Jüdisches Museum Rendsburg Erhard Göttlicher

Samstag, 23.04.2016
16:00 – 19:00 Uhr
Denken tut weh! Horváth einmal anders
„Schindlers Liste“
Spielfilm von Steven Spielberg (USA 1993)
Literatur und Bild verdichten sich in Erhard Göttlichers
Horváth-Illustrationen auf vielfältige Weise. Für Ödön
von Horváth war auch die Musik ein wichtiges Gestaltungsmittel. Exklusiv zur Ausstellung bieten Schauspieler
des Landestheaters und das Kammer-Quintett der Norddeutschen Sinfonietta eine szenische Horváth-Lesung
mit Musik.
Der Spielfilm, auf der Grundlage des gleichnamigen
Romans von Thomas Keneally (1982/83) gedreht, kam
1993 in die Kinos und gilt seither als wichtiger Beitrag zur
künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Holocaust.
Mit dem eingespielten Geld gründete Spielberg die
Shoah Foundation, die über 50.000 Zeitzeugen interviewt hat. Zu einem kleinen Teil dieses Archivs hat das
Jüdische Museum Rendsburg Zugang.
In Zusammenarbeit mit dem Schleswig-Holsteinischen
Landestheater und der Norddeutschen Sinfonietta
Jüdisches Museum Rendsburg, Betsaal
In Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Kino
Rendsburg e.V.
Schauburg Filmtheater, Rendsburg, Schleifmühlenstr. 8
Eintritt: 12,00 €/ 8,00 €
Eintritt: 7,50 € / 6,00 €
Erhard Göttlicher
Vermittlungsangebote
Führungen und Projekte für Schüler- und Jugendgruppen sowie für Erwachsene können mit unserer
Museumspädagogin individuell vereinbart werden:
Tel. 04331 25262 oder [email protected]
© Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf, he 02/2016
Schleswig-Holsteinisches Landestheater /
Kammerensemble der Norddeutschen Sinfonietta
Schindlers Liste
Sonntag, 24.04.2016
14:00 Uhr
Sonntagsführung mit Prof. Erhard Göttlicher
und Dr. Carsten Fleischhauer
Eine Woche vor Ende der Ausstellung können Sie Künstler
und Kurator noch einmal durch die Ausstellung folgen
und mit beiden ins Gespräch kommen.
Eintritt: 5,00 €/ 3,00 € zzgl. 1,50 € Führungsgebühr
Abbildungen: Erhard Göttlicher
Sonntag, 10.04.2016
17:00 Uhr
www.jmrd.de · Prinzessinstraße 7– 8
24768 Rendsburg · Tel. 04331 25262
Öffnungszeiten: Di – So 12 – 17 Uhr
Eintritt 5,00 € / ermäßigt 3,00 €
Gruppenbesuche sind auch nach Vereinbarung möglich.
Jüdisches Museum
Rendsburg
26. Februar bis 1. Mai 2016
Erhard Göttlicher – Schindlers Liste
Sonderausstellung
26. Februar bis 1. Mai 2016
Mit der Sonderausstellung „Schindlers Liste“ präsentiert
das Jüdische Museum Rendsburg jüdische und deutsche
Geschichte aus einer individuellen künstlerischen Perspektive. Die Ausstellung zeigt mehr als fünfzig Werke des
Malers, Grafikers und Illustrators Erhard Göttlicher, die
er zu Thomas Keneallys Roman „Schindlers Liste“ und zu
Volksstücken von Ödön von Horváth geschaffen hat.
Erhard Göttlicher wurde 1946 in Graz geboren. Er studierte Kunst in Wiesbaden, Kopenhagen, Bielefeld und
Hamburg. Als erste einer ganzen Reihe von Auszeichnungen erhielt er 1975 den Kunstpreis „Junger Westen“ der
Stadt Recklinghausen, Reisestipendien führten ihn unter
anderem an die Villa Massimo in Rom und nach Kuba. Von
1980 bis 2012 war er Professor für Kunst und Illustration an
der Hochschule für Angewandte Wissenschaft in Hamburg.
Seit 1991 nimmt er an den Symposien der Norddeutschen
Realisten teil, 1999 wurde er Mitglied im Künstlersonderbund Deutschland. Mit über 170 Einzelausstellungen im
In- und Ausland zählt Erhard Göttlicher, der seit vielen
Jahren in Uetersen lebt, zu den renommiertesten Künstlern
Schleswig-Holsteins.
