VEREINS-ORGAN DER WENGIA SOLOTHURN Der Schlusspunkt

77. Jahrgang
VEREINS-ORGAN
Redaktion:
P. KAUF:\lAKN,
Adressänderungcn
Dezember
Nr. 6
DER
Chef-Red.
bitte an den
Postcheck-Kontl
Abonnementspreis:
2.
: Alt-\Vengia
Fr. 15.-
- F.
WENGIA
J. GASS:\tA1\'N,
Sub. Red. ! Nr. Va 227
per Jahr ~
Vertreter
-
I. Sub-Red.
SOLOTHURN
-
der Alt-Wengia:
Aktiv-\Vengia
Für die Mitglieder
1964
J. KÜRSE
lER,
2. Sub-Red.
11EIN Z L Ü T H Y.
Ne.
Va 947,
der
e
Solothurn
Alt-Wengia
s
gratis.
Der Schlusspunkt des Chefredaktors
E sorö mia colpo
Se cosi e?
(Machiavelli)
Mit einer gewissen Genugtuung und Freude bin ich am Ende
meiner Amtszeit angelangt (im stolzen Bewusstsein, die Aktivzeit
meiner Couleurbrüder noch um zwei Monate überdauert zu haben).
So möchte ich denn an erster Stelle allen jenen Altherren
und Aktiven herzlich danken, die während der vergangenen Semester dazu beigetragen haben, dass der «Wengianer» ernsthaften Existenzschwierigkeiten
enthoben war und sich daher
mehr dem Aufbau und Inhalt zuwenden konnte. Mein spezieller
Dank gilt dem Altherrenkomitee, vor allem Heinz Lüthy vlo Rana,
dessen grosses Verständnis für alle Anliegen des Chefredaktors
zu einer sehr fruchtbaren Zusammenarbeit führte; mein besonderer Dank richtet sich ebenso an Herrn Zepfel, dessen persönliche Betreuung des «Wengianers» erst das Gelingen der Nummern ermöglicht hat.
Ich glaube, es hat keinen grossen Wert, wenn ich nochmals
meine Karriere überblicke und, Schwierigkeiten beschönigend,
erfüllte und unerfüllte Anfangsträume gegeneinander abwägend,
die 232 Seiten durchblättere.
Das Urteil überlasse ich meinen
geschätzten Lesern.
97
Meinem Nachfolger
Peter Kaufmann vlo Fant wünsche ich
alles Gute in seinem Amte. Redaktionelle
Freuden mögen auch
bei ihm die Schattenseiten dieses Amtes überwiegen!
Ich bin
überzeugt, dass der «Wenqicner»
seine in langen Jahren erkämpfte Vormachtstellung
unter verschiedenen Studentenblöttern
beibehalten wird.
Abschliessend möchte ich nicht verfehlen, den Lesern, die
dem «Wengianer» immer wieder ihre Aufmerksamkeit
geschenkt
haben, für ihr Interesse zu danken. Ihre zustimmenden oder kritischen Aeusserungen vermögen dem Chefredaktor
oft ungeahnten Ansporn zu geben.
Peter Ramsauer vlo Plausch IA (CR)
PROTOKOLL
der 66. ordentlichen
Generalversammlung
vom 21. November 1964 im landhaus
dar AIt-Wengia
Solothurn
Wie zu erwarten war, erwies sich das Landhaus als ideal
und wie geschaffen für unsere Zusammenkunft.
Man geht kaum
fehl in der Annahme, die Wengia bleibe auch diesem Gebäude
so lange generalversammlungstreu,
bis auch es über kurz oder
lang durch die stetsfort wachsende Teilnehmerzahl
gesprengt
zu werden droht. Für diesmal hat der Saal noch bestens genügt,
und es ist anzunehmen, dass bei Erreichen der nächsten kritischen
Wachstumsgrenze
wir uns in einen dann hoffentlich neuen Konzertsaal retten können.
Auf jeden Fall hat die heimelige Atmosphäre im ehrwürdigen Haus an der Aare jeden begeistert und männiglich beteuerte z.B. im spätern Verlauf des Abends, noch nie einen so würdigen Totensalamander
im grossen Kreis miterlebt zu haben.
Ich will aber den Ereignissen nicht vorgreifen
gewohnt an die Traktanden halten.
und mich wie
AH-Präsident Max Witmer vlo Wipp begrüsst eine also wiederum gewachsene Wengianergemeinde.
Nach dem eben erst
verstrichenen Stiftungsfest vom Sommer hatten nur unverbesserliche Optimisten
einen solchen Aufmarsch
erwartet.
Speziell
heisst Wipp das Ehrenmitglied
Walther
Stampfli vlo Cosinus
willkommen,
der in diesen Tagen in beneidenswerter
Rüstigkeit
seinem 80. Geburtstag feiern kann.
Sein Willkomm
gilt auch den beiden Nestoren Arthur Studer
Frühjahr seinen 90. Geburtstag
vlo Rohr, der im vergangenen
98
feiern durfte, und Leo Weber vlo Dachs, sowie den zahlreich erschienenen
100- und mehr-Semestrigen.
Die Präsenzliste
zeigt
folgende Namen:
Ackermann
Max via Moll, Affolter Hans via Klapp, Affolter
Paul v/o
Piccolo, Amiet Cu no v/o Juan, Amiet Walter
vlo Floss, Ammann
Urs v/o
Pfau, von Arx Heinz v/o Zulu, von Arx Hugo via Belchen, von Arx Otto via
Born, von Arx Werner v/o Säli, Asper Erich vlo Sack, 'Augustin M. v/o Sago.
Bader Urs v/o Soul, Bader Ralf vlo Sahib, Mamert
Hans via Drill,
Bamert Klaus via Midas, Bannwart
Urs vlo Libris, Bannwart
Robert via
Klex, Baumann
Paul via Trias, Berdat Francis via Gigolo,
Berger Her-nenn
via Pipin, Bettler Walter v/o Funk, Blaser Ernst v/o Primus, Bloch Peter vli»
Leitz, Bloch Peter v/o Nerv, Bloch Triston v/o Kick, Bloch Werner
vlo Harz,
Bloch Willy via Tramp,
Bont Peter via Bulba, Braun Hans vlo Triehe.
Breitenbach
Hans Rudolf via Gemsi, BreuJeux Gereid
v.o Glimm, Bünzly
CharIes v/o Stöck, von Burg Otto v/o Folk, Burki Arnold vlo Biber, Burki
David v/o Yaps.
Cartier
via Wank,
Eduard
vlo Krebs, Christen
Crivelli Aldo via Lagg.
Hans
v/o
Pfropf,
Daester
Robert v/o Flum, Diel Peter vlo Aal, Dietschi
Dietschi Urs via Si lex, Eichenberger
Jakob v/o Rt:ebli.
Christen
Ueli
Kurt
vi Ion,
Fahrni Fritz via Funk, Fankhauser
Eduard v/o Sptz, Fankhauser
Giovanni v/o Vif, Felber Otto v/o Darm, Felber Roland via Schwank,
Fischbach
Richard via Spunt, Flott Karl H. v/o Näppi, Flück Max v/o Mugge, Flückiger
Peter via Fakir, Flury Erwin vlo Keck, Forster Max v/o Lulatsch,
Forster
Paul via Skiff, Forster Willy v/o Lalag, Frey Heinz via Puls, Freudiger
Hugo
vlo Mungg, Friedli Peter v/o Sopran,
Fuhrer Hermann
via Prügu, Furrer
Hans via Forst.
Gassmann
Franz-Josef
via Sturm, Gerber
Hans via Nathan,
Gisiger
Heinz via Opus, Glarner
Heinrich
v/o Ziger, Godat
Andre v/o Schwan,
Grimm Hans-Peter
via Mora, Grob Heinz via Sugg, Grogg Andre v!o Föhn,
Gruber
Hans via Schnägg,
Gubler
August v/o Glimmer,
Gunzinger
Ernst
v/o Rosinli, Gygax Ernst v'o Chäfer, Gygax Hans v/o Drall.
Hobegger
Werner vlo Kranich, Haberthür
Gustav v/o Gämpe,
Haefeli
Hans via Dogg, Haenggi
Marius vlo Grappa,
Hammer
Armin via Davis,
Hänggi Hansjörg v/o Tartar, Haudenschild
Urs v/o Piz, Haudenschild
Werner
via Chrampf, Hauert Hans via Hüscht, Hauri Hans-Peter
vlo Grns, Hr;gner
Max via Röthel, Heilinger
Jürg via Korsar, Heim Max v/o Zech, Herzog
Urs via Knigge, Hug Werner
via Schletz, Hunziker Guido v/o Histor.
Ingold
Hans-Rudo!f
via Bätzi, Iseli Ruedi via Teddy.
Jäggi Alfred vlo Schlepp,
Jaeggi
Strunk, Jäggi Louis v/o Faust, Jeanneret
R~n§ v/o Asti, Jäggi
Albert
Rudolf via Zahn, Jecker Franz
via
vlo
99
Gluscht, Jeker Edwin v/o Titan,
Johner
Urs v/o Gryff.
