Konzepte und Methoden des Supply Chain Management

Konzepte und Methoden des Supply Chain Management
Kapitel 1
Die Grundlagen des SCM
Modul Produktionslogistik
W 2332-02
SS 2015
Inhalt
1. Grundlagen des Supply Chain Management
Supply Chain: Definition, Elemente, Aufbau von Supply Chains
Veränderungstreiber im Netzwerk
Kritische Punkte bei der Zusammenarbeit im Netzwerk
Supply Chain Management: Entstehung, Definition, Ziele, Ebenen
Lebenszyklus einer Supply Chain
Konzepte und Methoden des Supply Chain Management – SS 2015 – Dipl.-Ing. U. Mussbach-Winter
Folie 2
Definition „Supply Chain“
Eine Supply Chain ist
ein Netzwerk von Organisationen,
die durch Beziehungen im Material- und Informationsfluss in verschiedenen Prozessen
und Aktivitäten verbunden sind,
die Werte in der Form von Produkten und Dienstleistungen produzieren und
die in der „Hand des Endkunden“ sind.
Betrachtungsgegenstand der Vorlesung
Zulieferer
Produzent
Handel
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Kunde
Folie 3
Verschiedene Arten von „Supply Chains“
In einem weiten Sinne besteht eine Supply Chain aus zwei oder mehr rechtlich
getrennten Organisationen, die durch Material-, Informations- oder Finanzflüsse
verbunden sind.
Diese Supply Chains werden interorganisationale Supply Chains genannt.
Diese Organisationen können Firmen, die Teile, Komponenten, Endprodukte herstellen
und Logistikleistungen anbieten oder sogar der Endkunde selbst sein.
In einem engen Sinne wird der Begriff Supply Chain auch auf große Unternehmen
angewandt, die mehrere Standorte, ggf. in verschiedenen Ländern, besitzen. Die
Koordination der verschiedenen Flüsse ist auch innerhalb dieser Unternehmen eine
größere Aufgabe.
Diese Supply Chains werden intraorganisationale Supply Chains genannt.
interorganisational
Zulieferer
intraorganisational
Produzent
Lager
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Handel
Folie 4
Unternehmen und ihre Funktion in
Produktions- und Liefernetzwerken
Produziert Rohstoffe
Kauft Rohstoffe
und Teile
Zulieferer n.-Stufe
Transportiert es
zu Distributionszentren
Produziert Teile
und Komponenten
Zulieferer 1. Stufe
Lagert es in
Distributionszentren
Produziert das
Endprodukt
Lagert es im
Verkaufsladen
OEM
Logistikdienstleister
Lagert es
im Lager
Großhandel
Transportiert
es zum Handel
Transportunternehmen
Verkauft es an
den Kunden
Handel
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Kunde
Folie 5
Die wichtigsten Prozesse des
Supply Chain Managements
[Quelle: Schoder 2010]
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Folie 6
Material- und Informationsflüsse zwischen
zwei Instanzen einer Supply Chain
Anfrage
Angebot
Bestellung / Rahmenvertrag
Auftragsbestätigung
Lieferabruf
Abrufbestätigung
Liefererinnerung / -mahnung
Warenlieferung
Zulieferer
Retouren / Reparaturen /
ggf. Prod.-abfälle / Altgeräte
Produzent
Rechnung
Zahlung
Informationsflüsse
Mat.- / Warenflüsse
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Folie 7
Inhalt
1. Grundlagen des Supply Chain Management
Definition und Unternehmen in einer Supply Chain
Veränderungstreiber im Netzwerk
Kritische Punkte bei der Zusammenarbeit im Netzwerk
Supply Chain Management: Entstehung, Definition, Ziele
Lebenszyklus einer Supply Chain
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Folie 8
Turbulenzkeime in Supply Chains von
Produktions- und Handelsunternehmen
• Änderung von Bestellungen bzgl. Menge, Termin,
Produktspezifikation
• Eilbestellungen
• Änderung von Bestellungen bzgl. Menge, Termin,
Produktspezifikation
• Eilbestellungen
Hersteller
/ Händler
Lieferant
•
•
•
•
•
Lieferverzug
Fehlmengen
Fehlerhafte Ware
Warenverlust
Transportschäden
Kunde
•
•
•
•
•
Lieferverzug
Fehlmengen
Fehlerhafte Ware
Warenverlust
Transportschäden
Konsequenzen:
Die Kundenanforderung Aufträge kurzfristig und mit hoher Termintreue zu beliefern, bewirkt bei Produktions- und
Handelsunternehmen folgende Konsequenzen:
− Versorgung der Kunden aus Fertigwarenbeständen
Bestandsbildung mitsamt den damit verbundenen Kosten
− Auflegen kleiner Produktionsaufträge
verbunden mit häufigen Umrüstvorgängen
− Hohe Bevorratung von Rohmaterialen und Zukaufteilen mit langen Lieferzeiten
hohe Rohmaterial-, Kaufteil- und Halbfabrikatebestände
Dies steht im Widerspruch zu dem Bestreben einer möglichst geringer Kapitalbindung und einer
hohen / optimalen Produktionsauslastung.
