Austauschfristen einhalten!

Das Magazin für Brandschutz
20. Jahrgang, Herbst 2015
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Austauschfristen
einhalten!
Das smarte Rauchwarnmelder-System.
Für den Brandschutz-Profi von morgen.
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November 2015
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Brandschutz an Ihrer Seite. Mit unserem Genius Plus-System, unseren Seminaren
und unserem technischen Support unterstützen wir Sie professionell in Ihrem
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Auf 3 Minuten 3
Liebe Leserinnen und Leser,
„Helfen macht Freude“ – dieser Aussage werden Sie im
vorliegenden Heft an zwei ganz unterschiedlichen Stellen begegnen. Vielleicht wundern Sie sich ein wenig,
warum Sie das ausgerechnet in einem Magazin für
Brandschutz lesen. Ich will es kurz erklären. Da wäre
zum einen das Engagement des Hekatron-Partners
Adalbert Zajadacz GmbH, dem wir einen Bericht (S. 26)
gewidmet haben. Die Firma Zajadacz unterstützt seit
vielen Jahren ein Kinderhospiz und initiiert dafür
regelmäßig Spendenaktionen. Als es darum ging, durch
den Verkauf von Rauchwarnmeldern Spenden zu sammeln, war es für uns als Hersteller dieser Melder gar
keine Frage, dass wir uns daran beteiligt haben.
Zum anderen werde ich bestimmt noch lange an das
Gespräch mit Albrecht Broemme zurückdenken, das
ich für dieses Magazin führen durfte. Ich bin ja fast
sicher, dass kaum jemand von Ihnen Herrn Broemme
nicht kennt. Als Brandschützer durch und durch leitete
er viele Jahre lang die Berliner Feuerwehr und war
einer der ersten Fürsprecher zum Thema „Einführung
von Rauchwarnmeldern in Deutschland“. In seiner heutigen Funktion als Präsident des THW leitet er eine
Organisation von mehr als 80.000 freiwilligen Einsatzkräften. Helfen ist etwas, das wir in Deutschland richtig
gut können – diesen Impuls habe ich aus dem Gespräch
mit Herrn Broemme mitgenommen und gebe ihn an
dieser Stelle (S. 28) gerne wieder. Ich weiß, dass viele
von Ihnen sich für soziale Belange einsetzen und
Ehrenämter wahrnehmen. Nicht wenige tun dies – in
unserer Branche naheliegend – bei der Feuerwehr.
Natürlich befassen wir alle uns auch deshalb mit
Brandmeldeanlagen, Rauchwarnmeldern und Feststellanlagen, weil wir damit Geld verdienen. Aber sollte es
uns nicht umso mehr motivieren, dass wir es mit einer
Produktwelt zu tun haben, die Hilfe bei der Rettung von
Menschenleben leistet? In diesem Sinne: Lassen Sie
uns weiterhin gemeinsam daran arbeiten, dass wir
nicht nur Werte schützen, sondern auch Werte schaffen.
Ihr Peter Ohmberger
ProSicherheit 3 2015
4 Inhalt
18
10
3 Auf 3 Minuten
10 Fokus
6 Blickpunkt
16 Inside
8 Magazin
18 Applikation Brandmeldesysteme
Peter Ohmberger mit einem Leitgedanken
Warum es Freude bereitet,
sich für andere einzusetzen.
Ein Bild und seine Geschichte
In einem Dortmunder Mehrfamilienhaus
bricht Feuer aus. Eine Bewohnerin kann
nur noch tot geborgen werden.
Normierung – News
Hekatron als wesentlicher Initiator für ZVEI-Forschungsprojekt.
Neues Buch zur Risikoforschung.
Beratung und Betreuung wurden personell verstärkt.
GfK-Umfrage zu Rauchwarnmeldern.
Fristgerechter Meldertausch
An den Vorgaben der einschlägigen
Normen führt kein Weg vorbei.
ORS 142 Set
Hekatron hat die All-in-one-Lösung
für Feststellanlagen.
Hightech Schutz für Gutenbergs Erben
Unternehmen wie die unterfränkische Firma
Schleunungdruck in Marktheidenfeld bauen
auf moderne Brandmeldetechnik zur
Sicherung ihrer Produktion.
ProSicherheit 3 2015
Inhalt 5
22
26
28
22 Applikation Rauchwarnmelder
33 Normen-Abc
26 Best Practice
34 Seminare
Nordsee-Restaurants
Bei Filialen in Objekten, die nicht ohnehin
durch eine Brandmeldeanlage geschützt sind,
setzt Nordsee auf den Genius Hx.
Hekatron-Partner unterstützt Kinderhospiz
Die Adalbert Zajadacz GmbH tut regelmäßig Gutes
und setzt sich für die Hamburger „Sternenbrücke“ ein.
28 Ohmberger trifft…
… Albrecht Broemme,
Präsident der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk.
ZVEI-Leitfaden zur optischen Alarmierung
Damit auch Menschen mit eingeschränktem
Hörvermögen im Brandfall zuverlässig
gewarnt werden.
Das Angebot des HekatronKundenschulungszentrums
Das Erfolgsmodell wird fortgesetzt und
erweitert. Ein Ausblick auf 2016.
Impressum:
ProSicherheit ist die Kundenzeitschrift der Hekatron Vertriebs GmbH.
Gedruckt auf chlorfrei ge­bleichtem Papier.
Herausgeber: Hekatron Vertriebs GmbH, Brühlmatten 9, 79295 Sulzburg,
Telefon 07634 500 0, Telefax 07634 6419,
www.hekatron.de, E-Mail: [email protected]
Redaktion und Verlag: mk publishing GmbH, Döllgaststraße 7–9,
86199 Augsburg, Telefon 0821 34457 0, Telefax 0821 34457 19,
www.mkpublishing.de, E-Mail: [email protected]
Bildnachweise: Adalbert Zajadacz GmbH, Bundesamt für Bevölkerungsschutz
und Katastrophenhilfe, FAMO, Ferrari Deutschland, Feuerwehr Dortmund/
Helmut Kaczmarek, Fotolia/goodluz/Kadmy, Hekatron, iStockphoto/Richter Foto,
Kinderhospiz Sternenbrücke, mk publishing/mk Archiv, Nordsee, Michael Paetow,
Udo Schönewald, Frank Steinhorst, Rainer Kraus, Schleunungdruck
ProSicherheit 3 2015
6 Blickpunkt
Für 92-Jährige kommt
jede Hilfe zu spät
Feuer im ersten Stock eines Mehrfamilienhauses im
Dortmunder Stadtteil Marten: Als die Feuerwehr vor
Ort eintrifft, schlägt ihr bereits Brandrauch aus
mehreren Fenstern entgegen. Es gelingt den Ein­
satz­kräften, das Feuer einzudämmen und eine
Brandausbreitung über das Dach zu verhindern, für
eine 92-jährige Frau kommt jedoch jede Hilfe zu
spät. Nachbarn versuchen noch, die Frau aus ihrer
Wohnung zu retten, doch die Rauchentwicklung ist
bereits zu stark. Als die Feuerwehrmänner eintreffen und die Wohnung mit Atemschutz betreten, können sie die Frau nur noch tot bergen. Die anderen
Bewohner des Mehrfamilienhauses kommen mit
dem Schrecken davon, die Wohnung der Frau ist
nach dem Brand völlig zerstört. „Rauchwarnmelder,
wie sie mittlerweile vom Gesetzgeber in Nordrhein-
Westfalen gefordert werden, können schlimme
Ereignisse wie dieses verhindern und Leben retten“,
macht André Lüddecke von der Feuerwehr Dortmund deutlich. Seit April 2013 gilt die Rauchwarnmelderpflicht für Neubauten in Nordrhein-Westfalen, im Dezember 2016 läuft die Übergangsfrist für
Bestandsbauten aus. Dass man mit der Installation
von Rauchwarnmeldern nicht bis zum letzten
Moment warten sollte, zeigen Fälle wie dieser. Denn
im Brandfall retten Rauchwarnmelder durch rechtzeitige Alarmierung Leben. ProSicherheit 3 2015
Blickpunkt 7
ProSicherheit 3 2015
8 Magazin
Normierung
Untersuchung der frühen
Phase realer Brände
Am 8. Juli 2015 fand das Kick-off-Meeting für
das schon seit vielen Jahren vorbereitete ZVEIForschungsprojekt „Emissionen in der frühen
Phase realer Brände“ bei der Bundesanstalt für
Materialforschung und -prüfung in Berlin statt.
Hekatron-Experte Heinrich Herbster erläutert
das geplante Vorgehen.
Hekatron war einer der wesentlichen
­Initiatoren dieses Gemeinschaftsprojekts,
das von der Industrie, insbesondere
­Herstellern von Brandmeldern, und dem
Fachverband Sicherheit im ZVEI finanziert wird. Das Projekt untersucht, welche Emissionen in der frühen Phase realer Brände in Gebäuden auftreten können. Grundlage für die Versuchsbrände
sind dementsprechend in Gebäuden
­häufig vorkommende Materialien. Die Brandentstehung soll dabei möglichst realistisch sein.
Beispielsweise sollen Kabel und Leitungen
durch Reduzierung des Widerstands in Überlast gefahren werden, was beginnend mit einer
Zersetzungsphase der Leiterisolation und des
Leitungsmantels über die Schwelphase zum
offenen Brand führt. Ziel ist der Aufbau einer
Stoffdatenbank mit Reaktionsprodukten und
Stoffmengenkonzentrationen, die in der frühen
Brandphase von gebäudetypischen Materialien
emittiert werden. Diese soll bei der Entwicklung zukünftiger Sensoren für Brandmelder
genutzt werden. Im Anschluss an diese erste
Phase des dreiphasigen Forschungsprojekts
werden in Schritt zwei großmaßstäbliche Realversuche zu Ausbreitungsverhalten und Diffusion der Reaktionsprodukte in der den Brandherd umgebenden Atmosphäre durchgeführt.
Durchführende Forschungsinstitutionen sind
die Fachgruppe Brandingenieurwesen der
BAM (Bundesanstalt für Materialforschung und
-prüfung) sowie die Fakultät für Verfahrensund Systemtechnik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.
Auch sonst engagiert sich der Geschäftsbereich
Marktentwicklung von Hekatron sehr stark in
der Anwendungsforschung für Brandmeldetechnik, aktuell beispielsweise bei dem gemeinsam mit dem Forschungszentrum Jülich, der
Ruhruniversität Bochum, der BAM und anderen Verbundpartnern durchgeführten Forschungsprojekt Orpheus zur Optimierung der
Rauchableitung und Personenführung in unterirdischen Bahnhöfen. Zudem leitet Hekatron
das vfdb-Forschungsprojekt „Brandschaden­
statistik“, in dem unter anderem die Wirk­
samkeit von anlagentechnischen Brandschutzmaßnahmen nachgewiesen werden soll. petenz
Risikokom von Risiken
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Beurt
Sebastian
Festag & Uli
Barth
7
SCHRIFTE
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Sicherheitswissenschaft
Neues Buch zur Risiko­
forschung erschienen
Dr. Sebastian Festag, Leiter Anwendungs­
forschung bei Hekatron sowie Präsident der
GfS (Gesellschaft für Sicherheitswissenschaft),
hat gemeinsam mit Prof. Dr. Uli Barth von der
Bergischen Universität Wuppertal das Buch
„Risikokompetenz: Beurteilung von Risiken“
herausgegeben. Der beim BBK
(Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe) erschienene
Sammelband umfasst die
Vorträge der von der GfS
und der Schutzkommission
beim Bundesministerium
des Inneren durchgeführten Tagung zu
diesem insbesonPubliziert als Co-Autor für
dere für die
die Sicherheitsbranche:
Dr.-Ing. Sebastian Festag.
