04/07 Bienen aktuell Umbruch

Auch Bienen kommunizieren und tauschen sich aus.
Foto: Andreas Platzer
Südtiroler Imkerbund
aktuell
UNIONE EUROPEA
EUROPÄISCHE UNION
MINISTERO DELLE POLITICHE AGRICOLE, ALIMENTARI E FORESTALI
MINISTERIUM FÜR LANDWIRTSCHAFT, ERNÄHRUNG UND FORSTWIRTSCHAFT
Jänner 2016
INHALTE
I Neujahrsgruß des Bundesobmannes
I Bestellung Honigetiketten
I Hyperthermie und Varroa
I Veranstaltungen – Kurse
I Monats-Tipps Jänner 2016
I FATA-Formular
Neujahrsgruß des Bundesobmannes 2016
Geschätzte Mitglieder,
liebe Imkerinnen und Imker
des Südtiroler Imkerbundes!
Ein neues vielversprechendes
Jahr beginnt für uns Imker.
So ist es wieder an der Zeit
sich vom vergangenen Jahr zu
verabschieden und sich an
dem kommenden neuen Jahr
zu orientieren. Ich glaube
auch das Imkerjahr 2015 wird
uns in besonderer Weise in
Erinnerung bleiben. Ein Jahr
mit vielen Höhen und Tiefen.
Betrachten wir das vergangene Jahr noch kurz bezüglich Ertrag, Honigsegen, so können manche Imker in einigen Landesabschnitten erfreulich zurück schauen mit
überaus großen Honigernten. Der Rest der Imker muss feststellen, dass Südtiroler Honig zwar
sehr gefragt war, allerdings die Ernte nicht übermäßig ausfiel. Das Frühjahr begann sehr vielversprechend. Unsere Bienenvölker entwickelten sich sehr gut, hatten eigentlich von Wetter
und Natur her gesehen gute Bedingungen dafür.
Die Freude vieler Bienenzüchter war groß und
konnte somit das vergangene schlechte Jahr bezüglich Honigertrag samt ihren übrigen Problemen in der Imkerei schnell ins Vergessene geraten lassen. Dies alles motivierte wiederum viele
Imker mit ihren gut aufgebauten Bienenvölkern
Trachtanwanderungen zu machen. Zum Beispiel Wanderungen in die Obstblüte und Wanderungen zum Waldgebiet und ins Hochgebirge
zu den Almrosenblüten. Den ersten Rückschlag
erlebten viele Imker bei den Wanderungen und
Aufstellungsorten in intensiven Obstanlagen,
besonders in den Besenwuchsgebieten. Die Zeit
während des Insektizidverbotes, also die Zeit in
der die für Bienen gefährlichen Spritzmittel
nicht ausgebracht werden durften, verlief sehr
gut. Kaum Ausfälle oder Bienenverluste wurden
gemeldet. Einen Dank dafür an die Zuständigen
in der Obstwirtschaft. Jedoch vor und nach diesem Insektizidverbot mussten viele Imker bei
ihren Lieblingen herbe Verluste wahrnehmen.
Bienenvölker in den Obstgebieten und auch
außerhalb davon, bis in Höhenlagen von 1200m
Meereshöhe hatten teilweise große Flugbienenverluste zu verzeichnen. Diese Bienenverluste
zogen sich mehr oder weniger über den gesamten Zeitraum Mai und Juni. Leider beklagten einige Imker noch in den Folgemonaten anhal2
tende herbe Bienenverluste
mit dem Verdacht auf Vergiftungsschäden. Vielen Bienenvölkern war damit die
Grundvoraussetzung für das
Sammeln einer guten Honigleistung im Juni und Juli genommen. Diese Bienenvölker
waren einfach zu schwach, sie
kämpften eigentlich nur ums
Überleben. Flugbienenverluste wurden von vielen Imkern
verzeichnet und zur Untersuchung der Gründe dem Veterinäramt abgegeben. Alle diese Untersuchungsergebnisse
bestätigten mehr oder weniger die Ursachen
dieser Bienensterblichkeit. Gerade deswegen
denke ich ist es höchst an der Zeit sich mit dafür
zuständigen Organisationen an einen Tisch zu
sitzen und gemeinschaftliche vernünftige Lösungswege zu diskutieren und gangbare Zukunftswege einzuschlagen. Das größere Problem für uns Imker ist sicherlich die Gefahr der
Produktverunreinigung, im Speziellen die Gefahr der Rückstände von Pestiziden im Honig.
