Ausgabe 45 - Pfingsten 2015 - Dominikanerkloster Braunschweig

St. Albertus Magnus
Kath. Kirchengemeinde
Gemeindezeitung
Ausgabe Nr. 45
Pfingsten 2015
Im Interview:
Dagmar Gebauhr
Gemeindefasching
→ S. 4
→ S. 17
Wir knüpfen aneinander an*
Erstkommunion 2015 → S. 20
St. Albertus Magnus
Dominikanerkloster
Pfarrei St. Albertus Magnus
Brucknerstraße 6, 38106 Braunschweig
Tel.: 23 885-0 / Fax: 23 885-85
www.dominikaner-braunschweig.de
Brucknerstraße 6, 38106 Braunschweig
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P. Hans-Albert Gunk OP
P. Osvaldo Robles Segovia OP
P. Martin Rosner OP
P. Wolfgang Stickler OP
P. Hermann Welter OP
P. Fritz Wieghaus OP
P. Johannes Witte OP
36 25 00 10
36 25 00 11
36 25 00 14
36 25 00 12
36 25 00 13
36 25 00 16
36 25 00 15
Las Casas Haus
Volksbank Braunschweig-Wolfsburg
Konto 610 426 6001, BLZ 269 910 66
IBAN: DE87 2699 1066 6104 2660 01
BIC: GENODEF1WOB
Pfarrbüro
Barbara Münzberg
Bürozeiten:
238 85-0
Mo-Fr 8.30-12.00 Uhr
Rendantin
Kontakt: P. Martin Rosner
36 25 00 14
Helga Wirths
238 85-15
Caritas / Soziale Sprechstunde
Forum Extra
Klaus Macke
Kontakt: Hans-Albert Gunk OP
36 25 00 10
Förderverein Dominikanerkloster e.V.
Montag
G
O
T
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E
S
D
I
E
N
S
T
E
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
Hl. Messe
18.30 Uhr
19.00 Uhr
Vesper
Hl. Messe
8.15 Uhr
Hl. Messe
18.30 Uhr
19.00 Uhr
Rosenkranz
Hl. Messe
Frank Schindler (Vorsitzender)
Bernhard Bendfeldt
Rainer Cech
Dr. Stefan Piter
36 25 00 15
8.15 Uhr
Pfarrgemeinderat
233 85 23
Organisten
Volksbank Braunschweig-Wolfsburg
Konto 101 373 4000, BLZ 269 910 66
IBAN: DE94 2699 1066 1013 7340 00
BIC: GENODEF1WOB
Kontakt: P. Johannes Witte
0171 / 998 27 81
05306 / 97 03 16
37 47 70
22 59 60 00
Pfarrbücherei
M. Schmidt-Kortenbusch
Öffnungszeiten:
50 31 01
So 10.30-11.00 Uhr
Do 17.30-18.30 Uhr
Kindergarten St. Albertus Magnus
Brucknerstraße 1, 38106 Braunschweig
www.kindergarten-braunschweig.de
Leitung: Christine Engel
33 13 10
Partnergemeinden
8.15 Uhr
Hl. Messe
Samstag
8.15 Uhr
18.00 Uhr
Hl. Messe
Hl. Messe
Pastor Janis Berzins
Pastor Mirko Gremse
Sonntag
9.30 Uhr
11.00 Uhr
18.00 Uhr
Hl. Messe
Hl. Messe
Hl. Messe
Gemeinde des 22.April, El Salvador
An Weihnachten, Neujahr, Ostern und
Pfingsten geänderte Gottesdienstzeiten!
St. Pauli-Matthäus, Braunschweig
39 04 97 03
33 48 90
[email protected]
St. Josef, Magdeburg-Olvenstedt
Pfarrbüro
0391 / 722 58 99
Das Titelbild zeigt das Prozessionskreuz unserer Kirche vor dem Altarbild.
Das Kreuz wurde 1986 im Rahmen der Neugestaltung der Kirche von Gerd Winner geschaffen.
offen e Kirche
Nr. 45 – Pfingsten 2015
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Liebe Gemeinde,
Zwischen Glauben und Glauben
der Caritaskreis unserer Gemeinde lädt seit
einiger Zeit zum Gespräch mit Migranten ein.
Auf dem Faltblatt dazu steht auf der ersten Seite „Willkommen“ in allen möglichen Sprachen.
Zwischen Glauben und Glauben
besteht ein Unterschied.
Es gibt einen Glauben,
der trennt, und einen,
der zusammenführt.
Es gibt einen Glauben,
der fordert und richtet,
und einen, der hinweist und hilft.
Es gibt einen Glauben,
der tötet, und einen,
der stützt und ermutigt.
Es gibt einen Glauben,
der zum Verständnis befreit,
und einen, der Intoleranz fördert.
Es gibt einen Glauben,
der auf den Menschen zielt,
und einen, der von ihm ablenkt.
Es gibt einen Glauben,
der Wege zur Hilfe zeigt,
und einen, der alles zum Schicksal erklärt.
Es gibt einen Glauben,
der Tränen trocknet,
und einen, der hartherzig macht.
Es gibt einen Glauben,
der Tote zum Leben erweckt,
und einen, der Leben verhindert.
Es gibt einen Glauben,
der die Phantasie anregt,
und einen, der einfallslos macht.
Zwischen Glauben und Glauben
besteht ein Unterschied.
Josef Dirnbeck, Martin Gutl
Das erinnert an die Pfingsterzählung in der
Apostelgeschichte (Apg 2,1-13), wo berichtet
wird, dass „Menschen aus allen Völkern unter
dem Himmel“ (V.5) versammelt waren.
Sehe ich im Gottesdienst in unsere Gemeinde,
kommt mir das genauso vor. Viele Menschen
aus unterschiedlichen Ländern, mit verschiedenen Sprachen, Menschen, die in Asien, Afrika, Südamerika geboren sind oder aus verschiedenen europäischen Staaten kommen,
sind bei uns versammelt. Alle bringen sie ihre
je eigene Sprache und Kultur mit und es gelingt
uns eine Gemeinde zu sein. An Pfingsten wurden damals und werden heute Grenzen durch
Gottes Geist überwunden.
Nach dem Krieg haben die Vertriebenen –
überwiegend aus Schlesien – unsere Gemeinde geprägt und mit aufgebaut. In den achtziger
Jahren kamen Katholiken aus Osteuropa zu
uns. Heute sind wir eine Gemeinde von „Menschen aus allen Völkern unter dem Himmel“
geworden.
In Deutschland haben viele Angst vor Fremden.
Es gibt derzeit Demonstrationen gegen die angebliche „Überfremdung“. Wir erleben sogar
Hass und Gewalt. Wir können in unserer Gemeinde die Erfahrung machen, dass die sogenannten „Fremden“ keine Bedrohung, sondern
vielmehr eine schöne Bereicherung sind!
In der Kirche gab es nie und gibt es keine „Ausländer“!
Pfingsten ist ein ausgesprochen schönes, ein
lebendiges und weites Fest.
Frohe Pfingsten!
P. Wolfgang Stickler OP
Liebe Gemeinde,
mit diesen nachdenklichen Gedanken über den
Glauben wünsche ich mir und uns, dass der Geist
von Pfingsten uns den rechten Weg zeigt und uns
den wahren Glauben erkennen lässt.
Für den Pfarrgemeinderat:
Frank Schindler
In dieser Ausgabe
Interview mit Dagmar Gebauhr
Wieder einmal in El Salvador
Freundeskreistreffen einmal anders
Kreuzweg der Schöpfung 2015
Caritas-Gesprächskreis für Migranten
Der Jupi-Harz-Schneetag
Besondere Aktivitäten der Schulanfänger
Der Kindergarten beim Gemeindefasching
So eine Party, die gibt’s nur im Kloster
Klosterwochenende der Kommunionkinder
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Wir knüpfen aneinander an*
Lesetipps aus der Bücherei
Drei Jahre Meditativer Tanz
Hornburg und die Adonisröschen
„Roswitha lässt grüßen“
Gesichter aus der Gemeinde
Notizen aus der Pfarrgemeinde / Termine
Auf den Spuren Jesu im Heiligen Land
Impressum
Gruppen der Gemeinde
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Interview mit
Dagmar Gebauhr
pax christi
An einem Freitagabend im April hatte ich
Gelegenheit, Dagmar Gebauhr in ihrer Wohnung in Melverode zu besuchen, um etwas
mehr über sie und ihr Leben zu erfahren.
Liebe Dagmar, erst einmal herzlichen Dank,
dass du dich zu diesem Interview bereit erklärt hast. Zunächst würde ich gerne etwas
über deine Kindheit erfahren.
Ich bin am 15.03.1951 hier in Braunschweig im
katholischen Krankenhaus St. Vincent geboren
und wurde – wie es damals üblich war – auch
gleich dort getauft. Meine Eltern wohnten in der
Dürerstraße im östlichen Ringgebiet, wo ich
zusammen mit einem älteren und einem jüngeren Bruder aufwuchs und bis zu meiner Hochzeit lebte.
1957 wurde ich in die katholische Grundschule
Friesenstraße, heute Edith-Stein-Schule, eingeschult. Später wechselte ich auf das Gymnasium Ricarda-Huch-Schule, das ich 1969 mit
dem Abitur verließ.
Warst du während deiner Schulzeit auch
schon in einer Gemeinde aktiv?
Als Mädchen war ich Mitglied in der Frohschar
in der neu gegründeten Gemeinde St. Albertus
Magnus. Dort empfing ich auch die erste Heilige Kommunion.
Zu dieser Zeit war ich eine sehr eifrige Kirchgängerin. Das ließ aber zum Ende meiner
Schulzeit nach und ich zog mich etwas von der
Kirche zurück.
Wie ging es nach deinem Abitur weiter?
Es war schon immer mein Wunsch gewesen,
Lehrerin zu werden. Also begann ich gleich
nach dem Abitur mein Studium in Politikwissenschaft und Englisch mit dem Ziel, Realschullehrerin zu werden.
1972, noch während meines Studiums, heiratete ich meinen Mann Udo, den ich bereits in der
8. Klasse bei der Tanzstunde kennengelernt
hatte. Pater Hilger hat uns in der Klosterkirche
Grauhof bei Goslar getraut.
Ein Jahr später beendete ich mein Studium und
konnte sofort meinen Schuldienst in der EmilLangen-Realschule in Sz.-Lebenstedt antreten.
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Dort übernahm ich im Alter von 23 Jahren als
Klassenlehrerin eine 5. Klasse mit 35 Schülern,
die ich bis zur Mittleren Reife begleitete. Noch
heute habe ich regelmäßige Treffen mit dieser
Klasse und das finde ich ganz toll.
Wie ging es nach der Hochzeit mit deiner
Familie weiter?
1978 wurde unser erster Sohn Philipp geboren.
Kurz darauf trat Udo eine Stelle als Bezirkskonservator in Oldenburg an. Anfang 1980 zog
ich ebenfalls dorthin und wurde noch im selben
Jahr an eine kooperative Gesamtschule versetzt.
Schon nach einem knappen Jahr verließen wir
Oldenburg aber wieder, da Udo nun als Stadtdenkmalpfleger hier in Braunschweig zu arbeiten begann. In der Zwischenzeit war auch unser zweiter Sohn Julius geboren.
Von 1981 bis 1985 lebten wir in einem kleinen
Haus in der Mastbruchsiedlung. Ich begann
nach gut einem Jahr Beurlaubung an der Lademann-Realschule in Helmstedt zu arbeiten.
1983 wurde unsere Tochter Imma geboren. Mit
nunmehr drei kleinen Kindern schloss sich für
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mich eine 3 ½-jährige Zeit zu Hause an. 1985
zogen wir in unser jetziges Haus in Melverode.
Flüchtlinge e.V., in dessen Vorstand ich von
Beginn an tätig bin.
Als die Kinder älter waren, besuchten sie zunächst den Waldorfkindergarten und später die
Waldorfschule.
Seit 2013 bin ich zudem im pax christi Diözesanverband Hildesheim tätig und seit 2014 Mitglied des Pfarrgemeinderates von St. Albertus
Magnus.
Irgendwann hast du dann wieder angefangen zu arbeiten+
Ab 1987 war ich an der Orientierungsstufe Lindenbergsiedlung beschäftigt. 1993 wurde ich
an die Orientierungsstufe Stöckheim versetzt.
Als 2004 die Orientierungsstufe in Niedersachsen abgeschafft wurde, konnte ich schließlich
wieder bis zu meiner Pensionierung im Jahr
2013 als Realschullehrerin an der Realschule
Kennedy-Platz arbeiten.
Wann hast du begonnen, wieder in der Kirche aktiv zu werden?
Mit der Entscheidung, meine Kinder katholisch
taufen zu lassen, war für mich klar, dass ich
selbst wieder regelmäßiger den Gottesdienst
besuchen würde. Dabei lag es nahe, dies in der
St. Bernward-Gemeinde im Heidberg zu tun,
wo ich schließlich auch als Tischmutter bei der
Erstkommunion meiner Söhne aktiv wurde.
Etwa 1986/87 entwickelte sich der Wunsch,
mich stärker politisch zu engagieren. Damals
schwankte ich zwischen einem Beitritt zu den
GRÜNEN und dem Engagement in einer Pax
Christi-Gruppe. Da es in St. Albertus Magnus
bereits eine solche Gruppe gab, vertiefte sich
der Kontakt zu meiner alten Heimatgemeinde
wieder.
