Forst- und Holzwirtschaft in NRW – vom Prozessschutz bis zur

Forst- und Holzwirtschaft in NRW – vom
Prozessschutz bis zur naturnahen
Waldwirtschaft
Veranstaltung „Der naturnahe Wald – Ein Spagat zwischen
Entwicklung und Nutzung“, 08.05.2015, Landtag NRW
LMR Hubert Kaiser, Leiter der Landesforstverwaltung & ständ. Vertr.
des Abteilungsleiters III „Forsten, Naturschutz“
Übersicht
 Forst- und Holzwirtschaft in NRW –
Rahmenbedingungen
 Politische Zielsetzungen der Landesregierung
 Entwicklung der Waldbewirtschaftung in NRW – bei den
verschiedenen Waldbesitzarten
 Prozessschutz in nordrhein-westfälischen Wäldern
 Aktuelle und zukünftige Schwerpunkte in der Forst- und
Holzwirtschaft in NRW
 Fazit
Forst- und Holzwirtschaft in NRW – Rahmenbedingungen
Quelle: MKULNV, 2015 (verändert nach LB WH, 2014 & MKULNV, 2013)
Forst- und Holzwirtschaft in NRW – Rahmenbedingungen
Quelle: BMEL, 2014
Quelle: LB WH & Geobasis.NRW , 2015
Forst- und Holzwirtschaft in NRW – Rahmenbedingungen
Quelle: MKULNV, 2015 (nach BMEL, 2014; IT.NRW; Statistisches Bundesamt)
Forst- und Holzwirtschaft in NRW – Rahmenbedingungen
Quelle: MKULNV, 2015
Politische Zielsetzungen der Landesregierung
 Zielsetzungen aus dem Koalitionsvertrag 2012-2017
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
Naturnahe und zukunftsorientierte Waldwirtschaft
Einrichtung Nationalpark Senne-Egge / Teutoburger Wald
Einrichtung einer „Stiftung für das Naturerbe“
Nachhaltige und naturnahe Waldbewirtschaftung (Aufbau von
klimaplastischen + naturnahen Wäldern)
 Landeswaldgesetz (Kriterien einer nachhaltigen Waldwirtschaft)
 Waldstrategie 2050 (neue Initiativen der Wald- und
Holzwirtschaft)
 Waldmehrung
Politische Zielsetzungen der Landesregierung
 Zielsetzungen aus dem Koalitionsvertrag 2012-2017
 Förderung Kleinprivatwald (Nachhaltigkeits- und
Klimaschutzkriterien)
 Schutz der Waldflächen vor weiterem Weihnachtsbaumanbau
 Keine Staatswaldverkäufe, Mehrung landeseigener Wald,
Prüfung von Investitions- und Beteiligungsmöglichkeiten Dritter
(Kompensation Waldverluste 2005 – 2010, Stärkung
bürgerschaftlichen Engagements)
 Erhalt Einheitsforstverwaltung
 FSC-Zertifizierung Staatswald
Politische Zielsetzungen der Landesregierung
 Zielsetzungen aus dem Koalitionsvertrag 2012-2017
 Weitere Holzmobilisierung und Förderung Holzvermarktung
 Vorbildfunktion des Clusters Wald und Holz bei
Umweltwirtschaftsstrategie (Fortschreibung Clusterstudie Wald
und Holz)
 Erhalt kleiner und mittlerer Betriebe der holzverarbeitenden
Industrie
 Klimaschutzleistung des Clusters Wald und Holz
 Steigerung der Holzverwendung aus heimischen Wäldern bei
Neubau und im Bestand (Gebäudesanierung) (Novelle
Landesbauordnung)
Politische Zielsetzungen der Landesregierung
 Zielsetzungen aus dem Koalitionsvertrag 2012-2017
 Schutz des Waldes vor zu hohen Wildbeständen (Ökologisches
Jagdgesetz)
Entwicklung der Waldbewirtschaftung in NRW
 Lange Zeiträume der Waldentwicklung und forstlicher
Bewirtschaftung erfordern forstwissenschaftliche
Grundlagen und langfristige Waldbaustrategien
 Unterschiedliche betriebliche Schwerpunkte der
verschiedenen Waldeigentumsarten sind zu
berücksichtigen
Entwicklung der Waldbewirtschaftung in NRW
 1972 Einrichtung von Naturwaldzellen in NRW
 1976 Einrichtung Staatlicher Versuchsreviere für
naturnahe Waldbewirtschaftung in NRW
 1994 Erlass zu Waldnutzung und Walderneuerung im
Staatswald des Landes NRW (verbindlich für Staatswald,
Empfehlung für Kommunal- und Privatwald)
Entwicklung der Waldbewirtschaftung in NRW
 Konzept für eine ökologische Waldbewirtschaftung des
Staatswaldes in NRW („Wald 2000“)
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Kahlschlagverzicht
Totholzstrategie
Weitgehende Einschränkung des chemischen Waldschutzes
etc.
