Vogelschutz im Wald Land Salzburg

Natur
Vogelschutz im Wald
Land Salzburg
19.11.2015; ExpertInnen-Forum Vogelschutz und Forstwirtschaft
Amt der Salzburger Landesregierung, Abteilung 5: Natur- und Umweltschutz, Gewerbe
Dr. Susanne Stadler
Natur
Strukturvielfalt: Wichtige Voraussetzung
für Biodiversität
17 Arten, 34 Brutpaare/10 ha
37 Arten, 90 Brutpaare/10 ha
Fichtenforste versus standortgerechte naturnahe Bestände
Natur
Strategie für den Vogelschutz im Wald
Muss auf Parametern beruhen, die für die Vogelwelt von Bedeutung
sind:
Altholzinseln/Umtriebszeiterhöhung/Flächige
Außernutzungstellung
Horstbäume, Höhlenbäume, stehendes Totholz
Horstschutzzonen
Bestandsumwandlungen
Waldränder
Nebenbestände und seltene Baumarten
Strukturen im Bodenbereich: Wurzelteller, Totholz, Feuchtstellen
Spezielle Strukturen: Auerwildhabitate, Lärchwiesen, Lichtungen
Berücksichtigung der Brutzeit
Natur
Vogelschutz im Wald
Vielseitige Umsetzungsmöglichkeiten seitens des Naturschutzes:
Förderunginstrumente: Waldumweltmaßnahmen
weiters:
Schutzgebiete (zT mit MMPs/LPPs, WFP)
Naturwaldreservate
Verfahren
Ausgleichsmaßnahmen (§ 51 NSchG)
Ersatzmaßnahmen (§ 3a NSchG)
CEF-Maßnahmen (Artenschutz)
Eingriffsmindernde Maßnahmen
Auflagen, Bedingungen, Befristungen
Natur
Fördermassnahmen vor 2007 (2009)
Als erstes Bundesland Österreichs gewährte Salzburg ab
1995 Förderungsprämien für spezielle Strukturen im
Wald, aus Naturschutzmitteln (Landesprämien)
für
 Erhalt von Altholzinseln
 Totholzerhaltung
 Waldrandgestaltung
 Erhalt alter Streuobstwiesen
Natur
Waldumweltmassnahmen
 Ab 2007(2009): Förderung naturschutzfachlich wichtiger Maßnahmen
im Wald im Rahmen des Österreichischen Programms für die
Entwicklung des ländlichen Raums
Ziele: u.a.
 Erhaltung und Entwicklung naturschutzfachlich wertvoller Bestände
und Strukturen, insbesondere von Lebensräumen und Arten, welche
gemäß der Vogelschutz-Richtlinie sowie der FFH-Richtlinie der EU
geschützt sind.
 Nachhaltige Verbesserung des ökologischen Wertes und der Stabilität
des Waldes
Natur
Waldumweltmaßnahmen 2007-2013
Wertvolle Strukturen
Wertvolle Lebensräume
+ Totholz – stehend
+ Altholzinseln
+ Höhlenbäume/Horstbäume
+ Horstschutzzonen
+ Erhalten u. Einbringen seltener
Baumarten
+ Nebenbestandsentwicklung
+ Anlage von Waldrändern
+ Flächige Außernutzungsstellungen
+ Waldlichtungen
+ Biberlebensräume
+ Waldbauliche Maßnahmen
Traditionelle Bewirtschaftungsformen
+ Niederwaldartigen Strukturen
+ Wiederherstellung von Lärchwiesen-/Lärchweidewäldern
Natur
Waldumweltmaßnahmen Szbg. 2007-2013
Massnahme
Altholzinsel
Flächige
Außernutzungstellung
Höhlen-/Horstbaum
Totholz
Horstschutzzone
Lärchweide/Lärchwiesenwald
Nebenbestandsentwicklung
Erhaltung seltener
