Düngen, damit die wissenschaftliche Saat bald aufgeht 112.000

URL: http://www.uni-jena.de/Mitteilungen/PM151002_Drittmittelfaehigkeit.pdf
Düngen, damit die wissenschaftliche Saat bald aufgeht
112.000 Euro Fördermittel an wissenschaftlichen Nachwuchs übergeben
Der wissenschaftliche Nachwuchs trägt oft neue Ideen in die Wissenschaft und legt damit die
Grundlage für innovative Erkenntnisse und Produkte. Doch Kreativität und wissenschaftliche
Expertise reichen meist nicht aus, damit aus der Idee auch ein konkretes Forschungsprojekt und
-ergebnis wird. Auch Geld ist fast immer notwendig: um Verbrauchsmittel zu bezahlen, die
notwendige Infrastruktur zu haben, an wichtige ferne oder benachbarte Orte zu gelangen oder
auch nur um eine Hilfskraft einzustellen, die bei der Datenbeschaffung und -auswertung hilft. Doch
gerade für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler ist es kompliziert, die
notwendigen Fördermittel zu akquirieren - selbst wenn das Projekt noch so vielversprechend ist.
Um dem Nachwuchs die Einwerbung solcher Drittmittel zu erleichtern, gibt es an der
Friedrich-Schiller-Universität Jena das "Programm zur Förderung der Drittmittelfähigkeit". Daraus
sind am 2. Oktober rund 112.000 Euro an vier Nachwuchswissenschaftler und sieben
-wissenschaftlerinnen überreicht worden. Sie können damit ihre Vorarbeiten vertiefen und haben
danach höhere Chancen, Drittmittel bei anderen Förderern erfolgreich einzuwerben.
"Durch unsere forschungsnahen Studiengänge und die Qualifikationshilfen während der
Promotionszeit hat die Universität Jena die Grundlagen gelegt, um die Nachwuchskräfte auf die
Wissenschaft bestens vorzubereiten", sagte Prof. Dr. Thorsten Heinzel bei der Übergabe der
Fördermittelbescheide. "Andere Nachwuchskräfte sind dem guten Ruf der
Friedrich-Schiller-Universität gefolgt und wollen in Jena mit ihren Forschungen durchstarten", weiß
der Vizepräsident für Forschung. "Heute hilft die Universität beim Düngen dieses fruchtbaren
Bodens, damit die Saat bald aufgehen kann", fasst er es in ein Bild. Da der Wettbewerb um
Drittmittel immer härter werde, wolle die Friedrich-Schiller-Universität mit diesem Programm den
exzellenten Nachwuchs unterstützen. "Und schon die interne Auswahl dieser elf
vielversprechenden Kandidatinnen und Kandidaten war nicht einfach, da der wissenschaftliche
Nachwuchs an der Friedrich-Schiller-Universität sehr kreativ ist und innovative Projekte erwarten
lässt", betont Heinzel.
Welche Faktoren beeinflussen das Klima innerhalb einer Schulklasse?
Dank der heute vergebenen Mittel kann nun beispielsweise die Psychologin Dr. Katharina Eckstein
Vorstudien durchführen für ihr Projekt "Dynamiken und Einflussfaktoren auf das Klima innerhalb
einer Schulklasse". Dass das Klima in einer Klasse große Bedeutung für die Entwicklung der
Schülerinnen und Schüler hat, das sei bekannt, sagt die Psychologin. Welche Faktoren das
vorherrschende Klima innerhalb einer Klasse beeinflussen und welche Dynamiken sich dabei
entwickeln können, ist hingegen wenig erforscht - und in Zeiten von Inklusion und zunehmender
kultureller Vielfalt der Schülerschaft auch von großer praktischer Bedeutung.
Düngen, damit die wissenschaftliche Saat bald aufgeht
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Auch für die Sprachwissenschaftlerin Dr. Barbara Aehnlich sind die Mittel wichtig, um Hilfskräfte
beschäftigen und Digitalisierungstests durchführen zu können. Aehnlich will gemeinsam mit
Rechtswissenschaftlern aus Heidelberg und Informatikern aus Halle untersuchen, wie zwischen
1350 und 1650 Rechtstexte für Laien erstellt und wie mit ihnen umgegangen wurde. In ihrem
sprachhistorischen Projekt "Erstellung eines frühneuhochdeutschen Rechtskorpus" will sie nicht
nur die alten Texte edieren und durch Digitalisierung einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich
machen. Die Jenaer Sprachwissenschaftlerin will auch die Rezeptionsgeschichte des römischen
Rechts in Deutschland anhand der damaligen Rechtssprache und deren Besonderheiten
erforschen. Dank der Förderung durch die Universität erhofft sie sich - wie alle weiteren
Ausgezeichneten - nun gute Chancen, erste interessante Ergebnisse gewinnen zu können, mit
denen weitere Geldgeber zu einer Förderung überzeugt werden können.
Kontakt:
Prof. Dr. Thorsten Heinzel
Vizepräsident für Forschung der Universität Jena
Fürstengraben 1
07743 Jena
Tel.: 03641 /931010
E-Mail: [email protected]
Meldung vom: 06.10.2015 05:22 Uhr
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