Sicherheits­branche
wichtigen Thema.
Über [email protected] kann er
kostenlos bestellt werden. Zum Download
steht er bereit unter: www.bbk.bund.de;
Rubrik: „Service“, „Publikationen“. Veranstaltungen, auf denen Sie Hekatron
2015 antreffen
9. – 11. Oktober
electra – Alexander-BürkleFachmesse, Freiburg
14. – 15. Oktober
Freiburger Brandschutztag
Europapark Rust
21. Oktober
Ostwestfälischer
Brandschutztag, Bad Salzuflen
28. – 30. Oktober
EFA (Fachmesse für Gebäudeund Elektrotechnik, Licht,
Klima und Automation), Leipzig
23. – 24. November
EIPOS Sachverständigentage
Brandschutz, Dresden
2. – 3. Dezember
VdS Brandschutztage, Köln
ProSicherheit 3 2015
Magazin 9
Geschäftsbereich Brandmeldesysteme
Jetzt noch stärker in Beratung und Betreuung
Eine intensive, persönliche Betreuung der Kunden sowie eine unverzügliche Bearbeitung ihrer Anliegen
sind Hekatron besonders wichtig. Der Geschäftsbereich Brandmeldesysteme hat sich deshalb in den letzten
Monaten insbesondere im Innendienst und in der Projektberatung personell verstärkt und neu aufgestellt.
Der Geschäftsbereich Brandmeldesysteme wächst seit vielen
Jahren permanent. Um die Kunden auch zukünftig in gewohnter Qualität und Intensität be­
treuen zu können, hat Hekatron
unter anderem sein Angebotswesen personell von zwei auf
drei Mitarbeiter aufgestockt:
Seit 1. Juli 2015 übernimmt
Jochen Schwörer dort vor allem
die Angebotserstellung auf der
Basis von Leistungsverzeichnissen. Im Vertriebsinnendienst/
Auftragsbearbeitung wurde
­Gülcan Simsek nach erfolgreichem Abschluss ihrer Ausbildung übernommen und verstärkt jetzt das Team, das so
auch bei steigenden Auftragszahlen eine schnellstmögliche
Bearbeitung gewährleisten kann.
Neu in diesem Bereich ist Selina
Maier, die die in Mutterschutz
gegangene Judith Wegener vertritt.
Jochen Schwörer
Gülcan Simsek
Selina Maier
Swen Drogosch
Arnd Rogner
Florian Simon
Spezialisten für besondere Herausforderungen
Nicht nur eine Verstärkung, sondern zugleich eine Erweiterung
des Service bedeutet die Unterstützung des Vertriebsaußendiensts durch zwei Spezialisten.
„Swen Drogosch erarbeitet für
IP-Vernetzung und Remote-Anwendungen für unsere Kunden
hochkomplexe Konzepte zur
Das Projektberater-Team: Thorsten
Polachowski, Benjamin Köstlin, Steffen Hahn
und Timo Fassunge.
Vernetzung von Brandmelderzentralen“, führt Dietmar Hog,
Leiter Brandmeldesysteme bei
Hekatron, aus. „Arnd Rogner
unterstützt unseren Vertriebsaußendienst in den Belangen
der Sonderbrandtechnik mit
Ausarbeitungen von Lösungen
für komplexe Anforderungen.“
Anfang des Jahres hat
­Hekatron die Projektberatung
mit ihren vier Mitarbeitern
Timo ­Fassunge, Steffen Hahn,
Benjamin Köstlin und Thorsten
Polachowski dem Vertrieb
Brandmeldesysteme zugeordnet. „Unsere vier Experten
beraten insbesondere Fach­
planer zu allen Anwendungen
im anlagentechnischen Brandschutz – von Normen bis hin zu
objektspezifischen Lösungen
der Brandmeldesystemtechnik“,
erläutert Alexander Kind, der
im Zuge der Neuorganisation
die Leitung dieses Teams übernommen hat.
Der neue Außendienstmitarbeiter Florian Simon wird nach seiner Einarbeitung im Werk in
Sulzburg das Vertriebsgebiet
Württemberg verstärken. Er
arbeitet künftig eng mit David
Jöst zusammen. Dietmar Hog
betont: „Diese Verstärkung
ermöglicht es uns, weiterhin die
steigenden Anforderungen in
dieser Region in gewohnter Art
und Weise zu bedienen.“ GfK-Umfrage
Fast jeder zweite Haushalt ohne Rauchwarnmelder
Wie eine Ende 2014 durchgeführte
GfK-Umfrage im Auftrag der Zurich
Versicherung zeigt, gibt es noch viel
Informations- und Handlungsbedarf
bezüglich der Umsetzung der Rauchwarnmelder­
pflicht. Obwohl 85 Prozent der Deutschen eine
ProSicherheit 3 2015
gesetzliche Rauchwarnmelderpflicht befürworten,
haben 41 Prozent aller Haushalte noch keinen
Rauchwarnmelder. Und obwohl die Rauchwarn­
melderpflicht inzwischen nahezu in ganz Deutschland gilt, wissen 38 Prozent noch nichts von ihrer
Existenz. 10 Fokus
Fristgerechter Meldertausch
Boxenstopp
für die
Brandmeldetechnik
ProSicherheit 3 2015
Fokus 11
Damit im Brandfall Menschenleben gerettet und
Sachwerte geschützt werden, ist die regelmäßige Inspektion der Anlagentechnik unerlässlich.
Wichtig im Rahmen solcher Inspektionen ist es
auch, dass der damit betraute Brandschutzexperte
überprüft, ob der laut DIN-Normen vorgeschriebene periodische Meldertausch fällig ist. Wenn
ja, ist er verpflichtet, den Betreiber darüber zu
informieren. Dabei sollte er dem Betreiber die
Wichtigkeit des Meldertauschs nachdrücklich vor
Augen führen, denn nur wenn die periodischen
Austauschzyklen eingehalten werden, können
Sicherheitslücken infolge von Alterungsprozessen
der elektronischen Bauteile oder Verschmutzung
ausgeschlossen werden.
ProSicherheit 3 2015
12 Fokus
Melderserie
MCP 140-1
MMD 140
Modernisierungsvarianten
ORM 140
max. 30 Stück
max. 8 Stichleitungen
vorher
B3-LEE23
Teilinvest zentralenseitig
Tausch Zentrale
Melderserie ORM 150/MMD 150
Melderserie SecuriStar 531
max. 4 Ringleitungen
mit je 127 Teilnehmern
max. 2 Ringleitungen
mit je 128 Teilnehmern
B5-DXI2
B3-LEE24
BMZ
UAC 150
vorher
nachher
BMZ
alt
MCP 535
MCP 150-1
B5-IM8
max. 8 Stichleitungen
nachher
BMZ
alt
UAC 150
Brandmeldeanlagen sind
komplexe Gebilde. Der
Meldertausch entspricht nicht
nur den normativen Vorgaben,
sondern eröffnet im Rahmen
eines sogenannten Teilinvest
auch die Möglichkeit, die
Anlagentechnologie
schrittweise auf besonders
wirtschaftliche Art zu
erneuern.
Vollinvest
Tausch Zentrale und Melder
Melderserie ORM 130A
SSD 521
Teilinvest melderseitig
Tausch Melder
vorher
MSD 523
max. 30 Stück
Melderserie
MCP 525
Wie alle elektronischen Geräte unterliegen auch
Rauchmelder, Rauchschalter und Rauchwarnmelder
einem natürlichen Alterungsprozess der Materialien,
aus denen sie gefertigt sind. Äußere Einflüsse können diesen Prozess noch beschleunigen, so dass
schließlich die Funktionsfähigkeit des Melders
beeinträchtigt ist. Extreme Umgebungsbedingungen
wie Wärme oder Feuchtigkeit beispielsweise forcieren den Alterungsprozess insbesondere der elektronischen Bauteile. Dies hat vor allem Auswirkungen
auf die Detektionseigenschaften der Melder. Zudem
sind die hier genannten Melder so ausgelegt, dass
zur Branddetektion Rauch oder Wärme in die Messkammer gelangen. Auf dem gleichen Wege können
aber systembedingt auch Schmutzpartikel oder
Staub in den Melder geraten und die Messkammer
verschmutzen. Vor allem, wenn der Melder nicht
über eine Verschmutzungskompensation verfügt,
führt dies dazu, dass die Sensorik der Melder
­empfindlicher reagiert: Kleinere Abweichungen vom
Ist-Zustand als beim fabrikneuen Melder werden
bereits als Rauch interpretiert und können in der
Folge zu Fehlalarmen führen. Das sind wichtige
Faktoren dafür, für Melder eine an diesen Alterungserscheinungen orientierte Austauschfrist festzulegen
und gewissenhaft darauf zu achten, dass sie auch
eingehalten wird.
Die Normen zum Meldertausch
Aus diesen Gründen ist der Meldertausch mittlerweile normativ geregelt: für BMA (Brandmeldeanlagen) seit 2006 durch die DIN 14675, für FSA (Feststellanlagen) seit 2011 durch die DIN 14677 und für
BMZ
alt
nachher
BMZ
alt
max. 10 Stück
RWM (Rauchwarnmelder) seit 2012 durch eine
Fortschreibung der DIN 14676.
