salade niçoise und kühlen Rosé zu sich zu nehmen, bevor sie in schweren Festungsmauern frösteln. Dort ist die Zelle des Mannes mit der eisernen Maske zu besichtigen. Jugendgruppen dürfen sogar im Fort übernachten. Alle anderen müssen zurück aufs Festland. Anreise: regelmäßige Fährverbindung ab Cannes nach Sainte-Marguerite und zur Nachbarinsel Saint-Honorat. oliven, Zypressen, weiCher sand Errikousa, Griechenland Mit 6000 Inseln schreibt Griechenland die schwärzesten Zahlen des Mittelmeerraums: So viele besitzt kein anderes Land. Viele dieser Schätze sind unentdeckt. Wie Errikousa, die kleine, zwei mal vier Kilometer umfassende Insel im Ionischen Meer. Rund 500 Menschen leben heute noch hier; nach dem Zweiten Weltkrieg wanderten viele Insulaner nach Amerika aus. Denn Errikousa liegt weit ab vom Schuss, damals wie jetzt, obwohl das touristisch übererschlossene Korfu nur 25 Kilometer jenseits des Meeres liegt. Nur bei gutem Wetter verkehrt die Fähre von dort. Legt sie ab, können die Passagiere sich auf Zypressen- und Olivenhaine freuen, auf den malerischen Ort Errikousa und auf wenig besuchte Sandstrände. Der Strand Errikousa beschreibt im Inselsüden einen breiten, halbmondförmigen Bogen und bildet einen natürlichen Hafen mit glasklarem Wasser. In der Bucht liegen Segelboote, bewacht werden sie von einer kleinen Kirche auf einem Hügel. Schöner ließe sich Inselfrieden kaum malen. Hier ist er ganz real – samt gegrilltem Fisch und griechischem Wein in einer der kleinen Tavernen des Orts. Anreise: täglich per Fähre ab Korfu. sardiniens Kleine sChwester San Pietro, Italien San Pietro muss sich hinter der schönen Schwester Sardinien nicht verstecken. Doch nur im August wird es auf der Insel mit sieben feinsandigen Stränden voll (wobei „voll“ angesichts von 300 Hotelbetten ein relativer Begriff ist). Sommergäste wie Tom Cruise und Johnny Depp nächtigen auf ihren Jachten, die sie aus dem Trubel der Costa Smeralda in den ruhigen Hafen der kleinen Insel gesteuert haben. 6000 Menschen leben ganzjährig in Carloforte, dem einzigen Ort und Hafen San Pietros. Wie aus der Zeit gefallen wirkt das Fischerdorf mit seinen pastellfarbenen Fassaden. Wenn die von Portovesme im Südwesten Sardiniens kommende Fähre anlegt, sperrt ein Polizist den Corso Battellieri, damit die Autos vom Schiff fahren können. Abends wird die Uferstraße zur Flaniermeile. Am Denkmal von Carlo IV. treffen sich die Menschen. In kleinen Bars und Pizzerien kommen sie zusammen, um im Trainingsanzug Fußball zu schauen. Das Viertel Wein kostet 1,20 ¤, den Liter gibt es für vier ¤, die Pizzen sind groß wie Wagenräder. In schmalen Sträßchen flattert vor den Fenstern Wäsche im Wind. Das dörfliche Leben des scheinbar ursprünglich gebliebenen Fischerorts übt einen unwiderstehlichen Zauber aus. Ein wenig erinnert es an Saint-Tropez ohne Brigitte Bardot oder Giglio in der Zeit vor dem Schiffswrack. Man möchte länger bleiben. Anreise: Ab Portovesme im Südwesten Sardiniens verkehren ganzjährig und rund um die Uhr Fähren nach Carloforte. edition 3*15 deluxe 69 elbas schroFFe NachbariN blaue Grotte, roter WeiN Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Bis 1986 war Capraia Strafkolonie, dann wurde sie Teil des Nationalparks des Toskanischen Archipels. Mochten Gefangene in der entlegenen Vulkaninsel Ödnis erkennen, bezaubert sie freie