Da die Kinder u.a. als Ministranten im Heidberg
ihre kirchliche Heimat hatten, pendelten wir
zunächst zwischen beiden Gemeinden. Erst
nach dem Tod von Pfarrer Tannhäuser zog es
auch die Kinder nicht mehr so stark nach St.
Bernward. Schließlich empfing unsere Tochter
Imma bereits in St. Albertus Magnus ihre Erstkommunion.
Wie ging es dann mit deinem Engagement
in der Gemeinde und bei Pax Christi weiter?
Hast du bei so viel Engagement noch Zeit
für andere Hobbys?
Ich lese sehr gerne und bin Mitglied in einem
Lesekreis und in der Bücherei. Mein Interesse
ist dabei sehr weit gestreut; vorwiegend lese
ich jedoch Romane und Biografien.
Außerdem bin ich eine begeisterte Kinogängerin. Dabei liebe ich vor allem die kleineren Produktionen, wie sie im Universum-Kino laufen.
Gerne besuche ich das Braunschweiger Filmfest.
Seit meiner Pensionierung bin ich auch Mitglied
im Chor der Waldorfschule und frische an der
Volkshochschule meine Französisch-Kenntnisse auf.
Auch das Stricken habe ich für mich entdeckt:
Ich stricke gerne Schals und Socken. Das Stricken ist für mich eine Art Meditation, bei der ich
mich gut auf mich selbst konzentrieren kann.
Auch Radfahren gehört zu meinen Hobbys.
Wenn möglich nutze ich für meine Erledigungen das Fahrrad.
Gibt es etwas, das dir besonders wichtig
ist?
Seit langer Zeit beschäftige ich mich mit dem
Thema Ernährung und habe mir dazu einiges
an Wissen angeeignet. Es ist mir ein großes
Anliegen, mich bewusst zu ernähren und dieses Bewusstsein auch anderen zu vermitteln.
Bewusste Ernährung bedeutet für mich: global
verträglich, regional, saisonal, biologisch, vorwiegend vegetarisch und fair gehandelt.
Wie siehst und erlebst du die Gemeinde St.
Albertus Magnus?
Aufgrund meiner Berufstätigkeit und meiner
großen Familie blieb neben meinem Einsatz für
die Pax Christi-Gruppe nur wenig Zeit, mich
anderweitig zu engagieren. Einmal habe ich
jedoch als Katechetin einen Firmkurs begleitet.
Etwa seit Mitte der 1990er Jahre bin ich zudem
als Lektorin aktiv.
St. Albertus Magnus ist meine kirchliche Heimat: Hier bin ich groß geworden, und hier habe
ich immer einen Raum und ein offenes Ohr
gefunden, wenn es darum ging, eine Idee zu
verwirklichen. Es ist großartig, wie viel Wertschätzung, Unterstützung und Rückhalt ich in
dieser Gemeinde schon so oft gefunden habe,
z.B. bei der Gründung des Rechtshilfefonds.
Die Zusammenarbeit der Pax Christi-Gruppe
mit dem Verein Refugium / Flüchtlingshilfe
Braunschweig e.V. führte 1999 zur Gründung
des Braunschweiger Rechtshilfefonds für
Ich freue mich über den regen Gottesdienstbesuch: Es ist eine schöne und gute Erfahrung,
den Gottesdienst mit so vielen Menschen teilen
zu können.
offen e Kirche
Nr. 45 – Pfingsten 2015
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Die Gemeinde bietet ein vielfältiges Angebot,
das breit gefächert ist und viele Interessen abdeckt. Die Gemeinde zeichnet sich durch eine
große Offenheit aus sowie durch die zahlreichen Menschen, die sich an unterschiedlichen
Stellen einbringen.
Was wünschst du unserer Gemeinde für die
Zukunft?
Zunächst einmal wünsche ich der Gemeinde,
dass sich weiterhin so viele Menschen finden,
die Dinge fortführen oder Neues entwickeln. Es
wäre schön, wenn der Strom der Menschen,
die sich so vielfältig engagieren, nicht abebbt.
Außerdem wünsche ich mir, dass die Gemeinde auch weiterhin so eine hohe Akzeptanz erfährt – auch in kirchenfernen Kreisen. Ich wünsche, dass die positive Ausstrahlung und der
gute Ruf, den die Gemeinde weit über ihre
Grenzen hinaus genießt, auch in Zukunft fortbesteht.
Liebe Dagmar, herzlichen Dank für dieses
Gespräch. Wir wünschen dir alles Liebe und
Gute für die Zukunft und Gottes Segen.
Für die Redaktion: Frank Schindler
Wieder einmal in El Salvador
Ein neues Jahr beginnt immer spannend, aber
2015 war es für mich eine besondere Erfahrung. Anstatt Silvester zu feiern, verbrachte ich
die Nacht mit meiner Tochter Eva am Flughafen in Frankfurt. Am 1. Januar machten wir uns
auf den Weg ans andere Ende der Welt, um
Freunde und Sozialprojekte in El Salvador zu
besuchen.
Nach einem sehr ruhigen Flug über Madrid und
mit Zwischenstopp in Guatemala Stadt, landen
wir am Abend des 1. Januar 2015 um kurz vor
19 Uhr (7 Stunden Zeitverschiebung) pünktlich
auf dem 2014 umbenannten „Monseñor Óscar
Arnulfo Romero“-Flughafen in San Salvador.
Nach neun Jahren ist es mein dritter Besuch in
dem kleinsten mittelamerikanischen Land.
Beim Verlassen des Flughafengebäudes
schlägt mir sofort feuchtwarme, tropische Luft
entgegen.
Wir freuen uns, als wir unseren Freund Mario in
der großen wartenden Menge entdecken, der
uns mit seinem nicht ganz nach deutschem
TÜV-Standard zusammengesetzten Auto nach
San Salvador chauffiert. „Nun bin ich wieder
einmal in El Salvador“, denke ich.
offen e Kirche
Unterm Weihnachtsbaum in La Libertad
Die Begrüßung im Hause von Norma und Mario, bei denen wir die nächsten drei Wochen
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verbringen werden, ist sehr herzlich. Sie wohnen in einem noch relativ sicheren Stadtteil von
San Salvador (San Jacinto) und außer dem
Gebell der umherstreunenden Hunde ist es
erstaunlich ruhig für salvadorianische Verhältnisse.
In den nächsten Tagen wird sehr viel geredet;
über die Lage im Land, über Verbesserungen
seit dem Antritt der linken FMLN-Partei im Jahre 2009, aber vor allem über die weitere Verschlechterung der Sicherheitslage. Leider sind
meine spanischen Sprachkenntnisse sehr begrenzt, so dass diese Unterhaltungen immer
mit großem Stress für Eva verbunden sind. Sie
ist sehr bemüht, mir alles zu übersetzen, aber
manchmal werde ich auch über eine halbstündige Diskussion mit nur zwei Sätzen informiert.
Was hat sich verändert seit meinem letzten
Besuch im Jahr 2006? Auf den ersten Blick
nicht viel. Beim unachtsamen Laufen durchs
Zentrum fällt man immer noch in die Löcher auf
den Gehsteigen und auf den Straßen. Der Müll
auf den Wegen, in den Parkanlagen und vor
den Häusern ist nicht weniger geworden. Die
ganze Innenstadt ist weiter zugebaut mit illegalen Verkaufsständen, die für das Überleben von
so vielen Menschen existenziell sind.
Auf den zweiten Blick sind doch Unterschiede
zu meinem letzten Besuch zu erkennen. Es
wird versucht, das Verkehrschaos, das vor allem in San Salvador herrscht, in den Griff zu
bekommen. So wurde auf dem Boulevard, der
unterhalb der Gemeinde vom 22. April vorbei
läuft, eine eigene Busspur eingerichtet. Ebenso
ist mein Eindruck, dass die Infrastruktur, vor
allem was die Ausfallstraßen angeht, sich sehr
verbessert hat. Positives gibt es auch von den
staatlichen Schulen zu berichten. Die Kinder
werden nun mit einem Frühstück versorgt und
auch die Lernutensilien sowie die Schuluniform
werden gestellt. Mit verschiedenen Programmen versucht die Regierung Lehrer in Kunstund Theater-Pädagogik auszubilden. Die so
Ausgebildeten sollen anschließend mit Jugendlichen arbeiten und diese so von den Jugendbanden (Maras) fernhalten.
Zum Negativen hat sich vor allem die Kriminalität entwickelt. Nach Aussagen von Freunden
und Bekannten hat sich diese dramatisch erhöht. Wir wurden davor gewarnt mit öffentlichen Bussen zu fahren. Ganze Buslinien werden von den unterschiedlichen Maras kontrolliert und als ihr Eigentum betrachtet. Das ganze
Land wird in Geiselhaft dieser Banden genommen. El Salvador ist immer ein gefährliches
Land gewesen, aber die momentane Lage lässt
offen e Kirche
Die Mensa in der UCA
Hörsaal in der UCA
Bild der Ermordeten Jesuiten
die Menschen in manchen Gegenden zur
Selbstjustiz greifen, da Polizei und Regierung
versagen.
Eine schöne Erfahrung war unser Besuch in
der UCA (Universidad Centroamericana) der
Jesuiten. Das ist für jeden Studenten der Befreiungstheologie die erste Adresse. Beim Betreten dieses riesigen, umzäunten Geländes
wähnt man sich in einer anderen Welt: Ansprechende Gebäude, gepflegte Parks, überall
Mülleimer (die nicht geklaut werden) lassen
eine sehr angenehme Atmosphäre entstehen.
Hier ist auch das Óscar Romero Gedächtnishaus zu finden, in dem nicht nur die Geschichte
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von Óscar Romero zu sehen ist, sondern auch
die Geschichte der Ermordung der sechs durch
das Militärregime 1989 ermordeten Jesuiten
sowie ihrer Köchin und deren Tochter.
Zu den wichtigsten Punkten unseres Aufenthaltes gehörten natürlich die Besuche in unseren
Projekten in der Gemeinde vom 22. April.
Wir nahmen am Nucleo und am Treffen des
Vereins „Jean Donovan“ teil.
Wir konnten sehen, wie sinnvoll mit den gespendeten Geldern umgegangen wird. Neben
den bekannten Tätigkeiten in der Schule, Schule unter freiem Himmel, Kindergarten und Clinica werden seit geraumer Zeit auch Computerkurse angeboten. Sie werden von dem sehr
engagierten Ferman José geleitet und erfreuen
sich bei den Kindern großer Beliebtheit. Im Januar waren in der Schule 110 Kinder eingeschrieben. In der Kindertagesstätte sind 23
Kinder angemeldet, aber die Zahl wird sich
wahrscheinlich noch erhöhen.
Sehr bewegt hat mich der Besuch in dem
Elendsviertel „Bendición de Dios“, welches auf
der anderen Seite des Boulevards nach 2008
entstanden ist. Bei sengender Hitze liefen wir
mit drei Mitarbeiterinnen der Projekte mehrere
Stunden von Hütte zu Hütte um die Familien
aufzusuchen, deren Kinder nach den Ferien
wieder zur Schule kommen sollen. Dies ist keine leichte und ungefährliche Aufgabe für die
Beteiligten, da dieses Gebiet von einer anderen
Jugendbande beherrscht wird als die Gemeinde vom 22. April, in der unsere Projekte liegen.
Trotzdem nimmt man diese Mühe und Gefahr
auf sich, damit auch diese Kinder eine Chance
auf Bildung haben.
Es waren intensive und bewegende Wochen in
El Salvador. Es gäbe noch vieles zu erzählen,
wie z.B. ein Tag an der Pazifikküste in La Libertad, ein Ausflug an die „Puerta del Diablo“, ein
Besuch im Botanischen Garten mit den vielen
tropischen Pflanzen, die Gottesdienstbesuche
im „Rosario“ (Dominikanerkloster in San Salvador) und natürlich die vielen Begegnungen mit
den Leuten.
Begrüßung in den Projekten der Gemeinde
Kinder im Kindergarten
Mitglieder des Vereins „Jean Donovan“
Die Herzlichkeit, die Freundlichkeit und die Lebensfreude der Menschen, die diese trotz des
täglichen Überlebenskampfes ausstrahlen, hat
mich auch bei diesem Besuch wieder einmal
sehr beeindruckt.
Helga Wirths
Helga und Eva-Maria Wirths besuchten in den
ersten drei Januarwochen unsere Partnergemeinde in El Salvador.
offen e Kirche
Mit Mitarbeitern in den Projekten
Nr. 45 – Pfingsten 2015
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El Salvador-Wochenende 2015
Freundeskreistreffen – einmal anders
Am 18. April fand das diesjährige Treffen des
Freundeskreises El Salvador in Braunschweig
statt. Auch in diesem Jahr konnten wir dazu
einige auswärtige Gäste bei uns begrüßen.
Allerdings lief das Treffen etwas anders ab als
üblich.
Das begann schon damit, dass uns die Gemeinderäume nicht zur Verfügung standen, da
Pater Fritz alle Räume für die Feier der Erstkommunion benötigte. Glücklicherweise konnten wir für unsere Sitzung und das Mittagessen
auf das Las-Casas-Haus ausweichen. Ein herzliches Dankeschön an Pater Martin für die
Gastfreundschaft in „seinem“ Haus!
Die Mitglieder des Freundeskreises trafen sich
also am Samstag um 11.00 Uhr zur Sitzung.