Die Brandmeldeanlagen betreffend, schreibt die
DIN 14675 für Anlagen, die seit Dezember 2006 in
Betrieb gesetzt worden sind, grundsätzlich feste
Zyklen für den periodischen Austausch der Melder
vor. „Diese Regelung ist zu begrüßen, denn zwangsläufig unterliegen Rauchmelder verschiedenen Einflussfaktoren und einer entsprechenden Abnutzung“,
erläutert Thomas Merkt, Leiter Projektierung
Brandmeldesysteme bei Hekatron. „Da die Regelung
zum Meldertausch aber auch für ältere Anlagen
gedacht ist, wurde in die jüngste Ausgabe der DIN
14675 vom April 2012 die Anmerkung aufgenommen, dass für BMA, die vor Dezember 2006 in
Betrieb genommen wurden, die Anwendung des
entsprechenden Abschnitts ebenfalls empfohlen
wird.“
Verschmutzungskompensation
verlängert die Frist
Laut DIN 14675, Abs. 11.5.3 sind punktförmige
Rauchmelder alle acht oder auch bereits alle fünf
Jahre auszutauschen, je nachdem, ob sie über eine
Verschmutzungskompensation oder auch über eine
automatische Kalibriereinrichtung verfügen oder
nicht. „Wer in seiner Brandmeldeanlage bereits
moderne Hekatron-Melder mit CUBUS-Nivellierung
betreibt, genießt selbstverständlich die Vorteile der
längeren Frist“, erläutert Thomas Merkt. „Da unser
SecuriStar H als erster mit dieser Technologie ausgestatteter Melder bereits 2007 auf den Markt kam,
müssen aber auch von diesen modernen Meldern
ProSicherheit 3 2015
Fokus 13
Die DIN 14675 regelt die Wartung und
Inspektion von Rauchmeldern, hier mit
einem Prüfgerät, aber auch ihren
turnusmäßigen Austausch.
die ersten bereits in diesem Jahr ausgetauscht werden.“ Viele Vorgängermodelle des SecuriStar H wie
der SSD 530, der SSD 521, der SSD 531 oder auch
der STD 531 waren bereits mit einer Verschmutzungskompensation ausgestattet und haben deshalb
einen Austauschzyklus von acht Jahren. Da sie aber
dort, wo sie noch installiert sind, ohnehin seit teilweise erheblich mehr als acht Jahren in Betrieb
sind, sollten sie spätestens jetzt auf alle Fälle aus­
getauscht werden – ebenso die Hekatron-Melder der
noch früher produzierten ORM-Serie, die keine Verschmutzungskompensation aufweisen und deshalb
einen Austauschzyklus von fünf Jahren haben. In
jedem Fall ist zu empfehlen, beim Austausch aller
Rauchmelder darauf zu achten, dass die neuen
­Melder eine Verschmutzungskompensation aufweisen und auch sonst technologisch auf dem neuesten
Stand sind. Nur dann kann der Betreiber der Anlage
zukünftig von dem für solche Melder vorgeschriebenen, längeren Austauschzyklus von acht Jahren
­profitieren.
Ergänzend enthält die DIN-Norm die Passage „Wird
bei der jährlichen Überprüfung der Funktionsfähigkeit eines Rauchmelders ein vom Hersteller vorgegebenes Prüfverfahren verwendet, mit welchem das
festgelegte Ansprechverhalten überprüft und nachgewiesen werden kann, so kann der Rauchmelder
bis zu dem Zeitpunkt im Einsatz bleiben, bei dem
eine nicht zulässige Abweichung festgestellt wird.“
Theoretisch könnte man einen Melder also ohne
jede zeitliche Beschränkung an seinem Einsatzort
belassen, solange man zweifelsfrei feststellen kann,
dass er korrekt arbeitet. „Theoretisch wohlgemerkt,
wenn man sich beispielsweise eines Aerosolkanals
oder Brandprüfraums bedient“, wendet Thomas
Merkt ein. „Jedoch ist ein praktikables und wirtschaftliches Verfahren, das eine Überprüfung der
Ansprechschwelle vor Ort erlauben würde, zurzeit
nicht bekannt und kann folglich auch nicht empfohlen werden. Der erforderliche Nachweis kann in der
Praxis also gar nicht erbracht werden.“
»
eingehalten werden müssen, wozu auch die Austauschzyklen der installierten Rauchmelder gehören.
„Erfüllen Sie Ihre Verkehrssicherungspflicht und stellen Sie sicher, dass Ihre Rauchmelder dem definierten Zustand gemäß Zertifizierungsprüfung entsprechen“, empfiehlt deshalb Thomas Merkt den Betreibern. „Nur so sind Sie auf der sicheren Seite!“ Ganz
klar ist aber, dass gerade die Errichter und Instandhalter von Brandmeldeanlagen als ausgewiesene
Brandschutzprofis hier auch gefragt sind und dass
der Betreiber sich auf ihre ausgewiesene Expertise
verlässt. Schließlich können die dauerhafte
Funktiona­lität und Betriebssicherheit einer Brandmeldeanlage inklusive ihrer Peripherie nur gewährleistet werden, wenn sie regelmäßig durch qualifiziertes Fachpersonal einer Inspektion und Wartung
unterzogen wird. Wenn diese Fachleute bei der
Instandhaltung eine Abweichung vom Sollzustand
feststellen, so müssen sie den Betreiber darüber
Betreiber und Instandhalter
in der Pflicht
Alle fünf oder auch alle acht Jahre also
muss ein Rauchmelder ausgetauscht
werden. Wer aber ist dafür verantwortlich, dass dies auch geschieht? In erster Linie der Betreiber, da bei Betrieb
einer baurechtlich geforderten
BMA nach DIN 14675 die in
der Norm vorgegebenen Instandhaltungsmaßnahmen
ProSicherheit 3 2015
„BMA-Betreibern ist dringend zu
empfehlen: Erfüllen Sie Ihre Verkehrs­
sicherungs­pflicht und stellen Sie
sicher, dass Ihre Brandmelder dem
definierten Zustand gemäß
Zertifizierungs­prüfung entsprechen!“
Thomas Merkt, Leiter Projektierung
Brandmeldesysteme
»
14 Fokus
Der Austausch-Rauchschalter ORS 142 A
ist ein Neugerät. Anders als bei
revisionierten Rauchschaltern gilt
daher die volle Hersteller­garantie
von 24 Monaten.
»
informieren und bei entsprechender Beauftragung für
Abhilfe sorgen. Und zu solchen
Abweichungen zählt auch ein nicht
durchgeführter periodischer Austausch von Rauchmeldern, wie er laut
DIN-Norm vorgeschrieben ist.
sprechen dabei exakt den auch
für die punktförmigen Rauchmelder einer BMA geltenden
Bedingungen: Rauchmelder ohne
Verschmutzungskompensation müssen
nach fünf Jahren ausgetauscht werden,
solche mit Verschmutzungskompensation, wie
der millionenfach bewährte ORS 142 von Hekatron,
erst nach acht Jahren. Bei diesem Rauchschalter
DIN 14677 ergänzt
signalisiert zudem die integrierte Revisions- und
DIBt-Vorgaben
Serviceanzeige nach acht Jahren, dass ein Austausch fällig ist. „Während die DIBt-Zulassung beiIm Bereich der Feststellanlagen regelt die DIN
14677 unter anderem den Meldertausch und
spielsweise für die Funktionsprüfung und Wartung
ergänzt damit die bereits vorher gültigen Vorgaben
im Rahmen einer Instandhaltung auf die DIN 14677
des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) für
verweist, macht sie zum Austausch von Meldern
den Betrieb und die Wartung von Feststellanlagen.
keine Angaben“, erläutert Oliver Eckerle, HekatronDie im März 2011 herausgegebene Norm war
Produktmanager Markt Deutschland für Festfür die Branche ein wichtiger Meilenstellanlagen, Raumlufttechnische Anlagen und Systeme. „Wir empfehlen
stein, da bisher rund 70 Prozent aller
aber in jedem Fall, die AustauschreFeststellanlagen im Markt keiner
regelmäßigen Funktionsprüfung,
gelung der DIN 14677 zu beachten.
Wartung und Instandhaltung
Diese DIN beschreibt die allgeunterzogen wurden. Zudem gab
mein anerkannten Regeln der
es vorher nur unzureichende
Technik. Wer nicht nach ihr hannormative Vorgaben für die kordelt, hat ein erhöhtes HaftungsriDas „Q“ kennzeichnet moderne
siko, da die allgemein anerkannrekte Instandhaltung einer FestRauchwarnmelder von höchster
ten Regeln der Technik nicht
stellanlage und damit auch für
Qualität, die für eine
befolgt wurden.“
den Meldertausch. Dies machte
Betriebsdauer von zehn Jahren
bestens gerüstet sind.
Ebenso wie bei Brandmelde­
für die Instandhalter nicht nur die
anlagen liegt auch bei FeststellanlaKontrolle, sondern auch die Aufrechtgen die Verantwortung für die Sichererhaltung der Qualität und Sicherheit
zu einem Problem. Da es zudem in der Praheit der Anlage beim Betreiber. „Wenn er
über den fälligen Austausch von Meldern informiert
xis nicht selten vorkommt, dass Feststellanlagen
wird, diesem aber nicht zustimmt, sollte ihn der
20 Jahre und mehr in Betrieb sind, waren h
­ äufig
Instand­halter klar und deutlich auf die Austauschweder der Stand der Technik noch die volle Funkpflicht und auf die Risiken hinweisen, die mit deren
tionsfähigkeit der Feststellanlage sichergestellt.
Missachtung verbunden sind“, betont Oliver Eckerle.
„Dem Betreiber muss die Tragweite seiner EntscheiAustauschfristen bei
dung gegen den Austausch bewusst werden. Wichtig
BMA und FSA sind gleich
ist auch, dass der Instandhalter dies nachvollziehbar und nachweisbar dokumentiert.“
Mit der DIN 14677 wurde hier erstmalig ein Tauschzyklus für die Melder, die im Brandfall automatisch
die Schließung auslösen, festgesetzt. Die Fristen entAustausch-Rauchschalter
eröffnet neue Möglichkeiten
„Für Rauchschalter gilt die Austausch­
regelung der DIN 14677. Diese Norm
beschreibt die allgemein anerkannten
Regeln der Technik. Wer nicht nach ihr
handelt, trägt ein erhöhtes
Haftungsrisiko.“
Oliver Eckerle, Produktmanager Feststellanlagen,
Raumlufttechnische Anlagen und Systeme
Gerade weil aktuell der Anteil der regelmäßig instandgehaltenen Feststellanlagen
noch gering ist, tut der Errichter nicht
nur etwas für die Sicherheit seiner
Kunden, wenn er sie auf die Notwendigkeit zur Instandhaltung und
zum Meldertausch nach DIN 14677
hinweist – er generiert darüber hinaus für sich selbst ein zusätzliches
Geschäft. Mit dem seit Anfang 2014
erhältlichen Austausch-Rauchschalter
ProSicherheit 3 2015
Fokus 15
Das frühzeitige Eintreffen der Einsatzkräfte ist der entscheidende Punkt in der Alarmierungs- und Rettungskette.
An ihrem Anfang steht die zuverlässige Detektion durch Rauchmelder, Rauchschalter oder Rauchwarnmelder.
ORS 142 A eröffnet Hekatron den Instandhaltern
zudem völlig neue Möglichkeiten und ein gewaltiges
Umsatzpotenzial. Der Austausch-Rauchschalter entspricht technisch dem ORS 142 und ist auch zu Vorgängermodellen kompatibel. Als Neugerät hat er
24 Monate Garantie – anders als die revisionierten
oder reparierten Geräte, die laut Norm auch für den
Austausch verwendet werden dürfen, was bisher
auch die übliche Praxis war. Hekatron-Kunden
erhalten den ORS 142 A zu speziellen, sehr günstigen Austauschkonditionen, wenn sie innerhalb von
vier Wochen die ausgetauschten Altgeräte an
­Hekatron zurücksenden.