Menschen durch die Kraft ihrer Natur. Wilde Ziegen, Möwen und Felsen bestimmen das Panorama. Capraia liegt optisch wie geografisch näher an der Nordwestküste Korsikas als am lieblichen Elba. Rund 400 Menschen teilen sich heute die 20 Quadratkilometer große Insel, die ihre schroffen Formen aus steilen Klippen und felsigen Abgründen einem heftigen Vulkanausbruch vor einigen Millionen Jahren verdankt. Zu ihnen gesellen sich im Sommer Bootsurlauber, Taucher und Naturliebhaber, die sich am Flair des kleinen Jachthafens, dem idyllischen Dorf Capraia, an der unberührten Landschaft der wilden Westküste und den einsamen Buchten der Ostküste berauschen wie an schwerem toskanischen Wein. Anreise: per Fähre ab Livorno (zweieinhalb Stunden), ab Korsika oder Elba. Kristallklares Wasser kräuselt sich in kleinen Buchten und an hellen Stränden. Der wohl schönste liegt an der Westküste in der Bucht Porat: halbrund, geschützt, unter eine Klippe geschmiegt. Kaum jemand schafft es zu dieser sechs Quadratkilometer großen Perle, die in der Fülle von Kroatiens spektakulären Küsten- und Insellandschaften schwer zu finden und daher wenig besucht ist. Biševo ist die entlegenste bewohnte kroatische Insel – neben Vis, der Nachbarin, auf der seit 20 Jahren der Tourismus blüht und die die meisten Tagesgäste hinüberspült. Die übrigen Besucher sind Segler auf Kreuzfahrt. Die „Blaue Grotte“ Modra špilja in der Bucht Balun, mit kleinen Booten erreichbar, entfaltet ihre ganze Magie am frühen Mittag, wenn einfallendes Sonnenlicht sie in alle Schattierungen von Blau taucht. Dass Biševo dazu noch 26 Höhlen besitzt, macht die Insel für Taucher besonders attraktiv. Und als wäre das alles nicht genug, keltern die knapp 20 Bewohner der Insel auch noch ihren eigenen Wein. Tiefrot leuchtet er im Glas. Anreise: im Sommer täglich per Fähre ab Komiža (Vis) nach Porat, im Winter mehrmals pro Woche. Capraia, Toskana, Italien 70 deluxe edition 3*15 Biševo, Kroatien Fels im meer Comino, Malta Ein Felsplateau im Meer. Seevögel segeln im seidig blauen Himmel, am Boden reckt sich Gestrüpp durchs Gestein: Agaven, einige Oleanderbüsche, duftender wilder Thymian. Auf einem Hügel thront der im 16. Jahrhundert erbaute Festungsturm St Mary’s Tower. Comino, das mit dreieinhalb Quadratkilometern kleinste bewohnte Eiland – immerhin vier Menschen sind hier gemeldet – im maltesischen Archipel, ist ein karger Fleck im Meeresarm zwischen Malta und Gozo. Doch auch die stolze große Schwester Malta bereist schließlich niemand wegen ihres üppigen Grüns. Und wie sie besitzt Comino seine ganz eigenen Trümpfe: keine Autos, reine Luft und vor allem herrliche Tauch- und Schnorchelgründe. Allein Cominos „Blaue Lagune“ ist mit weißem Sand und kristallklarem Wasser ein guter Grund, sich dieses Inselchen näher anzusehen. Ein Hotel gibt es auf Comino, dazu ein paar Miet-Bungalows und einen Campingplatz; die Polizeistation und ein Kirchlein geben dem Leben moralische und spirituelle Struktur. Vom Kümmel allerdings, der der Insel den Namen gab und im Mittelalter hier angebaut wurde, ist nichts geblieben. Anreise: ganzjährig stündlich Fährverbindungen ab Mgarr (Gozo) und Cirkewwa (Malta) zur „Blauen Lagune“. REISE ZukunftSmuSik Sazan, Albanien Kastellorizo, Griechenland Athen, Ankara, Alexandria, Beirut. Diese stolzen Städte des Ostens eint die Tatsache, dass