Diese Probleme und Gefahren in der heutigen
Imkerei wurden ausführlich im Bundesausschuss diskutiert und einheitliche Vorgangsweisen bezüglich der Ausbringung von Pestiziden
mittels eines Forderungskatalogs beschlossen.
Forderungskatalog des Südtiroler
Imkerbundes im Auftrag des
Bundesausschusses
Prämisse: Vorausgeschickt, dass es in den vergangen Jahren, immer wieder zu massiven Bienenverlusten im Einzugsgebiet des gesamten
Obstbaues, Beerenobstbaues und Weinbaues
gekommen ist; Vorausgeschickt, dass es nicht
Kompetenz und Aufgabe der Imkerschaft und
des Südtiroler Imkerbundes ist Pflanzenschutzmaßnahmen des Obstbaues zu meliorieren um
Schäden an den Bienen zu verhindern; Vorausgeschickt, dass die Sanitätsbehörden (Lebensmittelüberwachung und Veterinärbehörden)
die Imkereiprodukte aufgrund der jüngsten
Vorfälle intensiver kontrollieren werden; fordert
der Bundesausschusses des Südtiroler Imkerbund im Auftrag seiner Mitglieder
– Einsatz sämtlicher Pflanzenschutzmaßnahmen auf eine Art und Weise, dass es nicht
mehr zu Bienenschäden kommt, und Pro-
SIB aktuell
Ausgabe 1 · Jänner 2016
duktkontaminationen ausgeschlossen werden können;
– Entschädigung bei Vergiftungsfällen an Bienenvölkern welche durch den zuständigen
Amtstierarzt festgestellt werden und in direkter Korrelation mit Pflanzenschutzmitteln
welche im Obstbau, Beerenobstbau und
Weinbau eingesetzt werden stehen. in Höhe
des Volkes und des Ernteausfalles;
– Abnahme des gesamten betroffenen Honigs
zu marktüblichem Preis bei Übertretung des
EU-MRL-Wertes und Übernahme der entstandenen Analysekosten;
– sollten der Südtiroler Honig, die Imkerei in
Südtirol durch Pflanzenschutzmaßnahmen
einen öffentlichen Image-Schaden erfahren,
fordert der Südtiroler Imkerbund entsprechende Entschädigungszahlungen für die
mediale Richtigstellung.
Ich bin sicher, dass diese Forderungen der Imker
von den Zuständigen der Landwirtschaft, Südtiroler Obstwirtschaft, Südtiroler Apfelkonsortium und Südtiroler Weinbau ernst genommen werden und für uns alle bestmögliche Lösungen gesucht werden. Das Nutzinsekt Biene
sollte doch im Vordergrund stehen und als
schützenwert für unserer Umwelt und Natur
anerkannt werden und bleiben.
Die Wanderung im Monat Juni in den Wald und
in das Hochgebirge brachte nur Imkern im östlichen Lande den vielversprochenen Honig.
Erstens waren viele Bienenvölker durch Flugbienenverluste gekennzeichnet und zweitens
ließ die Wetterlage im Gebirge zu wünschen
übrig. Ich freue mich für all jene Imker, die
trotzdem durch viel Fleiß und imkerlich fachgerechte Betriebsweisen einigermaßen gute Honigertragsmengen einbringen konnten. Ein weiteres markantes Problem war wohl wieder im vergangenen Jahr die Varroaproblematik. Ein Problem kommt aus Erfahrung niemals alleine. Die
Varroa nämlich konnte sich bei diesen Voraussetzungen hervorragend entwickeln. Ich kann
nur hoffen, dass die Mehrheit der Imker dies
frühzeitig erkannt hat und den Kampf gegen
diese Bienenschädlinge richtig und zeitgerecht
angesetzt haben. Wer dies nicht fachgerecht gemacht hat, wird leider seine Bienenvölker stark
geschwächt erleben oder schlimmstenfalls vielleicht demnächst noch verlieren und möglicherweise auch einige seiner Nachbarschaftsimker bienenlos machen. Ich wünsche mir, dass
ich mit dieser Vermutung daneben liege.
