AUSGABE NR. 4 | WINTER 2015 Startklar FLUGHAFEN AKTUELL Let it snow! Editorial Der Flughafen Zürich ist ein wintererprobter Flughafen und war noch nie infolge Schnees geschlossen. Seit Oktober ist der Winterdienst startklar für die diesjährige Schnee- und Eiszeit. Liebe Leserinnen, liebe Leser VO N R A F FA E L A S T E L Z E R Leise rieselt der Schnee … Freunde des Winters schwärmen von den weissen Flocken, dem knarrenden Laut von frischem Schnee, der sanft unter dicken Winterstiefeln nachgibt, weissen Weihnachten und dem gold-glitzernden Weihnachtsgewand des Flughafens Zürich. Aber so schön eine verschneite Winterlandschaft auch sein mag, für einen Flughafen bedeutet die weisse Pracht in erster Linie eines: «Störfall». Christian Augsburger ist mit genau diesem Störfall bestens bekannt; seit Jahren arbeitet er bei der Abteilung Airfield Maintenance im Winterdienst des Flughafens Zürich. Bisher ist sein Pager, der ihn in den Wintermonaten immer wieder aus dem Schlaf reisst, noch nicht aus dem Sommerschlaf erwacht. Allen Launen der Natur zum Trotz beginnt der Winter am Flughafen immer am 24. Oktober und dauert bis zum 3. April. So ist der Winterdienst auch dieses Jahr trotz den letzten, beinahe sommerlichen Herbstwochen bereit, winterlichen Überraschungen schnell und effizient entgegenzu treten. Während der Schnee- und Eiszeit sorgen über 150 Mitarbei- Schneegestöber am Flughafen Zürich tende der Flughafenbetreiberin und rund 200 externe Hilfskräfte für einen reibungslosen Flugbetrieb; in Spitzenzeiten stehen bis zu 80 Mitarbeitende auf 80 Spezialfahr zeugen gleichzeitig im Einsatz. Den Schneeräumungsrekord haben die Einsatzkräfte am Flughafen Zürich im Dezember 2014 aufgestellt, als 116 Stunden ununterbrochen geräumt wurde und an einem einzigen Tag das gesamte Pistensystem 17 Mal vom Schnee befreit werden musste. Umso erstaunlicher, dass der Winterflugplatz mitten in Europa noch nie wegen Schnee geschlossen war. Dies dank der Kombination aus äusserst erfahrenen, hoch motivierten und rund um die Uhr einsatzbereiten Mitarbeitenden, modernem Equipment, einem gut funktionierenden Einsatzsystem und regelmässigen Trainings. erste Flugzeug aus Mumbai auf Piste 34 landen. Wetterprognosen: Schnee in Sicht? Blick in die Zukunft: Ein Schneetag im Januar 2016, um zwei Uhr nachts wird das Snow Commitee, beste hend aus Vertretern von Skyquide, Airlines, Meteodiensten und der Flughafen Zürich AG, entscheiden, dass aufgrund der prognostizierten Schneefälle noch in der Nacht mit den Pistenräumarbeiten begonnen werden muss. Das Snow Commitee hat den Wetterdienst stets im Auge und kann so gewährleisten, dass der Winterdienst zwei Stunden vor den ersten Schneeflocken auf dem Flughafen bereit ist, dem Schnee den Meister zu zeigen. Denn hat sich der Schnee erst einmal auf den Pisten und Rollwegen festgesetzt, wird die Arbeit massiv erschwert. Die Mit arbeitenden werden in jener Januarnacht 2016 genau bis 06.04 Uhr Zeit haben, um Pisten und Vorfeld zu räumen. Eine Minute später wird das Wo gehobelt wird, fallen Späne Oder wo Schnee geräumt wird, entstehen Schneemaden. Per Schneeschleuder werden die Unmengen von Schnee auf Lastwagen verladen, welche die weisse Pracht anschliessend auf vorbestimmten Abladeflächen auf dem 800 Hektaren umfassenden Flughafenareal deponieren. Je nach Temperatur müssen die Pisten und Vorfelder nach erfolgreicher Schneeräumung mit Spezialfahrzeugen zusätzlich enteist werden. Auch sämtliche Flugzeuge werden von Schnee und Eis befreit, diese Leistung wird im Auftrag der Airlines von zwei Handling Agents erbracht. Christian Augsburger beobachtet nach seinem Einsatz im Januar 2016 auf dem Vorfeld den Flugverkehr und schaut den weissen Flocken zu. Je nach Wetter beginnt seine