sie alle in gleicher Entfernung zum neun Quadratkilometer kleinen Inselchen Kastellorizo liegen. Kein Wunder also, dass das karge Eiland einstmals ein bedeutender Umschlagplatz am Schnittpunkt zwischen Ost und West und entsprechend hart umkämpft war – bis es von den Weltkriegen schwer getroffen wurde und die Insulaner in Scharen auswanderten. Doch noch immer weckt Kastellorizo Begehrlichkeiten. Denn heute ist die Insel ein Fluchtort, an dem man sich vor der Welt verstecken und ein Schaumbad in Schönheit nehmen kann. Eine alte Festung, eine blaue Grotte, uralte Kirchlein und Ruinen aus der Antike – Kastellorizo besitzt alles. Der Fischerhafen Megísti, heute wieder Heimat von gut 200 Menschen, schmiegt sich in eine schmale blaue Bucht, abends duftet es aus Restaurants und Tavernen nach gegrilltem Tintenfisch. Nächster Nachbar Kastellorizos ist das drei Kilometer entfernte Städtchen Kas an der türkischen Küste – was aus türkischer Sicht bedeutet, dass der schöne Flecken in der Ägäis eigentlich zur Türkei gehört. Oder gehören sollte. Anreise: tägliche Flugverbindung ab Rhodos, mehrmals pro Woche Fährverbindung ab Rhodos; tägliche Fähre ab Kas. Foto: Beigestellt Lange war die Insel Sazan ein Zankapfel zwischen Italien und Albanien. 1947 wurden die Eigentumsverhältnisse bis auf Weiteres geklärt. Bislang wird Sazan nur militärisch genutzt, doch wie schön wäre es, wenn diese hügelige Insel (deren Großteil allerdings unter Schutz steht) Geld aus Urlauberbörsen in albanische Kassen spülen würde? Folgerichtig träumt man von der touristischen Erschließung des kleinen, sechs Quadratkilometer messenden Juwels, das derzeit nicht besucht werden kann. Resorts und sogar ein Casino sollten hier schon angelegt werden, doch zu einer Entscheidung reiften diese Planspiele nie. So konnte das Mittelmeer eines seiner Geheimnisse bewahren. Anreise: Noch nicht möglich. Schöner Zankapfel edition 3*15 deluxe 71 AUTO FRISCH AUS DEM DRUCKER In den USA fährt das erste weitgehend in einem 3-D-Verfahren hergestellte Auto auf der Straße. Die Technik steht zwar erst am Anfang, doch manche Experten glauben sogar, dass das VW-Werk in Wolfsburg bald ein Museum sein wird. Oldtimerbesitzer profitieren jedenfalls bereits jetzt. von Thomas Imhof 72 deluxe edition 3*15 Kundenwünschen sofort nachzukommen. „Die drei kritischen Stellgrößen der Autobauer sind die vielen Einzelteile, das Gewicht und die Kosten für die Werkzeugfertigung“, sagt Rogers. Der neue Prozess drücke die drei Kostentreiber und eröffne andere spannende Perspektiven. Zum Beispiel das Ende der Mega-Autofabriken. „Die Welt braucht keine weiteren Detroits“, tönte Rogers bei der Premiere des treffenderweise „Strati“ (italienisch für „Schichten“) getauften Schichtmodells vor einigen Wochen. Vier, fünf Jahre Entwicklungszeit werde es künftig nicht mehr geben, sagt er voraus. Stattdessen könne man ein neues Auto in vier Monaten designen, entwickeln und mithilfe von 3-D-Drucktechniken auch bauen. In Mikrofabriken sowie in maximal 10.000 bis 15.000 Einheiten pro Jahr. Im Design orientiert an dem, was gerade Trend ist. „Denn unsere Modelle sind organisch, sie wachsen aus Zellstrukturen wie ein Knochen“, sagt Rogers. Und sie bestünden nur noch aus einem Bruchteil von Einzelteilen – 49 sind es beim Strati, statt 5000 bis 6000 bei heute gängigen Fahrzeugen. Ideen