Bildquelle: LB WH
Entwicklung der Waldbewirtschaftung in NRW
 Konzepte für die naturnahe Bewirtschaftung von
Hauptbaumarten (Fichte 2004, Buche 2006, Eiche 2014)
 Zertifizierung des Staatswaldes und auch kommunaler
und privater Waldeigentümer / Forstbetriebe
 Aktuell Beginn der Erstellung eines Waldbaukonzepts für
klimaplastische Wälder in NRW
Bildquelle: LB WH
Entwicklung der Waldbewirtschaftung in NRW
 Waldbaukonzept für klimaplastische Wälder in NRW
 Grundlage standortbezogene Waldentwicklungstypen für
naturnahe Mischbestände (incl. Der Fragestellung der Beimischung eines
angemessenen Nadelholzanteils)
 Forstliche Bodendaten und Szenarien des Klimawandels
 Unterschiedliche betriebliche Schwerpunkte (der verschiedenen
Waldbesitzarten)
 Unterschiedliche Risikobereitschaft (Waldschutz)
 IT-basiertes Entscheidungsunterstützungssystem für Waldbau
und Waldmanagement
Prozessschutz in NRW-Wäldern
 Grundsätzlich Verständnis der nachhaltigen, naturnahen
und multifunktionalen Waldbewirtschaftung auf der
Gesamtwaldfläche
 Weitergehende ökologische und naturschutzfachliche
Zielsetzung in Schutzgebieten und wissenschaftlichen
Untersuchungsflächen (Naturschutzgebiete,
Naturwaldzellen, Wildnisentwicklungsgebiete etc.)
Prozessschutz in nordrhein-westfälischen Wäldern
Stilllegungskategorie
Hektarzahl (ha)
Besitzart
Flächensumme (ha)
Prozent der Gesamtwaldfläche NRW
Naturwaldzellen
1575
Staatswald
95
Kommunalwald
1670
0,18 %
7887
Staatswald
340
Privatwald Mennekes
543
VVS
8770
0,96 %
Prozessschutz Nationalpark
5000
Staatswald
5000
0,55 %
Seltene Waldgesellschaften
(§ 62 Biotope)
1669
Staatswald
1669
0,18 %
Summe
16131
Staatswald
95
Körperschaftswald
883
Privatwald
17109
1,87 %
Wildnisgebiete
Gesamtsumme
Quelle: MKULNV
Land NRW
Wald-Prozessschutz im Klimawandel
 auch der Prozessschutz und die naturnahe
Waldbewirtschaftung in NRW müssen unter den
Rahmenbedingungen des Klimawandels betrachtet werden
 Anstieg der Jahresmitteltemperatur um 0,8 – 1,7 °C in der nahen
Zukunft (2021-2050) und um 2,3 – 3,8 °C in der fernen Zukunft
(2071-2100)
 Verringerung der Niederschlagsmenge im Sommer um - 4 % bis 29 % (ferne Zukunft)
 Risiko häufigerer und stärkerer Stürme/Extremwetterlagen
 Wärmere Winter mit Rückgang der Frosttage (nahe Zukunft: - 29 bis
- 11; ferne Zukunft: - 27 bis - 50)
Quelle: MKULNV, 2015 (nach LANUV, 2014; Datengrundlage Deutscher Wetterdienst)
Schwerpunkte in der Forst- und Holzwirtschaft
 Umsetzung Klimaschutzplan, Biodiversitätsstrategie,
Umweltwirtschaftsstrategie etc. mit Bezug zu Wald und
Holz
 Umsetzung Klimaanpassungsstrategie Wald
 Waldstrategie 2050 (in Bearbeitung)
 Aufbau des klimadynamischen Waldinformationssystems
 Waldbaukonzept klimaplastische Wälder
Schwerpunkte in der Forst- und Holzwirtschaft
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Projekt Naturerbe Buchenwälder OWL
Konzept gebietsfremde Baumarten
Laubholzstudie (Vorstellung auf der LIGNA)
Clustermanagement für die Forst- und Holzwirtschaft
Schwerpunkte in der Forst- und Holzwirtschaft in NRW
Klimaanpassungsstrategie Wald
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Analyse der Auswirkungen des Klimawandels auf
die Wälder und die Waldbewirtschaftung
Anpassungsmaßnahmen für die Wälder und das
Waldmanagement im Klimawandel
Landesstrategie und Fachkonzept
Erstellung unter breiter Beteiligung von Fachleuten
und Akteuren
Arbeitsprogramm zur Umsetzung
Schwerpunkte in der Forst- und Holzwirtschaft in NRW
Klimaanpassungsstrategie Wald
Quelle: MKULNV, 2015
Klimaanpassungsstrategie Wald
4 Themenbereiche,
18 Handlungsfelder
und 49 Maßnahmen
Quelle: MKULNV, 2015
Klimaanpassungsstrategie Wald
Quelle: MKULNV, 2015
Klimaanpassungsstrategie Wald
KlimaWIS.NRW mit
3 Modulen
Quelle: MKULNV, 2015
Fazit
 Waldbewirtschaftungskonzepte und -strategien sind in
einen zeitlichen Kontext einzuordnen („Zeitgeist“) und
langfristig weiterzuentwickeln
 In NRW besteht eine lange Tradition naturnaher
Waldbewirtschaftung, im Kontext der besonderen
Rahmenbedingungen
 Aktuell bestehen Schwerpunkte im Bereich einer
möglichst natürlichen Waldentwicklung zur Sicherung
der Biodiversität der Wälder (bis hin zum Prozessschutz)
Fazit
 Zukünftig besteht die wesentliche Herausforderung in
der Anpassung der Wälder und der Waldbewirtschaftung
an den Klimawandel
 Die Landesregierung hat mit der
Klimaanpassungsstrategie Wald (im Kontext
Klimaschutzplan) den Rahmen für die Weiterentwicklung
der naturnahen Waldbewirtschaftung in NRW vorgelegt
 Zur Umsetzung der Strategie sind alle Akteure des
Clusters Wald, Forst- und Holzwirtschaft aufgerufen