30 | OBERKÄRNTEN Die Jugendgruppe des Alpenvereins Hermagor bringt Nistkästen an KLEINE ZEITUNG FREITAG, 22. MAI 2015 Tourismussoll KK/PRIVAT Es gibt in Spittal endlich Bestrebungen zur Gründung eines privat geführten Tourismusverbandes. Das Land hat Termin für die Urabstimmung dazu jetzt mit 28. Juni vorgegeben. JugendbauteNester Ü fürgefährdeteVögel HELMUT STÖFLIN Zwei engagierte Projekte unterstützen den Wiedehopf und die Wasseramsel im Gailtal. HERMAGOR. „Raus in die Natur“ ist das Motto des Alpenvereins Hermagor. „Doch die Kinder von den Kletterkursen in der Halle waren für Wanderungen nicht wirklich zu begeistern. Aber für Tiere“, lacht Walter Mörtl. „Da haben wir uns ein Projekt für Vögel in der Garnitzenklamm ausgesucht.“ Fachliche Beratung fand die Jugendgruppe bei „Bird-Life Kärnten“Geschäftsführer Andreas Kleewein: „Die Wasseramsel nistet neben stark fließenden Gewässern, wie in der Granitzenklamm, wo sie nach Wasserinsekten taucht.“ „Mit Tischlermeister Wolfgang Traar in Weißbriach haben wir zehn Nistkästen aus Lärchenholz gefertigt“, erzählt Mörtl. Vogelexperte Kleewein gab Tipps für Standplätze unter Felsen und Brücken. „Das Dach der Nisthilfen ist eine ideale Brutstätte für die Gebirgsbachstelze“, erzählt Kleewein. Wasseramsel und Gebirgsbachstelze wohnen so oft in einer Wohngemeinschaft. Mörtl hat bereits nachgesehen: „Einige der Nistkästen sind schon bewohnt!“ Unter Hochspannung steht im Gailtal auch eine andere schützenswerte Vogelart: der Wiedehopf. Die Austrian Power Grid Ag hat 17 Wiedehopf-Nistkästen auf Hochspannungsleitungen angebracht. „Wir setzen häufig Maßnahmen zur Habitatverbesserung“, erklärt Sven Aberle, APG-Experte für Ökologisches Trassenmanagement. Bewusster Umgang „Der Wiedehopf fühlt sich im Gailtal wohl. Er nistet in Höhlen, etwa in alten Obstbäumen. Am liebsten frisst er Maulwurfsgrillen, die er im kurzen Gras von Weiden findet“, erklärt Kleewein. Insektizide und Pestizide machen ihm aber zu schaffen. „Es kam in Kärnten schon öfter vor, dass der Wiedehopf die Brut mit vergifteten Insekten gefüttert hat“, plädiert Kleewein für einen bewussteren Umgang mit der Natur. Mit den Nistkästen kann man den Wiedehopf recht einfach unterstützen. „Stromschlag bekommt er keinen, er nistet in zwei bis drei Metern Höhe, die Leitungen werden weit darüber geführt“, erklärt Kleewein. „Und so haben die Strommasten auch eine gute Funktion für CLAUDIA LUX die Natur.“ ber zwei Jahre ist das neue Kärntner Tourismusgesetz in Kraft. Dieses besagt, dass die Agenden des Fremdenverkehrs in privat geführte Tourismusverbände (TVB) gelegt werden müssen. Doch in der Bezirksstadt Spittal gibt es einen solchen noch immer nicht. Der Grund dafür? Hinter vorgehaltener Hand ist zu hören, dass man „sich bisher zu wenig um das Thema gekümmert habe oder dass niemand gewillt ist, sich um touristische Probleme zu kümmern“. Doch nun scheint es möglich, dass diese Thematik neu belebt wird. So hat der neue Tourismusreferent der Stadt Spittal, Franz Eder (ÖVP), jetzt alle Ausschussmitglieder über den Inhalt des Tourismusgesetzes und den aktuellen Stand für bzw. in Spittal informiert. Eder: „In den nächsten Wochen müssen viele offene Punkte besprochen werden. Die Frage eines Budgets für einen privaten Tourismusverband ebenso wie die Machbarkeit der vorgegebenen Aufgaben wie Aufbau einer eigenen Organisation und die Abhaltung einer Abstimmung, ob man überhaupt einen solchen Verband haben will.“ Drei Ebenen Eder stellt sich die Frage, ob mehrere Organisationsebenen im Tourismus überhaupt sinnvoll sind. Erst auf Ortsebene, darüber die Regionsebene mit der MTG und dann noch die KärntenWerbung auf Landesebene. Eder will auch darüber informieren, dass bei der Abstimmung – die das Land Kärnten nun für den 28. Juni festgelegt hat – eine kuriose Si- Hilfe bei Demenzerkrankung SPITTAL. Demenz hat viele verschiedene Ursachen und tritt in vielen Formen auf. Die häufigste ist die Alzheimer-Demenz. Vom Verlust geistiger Fähigkeiten sind vor allem das Gedächtnis, die Sprache und die Fähigkeit, Alltagsprobleme zu lösen, betroffen. Hinzu kommen Wahrnehmungs- störungen, Desorientiertheit oder Persönlichkeitsveränderungen. Unter den Folgen leiden auch Familien und Angehörige. In Spittal findet jeden ersten Montag im Monat (14 bis 16 Uhr) in der Caritas-Lebensberatung, Feldstraße 5. eine DemenzSprechstunde statt.
© Copyright 2024 ExpyDoc