der Onlinecommunity Zu den Kernprinzipien von Local Motors gehört der Einsatz von Techniken wie Open Source und Crowdfunding. Vorschläge für das Design und die Technik der Fahrzeuge Fotos: Local Motors D as schwarze Gebilde lässt schon die Form eines zweisitzigen Buggys erahnen. Es steht in einem wannenförmigen Gerät von der Größe eines Schiffscontainers. Der Kopf eines 3-D-Druckers trägt im Stil einer Heißluftpistole die nächste der 212 Schichten eines Kunststoffs auf, der ABS (AcrylnitrilButadien-Styrol) heißt und sich nach seiner Abkühlung verhärtet. Es ist der gleiche Stoff, aus dem auch Lego-Steine bestehen. 44 Stunden dauert es, dann hat der 3-D-Drucker die tragende Struktur des Autos fertiggestellt. Weitere 24 Stunden vergehen, bis eine computergesteuerte Fünf-AchsenFräsmaschine die geriffelte Oberfläche glatt geschliffen hat – und es an die Montage der Mechanik gehen kann. Was wie der erste Schritt in eine revolutionär neue Ära der Automobilproduktion anmutet, zeigt das aus Chandler (im US-Staat Arizona) stammende Start-up-Unternehmen Local Motors. Local-Motors-Chef John B. „Jay“ Rogers, ein Harvard-Absolvent, hat geradezu umstürzlerische Visionen. Was Tesla und dem Chef Elon Musk bei der Popularisierung des Elektroautos gelingt, schwebt dem ehemaligen USMarine nun für die Automobilfertigung vor. Das Ziel ist, Autoteile einfach und schnell auszudrucken, überschüssiges Material zu vermeiden, Transportkosten zu minimieren und mit schnellen Designänderungen neuen Auto auf Druckbefehl. In 44 Stunden hat der 3-Drucker die tragende Struktur des „Strati“ von Local Motors fertiggestellt. edition 3*15 deluxe 73 „Solange noch CAD-Daten oder eine scanbare Vorlage zur Verfügung stehen, lässt sich so gut wie alles reproduzieren.“ werden komplett von einer Onlinecommunity mit aktuell über 40.000 Mitgliedern erstellt, gesammelt und per Abstimmung ausgewählt. Auch der Strati ging als Sieger aus einem Internetdesignwettbewerb hervor. Der Entwurf des Turiners Michele Anoè gefiel durch die vergleichsweise leicht zu druckende Form und das abnehmbare Dach. Mit dem 3-D-Drucker entstanden das Chassis und alle Interieurteile inklusive der Sitze. Die Batterie, den E-Motor, den Kabelbaum, Aufhängungen und Beleuchtungen entnahmen die Amerikaner dagegen dem Baukasten des französischen Renault Twizy. Die Teile aus dem elektrisch angetriebenen Zweisitzer wurden medienwirksam während einer Fachmesse in Chicago eingebaut, ehe der Strati vor Publikum aus eigener Kraft ins Freie surrte. Die Palette der heutigen Druckverfahren ist extrem breit, doch ein Prinzip eint sie alle: Sie bauen dreidimensionale Gegenstände aus digitalen Druckvorlagen akkurat Schicht für Schicht auf, statt einen Rohling bis zur gewünschten Form abzutragen. Anders als beim Schneiden, Drehen oder Bohren fällt somit auch kein Abfall oder Verschnitt an. Darüber hinaus sind komplexe Formen darstellbar, bei denen eine existierende Maschine schnell an ihre Grenzen kommen würde. Oldtimerszene profitiert bereits Die 3-D-Technik hat bereits in zahlreichen Sparten Anwendung gefunden und ist in der Medizintechnik, der Luft- und Raumfahrtindustrie sowie der Architektur unverzichtbar geworden. Das neue Triebwerk „Leap“ (für „Entwicklungs74 deluxe edition 3*15 sprung) von General Electric soll ab 2016 unter anderem den Airbus A320neo in die