Wie in jedem Jahr ging es hier in erster Linie
um einen ausführlichen Bericht über die im
vergangenen Jahr geleistete Arbeit in den Projekten in der Gemeinde vom 22. April und die
genaue Verwendung der dafür vom Freundeskreis gesammelten Spendengelder. Ebenso
wurde darüber diskutiert, welche Projekte wir
im nächsten Jahr in welcher Höhe unterstützen
können und wollen.
Besonders bereichert wurde unsere Sitzung in
diesem Jahr durch den Besuch von Benjamin
und Sofia. Benjamin ist Theologe und hat in
den letzten beiden Jahren an der UCA, der Katholischen Universität in San Salvador, ein
Masterstudium in „Lateinamerikanischer Theologie“ absolviert. Seine Freundin Sofia ist Salvadorianerin und studiert zurzeit in Dortmund
ländliche Raumplanung. Beide konnten uns
interessante Einblicke in die gegenwärtige politische Situation in El Salvador geben und über
die Veränderungen berichten, die sich seit dem
Regierungswechsel vor sechs Jahren ergeben
haben. Benjamin konnte uns natürlich auch
detailliert über die Befreiungstheologie in El
Salvador erzählen. So ging uns auch während
des Mittagessens und danach der Gesprächsstoff nicht aus.
Für den Nachmittag war dann ein Ortswechsel
ins „B 58“, das in der Nähe des Klosters gelegene Jugendzentrum, geplant. Hier wollten wir
am Abend an einem Rap-Konzert teilnehmen,
und am Nachmittag unsere Projekte und den
Freundeskreis für die Jugendlichen präsentieren. Dafür hatte uns das B 58 seine Cafeteria
zur Verfügung gestellt.
offen e Kirche
Lizandro und Diego im „B 58“
Wieso ein Rap-Konzert? Vor ca. einem guten
Jahr hat der Braunschweiger Rap-Künstler Carlos Kontakt zum El Salvador-Kreis aufgenommen. Carlos ist Deutsch-Ecuadorianer und lebt
und arbeitet abwechselnd in Braunschweig und
in Lateinamerika. Dabei hat er in verschiedenen Ländern unter dem Namen „Rapflection“
Musikgruppen mit Jugendlichen aufgebaut. Es
gibt also „Rapflection Deutschland, Ecuador,
Chile, Bolivien etc.“ In Lateinamerika arbeitet
Carlos mit Straßenkindern. Da Carlos auch in
El Salvador arbeiten wollte, ist er auf uns gestoßen, um erste Kontakte zu knüpfen. Mittlerweile hat er auch ein Projekt in der Hauptstadt
San Salvador angestoßen.
Für dieses Jahr hat er zwei seiner „Jungs“ aus
Ecuador für einen Monat nach Deutschland
eingeladen, um hier mit ihnen verschiedene
Konzerte zu geben und deutschen Jugendlichen über die Lebenswirklichkeit seiner Schützlinge zu berichten. Eins dieser Konzerte war für
den 18. April im B 58 geplant, und so haben wir
uns mit dem Termin für das Freundeskreistreffen danach gerichtet.
Als wir uns gegen 16.00 Uhr mit unserer Präsentation im B 58 eingerichtet hatten, gab es
zunächst einmal etwas lange Gesichter, da
aufgrund eines Missverständnisses bei der Absprache zu dieser Zeit noch gar keine Jugendlichen anwesend waren. Wir haben dann aus
der Not eine Tugend gemacht und unser im
Las Casas Haus abgebrochenes Gespräch
einfach fortgesetzt. Gegen 18.00 Uhr begannen
Nr. 45 – Pfingsten 2015
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sich die Räumlichkeiten im B 58 langsam zu
füllen, denn um diese Uhrzeit begann die
Abendveranstaltung mit einer Podiumsdiskussion mit den beiden ecuadorianischen Gästen.
Lizandro (22 Jahre) und Diego (18 Jahre) erzählten mit großer Offenheit und teilweise sehr
emotional von ihrer von großer häuslicher Gewalt geprägten Kindheit und beantworteten
Fragen zu ihrem Leben als Straßenkinder. Wer
sich an dieser Stelle vielleicht so etwas wie
Street Gang-Romantik erwartet hatte, wurde
schnell eines Besseren belehrt.
Beide stimmten darin überein, dass die Zeit auf
der Straße die schlimmste Zeit in ihrem Leben
gewesen sei und dass sie froh sind, nicht mehr
ein solches Leben führen zu müssen. Und hinter der zunächst so coolen Rapper-Fassade
kamen Jugendliche zum Vorschein, die sich
nach einem ganz normalen Leben mit geregelter Arbeit, Anerkennung und Respekt und vor
allem mit einer richtigen Familie sehnen. Beide
haben den Absprung von der Straße durch ihre
Musik geschafft, wurden von Carlos bei Workshops entdeckt und sind mittlerweile erfolgreiche und in Ecuador schon sehr bekannte Musiker.
Diego lebt inzwischen bei der Familie seines
Onkels und arbeitet in dessen Metall- und
Glasbaufirma mit. Am meisten Freude bereitet
es ihm jedoch, anderen Jugendlichen in Workshops seine Erfahrungen mit der Rap-Musik
weiterzugeben und sie anzuleiten. Das ist ihm
fast wichtiger, als selbst Musik zu machen.
mussten, da die ecuadorianischen Rapper als
Haupt-Act natürlich erst ganz zum Schluss auftraten.
Zuvor hatten noch die Braunschweiger Rapper
Jennifer Gegenläufer, Jonny S und Carlos‘
Gruppe von Rapflection Braunschweig jeweils
gut halbstündige Auftritte. Der gemeinsame
Auftritt von Carlos, Lizandro, Diego und JoJo
mit seiner Jazzgeige war gewiss der Höhepunkt des Abends.
JoJo war vor ca. zehn Jahren zwei Jahre als
Freiwilliger in den Sozialprojekten der Partnergemeinde. Über unser Netzwerk hatte er Kontakt mit Carlos aufgenommen und war bereits
in Göttingen, seinem Lebensort, mit den Ecuadorianern gemeinsam aufgetreten. Interessant
war zu beobachten, wie Diego bei der Podiumsdiskussion eher schüchtern und zurückhaltend plötzlich mit der Musik eine „Persönlichkeitsverwandlung“ durchmachte und sehr
selbstbewusst und gelöst erschien.
Kleines Highlight am Rande: Auch harte Rapper haben ein weiches Herz – Jonny S war so
beeindruckt von der Arbeit in der 22 de April,
dass er spontan sein Honorar für die Projekte
spendete.
Claudia Potyka-Buhrmann
und Sven Buhrmann
Lizandro geht jetzt wieder zur Schule und arbeitet in einer Stiftung mit, die sich um Straßenkinder kümmert.
Beide thematisieren in ihren Texten ihre Erfahrungen als Straßenkinder und setzen sich kritisch mit der politischen und sozialen Situation
in ihrem Land auseinander. Rassistische,
Frauen verachtende oder Gewalt verherrlichende Texte sind bei ihnen tabu. Später am
Abend hatten wir dann Gelegenheit, uns live
davon zu überzeugen.
Nach dem Ende der Podiumsdiskussion hatten
wir dann in der Zeit bis zum Konzertbeginn Gelegenheit, den Anwesenden unsere Projekte
und die Arbeit des Freundeskreises vorzustellen. Wer wollte, konnte auch salvadorianische
Pupusas probieren, die Cecy für uns zubereitet
hatte.
Mit etwas Verspätung begann dann gegen
20.30 Uhr das eigentliche Konzert, bei dem wir
uns aber auch noch eine ganze Weile gedulden
offen e Kirche
Nr. 45 – Pfingsten 2015
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Kreuzweg der Schöpfung 2015
Das Bistum Hildesheim veranstaltet seit 2010 den „Kreuzweg der Schöpfung“, in diesem Jahr zum fünften Mal. Organisiert wurde er durch Jürgen Selke-Witzel, Diözesanbeauftragter für Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Der Kreuzweg führte zu drei Stationen – Orte, an denen die Umwelt
bedroht ist. Die dritte Station, mitgetragen durch die pax
christi Gruppe in unserer Gemeinde, führte von der evangelischen Kirche St. Barbara in Wittmar zum Asse-Schacht.
Die einführenden Worte von Pfarrerin Susanne Duesberg
erinnerten uns daran, dass unser Lebensstil nur auf Kosten
der Länder der Dritten Welt möglich ist – an die Ressourcen-Ausbeutung, an unmenschliche Arbeitsbedingungen.
Ein Symbol dafür ist das mitgeführte Bolivianische Schöpfungskreuz: Sein Längsbalken stammt aus dem tropischen
Tiefland Boliviens. Hier wird immer mehr Regenwald abgeholzt, um in Monokulturen Zuckerrohr für Biosprit oder Soja
anzubauen, als Futtermittel für die Tiere, mit denen wir unseren Fleischbedarf decken. Der Querbalken stammt aus
einer Mine im Silberberg von Potosí.
Die Predigt hielt Propst Reinhard Heine aus Braunschweig.
Grundlage seiner Predigt: Der Mensch lebt nicht nur von
Brot, er lebt von jedem Wort, das Gott spricht (Matthäus
4.4). In der Asse sehen wir die Folgen, wenn Menschen
andere Prioritäten setzen: Wirtschaftswachstum, der
Wunsch nach materiellem „Immer mehr“ steht an erster
Stelle, Wohlstandsmüll verdreckt und gefährdet unsere Erde. Wir aber leben nicht durch Reichtum, Macht und Applaus, sondern durch Gott und sein Wort, durch ihn erhalten
wir Impuls und Richtung.
Bestärkt durch die Worte von Pfarrerin Duesberg und
Propst Heine machten wir uns auf den Weg durch den Asse-Wald – ein wirklich schwerer Weg für die, die abwechselnd das Kreuz getragen haben. Nach einer Station im
Wald mit Gebeten und Liedern erreichten wir um 18 Uhr
den Schacht. Hier endete der Kreuzweg mit der 28. Ökumenischen Asse-Andacht, gestaltet vom Pfarrer der katholischen Pfarrgemeinde St. Petrus in Wolfenbüttel, Matthias
Eggers, und Mitgliedern aus der Gemeinde.
Ungefähr 80 Menschen hatten sich an diesem Sonntag auf
den Weg in die Asse gemacht. Kinder, Jugendliche, jüngere
und ältere Erwachsene; katholische Christen, evangelische
Christen. Wir waren nicht sehr viele Menschen, aber gerade diese „Mischung“ wirkte ermutigend, ebenso wie das
Wissen, dass an anderen Orten andere Menschen mit den
gleichen Zielen unterwegs sind:
Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele
kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verän(Afrikanisches Sprichwort)
dern.
Gehen Sie doch nächstes Jahr mit!
Dagmar Gebauhr
pax christi
offen e Kirche
Nr. 45 – Pfingsten 2015
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Caritas-Gesprächskreis für Migranten
Unser Gesprächskreis mit Migranten trifft sich
nun seit über zwei Monaten regelmäßig jeden
Dienstagvormittag von zehn bis zwölf Uhr.
so etwas wie einen Zoo gibt, fragten nach Essgewohnheiten, nach dem Klima zuhause und
danach, wer gerne im Garten arbeitet.
Angefangen hat alles mit dem Bedürfnis, etwas
für Flüchtlinge zu tun. So fanden sich Mitglieder
des Caritas-Kreises und andere Menschen aus
der Gemeinde zusammen und fragten den Migrationsdienst der Caritas, welche Hilfe nötig
und möglich wäre. Wir erfuhren, dass wir nicht
so viel für diejenigen tun können, die nur für
wenige Wochen in Braunschweig untergebracht sind und dann weiter ziehen müssen,
sondern viel mehr den Migranten helfen könnten, die schon einen Sprachkurs besuchen,
aber darüber hinaus Interesse an Kontakten
und Gesprächen mit deutschsprachigen Mitbürgern haben.
Bei den nächsten Treffen ging es um weitere
Themen – von „Strickanleitung“ bis „Ostern“,
von „Straßenverkehr“ bis „deutsche Vorsilben“.
Einmal brachten auf den Vorschlag einer Teilnehmerin hin alle Beteiligten zehn Wörter mit,
über die wir sprechen konnten. Ein anderes
Mal gingen wir gemeinsam in die FotoAusstellung zur ehemaligen DDR und tauschten uns über das Gesehene aus. Bei einem
weiteren Treffen besuchten wir zusammen den
Botanischen Garten. Demnächst wollen wir
auch mal zusammen kochen.
Unserem ersten Treffen sahen wir erwartungsvoll entgegen. Es fanden sich etwa 15 Menschen aus aller Welt ein, eine bunte Mischung
– von politischen Flüchtlingen, Studenten bis zu
Ehepartnern von VW-Angestellten. Dazu ebenso viele Hilfswillige.
