I N T E RV I E W M’Barek trifft. Und: Marcel spielt im Kinofilm auch eine Rolle. Alles wurde online und in den sozialen Medien verlängert. Ähnlich die Kooperation der Deutschen Telekom mit Constantin. Hier bekommt die Protagonistin Clara aus der Telekom-Branded-Serie eine Nebenrolle in und wird im Abspann als Clara Heins genannt. Auch die Telekom verlängerte online. Für die Constantin günstiges Filmmarketing, für die Telekom eine Aufwertung der Kampagne durch Film und Hauptdarsteller, der auch im Telekom-Spot mitspielt. war mit über 7 Millionen Zuschauern für alle Beteiligten ein Hauptgewinn. Zum einen eigenen sich romantische Komödien besonders gut für Placement-Konzepte, da das Involvement höher ist als bei Actionfilmen – so eine Untersuchung des Product-Placement-Verbands. Zum anderen fiel die Wahl auf einen Blockbuster, und da ist in Deutschland der Markt begrenzt. Nur rund zehn deutsche Produktionen nehmen pro Jahr die EineMillion-Zuschauer-Grenze. Hinzu kommen das richtige Timing der Kampagne kurz vor Filmstart und die Branchenexklusivität des Produkts. Kampagnen wie bei verlängern die Produktplatzierung in andere Medien. Oder kommen wie bei ganz ohne Produktauftritt im Film aus, spielen dafür aber mit Film-Artwork oder -szenen. „Auch losgelöst von Produktplatzierungen können Marken durch Partnerschaften mit den Filmstudios aufmerksamkeitsstarke Promotions inszenieren und so Brand-Storys erzählen“, sagt Björn Hoven, Gründer der Spezialagentur The Story Maker. Placement sei nur ein Werkzeug aus dem Branded-EntertainmentKasten. Hoven hat den Gelo-Revoice-Spot für Weischer Storyhouse umgesetzt. Der Vorteil ist hier, dass der Vorlauf weit kürzer ist und so selbst saisonale Produkte eine Chance haben zu partizipieren. Denn die Branded-Konzepte können ohne FilmPlacement noch kurz vor Kinostart umge- setzt werden. Soll das Produkt aber im Film eine Rolle spielen, ist mindestens ein Jahr Vorlauf einzuplanen. Kampagnen können mit filmnahen Inhalten wie Making-of, Interviews oder Behind-the-Scenes-Ausschnitten angereichert und auf Websites und Facebook gestreut werden. Dazu kommt die Filmpremiere für die Markeninszenierung. „FilmPlacement ist ein Breitbandantibiotikum“, sagt Florian Strauss, Geschäftsführer Serviceplan Sponsoring & Corporations. Wie das wirkungsvoll eingesetzt werden kann, zeigt die Matthias-SchweighöferProduktion Weischer Storyhouse integrierte Stofffiguren von Schmidt Spiele, die „Sorgenfresser“, bereits in das Drehbuch. Schon bei oder kooperierte die Produktionsfirma Pantaleon mit Marken wie Mercedes, Red Bull, Vodafone, Bahlsen, Hugo Boss oder Belly Button. Für Pantaleon sind die Kooperationen Teil des Finanzierungskonzepts. Für Schmidt Spiele war es das erste Filmengagement. „Wir wollten mit den Sorgenfressern nicht nur kurz in die Kamera gehalten werden und in einer Szene erscheinen. Interessanter war das Rahmenprogramm aus Making-of-Szenen, Gewinnspiel und Kinotour“, sagt Nils Jokisch, Senior Marketing Manager Schmidt Spiele. Zudem produzierte Pantaleon exklusiv Onlinespots für die Sorgenfresser. Die Produktplatzierung in würde so nicht als Werbung empfunden. Gefruchtet hat es: Der Sorgenfresser wanderte auf Platz eins der meistverkauften Plüschfiguren in Deutschland. Die Mediainvestitionen – ein Betrag im mittleren fünfstelligen Bereich – für die Produktplatzierung verzehnfachten sich durch die Filmverwertungskette Kino, DVD, TV und die PR- und Social-Media-Aktivitäten. Schmidt Spiele hat so einen Weg gefunden, neue Zielgruppen zu erschließen. Eben auch junge Eltern, die über die Social-Media-Kanäle mit dem Produkt und der Filmwelt in Berührung kommen, ohne je ins Kino gegangen zu sein. Wir sind Selbstversorger und haben auf dem Feld schon immer intensiv geackert. Wir werden zu diesem Zweck sogar eine neue Agentur gründen. Gemeinsam mit der Firma Pejay von Joko Winterscheidt und Peter Olsson wird das Joint Venture CC15 – Creative Cosmos 15 entstehen. So können wir unsere Filme für die Werbeindustrie bündeln und in die kreative Runde geben, aber auch Filme von Kollegen im Paket anbieten. Und dann schauen, welche Marke zu welchem Film passt. Als Pantaleon haben wir den Luxus, primär