www.vogtland-tourismus.de Erlebniswelt Musikinstrumentenbau® Vogtland W e r V o g t l a n d h ö r t, der hört Musik… W o kann man sehen und erleben, wie ein Musikinstrument hergestellt wird? Im Oberen Vogtland, im »Musikwinkel« Deutschlands. Im Süden des Freistaates Sachsen unweit der Grenze zu Bayern und Tschechien werden seit über 350 Jahren Musikinstrumente hergestellt. Um 1900 galt das Vogtland als musikalischer Großlieferant, welcher ganze Orchester und Musikchöre ausstatten konnte. Von diesen wirtschaftlich glanzvollen Zeiten zeugen noch heute repräsentative Bürgerhäuser und die Villen der Verleger. Der Wohlstand der Region wurde durch Hunderte von Handwerkern begründet, die damals in der gesamten Region nicht nur Instrumente, sondern auch alle Bestandteile und sämtliches Zubehör herstellten. Von diesem einstigen Umfang hat sich bis zur Gegenwart das Kunsthandwerk erhalten. Darüber hinaus gibt es größere Hersteller, bei denen ebenfalls mit viel Handarbeit und handwerklichem Wissen gearbeitet wird, so dass man sie zu Recht als Instrumenten-Manufakturen bezeichnet. Gerne geben die über 100 Meisterwerkstätten und mittelständische Unternehmen den Fachbesuchern einen Einblick in ihr klingendes Handwerk, laden ein an die Wiege des Musikinstruments. Musisch interessierte Touristen können in detailgetreu eingerichteten Schauwerkstätten den Meistern über die Schulter schauen. 4 5 blechBlasinstrumentenbau H alb sieben Uhr morgens. Am Horizont geht gerade die Sonne auf. Hinter den Werkstatttüren hat der Tag längst begonnen. Bleche, Schallstücke, lautes Hämmern und Klappern … und irgendwo dazwischen die ersten Töne aus kostbaren Instrumenten … edel und feierlich. Kein Lärm, eher eine Komposition. Von der zierlichen Taschentrompete über Posaunen und Hörner bis zum tiefen, weitmensurierten Kesselmundstückinstrument aus der Familie der Bügelhörner, kurz Tuba genannt – kaum ein Blechblasinstrument, was nicht im Vogtland gefertigt wird. Das Geheimnis der weltweit anerkannten Qualität der Meisterinstrumente aus den Unternehmen der Region ist schlicht und einfach: Handwerkliches Können und deutsche Wertarbeit. Der Kundenstamm reicht vom Musikschüler und Musikstudenten bis zum Profi. Er schließt auch den Musiker ein, der sich der historischen Aufführungspraxis verpflichtet fühlt. 6 7 holzBlasinstrumentenbau N ur einen Steinwurf weiter versucht sich mutig eine Klarinette gegen den selbstbewussten Klang eines Saxophons zu behaupten. Duett oder Duell, das ist hier die Frage. Schwer zu sagen, welches Instrument meisterlicher gebaut ist. In jedem steckt das Wissen mehrerer Jahrhunderte. Erfahrungen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden, wie ein Schatz bewahrt. Geschickte Hände arbeiten ununterbrochen, bohren Tonlöcher, schmieden Klappen, löten und versilbern … Den prüfenden Blicken der Handwerker entgeht nichts. Und dann endlich Musik. Von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt lassen sich verschiedenste Stimmungen mit einem Instrument hervorrufen. Besonders dafür eignet sich das Fagott, dessen Klang als »näselnd« und »in der Tiefe polternd – komisch« charakterisiert wird. Oboen, französische Böhmklarinetten, deutsche Klarinetten, Flöten, Saxophone und all die anderen Holzblasinstrumente entstehen im vogtländischen Musikwinkel und erfüllen die höchsten Ansprüche von Musikern aus aller Welt. 8 9 Buffet Group Germany Jürgen Voigt, Meisterwerkstatt für Metallblasinstrumentenbau Hermann Schmidt, Meisterwerkstatt für Metallblasinstrumentenbau Bernhard Willenberg, Meisterwerkstatt für Metallblasinstrumente Gebrüder Mönnig Holzblasinstrumente GmbH Philipp Hammig & Aug. Rich. Hammig OHG Meisterwerkstätte