Lüfte heben. In der Welt des Automobils ist es überraschenderweise die Oldtimerszene, die schon jetzt von der neuen Technologie profitiert. Jay Leno, amerikanischer Entertainer und leidenschaftlicher Auto- und Motorradsammler, frohlockt: „Solange noch CAD-Daten oder eine scanbare Vorlage zur Verfügung stehen, lässt sich so gut wie alles reproduzieren. Kleine Teile wie einen Türgriff kann ich in fünf Stunden herstellen, ein großes Teil wie den nach über 100 Jahren porös gewordenen Wasservorwärmer für meinen White-Dampfwagen von 1907 in 33 Stunden.“ Die Kosten seien überschaubar: 2995 US-$ für den Scanner, unter 15.000 $ für den Drucker. Eine Massenproduktion sei noch nicht möglich, „aber du brauchst nun nicht mehr für jedes kleine Ersatzteil bei Ebay zu schauen“, scherzt Leno. Doch was den Oldie-Freund so freut, ist auch mit zu siebenstelligen Preisen angebotenen Topdruckern noch nicht 1:1 auf Großserienmodelle übertragbar. Laut Nikolai Zaepernick, Bereichsleiter Strategie und Geschäftsfeldentwicklung bei EOS in Krailling bei München, werde es – wenn überhaupt – noch einige Jahre dauern, bis ganze Autos gedruckt werden können. „Die Größe der druckbaren Teile wird zwar in den nächsten Jahren stetig wachsen, dennoch wird man nicht zwangsläufig für jede Komponente, die heute in großen Stückzahlen konventionell und wirtschaftlich gefertigt wird, auf additive Verfahren umsteigen“, sagt Zaepernick. Besonders die in der Autoindustrie so wichtigen Stückkosten seien ein Bremsklotz. Schnell interessant Foto: Getty Images Jay Leno, US-Moderator und Oldtimersammler AUTO werde es jedoch im Luxussegment, bei Oldtimern, Tuningfahrzeugen oder in der Formel 1, in Bereichen also, in denen schon heute fast alle Teams die neue Technik für hoch belastete Teile einsetzten. Bis zum dreidimensional gespritzten Serienprodukt ist es noch ein sehr weiter Weg, glaubt auch Simon Reader, bei Mahle Powertrain in Northampton als Entwicklungschef tätig. Der Manager sagt: „Wenn es um 100.000 identische Teile geht, hat ein permanentes Werkzeug weiterhin Kostenvorteile.“ Perry Hubbing von RedEye, einer Tochterfirma von 3-D-Pionier Stratasys, rechnet mit einer Zeitspanne von nur fünf bis zehn Jahren, „ehe wir Teile in solch großen Mengen fertigen können“. Visionen und Prognosen Glaubt man diesen Experten, wird es also wohl eher nicht zu jenem Szenario kommen, das die Managementberatung Barkawi schon apokalyptisch prophezeite. Ihr zufolge könnten in 20 Jahren VW-Modelle in weltweit 100 Designbüros entwickelt und in zehntausend 3-D-Schnelldruckerstationen kundennah gebaut werden – das Volkswagen-Werk in Wolfsburg könne man dann getrost als Museum nutzen. Zu jenen Visionären, die sich dennoch lieber heute als morgen vom Status quo verabschieden würden, gehört Jim Kor. Der Ingenieur und Tüftler aus dem kanadischen Winnipeg hat schon 2011 die Karosserie seines dreirädrigen Kleinwagens „Urbee“ mit einem Drucker hergestellt. Gelenkt wird das auf einem konventionellen Rohrrahmen aufbauende Modell vom einzigen Hinterrad, zwei E-Motoren treiben die beiden Vorderräder an, ein mit Ethanol gefütterter Rasenmähermotor dient als Reichweitenverlängerer. Der Zweisitzer glänzt mit einem besonders niedrigen Luftwiderstandsbeiwert (cw-Wert) von 0,15 – Resultat der Tropfenform samt Kammheck. 