nächste Schicht im Winterdienst bereits in einigen Stunden. Herausgeberin Flughafen Zürich AG Verantwortlich Sonja Zöchling Stucki Gestaltung Martin Bönisch Website www.flughafen-zuerich.ch E-Mail [email protected] Facebook flughafen.zuerich airport Der Schnee muss weichen .ch Twitter @zrh_airport Flughafenfernsehen www.flughafen-zuerich.ch/ airport-tv as erste Jahr D mit Startklar liegt bereits hinter uns. Wir haben Ihnen in dieser Zeit Wissenswertes vom Flughafen vermittelt. Der Flughafen Zürich hat viele Facetten. Einerseits ist er bedeutender Wirtschaftsmotor weit über die Kantonsgrenzen hinaus. Anderseits übt er durch seine Faszination eine grosse Anziehungskraft auf Gross und Klein aus. Seit Eröffnung der neuen Zuschauerterrasse am 1. Dezember 2011 haben schon über 1,5 Millionen Menschen hautnah einen Blick aufs Fluggeschehen geworfen. Der Flughafen Zürich ist in der Region aber nicht nur der beliebte grosse Nachbar. Durch die Lärm emissionen, die mit dem Betrieb eines interkontinentalen Flughafens einhergehen, fühlen sich zahlreiche Menschen gestört. Es ist unsere Aufgabe, die negativen Auswirkungen des Flugbetriebs möglichst tief zu halten. Das versuchen wir beispielsweise mit optimalen An- und Abflug routen. Änderungen dauern aber meist einige Jahre, auch wenn sie da und dort Entlastung bringen würden. Das zeigt aktuell das Beispiel des Betriebsreglements 2014 mit der Entflechtung der An- und Abflugrouten in der Luft als wichtigstem Element. Das würde die Komplexität des Ostkonzepts reduzieren, dadurch die Sicherheitsmarge erhöhen und so einen stabileren Betrieb ermöglichen. Bis zur abschliessenden Bewilligung und dem Abschluss aller Rechts mittelverfahren werden wohl noch ein paar Jahre vergehen. Deshalb müssen wir zwingend rechtzeitig planen, damit wir auch in Zukunft die Anbindung an die wichtigsten Metropolen der Welt sicherstellen können. Auch im neuen Jahr erscheint Startklar viermal. Wenn Sie Anre gungen oder Wünsche für eine Reportage oder ein spezielles Thema vom Flughafen Zürich haben, schreiben Sie uns: startklar@zurich- airport.com. Wir wünschen Ihnen ein gutes 2016. SONJA ZÖCHLING STUCKI FLUGHAFEN ZÜRICH AG H E A D C O R P. C O M M U N I C AT I O N TWITTER: @SONJAZOECHLING 2 AUSGABE NR. 4 | WINTER 2015 Eine Ladung Lithiumlonen-Batterien entzündet sich vor dem Beladen ins Flugzeug auf dem Vorfeld. Die anschliessende Explo sion und der Brand richten grossen Schaden an. VON SONJA ZÖCHLING STUCKI Die internationale Zivilluftfahrt organisation ICAO schreibt vor, dass an grossen Flughäfen alle zwei Jahre eine gross angelegte Notfallübung durchgeführt werden muss. Die diesjährige Übung am 26. Oktober 2015 ging von einem realistischen Szenario aus. Rund 300 Figuranten und 300 Mitarbeitende waren dabei, als es darum ging, das Ereignis zu bewältigen. Auf dem Vorfeld bereitgestelltes Frachtgut beim Dock E fing Feuer. In der Folge kam es zu mehreren Explo sionen. Grund für das Feuer waren defekte Lithium-Ionen-Batterien in einem Frachtcontainer. Diese haben sich entzündet und lösten so die Explosionen aus. Das gewählte Szenario lehnte sich an verschiedene Vor- und Unfälle der Luftfahrt an. Wie immer wurde die Übung nter Aufsicht des Bundesamts für u Zivilluftfahrt, BAZL, durchgeführt. Sie fand während des regulären Flug betriebs statt, hatte aber keinen Einfluss auf die Abwicklung der Flüge. Keine Batterien im Gepäck Aus Sicherheitsgründen dürfen im aufgegebenen Gepäck generell keine Ersatzbatterien mitgeführt werden. Im Handgepäck können sie unter bestimmten Voraussetzungen mitgenommen werden. Die entsprechenden Sicherheitsbestimmungen sind auf unserer Website zu finden: www.flughafen-zuerich.ch/ sicherheitskontrollen Erkenntnisse gewinnen Bei den Übungen geht