Die Migranten sprechen auf sehr unterschiedlichem Level Deutsch. Deshalb teilen wir uns
jeden Dienstag neu in kleine Gruppen auf, in
denen wir auf die verschiedenen Bedürfnisse
eingehen können. Wir begannen mit dem Thema „Natur“, ließen uns Lieblingstiere beschreiben, ließen uns erzählen, ob es im Heimatland
offen e Kirche
Wir erfahren viel Interessantes aus den Herkunftsländern – über die Situation in Syrien, in
Ägypten, in Eritrea, die Arbeitsmöglichkeiten in
Spanien, die wirtschaftliche Situation in Brasilien. Wir wussten vorher beispielsweise nicht,
dass sich die Menschen aller arabischen Länder auf Hocharabisch verständigen können,
dass man in Brasilien deutschen Volkstanz
pflegt, dass dort die Wärmflasche fester Bestandteil des winterlichen Heizens ist oder dass
die strenge Fastenzeit für einen Christen aus
Eritrea bis zum Weißen Sonntag geht.
Dabei ist die Vielfalt der Gruppe ein großer
Gewinn für beide Seiten: die Migranten müssen
sich mit verschiedenen Sprachtempi und Gra-
Nr. 45 – Pfingsten 2015
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den der Lautstärke und Deutlichkeit auseinandersetzen und die Braunschweiger damit, dass
die, die eigentlich schon gute Grundkenntnisse
in der deutschen Sprache haben, noch lange
nicht jedem Alltagsgespräch folgen können.
Mal fehlen die Wörter, mal sind die deutschen
Gegebenheiten wie „Schultüte“ oder „Mülltrennung“ ganz fremd.
Es ist erstaunlich, wie schnell die Gruppe zusammen gewachsen ist, wie leicht eine offene,
fröhliche und freundschaftliche Atmosphäre
entstanden ist. Möglicherweise ergeben sich im
Laufe der Zeit auch Tandempartnerschaften
innerhalb des Gesprächskreises, als eine persönliche Begleitung von Migranten, die in bestimmten Lebensbereichen Unterstützung benötigen.
Wir haben den Eindruck, dass sowohl die
Braunschweiger als auch die Migranten mit
großer Begeisterung zu den Treffen kommen.
Deshalb haben wir uns entschlossen, dieses
Angebot bis auf Weiteres aufrecht zu erhalten,
allerdings die Ferienzeiten auszusparen.
Die Gruppe ist offen. Das heißt, jeder Interessierte ist herzlich willkommen. Auch wer Menschen kennt, denen unser Angebot eine Integrationshilfe sein könnte, soll diese gerne zu uns
schicken.
Susanna Pütters
Der Jupi-Harz-Schneetag
Am Samstag, dem 24. Januar, haben wir Jungpfadfinder einen Tag im Harz verbracht.
Wir haben uns schon morgens um 8:00 Uhr mit
unseren Leitern am Braunschweiger Bahnhof
getroffen und sind von dort aus mit dem Zug
und dann mit dem Bus nach Torfhaus gefahren. Zum Glück lag Schnee. Viele von uns hatten einen Schlitten mit und wir sind ganz viel
gerodelt.
Am Ende wollten unsere Leiter mit uns eine
Schneeballschlacht machen. Der Schnee war
aber viel zu pulverig, so dass daraus nichts
wurde (wir Kinder wollten sowieso viel lieber
rodeln!).
Die Zeit verging viel zu schnell und wir mussten
schon wieder mit Bus und Zug zurück nach
Hause.
Es war ein sehr schöner Tag, alle hatten viel
Spaß!
Lotti (Charlotte) Moß
Die Jungpfadfinder im Alter von 10 bis 13
Jahren treffen sich jeweils montags von 17:00
bis 18:30 Uhr im Keller des Pfarrheims.
Lust mitzumachen?
Telefonnummern der Gruppenleiter findet ihr
am Ende der Gemeindezeitung. Oder schreibt
eine Mail an [email protected]
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Foto: Martin Grünwald
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Besondere Aktivitäten unserer Schulanfänger
Streichhölzer anzünden
Experimentieren mit Eiswürfeln
Wenn Eisberge schmelzen*
Ein Schwerpunkt bei der Arbeit mit den Schulanfängern ist das
Experimentieren: In unserem „Kindergarten-Labor“ haben die
Kinder die Möglichkeit, in kleinen Gruppen verschiedenste Dinge
auszuprobieren.
Beim letzten Mal haben wir etwas über Eisberge herausgefunden: Dass sie Wasser verdrängen und dass der Wasserstand
nicht steigt, wenn sie schmelzen. Auch ein Eiswürfeltrick ist uns
gelungen.
Agnes-Pockels-Labor: Rotkohl
Um andere Labore kennen zu lernen, sind wir im Agnes-PockelsLabor in der TU Braunschweig gewesen. Dort haben wir Regenbogenfarben mit Hilfe von Rotkohlsaft hergestellt.
Weitere Höhepunkte sind die Fahrten ins Phaeno in Wolfsburg.
Dort gibt es sehr viele tolle Experimente und Phänomene zum
Anfassen, Bestaunen und Ausprobieren.
Wir besuchen jedes Mal einen Workshop zu einem der vier „Elemente“ Erde, Wasser, Luft oder Feuer. In diesem Jahr kamen
noch Formen und Muster dazu. Der Roboter und das schiefe
Haus sind bei jedem Besuch der erste Anlaufpunkt für die Kinder.
Phaeno: Das „Element“ Wasser
Im Rahmen der Braunschweiger Museumspädagogik haben die
Kinder den Wochenmarkt auf dem Altstadtmarkt besucht.
Am 20. März war Weltwassertag und wir hatten die Gelegenheit,
das Wasserwerk am Bienroder Weg zu besuchen. Alle waren
begeistert von den großen bunten Rohren und dem Becher frischen und kalten, rein Braunschweiger Wassers, welches wir
direkt aus einem Wasserhahn des Wasserwerks trinken durften;
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Roboter im Phaeno
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Wir sind die Schulanfänger 2015
denn das Wasser, das aus unseren Wasserleitungen zu Hause
kommt ist mit Harzwasser gemischt.
An diesem Tag gab es ebenfalls eine partielle Sonnenfinsternis.
Christian hatte uns eine besondere „Sonnenbrille“ mitgebracht,
so dass wir die Möglichkeit hatten, die Kinder einzeln unter Aufsicht dieses Phänomen anschauen zu lassen.
Im Juni wird von den Maltesern noch ein Erste-Hilfe-Kurs unter
dem Motto „Abenteuer Helfen“ für die Schulanfänger angeboten.
Ein Ausflug der Schulanfänger mit allen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern ist im Juli geplant. Das Ziel wird noch nicht verraten!
Am 16. Juli werden wir dann unsere Schulanfänger mit einem
Gottesdienst verabschieden.
Christine Engel
„Wasserleitung“ am Tag des Wassers im Wasserwerk
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Phaeno: Das schiefe Haus
Echtes Braunschweiger Wasser
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Der Kindergarten beim Gemeindefasching
Es war im Februar, als mich meine Chefin zum
ersten Mal aus meinem Winterschlaf weckte.
„Jaja“, werdet Ihr sagen, „wer kann sich in der
heutigen Zeit noch einen Winterschlaf leisten?“
Ich – Charles Knie.
Im Winter schlafe ich zwar nicht wirklich, bin
aber nur sehr selten zu sehen. Meine Chefin
bedeckt mich mit diversen Vorhängen, mal aus
Jeans, mal aus Baumwolle. Ich glaube, sie sagt
dazu Hose...
Doch dieses Jahr sollte es anders sein. Bereits
im Januar hörte ich meine Chefin mit anderen
lieblichen Stimmen über meine Familie sprechen. Sollte es möglich sein, dass ich in naher
Zukunft meine lustigen Verwandten Femura
und Paratella wiedersehe? Ich war sehr gespannt.
Doch zunächst wurde nur über neue Vorhänge
gesprochen: Die Stimmen nannten sie allerdings Röcke, BHs und Ringelsocken. Auch die
Worte Tischtennisball, Tüll und Gummiband
fielen, was mir nicht so ganz verständlich war.
Dann war es so weit. Der Vorhang wurde gelüftet. Ich fühlte mich ein wenig wie Bartimäus –
sehend und auch irgendwie blind. Eine süße
Stimme hauchte wunderbar melodisch mehrfach das Wort „atemlos“. Und so fühlte ich mich
auch, als meine Chefin mich ohne Unterlass
tanzen ließ. Es wurde still und ich freute mich
auf meine nun wohl verdiente Ruhe. Doch was
hörte ich da: „Nochmal – das war noch nicht
synchron.“ Es ging wieder rund. Zwischendurch
hatte ich das Gefühl, andere Leidensgenossen
zu fühlen. Doch ich konnte nicht weiter darüber
nachdenken, denn die Bewegungsfolgen forderten meine volle Konzentration. Irgendwann
streikte ich und machte meiner Chefin klar:
„Wenn du nicht aufhörst, bringe ich dich morgen keine einzige Treppe hinauf.“ Sie schien es
verstanden zu haben und machte sich mit mir
auf den Heimweg.
Diese Hochleistung wurde von mir noch weitere
Male erwartet, bis etwas Wunderbares geschah:
Zärtliche Hände berührten mein Gesicht mit
Pinsel, Stift und mit den puren Fingerspitzen.
Und ich konnte von nun an sehen! Allerdings
sah ich nur wieder einen Vorhang...
Viel Zeit blieb mir nicht, das mit meinen Verwandten gefüllte Zimmer zu betrachten. Die
offen e Kirche
Stimmen nannten ihn den „El Salvador-Raum“.
Zwischen Femura und Paratella marschierte
ich neben dem Vorhang in einen riesigen Saal.
Meine Chefin steuerte auf eine Bank zu – wie
nett! Hinsetzen und entspannen – dachte ich.
Doch da kam sie wieder, diese Stimme, die ich
einst so zärtlich fand. Und ich wusste, was geschehen würde: Hochleistungssport – Atemlos
durch die Nacht bis ein neuer Tag erwacht!
Mittlerweile konnte ich die Tanzschritte schon
fehlerfrei und hatte die Gelegenheit, mir den
Saal etwas näher zu betrachten. An der Decke
hingen riesige Bonbons. Die Wände waren mit
Clowns und Luftschlangen verziert und direkt
vor mir war ein Meer von leuchtenden Kinderaugen. Diesen Anblick werde ich wohl nie vergessen. Drum sage ich fast atemlos: Danke an
alle, die diesen Saal geschmückt, diese Feier
organisiert und die Kinderaugen zum Strahlen
gebracht haben.
Susanne Kolbe
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Gemeindefasching 2015
So eine Party, die gibt’s nur im Kloster
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Klosterwochenende der Kommunionkinder
Wir Erstkommunionkinder haben in diesem
Jahr unser gemeinsames Wochenende im Dominikanerkloster in Braunschweig verbracht.
Bislang fanden die Wochenenden immer in
Helmstedt statt. Aber dieses Jahr waren wir
einfach so viele Kinder, dass nicht genug Platz
für alle war und Pater Fritz die Idee hatte, das
Wochenende hier im Kloster zu verbringen.
Wir haben uns am Samstagnachmittag zu Kakao und Berlinern getroffen. Dann ging's erst
einmal in die Gruppen. In unserer haben wir
dann endlich einmal zusammen Fußball gespielt. Das hatten sich die Jungs nämlich schon
lange gewünscht. Die Kinder, die keine Lust auf
Fußball hatten, haben Schneemänner gebaut.
Hinterher haben wir alle zusammen eine
Schneeballschlacht gemacht. Außerdem mussten wir nebenbei ja auch noch unsere Gewänder für die Erstkommunion anprobieren.
Nach dem Abendessen bei Brot und Kakao
haben wir eine Nachtrallye gemacht. Wir haben
einen Zettel mit Aufgaben gekriegt, die wir lösen mussten. „Zum Beispiel sollten wir ein Foto
von uns allen auf der Vogelnestschaukel auf
dem Spielplatz machen“, erklärt Leni.
Als wir zurückkamen haben wir uns alle beim
Singen am Feuer im Innenhof getroffen. Die
Pfadfinder hatten ein Zelt aufgebaut und darin
hatten sie ein großes Lagerfeuer für uns angezündet. Marieke: „Mein Papa hat Gitarre gespielt und wir haben alle mitgesungen.“
Dann war leider schon Zeit fürs Bett. Zum
Schlafen wurden wir in fünf Gruppen aufgeteilt,
Mädchen und Jungs getrennt. Geschlafen haben wir auf Isomatten und Luftmatratzen mit
Die Autorinnen des Artikels
Schlafsäcken. Ein paar Eltern haben sich dazu
gelegt. Bei manchen hat es ganz schön lange
gedauert, bis Ruhe war. „Meine Mama hat auch
mit übernachtet, das fand ich toll“ freut sich
Paulina.
Am nächsten Morgen sind wir ziemlich früh
aufgewacht und dann gab's Frühstück für alle
im Gemeindesaal. Danach haben wir unsere
Kommunionkerzen in den Gruppen gebastelt.
Mia: „Auf meine Kerze habe ich ein Kreuz und
meinen Namen gebastelt.“ Um 11 Uhr haben
wir einen Tischgottesdienst gefeiert. Nach dem
Mittagessen war das Klosterwochenende leider
schon vorbei und unsere Eltern haben uns abgeholt.
Danke schön an die Mamas und Papas, die
sich um das Essen und die Nachtwache gekümmert haben. Danke auch an Pater Fritz, der
uns erlaubt hat, in seinem Kloster zu übernachten. Wir fanden es toll!