RWM-Tausch nach zehn
Jahren und sechs Monaten
Auch Rauchwarnmelder sind Alterungsprozessen unterworfen – und gerade bei
ihnen wurde zudem mit der Etablierung des „Q“-Kennzeichens und der
für dessen Erlangung erforderlichen
Prüfung mit erhöhten Anforderungen
nach der vfdb-Richtlinie 14-01 die
Entwicklung vorangetrieben. Somit
entsprechen viele ältere Rauchwarnmelder nicht dem aktuellen Stand der
ProSicherheit 3 2015
Technik und bieten nicht die Sicherheit, die man von
einem Rauchwarnmelder heute erwarten kann. Deshalb ist es nur konsequent, dass 2012 Anforderungen an ihren Austausch in die DIN 14676 aufgenommen wurden. Demnach muss ein Rauchwarnmelder
nach zehn Jahren plus sechs Monaten Betriebszeit
ausgetauscht werden. „Für unsere 2009 eingeführten Genius-Melder wird ein Austausch damit erstmals 2019 fällig“, erläutert Andreas Kittler, Produktmanager Rauchwarnmelder bei Hekatron. „Da seit
2009 auch die Übergangsfristen für die Einbau­
pflicht in Bestandsbauten nach und nach ablaufen,
könnte der Austausch von Rauchwarn­meldern ebenfalls ab 2019 allgemein an Bedeutung gewinnen.“ „Viele ältere Rauchwarnmelder
entsprechen nicht dem aktuellen
Stand der Technik und bieten nicht
die Sicherheit, die man von einem
modernen ‚Q’-Melder nach vfdbRichtlinie 14-01 erwarten kann.“
Andreas Kittler, Produktmanager Rauchwarnmelder
16 Inside
ORS 142 Set mit Rauchschalter und Abschlussmodul
All-in-one-Lösung
für Feststellanlagen
Mit zwei Rauchschaltern ORS 142, zwei dazugehörigen Sockeln ORS 143 A für
die Aufputzmontage und einem Abschlussmodul AM 142 ist das ORS 142 Set
die praktische, wirtschaftliche und leistungsfähige All-in-one-Lösung für
Feststellanlagen. Es ist für alle Anwendungen und gängigen Zulassungen
einsetzbar – auch für Anlagen mit Leitungsüberwachung nach DIN EN 14637.
Das ORS 142 Set kann überall dort eingesetzt werden, wo Rauchschalter in Feststellanlagen zum Einsatz kommen. So ist es die ideale Lösung, wenn bei
der Erstausstattung in einem Gebäude neu eine
Feststellanlage installiert wird. Ebenso hat der Verbauer mit diesem Set gleich alle fehlenden Komponenten zur Hand, wenn sich vor der Abnahme herausstellt, dass eine Feststellanlage entsprechend
nachgerüstet werden muss. Dies ist öfter der Fall,
als man vielleicht denken sollte, werden doch häufiger einmal bei der Planung einer Feststellanlage die
Deckenrauchschalter vergessen. Und nicht zuletzt
kann der Verbauer das ORS 142 Set nutzen, wenn es
darum geht, nach Beendigung der achtjährigen Austauschfrist die Rauchschalter gemäß DIN 14677 auszuwechseln. Egal, ob Erstausstattung, Nachrüstung
oder Austausch: Das Set passt als Universallösung
für alle gängigen Feststellanlagen der führenden
Anbieter und ist unabhängig von Hersteller und
Ausführung für alle Anwendungen nach DIBt einsetzbar. Damit entfällt die gesonderte Überprüfung,
welcher Rauchschalter für welche Anlage der führenden Hersteller zugelassen ist.
Über das Abschlussmodul AM 142 kann zudem eine
Leitungsüberwachung gemäß DIN EN 14637 realisiert werden – so lassen sich mit dem ORS 142 Set
auch Feststellanlagen errichten oder nachrüsten, die
nach dieser Norm gebaut werden sollen. Dazu wird
das Abschlussmodul in den Sockel des letzten
Rauchschalters montiert. Auf diese Weise kann es
alle Leitungen, die vor ihm liegen, nach
DIN EN 14637 überwachen. Der Handtaster muss
bei solchen Feststellanlagen ebenfalls für die
Leitungs­überwachung ausgerüstet sein. In Verbindung mit einer Feststellanlagensteuerung wie der
FSZ Basis werden alle Meldungen detailliert angezeigt. So kann ermittelt werden, um welche Art von
Alarm oder Störung es sich handelt, was die Suche
nach der Ursache sehr vereinfacht – alles im Sinne
von mehr Sicherheit!
Das ORS 142 Set ist für die Aus- oder Nachrüstung in
Zusammenhang mit allen Arten von Feststellanlagen
an Drehflügeltüren, Schiebetüren und -toren, an Feuerschutzvorhängen sowie im Zuge bahngebundener
Förderanlagen geeignet. Es gewährleistet Verbauern
und Kunden nicht zuletzt deshalb Sicherheit und
Zuverlässigkeit, weil als Rauchschalter hier der
meistverkaufte und millionenfach bewährte ORS 142
zum Einsatz kommt. Bei seiner automatischen Alarmschwellennachführung berücksichtigt dieser mit einer
ProSicherheit 3 2015
Inside 17
Multibetriebszustandsanzeige ausgestattete Rauchschalter den aktuellen Verschmutzungsgrad des Melders und hält den Abstand zwischen Grundsignal
und Alarmschwelle immer konstant. Er erkennt
frühzeitig sowohl Schwel- als auch offene Brände
mit Rauchentwicklung. Unabhängig davon, ob sich
die Feststellanlagensteuerung neben der Tür oder in
der Gleitschiene direkt über der Tür befindet, ist
auch bei Feststellanlagen mit mehr als nur zwei
Deckenrauchschaltern nur ein einziges Anschlussmodul AM 142 erforderlich. ProSicherheit 3 2015
ORS 142 – Zulassungen
für Gleitschienen und autarke Anlagen
Assa Abloy
Effertz
Landert-Tormax
Böhl
Geze
Protronic
Dictator
GTE
Record
DMW Schwarze
GU BKS
Schnetz
Dorma
Jansen
Stöbich
ECO Schulte
Kendrion-Linnig
Wiesmeier
18 Applikation
Sonderbrandmeldetechnik und Fernzugriff für die
Druckindustrie
Hightechschutz für
Gutenbergs Erben
ProSicherheit 3 2015
Applikation 19
Als Gutenberg den modernen Buchdruck erfand, hätte man sich
nicht träumen lassen, welche technologische Entwicklung diese
revolutionäre Technik nehmen würde. Heute investieren Druckereien
enorme Beträge in modernste Druckanlagen. Modernste Steuerungstechnik, eine hohe Wertschöpfungstiefe und höchste Effizienz sind
unabdingbar. Auch das Thema Ausfallsicherheit hat für den wirtschaftlichen Betrieb eine enorme Bedeutung. Kein Wunder, dass
Unternehmen wie die unterfränkische Firma Schleunungdruck in
Marktheidenfeld auf modernste Brandmeldetechnik zur Sicherung
ihrer Produktion bauen. Dabei setzt Schleunungdruck insbesondere auf Sonderbrandmeldetechnik für besonders sensible Bereiche
sowie auf Fernzugriff auf die Brandmeldezentrale für die Wartung
und Bedienung via Hekatron Remote.
ProSicherheit 3 2015
20 Applikation
Die Komponenten des
maßgeschneiderten
Brandschutzkonzepts für die
Bedürfnisse des
Druckunternehmens
Schleunungdruck in
Marktheidenfeld: die Hekatron
Brandmeldezentrale Integral IP
sowie das Hekatron-Rauch­
ansaugsystem ASD 535.
Gerade die Sonderbrand­
meldetechnik gewährleistet
auch in schwierigen
Umgebungen eine sichere und
effiziente Detektion.
Hochwertiger Bogenoffsetdruck ist das Metier von
Schleunungdruck im unterfränkischen Marktheidenfeld. Zwischen Würzburg und Aschaffenburg gelegen,
produziert das Unternehmen für namhafte Kunden
anspruchsvolle Druckerzeugnisse. Zum Einsatz kommen großformatige Bogenoffsetmaschinen. Einen
besonderen Schwerpunkt legt das Traditionsunternehmen auf die Druckveredelung mit Lacktechniken
und die Weiterverarbeitung. Kein Wunder, dass es
dabei auf hohe Druckqualität, Präzision und höchste
Effizienz ankommt. Schnelligkeit und Termintreue
spielen ebenso eine herausragende Rolle. Allesamt
Anforderungen, die auch für das Brandschutzkonzept des 1949 gegründeten Unternehmens gelten.
Gerade Betriebsunterbrechungen gilt es daher von
vornherein entgegenzuwirken. Daher kam in den
Räumen des Unternehmens jeweils die passende
maßgeschneiderte Brandmeldetechnik zum Einsatz.
Dies gilt insbesondere für den Bereich des Drucksaals. Jan Barthel, Technischer Leiter von Schleunungdruck: „Gerade im Bereich der Druckmaschinen
und der Weiterverarbeitung haben wir es mit Staubentwicklung zu tun, die natürlich besondere Anforderungen an die Brandmeldetechnik mit sich bringt.“
Daher empfahlen ihm Hekatron Gebietsverkaufsleiter Dieter Rupp und Jürgen Bosch, Chef des gleichnamigen Hekatron-Errichterbetriebs, den Einsatz
von Sonderbrandmeldetechnik und die Anbindung
der Anlage via Hekatron Remote, um so auch vom
Sitz des Errichterbetriebs aus jederzeit auf die
Anlage zugreifen zu können. Dies ist gerade bei
einem Mehrschichtbetrieb und der Notwendigkeit
der ständigen Verfügbarkeit der überwachten Anlagen von großem Nutzen und heute schlicht eine Notwendigkeit für den betrieblichen Erfolg.
Jan Barthel beschreibt die Dimension der Brandschutzlösung: „Aktuell werden 3.800 m2 Produktionsund Lagerfläche durch das Hekatron-Rauchansaug-
system ASD 535 und zum Teil durch Mehrfachsensormelder MTD 535X mit Cubus Nivellierung überwacht. Die Verwaltung mit weiteren 600 m2 wird
ebenfalls mit Mehrfachsensormeldern MTD 535
überwacht. Zum Gebäudekomplex gehören weitere
3.200 m2 Produk­tions- und Lagerfläche sowie 880
m2 Büroflächen, die derzeit mit einer Überwachung
durch Rauchansaugsystem und ebenfalls Mehrfachsensormelder MTD 535X erweitert werden.“ Ein
Beweis für den Erfolg der bereits realisierten Ausbaustufe. Jürgen Bosch ergänzt: „Dank der Flexibilität der eingesetzten Brandmelderzentrale Hekatron
Integral IP ist eine Integration der zusätzlichen Flächen problemlos möglich. Konkret heißt dies, dass
wir den neuen Bereich mit einer Teilzentrale Integral
IP an die Hauptzentrale anschließen werden.“
Gestärkte Servicekompetenz
für den Errichter
Der Fernzugriff Hekatron Remote sichert dem Unternehmen Schleunungdruck in Marktheidenfeld einen
besonders zeitsparenden und zielführenden Service
durch die Jürgen Bosch GmbH. „Eine wartungsfreie
Brandmeldeanlage gibt es naturgemäß nicht“,
erklärt Jürgen Bosch. „Das gilt insbesondere dann,
wenn wir es wie am Standort der Firma Schleunungdruck mit rauen und wechselnden Umgebungsbedingungen und einer entsprechend komplexen Detektionstechnologie zu tun haben.“ Der Ansatz von
Hekatron Remote liegt bei solchen Anlagen darin,
Störungen schnell und unkompliziert zu beseitigen.