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Folie 10
Veränderungstreiber in Liefernetzwerken
Verringerte
Fertigungstiefe
Logistisches
Leitbild
OEM
Geringere lokale
Optimierungspotenziale
Veränderte Rollen
und
Machtverteilung
Kürzere
Produktlebenszyklen
1nd tier
Erhöhte Flexibilität und
Transparenz
Gestiegene
Produktkomplexität
2nd tier
3nd tier
Gestiegene Kundenanforderungen
(Lieferzeit, Preis,
Termintreue etc.)
Weltweit
konkurrierende
Zuliefernetzwerke
Produktkomplexität
Erhöhte
Mass
Customization
nth tier
IT-Einsatz
Netzwerkorganisation
Vermehrter
IT-Einsatz
In Anlehnung an Hellingrath u. Laroque
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Folie 11
Effekte der Veränderungstreiber
wachsende
Produktkomplexität
steigender
Kostendruck
zunehmende
Prozesskomplexität
steigende
Fixkostenbelastung
Marktdynamik
ineffiziente
Logistikabläufe
Notwendigkeit
des Wandels
Überbelastung
logistischer
Systeme
steigende
Kundenzahl
Probleme bei der Erweiterung
vorhandener Kapazitäten
zunehmende
Arbeitsteilung
Globalisierung
Individualisierung
der Nachfrage
[Quelle: Wildemann 2003]
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Folie 12
Inhalt
1. Grundlagen des Supply Chain Management
Definition und Unternehmen in einer Supply Chain
Veränderungstreiber im Netzwerk
Kritische Punkte bei der Zusammenarbeit im Netzwerk
Supply Chain Management: Entstehung, Definition, Ziele
Lebenszyklus einer Supply Chain
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Folie 13
Mangelnde Kooperation der internen und
externen Partner
Konstruktion,
Qualitätssicherung
Zulieferer
Vertrieb
Interne Abteilung
Einkaufsabteilung
Produktion
Externe Partner
Traditionell stellen die Einkaufsabteilungen
die wesentliche Schnittstelle zu den
Zulieferern dar.
Transparenz, Kontrolle oder enge
Zusammenarbeit mit den Zulieferern ist
häufig nicht gewünscht.
Dies gilt häufig auch im Verhältnis der
internen Abteilungen.
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Distribution & Logistik
Folie 14
Silodenken in der Supply Chain
Lieferung
Lieferung
Rohstoffe
Produktion
Lieferung
Großhandel
Einzelhandel
Kein oder nur geringer Informationsaustausch zwischen den Partnern
(Bestände, Kapazitäten, Planungen)
Getrennte Prognosen an jeder Stelle der Supply Chain
Produktionsplanung orientiert sich nicht an der Kundennachfrage
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Folie 16
Inhalt
1. Grundlagen des Supply Chain Management
Definition und Unternehmen in einer Supply Chain
Veränderungstreiber im Netzwerk
Kritische Punkte bei der Zusammenarbeit im Netzwerk
Supply Chain Management: Entstehung, Definition, Ziele, Ebenen
Lebenszyklus einer Supply Chain
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Folie 17
Ursprünge des Supply Chain Managements
„Nur ein Top-Management kann gewährleisten, dass widersprüchliche funktionale
Zielsetzungen entlang der Supply Chain in Einklang gebracht und ausgeglichen
werden ... und schließlich, dass eine integrierte System-Strategie entwickelt und
realisiert wird, die den Grad der Verwundbarkeit mindert.“
[Oliver, Webber 1982, Neuauflage 1992, S. 66]
Was sind widersprüchliche funktionale Zielsetzungen?