Jenny
August
v/o Seni, Jenny
Rolf v/o Beat,
Kamber Roland v/o Zech, Kasser Christion vlo Strubei, KaJfmann
Hans
v/o Grogg,
Kaufmann
Hans-Rudolf
vto Pirsch, Kaufmann
Peter v/o Fant,
Kelterborn
Hans v/o Chatterley,
Kelterborn
Peter v/o Zar, Kissling Robert
v/o Stöck, Kocher Erich v/o Schott, Kohler Walter
v/o Has, Kury Hans v/o
Schlotter.
Lamparter
Andreas
v/o Zuck, Lanz Heinz v/o Silen, Lanz Werner
v/o
Raab, Lätt Rudolf v/o Gruebe,
Ledermann
Hugo v/o Hobu, Ledermann
Kurt
v/o Spohn, Lehmann
Gerard
vlo Pax, Lehmann
Heinz v/o Largo, Leuenberger Kurt v/o Moll, Locher Kurt v/o Astra, Loosli Rolf v/o Harz, Luterbacher
Max vlo Plum, Lüthy Adolf v/o Schunke,
Lüthy Andres
v/o Roro, Lüthy
Armin v/o Schwarte,
Lüt.hy Heinz v/o Rana, Lüthy Paul v/o Fama.
Matthey
Claude v/o Hippo, Marti August vio Trott, Marti Erwin vlo
Schalk, Marti Franz v/o Drohn,
Marti Markus
v/o Zeus, Marti Otto v/o
Spott, Marti Peter v/o Mizzi, Marti Willy v/o Chnorz, Maienfisch
Bruno v/o
Spick, Meier Urs v/o Spund, Meister
Kurt vio Calm, Michel Karl v/o Nell,
Morand
Walter
v/o Vansen, Müller Ernst v/o Sträb, Meyer Hans v/o Bibi,
Meyer Karl vlo Seppli, Meyer Rolf v/o Ulk, Meyer Urs v/o Stör.
Naegler
Marcel v/o Stutz, Niederer
Max v/o Säntis, Niederer
Ulrich H.
v/o Frosch, Nussbaum
Rudolf v/o Hahne, Nussbaumer
Max v/o Mutz, Nützi
Arthur v/o Fratz, Nützi Erich vlo Tip, Nyffeler
Fritz v/o Tüpfli, Nyffeler
Rudolf v/o Bubi, Nyffenegger
Peter v/o Muck.
Otter
Josef
vlc Flau.
Peter Chlaus v/o Streck, Peter Max v/o Krach, Peter Rolf v/o Sarrass,
pfaendler
Emil vio Pollux, Pfaendler
Ulrich v/o Polk, Pfister Hans-Ruedi
v/o Apere.
Pfister Otto v/o Lotus, Portmann
Franz v/o Poss, Probst
Karl
v/o Gemsi ..
v/o
v/o
vlo
v/o
vlo
Ramsauer
Peter v/o Plausch, Regenass
Peter v/o Frutta, Reinhart
Erich
Schletz, Reinhort Klaus v[o Fuga, Richard Ernst v/o Frutta, Richard Otto
Riesi, Rieder Gottfried
v/o Zibeli, Rieder Rolf vio My, Romann
Roland
Mufti, Roth Rolf v/o Disteli, Rötheli Max v/o Hörnli, Röthlisberger
Jörg
Quart,
Rudolf Ulrich v/o Dolce, Rüefli Albert v/o Hax, Rüefli Werner
Kobra, Rüfenacht
Urs v/o Romeo, Rütti Max v/o Simplex.
Sallaz
Bruno v/o Barry, Sauser
Ernst v/o Semper,
Scheidegger
Ernst
v/o Kniff, Schild Arnold v/o Sir, Schluep Heinz v/o Pum, Schluep Jakob v/o
Molch, Schmid Peter v/o Solon, Schürch Werner
v/o Bläch, Segesser
Kurt
v/o Bräms, Seitz Ernst v/o Netto, Senn Erich v/o Schmiss, Siegfried
Kurt
v/o Hüpf, Sigrist Hans v/o Max, Sommer
Hermann
v/o Spiess, Späti Paul
v/o Saldo,
Späti Walter
v lo Hösi, Sperisen
Hansjörg
v/o Color, Sperisen
Rolf v/o Sketch, Spillmann
Max v/o Lachs, Spillmann
Urs v/o Mops, Spilln-enn
Werner
v/o Hai, Stalder
Fritz vlo Biber, Stampfli
Hansjörg
v/o Murr,
100
Stampfli Heinric.h v/o Hetz, Stampfli Ruedi v/o Zech, Stampfli Walther
v/o Cosinus, Stephani Willy v/o Räps, Stuber Emil vlo Hiob, Studer Arthur
vio Rohr, Studer Edwin v/o Schlot, Studer Eugen vlo Bull, Stürchler Wr.lter
v/o Fax, Suter Fritz v/o Famulus, Suter Werner vto Strubu.
Tschui Jean v/o Schütz.
Uhlmann
v/o Speiche,
Franz vio Contra, Uhlmann Hermann v/o Frank, Ulrich .'v\ax
Ulrich Walter v/o Sprütz, Urwyler Heinrich v/o Müsli.
Valli Franz vio Trax, Valli Mario v/o Musso, Villa Oscar
Villa Riccardo v/o Presto, Vögeli Hans Urs v/o Pieps.
v/o Verdi,
WaHer Paul v/o Hirsch, Weber Leo v/o Dachs, Werder Fredy v/o
Schränz, Wetterwald Hans vio Mucki, Wick Rudolf v/o Puma, Widmer Ernst
v/o Marabu, Wild Max v/o Tiki, Wirth Paul v/o Streich, Wirz Albert v/o
Nazi, Witmer Max v/o Wipp, Wyss Armin v/o Pfropf, Wyss Franz v/o
Stramm, Wyss Hans-Ulric.h v/o Pirsch, Wyss Pierre v/o Veto, Wyss Walter
v/o Galan.
Zimmerli Willi v/o Fagott, Zimmermann Christion v/o Gnäpp, Zimmermann Ernst v/o Zipfu, Zimmermann Hermann v/o Kali, Zumstein fritz vlo
Speer.
Von folgenden
AH AH liegen
Bruno Kummer v/o Goliath,
Hugo Studer v/o Puck, Peter von
thaler v/o Fant, Adolf Remund vlo
Otto Eberhard v/o Kiebitz, Rene
von Arx v/o Schroff, W. Haefeli
Schlamp, KarlObrecht
v/o Götz.
Entschuldigungen
vor:
Willy Vontobel vlo Chnoche,
Ins v/o Dachs, Willy MumenFop, Eugen Dietschi v/o Quint,
Fröhlicher v/o Quack, Arnold
v/o Trink, Adolf Forster v/o
Trakt. 1: Protokoll
Das im «Wengianer»
vom Nov./Dez. 1963 veröffentlichte
Protokoll hat noch folgende
Aenderungen
erfahren : Trakt. 5: Die
Erhöhung des Jahresbeitrages
wurde von der Versammlung
mit
grossem Mehr beschlossen
(,einstimmig' wird gestrichen).
Ferner
unter Trakt. 7: Der letzte Satz: (,Die G.V. lehnt eine Stellungnahme ab') wird gestrichen.
In dieser Fassung wird das letztjährige
Protokoll genehmigt.
Trakt. 2: Aufnahmen
Es liegen 13 Aufnahmegesuche
vor. Die Kandidaten
sind ihren Verpflichtungen
der Aktiv-Wengia
gegenüber
nachgekommen
101
und ihrer Aufnahme steht nichts im Wege. So werden alle in globo in den Alt-Herrenverband
aufgenommen.
Es sind dies:
Fredy Werder v/o Schränz, Rene Rudolf v/o Yaps, Beat Selz
v/o Dandy, Peter Marti v/o Mizzi, Hans Hauert v/o Hüscht, Paul
Baumann v/o Trias, Christian Zimmermann v/o Gnäpp, Hansjörg
Hänggi v/o Tartar, Kurt Christen v/o Wank, Tristan Bloch v/o
Kick, Urs Haudenschild
v/o Piz, Ernst Blaser v/o Primus, Alex
Meyer v/o Goofy (abwesend, in Hamburg).
Wipp heisst in einer
herzlich willkommen.
kurzen,
besinnlichen
Ansprache
alle
Trakt. 3: Berichterstattung
a) des Prä s i den t e n : Max Witmer v/o Wipp streift die
Ereignisse des zu Ende gehenden Vereinsjahres.
Höhepunkt bildete das 80. Stiftungsfest, dem in Solothurn und dann nicht weniger überzeugend am Sonntag in Olten ein voller Erfolg beschieden war. Wipp dankt allen, die zum Gelingen beitrugen, vorab den Oltner Behörden für ihre zuvorkommende
Mithilfe, den
Polizeibehörden
von Solothurn, sowie der graphischen Anstalt
Rentsch & Söhne für die gediegenen Drucksachen.
Das Verhältnis zur Aktivitas war auch im Berichtsjahr ausgezeichnet. Nach 33 Jahren ist seit diesem Herbst wieder einmal
ein Pädagoge Präsident der Verbindung,
der nun sein Können
als erstes bei den über 30 Spe-Füxen unter Beweis stellen kann.