Jürgen Bosch und seine derzeit 17 Mitarbeiter bieten
ihren Kunden den Fernzugriff seit 2011 an. Aktuell
fünf Anlagen betreuen sie laufend aus der Ferne.
Gemeinsam haben Jürgen Bosch und seine Kunden
die Erfahrung gemacht, dass viele Probleme sich
ProSicherheit 3 2015
Applikation 21
Der Drucksaal, weitere
Produktionsflächen sowie die
Büroflächen werden komplett vom
Hekatron-Brandschutzkonzept
abgedeckt. Derzeit erfolgt die
Erweiterung der Anlage um zusätzliche
Produktions- und Büroflächen, wie der
Technische Leiter von Schleunungdruck,
Jan Barthel, zu berichten weiß (rechts).
schnell und unkompliziert lösen lassen, indem der
Techniker der Firma Jürgen Bosch sich aus der Ferne
einen Überblick über den Zustand der Brandmelde­
anlage verschafft und dann dem Kundenmitarbeiter
gezielte Anweisungen per Telefon übermittelt. So manche zeitraubende und kostspielige Anfahrt kann auf
diese Weise entfallen. Mittelständische Betriebe wie
Schleunungdruck sind nicht nur typisch für die Region,
sondern auch für den Kundenstamm von Jürgen
Bosch – zumal dann, wenn es sich um Objekte mit
Sonderbrandmeldetechnik handelt. Unter anderem für
ein Entsorgungsunternehmen sowie eine Bäckerei hat
Jürgen Bosch den Fernzugriff Hekatron Remote nicht
nur empfohlen, sondern auch erfolgreich in Betrieb.
Seine Überzeugung: „Das ist absolut lohnend bei
Brandmeldeanlagen mit Sondersystemen bzw. Anlagen, die aufgrund der räumlichen Entfernung kurzfristig nicht zu erreichen sind. Durch die zielgerichtete
Information aus der Ferne können Serviceeinsätze
optimiert und effizienter gestaltet werden.“
ProSicherheit 3 2015
Druckunternehmen
Schleunungdruck,
Marktheidenfeld
3.800 m2 Produktions- und
Lagerflächen sowie 600 m2
Verwaltungsbereich.
Ausbau derzeit um weitere
3.200 m2 Produktionsflächen und
880 m2 Büroflächen.
Zum Einsatz kamen das
Rauchansaug­system Hekatron
ASD 535, explo­sionsgeschützte
Melder MMD 130 Ex-i sowie Mehrfachsensormelder MTD 535X mit
Cubus Nivellierung. Im Mittelpunkt
steht die Brandmeldeanlage
Integral IP mit Integral Remote. Die
Erweiterungs­fläche wird mittels
einer Teilzentrale Integral IP an die
Hauptzentrale angebunden.
22 Applikation
Ausstattung von Nordsee-Filialen mit Funkrauchwarnmeldern
Frisch, lecker – und auch
im Brandfall sicher
ProSicherheit 3 2015
Applikation 23
Für Wohnungen, genauer gesagt Schlafräume, sind Rauchwarnmelder
mittlerweile in fast allen Bundesländern gesetzlich vorgeschrieben.
Darüber hinaus bewähren sie sich auch beim Schutz von Menschen und
Sachwerten in kleineren gewerblichen Einrichtungen. Ein prominentes
Beispiel sind diejenigen Filialen der bekannten Systemgastronomie- und
Einzelhandelsmarke Nordsee, die nicht als Bestandteil größerer Objekte
in eine Brandmeldeanlage eingebunden sind. Die Nordsee Holding GmbH
entschied sich für den funkvernetzten Genius Hx von Hekatron und ließ
mit ihm über 100 Filialen in Deutschland und Österreich ausstatten.
ProSicherheit 3 2015
24 Applikation
Es gibt wohl nur wenige Menschen in Deutschland,
die es nicht kennen, denn aus den Innenstädten ist
es kaum wegzudenken, das Logo in Gestalt eines
roten Fisches, ergänzt um einen Schriftzug in Großbuchstaben: NORDSEE. Im Bundesgebiet ist die
Marke mit 327 Filialen flächendeckend vertreten.
34 Standorte befinden sich in Österreich, 23 weitere
im übrigen Europa sowie im Nahen Osten. Betrieben
werden sie teils direkt vom Unternehmen Nordsee,
teils von Franchise-Nehmern. Dem Bedarf am jeweiligen Standort entsprechend, werden drei Verkaufskanäle bedient, wobei diese häufig in ein und derselben Filiale kombiniert sind: Zum einen verkaufen
alle Filialen Snacks „auf die Hand“. Zweitens verfügt
ein Großteil der Standorte über einen SB-RestaurantBereich. Und schließlich gibt es in knapp der Hälfte
der Filialen eine Einzelhandelstheke mit Spezialitäten aus dem Meer für die Zubereitung zu Hause. Die
verschiedenen Verkaufskanäle spiegeln die Bandbreite der Standorttypen wider, an denen NordseeFilialen zu finden sind. Das reicht vom Restaurant in
der Shopping-Mall bis hin zum Ladenlokal in der
Fußgängerzone. Diese Arten von Objekten stellen
unterschiedliche Anforderungen an den anlagen­
technischen Brandschutz.
Gemeinsames Projekt
für Sicherheit im Brandfall
Öffentlich zugängliche Gebäude von der Größe eines
Einkaufszentrums oder Flughafenterminals werden
standardmäßig durch DIN-konforme Brandmelde­
anlagen abgesichert, was den Schutz aller dort
ansässigen Geschäfte, ihrer Kunden und Mitarbeiter
einschließt. Beim typischen Altbau in der Fußgängerzone mit vielleicht einem einzigen Ladenlokal im
Erdgeschoss ist dies in der Regel nicht der Fall. Hier
gilt es also, eine Sicherheitslücke zu schließen, was
die mit Hauptsitz in Bremerhaven ansässige Nordsee
Holding GmbH in vorbildlicher Weise getan hat – mit
funkvernetzten Rauchwarnmeldern von H
­ ekatron.
Geschehen ist dies sozusagen auf einen Streich für
die Filialen in Deutschland und Österreich.
Veranlasst durch einen Brand an einem Kälte­
aggregat im Technikraum einer süddeutschen
Filiale im Herbst 2013, trieb Peter Schmidt, Leiter
der Abteilung Facility-Management bei der Nordsee
Holding, das Projekt „Schutz von Menschen und
Sachwerten durch Rauchwarnmelder“ gemeinsam
mit der Geschäftsleitung zügig voran. Dafür holten
sich die Verantwortlichen bei Nordsee externes
Know-how ins Boot: Einbezogen waren sowohl die
Brandschutzfachplanerin Bianca Schwindl aus Hilgertshausen-Tandern (Bayern) als auch Fachkräfte
von der in Reken (Nordrhein-Westfalen) beheimateten S-I-B Ingenieurgesellschaft mbH. „Wir setzten
hier auf ein kompetentes Expertenteam“, betont
Peter Schmidt von der Nordsee Holding. „Frau
Schwindl war zur selben Zeit dabei, für uns ein
Brandschutzkonzept zu erstellen sowie ein Konzept
zur Schulung unserer Mitarbeiter im Hinblick auf
richtiges Verhalten im Brandfall entsprechend der
Technischen Regel für Arbeitsstätten ASR A2.2. Auf
der anderen Seite ist die S-I-B Ingenieurgesellschaft
mit ihrem Geschäftsführer Thomas Sievers der
bewährte Nordsee-Partner in Sachen Arbeits­
sicherheit, der die hierfür benötigten Fachkräfte
laufend für uns abstellt.“ Genau von dort, S-I-B,
kam aufgrund guter Erfahrungen im Einsatz bei
weiteren Kunden auch die Empfehlung an Nordsee,
Rauchwarnmelder des Herstellers Hekatron zu
beschaffen.
Überzeugende Qualität
und Wirtschaftlichkeit
„Natürlich fließen in eine solche Entscheidung auch
wirtschaftliche Erwägungen ein“, erklärt Detlev Wolf
vom Einkauf Non-Food der Nordsee Holding. „Uns
überzeugte die Tatsache, dass hochwertige, fehl-
Die Vorzüge des funkvernetzten Genius Hx überzeugten die
Projektbeteiligten. Von links: Brandschutzfachplanerin Bianca
Schwindl, Peter Schmidt (Abteilungsleiter Facility-Management
Nordsee), Robert Nikolovski und Philipp Rüger (beide FacilityManagement Nordsee).
ProSicherheit 3 2015
Applikation 25
Nordsee Holding GmbH
Funkvernetzte Rauchwarnmelder
für Systemgastronomie und
Einzelhandel
Ausstattung von 117 Filialen in
Deutschland und Österreich
1.845 Genius Hx mit Funkmodul
Basis, einschließlich Reserve für
Neu- und Umbauten
Zuverlässige Branddetektion in
Funktionsräumen, die nicht ständig
frequentiert werden
Wirtschaftliche Lösung für Filialen
in kleineren Objekten ohne
Brandmeldeanlage
Mit ihrer Innenstadtlage gehört die Nordsee-Filiale in Bamberg (oben) zu den
typischen Objekten, in denen sich der Schutz durch Rauchwarnmelder bewährt.
Geliefert wurden die Melder für ganz Deutschland und Österreich von der
Bremerhavener Niederlassung des Hekatron-Partners FAMO (unten).
Hekatron Handelspartner:
FAMO GmbH & Co. KG
Fachplanung: Bianca Schwindl/
BS Beratung
Montage und Inbetriebnahme:
S-I-B Ingenieurgesellschaft mbH
www.nordsee.com
www.famo24.de
www.bs-beratung.biz
www.sicher-im-betrieb.de
alarmsichere und langlebige Rauchwarnmelder
einen vergleichsweise sehr geringen Wartungsaufwand hervorrufen. Wir haben also eine Investition
getätigt, die nachhaltig ist und nicht ständig hohe
Folgekosten nach sich zieht.“ 1.845 Melder vom Typ
Genius Hx, jeweils mit Funkmodul Basis, beschaffte
Nordsee über den langjährigen Hekatron-Großhandelspartner FAMO. Montiert wurden sie ab Juli 2014
von Technikern der S-I-B in bislang 117 Nordsee-­
Filialen in Deutschland und Österreich. Und zwar
überall dort, wo sich auch während der Geschäftszeiten nicht ständig Personen aufhalten, so dass ein
entstehender Brand unter Umständen erst spät
bemerkt wird: in Lagerräumen, Toiletten, Sozialund sonstigen Nebenräumen sowie auf den sie verbindenden Fluren.
