Vergleichstest BMW i3, Mercedes B-Klasse Electric Drive, VW e-Golf Die große Mit der B-Klasse Electric Drive nimmt Mercedes einen familientauglichen Stromer ins Sortiment. Das Besondere: Unter der braven Van-Karosserie steckt der Antrieb von Teslas Sport-Limousine Model S. Kann die B-Klasse BMW i3 und VW e-Golf davonsurren und den zähen Absatz von Elektroautos in Deutschland ankurbeln? 132 12/2015 E IM VERGLEICH BMW i3: 170 PS, 0–100 km/h in 7,7 s, ab 34 950 Euro MERCEDES B-KLASSE ELECTRIC DRIVE: 180 PS, 0–100 km/h in 8,1 s, ab 39 151 Euro VW e-GOLF: 115 PS, 0–100 km/h in 10,9 s, ab 34 900 Euro ntscheidung 12/2015 133 Vergleichstest W ir könnten jetzt mal wieder über fehlende Subventionen, geringe Reichweiten oder den Wirrwarr an Ladestandards jammern. Es ließe sich auch über den niedrigen Ölpreis philosophieren, der konventionellen Verbrennern derzeit kräftig in die Kaufverträge spielt. Ja, Elektroautos tun sich hierzulande schwer, und das ist noch freundlich ausgedrückt: So reichten dem E-Golf im Februar ganze 132 Neuzulassungen für Platz eins der Elektriker-Zunft. Für den BMW i3 entschieden sich 68 Abnehmer – allein vom Fünfer verkaufte BMW im gleichen Monat 76 Mal so viele. Doch alles Lamentieren hilft nichts, schließlich müssen die Hersteller einen Teil ihrer Flotte elektrifizieren, um die immer strengeren CO2-Vorgaben umzusetzen. Vielleicht mischt ja jetzt die ElectricDrive-Version der B-Klasse die Szene auf, schließlich kombiniert Mercedes eine geräumige Van-Karosserie mit dem wuchtigen Antriebsstrang von Teslas Sport-Stromern. Sein asynchroner E-Motor aus dem Model S schafft in der B-Klasse 132 kW (180 PS) und 340 Nm Drehmoment und damit mehr als die Synchronmaschinen in Golf und i3. An die 431 Tesla-PS kommt Model B freilich nicht heran, was am kleineren Akku liegt. Anders als bei Verbrennern bestimmt der Verbund aus Motor und Batterie die Leistungsfähigkeit eines Elektroantriebs. In den Bereich vor der Hinterachse packen die Ingenieure einen Saftspender, der mit 28 kWh ebenfalls mehr Kapazität bietet als die Akkus der Konkurrenten. Leider verzichtet Mercedes auf die Möglichkeit, die B-Klasse an den Superchargern aufladen zu lassen, die Tesla derzeit an Autobahnen errichtet. Mit deren Gigant-Ladeleistung von 120 kW ließen sich 100 Kilometer Reichweite in rund fünf Minuten nachzapfen. Über die Range-Plus-Taste können immerhin 30 Extrakilometer aus dem Akku gekitzelt werden. Normalerweise gehen Elektroautos nicht an die Kapazitätsgrenzen ihrer Batterien, da diese sonst zu schnell altern. Sind längere Fahrten geplant, lässt 340 Nm Drehmoment. Der Mercedes verfügt über den kräftigsten Antrieb und kann so sein Gewichtshandicap gegenüber dem BMW i3 fast ausgleichen 1 ams-Messwerte auf Seite 137 sich der Verschleißschutz im Mercedes jedoch hin und wieder deaktivieren. Durch den Lithium-Ionen-Brocken musste der Fahrzeugboden im Fond rund vier Zentimeter höher gelegt werden, weshalb Mitfahrer ihre Knie einen Tick stärker anwinkeln als im konventionellen Bruder. Zudem fiel die verschiebbare Rückbank der Akku-Implantation zum Opfer. Fünf Personen reisen jedoch nach wie vor bequem, freuen sich über 501 Liter Kofferraumvolumen und staunen über den beherzten Durchzug. Auf Landstraßentempo surrt der Electric Drive in 8,1 Sekunden und damit nur einen Wimpernschlag langsamer als der leichtere i3. Darüber hinaus lässt sich der Benz mit vielen Sicherheitsoptionen ausstaffieren: Vom aktiven Parkassistent bis zum Xenon-Licht mit adaptiver Steuerung lässt Mercedes kaum Wünsche offen. Radar hilft beim Bremsen Querdynamisch setzt die B-Klasse in diesem Vergleich ebenfalls Maßstäbe. Mit seinen breiten 18-Zoll-Rädern durchwedelt der Hochsitz Pylonengassen genauso geschickt wie schnelle Landstraßenkehren und bleibt mit seiner gefühlvollen und unaufgeregten Lenkung problemlos beherrschbar. Wenn Elektroautos schon teuer sind, sollten sie wenigstens Spaß machen – und genau das tut der Mercedes. ▷ ➔ BMW Der i3 macht vieles anders, aber