Aber auch Bitteres blieb nicht erspart. So hat der Tod wieder schmerzliche Lücken in unsern AH-Verband
gerissen. Wir
begleiteten folgende Couleurbrüder
auf ihrem letzten Gang:
Walter Hafner v/o Folk, Hans Erni v/o Chutz, Bruno Lehmann
v/o Tiz, Moritz Bargetzi v/o Knopp, Paul Meyer v/o Etzel, Heini
Jenni v/o Kick, Rudolf Christen v/o Knurr, Hans Vogt v/o Press,
Rene Nicolet v/o Omega, Fernand Methez v/o Hecht, Hugo Flury
v/o Stumpf, Karl Reber v/o Blitz.
Mit einem Totensalamander
b) des
Q u äst
0
ehren wir die Dahingegangenen.
rs:
Erich Nützi v/o Tipp kann mit Genugtuung auf das vergangene Vereinsjahr zurückblicken.
Nicht nur hatte das Stiftungsfest
gerade seinem Amt grosse zusätzliche Aufgaben gebracht, die
mit Bravour gemeistert wurden, sondern auch mit der Finanzlage
der Alt-Wengia
scheint es wieder aufwärts zu gehen. Anbei die
102
wichtigsten Zahlen: (in Klammern Ergebnisse von 1963, die hohen
Zahlen sind durch das Stiftungsfest bedingt) Einnahmen 43'337
(23'380) Ausgaben 40'211 (22'030) Kneiplokal Sparheft 5050 (1850)
Festfond 5350 (9537). Vermögen 1.11.64 3125 (1350).
c) Re vi s 0 ren
Walter Amiet v/o Floss äussert sich befriedigt über die Arbeit des Quästors. Die Anwesenden erteilen
ihm Decharge.
Trakt 4: Stipendiengcnossenschaft
Dr. H.R. Breitenbach v/o Gemsi spricht als Präsident der Stiftung. An vier Wengianer
wurden Beiträge entrichtet. Es wurde
aber unterlassen, neue Mitglieder zu werben, da man zuerst abwarten möchte, wie sich das neue kantonale Stipendiengesetz
auswirkt. Der Stiftungsrat gedenkt zu einem spätern Zeitpunkt mit
neuen Vorschlägen vor die Genossenschafter zu treten.
Der Revisorenbericht
liegt ebenfalls
vor.
Trakt. 5: Wahlen
Das AH-Komitee
in der Zusammensetzung
M. Witmer v/o
Wipp, E. Nützi v/o Tip, H. Lüthy v/o Rana xxx und R. Kamber v/o
Zech xxxx wird nochmals für 3 weitere Amtsjahre bestätigt.
Trakt. 6: Varia
Rudolf Nussbaum v/o Hahne referiert für den abwesenden
P. von Ins v/o Dachs über die Stellungnahme der Oltner-AH AH
in Bezug auf eine allfällige
Verbindungsneugründung
in Olten.
Unsere Couleurbrüder
aus Olten sind sich darin einig, dass etwas
unternommen werden muss. Nur finden sie den Zeitpunkt zu einem konkreten Vorgehen jetzt noch verfrüht. Die Kantonsschule
Olten wird nicht vor 1969 oder 1970 fertiggestellt
sein. Auf jeden
Fall wird die Sache im Auge behalten.
August Marti v/o Trott möchte alle Wengianer
auffordern,
freiwillig
den Mitgliederbeitrag
um Fr. 10.- zu erhöhen, damit
wir den Kneiplokalfonds
schneller äufnen und so den Besitz einer
eigenen Verbindungsunterkunft
ins Auge fassen können. Wipp
anempfiehlt diese Anregung allen bestens.
Mit dem Schlusskant schliesst der offizielle
nach einer Pause in einem sehr gemütlichen
Teil der GY,
Bierkommers
die
die
103
krönende Fortsetzung findet. Erst gegen 18.30 wird dem geselligen Treiben durch präsidiales Machtwort Einhalt geboten.
Heinz Lüthy vlo Rana
Sommersemester 1964
Bemooster Bursche zieh' ich aus
Behüt' Dich Gott Philisterhaus.
Zur alten Heimat geh' ich ein,
Muss selber nun Philister sein.
Vergangen, zerronnen, verflossen sind unsere Aktivsemester
und schon werden wir von einer neuen Wengianergeneration
gnadenlos ins Philisterland gejagt.
Im Namen der drei Gottheiten werden wir feierlichst zu Inaktiven geschlagen und damit wird uns eindrücklich gezeigt, wie
entbehrlich wir nun geworden sind. Wir ziehen ins Philisterland
zurück, aber doch etwas klüger und um einige Lebenserfahrungen reicher, als wir gekommen sind. In unser kleinen Gemeinschaft hatten wir doch Gelegenheit zu unserer inneren Vervollkommnung selbst etwas beizutragen; wir hatten Gelegenheit uns
ein- und unterzuordnen,
ohne dabei unsere Persönlichkeit
und
unser letztes bisschen Individualität
opfern zu müssen, wie es
mancherorts so bedingungslos gefordert wird.
Chronik
des Semesters
Am 25. April wurde das Semester mit der Antrittskneipe
eröffnet. Wir bekamen den Besuch einiger Ungaren, d:e unserem
Tun und Treiben äusserst interessiert folgten.
Am 16. des Wonnemonats nahmen wir die Gelegenheit wahr,
dass es wieder einmal Mai geworden und zogen mit Bier und
Wurst, und Ross und Wagen in bucheggbergische
Gefilde.
Voll guter Vorsätze trafen sich die Burschen am 25. Mai
zu einem Kränzchen in der Waldhütte ob Niederbipp.
Petrus jedoch, der garstige Gesell verscheuchte sie mit nasskaltem Wetter, sodass die Pärchen anderswo Obdach suchen mussten.
104
Was den Burschen versagt blieb, holten die Füxe eine Woche
später gebührend nach. Ihr Minnefest fand in der Post zu Rüttenen statt und soll ein voller Erfolg gewesen sein.
Am 6. Juni traten wir den nur allzu leichten Gang gegen die
White Stone Kickers an. Der 2 : 1 Sieg blieb denn auch nicht aus.
Unsere Unbesiegbarkeit demonstrierten wir 6 Tage später
ein weiteres Mal, als uns die Fussballmannschaft der Dornacher
auf dem Rasen gegenüberstand. Am darauffolgenden
gemeinsamen Hock hatten wir alle Mühe, unsere geschlagenen Gegner
über ihre 7 : 2 Niederlage hinwegzutrösten.
Am 13. Juni hielten wir mit unserer Schwesterverbindung
Bertholdia eine Zweifarbenkneipe
ab. Wir wurden uns erst da
bewusst, wie völkerverbindend
Bier eigentlich wirken kann.
Das Stiftungsfest bedarf wohl keiner weiteren Beschreibung.
Schade nur, dass sich solche Jubiläen nur in grossen Abständen
wiederholen.
Das erste Quartalliessen
ausklingen.
wir auf der Burgruine Falkenstein
In den Sommerferien verlegten wir den Stamm an die anmutigen Gestade des Murtensees. Unverständlicherweise fanden
die Ordnungskräfte
von Avenches wenig Gefallen an unserem
vielleicht etwas lautstarken, nächtlichen Gastspiel in den römischen Theaterruinen.
29. August: Kranz in Kriegstetten
nicht zu den glücklichen Teilnehmern)
(Der Chronist
zählt sich
Die Neugewählten unterzogen sich am 12. September einem
Examen vor den gestrengen Examinatoren des Be. Was nicht ist,
kann noch werden; wir drückten ein Auge zu und erteilten allen
Prüflingen die Burschenwürde.
Der Burschenbummel war eine Wallfahrt in den grünen Affen zu Altreu. Der Name der Gestwirtscl-off
erlaubt berechtigte
Gedankenassoziationen.
Das Menu:
Kommt der Bursche ins Quartier,
Schreit er gleich nach Wein und Bier,
Hecht und Mayonnaise.
An der Schlusskneipe wurden wir feierlichst in den Stand
der Inaktiven erhoben und mussten vom Inaktivenbänklein zuse105
hen, wie von nun an eine neue Generation
Wengia schwingt.
Insgesamt hielten
Vorträge anhörten:
wir 12 Sitzungen
Franz Marti vlo Drohn
Walter Ulrich vlo Sprütz
Peter Kelterbobrn vlo Zar
Peter Kaufmann vlo Fant
Jörg Kürsener vlo Luv
ab, wobei
in der
wir folgende
Integrationsfragen,
EWG
Nato I Warschauer Pakt
Film als Stilelement
Flugzeugträger
im Mittelmeer
(mit Lichtbildern)
Appartheidpolitik
in Südafrika
Ulrich Rudolf vlo Dolce
Die Vorträge wurden,
Diskussionen ergänzt.
das Szepter
sofern
es das Thema zuliess, durch
Um die traditionellen
Beziehungen zu den geflüchteten
Ungaren etwas enger zu knüpfen, hielten wir, zusammen mit den
andern vier Studentenverbindungen,
eine gemeinsame Sitzung
ab. Aus direkter Quelle erfuhren wir, wie sich der Volksaufstand
von 1956 wirklich abspielte. An dieser Stelle sei Herrn Jaross gedankt, der diese Zusammenkunft
überhaupt ermöglichte.
Am 14. September organisierte die Wengia einen Vortragsabend in der Kantonsschule. Der Referent Prof. Sticken, ein ehemaliger SED Parteifunktionär,
unterrichtete
uns in vortrefflicher
Weise über die Zustände in der sogenannten DDR.