Ein weiteres Atemanhalten erlebten Imker in
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diesem Jahr als bekannt wurde, dass in Süditalien der berüchtigte Beutenkäfer in Bienenvölkern nicht ausgerottet wurde. Eine große weitere Plage in unserer Bienenhaltung. Ich glaube
jeder Imker im Lande müsste wohl wissen, was
das für unsere Bienenvölker bedeuten würde.
Ich kann nur hoffen, dass die Zuständigen in
Süditalien dieses Problem in den Griff bekommen und unsere Imker hier im Lande ein wachsames Auge haben und diese Herausforderung
nicht durch unverantwortliches Handeln provozieren.
Des Weiteren gibt es aber auch sehr erfreuliche
Ereignisse in unserer Imkerei. Zum Beispiel der
große Anlauf in unseren Imkerschulen und die
vielen guten Veranstaltungen in den Imkerbezirken und Ortsgruppen im Lande. Viele
Weiterbildungen und Fachvorträge und Ständeschauen wurden recht gut von den Imkern angenommen. Wer sich in der Imkerei immer wieder weiterbildet und sich informiert und gute
fachgerechte Ratschläge annimmt, die Restentmilbung der Varroa richtig und zeitgerecht angesetzt hat, der müsste eigentlich recht gut für
das kommende Bienenjahr gerüstet sein. Einer
der Höhepunkte im Jahr 2015 war sicherlich die
4. Austragung der Südtiroler Honigtage in der
Stadtgemeinde Brixen. Ich freue mich feststellen
zu dürfen, dass durch diese gelungene Veranstaltung unserer Bevölkerung die Bedeutung
der Bienen und Imker hier in unserem Land
vorzüglich aufgezeigt wurde. Herzlichen Dank
allen die mitgeholfen haben.
Der Südtiroler Imkerbund wird mit all seinen
Mitteln und Informationen seinen Mitgliedern
rechtzeitig und gut zur Seite stehen. Ich möchte
aber auch erwähnt haben, dass Sie liebe Imkerinnen und Imker des SIB Aufgaben und Pflichten und gesetzliche Bestimmungen in der Imkerei einzuhalten haben. Immer wieder stehen dafür in dem Sib-Aktuell Informationen. Ich bitte
alle Mitglieder dies zur Kenntnis zu nehmen
und die Bestimmungen ernst zu nehmen.
Alles Gute für das Neue Jahr 2016 Euch allen
und ich wünsche mir, dass wir Imker aller Organisationen und Vereine gemeinschaftlich am
selben Strang ziehen. Wir sollten immer das Ziel
vor Augen haben, unsere Bienen liebevoll, qualitativ und gemeinschaftlich zu halten. Allen
Gönnern und Förderern der Südtiroler Imkerei
möchte ich im Namen der Imker ein aufrichtiges Dankeschön sagen und auch Ihnen allen ein
gutes neues Jahr 2016 wünschen.
Euer Obmann
Engelbert Pohl
SIB aktuell
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Monats-Tipps Jänner 2016
Jänner – die Zeit der Vorbereitung
Geschätzte Imker, geschätzte Imkerinnen,
für das Jahr 2016 habe ich, Andreas Platzer – Fachberater für Bienenzucht, kurzerhand die große
Ehre erhalten, in der „SIB aktuell“ die MonatsTipps zu verfassen und Sie somit durch ein Imkerjahr zu begleiten. Einige Male durfte ich bereits als
Monats-Tipps-Verfasser in anderen Bienenzeitungen tätig sein, so beispielsweise in der ehemaligen
österreichischen Verbandszeitung des ÖIB „Bienenvater“ als auch im „Bienenmütterchen“, der
Monatszeitschrift des Carnica-Sklenarbundes.