Produktionsläufe
Vielfalt
eingefrorener
Horizont
Produktion
Marketing
lang
„1 Kundenauftrag“
gering
kundenspezifisch
lang
„0“
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Folie 18
Entwicklung des Fachbegriffs SCM
Jahr
Autor
Beitrag
1957
Alderson
Postponement
1958
Forrester
Bullwhip-Effekt
1959
Hanssmann
Bestände in Produktion/ Distribution
1969
Bowersox
Kollaboration und Kooperation
1975
Hax and Meal
Hierarchische Produktionsplanung
1982
Oliver and Webber
Fachbegriff: SCM
1985
Goldratt
Theory of Constraints
1992
Christopher
Erstes Buch über SCM
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Folie 19
Inhalt
1. Grundlagen des Supply Chain Management
Definition und Unternehmen in einer Supply Chain
Veränderungstreiber im Netzwerk
Kritische Punkte bei der Zusammenarbeit im Netzwerk
Supply Chain Management: Entstehung, Definition, Ziele, Ebenen
Lebenszyklus einer Supply Chain
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Folie 20
Das Supply Chain Management…
Sourcing
Strategien
Live Cache
Supply Reality Control
Teleservice
Supply Chain Planning
Electronic
and Optimisation
Commerce
Zuliefernetzwerke
Entwicklungskooperationen
Beschaffungskooperationen
virtuelle
Unternehmen
Vendor Managed
Inventory
Logistisches
Netzwerk
Call Center
Customer Care
Entsorgungskooperation
Gebietsspediteur
Konsignationslager
Lieferantenlager
E-cash
Corba
SCOPE
Efficient Consumer
Response
Advanced Planning
and Scheduling
Tracking and
Tracing
eher organisatorisch
geprägte Aspekte
internetgestützte
Transportbörsen
ERP
COM/
VZOM
EDI
Web-EDI
eher technologisch
geprägte Aspekte
…wird mit vielfältigen Aspekten in Verbindung gebracht.
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Folie 21
Grundidee des Supply Chain Managements
Integration der logistischen Aktivitäten
Markt, Kunden,
Wettbewerber,
Lieferanten,
Kooperation.
Wissenschaft, …
Lieferant
Hersteller
Händler
Markt
Kunde
unternehmensübergreifende
Koordination und Synchronisierung
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Folie 22
Definition Supply Chain Management
Supply Chain Management ist die integrierte prozessorientierte Planung und Steuerung der
Waren-, Informations- und Geldflüsse entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom
Kunden bis zum Rohstofflieferanten mit den Zielen:
Verbesserung der Kundenorientierung
Synchronisation der Versorgung mit dem Bedarf
Flexibilisierung der Produktion (Bedarfsorientierung)
Abbau der Bestände entlang der Wertschöpfungskette
Zulieferer
Beschaffung
Quelle: Kuhn, Hellingrath 2002
Produktion
Verteilung
Information
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Händler
Waren
Kunde
Geld
Folie 23
Inhalt
1. Grundlagen des Supply Chain Management
Definition und Unternehmen in einer Supply Chain
Veränderungstreiber im Netzwerk
Kritische Punkte bei der Zusammenarbeit im Netzwerk
Supply Chain Management: Entstehung, Definition, Ziele, Ebenen
Lebenszyklus einer Supply Chain
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Folie 24
Konzentration auf die
eigenen Kernkompetenzen
Gesamtoptimum
statt
lokale Optimierung
unternehmensübergreifende
Optimierung der
Prozesse
Anpassung der eigenen Komplexität an die externen
Anforderungen
Erreichung eines Gesamtoptimums durch SCM
Bildung von unternehmensübergreifenden
Netzwerken
Quelle: in Anlehnung an [Wildemann 2003]
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Folie 25
Motivation des Supply Chain Managements
Organisationseinheiten sind heutzutage nicht allein verantwortlich für die
Wettbewerbsfähigkeit ihrer Produkte und Dienstleistungen, sondern die
Supply Chain als Ganzes.