Die Wengia besuchte mit einer offiziellen
Delegation
die
Freisinnige Jugendtagung
in Baisthai, die am 29./30. September
stattfand.
Den Studentenverbindungen
Dornachia, Amicitia, Arion und
Palatia sei bei dieser Gelegenheit für die freundlichen Kranzeinladungen gedankt, denen wir auch gerne Folge geleistet haben.
All denen, die zum Gelingen unserer Aktivzeit beigetragen
haben, möchte ich an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank
aussprechen.
Schule
und
Wengia
Wollte ich das Verhältnis zwischen Schule und Wengia beschreiben, müsste ich es mit friedlicher Koexistenz bezeichnen.
Glücklicherweise
konnte die Anzahl der suspendierten
gianer auf ein Minimum reduziert werden.
106
Wen-
Dank gebührt all den einsichtigen
Herren,
haben, dass der Maturaufsatz
am Tag nach
geschrieben
werden musste.
die es verhindert
dem Stiftungsfest
Dank auch dem Rektorat,
welches das nötige Verständnis
aufbringen
musste uns zu dispensieren,
wenn es darum ging, die
Produkte unseres AH Fritz Nyffeler via Tüpfli zu verkaufen.
Totentafel
Folgende
aus unserem
halten.
Couleurbrüder
riss der Tod im letzten
Kreise. Die Wengia
wird ihr Andenken
Dr. med.
Dr. Hans
Dip!. ing.
Prof. Dr.
Dip!. ing.
Semester
in Ehren
dent. Rudolf Christen v/o Knurr
Vogt v/o Press
Fernand Metthez via Hecht
med. Albert Jentzer v/o Verdi
Rene Nicolet v/o Omega
Bestand:
Burschen
Anfang SS 1964
Ende SS 1964
Anfang WS 1964
Anzahl
21
21
7
FOxe
16
17
14
Aktive
37
38
21
G
R
LS
H
17
17
8
14
15
8
2
2
2
4
4
3
der Spefüxe im SS 1964: 28
Der abtretende
x: Jürg Zimmermann
Die Aktivitas des Wintersemesters
via Schnurz
1964/65
Burschen:
x
FM
CR
xx
xxx
xxxx
CM
Ulrich Pfändler v/o Polk (LB)
Rolf Sperisen v/o Sketch (R)
Peter Kaufmann v/o Fant (LB)
Peter Regenass v/o Frutta (R)
Hanspeter
Houlmann v/o Zwirbel (R)
Ruedi Stöckli v/o Schlarg (R)
Martin Holzegger
v/o Siphon (R)
F ü xe:
Peter Bont v/o Bulba (G), Markus Feier via Phon (R),
Max Forster via Lulatsch (G), Ueli Dietschi v/o Jon (G), FranzJosef Gassmann
v/o Sturm (G), Werner Hug v/o Schletz (H), Rolf
Jenny v/o beat (G), Christian Kasser v/o Strubel (G), Hans Kelter107
born via Chatterley
(G), Jürg Kürsener vlo Luv (R), Andres
Lüthy via Rara (H), Kurt Siegfried via Hüpf (G), Fraoz Valli via
Trax (R), Andre Vanlanthen via Zack (H).
Antrittsrede des Präsidenten
Liebe Wengianer,
Wir stehen heute am Anfang eines Semesters als eine unvertraut kleine Aktivitas. Von vielen Burschen 'und vielen Freunden
haben wir Abschied genommen. Ihnen gebührt zuerst unser Dank
für das, was sie geleistet haben für die Wengia und nicht zuletzt
für uns. Sicher haben auch sie Fehler gemacht, aber es ist nicht
an uns, diese Fehler zu verurteilen,
sondern daraus zu iernen
und die selben nicht mehr zu wiederholen.
Liebe Inaktive,
Nachdem ihr nun alle die Matur bestanden habt, wendet
ihr euch höhern Zielen zu. Unsere besten Wünsche und unser
Dank begleiten euch. Wir hoHen euch möglichst oft am Stamm
und an unseren geselligen Anlässen begrüssen zu dürfen.
Liebe Aktive,
Wir wollen nun die Tätigkeit der Wengia so gestalten, dass
von einer geistig regsamen Verbindung die Rede sein kann. Die
Voraussetzungen dazu sind bereits in unseren Devisen enthalten.
Patrio. - Patrio soll nicht nur eine ungenau umrissene Vaterlandsliebe sein, sondern ein Bemühen darum, die Probleme unseres
Landes zu erfassen, durchzudenken und - in unserem bescheidenen Rahmen - lösen zu helfen. Es ist deshalb die Aufgabe jedes
Wengianers, über die Geschehnisse der aktuelien Politik auf dem
laufenden zu sein, soll unsere Devise Patrio nicht zu einer leeren
Farce werden.
Amicitia. - Darüber möchte ich nur folgendes sagen: Ich
habe in der jetzigen Aktivitas bereits Ansätze zur Gruppenbildung
nach Abteilungen festgestellt. Sucht den Kontakt mit allen Couleurbrüdern. Jeder von euch ist Wengianer, ob Gymnasiast, Realist, Händler oder Pädagoge, das soll von zweitrangiger
Bedeutung sein.
Wir wollen uns bemühen, dass zwischen uns eine wahre
Begegnung entsteht. Das Gespräch soll nicht beim Oberflächlichen wie Witze, nichtige Schuleriebnisse,
Wetter und Frauen
stehen bleiben, sondern soll die Gesinnung erfassen. Wir wollen
bereit sein, sie zu vertreten und unsere Ansichten auszutauschen.
Nur so kann eine wirkliche Freundschaft und Einheit unter uns
108
entstehen,
die standhält
wachsen lässt.
und unsere
Stärke
auch
nach
aussen
Scientia. - Diese Devise verbindet
uns mit der Schule und
trägt sehr zu unserem glänzenden
Verhältnis
mit ihr bei. Die
meisten von uns wollen nach bestandener
Matur die Hochschule
besuchen. Wie froh sind wir, wenn wir unser Wissen auf Gebieten, die in der Schule für unsere Begriffe nicht eingehend
genug
behandelt
wurden, in der Wengia - im Gespräch
und an der
Sitzung - vertiefen können. Die Devise Scientia will jedem Wengianer die Möglichkeit geben, sein Wissen zu vergrössern.
Liebe Conburschen
und Füxe,
An uns ist es nun, die Geschicke der Wengia so zu lenken,
dass das Vertrauen, das von den scheidenden
Burschen und allen AH AH in uns gesetzt wurde, gerechtfertigt
ist. Wir müssen
uns klar sein, dass jeder von uns mit seinem Eintritt in die Wengia
Pflichten übernommen
hat, die oft den Einsatz aller Kräfte von
uns verlangen.
Aber gerade
dadurch
wird eine Persönlichkeit
ausgeprägt
und ein Charakter gebildet, beim ganzen Einsatz für
eine gute Sache und für unsere Ansichten.
Wir haben das Glück, eine nicht allzu grosse Aktivitas zu
bilden. So werden wir uns besser kennenlernen
können, als das
im letzten Semester mit 36 Aktiven der Fall war. Anderseits gibt
es nun kein Untertauchen
in einer grünen Masse mehr. Lasst uns
nicht vergessen,
dass es noch Fuxenstreiche
gibt, cchlet aber
darauf, dass ihr immer zu euren Taten stehen könnt, wie es sich
für Wengianerfüxe
geziemt. Achten wir darauf, dass wir von
uns sagen können: klein - aber oho!
Liebe Spe-Füxe,
Ihr werdet vom nächsten Frühling an Band und Mütze tragen. Setzt schon jetzt den Grundstock
dafür, dass im nächsten
Sommersemester
ein lebendiger,
witziger Fuxenstall die Aktivitas ziert. Euer Trachten sei nicht nach Band und Couleur gerichtet,
sondern nach einer studentischen
Wengianergesinnung,
die erst
dazu berechtigt,
die Farben mit Stolz tragen zu dürfen. Setzt
euch für die Verbindung
ein und begeistert
euch für sie, dann
ist mir für die Zukunft der Wengia nicht bange.
Liebe Wengianer,
Wir stehen am Anfang eines neuen Semesters, das uns viele
Aufgaben
und Probleme stellen wird. Lösen wir die Aufgaben,
packen wir die Probleme an und schaffen sie aus der Welt. Setzen
wir unser ganzes Wissen und Können für die Wengia ein, nur
109
dann gibt sie uns das, was wir von ihr erwarten. Die schönste
Zeit des Lebens liegt vor uns, nützen wir sie im Sinne
vivat, crescat, floreat
Wengia
in aeternum!
Ueli Pfändler
Der neue Chefredaktor
vlo Polk x
zum Amtsantritt
Es ist eigentlich schade, dass ich Sie nicht persönlich begrüssen kann. Bitte, wenn Sie mal Zeit haben, kommen Sie doch vorbei, ein Bier werde ich schon noch auftreiben können und wir
können uns dann in aller Ruhe darüber unterhalten, was am
«Wengianer» gut, und was weniger gut ist. Es wird mich freuen,
Ihre mit meiner Meinung zu vergleichen.
Ganz so ohne Vorschulung gehe ich allerdings
nicht ans
Werk, und diese Vorschulung ist ganz einfach das Werk meines
Vorgängers, Peter Ramsauer vlo Plausch, und ihm gilt denn auch
mein herzlicher Dank. Er hat mit Hingabe, Fleiss und Können den
«Wengianer» rediqiert, und ich kann nur versuchen, es ebensoweit zu bringen.