2500 Stunden brauchte eine ganze Reihe von 3-D-Druckern, um die Karosse in Schichten von je sechs Millimetern Dicke auszuspucken. Das höre sich zwar lang an, doch könne man so bis zu zehn Monate Entwicklungszeit einsparen, behauptet Kor beschwichtigend. Der Kanadier ist davon überzeugt, dass sich die Technologie und die Art, wie wir heute Autos bauen, definitiv verändern werden. „Nicht alles wird man in 3-D drucken, doch einen großen Teil eines Autos“, prophezeit er. „Eines Tages wird es möglich sein, Teile in einem Arbeitsgang zu drucken und zu lackieren.“ Das Nachfolgemodell des Urbee, das nur 600 Kilo wiegt und 0,8 Liter/100 km verbraucht, will Kor bereits zu über 60 Prozent drucken lassen, zum Beispiel auch die bislang noch gläsernen Fenster. „Und wir planen, die Einzelteile auf nur noch 30 Stück zu reduzieren.“ Während Kor für eine mögliche Kleinserie seines Modells erst noch finanzkräftige Partner brauchen würde, hat Local Motors schon konkrete Verkaufsziele. Jay Rogers will die Bauzeit des Strati erst einmal auf 24 und dann noch weiter auf nur zehn Stunden drücken. Ab 2016 soll der Zweisitzer dann zu Preisen zwischen 18.000 und 30.000 $ in den Handel kommen. Beim Elektroantrieb wird es auch künftig bleiben. Dieser könnte – und da würden sich zwei mit dem gleichen Pioniergeist treffen – von Tesla-Chef Musk kommen. * Damit Ihr Traumgarten kein Traum bleibt! Ihr Gärtner Starkl 3430 Frauenhofen/Tulln 02272/64242-33 [email protected] www.starkl.at edition 3*15 deluxe 75 Farm. Fünf Autostunden von Buenos Aires entfernt liegt der Rückzugsort von Yello-Mastermind Dieter Meier. 76 deluxe edition 3*15 DOMIZIL IM STALL DES MILLIONÄRS Wo früher Rennpferde standen, entstehen jetzt Songtexte für die Band Yello: Dieter Meiers Schreibtisch steht in einem ehemaligen Pferdestall in Argentinien. Auf seiner Farm zieht sich der Musiker seit 20 Jahren zurück und züchtet ganz nebenbei auch noch Rinder. von Claudia Scholz, Fotografiert von Jan Riephoff edition 3*15 deluxe 77 DOMIZIL „Man lebt hier nach einem anderen Rhythmus, alles ist entschleunigt.“ D rei- bis viermal im Jahr fährt der Schweizer Musiker und Unternehmer Dieter Meier auf seinen argentinischen Landsitz und schaut nach seinen Ländereien. Mit seinen Viehzüchtern reitet der 70-Jährige dann über die grünen Weiden der Pampa Húmeda, der feuchten Grassteppe im Osten Argentiniens. „Ich spiele nicht Amateur-Gaucho, ich treibe keine Rinder vor mir her, aber das Land, das man bebaut, sieht man am besten vom Pferd aus“, erzählt er. Seine Estancia – so nennt man eine argentinische Farm – ist ein typischer Dieter-Meier-Ort: produktiv und ästhetisch zugleich. Dieter Meier war schon vieles in seinem Leben, professioneller Pokerspieler, Straßenkünstler, Musiker. Er gründete 1978 die Elektro-Band Yello, die bereits zwölf Millionen Platten verkaufte. Dass er heute zu den 300 reichsten Schweizern zählt, hat der Sohn eines Bankiers auch seiner Beteiligung an der Schweizer Aktiengesellschaft Orell Füssli Holding zu verdanken. 78 deluxe edition 3*15 Und seit einigen Jahren ist er eben auch Rinderzüchter, der das Fleisch seiner Tiere in seinen eigenen Restaurants serviert, zuletzt hat er ein Lokal namens „Ojo de Agua“ in Berlin eröffnet, zu Deutsch: Wasserauge. So heißt seine argentinische Farm, auf der er mehrere Monate im Jahr lebt. „Alle meine Freunde und die ganze Familie kommen sehr gern hierher“, sagt Meier, der Vater dreier Töchter und eines Sohnes ist. Inzwischen nennt er Argentinien seinen Hauptwohnsitz, aber er wohnt auch noch in Hongkong, auf Ibiza und in Los Angeles. 