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Nr. 01/2016 – Woche 04.01. bis 10.01.16
Jüdisch-Arabische Liebesgeschichte wird aus Israels Klassenzimmern verbannt
Nachdem der Roman „Gader Chaia“ (zu Deutsch: Hecke) über eine Liebe zwischen
einer jüdischen Frau und einem palästinensischen Mann aus dem Lehrplan
genommen wurde, halten die Diskussionen über diese Entscheidung an. Das
Bildungsministerium hatte die Maßnahme damit erklärt, dass „die Identität und das
Erbe der Schüler jedes Sektors“ erhalten werden müsse und „intime Beziehungen
zwischen Juden und Nicht-Juden die eigene Identität bedrohen“.
Nach heftiger Kritik u.a. von Künstlern, Politikern sowie der israelischen Gesellschaft
für Bürgerrechte prüft nun der Generalstaatsanwalt Yehuda Weinstein ob die
Entscheidung gesetzeswidrig war. Das Ministerium für Bildung reagierte vorerst auf
die Kritik mit der Bekanntmachung, dass das Buch in erweiterten Literaturklassen
studiert werden dürfe – aber vom regulären Lehrplan ausgeschlossen bleibe.
In der Zwischenzeit ist der Roman von Dorit Rabinyan in vielen Buchläden Israels
ausverkauft – unter den Käufern seien auch viele Schuldirektoren, weiß die Zeitung
Haaretz zu berichten.
Das Buch „Gader Chaia“ von Dorit Rabinyan (Bild: Wikipedia)
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Weitere Informationen:
Generalstaatsanwalt ermittelt zu verbotenem Buch (englisch), Haaretz, 03.01.16
http://www.haaretz.com/israel-news/.premium-1.695094
Israel feiert das Vermächtnis von Eliezer Ben Yehuda
Israel ist ein Beispiel für viele wunderbare Errungenschaften: Eine davon ist, dass der
kleine Nahost-Staat es geschafft hat, eine Sakralsprache wiederzubeleben. Diese
Leistung geht mehrheitlich auf den Zionisten Eliezer Ben Yehuda zurück, der als
Pionier das Hebräische in den israelischen Alltag gebracht hat.
Dem 158. Jahrestags seiner Geburt sowie dem 93. Jahrestags seines Todes wurde
nun in einer Zeremonie in der Residenz des Präsidenten Reuven Rivlin gedacht.
Rivlin, dessen Vater selbst einer der Gründer des Komitees für die Hebräische
Sprache war, sagte in seiner Rede, dass er immer noch emotional werde, wenn er
auf der Straße ein hebräisches Schild sehe. Dies sei nichts, was man als
selbstverständlich hinnehmen könne.
Eliezer Ben Yehuda, der im Jahre 1881 nach Israel kam und in Jerusalem lebte,
verfasste das erste Wörterbuch für modernes Hebräisch und entwickelte die Sprache
mit vielen neuen Vokabeln weiter. Er sorgte außerdem dafür, dass Hebräisch als
Amtssprache eingeführt wurde. Vor seinem Engagement kommunizierten Juden im
modernen Israel vor allem in ihren Muttersprachen wie Deutsch, Russisch und
Jiddisch.
Ben Yehuda bei der Arbeit an seinem Wörterbuch fürs moderne Hebräisch (Bild: Wikipedia)
Weitere Informationen:
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Israel feiert das Vermächtnis von Elizier Ben Yehuda (englisch), JPost, 04.01.16
http://www.jpost.com/Israel-News/Celebrating-Hebrews-revival-on-the-birthdayof-Eliezer-Ben-Yehuda-439286
Israel öffnet erstes College für autistische Studenten
Israels erstes College, das auf die Ausbildung von Studenten mit Autismus, Asperger
Syndrom und komplexen Lernbehinderungen spezialisiert ist, soll im März 2016
seine Türen öffnen.
Das „BE Academic College“ soll auf einem Campus in einem Vorort von Tel Aviv
untergebracht werden und drei Studiengänge anbieten: Psychologie und
Erziehungswissenschaften, Wirtschaft und Informatik sowie Psychologie und
Kommunikationswissenschaften. Um entsprechenden Studenten den Einstieg zu
erleichtern, soll auf die bisher gängigen Zulassungsvoraussetzungen verzichtet
werden. Außerdem will das College spezielle Workshops zum Thema Karriere und
Betreuung beim Berufseinstieg anbieten.
Die Einrichtung Beit Eckstein, auf dem das College errichtet wird, verfügt bereits über eine Vielzahl an
Ausbildungsmöglichkeiten (Bild: Youtube-Screenshot).
Weitere Informationen:
Erstes College für Autisten in Israel (englisch), Times of Israel, 29.12.15
http://www.timesofisrael.com/israel-to-open-its-first-college-for-autisticstudents/
Ihre Ansprechpartner
Redaktion: Katharina Höftmann; E-Mail: [email protected]
Projektverantwortlicher für den GIS-Vorstand: Jacques Korolnyk; E-Mail:
[email protected]
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