Kirche findet Stadt - Institut für Kirche und Gesellschaft

Newsletter November 2015
“Wirtschaft, Arbeit und Soziales“
Kirche findet Stadt
In Nordrhein-Westfalen steht Quartiersentwicklung auf der politischen Tagesordnung weit
oben. Unterschiedliche Programme – Heimat im Quartier, NRW hält zusammen … für ein
Leben ohne Armut und Ausgrenzung, Klimawandel im Quartier und andere – fördern eine
integrierte und nachhaltige Quartiersentwicklung insbesondere in benachteiligten Stadtteilen.
Unter der Überschrift „Kirche findet Stadt“ und in Anlehnung an das bundesweite ökumenische Projekt mit diesem Namen begleitet das Institut für Kirche und Gesellschaft Überlegungen und Projekte in westfälischen Kommunen.
Bei der Tagung „Nachhaltige Entwicklung im Quartier“ vom 20. bis 21. Oktober tauschten
sich die Teilnehmenden über ihre Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren aus. Gabriele Schmidt vom Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales sorgte für einen Überblick über die Aktivitäten der Landesregierung und betonte die Notwendigkeit wirklich integrierter Handlungskonzepte in den Städten, mit denen
eine koordinierte und nachhaltige Entwicklung vorangebracht werden könne. Am Beispiel der
Stadt Herne machte Peter Weichmann-Jäger vom Fachbereich Umwelt und Stadtplanung
deutlich, wie die sorgfältige auch kleinteilige Analyse und die Kooperation zwischen Kommune und Vereinen, Verbänden, Kirchengemeinden … die Entwicklung in den Quartieren positiv beeinflusst. Eine Voraussetzung, um die Lebensbedingungen vor Ort nachhaltige zu verbessern, ist die aktive Beteiligung der Bewohnerinnen und Bewohner. Nur so wird es passgenaue Projekte und Aktivitäten geben können, die von den Beteiligten auch gewollt sind.
Deutlich wurde das auch an zwei Beispielen aus Dortmund: Pfarrer Friedrich Laker stellte
das Konzept der Kulturkirche der Lydia-Kirchengemeinde im Dortmunder Norden vor; Pfarrer
Michael Mertins und Gemeindeschwester Elisabeth Trojahn berichteten von der ganz anders
angelegten sozial ausgerichteten Arbeit der Christuskirchengemeinde. Vor dem Hintergrund
der Impulse aus Land, Kommune und Kirche reflektierten die Teilnehmenden Beteiligung-,
Handlungs- und Projektideen für ihre konkreten Kontexte.
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Im September tagte die Ruhrgebiets-Superintendentenkonferenz im neu eröffneten Q 1, dem
Haus für Kultur, Religion und Soziales (in gemeinsamer Trägerschaft von evangelischer Kirchengemeinde und IFAK (Verein für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe – Migrationsarbeit) im Bochumer Westend zum Thema "Vor der Tür - Kirche als zivilgesellschaftliche
Akteurin der Quartiersentwicklung".
Am Beispiel des Stadtteilzentrums Q 1 wurde die Umsetzung eines konstruktiven Miteinanders unterschiedlicher Akteure deutlich. Theoretische Grundlagen und wissenschaftliche
Perspektiven der Quartiersarbeit wurden intensiv diskutiert mit dem Impulsvortrag von Dr.
Matthias Sauter vom Institut für Stadtteilentwicklung, Sozialraumorientierte Arbeit und Beratung der Universität Duisburg-Essen (ISSAB) unter der Überschrift "Lebenswerte Quartiere
gemeinsam entwickeln! – Anregungen aus wissenschaftlicher Sicht".
Heike Hilgendiek
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