Baumarten +
Neupflanzung/
Anwuchspflege)
Anzahl Anträge
Ausmaß
(Einzel/NSP)
23 (12/11)
15 (11/4)
6.9 ha
28.4 ha
116 (94/22)
129 (105/24)
381 Stück
639 Stück
4 (3/1)
70
26 ha
253.4 ha
1
299 + 3/3
6.67 ha
3053 Stück + 516 Stück
Natur
Waldumweltmaßnahmen Bilanz 2007-2013
Massnahme
Waldrandgestaltung
(Neupflanzung/Anwuchs
pflege)
Waldlichtung
Waldbauliche
Massnahmen:
Bestandsentfernung
Durchforstung
Neupflanzung
Anzahl Anträge
(Einzel/NSP)
3/3
Ausmaß
9 (8/1)
1,9 ha
6
5 (3/2)
3
478.21 efm
7.8 ha
516 Stück/0.21 ha
2.725
Natur
Waldumweltmassnahmen neu
 Derzeit in Abstimmung Bund und Länder
 Start des neuen Förderprogramms geplant ab Anfang 2016
 Nicht mehr förderbar: Altholzinseln, flächige Außernutzungstellung
(nur mehr über nationale Mittel); Horstschutzzonen?
Salzburg geplant
 Bewerbung über homepage und aktive bewußtseinsbildende
Maßnahmen (Vorträge in Bezirken, Einzelberatungen)
 Naturschutz im Wald: ökologische Ziele, schwerpunktmäßig wo
Handlungsbedarf bekannt oder Schutzgebiete
Natur
Schutzgebiete / Naturschutzgesetz
Europaschutzgebiete (VSRL): 8 Gebiete (+7): 82408 ha
(+962 ha)
Wiesengebiete und Seen
Wenger Moor, Oichtenriede
Salzachtal
Salzachauen
Radstädter Tauern
Hundsfeldmoor
Hohe Tauern
NP Hohe Tauern
(Ibmer Moor)
Weidmoos, Bürmooser Moor
Weitere Schutzkategorien: Europaschutzgebiete (FFH),
Naturschutzgebiete, Geschützte Landschaftsteile
Vogelschutz berücksichtigt in MMP, LLP, WFP
Weiters:
Flächige Naturdenkmäler, Landschaftsschutzgebiete,
Naturparke, Naturdenkmäler
Natur
Wildeuropaschutzgebiete
 Jagdgesetzliche Regelung (§108a): Verordnung,
Naturverträglichkeitsprüfung
 Besitz und Management: Bayerische Saalforste
 Insbesondere für Auer- und Birkwild
 Kerngebiete in räumlichem Zusammenhang
(Überwinterungs- , Balz-, Brut-,
Jungenaufzuchtsbereiche, Sommerlebensräume
 7 Gebiete
 Insgesamt (mit NSG/ESG Winklmoos): 1040 ha
Natur
Naturwaldreservate Salzburg
 Einziges Bundesland mit Naturwaldreservate Netzwerk, seit 1985
 derzeit 13 Gebieten mit 540 ha Wald
 Entgegenkommen privater Grundeigentümer,
ÖBF, Saalforste; Land
 Weitgehend ursprüngliche Waldgebiete,
weitgehend der menschlichen Nutzung entzogen
 umfasst den Großteil aller natürlichen Waldgesellschaften
Grauerlenau, Fichten-Tannen-Buchenwald,
subalpiner Fichtenwald, Lärchen-Zirbenwald,
Kiefernstandorte
 Diverse Forschungsarbeiten: Waldbau, Pilze,
Vegetation, Vögel, Käfer, Säugetiere
Natur
Weitere flächige Außernutzungstellung
Ausgleichs-,Ersatz-, eingriffsmindernde oder CEF-Maßnahmen im Zuge
diverser Verfahren (zB Forststraßen-, Wasserbauprojekte etc.):
Wichtig: zeitliche Komponente, bevorzugt hiebsreife Bestände
 Moorrandwälder Überlingmoor, Sauerfelderwald (AusgleichSammelprojekt)