Draussen fällt noch immer Schnee; im Hinterhof, auf den
ich über den Rand der Schreibmaschine durchs Fenster hindurch
blicke, bauen einige Kinder einen Schneemann, und die Fernsehantenne auf dem Haus gegenüber schwankt unter ihrer nassen,
schweren Last. Ich sehe, Sie blicken etwas fragend drein: was
hat das bloss mit dem «Wengianer» zu tun, fragen Sie sich, und
was soll solch ein Geschwafel in einer (meist, «das Druckerteufelehen») seriösen Zeitschrift, ist Ihre nächste Frage. Sie haben recht,
ich wollte Sie ablenken, denn jetzt hätte mein Redaktionsprogramm, wenn man so sagen kann, kommen sollen. Und was tut
es? Es kommt nicht. Nicht dass es nicht vorhanden wäre, 0 nein
(welcher Pädagoge täte etwas, ohne es vorher niedergeschrieben
zu haben?), aber muss die Katze immer zu früh aus dem Sack?
Ich glaube eher nein, und so lasse ich sie denn drin. Aber
ein Versprechen will ich Ihnen geben: ich werde das beste versuchen, Sie zu verwöhnen und Sie zufrieden zu stellen.
Die Aktivitas und Ihr Chefredaktor
wünschen Ihnen schöne
Festtage, rutschen Sie gut hinüber und hoffentlich bringt Ihnen
das neue Jahr viel Freude und gutes Gelingen auf allen Ihren
Wegen.
Peter Kaufmann
110
vlo Fant CR
EXKLUSIVBERICHT
Flugzeugträger
OFFICIAL
der amerikanischen 6. Flotte
US NAVY
PHOTOS
Als ich im März dieses Jahres nach langer Gesuchskorrespondenz die Erlaubnis erhielt, die Flotte zu besuchen, gab man
rn.r Gelegenheit,
gleich beide Flugzeugträger
der US 6. Flotte
zu besichtigen.
Replenishement
Operatian.
Die USS ENTERPRiSE
übernimmt
Nachschubwaren vam Flottenversorger
USS Hyades
mittels verschiedener
Tragseilverbindungen.
Auf dem Vorderdeck
des Trägers
eine Anzahl Skyhawks
A4C.
Das Motto für diese mächtige Seestreitmacht
lautet «Power
for Piece». Im wahrsten Sinne des Wortes ist diese Flotte eine
gewaltige
Abschreckungsmacht
im Dienste des Friedens.
Sie umfasst ca. 60 Schiffe und 25'000 Mann: 2-3 grosse Angriffsflugzeugträger,
1 U-Bootabwehrflugzeugträger,
2-3 Kreuzer (Raketenträger
USS Springfield
ist Flaggschiff
des Flottenbefehlshabers
Vizeadmiral
W.E. Gentner,
USN), 24 Zerstörer
und verschiedene
Tanker, Munitionsschiffe
und Flottenversorger,
nebst einer Anzahl Panzer- und Mannschaftslandungsschiffen
der
US Marines. Nicht unter dem Kommando von Vizeadmiral
Gentner stehen dazu noch drei im Mittelmeer operierende
Atom UBoote mit je 16 A-2 Polaris Fernlenkwaffen.
111
Die Flotte gliedert sich in verschiedene TeilstreitkräHe,
sogenannte Task Forces. Die Task Force 60.1 umfasst die zwei Angriffsflugzeugträger
mit den zugehörigen
Begleitschiffen
(meist
je 6 Zerstörer).
Lieutnant
Wiggins
mit seiner Maschine
auf 10 000 Meter Höhe (eine
Nr. 206 der
F8E Crusader
Fighter Squcdron
Maschine).
33
Als ich diesen Frühling an die Cöte d'Azur fuhr, sollte ich
Gelegenheit
haben, diese Task Force zu besuchen. Zu dieser
Zeit bildeten die Träger USS ENTERPRISE (atomgetrieben)
und
die USS SHANGRI LA die sog. «Trägerdivision
Zwei» unter dem
Kommando von Konderadmiral
Martin.
Diese beiden Träger sind übrigens unterdessen
USS FORRESTAL bzw. USS F.D. ROOSEVELT abgelöst
durch die
worden.
Die ENTERPRISE begab sich am 28. Juli, nach einer 5-monatigen Dienstperiode
im Mittelmeer,
mit zwei weiteren Atomeinheilen.
dem Kreuzer USS Long Beach und der Fregatte USS
Bainbridge, auf eine Weltreise, die die drei Einheiten über Gibraltar, Südafrika,
Karachi, Sydney, Feuerland am 4. Oktober
zurück nach Norfolk, Va., führte.
Lieutnant Wiggins, ein Pilot der Abfangjägersquadron
33
führte mich durch die mächtige ENTERPRISE: die in der Bucht
von Cannes vor Anker lag. Zur Illustration lasse ich einige Daten folgen, die einen Eindruck von der Grösse dieses Schiffes
verm ittel n:
112
Länge: 337 m
Breite: 77 m
Höhe: 23 Stockwerke
Verdrängt 85350 BRT
Besatzung: 4600 Mann
Katapulte: 4 (Dampf)
Flzg.lifte: 4
Telephone: 915
Räume: 3000
1 TV Studio
2 Rad iostationen
Baukosten: 475 Mio. Dollar
Täglich: 14000 Mahlzeiten
Antrieb: 8 Atomreaktoren
Leistung: über 200000 PS
Geschwindigkeit:
über 65 km/h
Anker: 2
Gew. Anker: 30 to
ein Kettenglied: 180 Kilo
Spital: 86 Betten (60 Aerzte und
Zahnärzte: 6
Pfleger
Bordleben in: 4 Bars, Bibliothek,
Bäckerei, Kaufläden,
Schreinerei,
Metzgerei, Gefängnis, Theater, Kinos, Wetterbüro,
Volleyballplatz
etc.
Ein Verband Mach 2 Bomber vom Typ A5A Vigilante der Heavy Attack
Squadron 7 überfliegen die ENTERPRISE.
Das Geschwader umfasst 101 Flugzeuge, von denen ca. 80
mit Nuklearwaffen
bestückt werden
können. Maschinen
wie
Phantom 11 und A5A Vigilante die beide über Mach 2 fliegen,
F8E Crusader (Mach 1,9); 3 Staffeln leichte Strahlbomber
A4C
Skyhawks, 1 Staffel Propellermaschinen
Al H Skyraider (sehr gute
Tiefflugeigenschaften),
Photoaufklärer
RF8A Crusader, zwei Radarfrühwarndetachemente
und drei Seasprite Helikopter vervollständigen diese imposante Konzentration
von Hochleistungsmaschinen.
113
11
Zum Mittagessen waren wir Gäste von Konderadmiral
W.!.
Martin, seinem Stabschef Captain Hessel, von Captain Michaelis,
Skipper der ENTERPRISE und dem Exekutionsoffizier
der ENTERPRISE Commander Petersen (ein ehemaliger X-15 Testpilot).
Eine Patrouille
F4H Phontom
des Mittelmeeres.
Dieser
11 der Fighter Squadron
102 über den Wassern
schnellste
Jäger der Welt fliegt Mach 2.5!
Am Nachmittag zeigte mir Lieutnant Wiggins die Gefechtszentralen, die riesigen Hangarhallen,
die sich unter dem Flugdeck
befinden, die Photolabors, die Aufenthaltsräume,
die Reparaturhallen und dann auch den mehrstöckigen, mit unzähligen Radarantennen bespickten Kommandoturm,
auf dem sich u.a. die Brükke des Kommandanten des Schiffes, die Brücke des Admirals sowie die Brücke des Flugoperationsoffiziers
und auch die Steuerzentrale befinden.
Den Abend verbrachten wir im Bereitschaftsraum der Fighter
Squadron 33 und bekamen die tägliche Filmvorführung zu sehen.
Bei dieser Gelegenheit lernte ich auch den Staffelkommandanten
CDR Scott und die übrigen 14 Piloten (alles Offiziere) kennen.
Zwei Tage darauf wurde ich in Genua zu dem 5 km in der
Bucht liegenden Träger USS SHANGRI LA gefahren. Auch hier
folgen einige Daten des etwas kleineren Trägers:
114
Länge: 271 m
Breite: 60 m
Höhe: ca. 18 Stockwerke
Bewaffnung:
4x12) cm
(Radargesteuert)
Besatzung:
3300 Mann
Katapulte:
2 (Dampf)
Lifte: 3
Brennstoff: 6750 to Oel
Antrieb: 8 Babcock Turbinen im Heck
Komfort: ähnlich ENTERPRISE, z.T.
etwas bescheidener
Am folgenden
Morgeil lichtete d.e 42000 BRT grosse USS
SHANGRI LA die Anker und mit 150000 PS ging es in Begleitung
des Raketenzerstörers
USS William V. Pratt (DLG-13) dem Apennin entlang Richtung Süden.
Die USS SHANGRI LA anlässlich ihrer Rückkehr von einer MitteImeerkreuzfahrt bei der Einfahrt durch die Ribalt Bucht, Mayport, Florida.