20 Schlafzimmer und vier Salons In der buchstäblichen Pampa kann er besonders gut arbeiten. Seine Estancia liegt fünf Autostunden von Buenos Aires entfernt. „Man lebt hier nach einem anderen Rhythmus, alles ist entschleunigt.“ Nach dem Ende der Militärdiktatur in Argentinien erwarb Dieter Meier 1996 die Estancia „Ojo de Agua“ mitsamt Pferdeställen und einem Landhaus aus dem 19. Jahrhundert. Passion. „Ich spiele hier nicht Amateur-Gaucho, ich treibe keine Rinder vor mir her, aber das Land, das man bebaut, sieht man am besten vom Pferd aus.“ edition 3*15 deluxe 79 DOMIZIL „Ich liebe es, wie die mechanischen Hämmerchen die Buchstaben aufs Papier werfen. Das ist fast wie Klavierspielen.“ Die 20 Schlafzimmer und vier Salons zeugen vom nahezu fürstlichen Lebensstil des Erbauers Pedro Luro, einem Farm-Pionier in der Pampa. Sein Gestüt für Rennpferde erlangte Ruhm weit über die Grenzen Argentiniens hinaus. Die Erben der Estancia, die das Anwesen an Meier verkauften, ließen Familienalben und einige 1970er-JahreMöbel zurück, die Meier gegen antikes, argentinisches Mobiliar austauschte. „Den Rest des Erbes habe ich in das Haus integriert.“ An den Wänden hängen Fotos der ehemaligen Bewohner und ihrer Rennpferde, im Stall stehen die alten DerbyPokale. Auch die Bibliothek der Familie übernahm der Schweizer, darunter einige Bücher aus den Anfängen des Buchdrucks. „Ein unendlicher Schatz für einen Geschichtsinteressierten wie mich“, sagt Meier. Im Stall entstehen jetzt Songtexte Einen der Pferdeställe von 1891 hat er zum rustikalen Atelier umgebaut. Hier steht nun seine Schreibmaschine. „Ich liebe es, wie die mechanischen Hämmerchen die Buchstaben aufs Papier werfen. Das ist fast wie Klavierspielen.“ Auf ihr schreibt er Essays und Songtexte, auch für das neue YelloAlbum, das im Herbst erscheinen wird. Überall stehen filigrane Silberfiguren aus den Andenregionen, die er auf Antik80 deluxe edition 3*15 märkten findet. „Mich fasziniert die Mischung aus europäischer Silberschnitzkunst und indianischen Einflüssen.“ Zu essen gibt es auf der Farm all das, was außen herum im Garten und auf den Äckern wächst. „Zu 90 Prozent versorgen wir uns selbst“, versichert Meier. Auf dem fruchtbaren Boden gedeihen Salat, Bohnen, Kartoffeln, Soja bestens. Der Wein, der bei ihm auf den Tisch kommt und den er auch in seinen Restaurants serviert, stammt von Weinbergen in Mendoza, die ihm ebenfalls gehören. Auch Schafe züchtet er, demnächst soll eine Nussplantage hinzukommen. In Berlin sucht er übrigens gerade eine weitere Bleibe, am liebsten wäre ihm eine große Altbauwohnung. * Zur Person Ohne ihn wäre der Sound der Achtziger ein anderer. Dieter Meier, eben erst 70 Jahre alt geworden, ist als Kopf des Elektropop-Duos Yello bekannt. Aber der umtriebige Schweizer Bonvivant, Markenzeichen Schnurrbart und Halstuch, der sich gern „Individualanarchist“ nennt, hat sich auch als Performancekünstler, Filmemacher und Unternehmer einen Namen gemacht. Seit 1996 engagiert sich Meier vor allem in der Rinderzucht und im Weinbau. Cremona edel & stark klares Design feinste Handarbeit dauerhafte Qualität B 174 cm / T 90 cm, in Leder ab 1.970,– zur