für Böhmflötenbau Michael Lederer, Spezialwerkstatt für Alt- und Bassquerflöten … und viele andere mehr… 10 11 Streichinstrumentenbau I m Lied heißt es stimmungsvoll »der Himmel hängt voller Geigen«, in Markneukirchen hängen da noch Violas, Celli und Kontrabässe. Und wer den Bogen raus hat, kann diesen Instrumenten auch noch die schönsten Töne entlocken, also verwundert es nicht, dass hier auch die Bogenbauer zu Hause sind … Doch bevor alles klingt müssen die hölzernen Kostbarkeiten erst einmal hergestellt werden. Aus Fichte und Ahorn, die Griffbretter aus Ebenholz, die Bögen aus Fernambuk, Rosshaar, edlem Leder, Perlmutt, Gold und Silber. Wo heute erfahrene Meister an alten Holzwerkbänken sitzen, der Knochenleim leise vor sich hin köchelt und es angenehm nach Holz riecht, bauten schon die Väter und Großväter Streichinstrumente mit Weltruf. Die Söhne und Enkel sind sprichwörtlich in die Fußstapfen ihrer Vorfahren getreten und werden den Dielenboden unter der Werkbank noch stärker abwetzen. Wenn auch der Baum vor dem Werkstattfenster immer größer wird, Computer und Internet in die kleinste Werkstatt gekommen sind, so hat doch eines Bestand: die Qualität der Streichinstrumente. Made in Markneukirchen. 12 13 Zupfinstrumentenbau I m 16. Jahrhundert war die Laute das Instrument der deutschen Hausmusik. Und wer heute ein historisches Instrument benötigt, der lässt es in den Meisterwerkstätten des Vogtlandes anfertigen. Handwerkskunst, Bodenständigkeit, Traditionsbewusstsein – das sind Werte, denen sich die vogtländischen Betriebe verpflichtet fühlen. Wie sollte man sonst auch historische Lauten, Gitarren und Mandolinen wieder erklingen lassen? Wenn heute Ausnahme-Gitarristen ihre Zuhörer zum Träumen bringen, dann immer mehr und immer öfter auf Meisterinstrumenten aus dem Musikwinkel. Natürlich können die Meister auch die Instrumente spielen, die sie bauen. Doch »Wir bauen besser als wir spielen« lautet eine alte vogtländische Musikinstrumentenmacherweisheit. 14 15 Handzuginstrumentenbau V or 100 Jahren schleppten noch die sogenannten Bälgeweiblein die in Heimarbeit gefertigten Pappbälge in über 73 Harmonikafabriken der Region. Die »Sehnsucht« aus dem Blasebalg trugen die Matrosen mit ihren Instrumenten, die sie liebevoll auch Quetschkommoden, Zerrwanst oder Ziehharmonika nannten, in alle Welt. Wo in über 150 Jahren Millionen Akkordeons hergestellt wurden, werden auch heute noch in 5000 Arbeitsgängen mehr als 2500 Einzelteile für die »Weltmeister« zusammengefügt. Die »Mundi« eines der kleinsten Musikinstrumente ist auch wieder ganz groß da. 16 17 Die Region A lljährlich im Mai ist Markneukirchen Gastgeber des Internationalen Instrumentalwettbewerbs, der für wechselnde Soloinstrumente ausgetragen wird. Klingenthal richtet seinen Internationalen Akkordeonwettbewerb und das Festival Mundharmonika-Live aus. Neben einem hohen künstlerischen Niveau liegt das Einmalige der Wettbewerbe vor allem in der engen Verbindung von professioneller Musikausübung und Musikinstrumentenbau. Für Wander-, Fahrrad- und Wintersportfreunde gibt es aber noch mehr. Die reizvolle Landschaft des oberen Vogtlands, die benachbarte Kultur- und Festspielstadt Bad Elster und die Skiregion um Klingenthal und Schöneck laden zu einer Verbindung von Kultur- und Naturerlebnis ein. Besuchen Sie also eine Region, in der seit Jahrhunderten das Herz des deutschen Musikinstrumentenbaus schlägt! Kommen Sie an die Wiege Ihres Musikinstruments und erfahren Sie mehr über unsere traditionsreiche klingende Handwerkskunst, die auch in der Gegenwart nicht zu überhören ist. 18 19 Foto: Frank Fickelscherer-Faßl Museen & Ausstellungen Musikinstrumentenmuseum Markneukirchen Es gehört zu den bedeutendsten seiner Art in Europa. Die Sammlung umfasst ca. 3000 Instrumente aus aller Welt, einschließlich der größten spielbaren Geige. Ausführlich wird die Geschichte des kunsthandwerklichen Instrumentenbaus in Markneukirchen und Umgebung dargestellt. Musik- und Wintersportmuseum Klingenthal In den Räumen des Dr.