es jeweils darum, die Einsatzfähigkeit der Notfallorganisationen des Flughafens Zürich zu überprüfen. Die gesamten Rettungskräfte, aber auch die rückwär tigen Dienste wurden daraufhin getes tet, ob sie in einem Notfall richtig rea gieren und die vorgegebenen A bläufe kennen und einhalten. Das BAZL bezeichnet die Übung als bestanden und hebt die hohe Einsatzbereitschaft und Motivation a ller Beteiligten hervor. Die Erkenntnisse aus der Übung flossen in einen Schlussbericht ein. Explosion auf dem Vorfeld Fliegen im Nebel Mit den Winter monaten kommt auch der dichte Nebel, der sich manchmal hartnäckig und tief hängend über der Flughafenregion hält. Die schlechten Sichtverhältnisse haben auch Auswirkungen auf den Flugbetrieb. damit ein Südanflug durchgeführt werden kann. Sind diese Minimalwerte nicht gegeben, muss in den frühen Morgenstunden von Norden her auf der Piste 14 gelandet werden. Das ILS auf der Landebahn 14 hat eine Zertifizierung der Kategorie 3 (Cat III), wie auch das ILS auf Piste 16. Die Flugzeuge können dort auch bei dichtem Nebel vollautomatisiert landen. Die Entscheide zu Konzeptänderungen trifft die Flug sicherung Skyguide kurzfristig und informiert alle relevanten Flughafen stellen darüber. Lassen Sie sich von der Flughafen ZürichApp durch den Flughafen führen. VON CHRISTIAN BÄRLOCHER Mit der neuen Mobile App können sich Reisende, Abholer und Besucher über Flüge, Services sowie die An- und Abreise vom und zum Flughafen informieren. Jetzt in neuem Design und mit neuen praktischen Funktionen. Ab sofort steht die Mobile App auch Android-Nutzern zur Verfügung. Neu hinzugekommen sind diese attraktiven Features • Anzeige der aktuellen Wartezeit an der Sicherheitskontrolle. So können Sie den Weg zum Gate besser planen. • Interaktive Karten des Flughafens mit Informationen zu Shops, Restaurants und Services. Damit finden Sie Ihren Lieblingsshop noch schneller. • Parkplatz-Reservation bequem von zu Hause aus oder unterwegs – für eine stressfreie Anfahrt. Haben Sie den praktischen Beglei ter noch nicht auf Ihr Smartphone geladen? Die neuste Version der Flughafen Zürich-App steht jetzt kostenlos im iTunes App Store und Google Play Store zum Download bereit. Die neu gestaltete App Airport News Das Instrumentenlandesystem besteht jeweils aus zwei Sendern: dem Gleitwegsender neben der Piste und dem Landekurssender, der hinter der Landebahn aufgestellt ist. Über einen Leitstrahl wird das Flugzeug zu seinem Aufsetzpunkt auf der Piste geführt. ILS sind in verschiedene Kategorien eingeteilt und lassen Landungen bei unterschiedlichen Sichtweiten zu. In der höchsten Kategorie (Cat III) ist mit dem Landesystem ein vollautomatischer Anflug möglich. Piloten können also auch bei null Sicht landen. Die neu eröffnete Schokoladenboutique im Check-in 1 • Öffnungszeiten während der Feiertage Am 24./25. und am 31. Dezember 2015 sowie am 1. Januar 2016 sind Coop, Coop Pronto und Migros wie immer von 6 bis 23 Uhr geöffnet. Alle weiteren Geschäfte öffnen ihre Tore zwischen 8 und 18.30 Uhr. Restau rants, Cafés und Bars sind an diesen Feiertagen täglich geöff net. An den restlichen Tagen gelten die üblichen Öffnungszeiten. • Neue Shops am Flughafen Im Check-in 1 ist es jetzt noch süsser: Neu verwöhnt Sie die Schokoladenboutique «Läderach – chocolatier suisse» mit Köstlichkeiten für die Seele. In der Walk-in-Nailbar «Shanty Beauty Design» im Airport Center, Level 01, finden Sie innovative Beauty-Produkte und erle V O N L I V I A B E R TA Landungen erfolgen mit Hilfe des Instrumentenlandesystems, ILS, welches bei den Pisten installiert ist. In der Regel wird am frühen Morgen von 6 bis 7 Uhr an Werktagen und von 6 bis 9 Uhr an den Wochenenden und Feiertagen auf der Piste 34 von Süden her gelandet. Das