ProSicherheit 3 2015
Der Fachgroßhandel FAMO, der über mehr als
30 Standorte im Norden und Westen Deutschlands
verfügt, punktete bei diesem Projekt durch Beratungskompetenz und räumliche Nähe: Die Niederlassung Bremerhaven, von der aus das Team des
Abteilungsleiters Marcel Scherb den langjährigen
Kunden Nordsee betreut, ist nur den redensartlichen Steinwurf von der Zentrale der Nordsee Holding entfernt. Gemeinsam mit ihren Partnern aus
Handel, Fachplanung, Gebäudetechnik und Arbeitsschutz hat die Nordsee Holding sichergestellt, dass
jetzt sämtliche Restaurants und Verkaufspunkte
über modernen anlagentechnischen Brandschutz
verfügen. Ein beruhigendes Gefühl für die Mitarbeiter und für alle, die bald wieder herzhaft in einen
„Bremer“ beißen. 26 Best Practice
Hekatron-Partner Zajadacz unterstützt Kinderhospiz
Regelmäßig Gutes tun,
weil jeder Euro zählt
Seit vielen Jahren unterstützt das
Elektrogroßhandelsunternehmen
Zajadacz das Kinderhospiz
„Sternenbrücke“ in Hamburg. Im
Mittelpunkt stehen dabei regelmäßige
Spendenaktionen, die beispielsweise
an die Produktwelt oder die
Hausmesse von Zajadacz angelehnt
sind. Als es darum ging, Geld aus
dem Verkauf von Rauchwarnmeldern
bereitzustellen, war es keine Frage,
dass deren Hersteller Hekatron sich
ebenfalls beteiligte.
„Helfen bereitet Freude. Darüber hinaus war
unsere mit Hekatron durchgeführte Spenden­
aktion natürlich auch ein Anlass, um die lebens­
rettenden Rauch­warn­melder noch einmal als
Thema bei unseren Kunden zu forcieren.“
Michael Barz, Marketingleiter der Adalbert Zajadacz GmbH
Mit 21 eigenen Niederlassungen in den Ländern
Niedersachsen, Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt deckt das Elektrogroßhandelsunternehmen Adalbert Zajadacz GmbH ganz
Norddeutschland und große Teile Ostdeutschlands
ab. Ergänzt um einen bundesweiten Vertrieb, ist
Zajadacz wahrlich breit aufgestellt. Daneben fühlen
sich die Inhaberfamilie, die Geschäftsführung und
die Belegschaft ihrer Heimatregion rund um den
Hauptsitz in Neu Wulmstorf vor den Toren
Hamburgs besonders verbunden. Als im Jahr 2003
auf der anderen Seite der Elbe, in Hamburg-Rissen,
das Kinderhospiz „Sternenbrücke“ seine Pforten
öffnete, war es dem Gesellschafter Michael Zajadacz
ein besonderes Anliegen, Unterstützung zu leisten. Und so ist es bis
heute geblieben. Regelmäßig
startet die Adalbert Zajadacz
GmbH Aktionen, deren Ziel
das Aufbringen von Spenden
für die „Sternenbrücke“ ist.
Darüber hinaus werfen die
Zajadacz-Mitarbeiter
immer wieder gerne etwas
in die Spendenbox, die in
der Unternehmenszentrale aufgestellt
ist. Denn am Ende
zählt und nützt jeder
Euro.
ProSicherheit 3 2015
Best Practice 27
Spendenübergabe in Hamburg. Von links: Matthias Müller
(Gebiets­verkaufsleiter Hekatron), Peer Gent (Geschäftsleitung
„Sternenbrücke“), Harald Schultz (Leiter Kommunikations- und
Sicherheitstechnik bei Zajadacz), Andrea Jost (Marketing
Zajadacz).
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der „Sternenbrücke“ pflegen und
begleiten schwer erkrankte Kinder. Ohne regelmäßige Spenden wäre das in
dieser Form nicht machbar.
Benefizaktion mit Rauchwarnmeldern
Unterstützung, die ankommt
Ergänzend zu den 21 Niederlassungen, gibt es in
der Neu Wulmstorfer Zentrale fünf Kompetenz­
zentren: Haustechnik, Weiße Ware, Unterhaltungs­
elektronik, Licht und Leuchten („LiKoTECH“) sowie
Kommunikations- und Sicherheitstechnik („KomSiTECH“). Das letztgenannte Kompetenzzentrum
vertreibt unter anderem das Produktspektrum des
Hekatron-Geschäftsbereichs Rauchschaltanlagen
und Rauchwarnmelder. Neben Feststellanlagen und
Produkten zur Rauchfrüherkennung in raumlufttechnischen Anlagen gehören dazu natürlich insbesondere die Rauchwarnmelder der Genius-Familie.
Und genau dort war die jüngste Aktion zugunsten
der „Sternenbrücke“ angesiedelt, federführend initiiert von KomSiTECH-Leiter Harald Schultz und
gemeinsam finanziert durch Zajadacz und Hekatron.
Für jeden Hekatron-Melder, der im Aktionszeitraum
zwischen Mitte Oktober und Mitte Dezember 2014
verkauft wurde, gingen 50 Cent an das Kinderhospiz.
Insgesamt kam bei der Aktion ein Betrag von
2.232 Euro zusammen, über den sich die Geschäftsleitung der „Sternenbrücke“ ebenso freute wie die
Verantwortlichen bei Zajadacz und Hekatron. Michael
Barz, Marketingleiter bei Zajadacz, erklärt: „Es gibt
den etwas abgedroschenen Begriff der Win-win-Situation. Ich möchte es mal etwas anders ausdrücken:
Wer Gutes tut, nützt auch sich selbst. Erstens, weil
Helfen Freude bereitet. Und zweitens haben wir die
Spendenaktion genutzt, um das Thema Rauchwarnmelder und die Notwendigkeit des Einbaus dieser
lebensrettenden Geräte in jeder Wohnung bei
unseren Kunden noch einmal zu forcieren.“ Auch
in diesem Jahr gibt es bei Zajadacz wieder eine
Benefizaktion zugunsten der „Sternenbrücke“,
dieses Mal im Rahmen der Hausmesse AZA.
Dass das Geld bei der „Sternenbrücke“ bestens
angelegt ist, ergibt sich nicht nur aus der Tatsache,
dass das Haus sich zu einem großen Teil aus
Spenden finanziert, sondern auch aus dem Zweck
der Einrichtung, der jede Unterstützung verdient:
Als Hospiz hilft die „Sternenbrücke“ Kindern,
Jugendlichen und seit 2010 auch jungen Erwachsenen bis zu einem Alter von 27 Jahren mit
verkürzter Lebenserwartung, ein würdevolles Leben
bis zu dessen Ende führen zu können. Das Motto
lautet: „Wir können nicht dem Leben mehr Tage
geben, aber den Tagen mehr Leben.“
Auf dem oft über viele Jahre dauernden Krankheitsweg können die Familien an mindestens
28 Tagen im Jahr im Kinderhospiz aufgenommen
werden, um für den weiteren schweren Weg Kraft
zu schöpfen und Erholung zu finden. Ein interdis­
ziplinäres Team, unter anderem mit Pflegekräften,
Kinder- und Jugendmedizinern, Pädagogen, Trauerbegleitern und Seelsorgern, begleitet die jungen
Menschen und ihre Angehörigen. Das lindert ihr
Gefühl von Alleinsein und Isolation und entlastet sie
seelisch wie auch körperlich. Die Aufwendungen
dieser palliativ-medizinisch-pflegerischen Versorgung werden nur zu Teilen von den Kranken- und
Pflegekassen getragen. Für die Familien der jungen
Patienten ist die Situation nicht nur emotional,
sondern in vielen Fällen auch finanziell äußerst
belastend. Die regel­mäßigen Spendenaktionen des
Hekatron-Partners Zajadacz finden also in einem
Umfeld statt, wo Hilfe dringend geboten ist. Mehr
Infos zum Kinderhospiz gibt es im Internet unter
www.sternenbruecke.de. ProSicherheit 3 2015
28 Ohmberger trifft …
… Albrecht Broemme, Präsident des THW
„Gemeinsam anpacken,
um Ziele zu erreichen“
Er gehört zu den „Gründervätern“ der Rauchwarn­melderpflicht in Deutschland:
Albrecht Broemme, bis 2006 Leiter der Berliner Feuerwehr und Vize­präsident des
Deutschen Feuerwehrverbands und heute Präsident der Bundesanstalt Technisches
Hilfswerk. Er steht einer Organisation vor, die aus etwa 830 hauptamtlichen
Mitarbeitern und über 80.000 freiwilligen Einsatzkräften besteht. Da verwundert
es nicht, dass Albrecht Broemme eine Lanze für das Ehrenamt bricht – und für die
Hilfsbereitschaft der Deutschen.
ProSicherheit 3 2015
Ohmberger trifft … 29
ProSicherheit 3 2015
30 Ohmberger trifft …
„Hilfe für andere zu leisten, ist etwas sehr Motivierendes. Da sind die Arbeitgeber
aufgerufen, es nicht nur zu dulden, dass ihre Mitarbeiter sich in diesem Bereich
einsetzen, sondern dies auch zu würdigen.“ Peter Ohmberger
Peter Ohmberger: Herr Broemme,
Sie sind in der Sicherheitsbranche weithin bekannt. Das liegt an
Ihrem umfangreichen Engagement in Verbänden und Gremien,
aber auch an Ihrer langjährigen
hauptberuflichen Tätigkeit: Als
Landesbranddirektor leiteten Sie
die Berliner Feuerwehr und
machten sich als prominenter
Fürsprecher für die Verbesserung
des Brandschutzes in Deutschland
stark. Nun sind Sie seit neun Jahren Präsident der Bundesanstalt
Technisches Hilfswerk. Man sagt
doch eigentlich: Einmal Feuerwehrmann, immer Feuerwehrmann.
Albrecht Broemme: Im Grunde
war das ja kein Wechsel zum
THW, sondern eine Rückkehr. Im
jugendlichen Alter von 16 Jahren
hatte ich mich auf die Idee versteift, in meiner Heimatstadt
Darmstadt dem Technischen
Hilfswerk beizutreten. Mich
gemeinsam mit Kameraden für
etwas einzusetzen, Hilfe zu leisten,
wo sie gebraucht wird, auch technisches Gerät zu beherrschen –
das faszinierte mich. Nur ging das
damals mit 16 nicht. Ich musste
noch ein Jahr warten. Später studierte ich Elektrotechnik und
überlegte mir natürlich, wie ich
möglichst viel von dem, was mich
persönlich interessierte, auch ins
Berufsleben mitnehmen könnte.
Es bot sich die Laufbahn des
Höheren Feuerwehrtechnischen
Dienstes an, die es beim THW
nicht gab. Von daher war mein
Weg in gewisser Weise vorgezeichnet, er führte zur Feuerwehr
nach Berlin. Einige wichtige Eckpfeiler der Arbeit von THW und
Feuerwehr sind ja genau dieselben: Wir helfen Menschen in Notlagen, bewahren Sachwerte vor
der Vernichtung und für beides
setzen wir Technik ein, die
gekonnt beherrscht werden will.
Das tun wir nicht als Individualisten, sondern wir wissen, dass
jeder seinen Platz hat, wo er
gemeinsam mit anderen zum
Erfolg beiträgt. Und noch etwas
ist wichtig: Ohne das Engagement
Zigtausender Ehrenamtlicher
wäre das alles nicht möglich.
