Schweiz, Region Ostschweiz Neue Gärten Ostschweiz Familiengärten für Migrantinnen und Migranten Situation Menschen, die aus ihrem Herkunftsland geflüchtet sind, leiden in der neuen Umgebung oft unter ihrer Entwurzelung. Viele sind arbeitslos, leben mit oder ohne Familie isoliert in einer Wohnung und finden nur schwer Anschluss. Die fehlende soziale Vernetzung wirkt sich sowohl auf ihre körperliche als auch auf ihre seelische Gesundheit aus. Integration geschieht aber nicht von selbst, sondern braucht Zuversicht und Kraft – und auch Bemühungen von der einheimischen Bevölkerung. «HEKS Neue Gärten» setzt an diesem Punkt an. Durch die Arbeit in einem gepachteten Familiengarten können sich Migrantinnen und ihre Familien vernetzen und teilweise mit eigenen Lebensmitteln versorgen. Zugleich nehmen sie am öffentlichen Leben teil und erhalten Boden unter den Füssen. Ziele Wegen den guten Erfahrungen in anderen Kantonen will HEKS auch in der Ostschweiz mit dem Projekt «Neue Gärten» einen Beitrag zur Integration von Migrantinnen und Migranten verschiedener Nationalitäten in die Schweizer Gesellschaft leisten. Die Teilnehmenden verrichten eine sinnvolle Arbeit, die das Selbstbewusstsein, die Gesundheit und die soziale Vernetzung fördert. Zielgruppe «Neue Gärten Ostschweiz» richtet sich an Migrantinnen und Migranten, die noch nicht lange in der Schweiz leben oder aus anderen Gründen über kein soziales Netz verfügen. Sie haben geringe Deutschkenntnisse und benötigen besondere Factsheet Inland Projekt Nr. 540.023 Letzte Änderung: 26.02.2016 nterstützung bei der Integration in die Schweizer Gesellschaft. Teilnehmen können U Frauen und Männer, alleinstehend oder als Familie, mit oder ohne Kinder. Neue Gärten Ostschweiz Aktivitäten Projektsumme 2016: CHF 94 000.– Fachleute von HEKS leiten die Teilnehmenden bei den Gartenarbeiten an. Grundlage ist der biologische Gartenbau, doch das Wissen und die Erfahrungen der Frauen und Männer sind genauso wichtig beim Anbau von Gemüse, Kräutern und Blumen oder bei der Pflege von Obstbäumen. Durch den Austausch von Wissen entsteht eine Verbindung zwischen alter und neuer Heimat. Die gemeinsame Sprache ist Deutsch, wodurch auch der Kontakt über den Gartenzaun gefördert wird. Mittels Fachinputs kann das Wissen über den Gartenbau oder über den Alltag in der Schweiz vertieft werden. Der Garten ist Treffpunkt und zugleich Erholungsort. Projektumsetzung Im Jahr 2015 nahmen insgesamt 51 Erwachsene aus unterschiedlichen L ändern mit ihren Kindern am Projekt teil. Vertreten waren Familien aus Eritrea, Iran, Irak, Afghanistan, Tibet, Griechenland, Brasilien, Sri Lanka, Rumänien, Italien und der Türkei. Die Familien wurden von Fachstellen oder über Bekannte, die bereits im Gartenprojekt mitmachten, auf das Projekt hingewiesen. Von den vier HEKS- Gärten befinden sich zwei in der Stadt St. Gallen und je einer in Rorschach und in Arbon. Sechs Freiwillige unterstützten die Mitarbeitenden bei der Begleitung der Teilnehmenden und brachten wertvolle Fachinputs ein. Für viele der Teilnehmenden war der Austausch auf Deutsch eine wichtige Komponente des Gartenprojektes. Die meisten pflegten bis anhin keine Kontakte zur lokalen Bevölkerung. Die Teilnehmenden betonen immer wieder, wie wertvoll die Gartenarbeit sowohl in physischer als auch psychischer Hinsicht sei. Zwei F amilien konnten einen eigenen Garten pachten. HEKS wird sie in der ersten Gartensaison beratend unterstützen. Für das Jahr 2016 sind zwei weitere Standorte in der Stadt St. Gallen geplant. Ein bewährter Gartenstandort in der Stadt wird wegen eines Bauprojekts voraussichtlich Ende 2016 wegfallen. Kooperation mit: Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Straubenzell (SG) und Rorschach Unterstützt durch: Gleichstellungs- und Integrationsförderung des Kantons St.Gallen, Integrationskredit des Kantons Thurgau, Integrationskredit des Staatssekretariats für Migration (SEM), Gemeinnützige Gesellschaft des Kantons St. Gallen (GGK), Integrationsfonds der Stadt St. Gallen, Ernst Göhner Stiftung, Migros Kulturprozent, Fredy und Regula Lienhard-Stiftung Teufen, Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Straubenzell (SG) und Rorschach, Stiftung Alpstein, Arnold Billwiller Stiftung HEKS-Nr.: 540.023 Programmleitung: Amadea Thoma Kontakt: Neue Gärten Ostschweiz Amadea Thoma Tellstrasse 4 9000 St.Gallen Tel.: +41 71 222 94 60 E-Mail: [email protected] Spenden: PC 80-1115-1 www.heks.ch Factsheet Inland Projekt Nr. 540.023 Letzte Änderung: 26.02.2016
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