Mia Antes, Paulina Brsesina,
Leni Neteler und Marieke Ockel
Lagerfeuer im Pfadfinderzelt
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Wir knüpfen aneinander an
Erstkommunion 2015
Am Weißen Sonntag sowie am Sonntag darauf
empfingen in St. Albertus Magnus insgesamt
65 Kinder ihre erste Heilige Kommunion. Sie
hatten sich seit September wöchentlich getroffen und dabei viel über Jesus, Gott und unseren Glauben erfahren. Begleitet wurden die
Kinder dabei von 13 Katechetinnen, mit denen
sie auch das St. Martinsspiel im November sowie das Krippenspiel am Heiligen Abend vorbereitet hatten.
ist eine Frohe Botschaft, die Jesus uns mit auf
den Weg gegeben hat.
Frank Schindler
Das Thema der Erstkommunionfeiern, das allein von der Katechetenrunde entwickelt und
ausgearbeitet wurde, lautete in diesem Jahr:
„Wir knüpfen aneinander an“.
Gleich zu Beginn der Feier wies Pater Fritz auf
die lange Tradition der Kirche hin – eine Geschichte des Anknüpfens, eine Geschichte des
Weitersagens, angefangen von den Jüngern
Jesu bis in die heutige Zeit.
Mit dem Knüpfen eng verbunden ist aber auch
der Begriff des Netzes, um den es in der Katechese und in zahlreichen Liedern ging, die von
den Mixed People begleitet wurden.
Bereits in der Bibel ist davon die Rede, dass
Jesus seine ersten Jünger, die Fischer waren,
zu ‚Menschenfischern‘ machen wollte – nicht
um die Menschen einzufangen, sondern um ein
Netz zu bilden, das die Menschen auffangen
soll. Das ist der Auftrag unserer Kirche.
Im täglichen Leben spielen heute ganz andere
Netze eine große Rolle – das Internet und die
Handy-Netze. Netze also, die verbinden und
der Kommunikation dienen. So soll auch das
‚Netz‘ der Kirche die Menschen verbinden, um
die Frohe Botschaft Jesus‘ weiterzusagen.
Anschaulich wurde dieses Bild durch ein Plakat, das die Katechetinnen für diese Erstkommunion angefertigt hatten und das während der
Feier neben dem Altar stand (siehe S.19):
Wie beim Spiel ‚Stille Post‘ flüstert Pater Fritz
einem Kommunionkind eine Botschaft ins Ohr,
die dann nach und nach an alle anderen Kinder
und Katechetinnen weitergesagt wird, bis sie
wieder bei Pater Fritz ankommt – Wie viel
Freude die Kinder dabei hatten, konnten wir bei
einer Präsentation der Einzelfotos beim Dankgottesdienst der Kommunionkinder sehen.
So wie die Kommunionkinder sollen auch wir
unseren Glauben mit Freude weitersagen. Es
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Erstkommunionkinder und Katechetinnen nach der Feier am 12.04.2015
Gruppenbild nach der Erstkommunionfeier am 19.04.2015
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Lesetipps aus der Bücherei
Als Mitglied der kfd bin ich immer besonders an den Buchbesprechungen in der Verbandszeitung
„Frau und Mutter“ interessiert. Schon oft habe ich mich gefreut, Rezensionen über Bücher zu finden, die bereits bei uns in der Bücherei stehen. Es gibt aber auch Anstöße zu Neuerwerbungen.
Drei Titel möchte ich Ihnen heute zum Lesen empfehlen:
Hape Kerkeling: Der Junge muss an die frische Luft
Wer hätte geahnt, dass Hape Kerkeling nie einen Kindergarten von innen gesehen hat? Stattdessen hat er bereits mit drei Jahren im Laden seiner Oma Änne Leute studiert und sein Talent für
Parodien ausgelebt. Auch seine Homosexualität hat er früh entdeckt: „Schwul bin ich, solange ich
denken kann.“
In gewohnt kurzweiliger und witziger Manier beschreibt der Entertainer seine Kindheit und Jugend
und verbindet sie mit prägenden Erlebnissen als Erwachsener. Die Begegnung mit dem Dalai Lama schildert er als wahrhaft heilsam. Besonders, da das Erlebnis für ihn immer verknüpft sein wird
mit der Erinnerung an den frühen Tod seiner Mutter. Im Plauderton, aber dennoch bewegend, erzählt Kerkeling aus seinem Leben – mit allem was für ihn dazu gehört. Eine bereichernde Erfahrung über einen überaus sympathischen Menschen.
aus: „Frau und Mutter. Menschen Leben Vielfalt – Zeitschrift der kfd“, 01.2015, S. 21
Selja Ahava: Der Tag, an dem ein Wal durch London schwamm
Alles ist gut und richtig zwischen Anna und Annti. Das junge Paar genießt sein Zusammensein, für
beide ist es die große, endgültige Liebe. Als Annti bei einem Verkehrsunfall stirbt, zerfällt Annas
Welt. Traumatisiert bleibt sie zurück, hat durch den Verlust des Partners ihre Identität und Teile
des Gedächtnisses verloren. Mühsam tastet sich Anna fortan durch ihr Leben und kann das Geschehen um sich herum nur noch in Bruchstücken wahrnehmen: Ein Stuhl, ein Apfel, eine rote
Gardine.
Die Leserin begleitet Anna auf ihrem Weg bis ins hohe Alter und erlebt dabei eine Frau, die sich
allmählich arrangiert: mit ihrer Verwirrung, mit Fetzen von Erinnerung, mit einem Wal, der einmal
durch London schwamm und mit Gott, der sie regelmäßig besucht. Melancholisch und streckenweise tieftraurig ist der Debütroman der finnischen Autorin Selja Ahava. Aber auch schön, heiter,
voller skurriler, phantasievoller Einfälle – und voller Weisheit.
aus: „Frau und Mutter. Menschen Leben Vielfalt – Zeitschrift der kfd“, 10.2014, S. 21
Lutz Seiler: Kruso
Der Roman „Kruso“, der im vergangenen Jahr mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde, erzählt die Geschichte von Edgar Bendler, einem Saisonarbeiter auf der Insel Hiddensee im
Sommer vor der Grenzöffnung. „Ed“ arbeitet als Tellerwäscher im Klausner, einer Kneipe auf dem
höchsten Punkt der Insel. Dort lernt er Alexander Krusowitsch kennen, genannt Kruso. Er ist eine
Art Guru, der „Inselkönig“, der die Utopie verfolgt, gestrandete Flüchtlinge in drei Tagen zu den
Wurzeln der Freiheit zu führen. Zwischen Ed und Kruso entwickelt sich ein unausgesprochenes
Verständnis. Der November 1989 verändert alles, und die eingeschworene Gemeinschaft des
Klausners beginnt, sich aufzulösen.
Lutz Seiler bewahrt mit seinem herausragenden Roman nicht nur die Erinnerung an das Schicksal
der Ostseeflüchtlinge; es ist ein sehr poetisches Buch über eine außergewöhnliche Freundschaft.
aus: „Frau und Mutter. Menschen Leben Vielfalt – Zeitschrift der kfd“, 02.2015, S. 20
Marianne Schmidt-Kortenbusch
Gemeindebücherei St. Albertus Magnus
Die Bücherei mit Schwerpunkt Kinder- & Jugendliteratur befindet sich in den Gemeinderäumen
Öffnungszeiten:
Sonntag:
Donnerstag:
offen e Kirche
10.30 -11.00 Uhr
17.30 -18.30 Uhr
Leitung:
M. Schmidt-Kortenbusch
Nr. 45 – Pfingsten 2015
Tel.: 50 31 01
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Drei Jahre Meditativer Tanz
Bereits das dritte Jahr tanzen wir regelmäßig,
meistens einmal im Monat, zusammen meditative Kreistänze. Wir sind eine offene Gruppe in
der jeder, der Freude am Tanzen hat oder diese entdecken will, herzlich willkommen ist.
Im Vordergrund steht dabei, vom Alltag mal
etwas zurücktreten zu können und sich tanzend
auf die Klänge von Liedern aus unterschiedlichen Kulturen einzulassen. Die Wiederholung
von einfachen Schrittfolgen hat einen meditativen Charakter. Mal langsam, aber auch mal
schneller sind wir tanzend gemeinsam in Bewegung.
Begleitet ist der Abend mit Texten und Gebetsgebärden die, zur Besinnung einladen. Der
meditative Kreistanz lädt ebenfalls dazu ein,
Tanz als Gebet zu erfahren.
In lockerer Atmosphäre genießen wir außerdem den gesundheitsfördernden Aspekt des
Tanzens.
So sind die Tanzabende immer wieder ein
schöner Abschluss eines Tages und wir sind
dankbar darüber, dazu die Möglichkeit in den
Räumen der Gemeinde von St. Albertus Magnus zu haben.
Mit einem Spendenbeitrag unterstützen wir ein
Schulprojekt (die Goethe-Tagore-Academy) in
Dhaka, der Hauptstadt von Bangladesch. Dort
werden Kinder von Textilarbeiter/innen unterrichtet, die somit eine Chance auf Bildung be-
offen e Kirche
kommen und dadurch die Möglichkeit einen
Weg aus extremer Armut zu finden. Die Kinder
sind sehr dankbar dafür, Bildung zu erhalten,
und genießen es, zur Schule gehen zu dürfen.
Der Verein, der die Schule von Deutschland
aus unterstützt, ist die Deutsch-Bengalische
Kinderhilfe e.V.
(www.deutsch-bengalische-kinderhilfe-ev.de)
Unsere Tanztreffen finden im Rahmen der kfd
jeweils mittwochs von 20 Uhr bis 21 Uhr im
„großen Saal“ statt. Eine Anmeldung ist nicht
erforderlich und genauere Informationen können Sie den Flyern und Plakaten entnehmen,
die in der Kirche ausliegen.
Wir freuen uns über Jeden, der neu dazukommen möchte.
Nr. 45 – Pfingsten 2015
Inga Dierssen
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Von Frauen für Frauen
Hornburg und die Adonisröschen
am Kleinen Fallstein
Geradezu märchenhaft verträumt
präsentierte sich uns die über
1000-jährige Fachwerkstadt Hornburg an einem sonnigen Donnerstag, dem 9. April 2015. Die Stadt
war einst ein bedeutender Hopfenanbauort im Mittelalter, zahlreiche Hopfenspeicher und über 400
reich verzierte RenaissanceFachwerkhäuser mit bunten Fächerrosetten prägen das Ortsbild
neben der romantischen MühlenIlse und der Marienkirche von
1616, dem ersten protestantischen
Kirchenneubau im Lande Braunschweig.
Der barocke Orgelprospekt mit
fünf Engelsfiguren, die symbolisch
ihre Instrumente spielen können,
sobald die Orgel erklingt, zählt zu
den schönsten Norddeutschlands.
Altar und Kanzel und seltene, barocke Wandmalereien sind überaus beeindruckend.
Nicht unerwähnt bleiben darf
Hornburg als Geburtsort des ersten deutschen Papstes Clemens
II., der hier 1005 das Licht der
Welt erblickte. Er krönte Kaiser
Heinrich III. und erließ Gesetze
gegen die Simonie (Kauf geistlicher Ämter). Sein Grab befindet
sich im Bamberger Dom und ist
das einzige Papstgrab nördlich der
Alpen.
Hornburg: Marienkirche
Am Kleinen Fallstein
Nach der kurzweiligen und sehr
kompetenten Stadtführung durch
Frau Namuth, die 1957 in der Marienkirche heiratete, ging es zu
den rechtzeitig aufgeblühten Adonisröschen bei Hoppenstedt, deren Anblick alle Teilnehmerinnen
nach dem langen, grauen Winter
entzückte. Durch die vielen schönen Eindrücke bereichert ließen
wir den Tag im Schladener
„Itschenkrug“ ausklingen.
Ursel Burgermeister
offen e Kirche
Adonisröschen am Kleinen Fallstein bei Hoppenstedt
Nr. 45 – Pfingsten 2015
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Von Frauen für Frauen
„Roswitha lässt grüßen“
Am 19. März diesen Jahres machten sich fünfzehn Frauen auf den Weg, die „Roswithastadt“
Bad Gandersheim und ihre nähere Umgebung
zu erkunden. Bei schönem Sonnenscheinwetter ging´s – wie schon gewohnt – vom Parkplatz des Dominikanerklosters aus los.
Unsere erste Anlaufstelle war im Örtchen Clus
– unweit von Bad Gandersheim gelegen und
888 Jahre alt – eine kleine, gut erhaltene Marienkapelle. Der holzgeschnitzte Altar, der Szenen des Marienlebens zeigt, zog gleich die
Aufmerksamkeit, des ansonsten schlicht gehaltenen Raumes auf sich.
Von dort ging es dann – nur einen Sprung weit
entfernt – zum Kloster Brunshausen, der Keimzelle Gandersheims. Im Jahr 852 gründeten die
Stammeltern der Ottonen, Liudolf und Oda, hier
das spätere Frauenstift Gandersheim.
terinnen von uns hatten jetzt das Bedürfnis,
sich auf direktem Weg nach Braunschweig zu
begeben.
Eine Restgruppe von sieben Frauen hatten
noch Lust auf einen Kaffee; gesagt, getan: Im
Klosterhof von Brunshausen gibt es das schöne Rosencafé mit selbstgebackenen Torten,
unter anderem natürlich auch eine Roswithatorte! So ließen wir uns dort noch auf eine gute
halbe Stunde nieder und nahmen dann den
Heimweg in Angriff.
Wieder einmal ging ein gelungener Tagesausflug „Von Frauen für Frauen“ zu Ende.
