im portrait: anästhesist sven dreesbach - St.-Antonius

IM PORTRAIT: ANÄSTHESIST SVEN DREESBACH
Seit 2010 gehört Sven Dreesbach zum Ärzteteam der Klinik für
Anästhesie und Operative Intensivmedizin des St.-AntoniusHospitals Eschweiler.
Der Facharzt für Anästhesie wirkt an unterschiedlichen Projekten des
Hospitals mit und ist auch in seiner Freizeit sehr engagiert; zuletzt in
Nepal, wo er an der Seite seines Kollegen Rolf Overs-Frerker über
zwei Wochen lang bedürftige Menschen medizinisch versorgte.
Eva, Tochter Nele und Sven Dreesbach
Wenn man in die Familiengeschichte
des 33-jährigen Anästhesisten blickt,
könnte man vermuten, die medizinische Laufbahn sei ihm in die Wiege
gelegt worden: Sein Vater ist Arzt, der
Großvater war Zahnarzt und der Urgroßvater Hausarzt.
„Nein, das war definitiv nicht ausschlaggebend für meine Berufswahl“,
betont Dreesbach lächelnd, der ursprünglich BWL studieren wollte und
dementsprechend sein Abitur mit
Schwerpunkt Wirtschaft und Verwaltung abschloss.
„Ich habe meinen Zivildienst beim Rettungsdienst der Feuerwehr in Würselen
geleistet und mich währenddessen für
ein Medizinstudium an der RWTH
Aachen entschieden“, erklärt er.
Einige Jahre später kam er schließlich
nach Eschweiler ins St.-Antonius-Hospital, wo der damalige Medizinstudent
sein Praktisches Jahr (PJ) absolvierte.
Von der Leitung der Klinik für Anästhesie kam dann die Anfrage, ob er nach
Beendigung seines Studiums nicht
nach Eschweiler wolle, zu dessen Team
er seit dem 01.01.2010 gehört.
Neben seinen regulären Aufgaben als
Anästhesist und Notarzt wirkt Sven
Dreesbach an unterschiedlichen Projekten des SAH mit. Er beteiligt sich seit
2014 an der Organisation der jährlichen
Großübung von Krankenhaus und Feuerwehr und ist auch im Rahmen des
Projektes der Klinik für Anästhesie und
Operative Intensivmedizin „LebenRetten
- kinderleicht!" aktiv, bei dem Grundschüler der 4. Klasse über lebensrettende Sofortmaßnahmen informiert
und altersgerecht geschult werden.
Im Januar 2015 dann eine der wohl
spannendsten Herausforderungen:
Anästhesie-Team, Sven Dreesbach und Rolf Overs-Frerker in Nepal mit Schwestern Bina und Arayani
Besonders angetan ist der gebürtige
Würselener von der Freundlichkeit und
Zufriedenheit der Menschen, die in
Nepal unter ärmsten Bedingungen leben
müssen. „Aber was mich sehr geprägt
hat war, dass dort viele Patienten ohne
Schmerztherapie bei schmerzhaften
Verbandswechseln versorgt werden,
insbesondere Kinder.
Das hat mich nachhaltig mitgenommen“, berichtet Dreesbach nachdenklich, der selbst Vater ist. Auf die Frage
hin, ob er erneut an einem derartigen
Hilfsprojekt teilnehmen würde, antwortet der Anästhesist ohne zu zögern
mit einem „Auf jeden Fall!“ und fügt
hinzu: „Ich wollte schon immer an so
einem Projekt mitwirken und bin glücklich darüber, dass Rolf Overs-Frerker
mich mit ins Team geholt hat. Aber
meine Familie muss dem natürlich
auch zustimmen!“
Nepal. Im Rahmen der Organisation
Interplast Germany e.V. reiste Sven
Dreesbach mit einem Ärzteteam nach
Sankhu / Kathmandu ins Sushma
Koirala Memorial Hospital, wo er gemeinsam mit seinem Kollegen Rolf
Overs-Frerker, unter der Teamleitung
von Dr. Elmar Nick, plastischer Chirurg
und ehemaliger Chefarzt der Klinik für
Plastische Chirurgie des St.-AntoniusHospitals, über zwei Wochen lang
ehrenamtlich bedürftige Menschen
medizinisch versorgte.
„Die Ausstattung im OP ist dort relativ
gut, auch wenn sie nicht ‚unserem‘
aktuellen Standard entspricht. Außerhalb der OPs sieht es etwas anders
aus. Es gibt keine Intensivstation und
wenig Überwachungsmöglichkeiten“,
sagt er und fügt bedauernd hinzu: „Leider konnte ich die Versorgung in den
Camps nicht sehen, die außerhalb des
Krankenhauses liegen.“
Wenn die Zeit es zulässt, entspannt
Sven Dreesbach gerne beim Joggen
durch die Natur oder beim Handwerken
an Haus und Garten. Als ehrenamtlicher Feuerwehrmann und Feuerwehrarzt in Würselen ist er außerdem aktiv.
An oberster Stelle stehen aber seine
Frau und seine zweijährige Tochter.
Eine seiner Leidenschaften ist die Musik.
Als ehemaliges Bandmitglied spielt er
einige Musikinstrumente, wie Cajon,
Gitarre und Bass. Dazu reist Sven
Dreesbach gerne durch ferne Länder.
Dies wurde jedoch erst mal auf Eis gelegt. „Mit einem kleinen Kind ist das in
der Form zur Zeit leider nicht möglich.“
Bereits als Gastschüler hat er die
Vereinigten Staaten kennengelernt, bezeichnet sich selbst als großen Skandinavien-Fan, schwärmt von der facettenreichen Natur Neuseelands und
seinem Urlaub auf Bali.
In einigen Jahren soll es mit der kleinen
Familie vorzugsweise nach Südafrika
gehen, verrät er uns und freut sich jetzt
schon auf die erste große Fernreise mit
der Familie.
In der Klinik möchte der 33-jährige,
frischgebackene Facharzt sich jetzt vermehrt um den Ausbau der Sonographie in der Anästhesie kümmern.
Und vielleicht steht danach auch schon
das nächste Interplast-Projekt an.
Auch das von der Organisation Interplast Germany e. V.
unterstützte Sushma Koirala Memorial Hospital in
Sankhu/Kathmandu ist durch das Erdbeben im vergangenen
April betroffen.
Das Gebäude hat zum Glück keinen Schaden genommen.
Anders sieht es leider im Ort selber aus, der stark beschädigt
wurde. Das Personal des Krankenhauses arbeitet noch immer
auf Hochtouren und versucht mit allen vorhandenen Mitteln,
den Menschen zu helfen.
Wer die Arbeit des SKM-Hospitals in Sankhu bei der Bewältigung dieser Katastrophe unterstützen will, kann dies mit
einer Spende auf nachfolgendes Konto tun.
Jede Spende ist herzlich willkommen. Das gespendete Geld
geht direkt an das Krankenhaus.
Spendenkonto:
Interplast Deutschland, Sektion Eschweiler
Stichwort: Nepal Erdbeben
IBAN: DE 18 391629806103289015
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