Der Wettbewerb hat sich deshalb von dem zwischen einzelnen Unternehmen
hin zu einem Wettbewerb zwischen Supply Chains verschoben.
Um eine einzelne Firma zu überzeugen, Teil einer Supply Chain zu
werden, muss sich langfristig für jeden einzelnen Teilnehmer ein WinWin-Situation ergeben.
[nach: Kilger 2001]
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Folie 26
Zielsetzungen des
Supply Chains Managements
hohe
Flexibilität
niedrige Bestände
+ Durchlaufzeiten
hohe Logistikleistung
geringe Logistikkosten
hohe Wirtschaftlichkeit
+ Produktivität
[Quelle: in Anlehnung an Heß, G.: Logistik-Controlling in Koether, Taschenbuch der Logistik]
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Folie 27
Potenziale des Supply Chain Managements
„Jeder Partner profitiert von einer übergreifenden SCM-Strategie“
Kunden- und Vertriebsbezogene Potenziale
Kundenzufriedenheit
Reaktionsschnelligkeit
Auskunftsbereitschaft
Transparenz
Termintreue
Marktposition
Lieferzeitverkürzung
Fertigungs- und Montagebezogene Potenziale
Auslastung
Shared Value
Durchlaufzeitreduzierung
Transparenz
Senkung Logistikkosten
Flexibilität
Senkung Bestand
Prozessqualität
Versorgungssicherheit
Vereinfachte Steuerung
Quantitative Bewertung
Qualitative Bewertung
Zielsetzung
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Folie 28
Inhalt
1. Grundlagen des Supply Chain Management
Definition und Unternehmen in einer Supply Chain
Veränderungstreiber im Netzwerk
Kritische Punkte bei der Zusammenarbeit im Netzwerk
Supply Chain Management: Entstehung, Definition, Ziele, Ebenen
Lebenszyklus einer Supply Chain
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Folie 29
Begriffe und Definitionen –
Ebenen des Supply Chain Managements (I)
Strategisch – Supply Chain Design
Entscheidungen mit langfristigem Effekt und hohem Kapitalaufwand.
Planungshorizont: mehrere Jahre
Beispiele:
Anzahl, Standorte und Kapazitäten von Einrichtungen
Investitionen in Produktions- und Lageranlagen
Layout von Einrichtungen
Distributionsstrategien, Zuweisung von Kunden zu Einrichtungen
Fremdleistungen (Outsourcing)
Daten: aggregiert, basieren auf Prognosen, oft unvollständig und ungenau
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Folie 30
Begriffe und Definitionen –
Ebenen des Supply Chain Managements (II)
Taktisch (mittelfristig operativ) – Supply Chain Planning
Entscheidungen, welche die effektive Zuordnung von Produktions- und
Logistikaufgaben zu Produktions- und Logistikressourcen betreffen. In der
Regel viertel- oder halbjährlich neu geplant.
Planungshorizont: wenige Monate bis 2 Jahre
Beispiele:
Beschaffungs- und Produktionsentscheidungen
Wahl von Transport- und Versandstrategien
Lagerbestandsplanung
Dispositionsstrategien (einschl. Pflege dispo-relevanter Stammdaten)
Personalbestand und Arbeitszeiten
Daten: detailliert, basieren auf Prognosen
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Folie 31
Begriffe und Definitionen –
Ebenen des Supply Chain Managements (III)
Operativ (kurzfristig operativ) – Supply Chain Execution
Täglich von neuem zu treffende Entscheidungen.