Aber auch im Südtiroler Landwirt durfte ich
schon Interessierte durch das Imker- und Bienenjahr begleiten. In der SIB aktuell habe ich mich bewusst bis dato immer zurückgehalten, zum einen
da es die Zeit oft nicht zuließ, konsequent die Monats-Tipps zu verfassen, zum anderen aber auch
weil ich in meiner Funktion als Fachberater immer wieder Beiträge für unsere Verbandszeitschrift verfassen durfte. Nun ist allerdings die Zeit
gekommen, in der auch ich diese Aufgabe übernehme.
Ich möchte in den kommenden Monaten nicht
nur die einzelnen Arbeiten am Bienenvolk etwas
beleuchten, sondern es soll mir ein Ziel sein, auch
einige Blicke hinter die Kulissen zu werfen und die
eine oder andere Tätigkeit oder das eine oder andere Tun etwas kritisch zu beleuchten. Ich möchte
dabei ganz bewusst auch die eine oder andere Erfahrung die ich in den vergangenen Jahren als Berater machen durfte in die Monats-Tipps miteinfließen lassen, um sie so geschätzte Leser/innen,
auch Einblick in die Beratungstätigkeit in der Südtiroler Imkerei bekommen zu lassen.
Die Imkerei steht in der gesamten Welt, in Europa
und somit auch in Südtirol vor einem Scheideweg
und hat mit immer neuen Herausforderungen zu
tun, ich will ganz bewusst nicht das Wort Kämpfen verwenden. Intensivere Kulturführungen nehmen auch bei uns in Südtirol immer stetig zu und
wandern in
Höhenlagen
wo es vor etwa 30 Jahren
Schimmelbildung
kann durch
eine richtige
Belüftung
verhindert
werden.
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Eine schöne Wintertraube.
Fotos: Andreas Platzer
noch fast undenkbar war, dass Obstbau, Weinbau
oder Beerenanbau betrieben wird. Dies führt unweigerlich auch zu einer Änderung der Nahrungsangebote für unsere Bienen. Auch dies soll in den
kommenden Monaten Thema der Monats-Tipps
sein. Ob wir es wollen oder nicht, nicht nur unsere Bienen sondern auch wir als Imker müssen uns
mit diesen Tatsachen auseinander setzten.
In den Wintermonaten haben wir immer vernommen, dass die Bienen nicht gestört werden sollen
und möglichst Ruhe am Bienenstand zu herrschen hat. Diese Grundeinstellung hat auch in der
heutigen Zeit noch ihre Gültigkeit, wenngleich wir
aufgrund von verschiedenen Faktoren wie Witterung und des Parasiten „Varroa“ dennoch immer
wieder zu unseren Bienenvölkern sehen müssen.
Es ist dabei sicherlich nicht nötig die Völker zu
öffnen und zu kontrollieren – allerdings ein kontrollierender Blick ans Flugloch oder in die Varroawindel sollten wir machen.
Durch den sehr langen schönen und vor allem
warmen Herbst 2015 hatten unsere Bienen bis in
hohe Höhenlagen immer wieder starken Flugbetrieb und das eine oder andere Volk bis in den Dezember hinein Bruteinschläge. Leider gleichen
diese Bruteinschläge aber das Abarbeiten der Winterbienen in den meisten Fällen bei weitem nicht
aus. Die Restentmilbung sollte bei den Völkern
bereist mit Einstellung der Bruttätigkeit bereits
gemacht worden sein. Jetzt gilt es vielleicht durch
ein leichtes ankippen der Völker oder einen kontrollierenden Blick unter den Deckel die Futterreserven zu kontrollieren. Im Herbst 2015 haben
unsere Bienen sehr viel an Futter verflogen, und
die Volksstärke ist besonders in wärmeren Gegenden des Landes drastisch zurückgegangen. So haben einige Imker berichtet, dass ihre Völker wunderbar stark, auf einer Einheit eingewintert wurden und nun noch auf drei Waben sitzen. Momentan können wir hier nicht viel ausrichten, dies
dürfte allerdings der Tribut für den langanhaltenden warmen Herbst sein.