Auswahl: 2 Sitztiefen / 3 Rückenhöhen / 4 Fußformen verschiedene Sofabreiten und Eckvariationen / Fauteuil / Cocktailsessel / Longchair Ausstellungszentrum 1170 Wien | Frauenfelder Straße 14 Mo-Fr: 10–18 Uhr, Sa: 9–17 Uhr INFO: 01 4891881 | www.leder-appel.at RED CARPET redaktion Alexander Pfeffer Antonio und Terry Citterio. s ittgen ayn-W Lilly S tein. Emily Marant, Ora Ito. , Paolo Stella Russo. Anna Dello Zaha Hadid, Jean-Christophe Babin, Bulgari. Nastassja Kinski. Philippe und Yasmine Starck. Bulgari schmückt sich mit einer Kunstinstallation von Star-Architektin Zaha Hadid. Die Pritzker-Preisträgerin ließ sich dabei von der Ikone des Schmucklabels, der Schlange, inspirieren. Ausgestellt wurde das Werk im Bulgari Hotel Milano während der Mailänder Möbelmesse. Bestaunt haben es Schauspielerin Nastassja Kinski, Designer Philippe Starck und der Shootingstar der Modewelt, der Wiener Arthur Arbesser. 82 deluxe edition 3*15 Foto: Beigestellt Fotos: Venturelli/Getty Images for Bulgari . Arthur Arbesser. Marta Gasti ni Schmucke Schlange Drei heißblütige Italiener Das Top-Angebot für einen Hauch Italien Zuhause Malvasia Nera Zolla 2012 Vigneti del Salento, Apulien, Italien Salento: Licht und Stein. Die Besonderheit dieser Region zeichnet sich aus durch die intensive Lichteinstrahlung und den festen Stein mit speziellen Klimaverhältnissen. Durch diese einmalige Atmosphäre können die Weinstöcke ihre aromatische Komplexität entwickeln. Mit dem Malvasia Nera Zolla 2012 werden Eleganz, Finesse und samtige Tannine vereint. In der Nase duftig nach Granatapfel, Himbeere, Kirsche, getrockneten Blumen, zusammen mit ausdrucksstarken Farben. Ein Wein von schöner Sortendefinition, der mit seiner Langlebigkeit überzeugt. Listenpreis: € 10,50 / Kennenlernpreis: € 9,50 Aglianco Pipoli 2012 Vigneti del Vulture, Basilikata, Italien Basilikata: Die Kraft des Vulkans. Bereits die Griechen waren es, die die Vorfahren der Aglianco-Rebe in die süditalienische Region Basilikata brachten. Angebaut auf dem Monte Vulture, einem fruchtbaren vulkanischen Boden, der die ideale Voraussetzung für kräftige Weine mit ausgeprägtem Charakter bietet. Der Aglianco del Vulture Pipoli 2012 verblüfft durch seinen Facettenreichtum: Noten von roten Früchten in Kombination mit Lakritz, Vanille und schwarzem Pfeffer. Ein nachhaltiges Finale, mit einem vollen Körper im Abgang, der für einen vollendeten Genuss sorgt. Listenpreis: € 8,70 / Kennenlernpreis: € 7,90 Il Passo 2013 Vigneti Zabù, Sambuca, Italien Sizilien – ein Weinland der Superlative. Die unberührte Fläche von Sambuca in Sizilien ist ein Gebiet mit Weinbergen mit tausendjähriger Tradition. Vigneti Zabù bietet mit der Nähe zum Lago Arancio nahezu perfekte Verhältnisse für das Traubenwachstum. Ein absolutes Trinkvergnügen präsentiert der Il Passo 2013 durch ein fruchtiges, sehr komplexes und vielschichtiges Aroma. Im Glas purpurrot mit schwarzem Kern. In der Nase satt und dicht, ein intensives Erlebnis geprägt von Beeren und feinen Holztönen. Listenpreis: € 12,00 / Kennenlernpreis: € 11,- Paketpreis „heißblütige Italiener“ bestehend aus je zwei Flaschen à 0,75-l-Flaschen Malvasia Nera Zolla 2012 Aglianico del Vulture Pipoli 2012 Il Passo Vigneti Zabù 2013 Jetzt zum Sonderpreis von nur € 55,- statt € 62,40 (inkl. 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