Energiewende selber machen: Das Think Lab „Energie – Gesellschaft – Wandel“ Die Energiewende bestimmt nicht erst seit dem Atomausstieg 2011 die Agenda der Energiepolitik in Deutschland. Viele technische Lösungen sind gefunden und auf den Weg gebracht worden. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung liegt mittlerweile bei über 30 % und steigt weiter. Das sind die positiven Signale, die hoffen lassen, dass die Energiewende wie geplant bis 2050 umgesetzt werden kann. Was hingegen kaum vorangekommen ist, das ist die Veränderung von Bewusstsein und Handeln, die die Energiewende notwendigerweise begleiten müssen. Die veränderten Einstellungen und neuen Ideen im Zusammenhang mit Stromversorgung, Wärme und Mobilität, die die Energiewende zu einem Projekt des gesellschaftlichen Wandels machen, haben noch nicht den Umfang erreicht, der es erlauben würde, von einer wirklichen Wende zu sprechen. Hier anzusetzen und Ihre eigenen Ideen für die Energiewende einzubringen, dazu bieten wir Ihnen in Kooperation mit der RWE Stiftung im neuen Think Lab „Energie – Gesellschaft – Wandel“ ab sofort eine konkrete Möglichkeit. In studentischen Projektteams können Sie Ihre eigenen Vorschläge zur Gestaltung der Energiewende umsetzen und einen praktischen Beitrag zu ihrem Gelingen leisten. 1. Grundlagen: Die Energiewende ist in aller Munde, aber schon der Begriff von „der Energiewende“ ist gar nicht so eindeutig, wie es scheint. Es wird immer deutlicher, dass es „die Energiewende“ gar nicht gibt. Genauso wenig wie es „die Zukunft“ gibt, sondern uns vielmehr zahlreiche mögliche Zukünfte offenstehen, so sind ebenso viele mögliche Energiewenden denkbar. Dementsprechend wird darüber, welche „Wende“ denn nun die richtige ist, viel diskutiert und dieser Dialog zwischen Experten, Politik und Bürgern (wobei es auch um neue Formen der Partizipation geht) wird in Zukunft sicher noch intensiver geführt. Diesen Prozess mit neuen Ideen und Impulsen zu bereichern und den „richtigen“ Weg hin zu einem dekarbonisierten Energiesystem zu finden, dazu soll das Think Lab einen Beitrag leisten. Insbesondere konkrete Maßnahmen, die den technologischen Wandel auf gesellschaftlicher Ebene begleiten und für einen besseren Austausch zwischen Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sorgen, sollen hier gefördert werden. Neben dem Bereich der Stromerzeugung (Wind- und Solarenergieanlagen, Speicherung, Nord-Süd-Stromtrassen etc.), gilt es dabei auch die anderen Felder der Energiewende, insbesondere Wärme und Mobilität, in den Blick zu nehmen. Hier können auch kleine lokale oder regionale Projekte neue Ansätze erkunden und wichtige Impulse für eine weitere Entwicklung geben. Solche Projekte anzustoßen und ihnen bei ihren ersten Schritten zu helfen, ist der konkrete Ansatz des gemeinsamen Think Lab der sdw und der RWE Stiftung. 2. Projektteams: In selbstbestimmten Projektgruppen arbeiten Studierende und Promovierende 6 bis 12 Monate lang an den von ihnen entwickelten Ideen. Was genau das sein kann, ist recht offen – denkbar sind von einem Projekt zur Dezentralisierung der Energieversorgung über eine Verbreitung des Suffizienzgedankens bis hin zu neuen Ideen für ein flexibles Management von Stromverbrauchern und Energiespeichern alle Ansätze, die weniger auf Hardware als vielmehr auf veränderte Einstellungen und die gelebte Praxis der Menschen abzielen. Alle Ideen, die in den Projekten umgesetzt werden, sollen möglichst auch einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt werden. So können sie weitere Unterstützer gewinnen und im Idealfall über die Projektlaufzeit fortbestehen oder Nachahmer an anderen Orten finden. Die Projektteilnehmer sind Multiplikatoren, die mit ihrem Engagement den gesellschaftlichen Wandel vorantreiben und dazu beitragen, dass die Energiewende gelingt. Begleitend wird für alle Programmteilnehmer ein exklusives Seminarangebot, das sowohl Fachwissen als auch für die Projektdurchführung hilfreiche soft-skills vermittelt, bereitgestellt. Um das eigene Projekt umsetzen, kann jedes Team ein Projektbudget von max. 5.000 € beantragen, um weitere Experten-Inputs oder individuelle Schulungsangebote zu finanzieren, die eigenen Ideen weiter auszuarbeiten, umzusetzen und ggf. in selbstorganisierten Veranstaltungen darzustellen und damit auch Dritten zu vermitteln. Die Arbeitsergebnisse der Teams können auf unterschiedlichste Art und Weise ausgestaltet werden – in Form von Essays, wissenschaftlichen Aufsätzen, politischen Handlungsempfehlungen, aber auch in Form von themenbezogener Öffentlichkeitsarbeit, Kunstwerken, sozialen Projekten oder mittels ganz anderer Darstellungswege. Der Kreativität bei der Ausgestaltung der Energiewende sind hier keine Grenzen gesetzt. 3. Öffentlichkeitsarbeit und Teilnehmerkreis: Um fachlich interessierte und motivierte Projektteilnehmer zu gewinnen, wird das Think Lab nicht nur im Intranet der sdw, sondern auch über andere Kommunikationskanäle bekannt gemacht. Das Think Lab steht nicht nur sdwStipendiat_innen offen, sondern es können sich auch andere am Thema interessierte Studierende beteiligen. Darüber hinaus werden fünf speziell dem Thema gewidmete Promotionsstipendien ausgeschrieben. Über eine Facebook-Seite können sich alle am Think Lab Interessierten austauschen und erste Kontakte knüpfen. Im Rahmen einer Auftaktveranstaltung können diese dann vertieft werden. Dabei können alle ihre Ideen noch einmal ausführlich vorstellen, Mitstreiter gewinnen bzw. sich anderen Projekten anschließen oder einfach nur fachlichen Input im Austausch mit erfahrenen Spezialisten erhalten. 4. Nächste Schritte: Wenn Sie Interesse an dem Projekt und bereits eine eigene Idee vor Augen haben, teilen Sie Ihre Gedanken über die ThinkLab Facebookgruppe und schicken Sie uns gerne eine kurze Projektskizze (max. 5 Seiten DIN A4) an [email protected]. Diese sollte neben einer inhaltlichen Beschreibung des Projekts auch einen Hinweis darauf enthalten, ob Sie bereits ein Projektteam gebildet haben oder noch auf der Suche nach Mitstreitern sind. Der weitere Austausch, die Vorstellung erster Ideen und die Teamfindung soll in erster Linie über die Facebook-Plattform stattfinden. (https://www.facebook.com/ThinkLabEnergieGesellschaftWandel) Hier können Sie erste Ideen und Kontakte finden - oder Sie kommen zur Auftaktveranstaltung des Think Lab Ende Juni 2016 in Berlin. Dort wollen wir Projektideen vorstellen und auswählen und mit weiteren thematisch Interessierten zusammenbringen. 5. Kontakt: Zusätzliche Informationen finden Sie auch auf unserer Homepage unter Studienförderwerk Klaus Murmann/Förderprogramm. Bei direkten Nachfragen wenden Sie sich bitte an Jörg Hülshörster, Tel. 030 / 2033 1564, Email: [email protected]
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