Der Jänner ist immer auch der Monat der Vorbe-
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reitung. Alle Gerätschaften werden wieder gereinigt und geputzt. Waben eingeschmolzen, Rähmchen hergerichtet, dass sie dann nur noch mit
Mittelwänden bestückt werden können und im
Frühjahr zur Verfügung stehen. Momentan können diese Arbeiten auch mal im Freien erfolgen, es
besteht nicht mehr die Gefahr, dass Bienen angelockt werden und es zu einer Räuberei kommt.
Der Jänner ist aber auch mitunter der Monat in
dem wir uns wieder geistig auf die neue Saison
vorbereiten, insofern dass im ganzen Land zahlreiche Veranstaltungen von den Ortsgruppen, Bezirken und dem Südtiroler Imkerbund selbst, angeboten werden in denen es darum geht sich neues Wissen anzueignen und sich weiter zu bilden.
Vielleicht wäre es aber auch an der Zeit die eine
oder andere Schulung zu besuchen und sich spezieller auf ein Thema oder einen Themenschwerpunkt vorzubereiten. Die Südtiroler Imkerschule
bietet dabei gar einiges an. Aber auch das Studium
von Fachliteratur und das Lesen der Imkerzeitung
ist sinnvoll, will man zukünftig den Herausforderungen standhaft entgegentreten. Eines ist in der
Imkerei nämlich sicher: Kein Jahr ist wie das andere, und ausgelernt hat man nie, weder in der Imkerei und schon gar nicht bei den Bienen! – Sehr
häufig erzählen mir erfahrene und langgediente
Imker, meist am Rande von Veranstaltungen im
ganzen Land, dass sie in der abgelaufenen Saison
Erlebnisse bei den Bienen hatten die sie in den
vergangenen 40-, 50- oder gar 60-jährigen imkerlichen Tätigkeit noch nie gemacht haben … auch
das sollte uns zu denken geben.
Ich jedenfalls freue mich schon auf die kommenden Monate, die wir gemeinsam durchleben dürfen und würde mich über die eine oder andere Anregung, Wünsche oder Kritik sehr freuen, die Sie
gerne an den Südtiroler Imkerbund (info@
suedtirolerimker.it) oder telefonisch unter 0471063990 (an den Montagen stehe ich immer für
telefonische Beratungen zur Verfügung) anbringen können.
Hyperthermie und Varroa
Geschätzte Imker/innen,
in den vergangenen Ausgaben der vorliegenden
Zeitschrift BIENEN aktuell wurden einige Artikel
zur Hyperthermie, sprich Wärmebehandlung in
Zusammenhang mit der Varroabekämpfung veröffentlicht. Da ich bei verschiedenen Veranstaltungen bzw. in Beratungsgesprächen in den vergangenen Monaten sehr häufig auf diese Thematik angesprochen wurde, möchte ich kurz mein
Statement zur dieser Form der Varroabehandlung
abgeben.
In den vergangenen Jahren – um nicht zu sagen
Jahrzehnten – haben sich weltweit viele Wissenschaftler und Institute mit dieser Thematik auseinander gesetzt und alle mussten feststellen, dass
die Wärmebehandlung zwar einen Einfluss auf die
Entwicklung der Varroapopulation hat, dieser
Einfluss aber in keiner Relation zu einer Bekämpfung steht. Das heißt die verschiedenen Wärmebehandlungsverfahren eignen sich nach aktuellem
Stand des Wissens, der Technologien und der Einsatzmodalitäten nicht dazu die Varroapopulation
in den Bienenvölkern wirkungsvoll zu bekämpfen.
Wärmebehandlungssysteme die mit den Bienen
selbst als ganzes Volk arbeiten, werden dies auch
nie erreichen. Denken wir an den vergangenen
Sommer mit Temperaturen weit über 40°C und
direkter Sonnenbestrahlung der Völker. Unsere
Bienen haben es locker geschafft diese Temperaturen auch über Stunden zu kühlen und die ideale
Bruttemperatur zu halten. Ein Wärme-System das
für einige Stunden mit einer Heizplatte am Boden
oder aber in den Waben selbst arbeitet, können die
Ausgabe 1 · Jänner 2016
Bienen ohne Probleme neutralisieren bzw. die
Wärmequelle so abschotten, dass es nicht zu einem Temperaturanstieg in der Brut und somit einer Wirkung auf die Varroa-Milbe kommt.