Lust bekommen auch einmal mitzumischen?
Ja, immer gerne! Unser Jahresprogramm 2015
finden sie als Flyer hinten am Schriftenstand
der St. Albertus-Magnus Klosterkirche.
Monika Steiner
Als angemeldete Gruppe erhielten wir alle einen Audioguide und konnten so im eigenen
Tempo die wechselvolle Geschichte des Klosters und seiner Bewohner kennen lernen;
ebenso wie die Außenanlagen und die Ausstellung „Starke Frauen – Feine Stiche“. Nach gut
1 ½ Stunden fuhren wir dann zum Parkplatz ins
Zentrum Bad Gandersheims.
Über den historischen Marktplatz, vorbei an der
imposanten Stiftskirche, auch Dom genannt,
schlenderten wir zum Italiener, der uns bereits
erwartete. Um 13.00 Uhr waren wir dort terminiert und nach so viel Wissensstoff für`s Gehirn
benötigten wir jetzt eine Stärkung für das leibliche Wohlbefinden. Gepflegte Atmosphäre,
freundliche Bedienung, kurze Wartezeit und
sehr leckere Essensportionen machten uns fit
für das weitere Tagesprogramm.
Marienkapelle in Clus bei Bad Gandersheim
Vor der Westfassade der Stiftskirche versammelten wir uns um 15.00 Uhr zur gut einstündigen Dom- und Stadtführung „Unterwegs mit
Roswitha“. Die nette und engagierte Führerin
verstand es, anschaulich die Gegebenheiten
weiter zu vermitteln und uns unter anderem
auch das Roswithafenster in der Antoniuskapelle der Stiftskirche zu erläutern. Roswitha,
erste deutsche Dichterin, Schriftstellerin und
Diakonisse, lebte in Bad Gandersheim etwa um
930 bis 980.
Gegen 16.15 Uhr verabschiedete sich die Dame von unserer Gruppe und wir liefen zu unseren geparkten Autos zurück. Mehrere Mitstrei-
offen e Kirche
Bad Gandersheimer Dom
Nr. 45 – Pfingsten 2015
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Gesichter aus der Gemeinde
Erstkommunion-Katechetinnen
Silke Antes (44 Jahre, 2 Kinder)
Beruf:
Bauingenieurin
Hobbys: Singen
Motto: Bei sich sein
Barbara Mauck
Beruf:
Kunstwissenschaftlerin
Hobbys: Lesen, Reisen, Singen, Schwimmen, Garten
Motto: Dennoch!
Anika Gildner (40 Jahre)
Beruf:
Lehrerin am Wilhelm-Gymnasium
für Musik und Deutsch
Hobbys: Klavier, Chor, Sport
Motto: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!
Marion Minnich (43 Jahre, 2 Kinder)
Beruf:
Bautechnikerin
Hobbys: Laufen, Fotos
Motto: Das Leben nehmen wie es kommt
Dr. Astrid Müller-Gödeke (45 Jahre, 2 Kinder)
Beruf:
Tierärztin
Hobbys: Reiten, Skifahren, Hund
Motto: Man sieht nur mit dem Herzen gut, das
Wesentliche ist für das Auge unsichtbar
Brigitte Ockel (43 Jahre, 4 Kinder)
Beruf:
Physiotherapeutin im Kindergarten der
Lebenshilfe
Hobbys: Lesen, Freunde treffen
Motto: Carpe diem
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Notizen aus Pfarrgemeinde und Kloster
Beim Jahresempfang am 10. Januar konnte
Pater Fritz auf ein ereignisreiches Jahr zurückblicken. Zu nennen waren vor allem die Priesterweihe von fr. Johannes Matthias Schäffler
und fr. Gregor Naumann im Mai in unserer Kirche sowie die Visitation durch Weihbischof
Schwerdtfeger im Herbst des Jahres.
Ein Schwerpunkt in der Gemeindearbeit war
die Umgestaltung der Medien, mit denen sich
unsere Gemeinde dem Besucher präsentiert –
vom Pfarrbrief über Flyer und Plakate bis hin
zur neu gestalteten Homepage.
Eine besondere Würdigung durch den Pfarrgemeinderat erfuhr Stephan Graeber für seinen
langjährigen Einsatz in der Musikgruppe Mixed
People. Zum Abschluss der Laudatio stimmten
viele der Anwesenden in das Lied „Ich glaub‘
an einen Gott, der singt“ mit ein.
Syré in diesem Frühjahr das Publikum an unserer Mühleisen-Orgel.
Mit jeweils mehr als 50 Zuhörern waren die
Konzerte durchweg gut besucht. Wir hoffen,
dass die Orgelreihe spätestens im nächsten
Jahr wieder fortgesetzt wird*
Bei seinem Themenabend im März beschäftigte sich der Donnerstagstreff mit dem Thema
Buße und Beichte. Pater Fritz lud zur Diskussion über den eigenen Umgang mit dem Bußsakrament ein und berichtete über seine Erfahrungen in der Seelsorge. Dabei vermittelte er
vielen von uns sicher eine neue Sicht auf den
Umgang mit Sünde und Schuld und einen neuen Zugang zu diesem Sakrament.
Bei seinem Klausurtag am 28. Februar beschäftigte sich der Pfarrgemeinderat thematisch mit der Enzyklika Evangelii Gaudium von
Papst Franziskus. Zahlreiche Punkte wurden
herausgestellt und in Bezug zur Situation in
unserer Gemeinde diskutiert.
Auch in diesem Jahr brachen wieder ca. 20 Unerschrockene in Begleitung von Pater Osvaldo
zum Emmausgang der Kolpingfamilie am frühen Ostermontagmorgen auf. Bei herrlichem
Wetter ergaben sich wieder zahlreiche gute
Gespräche und neue Impulse. Anschließend
kehrten die Teilnehmer zum Frühstück ins Café
El Salvador ein.
Guten Anklang fand die Konzertreihe „ORGELAUSKLANG. Sonntagabend im Kloster. Mit
vier Konzerten ganz unterschiedlicher Stilrichtung – von Bach über Liszt, Orgelmusik zur
Passionszeit bis hin zu einem Opernabend –
erfreute der bekannte Konzertorganist Wolfram
Währenddessen fand in der Kirche bereits der
Familiengottesdienst statt, in dessen Anschluss alle Kinder zum Ostereiersuchen auf
das Gelände des Kindergartens eingeladen
waren. Herzlichen Dank an P. Fritz, der auch in
diesem Jahr wieder Unmengen an Ostereiern
zur Verfügung gestellt hat.
Kontakt:
P. Johannes Witte OP
Tel.: 0531 / 36 25 00 15
Bankverbindung:
Volksbank Braunschweig-Wolfsburg
Konto 101 373 4000, BLZ 269 910 66
IBAN: DE94 2699 1066 1013 7340 00
BIC: GENODEF1WOB
Durch Ihren Mitgliedsbeitrag von mindestens
60,- € pro Jahr sowie mit zusätzlichen Spenden können Sie das Kloster wirksam fördern.
Der Verein ist als gemeinnützig anerkannt.
Mitgliedsbeiträge und Spenden können Sie
steuerlich als Sonderausgaben geltend machen. Spendenbescheinigungen werden unaufgefordert übersandt
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Nr. 45 – Pfingsten 2015
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Im April veranstaltete die Kolpingfamilie einen
Themenabend unter dem Motto „Von der Glühbirne zur LED-Lampe – Die Zukunft des Lichts“.
Dabei gab Prof. Dr. Wolfgang Kowalsky von
der TU Braunschweig einen interessanten
Überblick über die Geschichte der künstlichen
Beleuchtung und berichtete über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Beleuchtungstechnik, insbesondere der LED-Technik.
Ende April luden der KKV (Verband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung) und die Kolpingfamilie zu einem Vortrag über den Islam
ein. Dabei gab Pfarrer Berzins von der Gemeinde St. Pauli-Matthäus, zugleich Islambeauftragter der evangelisch-lutherischen Landeskirche
Braunschweig, einen Überblick über die Entstehung und Geschichte des Islam sowie die
fünf Grundsäulen des muslimischen Glaubens:
Glaubensbekenntnis – rituelles Gebet – Fasten
– Almosen geben – Pilgerfahrt nach Mekka.
Im Rahmen seines Vortrags erläuterte er auch
zahlreiche Begriffe, die uns tagtäglich in den
Medien begegnen. Viele davon schüren unbewusste Ängste in uns, da wir ihre ursprüngliche
Bedeutung nicht kennen. Pfarrer Berzins warb
daher vor allem um gegenseitiges Verständnis
und Respekt.
offen e Kirche
Termine
Samstag, 13. Juni 2015 – 10:00 Uhr
Ökumenische Wallfahrt:
„Siehe, ich mache alles neu“
Unterwegs zwischen dem Hildesheimer Dom
und Kloster Marienrode (ca. 5-6 km)
Rückkehr gegen 19:00 Uhr
Anmeldung in den Pfarrbüros
Sonntag, 05. Juli 2015 – 11:00 Uhr
Internationaler Gottesdienst
anschließend Gelegenheit zum gegenseitigen
Kennenlernen beim gemeinsamen Brunch in
den Gemeinderäumen
Sonntag, 20. September 2015 - 09:30 Uhr
Familiengottesdienst / Herbstfest
26. September - 04. Oktober 2015
11. Gemeindefahrt nach Burgund
Schätze aus Kunst, Kultur und Küche
Leitung: P. Hans-Albert Gunk
Sonntag, 11. Oktober 2015 - 10:00 Uhr
Firmung
mit Weihbischof Dr. Nikolaus Schwerdtfeger
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Leserreise der KirchenZeitung Hildesheim nach Israel und Palästina
Auf den Spuren Jesu im Heiligen Land
Pilger aus dem Bistum Hildesheim waren vom 10.2. - 17.2.2015 unterwegs auf den Spuren Jesu
in Israel und Palästina. Begleitet wurden sie von Dominikanerpater Martin Rosner und KiZRedakteur Rüdiger Wala. Er berichtet von der Reise.
Tag 1: Zwischen den Wegen
Die Zeit ist vor allem eines: unchristlich. Und das
zum Auftakt einer Pilgerfahrt, die im Heiligen Land
auf den Spuren Jesu wandern will. 4.30 Uhr morgens als Treffpunkt im Flughafen Hannover ist eine
Herausforderung. Doch wie so vieles im Leben erweist sich ein vermeintliches Unbill als kleiner Segen.
Einige Stunden später: Wir erreichen Tel Aviv und
lernen unsere kompetente und sympathische Reiseleiterin Tati Weiss kennen, die mit uns die Woche
verbringen wird. Nach zwei Stunden Busfahrt erreichen wir das Pilgerhaus Tabgha am See Genezareth in Galiläa, unsere erste von drei Herbergen.
Tag 2: Es stürmt auf dem See Genezareth
Bibelfilme täuschen. Es brennt nicht immer nur die
Sonne heiß auf sandige Wege herunter. Der Sand
ist heute in der Luft. Her geweht aus Ägypten, sagen die Wetterkundler. Dick und schwer. Der Sand
verdunkelt sogar die Sonne. Zeitweise ziehen dichte
Staubwolken an ihr vorüber. Es wirkt wie eine kleine
Sonnenfinsternis. Der Geruch von Regen liegt in der
Luft. Doch die Tropfen fallen (noch) nicht. Auch sie
werden durch den Sand gehindert. Wie auch unsere
Sicht. Kein Blick in die Weite.
Nächste Station des Weges: Der Berg der Seligpreisungen. Bei Matthäus ist es ein Berg, auf dem
Jesus von der wahren Gerechtigkeit spricht, bei
Lukas ist es ein Feld. Vielleicht liegt die Wahrheit in
der Mitte. Der Platz wurde gewählt, weil er schön ist,
erfahren wir. Das ist er. Auf den Spuren Jesu zu
gehen, heißt auch zu glauben.
Wir kehren zum See Genezareth zurück und bringen unseren Dank für Gott. Wir feiern Eucharistie.
Das Altartuch muss mit Steinen beschwert werden.
Passt, weil der Tisch des Herrn direkt am Ufer des
Sees, direkt unter der Brotvermehrungskirche unter
freiem Himmel selbst ein großer Findling ist. Könnte
Jesus genauso mit seinen Jüngern Mahl gehalten
haben? Wir machen eine weitere Erfahrung. In Kirchenliedern singen wir vom Heiligen Geist, der
kommt mit Feuer und mit Sturmesbraus. Nun, das
Feuer entfachen wir vielleicht in uns, aber Sturmesbraus ist die Begleitmusik unseres Gottesdienstes.
Erhebend.
Der Weg führt uns weiter am Ufer des Sees zur
Primatskapelle. Das Kirchlein steht an der Stelle, an
der Jesus nach seiner Auferstehung mit seinen
Jüngern Mahl gehalten und dann Petrus beauftragte, seine Schafe zu weiden.
Wir fahren zum See Genezareth, der für den Aufbruch von Jesus steht. Hier hat er erstmals geheilt,
Menschen um sich gesammelt und wie Schafe unter
die Wölfe geschickt. Hier ging er über das Wasser.
Der Anfang seines besonderen Weges. Der Beginn
der Entscheidung, wie der Evangelist Matthäus
schreibt.