 Auwaldbereiche Salzachauen: Außernutzungstellung/
Umtriebszeiterhöhung (diverse Ausgleichs-, Ersatz-, CEF Maßnahmen)
 Naturwaldzellen
zB Karbretterwald Süd, Ausgleichsmaßnahme v.a. für
landschaftliche Beeinträchtigung einer Forststraße; Angebot
Bundesforste 4.6 ha; einzige Maßnahme: Pflanzung Bergahorn
Angestrebt: Ausweisung Geschützter Landschaftsteil
Natur
Weitere Vogelschutzmaßnahmen
Ausgleichs-,Ersatz-, eingriffsmindernde oder CEF-Massnahmen oder
Auflagen, Befristungen im Zuge diverser Verfahren (zB Wegebau-,
Skipistenprojekte, Anlagen etc.):
 Erhalt st. Totholz, Altholzinseln, Höhlen-, Horst-,
„Biotopbäume“: : Festlegung BHD, Verkehrssicherheit,
forsthygienisch unbedenklich, negativer Kardinalpunkt
 Altholzinseln: mind. 10 Bäume
 Verbringen Totholz aus Eingriffsbereich in angr. Bestände
 Waldränder: gezielte Pflanzung von Beeren-, Dorn-, Nusssträucher
 Bestandesumwandlung: standortfremde
natürliche Bestände
 Bestandesüberführung: gezielte Durchforstung
Förderung
potentiell natürliche Waldgesellschaften
Natur
Weitere Vogelschutzmaßnahmen
Ausgleichs-,Ersatz-, eingriffsmindernde oder CEF-Massnahmen oder
Auflagen, Befristungen im Zuge diverser Verfahren (zB Wegebau-,
Skipistenprojekte, Anlagen etc.):
 Verpflanzung /Erhalt Nebenbestände (Beeren-, Dornsträucher, Lianen)
 Erhalt/Schaffung von Bodenstrukturen
 Nistkästen (meist als Übergangslösung; Sonderfälle)
 Lärchweidengestaltung (zugewachsene Flächen
oder Durchforstung Fichten-Lärchenbestände)
 Maßnahmen gegen Vogelschlag
 Vogel-/insektenfreundliche Beleuchtung
 Festlegung Eingriffszeiten (Standardauflage)
Natur
Beispiel Auerwild
Ausgleichs-,Ersatz-, eingriffsmindernde oder CEF-Massnahmen oder
Auflagen, Befristungen im Zuge diverser Verfahren (zB Wegebau-,
Skipistenprojekte, Anlagen etc.):
 Maßnahmenkonzepte für jeweiliges Vorkommen mit Wirtschaftsplan
 Auflagen (zB):
Bestandsauflichtung
Buchtige Waldrandgestaltung
Förderung Heidelbeere und Ameisen
Verblendung allfälliger Zäune
Eingriffszeiten 1.4.-1.8. (15.8.)
Belassen von Balz-, Schlafbäumen, Wurzeltellern
Wipfel- und Astmaterial verbringen oder in Haufen lagern
Monitoring
Natur
Habicht
§ 51 (3) und (5) Salzburger Jagdgesetz
Schadenersatzpflicht
für Schäden, die ganzjährig geschonte ….
Vögel durch das Töten von Haus- und
Hoftieren oder Fischen verursachen….
Ersatz durch Land möglich:
Vorschläge Abwehrmaßnahmen, Formular,
Bestätigung
Natur
Herzlichen Dank ….
für Ihre Aufmerksamkeit!!!!
… und den KollegInnen (alph, o.T.) Andrea Gehmacher, Hermann
Hinterstoisser, Günter Jaritz, Günther Nowotny, Bernhard Riehl, August
Wessely für Informationen zum Thema
…. für Fotos an: Fotosammlung Gressel, Gundi Habenicht, Robbin
Knapp, Land Salzburg/Norbert Pühringer