OberstdIntD a.D. Dr. Heinz GERGER: „200 Jahre WIENER KONGRESS - die Neuordnung Europas“ Gemeinderat a.D. Heinz HEGER: „200 Jahre RATHAUS BADEN - eine bauhistorische Richtigstellung“ Am gestrigen Abend fanden im gut besuchten Festsaal der Volksbank Baden über freundliche Einladung des Herrn Altbürgermeisters und nunmehrigen Stadtrates Prof. Mag. A. BREININGER, die beiden angekündigten Jubiläumsvorträge mit Bildern des ÖKB Stadtverbandes Baden zum 200. Jahrestag des Wiener Kongresses und zur Errichtung des Badener Rathauses statt. Um die Neuordnung Europas - nach der gewaltsamen Eroberung des ganzen Kontinents in 20 Jahren durch Napoleon Bonaparte und dessen Aufteilung unter seinen Brüdern - durch den Wiener Kongreß zu erläutern, mußte der Obmann ObstdIntD aD Dr. GERGER zunächst dessen Persönlichkeit und den Werdegang vom kleinen korsischen Emporkömmling in der Franz. Revolution zum "unbesiegbaren" Heerführer und ab 1804 zum "Kaiser der Franzosen" darstellen. Mit dem katastrophalen Untergang der französischen Armee 1812 in Rußland und dem Sieg der Großmächte in der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 begann Napoleons Niedergang. Nach seinem Rücktritt und der Flucht aus der Verbannung in ELBA - der Wiener Kongreß tagte bereits! - war dann in der verlorenen Schlacht von WATERLOO sein Ende besiegelt. Metternich dirigierte als "Kutscher Europas" am Kongreß die verbündeten Großmächte und wollte nur die Machtverhältnisse der alten Monarchien wiederherstellen, jedoch nach wie vor das Bürgertum von jeder politischen Mitsprache fernhalten. Sein Ziel war das politische Gleichgewicht in Europa unter der Führung Österreichs zu gewährleisten. Diese Verhältnisse blieben danach noch 33 Jahre bis zur bürgerlichen Revolution von 1848, die Metternich und sein Überwachungssystem hinwegfegte, stabil. Die Verbündeten Europas wollten das Königreich Frankreich weitblickender und maßvoller als spätere Generationen nicht in einem Siegfrieden demütigen und vernichten, sondern man war nach der Beseitigung Napoleons mit dieser Neuordnung des Kontinents damals viel überlegter als alle späteren Siegermächte nach den beiden Weltkriegen. Diese haben die historische Rolle Österreichs beim Wiener Kongreß schlecht bedankt. Der zweite Vortrag des Gemeinderates aD und ÖKB-Vorstandsmitgliedes Heinz HEGER, unterstützt vom Internetreferenten Kpl dRes Michael BIRKNER über die wechselvolle Geschichte ihrer Heimatstadt BADEN im Zeitraum von rund 300 Jahren - von den Türkenbelagerungen bis in die Kaiserstadt des Biedermeier - bot eine Fülle von höchst interessanten Details vieler Gebäude dieser Stadt. Neben der brutalen Vernichtung des Großteils der wehrlosen Bevölkerung durch die Türken, waren es auch Pest- und Cholera-Epidemien und immer wieder auch schreckliche Großbrände, die nicht nur die Einwohner dezimierten, sondern auch wertvolle Bausubstanz vernichteten. In großartigen historischen Bildern und Fotos konnte er die architektonische Entwicklung vieler Bauobjekte zeigen und ließ so erahnen, wie viel Forschungsarbeit in Archiven und musealen Sammlungen nötig war, um vor unseren Augen das Bild der stufenweisen Neuerrichtung des niedergebrannten Rathauses entstehen zu lassen. Anhand seiner Recherchen, vieler Bauunterlagen und zuletzt von Briefen und einem Portrait konnte er nachweisen, daß eben nicht der berühmte Architekt Josef KORNHÄUSEL - der uns mit der WEILBURG das größte klassizistische Schloß Europas geschenkt hat - sondern der vielseitige große Sohn Badens, der Baumeister Anton HANTL der Schöpfer unseres Rathauses ist. Die Anbringung vieler Ablichtungen der historischen Baupläne auf mehreren Wandtafeln im Festsaale machten es ergänzend möglich, sich in diesem weitverzweigten Baukomplex am Hauptplatz mit seinen vielen Räumen und Sälen gut zu orientieren. Zum Abschluß war das berühmte Bild des Monarchentreffens (Kaiser Karl und Wilhelm II.) 1917 vor dem Kaiserhaus am Hauptplatz zu sehen."
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