Peter Ohmberger: Dieser Punkt ist
sicherlich von zentraler Bedeutung, gerade wenn man sich die
Strukturen in Deutschland
ansieht. Wenn ich da an Hekatron
und seine Belegschaft denke:
Unser Unternehmenssitz befindet
sich im ländlichen Raum. Nicht
wenige Mitarbeiter engagieren
sich in den Freiwilligen Feuerwehren ihrer Wohnorte. Dass
dann der Ruf zum Einsatz auch
einmal während der Arbeitszeit
erfolgt, ist ja völlig klar. Das sollte
ein Betrieb nicht einfach nur dulden, sondern auch zu würdigen
wissen. Hilfe zu leisten oder sich
jedenfalls dafür bereitzuhalten, ist
ja etwas sehr Motivierendes.
Wenn beispielsweise mein Kollege,
unser Technik-Geschäftsführer
Michael Roth, mir von seiner früheren ehrenamtlichen Tätigkeit
beim THW erzählt, spüre ich
diese Begeisterung jedes Mal.
Albrecht Broemme: Ich gehöre im
Übrigen nicht zu denjenigen, die
in das Klagelied einstimmen über
unsere angeblich so überindividualisierte und egozentrische
Gesellschaft, der der Gemeinschaftssinn abhanden gekommen
sei. Wenn sich eine Flutkatastrophe ereignet, dann werden in der
Regel eher mehr Sandsäcke
gefüllt als gebraucht werden,
ProSicherheit 3 2015
Ohmberger trifft … 31
„Ehrenamtsorganisationen leben vom Engagement und dem Können ihrer
Mitglieder. Wenn jemand beispielsweise Elektrohandwerker ist, warum sollte
man ab Erreichen des Rentenalters plötzlich auf ihn verzichten wollen?“ Albrecht Broemme
anstatt zu wenige. Und zwar nicht
von den Einsatzkräften, sondern
von Menschen, die einfach sagen:
„Hier bin ich, los geht’s!“ Ich
meine, dass dieses Potenzial in
jedem von uns steckt. Vorhin
hatte ich ja erwähnt, dass ich
damals mit 16 Jahren noch nicht
beim THW aufgenommen werden
konnte. Heute haben wir in der
THW-Jugend die sogenannten
Mini-Gruppen mit Kindern ab
sechs Jahren. Natürlich arbeiten
die dann nicht im Katastrophenschutz, sondern sie lernen solche
Dinge wie Teamgeist. Dass es
Freude macht, gemeinsam anzupacken, weil man dann ans Ziel
kommt. Natürlich auch, dass man
sich mal unterordnen muss, denn
es kann nicht nur Gruppenleiter
und Chefs geben. Eine Altersgrenze nach oben gibt es übrigens
beim THW heute gar nicht mehr.
Wenn jemand beispielsweise
Elektrohandwerker, Ingenieur
oder meinetwegen Kaufmann
oder Bäcker ist, warum sollte er
dann mit Erreichen des Rentenalters plötzlich nicht mehr über
Fähigkeiten verfügen, die dringend gebraucht werden? Genau
das Gegenteil ist doch der Fall.
ProSicherheit 3 2015
Peter Ohmberger: Sie sprechen
auf den demografischen Wandel
an. Die Menschen werden ja tendenziell immer älter, wobei viele
sehr lange Zeit nicht nur leistungsfähig, sondern auch leistungswillig bleiben. Dieses Potenzial der Älteren mit all ihrem
Erfahrungsschatz sollte unbedingt
noch stärker genutzt werden. Das
gilt für das Erwerbsleben, wovon
die jüngeren Kollegen profitieren
können, und natürlich auch für
die Zeit danach. Ebenfalls zur
Demografie unseres Landes
gehört die Tatsache, dass hier
Menschen leben, deren Wurzeln
eben nicht in Deutschland liegen.
Immer wieder ist davon die Rede,
wie notwendig ein Umfeld
gebraucht wird, das die Integration unterstützt. Können ehrenamtliche Organisationen hier
einen Beitrag leisten?
Albrecht Broemme: Wir haben
dafür sicherlich sehr gute Voraussetzungen. Denn wenn man sich
als eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten für etwas begeistert
und einsetzt, dann rückt es sehr
schnell in den Hintergrund,
woher die Mitglieder dieser
Gemeinschaft stammen. Es gibt
bereits viele THWler mit ausländischen Wurzeln, die uns mit
interkultureller Kompetenz und
beispielsweise mit ihren Sprachkenntnissen bei Auslandseinsätzen bereichern. Ich muss aber
auch sagen, dass es noch eine
Weile dauern und sicherlich auch
Anstrengungen erfordern wird,
bis der Prozentsatz dieser Menschen bei uns annähernd
genauso hoch ist wie in der
Gesamtbevölkerung. Positive
Mund-zu-Mund-Propaganda ist
da ein nicht zu unterschätzender
Faktor. Unsere 668 Ortsverbände
leisten durch ihre Präsenz überall
in Deutschland einen wertvollen
Dienst. Die Kraft, Menschen zu
integrieren, die haben wir ganz
zweifellos. Das gilt für das THW,
die Feuerwehren und grundsätzlich für alle Organisationen, bei
denen jeder mitmachen kann.
Und diese Feststellung bezieht
sich auch nicht nur auf Menschen
mit ausländischen Wurzeln. Ich
erinnere mich noch gut an einen
Besuch bei einem unserer Ortsverbände und an die Begegnung
mit einem THW-Mitglied, einem
Jungen mit geistigem Handicap.
»
32 Ohmberger trifft …
»
Er bedankte sich überschwänglich und gab mir zu verstehen,
was für eine enorme Bedeutung
es für ihn hat, dass er in seiner
Gruppe als Gleicher unter Gleichen behandelt wird. Das hat
mich schwer beeindruckt.
Peter Ohmberger: Vor Ihrer Berufung zum THW-Präsidenten stand
wie gesagt Ihre hauptamtliche
Tätigkeit bei der Feuerwehr, die
sich über mehrere Jahrzehnte
erstreckte. Nun sprechen wir ja
im Brandschutz heute sehr oft
über das Thema Prävention. Was
es also braucht, um Brände gar
nicht erst entstehen zu lassen
oder sie zumindest frühzeitig zu
erkennen. Für uns als Hersteller
ebenso wie für unsere Kunden ist
da der Rauchwarnmelder ein großes Thema. Hekatron unterstützt
die Einführung einer Rauchwarnmelderpflicht, die es inzwischen
in 13 von 16 Bundesländern gibt.
Über das Unternehmen hinaus
engagiert sich beispielsweise
unser Geschäftsleiter Christian
Rudolph als Vorsitzender des
Forums Brandrauchprävention
e. V. mit der dort angesiedelten
Kampagne „Rauchmelder retten
Leben“. Heinrich Herbster, ebenfalls Geschäftsleiter bei Hekatron,
setzt seit vielen Jahren seine herausragende Expertise in Sachen
Gesetzgebung und Normierung
ein, um das Thema voranzubringen. Sie, Herr Broemme, waren
ein Pionier in Sachen Rauchwarnmelder und haben sich
große Verdienste um die Schaffung von mehr Sicherheit er­­
worben.
Albrecht Broemme: Eine meiner
ersten Dienstreisen für die Berliner Feuerwehr führte mich
damals in die USA. Dort startete
der Prozess zur Einführung des
obligatorischen Rauchwarnmeldereinbaus in Wohnungen bereits
in den Siebzigerjahren. Auch in
Großbritannien kam ich danach
mit demselben Thema in Berührung, wenngleich die Rauchwarnmelderpflicht dort erst später
kam. Dass es da etwas gab, womit
man verhindern konnte, dass bei
Bränden Menschen sterben oder
schwer verletzt werden, das ließ
mich als Feuerwehrmann einfach
nicht mehr los. Ich war zu der
Überzeugung gelangt: Wir in
Deutschland müssen etwas tun!
Nur war eine solche landesweite
Aufklärungsarbeit nicht allein
durch die Berliner Feuerwehr zu
stemmen. Daher verlegte ich mich
auf die Verbandsarbeit. Über den
ZVEI kam ich in Kontakt mit
Herrn Herbster. Ein weiterer
Ansatz war die Zusammenarbeit
mit dem Gesamtverband der
Deutschen Versicherungswirtschaft (GdV) und seinem Hauptgeschäftsführer Dr. Jörg Freiherr
Frank von Fürstenwerth. Gemeinsam haben wir die Öffentlichkeitsarbeit in Sachen Rauchwarnmelder angeschoben und die Feuerwehren als Meinungsbildner und
Bindeglied zur Bevölkerung mit
ins Boot geholt. Damals war Prävention noch nicht das große
Thema. Einer der ersten Landesfeuerwehrverbände, der sich für
unsere Idee aufgeschlossen zeigte,
war der in Rheinland-Pfalz. Und
es war sicherlich weitaus mehr
als ein Zufall, dass der Landtag in
Mainz zum Ende des Jahres 2003
der erste war, der eine Rauchwarnmelderpflicht ins Gesetz
schrieb. Ich habe diesen vergleichsweise langwierigen Prozess
gerade in aller Kürze skizziert.
Und natürlich waren da viele in
verdienstvoller Weise dabei, die
ich nicht mit Namen genannt
habe. Aber es macht mich schon
stolz, wenn ich sagen kann: Ich
gehöre zu den „Gründervätern“
der Rauchwarnmelderpflicht in
Deutschland. Albrecht Broemme, Jahrgang 1953,
ist seit 2006 Präsident der
Bundesanstalt Technisches Hilfswerk.
Bekannt wurde er in der
Sicherheitsbranche und vor allem in
der Brandprävention durch seine
wegweisende Tätigkeit als
Landesbranddirektor in Berlin von
1992 bis 2006 sowie als Vizepräsident
des Deutschen Feuerwehrverbands.
Beide Organisationen, THW und
Feuerwehr, spielen für Albrecht
Broemme seit Jahrzehnten eine
bedeutende Rolle. Mit 17 Jahren
engagierte er sich als ehrenamtlicher
Helfer beim THW-Ortsverband in
seiner Heimatstadt Darmstadt. Später
trat Albrecht Broemme in die
Freiwillige Feuerwehr ein. Nach
Abschluss des Studiums der
Elektrotechnik wurde die
Begeisterung für Technik und
Sicherheit dann von der Berufung
zum Beruf: Ab 1977 arbeitete er
hauptamtlich für die Feuerwehr in
Berlin. Für seine Leistungen wurde er
mehrfach ausgezeichnet. Unter
anderem ist Albrecht Broemme
Träger des Deutschen FeuerwehrEhrenkreuzes in Gold. Zu seinem
umfangreichen Engagement in
Gremien und Fachverbänden gehört
die Arbeit für das Bundesministerium
für Bildung und Forschung sowie die
Vereinigung zur Förderung des
Deutschen Brandschutzes vfdb.
