Fliegenbekämpfung – weil es Sinn macht Dr. med. vet. Thomas Blanke, Leiter Tiergesundheit bei der Vital AG Fliegen sind für Tiere so lästig, dass Milchleistung oder Tageszunahmen zurückgehen. Fliegen übertragen aber auch Krankheiten. Mit einer regelmässigen und einfachen Fliegenbekämpfung lassen sich diese Verluste und Mehrkosten vermeiden. Manch einer mag sich gut an früher erinnern und an die vielen Fliegen in den Ställen, vor allem bei den Kälbern und Schweinen. Teils stiegen richtige Schwärme auf. Zur Abhilfe wurden dann Frassköder ausgelegt oder Fliegenmittel gespritzt. Geholfen hat dies leider nur kurze Zeit. Im modernen Betrieb gilt: Im Stall sollten eigentlich kaum mehr Fliegen sein, als man für sich selbst im Wohnbereich akzeptieren würde. Fliegen als Lästlinge Wenn es Fliegen auf einem Betrieb gibt, so sind diese im günstigen Fall lediglich lästig für die Tiere. Sie geben weniger Milch oder die Tageszunahmen sind wegen der Beunruhigung der Tiere niedriger. Hier machen die höheren Leistungen der Tiere die geringen Kosten für eine regelmässige Fliegenbekämpfung schnell wett. Fliegen als Überträger von Krankheiten Im ungünstigen Fall sind die Fliegen aber Teil eines Krankheitsgeschehens. Typische durch Fliegen übertragene Erkrankungen sind: bestimmte Euterentzündungen, ColiInfektionen, MMA, Rotlauf, Kokkzidiose, Spulwurm- und Virusinfektionen, Salmonellose und Dysenterie. Bei niedrigem Infektionsdruck geht zunächst die Leistung zurück. Steigt der Infektionsdruck durch die Zahl an Fliegen weiter, bricht die Infektion aus. Wenn in einem Bestand häufiger Tiere erkranken oder die Leistung der Tiere nicht optimal ist sollte man Fliegen systematisch bekämpfen. Bei manchen Erkrankungen ist eine Bekämpfung beziehungsweise Sanierung ohne eine gründliche Fliegenbekämpfung sogar unmöglich und vergebens (siehe auch der Artikel zur Brachyspirenbekämpfung in dieser Ausgabe). Vorgehensweise • Die sichtbaren Fliegen machen nur etwa 10 - 15 Prozent der Fliegenpopulation aus (Siehe Grafik). Am besten funktioniert die regelmässige Fliegenbekämpfung, bei der die Fliegenlarven mit einem sogenannten Larvizid (zum Beispiel Neporex 2SG) abgetötet werden. Bislang gibt es weltweit keine Resistenzen gegen diese Mittel. Die sichtbaren Fliegen machen nur einen Bruchteil der vorhandenen Fliegen aus. Werden die Larven abgetötet, können sich keine neuen Fliegengenerationen mehr entwickeln. • In der Anfangsphase kann zusätzlich ein Adultizid (zum Beispiel Agita oder Oxyfly) eingesetzt werden, welches die erwachsenen Fliegen tötet. • Der Entwicklungszyklus der Fliegen ist von der Temperatur abhängig. Im Winter reicht eine Behandlung im Abstand von etwa vier Wochen, im Sommer sollte alle zwei Wochen behandelt werden. Wenn die Fliegenzahl niedrig ist, kann die Behandlungshäufigkeit wieder reduziert werden. • Fliegen legen ihre Eier gerne in Ecken und an unzugänglichen Stellen. Das zeigt anschaulich die Abbildung auf der nächsten Seite. Diese Stellen sollten gesucht, gereinigt und behandelt werden. An diesen Stellen legen Fliegen gerne ihre Eier ab. Deshalb müssen sie unbedingt mit einem wirksamen Larvizid behandelt werden. (Abbildung: Novartis) Die sichtbaren Fliegen machen nur einen Bruchteil der vorhandenen Fliegen aus. Werden die Larven abgetötet, können sich keine neuen Fliegengenerationen mehr entwickeln. Präparat Larvenbekämpfung Handelsform Neporex 2SG Adultenbekämpfung Sack à 5 kg Präparate Wir empfehlen für die Larvenbekämpfung Neporex 2SG, zum Sprühen Oxyfly und als Frassgift Agita. Diese Mittel haben sich sehr bewährt und sind ab sofort auch bei uns erhältlich. Agita (Frassgift) Oxyfly (zum Sprühen) Dose à 400 g Flasche à 250 ml Biozide sicher verwenden. Vor Gebrauch stets Kennzeichnung und Produktinformationen lesen.
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