Unter den unzähligen ergreifenden Lebensgeschichten
aus der Zeit der Shoa und der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft zählen diejenigen von Oskar Schindler
und den geretteten Juden seiner Krakauer Fabrik heute
sicherlich zu den bekanntesten. Dies liegt vor allem an dem
berühmten Spielfilm von Stephen Spielberg (1993), den
viele Menschen auf der ganzen Welt als ein bewegendes
Hoffnungszeichen verstanden haben – dafür, dass Widerstand gegen die Unmenschlichkeit tatsächlich möglich
ist und dass er manchmal sogar gelingen kann. Oskar
Schindlerwar kein strahlender Held – aber im Gegensatz
zu den meisten seiner Zeitgenossen in Deutschland hat er
sich in einer schicksalhaften Phase seines Lebens entschieden, das Richtige zu tun und im Sinne der Menschlichkeit
zu handeln.
Literarische Grundlage zu Spielbergs Film war der dokumentarische Roman „Schindler’s Ark“ (1982) des australischen Schriftstellers Thomas Keneally. 1983 erschien die
deutschsprachige Fassung, die zunächst als Vorabdruck in
der Zeitschrift „stern“ veröffentlicht wurde. Hierfür schuf
Erhard Göttlicher 1982 seinen Schindler-Zyklus, in dem
fünfzehn Schlüsselszenen des Buchs mit schonungsloser
Genauigkeit ins Bild gesetzt werden.
Im zweiten Hauptteil präsentiert die Ausstellung 34
Werke Erhard Göttlichers, die in Auseinandersetzung mit
Volksstücken des österreichisch-ungarischen Schriftstellers
Ödön von Horváth (1901-1938) entstanden sind. Erstmals
seit über dreißig Jahren werden Göttlichers Illustrationen
zu den Stücken „Italienische Nacht“, „Geschichten aus
dem Wiener Wald“, „Kasimir und Karoline“ und „Glaube
Liebe Hoffnung“ öffentlich gezeigt. Die 1931/32 verfassten Bühnenwerke Horváths stehen derzeit vor einer
kleinen Renaissance an den deutschsprachigen Theatern –
nicht zuletzt deshalb, weil ihre Themen bis heute nichts von
ihrer Relevanz verloren haben: Es geht um Demokraten
und Faschisten und um die Bedrohung der „kleinen Leute“
durch Wirtschaftskrisen, Arbeitslosigkeit und sozialen
Abstieg.
Begleitprogramm
künstlerische Annäherungen an den Holocaust von der
Nachkriegszeit bis in die Gegenwart vor und diskutieren
diese mit dem Publikum.
Mittwoch, 02.03.2016
17:00 – 18:30 Uhr
Eintritt: 5,00 €/ 3,00 €
Kunstgespräch in der
Erhardt-Göttlicher-Ausstellung
Dr. des. Silke Ettling (Bildung und Vermittlung,
Jüdisches Museum Rendsburg)
Möchten Sie einmal einen anderen Zugang zur Kunst
erleben und dabei all die Fragen stellen können, für die in
einer klassischen Führung so oft kein Raum bleibt? Unser
neues Angebot bietet Ihnen all das. Wir laden Sie ein,
mit anderen ins Gespräch zu kommen: über die Ausstellung und über die Fragen, die sie aufwirft im Kontext des
Museums. Das Gespräch leitet Dr. des. Silke Ettling, die
dieses Format seit vielen Jahren in anderen Museen und
Einrichtungen anbietet.
Eintritt: 5,00 €/ 3,00 € zzgl. 1,50 € Kunstgespräch
Dienstag, 15.03.2016
18:00 – 19:30 Uhr
Kunst und Holocaust – ein Streitgespräch
Dr. des. Silke Ettling und Dr. Carsten Fleischhauer
Abstrakt oder gegenständlich? Wie kann man sich überhaupt künstlerisch mit dem Holocaust befassen? Die
beiden Wissenschaftler des Jüdischen Museums Rendsburg stellen zur Einführung exemplarisch verschiedene
Mittwoch, 23.03.2016
19:00 Uhr
„Vergesst mich nicht, aber habt Spaß!“
Eine Soirée mit der Autorin und Journalistin
Angela Krumpen
Judith und Jerzy Gross, den Jungen von Schindlers Liste,
trennen rund siebzig Lebensjahre. Der 2010 aus der
Begegnung des jungen Mädchens mit dem „Schindlerjuden“ entstandene Dokumentarfilm „Ich stand auf
Schindlers Liste“ wird in der aktuellen Ausstellung gezeigt. Angela Krumpen hat diese Geschichte in einem
Buch zusammengefasst, das sich wie ein Dialog zwischen Zeitzeugenerzählung und fragender Annäherung
einer Jugendlichen liest. Sie wird aus dem Buch lesen,
von ihren Begegnungen mit den beiden erzählen und
von der Arbeit des Freundeskreises berichten, der aus
dieser ungewöhnlichen Begegnung entstanden ist.
Eintritt: 8,00 €/ 5,00 € (inkl. Getränk und Snack)