Und wir erleben einen Sturm, der so wohl auch die
Glaubensfestigkeit der Jünger erschüttert hat, wie in
den Evangelien berichtet wird. Jesus muss einen
tiefen Schlaf gehabt haben. Und wir werden die
Verse der Heiligen Schrift künftig mit einem anderen
Gefühl hören.
offen e Kirche
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Es beginnt zu regnen, auf dem Weg zur letzten Station des Tages: Kafarnaum, die Stadt, die sich Jesus selbst als neues Heim vor dem Aufbruch nach
Jerusalem erwählt hat. Es ist auch die Heimat von
Simon Petrus. Hier lebt er mit seiner Großfamilie,
hier steht sein Haus, in dem Jesus mit lebte und die
Schwiegermutter von Petrus heilte. Hier stritt Jesus
in der Synagoge. Hier heilte er Kranke und Besessene.
Über den Fundamenten des Hauses von Petrus
„schwebt“ heute eine moderne, fast futuristisch anmutende Kirche, die unter seinem Patronat steht. In
der Mitte des Gotteshauses geben Glasplatten im
Boden den Blick auf das Haus frei.
Tag 3: Akko und Nazareth
Wir fahren nach Akko. Direkt am Mittelmeer. Eine
Stadt, die zeigt, welche Irrwege die Christenheit
nehmen kann. Es ist die Stadt der Kreuzritter. Gut
zwei Jahrhunderte herrschen sie in der Stadt, befehden sich mit den Truppen der muslimischen Sultane, die ihrerseits das Heilige Land erobert hatten.
einer dieser Grotten ist der Engel Maria erschienen.
Nach griechisch-orthodoxer Tradition etwas außerhalb des Ortes nahe einer Quelle, im katholischen
Verständnis unmittelbar am Haus des Josef.
Auch heute stehen über beiden möglichen Stellen
der Erscheinung Kirchen. Die 1969 geweihte katholische Verkündigungsbasilika ist eine der größten
christlichen Sakralbauten im Nahen Osten.
Gerade die Marienfresken machen diesen Ort so besonders. Denn sie zeigen aus nahezu allen
Ländern der Welt ein
Bild der Gottesmutter. Die „deutsche“
Darstellung hat etwas Prophetisches,
die Ahnung eines
Weges: Sie wurde
weit vor der deutschen Wiedervereinigung geschaffen.
Und doch zeigt sie zu den Füßen Marias zwei Kinder, die sich unter einer Mauer die Hand reichen.
Wie war das noch mit dem Stürzen der Mächtigen
vom Thron?
Tag 4: Durch die Wüste
Gestern waren wir auf dem Berg der Seligpreisungen. Dort sprach Jesus davon, dass die Friedfertigen selig sind, die, die dürsten nach Gerechtigkeit,
die, die arm sind vor Gott. 1000 Jahre später fallen
hier christliche Ritter ein, unter anderem Johanniter
und Templer, die im Namen Jesu die heiligen Stätten mit Schwert, Armbrust und schwerem Kriegsgerät zurückerobern wollen.
Wir machen uns auf den Weg nach Jericho, einer
Stadt, die die Spuren des Volkes Israel mit Jesus
verbindet. Unsere erste Station: ein Maulbeerfeigenbaum. Auf diesen Baum ist Zachäus geklettert,
wie es der Evangelist Lukas beschreibt. Er war der
Oberste der Zöllner und reich, aber klein an Gestalt.
Und so musste der Mann, als der Wanderprediger
Jesus in Jericho einzog, auf einen Baum klettern,
um ihn sehen zu können. Jesus spricht ihn an und
sagt, dass er in seinem Haus zu Gast sein werde.
Seit gut zwei Jahrzehnten werden die Reste der
alten Festungsanlagen der Johanniter und Templer
freigelegt und restauriert. Manchmal werden sie
auch nur per Zufall gefunden.
Wir verlassen Akko und fahren weiter nach Nazareth, dem Ort, wo Jesus als Kind, Jugendlicher und
junger Mann gelebt und gearbeitet hat. Nazareth ist
auch der Ort, wo der Erzengel Gabriel der jungen
Maria verkündet hat, dass sie ein Kind empfangen
werde. Ein Kind, zu dem Maria bedingungslos ja
gesagt hat, ein Kind, das ihr späterer Mann Josef,
über den wir so wenig wissen, als sein eigenes annahm. Hier ist das Wort Fleisch geworden – genau
hier.
Bereits im vierten Jahrhundert gab es in Nazareth
zwei Kirchen, die über Grotten errichtet wurden. In
offen e Kirche
Jericho, heute gut 22000 Einwohner zählend, ist die
älteste Stadt der Welt. Ausgrabungen belegen, dass
es bereits im Jahr 8000 vor Christi dort kleinstädtische Siedlungsstrukturen gab.
Blickt man von Jericho nach Osten, in Richtung Jordanien, sind Ausläufer des Abarim-Gebirges zu erkennen. Dessen höchster Gipfel ist der Berg Nebo.
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Dort ist Moses gestorben, wie im Buch Deuteronomium zu lesen ist. Er durfte das gelobte Land
schauen, aber nicht mehr selbst einziehen.
Tag 5: Bethlehem und Hebron – Heiliges Land
ohne Frieden
Was für ein Tag. Was für ein Wechselbad der Gefühle in der Stadt, in der der Sohn Gottes Mensch
geworden ist.
Wir besuchen das Kinderheim La Crèche in
Bethlehem. Eine (Kinder-) „Krippe“, was
crèche übersetzt bedeutet, gerade in dieser
Stadt in den palästinensischen Autonomiegebieten zu besuchen, ist
etwas, was uns sehr
nahe geht.
Der Jordan ist unsere nächste Station. Jesus lässt
sich dort von Johannes taufen. Der Sohn des allmächtigen Gottes lässt sich von einem Menschen
taufen – und eine Stimme vom Himmel spricht herab: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen habe.
Wir gehen von der einen
Krippe zur anderen, zur
Grotte, in der Jesus in
der Krippe lag. Sie liegt
unterhalb der Basilika der Geburtskirche, gleich der
Geburtsgrotte gegenüber. Dort wo Jesus bei den
Tieren in der Krippe in Windeln lag, am Altar der
drei Weisen, feiern wir Gottesdienst. Wir beten für
die Kinder von La Crèche, wir beten für alle Kinder
in der Welt. Wir beten, dass sie eine Zukunft haben.
In Frieden.
Während wir unsere heilige Messe feiern, ziehen
gerade mal einen Meter entfernt Menschenmassen
an der Geburtsgrotte vorbei. Mal mehr, mal weniger
ehrfürchtig.
Der Jordan ist an dieser Stelle keine zehn Meter
breit. Das Wasser ist gelb vom Sand der umgebenen Geröllwüste, die wir seit wenigen Kilometern
südlich des Sees Genezareth durchfahren. Kleine
Büsche säumen den Fluss, der sich leicht windet.
Und in der Mitte des Jordan verläuft die Grenze
zwischen Israel und Jordanien. So haben wir Zeugen, als wir an dieser Stelle unseren Glauben erneuern – zwei israelische und zwei jordanische Soldaten, die eher die Sonne genießen als sich gegenseitig zu belagern. Zuvor haben wir einen israelischen Militärposten passiert. Eine Grenze ist eine
Grenze.
Mit diesem Bild setzen wir unseren Weg durch die
Wüste fort. Wir erreichen das Tote Meer. Keine Station auf den Spuren Jesu, sondern eher eine für
uns. Auch zum Vergnügen, auch für die eigene Seele. Etwas Besonderes, dieses Gefühl im über 30
Prozent salzhaltigen Wasser zu liegen und nicht
untergehen zu können – ein bisschen wie in Gottes
Hand.
Wir fahren weiter nach Bethlehem.
offen e Kirche
Am Nachmittag fahren wir nach Hebron, zum Grab
der Patriarchen. In der Höhle Machpela. In ihr befinden sich die Ruhestätten der drei Erzväter Abraham, Isaak, Jakob und ihrer Frauen Sara, Rebekka
und Lea. Gerade hier, an einer Stätte, die die drei
monotheistischen Weltreligionen einen könnte, wird
der Missbrauch der Religion für politische Zwecke
mehr als sichtbar. Hier, wo Abraham nach dem Tod
seiner Frau Sara für sie, für sich und für seine Familie für 400 Silberstücke in einem fairen Handel ein
Feld und die Höhle für ein Grab gekauft hat.
Die Höhle wurde bereits im 1. Jahrhundert vor
Christus von König Herodes überbaut. Da später
auch Christen die Gräber aufsuchten, wurde der
Zugang zwischen ihnen und den Juden im 6. Jahr-
Nr. 45 – Pfingsten 2015
31
hundert getrennt. Im frühen 10. Jahrhundert wird
erstmals eine Moschee errichtet. Dann erobern
Kreuzfahrer die Stadt und das Heiligtum. Sie errichten eine Abraham geweihte Kirche und begründen
das Bistum Hebron. 1187 aber erobern die Osmanen Hebron zurück, die Kirche wird zur Moschee.
Wir begeben uns zur Kirche Dominus flevit (lateinisch: „Der Herr weinte“). Das Gotteshaus gehört
zum Franziskanerorden und wurde 1955 auf den
Fundamenten einer byzantinischen Kirche aus dem
6. Jahrhundert erbaut. Es erinnert an die Trauer
Jesu im Wissen um die kommende Zerstörung Jerusalems.
Im Sechstagekrieg zwischen Israel und Jordanien
1967 marschierte die israelische Armee auch in
Hebron ein. Nach 700 Jahren betraten Juden erstmals wieder Machpela. Seit dieser Zeit gibt es auch
wieder eine jüdische Gemeinde in der Stadt.
Heute liegt Hebron in den Palästinensergebieten.
Wenige hundert jüdische Siedler leben unter 30000
Palästinensern, beschützt von der allgegenwärtigen
israelischen Armee. Im Heiligtum entstehen getrennt
voneinander eine Synagoge und eine Moschee.
Dort, wo der Blick von einer zur anderen heiligen
Stätte möglich ist, werden die Fenster mit Panzerglas verstärkt.
Auf unserer Fahrt nach Hebron passieren wir
Checkpoints. Wir sehen einen Siedler die Straße
entlang gehen. Bewaffnet mit zwei Maschinenpistolen. Israelisches Militär blockiert eine Straße für
Personenkontrollen.
Wir bekommen einen Eindruck, welche Auswirkungen die Gier nach Macht und Besitz, überlagert von
religiösem Fanatismus hat. Der Nährboden von
Hass, der sich von Generation zu Generation fortsetzt.
Tag 6: Jerusalem
In Jerusalem ist es laut. Und, wie wir lernen, ist es
wichtig, laut zu sein. Wer laut ist, hat wohl mehr
Recht. Oder meint es zumindest. Und so messen
sich Kirchenglocken aller christlichen Konfessionen
mit den Lautsprechern, die den Ruf des Muezzin
verstärken. Es heißt, die vom deutschen Kaiser Wilhelm II. am Reformationstag 1898 eingeweihte
evangelische Erlöserkirche, hätte wohl das lauteste
Geläut. Aber es konkurrieren auch Motorroller- und
Treckerfahrer, Händler und Kunden in der Altstadt
Jerusalems um das Recht des Lauteren.
Wir beginnen unseren Pilgerweg durch die Altstadt
Jerusalems außerhalb der Stadtmauern auf dem
Ölberg.
offen e Kirche
Weiter gehen wir ein paar Schritte zum Garten
Gethsemane, dort wo Jesus in der Nacht vor seiner
Kreuzigung betete. Im Garten selbst findet sich die
Kirche der Nationen, die Todesangstbasilika. Das
katholische Gotteshaus steht an der Stelle, über die
der Evangelist Lukas berichtet: „Und er betete in
seiner Angst noch inständiger und sein Schweiß war
wie Blut, das auf die Erde tropfte.“
Wir gehen weiter auf den Spuren Jesu. Durch das
Tal den Tempelberg hinauf. Wir passieren das Löwentor, das früher Stephanstor hieß – benannt nach
dem Diakon Stephanus, der der erste Märtyrer wurde und im Tod noch bat: „Herr, rechne ihnen diese
Sünde nicht an. Denn sie wissen nicht, was sie tun.“
Unser Weg führt weiter durch die Altstadt. Jeder
Stein scheint hier heilig, gewissermaßen religiös
aufgeladen.
Wir singen in der aus dem 12. Jahrhundert stammenden Kreuzfahrerkirche St. Anna, die für ihre
besondere Akustik bekannt ist. Wir entscheiden uns
unter anderem für „Dona nobis pacem“. Wir sehen
die Ausgrabungen des Badehauses am Teich Bethesda, dort wo Jesus einen Mann heilte, der zu
schwach war, das Linderung versprechende Wasser
zu erreichen. Später feiern wir Gottesdienst in der
Kirche Ecce Homo: Siehe, ein Mensch.
Tag 7: Von der Grabeskirche zur Klagemauer
Es ist noch dunkel in Jerusalem. Kurz vor sechs Uhr
morgens. Wir sind auf dem Weg zur Grabeskirche,
die in orthodoxer Tradition Auferstehungskirche
heißt. Dieser Name trifft eher das, was dort an dieser Stelle passiert ist. Zu Jesu Zeiten lag der Ort
außerhalb der Stadtmauer, heute mittendrin in der
Altstadt von Jerusalem.
Um diese Zeit ist es still in der Grabeskirche. Nur
wenige Pilger, Mönche und Ordensfrauen sind da.