Erstellt zeit- und mengengenaue unmittelbar umsetzbare Vorgaben für die
Ausführung der Prozesse. : wenige Stunden bis Tage oder Quartal
Planungshorizont: wenige Stunden bis Tage oder Quarta
Beispiele:
Scheduling (Produktion), Zuweisung von Aufträgen zu Maschinen
Disposition, Auftragsverarbeitung
Fahrzeug-Routing, LKW-Beladung
Daten: sehr konkret und detailliert
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Folie 32
Begriffe und Definitionen –
Ebenen des Supply Chain Managements (IV)
Routing,
Scheduling
Operativ
hoch
mittel
Management Ebene
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niedrig
kurz
Taktisch
Aggregationsebene
mittel
Strategisch
mittel
Planungszeitraum
Bestände,
Distribution
hoch
lang
Standortentscheidungen
niedrig
[Quelle: Günther/ Tempelmeier1997]
Folie 33
Aufgabenmodell für das
Supply Chain Management
Motivation:
Schaffen eines standardisierten, unternehmensunabhängigen Referenzmodells für das Supply
Chain Management. In Bezug auf das Supply Chain Planning:
Definition der Inhalte der Planungsaufgaben
Abgrenzung der Planungsaufgaben gegeneinander
Darstellung der Abhängigkeiten und Schnittstellen zwischen den Planungsaufgaben
Einführung in das Aufgabenmodell:
Das Aufgabenmodell greift die zuvor vorgestellten Eigenschaften einer Supply Chain
Planungsmethodik in seiner Struktur und Vorgehensweise auf.
Das Spektrum dieses Modells gliedert sich in drei Aufgabenbereiche:
Gestaltung (Strategic Network Design)
Planung (Supply Chain Planning)
Ausführung (Supply Chain Execution)
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[SCM Marktstudie 2003]
Folie 34
Einführung in das Aufgabenmodell –
Haupt- und Teilaufgaben im Aufgabenmodell
Supply Chain Design
Netzwerk- &
SystemDesign
Langfrist
Supply Chain Planning
Absatzplanung
Kollab.
Bedarf splanung
Mittelfrist
Supply Chain
Execution
SRM
Ergänzende Kollab.
BestandsAufgaben planung
Netzwerkplanung
Beschaf fungsplanung
PLM
Kollab.
Kapazitätsplanung
E-Shop
Kollab.
Bedarf splanung
Produktionsplanung
Distributionsplanung
PLM
Verf ügbar- und Machbarkeitsprüf ung (ATP/CTP)
Kurzf r.
Beschaf fungsplanung
Kurzf r.
Produktionsplanung
Kollaborative Planung
Kollab.
Kapazitätsplanung
CRM
Kurzf r.
Distributionsplanung
E-Shop
Kollab.
Bestandsplanung
Auf tragsmanagement
Supply Chain Event Management
E-Fulf illment
Lagermanagement
Kurzfrist
Fertigungsmanagement
E-Fulf illment
Transportmanagement
Netzwerkintegration
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Folie 35
Inhalt
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Definition und Unternehmen in einer Supply Chain
Veränderungstreiber im Netzwerk
Kritische Punkte bei der Zusammenarbeit im Netzwerk
Supply Chain Management: Entstehung, Definition, Ziele, Ebenen
Lebenszyklus einer Supply Chain
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Folie 36
Lebenszyklus einer Supply Chain
Marktanforderungen
Supply Chain
Design
strategische
Supply-Chain
Ausrichtung
Supply Chain
Planung und
Steuerung
Produktanforderungen
Supply Chain
Controlling
[Jammernegg, Piller,
Schodl: Integriertes
Supply Chain Design, 2003]
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Folie 37
Planungsprinzipien
Rollierende Planung
Revision des ursprünglichen Planes in regelmäßige Zeitabständen
Plan 3/2014
Plan 2/2014
gesamter Planungshorizont von einem Jahr
unterteilt in monatlichen
Perioden
Plan 1/2014
Jan
Feb
März
...
...
Dez
Jan
Feb
Ereignisgesteuerte Planung (event-driven planning)
Die Revision des Planes wird durch ein wichtiges (zuvor definiertes) Ereignis ausgelöst (z.B.
unerwarteter Absatzanstieg, wesentliche Veränderungen des Auftragseingangs, Maschinenausfall)
plötzlicher
Absatzanstieg
Insolvenz
Lieferant
Plan 3/2014
Plan 2/2014
Plan 1/2014
Jan
Feb
März
...
...
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Dez
Jan
Feb
Folie 38
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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Folie 39