-Giers-Hauses findet man eine umfassende Darstellung der Geschichte des Musikinstrumentenbaus im Raum Klingenthal, von der Geige bis zum Akkordeon. Erleben Sie die anschauliche Darstellung von Produktionsabläufen und Werkzeugen. Framus-Museum Markneukirchen Es erwarten den Besucher hier mehr als 200 Instrumente aus der Produktion der Framus-Werke von 1946 bis Ende der 1970er Jahre. Von der klassischen Violine bis zum legendären Star-Bass zeigt die Sammlung des Framus-Museums eine für eine deutsche Firma einmalige Vielfalt. Harmonikaausstellung Zwota Unter den über 1000 Exponaten befinden sich zahlreiche Mundharmonikas, diatonische Handharmonikas, Konzertinas aus dem 19. Jahrhundert, Instrumente der legendären Bandoneonfabrik »Arnold«, sowie verschiedene Akkordeons und elektronische Tasteninstrumente. Hüttels Musikwerkeausstellung Wohlhausen Das kleine Museum beherbergt mechanische Musikinstrumente – von der Spieluhr übers Grammophon bis zum Orchestrion. Die faszinierenden Ausstellungsstücke wurden seit den 60er Jahren zusammengetragen und in liebevoller künstlerisch-handwerklicher Fleißarbeit rekonstruiert. s c h a u w e r k s tät t e n H ereinspaziert in die Schauwerkstätten der Erlebniswelt Musikinstrumentenbau® Vogtland – mitmachen ausdrücklich erwünscht! Wollen Sie erleben, wie Streich- und Blasinstrumente entstehen und hinter die Kulissen des Musikinstrumentenbaus blicken? Dann besuchen Sie unsere Erlebniswerkstätten und schauen Sie erfahrenen Handwerksmeistern über die Schulter. 20 21 Fachhochschule für musikinstrumentenbau S ie haben richtig gelesen: Instrumentenbau kann man auch studieren und das in der weltweit einzigen und einzigartigen Fachhochschule für Musikinstrumentenbau in Markneukirchen. Die enge Verbindung von kunsthandwerklicher Tradition mit moderner, wissenschaftlicher Ausbildung gewährleistet ein praxisorientiertes Studium. Gerne organisieren wir für Orchester und Musikvereine Führungen in der wundervollen Ausbildungsstädte (Villa Merz). Gastspiel U nser besonderer Tipp: ein Gastspiel in der Kultur – und Festspielstadt Bad Elster. Das bekannte und beliebte Staatsbad garantiert eine tolle Kulisse und begeisterte Zuschauer zu jeder Jahreszeit. So individuell wie Ihre Wünsche und Vorstellungen sind, gestalten wir Ihr Reiseprogramm – ob Tagestour, verlängerter Wochenendausflug oder eine Woche Probenlager. Wir freuen uns schon jetzt auf Sie! In Kooperation mit 22 23 Erlebniswelt Musikinstrumentenbau® Erlebniswelt Musikinstrumentenbau® Musicon Valley® e.V. Johann-Sebastian-Bach-Straße 13 D-08258 Markneukirchen Telefon +49 (0) 37422 402940 · Telefax +49 (0) 37422 4029 99 [email protected] Tourismusverband Vogtland e.V. Göltzschtalstr. 16 · D-08209 Auerbach Telefon +49 (0) 3744 188860 · Telefax +49 (0) 3744 1888659 [email protected] · www.vogtland-tourismus.de www.erlebniswelt-musikinstrumentenbau.de Bildnachweis: Danny Otto, B&S GmbH, Falk Hermann, Thomas Lenk, Bertram Bölkow, Frank Fickelscherer-Fassl, Archiv Musicon Valley®, Wolfgang Schmidt, Jan Hesse/Studio Hesse Persing, C.A. Seydel Söhne GmbH, Chursächsische Veranstaltungs GmbH, Ellen Liebner Hergestellt mit Fördermitteln des Freistaates Sachsen im Rahmen des Förderplanes Tourismus Erlebnisreisen für Musikvereine, Orchester und alle musisch Interessierten
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