ändert sich jedoch, wenn die Mindestsichtweite von 750 m wegen Nebel nicht mehr gewährleistet ist. Denn das Instrumentenlandesystem auf Piste 34 ermöglicht aufgrund des erhöhten Geländes im Süden und des dadurch höheren Anflugwinkels lediglich Landungen der Kategorie 1 (Cat I). Die Bodensicht muss im Minimum 750 m betragen, und die Wolkenuntergrenze darf nicht tiefer als bei 300 Fuss (ca. 90 m) liegen, Neue Flughafen-App Flugzeuge sind im Nebel nur schwer zu sehen ben erstklassige Manicure- und Pédicure-Services. • Swiss Boeing 777 ab Februar Die Swiss setzt die neuen Flugzeuge des Typs B oeing 777-300ER auf ultralangen Strecken wie beispielsweise nach San Francisco, Los A ngeles, São Paulo, Bangkok und Hongkong ein. Die neuen TripleSeven lösen die Airbus 340 ab. • Edelweiss fliegt nach Rio De Janeiro Edelweiss baut das Streckennetz aus und fliegt ab 25. April 2016 zwei Mal wöchentlich nach Rio de Janeiro. Die brasilianische Metropole hat für jedes Ferienbedürfnis etwas zu bieten. Im Hinblick auf die Olympischen Sommerspiele 2016 kommt dieser Streckenausbau natürlich genau richtig. Druck: Neidhart + Schön AG, Zürich Papier: 90 g/m2 Refutura blauer Engel, Recycling Auflage: 250’000, verteilt in die Haushalte des Kantons Zürich Erscheint: vierteljährlich Den Notfall geübt AUSGABE NR. 4 | WINTER 2015 Die Weihnachts-Heinzelmännchen Der Flughafenbetrieb in Zürich steht auch an Weihnachten nicht still. Dafür sorgen hunderte Schichtmitarbeitende Jahr für Jahr. Was ihnen das Arbeiten während dieser besonderen Zeit bedeutet, lesen Sie in dieser Startklar- Ausgabe. Simon van Beek Apron Controller «Da ich dieses Jahr an Silvester in die Ferien gehe, war es für mich klar, dass ich dafür an Weihnachten arbeiten werde. In meiner Familie bin ich nicht der Einzige, der Schicht arbeitet, und drum sind wir es gewohnt, unsere Feste flexibel zu planen.» VON REBECCA VEIGA Margarit Berginz Mitarbeiterin Service & Info Desks Brigitta Frutiger Head Customer Contact Center «Meine Arbeit ist ein Privileg, weil ich Menschen aus aller Welt tagtäglich weiterhelfen darf. Diese Hilfsbereitschaft schätzen die Kunden zur Adventszeit noch stärker und strahlen Dankbarkeit aus. Und genau darum arbeite ich sehr gerne an Weihnachten.» Dario Omar Romero Schichtleiter Reinigung Terminal 2 «An Weihnachten leihe ich jedem gerne ein Ohr, auch denjenigen, die nur anrufen, weil sie an diesem Tag nicht alleine sein möchten. Ach ja, mein Arbeitskollege weiss zwar noch nichts von seinem Glück, aber ich werde ihn damit überraschen, dass ich am 25. Dezember seine Spätschicht übernehme.» 3 Die Welt zu Gast VON SONJA ZÖCHLING Januar ist die Zeit des World conomic Forums, WEF, in Davos. E Dieses Jahr findet der hochkarätige Anlass vom 20. bis 23. Januar 2016 statt. Die WEF-Tage bedeuten am Flughafen Zürich jeweils viel Aufwand und Mehrverkehr. Vor, während und unmittelbar nach dem Davoser Treffen werden wiederum rund 1000 zusätzliche Flugbewegungen von Staats- und Business-Jets sowie Helikoptern erwartet. Rund 40 Jets können direkt in Dübendorf abgefertigt werden. Das heisst, sie landen direkt auf dem ehemaligen Militärflughafen und starten auch wieder von dort. Die leeren Überflüge zwischen Zürich und Dübendorf entfallen damit bereits zum zweiten Mal. Reinhard Jäggli Mitarbeiter Ramp Safety «Arbeiten an Weihnachten bedeu tet mir nichts. Ich verstehe, dass andere Leute unbedingt frei haben wollen an diesem Tag – vielleicht weil sie Familie haben oder w egen ihres Glaubens – für mich ist es aber einfach ein Tag wie jeder andere auch.» «Nach 15 Jahren am Flughafen gehört das Arbeiten an Weihnachten einfach dazu. Dieses Jahr bin ich am 25. Dezember für die Spätschicht eingeteilt, habe aber an Heiligabend frei. Dann treffe