Kein Vergleich zu den Strömen von Wallfahrern und
auch von Touristen, die von Kreuzfahrtschiffen
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kommend, die vor Haifa liegen, mal einen Tag Jerusalem machen – Grabeskirche inklusive.
Der Gottesdienst, den wieder Dominikanerpater
Martin Rosner, der geistliche Begleiter, mit uns feiert, ist streng geregelt. Nicht länger als 25 Minuten
und kein Gesang. Wir feiern gleich neben der Stätte,
auf der Jesus gekreuzigt wurde: der Kalvarienberg
oder Golgota, der „Ort des Schädels“.
Das Grab des Heilands steht inmitten einer riesigen
Rotunde. Über dem Grab befindet sich ein Bauwerk
im Bauwerk, eine sogenannte Ädikula. Zu bestimmten Zeiten finden Pilger Einlass.
Wenige Meter davor liegt der sogenannte Salbungsstein. Hier soll der Leichnam Jesu für die Bestattung
vorbereitet worden sein. Gelten mittlerweile das
Grab und der Ort der Kreuzigung als bewiesen, der
Stein ist es nicht. Zumindest nicht dieser. Seiner
Verehrung tut das keinen Abbruch.
Nach dem Frühstück verlassen wir die Altstadt, gehen durch das Jaffa-Tor in Richtung Zionsberg zur
Dormitio-Abtei der Benediktiner. Der Jerusalemer
Tradition entsprechend soll hier Maria im Kreis der
Jünger erst entschlafen („dormitio“) und dann in den
Himmel aufgenommen worden sein.
des zweiten Jerusalemer Tempels zwischen himmeljauchzender Freude, intensiven Gebet und tiefer
Trauer. Kotel nennen Juden dieses für Männer und
Frauen getrennte Mauerstück von 48 Meter Länge
und 18 Meter Höhe. Das Stein gewordene Versprechen Gottes seines ewigen Bundes. Juden aller
Strömungen beten zur Mauer hingewandt.
Aber es wird auch gesungen und gelacht. 13-jährige
Jungen feiern ihre Bar Mitzwa, ihre Religionsmündigkeit. Sie legen den Tallit, das Gebetstuch, und
die Tefillin, die Riemen mit den Gebetskapseln, an
Arm und Kopf um. Sie tragen die Tora und lesen
erstmals daraus vor. Ein großer Tag – für die jüdischen Jungen und für uns.
Tag 8: Besuch in Emmaus – Abschied vom
Heiligen Land
Wir verlassen Jerusalem und fahren etwa 10 Kilometer weiter. Oder 60 Stadien, um ein biblisches
Längenmaß zu benutzen. Mit anderen Worten: Wir
sind wie Kleopas und ein weiterer Jünger am Tag
nach Pessach von Jerusalem nach Emmaus unterwegs. Sie zu Fuß, wir mit unserem Busfahrer Shabi.
Wir kommen in Abu Gosh an. Ein Ort mit 7000 Einwohner und einer von dreien, die als mögliches
Emmaus von der Bibelwissenschaft ins Gespräch
gebracht wurden. Emmaus bedeutet übrigens ‚warme Quelle‘ und war ein vergleichsweise häufiger
Ortsname oder Namenszusatz zu Zeiten von Jesus.
Das macht eine Identifizierung schwierig.
Wir feiern unseren letzten Gottesdienst im Heiligen
Land. Wir hören die Geschichte der beiden Jünger,
die verzagt und gebrochen im Herz nach der Kreuzigung Jesu nach Emmaus gehen. Wir hören, von
Lukas überliefert (24,13–35), wie sie den Auferstandenen treffen und ihn erst spät erkennen, als er mit
ihnen das Brot brach und den Segen über den Wein
sprach. Und wie sie sich fragten: „Brannte uns nicht
das Herz?“
Nur wenige Schritte sind es bis zum Saal, in dem
Jesus nach der Überlieferung das letzte Abendmahl
gefeiert hat. Im Untergeschoss des Gebäudes wird
das Grab von König David verehrt.
Ebenso heilig wir der Schlusspunkt unseres Weges
an diesem Tag: die Klagemauer. Wir erleben die
jüdische Religion an der Westmauer des Plateaus
offen e Kirche
Dieses Herz brennt uns auch in diesem Moment.
Wir bringen das, was uns bewegt als Fürbitte vor
Gott. Wir danken für die Gemeinschaft und Fürsorge
in unserer Pilgergruppe. Wir beten um den Frieden
für das Heilige Land, wenn wir uns die Bilder aus
der Altstadt Jerusalems, aus Bethlehem und aus
Hebron wieder vor Augen führen. Wir bekennen
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auch unseren Glauben, wenn wir uns an die Taufe
Jesu im Jordan, sein Wirken in Galiläa und seinen
Einzug, seinen Passion und die Auferstehung in
Jerusalem erinnern. Gerade jetzt, an dieser Stelle
haben wir das Gefühl: Er ist mitten unter uns. Und
uns brennt das Herz.
Dieses Gefühl, so wird uns allen klar, haben wir
nicht das erste Mal. Irgendwie wird uns allen klar,
dass wir eigentlich nicht auf den Spuren von Jesus
gegangen sind in den letzten Tagen. Sondern mit
ihm. Das hat wohl auch etwas mit der Art und Weise
zu tun, wie wir gepilgert sind – ein Impuls unseres
geistlichen Begleiters, Pater Martin.
Von Anfang an kam es ihm und uns darauf an, nicht
einen wahren Gottesdienstmarathon zu feiern. Natürlich: Man kann an vielen Stellen im Heiligen Land
den Dank vor Gott bringen. Nichts anderes machen
wir in der Feier der Eucharistie. Pater Martin hat mit
uns einen anderen Weg gewählt. Einige wenige,
dafür besondere Akzente setzende Gottesdienste.
Am Ufer des Sees Genezareth, am Ort der Geburt,
der Passion und des Todes Christi. Und dort wo er
sich als Auferstandener wieder zeigte.
uns einwirken lassen. Gottesdienst, auch das ist
eine Erfahrung, ist weit mehr als Zuhörer der Heiligen Messe zu sein. Wir lesen, singen und beten mit
Jesus, inmitten von Gottes Schöpfung, inmitten der
steinernen Zeugen seines Wirkens.
Unser „Gottesdienst“, unser Spurensuchen fordert
uns heraus. Sie machen uns auch zu Zeugen. Zu
lebendigen Steinen. Derart häufig gehörte „fromme“
Worte erleben wir nun anders, neu, nicht mehr als
eigentlich leere Formel. Wir laden nicht bequem das
„Geistliche“ beim Geistlichen ab. Und auch Pater
Martin spult nicht die Routine des Messbuches ab.
Wir reden gemeinsam von, über – und mit Gott. Das
wird uns schnell ganz selbstverständlich. Und mal
ehrlich: Wann reden wir zwischen Cuxhaven und
Hannoversch Münden, zwischen Bückeburg und
Uelzen ganz selbstverständlich von Gott, von unseren Glauben, von dem, was uns trägt? Ohne irgendwelche Beklemmungen zu haben? All das, was
uns die Tage bewegt hat, fassen wir jetzt in Emmaus zusammen. In Fürbitten. An diesem besonderen Ort. In dieser besonderen Kirche.
Doch es nützt alles nichts: Wir müssen unseren
Weg fortsetzen. Zum Flughafen. Doch diese Fahrt
wird noch einmal unterbrochen. Shabi, der Mann
der uns die Tage sicher durch das Heilige Land gefahren hat, lädt uns zum Essen ein. Ein kleines Abschiedsmahl. In seinem Dorf, in seinem Wohnzimmer mit Blick auf Zitronenbäume. Unser letztes Bild
im Heiligen Land, unsere letzte Erinnerung, die wir
mitnehmen können. Da brennt uns wieder das Herz.
Da wissen wir: Er, unser Bruder Jesus Christus, ist
bei uns. Alle Tage. Das ist für uns keine leere Gebetsformel mehr. Sondern mit Leben gefüllt.
Uns kam es mehr darauf an, die Spuren Jesu selbst
zu finden. Indem wir die Stätten seines Wirkens
besuchen, die Worte aus der Schrift hören – und
uns den Wind um die Ohren wehen, die Zehen den
Wüstensand spüren und den Lärm der Händler auf
Ein frohes Pfingstfest!
Die nächste Ausgabe offen e Kirche erscheint zu Weihnachten 2015. Wir freuen uns
wieder auf Ihre Berichte, aber auch auf Anregungen und Kritik. Bitte beachten Sie den Redaktionsschluss am 22. November 2015.
Gerne würden wir auch neue Redaktionsmitglieder begrüßen, die uns bei der Suche nach
interessanten Themen, beim Schreiben von
Artikeln oder bei der Korrektur der Zeitung unterstützen.
Ihr Redaktionsteam
offen e Kirche
Text u. Fotos:
Rüdiger Wala und
P. Martin Rosner
Das Redaktionsteam:
Claudia Oettich, Silvia Oettich, Frank Schindler,
Christian Woitalla
Organisation, Layout & Satz:
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Druck:
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Kontakt:
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Claudia Oettich
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Pfarrbüro,
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Nr. 45 – Pfingsten 2015
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Gruppen der Gemeinde
Kinder- und Jugendgruppen
Erwachsene
Krabbelgruppen
Bärbel Strauß
Anna Geese
Katharina Wittmann
Isabelle Ricard
Bläserensemble
(Mo.)
(Di.)
(Do.)
(Sa., franz.)
über Pfarrbüro
701 47 07
22 58 12 54
05374 / 67 25 73
MinistrantInnen
Do. 17.00h
288 66 77
33 48 31
34 19 01
35 51 94
233 54 84
Carlotta Hammerer
Alexander Neubert
Torben Scharf
Stefan Peiner
Jan Frölich
Deutsche Pfadfinderschaft
St. Georg (DPSG)
Gitarrengruppe
Gerhard Mayer
Nils Klein-Heßling
Christian Gottschling
Caritas-Kontaktstelle und
Soziale Sprechstunde
Klaus Macke
• Pfadfinder (13-16 Jahre)
Johannes Oldeweme
Maxie Simgen
Lennart Leuer
• Rover (ab 16 Jahre)
Steffen Runne
0171 / 998 27 81
Partnergemeinde El Salvador
3. Do. im Monat, 20.00h
Sven Buhrmann
Helga Wirths
33 03 63
05304 / 41 57
Gemeindezeitung
offen e Kirche
Frank Schindler
233 85 23
Frauengemeinschaft KFD
Renata Schindler
Mi. 17.00h
0176 / 23 47 18 93
0174 / 213 14 38
0151 / 16 61 84 17
• Jungpfadfinder (10-13 Jahre)
Karoline Grecko
Katharina Grecko
Michael Vieth
Martin Grünewald
14-tägig Mi. 19.45h
0160 / 91 92 58 35
Claudia Oettich
Stamm „Martin Luther King“
Joh. Oldeweme
0173 / 624 74 71
Chr. Gottschling 0151 / 16 61 84 17
P. Fritz Wieghaus
36 25 00 16
• Wölflinge (7-10 Jahre)
n. Vereinbarung
0160 / 320 49 27
Matthias Kaluza
Mo. 17.00h
0176 / 61 80 65 58
0176 / 24 68 69 24
0176 / 61 50 60 25
Mi. 18.15h
0173 / 624 74 71
0172 / 424 65 26
0157 / 77 26 84 73
Do. 19.00h
0176 / 66 80 94 86
• Frauenfrühstück
letzter Mi. im Mon. 9.00h
37 77 97
Gymnastik der Frauen
Mo. 19.00h
Anita Furche
33 18 19
Yoga
Mo. 19.00h
Antje Kanne
37 77 97
Sticken
Di. 15.00h
Beate Thiel
05308 / 71 79
Anita Furche
33 18 19
Von Frauen für Frauen
lt. Progr.
Monika Steiner
233 88 38
Meditative Kreistänze
Mi. lt. Progr.
Inga Dierssen
0171 / 233 26 34
Antje Kanne
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Glaubensgesprächskreise
Anne u. Mario Pechwitz
284 43 03
Kolpingfamilie
Kinderschola
n. Vereinbarung
Mechtild Franke 05331 / 96 90 80
Claudia Oettich 0160 / 91 92 58 35
Dagmar Gebauhr
Junge Erwachsene und Familien
Astrid u. Ulrich Scharf
Frank Schindler
Musikgruppe Mixed People
Frank Schindler
Stephan Graeber
Do. lt. Progr.
34 19 01
233 85 23
Di. 20.00h
233 85 23
05307 / 49 51 85
lt. Progr.
79 82 23
Günter Ratajczak
Pax Christi
Donnerstagstreff
233 85 23
Seniorenkreis
Anita Furche
14-tägig Di. 20.00h
60 27 94
14-tägig Mi. 15.00h
33 18 19
Stepping out! – Stepptanzgruppe Mi. 18.30h
Regine Hain
TANDEM
P. Osvaldo Robles Segovia
89 00 31
14-tägig Do. 19.30h
36 25 00 11
Band „Vom Wegesrand“
Sebastian Geese
701 47 07
Bitte teilen Sie uns Änderungen oder neue Gruppen umgehend mit.
offen e Kirche
Nr. 45 – Pfingsten 2015
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Planung und Ausführung
sämtlicher Elektroarbeiten
Klaus Labitzke
Elektrotechnik GmbH
Inhaber Thomas Labitzke
Werkstatt:
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