Das Ende der Fehde Dem Ende entgegen Nach dem gescheiterten Sturmangriff ging der Krieg noch einige Zeit weiter. Scharmützel, Überfälle und Plünderungen prägten das Kriegsgeschehen. Aber schon bald streckten beide Kriegsparteien erste Friedensfühler aus. Das Ende der Fehde wurde von Kardinal Juan de Carvajal bewirkt. Ihn hatte der Papst zum Vermittler berufen. Am 13. 2. 1449 trat ein Waffenstillstand in Kraft. Vom 21. bis zum 27. April verhandelten die Konfliktparteien in Maastricht, nicht in Köln. Darauf hatten die Klever bestanden. 1. Der Schiedsspruch von Maastricht Der Friedenskongress endete nicht mit einem Friedensvertrag, sondern mit einem Schiedsspruch des Kardinals. - Dadurch wurde der Waffenstillstand festgeschrieben. - Die Schäden der Parteien wurden gegeneinander aufgerechnet und - der Erzbischof von Köln erhielt die kirchliche Macht über die klevischen Länder zurück. - Das Problem der territorialen Zugehörigkeit von Soest wurde ausgeklammert. Eine endgültige Regelung diesbezüglich sollte durch einen zukünftigen Friedensvertrag erfolgen. Soest blieb also bei Kleve. Nach dem Aussterben des Herrscherhauses kam es als Erbe 1609 an Brandenburg-Preußen. 2. Die Folgen für Soest Das Wichtigste: Die Stadt behielt die alten Rechte, Freiheiten und Privilegien, also ihre Souveränität. Der ökonomische Schaden war geringer, als noch heute angenommen wird. Auch nach der Fehde florierte der Handel mit dem kurkölnischen Sauerland, mit Köln und vor allem mit der Boomregion Flandern. Dass die Finanzkraft der Stadt und ihrer Bürger nicht erschöpft war, zeigt die Modernisierung der Stadtbefestigung, so der Bau des Osthofentors ab 1523. Aber auch viele stattliche Gebäude um den Markt herum sind erst nach der Fehde erbaut worden, z. B. das sogenannte Michelsche Haus oder der Wilde Mann. Und fast alle der heute noch in unseren Kirchen genutzten prächtigen Altäre sind nach der Fehde entstanden. Ein letzter Beweis für die Bonität unserer Stadt ist, dass sie – mit anderen Hansestädten - bürgte für das neue, von Köln mit 10 000 Gulden finanzierte riesige Hansequartier in Antwerpen. 3. Die Folgen für Dietrich von Moers und Kurköln Die Schulden, die Dietrich von Moers für die Fehde gemacht hatte, führten zum Ruin des Erzstiftes. Auch seine Versuche, eine antiklevische Gegenmacht zu errichten, indem er die Bistümer Münster, Osnabrück und Utrecht mit seinen Brüdern besetzte, scheiterte. Die Nachfolge seiner Brüder in besagten Bistümern konnte Dietrich nicht nach seinen Vorstellungen regeln. Seine ehrgeizige Hausmachtpolitik war gescheitert.
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