nur Kino zu machen. Wir entwickeln aber klassische Formate jenseits des Kinos, Web-Formate oder Video-on-Demand-Formate. Das sind M arkenplattform Film BLO C K BUSTER FO RT SET Z UN GEN zustande gekommen, weil Partner das Produkt zu massiv platzieren wollten. Man darf nicht mit der Maßgabe von klassischen TV-Spots rangehen und Packshots einblenden. ICE AGE Genre St art Animat ion, Abent euer INDEPENDENCE DAY 2 Genre St art Science-Fict ion, Action Wie viel Product-Placement ist also vertretbar? Idealerweise haben wir im Film nur einen großen Partner, der dann auch mit einer TV-Kampagne verlängert. Davon sind wir aber noch weit entfernt. GHOSTBUSTERS Genre St art Science-Fict ion, Action STAR TREK BEYOND Genre St art Science-Fict ion TEENAGE M UTANT NINJA TURTLES Genre St art Abent euer, Fant asy FA M I LY EN TERTA I N M EN T PETS Genre St art Animat ion, Komödie TROLLS Genre St art Animat ion, Fant asy FINDET NEM O 2: FINDET DORIE Genre St art Auch ältere Labels eignen sich, das ist noch unerwarteter für den Zuschauer. Ich würde gern mal mit dem Dufthersteller von 4711 kooperieren. Das hat immer sehr viel mit Mut zu tun. Es gibt viele Unternehmen, die darauf beharren, dass alles klassisch abläuft und nur ein fetter Packshot im Bild ist. Aber das geht nach hinten los. Das wirkt unsympathisch und ist nicht homogen. Uns fallen die lustigsten Sachen auch außerhalb des eigenen Produktkontextes ein. Lassen sich die Unternehmen von der unkonventionelleren Herangehensweise überzeugen oder müssen sie sich als Produktion anpassen? Der Film ist unser höchstes Gut. Wenn ein Produkt mittig im Bild ist, lenkt das von der Geschichte ab. Dann machen wir es lieber nicht. Es sind Sachen nicht 40 Wird dann auch mal die Geschichte umgeschrieben? Für uns ist das Drehbuch nicht heilig. Der Film ist auch eine Werbefläche, die wir vermarkten. Da finde ich nichts Schlimmes dran. Es gibt natürlich den künstlerischen Aspekt. Aber wir wollen, mit und ohne Marken, möglichst viele Menschen erreichen und damit Geld verdienen. Ich fände es fatal, sich als mittelständisches Unternehmen nur auf der Filmförderung auszuruhen. In Amerika und in England gibt es solche finanzielle Unterstützung nicht. Die machen trotzdem tolle Filme. Das Ziel als Filmemacher sollte sein, Projekte selbst zu finanzieren. Daraus kann man das Recht ableiten, diese Filme zu vermarkten und Werbeflächen anzubieten. Wir machen ein kommerzielles Produkt, das muss man auch entsprechend verwerten. Aber wo sind die Grenzen? Man darf nicht übertreiben. Das kann zur Gegenbewegung beim Zuschauer führen. Dann haben alle nichts gewonnen. Wenn der Zuschauer findet, das war viel zu voll, ich habe nur noch Marken gesehen, hilft das weder dem Film noch der Marke. Aber in dezentem Rahmen sehe ich das als normale Erlösquelle. Ein TV-Sender verkauft auch Spots. Der Sorgenfresser agiert. Da sollten sich die Produzenten zusammentun. Schließlich laufen der Film und das Placement nicht nur im Kino, sondern auch im Home-Entertainment, bei Video-on-Demand und im TV oft mit einer Millionen-Quote. Und das nicht nur einmal. Das ist für Produkte mit kurzer Lebensdauer nicht so relevant, aber wenn es um große Marken wie Mercedes geht, dann ist auch das Placement eines älteren Modells in sympathischem Kontext in vier Jahren relevant. Warum erhöhen Sie die Preise nicht ? Wir wollen ja nicht nur Geld. Für uns ist Mediavolumen auch viel wert. Wenn Marken Fläche zur Verfügung stellen, die wir mit klassischem Filmmarketing nicht erreichen. So wurde Bahlsens Pick up im Schlussmacher platziert, gleichzeitig haben wir einen Pick-up-Spot mit Matthias gedreht. Wenn der Spot geschaltet wird, spielt Geld nicht mehr eine so große Rolle. Letztlich gibt es zwei Währungen: den Geldfluss und den MediavolumenDeal mit den Reichweiten. Die müssten wir sonst kaufen. Wie hoch ist der Anteil von Placement an der Finanzierung? Der Anteil ist viel zu gering. Wenn man das in Tausend-Kontakt-Preise umrechnet, wären das ganz andere Preise als die, die wir erheben. Das liegt daran, dass in Deutschland jeder Produzent ohne feste Preisstruktur für sich SERI E N° 3 ON LINE
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