ProSicherheit 3 2015
Normen-Abc 33
ZVEI-Leitfaden zur Anwendung der optischen Alarmierungsgeräte nach EN 54 Teil 23
Warnung auch von Menschen mit
eingeschränktem Hörvermögen
Neben der Branddetektion gewinnt auch die Alarmierung der von einem Brand
betroffenen Personen durch die Brandmeldeanlage immer mehr an Bedeutung.
Dies betrifft zunehmend auch die optischen Alarmierungsgeräte, die in Brand­
meldeanlagen eingesetzt werden. Seit Januar 2014 müssen diese Komponenten
der harmonisierten europäischen Norm EN 54 Teil 23 entsprechen.
Für den Einsatz nach
EN 54 Teil 23 bestens
geeignet: die optischen
Signalgeber Pyra X-S05 und Sonos-B in der
Ausführung für die
Decken- und für die
Wandmontage (rechts
und ganz rechts).
Optische Alarmierungsgeräte in Brandmeldeanlagen
wurden in der Vergangenheit in Deutschland nur
sporadisch eingesetzt. Der Einsatz fand in den meisten Fällen nur dann statt, wenn die Gefahr bestand,
dass die überwiegend verwendeten akustischen
Warngeräte nach EN 54 Teil 3 durch zu hohe
Umgebungs­geräusche oder das Tragen von Gehörschutzeinrichtungen nicht wahrgenommen werden.
Die Warnung von Menschen mit eingeschränktem
Hörvermögen stand nicht im Fokus der verfügbaren
Anwendungsrichtlinien. Ganz anders im Vereinigten
Königreich: Dort ist schon seit vielen Jahren eine
obligatorische optische Warnung im Brandfall parallel zur akustischen Warnung in Brandmeldeanlagen
vorgesehen.
Bestand­teilen von Brandmeldesystemen ein ZVEIMerkblatt „Einsatz von EN 54 Teil 23 – Optische
Signalgeber“ erstellt und im März 2015 herausgegeben. Hierin finden nun Planer und Errichter von
Brandmeldeanlagen Hinweise zu allen Anforderungen, die bei der Projektierung von optischen Warneinrichtungen berücksichtigt werden müssen.
Etwas zu kurz gekommen ist die Einheitlichkeit der
Terminologie: Sind die hier eingesetzten optischen
Geräte Alarmierungs­geräte oder Anzeigegeräte
oder Warneinrichtungen? Hier beginnt die Inkonsistenz bereits in der europäischen Normung oder
zumindest in der deutschen Übersetzung des englischen Masters.
Hinweise zur Projektierung
Thema gewinnt europaweit
an Bedeutung
Den Planern und Errichtern von Brandmelde­
anlagen in Deutschland wurde mit Ablauf der
Übergangsfrist für die „EN 54-23 Brandmeldeanlagen – Teil 23: Feueralarmeinrichtungen – Optische
Signalgeber“ bewusst, dass man in Deutschland
über keine Anwendungsrichtlinien und keine
Erfahrung bezüglich der Planung und Projektierung beim Einsatz von optischen Warneinrichtungen zur Warnung von Menschen mit eingeschränktem Hörvermögen verfügt. Die Arbeitsgemeinschaft
Errichter und Planer im ZVEI hat das Thema aufgegriffen und zusammen mit den Herstellern von
Der englische Verband FIA (Fire Industry Association), in dem die englischen Hersteller von Brandmeldesystemen organisiert sind, hat mit Ausgabe
Januar 2015 ebenfalls eine „Guidance on the application of primary visual alarm devices and supplementary indicating devices“ herausgegeben. Euralarm, der europäische Verband der Hersteller und
Errichter von Sicherheitsanlagen, hat ebenfalls einen
Leitfaden zu diesem Thema herausgegeben. Das
Thema wird auch Berücksichtigung finden in der
momentan in der Überarbeitung befindlichen
DIN VDE 0833 Teil 2. ProSicherheit 3 2015
34 Seminare
Kompetente Fachkräfte sind gefragt, wenn es um die Abnahme und Wartung von Feststellanlagen geht. Hier ist
durch die DIN 14677 zusätzlicher Bedarf entstanden. Hekatron hat sein Schulungsangebot entsprechend ausgebaut.
Aktuelles Angebot des Hekatron-Kundenschulungszentrums
Erfolgsmodell wird
fortgesetzt und erweitert
Am Unternehmensstandort Sulzburg bei Freiburg, außerdem bundesweit und auf
Wunsch auch direkt beim Kunden, bietet Hekatron Seminare an. Das Programm
erweist sich als Volltreffer mit über 7.000 Teilnehmern pro Jahr. Und die Nachfrage
wächst stetig weiter. Aktuell gibt es im Schulungsprogramm einige Neuerungen.
Errichter, Fachplaner, Rauchwarnmelderfachkräfte (und solche, die’s werden wollen)
sollten daher jetzt ihren Schulungsbedarf planen – und dabei ruhig schon einmal an
2016 denken.
Brandmeldeanlagen einschließlich Sonderbrandmeldetechnik, Feststellanlagen, Rauchwarnmelder –
das Schulungsangebot von Hekatron deckt alle Produktbereiche im anlagentechnischen Brandschutz
ab. „Und es tut noch mehr“, betont Thomas Wittek,
Leiter des Hekatron-Kundenschulungszentrums in
Sulzburg. „Schon seit einiger Zeit sind wir dabei,
den Dienstleistungsansatz in unseren Seminaren zu
forcieren. Wir machen die Mitarbeiter unserer Kunden fit für den Markt, der von einem Brandschutzprofi längst mehr verlangt als technischen Sachver-
stand bei der Inbetriebnahme einer Brandmeldeanlage oder eines Funkrauchwarnmeldernetzwerks.
Service und Mehrwert sind hier die Schlagworte.“
Das beste Beispiel dafür bilden die Rauchwarnmelderseminare, die sich unter anderem dem Dienstleistungsmerkmal „jährliche Melderwartung“ widmen. Generell ist jetzt ein sehr guter Zeitpunkt, um
Rauchwarnmelderseminare bei Hekatron zu besuchen, wie Thomas Wittek erläutert: „Bekanntlich
muss die Zertifizierung zur Rauchwarnmelderfachkraft alle fünf Jahre erneuert werden. Seit 2013 gibt
ProSicherheit 3 2015
Seminare 35
Kontakt zur
Seminarorganisation
Bei Rückfragen oder
Anmerkungen zum
Schulungsprogramm von Hekatron
wenden Sie sich bitte an das Team
des Kundenschulungszentrums in
Sulzburg. Die Mitarbeiter
beantworten gerne Ihre Fragen
und freuen sich auf Ihren Anruf
oder Ihre E-Mail.
Seminare Brandmeldeanlagen:
Telefon: 07634 500-7051,
E-Mail: [email protected]
Seminare Rauchwarnmelder sowie
Feststellanlagen für
Feuerschutzabschlüsse:
Telefon: 07634 500-7052,
E-Mail: [email protected]
Speziell junge Leute, genauer gesagt Azubis in Elektroberufen, und
ihre Ausbildungs­betriebe werden durch das Weiterbildungs­angebot
von Hekatron künftig noch stärker angesprochen.
Das komplette Seminarprogramm,
aktuelle Termine, Seminarorte und
eine Anmeldemöglichkeit finden
Sie im Internet:
www.seminare-hekatron.de
es das neueste und in Sachen Kompetenz am höchsten angesiedelte Zertifikat, die sogenannte Q-Fachkraft. Wer jetzt seine Zulassung verlängert, durchläuft also sozusagen ein Upgrade von der ‚normalen‘
RWM-Fachkraft zur Q-Fachkraft.“ Und wer künftig
mit dem Basisseminar neu einsteigt, ist von Anfang
an Q-Fachkraft und wird gleich auf die allerneueste
Technologie geschult.
Neues bei FSA und BMA
Ebenfalls eine Fünfjahresfrist gilt für die Verlängerung der Berechtigung zur Abnahme von Feststellanlagen. Im FSA-Bereich verzeichnet das Team vom
Hekatron-Kundenschulungszentrum steigende Teilnehmerzahlen, speziell beim zweitägigen Seminarpaket, das den sogenannten Techniktag beinhaltet.
Dieser erhöhte Schulungsbedarf, nicht zuletzt hervorgerufen durch die Einführung der DIN 14677,
wird sich fortsetzen. Daher hat Hekatron die Anzahl
der Termine deutlich gesteigert.
Im Bereich der Brandmeldeanlagen Integral IP
schließlich wurden neue Seminare zur Wartung und
Instandhaltung sowie speziell zum Fernwartungskonzept Hekatron Remote konzipiert. Bereits eta­
bliert und inzwischen sehr stark nachgefragt ist die
sogenannte Sonderbrandwoche. An vier Seminar­
tagen am Stück lernen die Teilnehmer hierbei die
ganze Welt der Hekatron-Sonderbrandmeldetechnik
– Ansaugrauchmelder, linienförmige Rauchmelder
und linienförmige Wärmemelder – kennen. Das wissen die Errichter zu schätzen, denn auch in der Praxis, bei konkreten Projekten und Objekten, ist es oft
nicht im Vorfeld möglich, sich auf ein bestimmtes
Produkt festzulegen.
ProSicherheit 3 2015
Ausblick: Tutorials und
Azubi-Weiterbildung
Künftig wird Hekatron das eigentliche Seminar­
angebot um Tutorials, kurze Lehrvideos, die online
abrufbar sind, erweitern. Diese ersetzen selbst­
verständlich keine Schulungsteilnahme, ergänzen
diese aber. Bei einem Integral-Seminar beispielsweise wird innerhalb von zwei Tagen viel Wissen
kompakt vermittelt. Das zugehörige Tutorial steht
auch hinterher jederzeit zur Verfügung und kann
dazu dienen, das Wissen punktuell und mit einem
gewissen zeitlichen Abstand aufzufrischen.
Als bedeutende Neuerung wird es ab dem Frühjahr
2016 ein überbetriebliches Weiterbildungsprogramm für junge Leute geben, die eine Aus­bildung
bei einem Hekatron-Facherrichter, typischerweise
im Berufsfeld Elektrohandwerk, absolvieren. In
Zeiten eines immer deutlicher werdenden Fachkräftemangels kann dieses überbetriebliche Programm, das mit einem anerkannten Zertifikat
abschließt, ein wichtiger Mehrwert für beide Seiten sein. Der Errichterbetrieb kann damit qualifizierte Interessenten auf sich aufmerksam machen.
Und die jungen Menschen haben einen zusätz­
lichen Anreiz, ihre Ausbildung bei genau diesem
Betrieb anzutreten. Informationen gibt es unter
www.seminare-hekatron.de. Es loht sich also, einmal ins Web zu schauen – und natürlich auch die
eigene Seminarplanung anzugehen. HEKATRON Remote – das Original
Fernzugriff auf höchstem Niveau mit der
Integral IP Zentrale
Ortsunabhängiger, vollumfänglicher und sicherer
Anlagenzugriff
Fehleranalyse in Echtzeit – auch mit mobilen Endgeräten
von unterwegs
Mehrstufiges Sicherheitskonzept: Mehrere Identifikationsschritte sowie eine gesicherte Datenübertragung
Weitere Infos:
emote
www.hekatron.de /r