An Bord befinden sich 75 Maschinen der Air Group Ten, und
zwar 2 Abfangjägersquadrone
mit F3B Demons bzw. F8E Crusadern, 2 Attack Squadrone
mit A4C Skyhawks, 1 Attack Squadron mit Al H Skyraidern,
1 Det. RF8A Crusader-Photoaufklärer
und zwei HUP-2 Hubschrauber.
Ausser 20 Maschinen, die eine erste Startserie
wurde das Flugdeck darauf geräumt.
bilden
sollten,
.115
U-nd dann begann das faszinierende
Manöver, das ich stets
zu sehen gehofft hatte. Vom 6. Deck des Kommandoturms
verfolgte ich, wohlversehen
mit Ohrmuscheln,
die Startmanöver
auf
den Dampfkatapulten.
Ein frischer 100 km Wind fegte über das Schiff, das in direkten Kurs gegen den Wind gesteuert hatte, um den Maschinen
einen :besseren Auftrieb zu ermöglichen.
Bei geöffnetem
Cockpit treibt der Pilot der Attock Squadran 176 seine Skyraider. mit angezogenen
Bremsen auf Höchsttouren
um dann- ohne Katapult
das Flugdeck der SHANGRI LA zu verlassen.
Innert kürzester Zeit wurden nun die 20 Jets in die Luft geschleudert. Zuletzt rollten die Skyraiders ohne Katapulthilfe
über
das Deck und hoben gemächlich
ab. Man muss diese Szenen
einfach gesehen haben; in wenigen Sätzen lassen sich diese kaum
wirklichkeitsnahe
beschreiben.
Nach knapp 10 Minuten stand das Deck leer. Die letzten 5
Demons waren mit ohrenbetäubendem
Nachbrennerknall
auf
dem 80 m langen Katapult von 0 auf 200 km/h beschleunigt
und
in die Luft geschleudert
worden. Der Träger drehte wieder zurück auf Normalkurs,
währenddem
bereits eine nächste Anzahl
von 24 Maschinen aufs Flight Deck geschafft wurde.
Ca. 2 Stunden später drehte das Schiff erneut in den Wind,
eine,weite
gebogene
Gischtspur hinter sich lassend.
Bereits erscheinen in der Ferne in gestaffelter
Formation die
Jets und fegen wenige hundert Meter über die SHANGRI LA in
11~
die Anflugrunde,
nachdem die zweite Startserie kurz vorher katapultiert worden ist: auf diese Art braucht der Träger für zwei
Operationen' nur einmal den Kurs zu ändern. Mit 200 km/h bedenklich schwankend, nähern sich die 12 to schweren Demons
der Schrägdecklandebahn.
Mit ungeheurem Aufprall und Rauch-
Eine F3B Demon hot die Bremsseile
der SHANGRI
LA verfehlt
und ist im
Begriffe
durchzustarten.
Unter dem Cockpit
der Fighier Squadron
13 Mosch ine ist der Luftbeta n ku ngsstutzen
sichtba r.
entwicklung von verbranntem Gummi stehen dann diese Maschinen nach 70 m still - die Flügel werden gefaltet und die Bremsseile wieder gespannt. Schon in 1 Kilometer Entfernung schwebt
der Rottenkamerad
heran. Gewaltig spreizen sich die Fahrgestelle, wobei diese Materialbeanspruchung
enorm ist. Den meisten
Piloten gelingt der erste Anflug, der mit Hilfe von optischen Liehtersystemen ausgeführt wird. Einige Piloten erwischen jedoch
keines der 4 quer zur Landebahn gespannten Bremsseile. Sie
schieben geistesgegenwärtig
auf Vollleistung,
und auf den verbleibenden 120 Metern kommen sie recht mühsam wieder hoch,
um einen weitern Versuch zu unternehmen. Was für Probleme
stellt dann erst ein stampfendes Flugdeck bei schwerer See? Geflogen wird jedenfalls bei jedem Wetter!
Am 4. April herrschte dann scl.were See. Ueberrascht bemerkte ich am Morgen, als ich von meiner Kabine auf den Cotwalk trat (Gehsteig rund um das Flugdeck), dass der Träger von
12 weiteren Schiffen eskortiert war. Plötzlich waren diese Einhei117
ten aufgetaucht,
an einem genauen
barten Treffpunkt.
örtlich
und zeitlich
verein-
Für heute war ein «Replenishernent» vorgesehen, d.h. Tanker
und andere Versorgungsschiffe
sollten längsseits kommen, um. die
Kampfeinheiten mit den lebensnotwendigen
Waren zu versorgen.
Ich hatte besonders Glück, diese Manöver zu sehen, da sie sich
nur einmal pro Monat ereignen.
Der hohe Wellengang
(selbst die 42000 BRT SHANGRI LA
stampfte recht stcrk}, schob die Versorgungsmanöver
immer wieder auf. Erst abends 5 Uhr wurden die Leinenverbindungen
von
Schiff zu Schiff hergestellt. In einer Entfernung von nur 30 m schoben sich die USS Rigel (ein Flottenversorger)
und die USS SHANGRI LA durch die aufgewühlte See. später kam noch ein Tanker
längsseits. Bis morgens 03.00 Uhr wurden unter strapazierenden
Arbeitsverhältnissen
Tausende von Tonnen Oel übernommen. Den
«verpflegenden»
Flottenverband
führte der moderne Raketenkreuzer USS Albany (CG-7) an.
Nach Visiten beim Kapitän Captain Petersen und dem Exekutivoffizier
Commander
Yeagle verbrachte
ich den letzten
Abend in der Offiziers messe, während ich vorher meistens Gast
bei der Attack Squadron 106 und der Fighter Squadron 62 gewesen war.
Bei strahlendem Wetter wurde ich am darauffolgenden
späten Sonntagnachmittag,
wir waren bisweilen bis vor die Küste
von Aigier gelangt, in einer S2F Tracker Kuriermaschine der US
Navy, die Post von Neapel gebracht hatte, nach Nizza zurückgeflogen. Vorher war ich von meinem ständigen Begleiter, dem
Informationsoffizier
der SHANGRI LA verabschiedet worden. Ich
hatte mich jederzeit an diesen zuvorkommenden
und netten Fähnrich wenden können (übrigens eine auffallende
gute Eigenschaft
all dieser Marineoffiziere!L
um meine Unzahl von Fragen becnlwortet zu wissen.
Wohlversehen
mit Dokumentationsmaterial
und Dutzenden
von Dias, die ich ziemlich unbeschränkt machen konnte, wurde
ich in Nizza von der Tracker-Besatzung
zum Zoll begleitet, die
darauf unverzüglich wieder nach Neapel zurückkehrte.
Jürg Kürsener vlo Luv
118
ODE
an die Kanti,
gesungen
von einem
Abschiednehmenden
Von ferne sei herzlich gegrüsset,
Du liebliches Kantigebäud,
Wo manchen Arrest wir verbüsset
Und schrecklich der Rektor uns dräut.
Gepriesen sei, heilige Stätte,
Gepriesen,
du herrliches Haus,
Hier spickten wir oft um die Wette
Und flogen gottlob nicht hinaus.
Hier sassen wir
Und schwitzten
Von grausamen
Bis endlich die
jeweils vereinigt
im schwierigen
Schiff,
Lehrern gepeinigt,
Glocke uns rief.
Dem Fleissigen schenkten die Musen
Der Wissenschaft
heiligen Kuss,
Doch wir taten leider oft pfusen,
Verscherzten
uns diesen Genuss.
Trotzdem! Sei nun herzlich gegrüsset,
Konti! Dein Ruhm wird bestehn.
Solange der Schweiss hier noch fliesset
Und Schüler zur Schule noch gehn.
o
Peter Bloch vlo Leitz
Kurznachrichten von der Kanti
- Das Brennen, seit Jahrzehnten
Rektorat verboten worden.
ein würdiger
Brauch,
ist vom
- Ständeli sind erlaubt, wenn man sich telefonisch
hat und nach zehn Uhr abends nicht mehr singt.
angemeldet
- Spe-Füxen
verboten.
der Sitzung
ist der Besuch des Stammlokals
nach
119
- Schülern ist das Benützen des Parkplatzes hinter der Kanti
verboten. Zuwiderhcndelnde
bekommen Bussen bis zu Fr. 2.-.
In bestimmten Ausnahmefällen
kann eine Bewilligung vom Rektorat bezogen werden.
Kommentar:
's nützt ja doch nichts.
PKF
Die Lostrennung der LB von der Kantonsschule
Ein Gespräch
Frage:
trennt?
mit Herrn Prof. Dr. Peter Waldner,
Warum
wird
die LB von
der
Rektor der LB
Kantonsschule
abge-
Antwort: Bei einer Schule von der Grösse der Kantonsschule
ist es ganz klar, dass gewisse Massenerscheinungen
auftreten,
wie sie ja allgemein bekannt sein dürften. Hinzu kommt, dass
für jeden Schüler 20-30 qm Land vorhanden sein sollte. Es lässt
sich nun leicht ausrechnen, dass wir mit der heutigen grossen
Schülerzahl am obern Rand des Fassungsvermögens angekommen sind.
Um den Betrieb der Kantonsschule zu entlasten, gab es folgende Möglichkeiten:
1. Eine ganze Abteilung wird abgetrennt, oder
2. man gliedert die gesamte Schule nach Altersstufen und trennt
die jüngeren Jchrqönqe
ab.