Systeme die ausschließlich mit Brutwaben selbst
arbeiten scheinen hier einen höheren Wirkungsgrad zu erzielen. Noch nicht veröffentlichten Studien zufolge scheint es dabei aber zu größeren
Problemen in der Brutentwicklung zu kommen
und somit zu Missbildungen der Bienen bis hin zu
Sterilität bei Drohnen.
Anlässlich von Tagungen im Ausland wurde unter
den Beraterkollegen und den Wissenschaftlern
sehr ausgiebig über diese Thematik diskutiert.
Was dabei auch beunruhigend ist, ist die Tatsache,
dass die verschiedenen Hersteller unisono den
Instituten weder Geräte für Testzwecke zur Verfügung stellen, ihnen noch Geräte zum käuflichen
Erwerb ausliefern. Wenn diese Systeme so ausgezeichnet funktionieren wie immer gepriesen, wäre
es wohl ein grundlegendes Anliegen eines jeden
Herstellers die Geräte testen zu lassen um die Verkaufszahlen durch positive Rezessionen zu steigern.
Ich möchte eindringlich davon warnen sich auf
diese Systeme zu verlassen und die üblichen Varroabekämpfungskonzepte über Bord zu werfen,
auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht verlockend klingen mag. Nachdem diese Geräte und
Verfahren keine Zulassungen brauchen, da ja kein
Wirkstoff eingesetzt wird, wird die Wirksamkeit
defakto auch nicht geprüft.
SIB aktuell
Andreas Platzer, Fachberater für Bienenzucht
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Fahrt zur Apimell nach Piacenza
Am Sonntag, 06. März 2016 organisiert der Südtiroler Imkerbund wieder eine Fahrt zur
„Apimell“ nach Piacenza. Der Preis beträgt pro Person, für Fahrt und Eintritt € 30,–.
Anmeldungen werden im Büro des SIB unter der Tel. 0471-063990 entgegengenommen.
Die Einzahlung erfolgt auf das Konto des Südtiroler Imkerbundes unter „Apimell“
Raika Vilpian IBAN: IT 09 V 08269 58961 000301004352
Achtung: Die Einzahlung gilt als Bestätigung, nicht als Anmeldung. Diese muss im Büro des
Südtiroler Imkerbundes gemacht werden!
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SIB aktuell
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■ Bezirks-Generalversammlungen 2016
■ Ortsgruppe St. Leonhard – Moos
JÄNNER
Brixen: Samstag, 9. 1. 2016, 14.00 Uhr, Landwirtschaftsschule Salern.
Laugen-Deutschnonsberg: Sonntag, 17. 1. 2016,
10.00 Uhr, Vereinshaus Tisens.
Gröden: Samstag, 30. 1. 2016, 16.00 Uhr, Hotel
Cosmea, St. Ulrich.
FEBRUAR
Meran: Samstag, 6. 2. 2016, 14.00 Uhr, Vereinshaus Marling.
Lana: Samstag, 6. 2. 2016, 14.00 Uhr, Kindergartensaal Burgstall.
Oberpustertal: Samstag, 13. 2. 2016, 14.00 Uhr,
Raiffeisensaal Niederdorf.
Obervinschgau: Samstag, 13. 2. 2016, 14.00 Uhr,
Vereinshaus Tartsch.
Untervinschgau: Sonntag, 14. 2. 2016, 9.30 Uhr,
Josef-Maschler-Haus Tschars.
MÄRZ
Südtiroler Imkerbund: Samstag, 5. 3. 2016, 9.30
Uhr, Raiffeisensaal Terlan.
Bioland Südtirol Mitgliederversammlung: Samstag, 5. 3. 2016.
Gesundheitswartetagung: Samstag, 19. 3. 2016,
Vereinssaal Vilpian.
SKZV: Samstag, 19. 3. 2016, Vereinssaal Vilpian.