ich meine Eltern, insbesondere meinen 94-jährigen Vater, und wir geniessen das Zusammensein.» Ein eleganter Business-Jet Bessere Luft und weniger Lärm «Pistenverände Während der Abferti rungen vors Volk!» gung am Dock wer- VON CHRISTIAN RUF Die Schläuche der Flugzeugenergieversorgungsanlage, EVA dioxid (CO2). Zudem sind sie lärmig. Doch das lässt sich vermeiden. Gelbe Schläuche für bessere Luft Am Flughafen Zürich werden die Flugzeuge an sämtlichen Dock-Standplätzen per Kabel mit Strom versorgt. Und wenn es aufgrund der Temperaturen nötig ist, wird zusätzlich ein Schlauch angeschlossen, durch den Luft mit der richtigen Temperatur direkt in die Kabine geleitet wird. Das Hilfstriebwerk hingegen bleibt ausgeschaltet. Damit verbessert sich die Luftqualität auf dem Vorfeld sub stanziell und der Lärm wird reduziert. Strom und klimatisierte Luft werden zudem zentral viel effizienter erzeugt. Immer mehr der offenen Standplätze, die mit Bussen erreicht werden, sind ebenfalls mit stationären Energieversorgungsanlagen für Strom ausgerüstet. Und wo diese nicht zur Verfügung stehen, werden mobile Dieselaggregate ein gesetzt. Diese sind immer noch effi zienter und schadstoffarmer als die flugzeugeigenen Hilfstriebwerke. Ein Teil davon ist mit Partikelfiltern ausgerüstet. Die Fluggesellschaften sind verpflichtet, die Anlagen, wo sie zur Verfügung stehen, zu nutzen und während der Abfertigung die Hilfstriebwerke auszuschalten. Der Regierungsrat des Kantons Zürich gab am 3. November 2015 bekannt, dass er die im Frühjahr 2015 eingereichte kantonale Volksinitia tive «Pistenveränderungen vors Volk!» unterstützt und sie dem Kantonsrat ohne Gegenvorschlag zur Annahme empfiehlt. VON MICHAEL STIEF Die Initiative hat zum Ziel, das Flughafengesetz des Kantons Zürich so zu ändern, dass in Zukunft immer die Bevölkerung über mögliche Pistenveränderungen abstimmen kann. Heute ist dies nur möglich, wenn der Kantonsrat eine solche Veränderung ebenfalls unterstützt. Tut er das nicht, ist sein Entscheid endgültig und damit die vorgesehene Änderung, beispielsweise eine Pistenverlängerung, nicht realisierbar. Das Initiativkomitee mit Vertretern aus allen grossen Parteien des Kantons Zürich will diese Lücke schliessen und das Flughafengesetz entsprechend ändern. Auch die Flughafen Zürich AG ist der Meinung, dass ein solch weit reichender Entscheid nicht abschliessend vom Kantonsrat alleine gefällt werden kann, sondern die Bevölkerung in wichtigen Flughafenfragen mit bestimmen soll. Insbesondere darum, weil die Zürcher Bevölkerung am stärksten von den Auswirkungen des Flugbetriebs betroffen ist und die bisherigen Entwicklungen am Flughafen Zürich dennoch fast immer unter stützt hat: Seit 1946 hat das Zürcher Stimmvolk in insgesamt 16 Flughafen- Abstimmungen nur zweimal ein Begehren abgelehnt. Das zeigt, dass dieses System funktioniert und uns als Flughafenbetreiberin motiviert, die Interessen der Bevölkerung von Anfang an in unsere Überlegungen und Planungen einzubeziehen. Poster: Willkommen @ZRH bei schönster Herbststimmung. Foto: Hansjörg Egger den die Flugzeuge in Zürich an gelbe Kabel und Schläuche angeschlossen. Das vermindert den Lärm und sorgt für bessere Luft. Verkehrsflugzeuge haben neben den Triebwerken für den Antrieb ein weiteres Aggregat eingebaut: das sogenannte Hilfstriebwerk. Es ist – von aussen nur am Auspuff erkennbar – in der Regel zuhinterst im Flugzeug verbaut. Das Hilfstriebwerk liefert Strom für die technischen Systeme und die Klimatisierung, solange das Flugzeug am Boden steht. Betrieben wird es mit Kerosin aus den Flugzeugtanks. Die Hilfstriebwerke sind aber relativ ineffizient und verursachen im Betrieb Luftschadstoffe und Kohlen-
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