Vom pödoqoqischen
Standpunkt aus wären beide Lösungen
richtig gewesen, doch hätte die zweite Lösung eine etwas kleinere Entlastung gebracht.
Frage: Herr Doktor, eine kleine Zwischenfrage.
Hätte nicht
der Bau der Kantonsschule Olten eine spürbare Entlastung gebracht?
Antwort:
Nein, wie
nachweisen lässt, bringt
höchstens vier Klassen.
Frage: Warum
sich anhand des Schülerverzeichnsses
die Kanti Olten eine Einsparung von
trennt man nun gerade
die LB ab?
Antwort:
\I'/eil sie sich am deutlichsten
unterscheidet:
sie
r.at einen ganz cnderen Bildungsauftrag
als die andern Abteilungen. Der Gymnasiast z.B. hat mit der Matur meist seine Bildung nicht beendet, er studiert weiter; demgegenüber
ist der
junge Lehrer bereits ein Schul-meister. Was heisst nun Meister
sein? Es heisst nichts Geringeres als Verantwortunp
übernehmen!
nicht \nur für sich selber, sondern im Falle des Lehrers, Verantwortung über Menschen. Der 20-iährige Lehrer muss auch entscheiden können. Dies alles kann aber nicht nur in der Thearie
120
in einer Art Trockenschwimmkurs
gelehrt und gelernt werden,
sondern der Schüler muss nach und nach dazu erzogen werden,
er muss Verantwortung
übernehmen lernen, indem er Wahlmöglichkeiten hat. Im neuen Seminargebäude
wird sich dies darin
zeigen, dass das Klassenzimmersystem
eingeführt
wird: jede
Klasse hat ihr eigenes Zimmer, für das sie verantwortlich
ist,
jeder Schüler hat sein eigenes Pult und seinen eigenen Kasten,
für den er verantwortlich
ist. Für die allgemeine Ordnung wird
eine Schülerselbstregierung
sorgen.
Die LB braucht auch sehr viel Platz, man denke da etwa
an den Musikunterricht,
Methodikunterricht,
usw. Hier an der
Kantonsschule sind wir im Platz sehr eingeschränkt,
das oben
angeführte Erziehungspostulat
lässt sich nicht verwirklichen,
so
dass von uns aus gesehen die Lostrennung sicher eine glückliche Lösung darstellt.
Frage: Glauben Sie nicht, dass die Lostrennung eine
schlechterung der Beziehungen zwischen dem Lehrer- und
Akademikerstand
mit sich bringt? Hier an der Kanti ist es
so, dass man ein recht gutes Verhältnis untereinander
hat,
kennt einander - mehr oder weniger.
Verdem
doch
man
Antwort: Woher stammt aber dieses gute Verhältnis? Doch
sicher aus den Verbindungen
und aus dem Kosthaus, und die
Schüler, die nicht im Kosthaus oder in einer Verbindung sind oder noch nicht - kennt man trotzdem nicht. Und diese zwei
Querverbindungen
der LB mit der Kanti bleiben auch nachher
bestehen. Weiter bestehen bleiben: der Rektor der LB bleibt
in der Rektorenkonferenz,
von Zeit zu Zeit wird es gemeinsame
Professorenkonferenzen
geben.
Die Erfahrungen
in den andern Kantonen - Solothurn ist
der letzte Kanton, der eine parallele
Führung aller vier Typen
kennt - haben gezeigt, dass sich nicht eine eigene Lehrerkaste
bildet. Als letzter Kanton vor dem unsern hat sich der Kanton
Graubünden dazu entschlossen, das Lehrerseminar obzutrennen.
Ich möchte mich noch einmal
herzlich bedanken.
für
das gewährte
Peter Kaufmann
Interview
vlo Fant eR
Bemerkung: Die Abtrennung der LB von den übrigen Abteilungen der Kanti wird sich auch den Verbindungen als Problem stellen. Besonders die Wengia mit ihrer breiten Grundlage
sollte nicht auf Mitglieder aus der LB verzichten müssen, Es ist
dies eine Frage, die vor einem grösseren Forum überdacht zu
werden verdient.
PR.
121
Heini Jenny v/o Kick
aktiv 1936/37
Im besten Alter
Jenny vlo Kick im
Seine Familie, sein
nen lieben Gatten
und viel zu früh ist unser Couleurbruder
Heini
Frühjahr 1964 für immer von uns gegangen.
Freundes- und Bekanntenkreis trauern um eiund Vater, einen stets zuverlässigen, treuen
Freund und Sportkameraden.
Gerade bei Kick, der den grössten
Teil seiner Freizeit dem entspannenden
und früher auch dem
Leistungssport widmete, erschüttert es uns ganz besonders, dass
sein Herz so früh aufhörte zu schlagen.
Heini Jenny vlo Kick ist mit dem Eintritt in die HandeIsabteilung der Kantonsschule Solothurn im Wintersemester
1935/36
in unserem Freundeskreis aufgetaucht.
Am 2. Mai 1936 wurde
Kick, zusammen mit seinen Klassenkameraden
Buffo t, Stritz,
Schwank, Flau und Duck in die Aktivitas aufgenommen.
Als intelligenter Schüler konnte er seine ganze freie Zeit seinem geliebten Sport und unserem Verbindungsleben
widmen. Noch im
Juniorenalter nahm er in der ersten Mannschaft des FC Solothurn
an Sieg und Niederlage teil, gehörte gleichzeitig zu den Spitzenspielern auf den Tennisplätzen und kam von vielen Leichtathletikwettkämpfen
krcnz- und medaillengeschmückt
nach Hcuse.
122
Für uns hat er den Beweis erbracht, dass sich die Aktivität in der
Wengia
und selbst Leistungssport
nicht auszuschliessen brauchen, war er doch einer der Geselligsten und oft Ausgelassensten
in unserem grünbemützten
Kreis. Auch in seinen späteren Lehrund Berufsjahren haben wir Kick immer wieder auf den Sportplätzen und in schwierigen
Felspartien seiner geliebten Berge
angetroffen,
wenn wir uns nicht selbst seiner sicheren Führung
anvertrauten.
So ist es auch nicht erstaunlich, dass sich Oblt.
Jenny in der 4. Division als Sportoffizier
und oftmaliger
Sieper
in den bekannten militärischen Leistungsprüfungen
einen Namen
schuf und als Instruktor Gebirgskurse
leitete. In freien Stunden
verstand es unser KiCK, die Freundschaft und Geselligkeit zu pflegen und die vertraute Stimmung der gemeinsamen
Dreissigerjahre wieder aufleben zu lassen.
Als junger Kaufmann finden wir Kick nach dem HandeIsdiplom in den von Roll-Werken
Gerlafingen.
Auch betreute er
längere Zeit die Buchhaltung im Betrieb seines Klassenkameraden
und besten Couleurfreundes
Willi Rentsch vlo Stritz in Olten.
Schliesslich war er in leitender Stellung in Winterthur, wo er bis
zu seinem Tode blieb.
Wir werden unserem lieben Kick, der viel zu
milie und unserem Freundeskreis entrissen wurde,
des Andenken bewahren und uns seiner als eines
treuen Kameraden erinnern.
H.R.
früh seiner Fastets ein ehrenfröhlichen und
Renfer vlo Sod
Dr. med. Albert-Rene Jentzer v/o Verdi
Honorarprofessor
der Chirurgie, Genf
aktiv 1904/05
Als am 4. Juli 1964 die Meldung durch die Presse ging, in
Genf sei der in Fachkreisen international
bekannte Chirurg Dr.
Albert-Rene Jentzer in seinem 78. Lebensjahr gestorben, ohnten
die wenigsten Wengianer, dass der Verstorbene ja einmal einer
der Ihren gewesen war. Obwohl
Professor Jentzer seit seiner
Aktivzeit jeden Kontakt mit der Wengia abgebrochen
hatte, geziemt es sich, an dieser Stelle einige Worte über einen Mann zu
sagen, der eine der hervorragendsten
Gestalten in der chirurgischen Fachwelt der Schweiz war.
Zum grossen Wirkungskreis
des Verstorbenen
gehörte zuerst das Genfer Kantonsspital, wo er von 1913 bis 1956 wirkte.
Als «Grand Patron» der Chirurgie arrivierte er in der Zwischenzeit an der Universität Genf vom Privat-Dozenten
zum ordentli123
chen Professor an der medizinischen
Fakultät und beendete seine
Karriere am Genfer Kantonsspital
als Direktor der chirurgischen
Klinik.
Trotz seiner ausserordentlich
anspruchsvollen
Tätigkeit, die
zahlreichen
schweizerischen
und ausländischen
Akademien
verschiedentlich
den Anlass bot, Professor Jentzer zu würdigen und
auszuzeichnen,
fand er immer noch Zeit, sich auch aktiv am Leben von Stadt und Kanton Genf zu beteiligen. Während
mehrerer Jahre wohnte er als Abgeordneter
der radikalen
Partei den
Sitzungen .des Genfer Grossen Rates bei und zuletzt war er noch
Präsident des Institut National in Genf, sowie Mitglied und Vorsitzender anderer Institutionen.