Jungimkervereinigung: Samstag, 19. 3. 2016, Sitzungssaal SIB.
Ulten: Sonntag, 20. 3. 2016, 10.15 Uhr, Hotel Ortler – St. Nikolaus.
Die Jahreshauptversammlung findet am Sonntag, 10. Jänner 2016, 14.00 Uhr im Vereinshaus
von St. Leonhard statt. Bei der Jahreshauptversammlung wird uns Wanderlehrer Gufler Heinrich seinen Vortrag zeigen. Alle Imkerinnen und
Imker sind herzlich dazu eingeladen.
Weiterbildungsprogramm des Bezirkes
Bozen/Unterland
Inhalt: Be- und Verarbeitung von Bienenwachs zu Mittelwänden und mehr; Ort: Bildungsstätte für Bienenkunde in Kaltern/Altenburg; Datum: Donnerstag, 18. Februar 2016
und Freitag, 19. Februar 2016, jeweils von
8.00 Uhr bis 18.00 Uhr; Referent: Fachberater
für Bienenzucht Ing. Andreas Platzer; Dauer:
16 Std.; Gebühr: € 104,– inkl. aller Verbrauchsmaterialien; Anmeldung: bis 2. Februar 2016, von 8.00 bis 12.00 Uhr bei Frau
Pircher, Tel. 0471-599109.
Auch im Jahr 2016 hält der Bezirk Bozen/
Unterland wieder seine traditionelle Bezirksweiterbildung ab. Alle Veranstaltungen finden im Mediensaal der Fachschule für Obst-,
Wein- und Gartenbau Laimburg, jeweils um
19.00 Uhr statt. Termine/Themen: Montag,
1. 2. 2016 „Wie bewirtschafte ich meine Bienen“, Berufsimker Paul Rinner; Montag, 15.
2. 2016 „Auswinterung von Bienenvölkern“,
WL Andreas Platzer; Montag, 22. 2. 2016
„Zeitgemäße Bienenpflege“, WL Markus
Kienzl. Alle Vorträge sind frei zugänglich und
bedürfen KEINER Anmeldung.
Der Bezirk Bozen/Unterland freut sich auf
ein pünktliches und zahlreiches Erscheinen
■ Ortsgruppe Terlan – Andrian –
Mölten – Nals
Jahreshauptversammlung am Sonntag, 10. Jänner 2016, 10.00 Uhr, im Gasthof „zum Löwen“
in Mölten. Referat zu Tagesthemen der Imkerei.
■ Jahreshauptversammlung Bezirk Brixen
Am Samstag, 9. Jänner 2016, 14.00 Uhr, in der
Landwirtschaftschule von Salern.
■ Vortragsreihe Bezirk Brixen
Am Samstag, 27. Februar 2016, 8.30 Uhr, in der
Landwirtschaft Schule von Salern; Themen:
Richtige Futterversorgung übers Jahr mit dem
Referenten Erich Larcher; Auffrischung Bienenjahr mit dem Referenten Wilhelm Überbacher.
Auf Euer Kommen freut sich der Vorstand des
Imkerbezirkes Brixen.
Bienenwachs – Gewinnung und
Verarbeitung
Für weitere Auskünfte zum Kursangebot
der Südtiroler Imkerschule wenden Sie sich
bitte an das Büro des Südtiroler Imkerbundes (Tel. 0471-063990).
Info-Blatt des Südtiroler Imkerbundes
Sitz der Geschäftsleitung: Südtiroler Imkerbund, Galvanistraße 38, 39100 Bozen,
Tel. 0471-063990, Fax 0471-063991
E-Mail: [email protected] / Internet: www.suedtirolerimker.it
Eigentümer: Südtiroler Imkerbund
Herausgeber: in der Person des gesetzlichen Vertreters der Obmann des Südtiroler Imkerbundes,
Engelbert Pohl, Moosweg 9, I-39020 Kastelbell, Tel. 335-6240044
Verantwortlicher Direktor: Georg Viehweider
Genehmigung des Tribunals: BZ. R. St. Nr. 19/97 vom 21. Oktober 1997
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Ausgabe 1 · Jänner 2016