Infoblatt Nr. 1 vom 28. Januar 2016

VEREIN SANIERUNG
TANKLAGER TÖSSRIEDEREN
Infoblatt Nr. 1
28. Januar 2016
Ein belastetes Areal ­
gemeinsam zum
Erholungsraum aufwerten
Ein geschichtsträchtiger Ort
mit Handlungsbedarf
In Tössriederen in der Gemeinde
Eglisau besteht im Gebiet
­Hinter-Riet ein unterir­disches
Tanklager, das von 1957 bis
1978 betrieben wurde. Es
stammt aus der Zeit, als man
den Hochrhein als Wasserstrasse nutzen wollte. Die Tanks
aus Stahl und aus Beton wurden
entleert und stillgelegt, die
­Anlage s­ elber aber belassen.
Heute ist sie überwachsen,
der Zahn der Zeit nagt daran.
Das ehemalige Tanklager für
Brenn- und Treibstoffe in dieser
Form zu belassen ist keine
­Option für die Zukunft. Diese
Anlagen stellen langfristig ein
Sicherheitsrisiko dar, deshalb
besteht Handlungsbedarf. In
einem Ausschreibungsverfahren
sollen nun die Kosten für einen
Rückbau bzw. eine Sicherung
der Anlage ermittelt werden.
Alle Beteiligten arbeiten an einer Lösung
suchende Bevölkerung geschaffen.
Das Amt für Abfall, Wasser,
Energie und Luft des Kantons
Zürich (AWEL) hat Anfang 2015
die Initiative ergriffen, um eine
nachhaltige Lösung für den
­unbefriedigenden Zustand zu
finden. Nach einem Rückbau
bzw. einer Sicherung der Tankanlagen soll das ­Areal einer
land- bzw. forstwirtschaftlichen
Nutzung zugeführt werden.
Aufgrund der Bedeutung als
Naherholungsgebiet wird auch
ein Mehrwert für die Erholung
Alle beteiligten Stellen haben
ihre Bereitschaft zur Mitarbeit
bekundet und sind in den Prozess involviert: der Kanton,
die Standort­gemeinde Eglisau,
die Migrol AG als frühere
­Betreiberin, die Pflichtlagerorganisation der schweizerischen
Mineral­ölwirt­schaft Carbura
sowie der Grund­eigentümer
Marcel Quiblier.
Mit Stauden überwachsene Reihe von Schachtdeckeln.
Sicherung im Sinn
einer Sofortmassnahme ist erfolgt
Mit Submissionsverfahren die
­Kosten ermitteln
Bevölkerung
und Umwelt
schonen
Da zur Zeit noch unklar ist, mit
welchen Kosten für den Rückbau bzw. die Sicherung der ­
An­lagen zu rechnen ist, wird in
einem zweistufigen Submis­
sionsverfahren zunächst eine
Totalunternehmer-Offerte eingeholt. In Kenntnis der Kosten
soll dann eine Lösung für die
Frage gefunden werden, welche Parteien sich in welchem
Ausmass daran beteiligen.
Die Totalunternehmer-Offerten
müssen aufzeigen, welche
Immissionen der Rückbau bzw.
die Sanierung für Tössriederen
bringen würde (zum Beispiel
Baustellen-Transporte). Die
Belastung für Bevölkerung und
Umwelt muss minimiert
werden.
Das knapp vier Fussballfelder
(26 500 Quadratmeter) grosse
Gelände liegt am Wanderweg
zur Tössegg und ist öffentlich
zugänglich. Wird nichts unternommen, könnten die knapp
200 Tanks aus Stahl und Beton
aufgrund des baulichen Zustands der Anlage zu einem
­Sicherheitsrisiko werden. Im
Sinn einer Sorgfaltsmassnahme liess das AWEL im Herbst
2015 deshalb die gesamte
­Anlage fachmännisch sichern.
«Als Standortgemeinde
sind wir daran
interessiert, dass das
Areal einer Nutzung
als Erholungsraum
zugeführt werden
kann.»
Peter Bär
Gemeinderat Eglisau
Verein koordiniert die Arbeiten
Um das Submissionsverfahren
durchzuführen, ­wurde am
28. Januar 2016 der Verein
­Sanierung Tanklager Tössriederen mit Sitz in Eglisau gegründet. Mitglieder des Vereins
sind die Gemeinde ­Eglisau,
das Amt für Abfall, Wasser,
Energie und Luft des Kantons
Zürich (AWEL), die Migrol AG,
Carbura und Grundeigentümer
Marcel Quiblier. Der Verein ist
Ausdruck des gemeinsamen
und überzeugten Engagements aller Beteiligten.
Mitglieder Verein Sanierung Tanklager Tössriederen
Marcel Quiblier
Weitere Informationen: AWEL, Jürg Mühlemann, Tel. 043 259 32 41, [email protected]
«Als ­herausragender
Unternehmer des
20. Jahrhunderts hat
Migrol-Gründer Gottlieb
Duttweiler unser Land
stärker verändert als
sonst eine Einzelperson.
Gerne bieten wir jetzt
Hand dazu, einen kleinen Teil seines Erbes
einer guten Bestimmung
­zuzuführen.»
Daniel Hofer
CEO Migrol AG