Als Chirurg mass er besonders dem menschlichen Verhältnis
zum Kranken grosse Bedeutung bei. Für ihn ging es darum, bei
aller Schwierigkeit
einer Heilung, den Mut und die Fröhlichkeit
des Patienten aufrecht zu erhalten. «Durant mes vingt-trois cnnees
d'enseiqnement
de la chirurgie,» war eines seiner Worte anlässlieh seiner Abschiedsrede
in der Aula der Universitätsklinik,
«je
n'oi pas cesse d'approfondir,
de rnediter I'indication operotoire.
Ce sujet rn'o toujours tenu cl coeur: ce malade qu'on me presente, faut-il l'operer ou ne pas opererj» Und er fügte, auf dieses
Problern bezogen, den Aphorismus von Louis Arthus an: «Le plus
grand peche de la terre est l'indifference de l'esprit.»
PR.
Fernand MeHhez v/o Hecht
aktiv 1919/20
Am 17. August 1964 ist in Basel unser Couleurbruder
Fernand
Metthez völlig unerwartet
einem Herzschlag erlegen.
Fernand Metthez, geboren
am 12. Ma i 1901, Bürger von
Montmeloh im Berner Jura, erlebte seine Kindheit in Büren a/A.
Er ist erstmals im Jahre 1916 in der 3. Realklasse zu uns gestossen, schon damals auffallend
durch sein fröhliches Wesen und
seinen wachen Geist. Im Frühjahr 1919 trat er mit sieben Klassenkameraden
begeistert der Wengia bei, der er bis zu seinem frühen Tode die Treue gehalten hat.
Nach der Matura erwarb sich Fernand Metthezdas
Diplom
eines Elektroingenieurs
der eidg. technischen
Hochschule.
Von
Hause aus sprachgewandt
und sprachbegabt,
führten ihn Wanderjahre
nach Frankreich
und Italien, anschliessend
nach den
USA, in die Stadt Sidney N.Y., wo er in einer Zweigfabrik
der
Bendix-Corporation
während einiger Jahre tätig war. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz stellte er sein grosses technisches
Wissen und seine hervorragenden
Sprachkenntnisse
einer Pa124
tentanwaltsfirma in Basel zur Verfügung, in der er als geschätzter
und beliebter Mitarbeiter bis zu seinem Hinschied wirkte. Hier
fanden seine beruflichen Neigungen und seine dynamische Persönlichkeit ihre Erfüllung, in der Vielschichtigkeit der technischen
und sprachlichen Probleme, auf vielen Reisen in Europa und Uebersee und im steten lebendigen Kontakt mit der Umwelt.
In seiner unbeirrbaren Treue und Anhänglichkeit zur Wengia
hat der Verstorbene immer wieder an die Stätte seiner schönsten
Jugendjahre zurückgefunden. Schon in der Aktivzeit ein froher
Geselle, ist er es bis zuletzt geblieben; jedem Streit und Zwist
abgeneigt, aber immer Freude spendend und Fröhlichkeit verbreitend und stets um das Wohl seiner Freunde besorgt.
Fernand Metthez war ein Kosmopolit, ein weltgewandter und
erfolgreicher
Ingenieur und Kaufmann zugleich; in Charakter
und Veranlagung aber eine solide Verbindung seines «esprit
romand» mit allemannischer Berufstüchtigkeit. Diese Symbiose
hat ihn ein Leben lang beglückt und befriedigt, und wir durften
an diesem Glück immer wieder in frohmütiger Freundschaft teilnehmen.
Wir Wengianer, insbesondere die Sektion Basel der Wengia,
der er während Jahrzehnten uneigennützig gedient hat, haben
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mit Fernand Metthez einen treuen Couleurbruder
und lieben
Freund verloren. Er wird aber in unserer Erinnerung weiterleben,
und wir danken ihm herzlich für das, was er uns in so reichem
Masse gegeben hat.
Max Niederer vlo Säntis
Rene Nicolet v/o Omega·
aktiv 1931/32
Rene Nicolet, geboren 19i3, trat mit 18 Jahren der Wengia
bei. Als «Omega» trug der Realschüler die grüne Mütze. Seine
Kommilitonen
und Schulkameraden
schildern ihn als einen stets
liebenswürdigen
und treuen Freund, als stets geschätzten Kameraden und guten Gesellscl.cfter.
Nach bestandener Maturität begab er
sische Technische Hochschule nach Zürich,
hervorragenden
intellektuellen
Qualitäten
schineningenieur
ETH abschloss. Namhafte
[unqen Ingenieur im In- und Ausland mit
nen Beruf übte er mit grossem Erfolg aus.
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sich an die Eidgenöswo er dank seinen
als diplomierter
MoFirmen betrauten den
ihren Interessen; sei-
Nunmehr verlegte Rene Nicolet sein Tätigkeitsfeld nach Südamerika und wurde mit den besonderen Problemen dieses Erdteils vertraut.
Die Grosszügigkeit
dieses Kontinents einerseits,
seine extremen Gegensätze andrerseits begannen ihren bestimmenden Einfluss auf diesen Mann auszuüben. Rene Nicolet war,
wenn er seine Jugendfreunde
fern von seiner Wahlheimat
Brasilien traf, der gewandte und erfahrene Weltbürger,
der fünf
Weltsprachen perfekt sprach, Englisch, Französisch, Deutsch, Spanisch und Por+uqiesisch.
Schliesslich entschied sich Rene Nicolet dafür, die südliche
Hemisphäre und die Lebenswelt am Rande des aequatorialen
Urwaldes wieder zu verlassen und in seine alte Heimat zurückzukehren. Doch mehr und mehr musste er erkennen, dass er sich
in dieser Wirklichkeit
nicht mehr zurecht finden konnte, dass alle
seine Eindrücke VO'l andern Kontinenten
die wirkliche
Lebenslage überdeckten
und ihn verzweifeln
und resignieren liessen.
Ein tragischer Unglücksfall
liess Rene Nicolet im 51. Lebensjahr
aus einem von unlösbaren Fragen zersetzten Leben scheiden.
Seine Freunde werden ilm für alles Gute ein ehrendes Andenken bewahren.
PR.
Gratulationen
Unserem AH Walther von Arx v/o Quax dürfen wir zu seinen ehrwürdigen
94 Jahren gratulieren.
Numerus annorum patriarchi augeatur!
Vor 80 Jahren erblickte das Licht der Welt unser AH Ernst
Hafner v/o Poss. Wir entbieten die besten Glückwünsche
und
trinken dem Jubilaren die Blume speziell!
Den Eintritt ins achte Dezenium können die AH AH Max
Luterbacher v/o Plum, Fritz Egger v/o Stengel und Fritz Ott v/o
Bill feiern. Wir wünschen alles Gute für die Zukunft.
65 Jahre bevölkern diese Erde die beiden Alten Herren Hans
Kaufmann via Grogg und Walter Leuenberger v/o Quak. Ad
multos annos!
Wir
haben die Ehre unseren lieben AH AH Ernst Breuleux
Alter v/o Rodel und Fritz Nyffeler v/o Tüpfli
60 Geburtstagskerzen
auf den Kuchen zu setzen. Gratulamur!
Ebenfalls alles Gute wünscht der Wengianer
den AH AH
Andre Grogg v/o Föhn, Jürg Forster v/o Röti, Heinrich Glarner
v/o Ziger, Hans Wetterwald v/o Mucki, Hans Habegger v/o Typo
zu ihrem Wechsel von der ersten in die zwe:te Hälfte eines Lebens-Jah rhunderts.
v/o Büssi, Werner
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AH Willy Jeanrichard v/o Spleen ist strahlender Empfänger
eines zukünftigen Spe-Fuchsen Philippe-Andre
geworden. Wir
gratulieren dem wackern Vater recht herzlich.
Angenehme
Mitteilungen
Aus Freude über sein Ehrenbürgerrecht von Langendorf liess
AH Dr. Hermann Uhlmann v/o Frank 100 Franken in die Kasse
gleiten. Wir verdanken diese grosszügige Spende mit einem ganz
Speziellen.
Aus Freude über seinen 80. Geburtstag spendete AH Walther
Stampfli v/o Cosinus 100 Franken. Wir danken herzlich und rufen dem gebefreudigen Jubilaren ein frohes «Glückauf ins neunte
Jahrzehnt» zu.
AH Dr. Max Witmer v/o Wipp hat uns die Geburt seines
Spefuxen mit 4 klingenden Fünflibern angezeigt. Dem glücklichen Vater unseren Dank!
Ein Hoch dem UOV Solothurn, der unser Haben mit Fr. 50aufpolierte. Zur Nachahmung empfohlen!
AH Fritz Fahrni v/o Funk liess uns an der Freude über seinen
65. Geburtstag mit einer Gabe von 50 Franken teilnehmen. Ein
Vivat dem Spender!
AH Urs Herzog v/o Knigge liess unserer Kasse Fr. 20.- zukommen, was ihr, - wie immer, - sehr gut tat. Recht herzlichen
Dank!
Zu Ehren seines Familienzuwachses
hat uns AH CharIes
Bünzli v/o Stöck sechs rollende Fünfliber geschenkt. Den Geber
versichern wir unseres herzlichsten Dankes.
Ein dreifaches Hoch auf unseren AH Oscar Miller v/o Borax,
der uns in liebenswürdiger Weise zehn mal tausend StreichholzBriefehen drucken liess. Die ganze Corana dankt und drückt einen Ganzen speziell! Vivat Borcx!
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