nicht unbedingt alles besser Reichweite 151 km Verbrauch 13,6 kWh/100 km 0–100 km/h 7,7 s Recycelte Kunststoffe, nachwachsende Fasern: auch innen ein Muster-Öko Im Modus Eco Pro + reduziert der i3 Klimatisierung und Höchstgeschwindigkeit zugunsten einer höheren Reichweite. Praktischer Fahrschalter am Lenkrad, Verbrauchs- und Rekuperationshistorie 134 12/2015 Trotz gegenläufig öffnender Hecktüren und fehlenden B-Säulen mühsamer Fondeinstieg. Platzangebot und Kofferraumvolumen liegen auf dem Niveau eines Kleinwagens ➔ Mercedes Vom Akku bis zum Kofferraum: Beim B fällt alles etwas größer aus Reichweite 183 km Verbrauch 14,5 kWh/100 km 0–100 km/h 8,1 s Das Cockpit entspricht im Wesentlichen dem der Verbrenner-Kollegen Ein Druck auf die Taste „Range Plus“ gibt zusätzliche Batteriekapazität frei. Großzügiges Raumangebot und ein bequemer Einstieg. Leistungsanzeige statt Drehzahlmesser, die Restreichweite steht oben links Tesla-Logos auf den Kühlerschläuchen verraten die Herkunft des Antriebsstrangs. Die Batterien sitzen im Unterboden, weshalb das Kofferraumvolumen mit 501 Litern üppig bleibt Vergleichstest 1266 kg Leergewicht. Der BMW i3 wiegt 503 Kilo weniger als die B-Klasse, was am Größenunterschied und der aufwendigen Carbon-Karosserie liegt 2 ams-Messwerte auf Seite 137 Ständiges Durchstarten geht jedoch zulasten der Reichweite. Wer weiter kommen will, reduziert per Knopfdruck die Leistung von 132 kW auf 98 oder 65 kW und aktiviert das radargestützte Bremssystem. Erspäht dessen Sensor ein langsameres Fahrzeug voraus, nutzt das System die Rekuperationsbremse und füllt den Akku. Biegt der Vordermann ab, geht’s sofort im Segelmodus weiter, wodurch die B-Klasse ihren Schwung nutzt. So schaffte der Mercedes im Test die höchste Reichweite von 183 km. Den Segelmodus zu treffen, verlangt i3Piloten aber Zehenspitzengefühl ab. Geht der Fahrer abrupt vom Pedal, wirft der BMW den vollen Rekuperationsanker, was Umsteiger von Verbrenner-Autos erst mal erstaunt. Mit etwas Übung lässt sich der Kurze jedoch za- ckig im Einpedalmodus durch die Stadt zirkeln, wo er zudem von seinem kleinen Wendekreis profitiert. Landstraßen geht der Hecktriebler ebenfalls motiviert an, schlägt bei kleinsten Lenkradbewegungen Haken und legt sich selbst bei höherem Tempo kraftvoll ins Zeug. Kein Wunder, denn der von BMW konstruierte E-Motor nutzt geschickt ein zusätzliches magnetisches Prinzip (Reluktanz), das den Drehmomentverlauf im oberen Bereich erweitert. Überhaupt macht der i3 vieles anders: Anstatt ein vorhandenes Auto auf Batterieantrieb umzurüsten, durften die Ingenieure ihre Vorstellung vom optimalen E-Mobil verwirklichen. Dieses trägt Akku und Heckmotor in einem Alu-Chassis, auf dem eine Carbon-Karosserie sitzt. Damit bringt der i3 volle zehn Zentner weniger auf die Waage als die B-Klasse, der Abstand zum Golf beträgt immer noch 264 Kilo. Allerdings gehört der 3,99 Meter kurze i3 einer anderen Fahrzeugklasse an, was spätestens dann deutlich wird, wenn die schmale und spärlich gepolsterte Rückbank erklommen werden soll. Trotz gegenläufig öffnender Türen und fehlender B-Säule zwingt der BMW zu einer tiefen Verbeugung – auch weil das frech vorstehende Türschloss im Dach gern mal Kopfnüsse austeilt. Auf den Stromhunger wirkt sich der Leichtbau weniger stark aus als gedacht. Mit ➔ Kommentar Redakteur Dirk Gulde Watt soll dat denn? Wie ärgerlich: Obwohl die B-Klasse Teslas Antrieb nutzt, lässt sie sich nicht an deren Superchargern aufladen, die Model-S-Fahrern binnen Minuten respektable Reichweiten bescheren. Schneller als über eine Wallbox mit 400 Volt Drehstrom (rund 2,5 Stunden) geht es im Benz nicht. BMW und VW wiederum verzichten auf die günstige Drehstromoption und verkaufen zu hohen Aufpreisen Anschlüsse für CCS-Schnelllader, die ganz nebenbei inkompatibel zum System von Renault und Nissan sind. Für hohe Batteriekosten können die Autohersteller nichts – den Schnellladewahnsinn haben sie sich jedoch selbst eingebrockt. ➔ VW Der e-Golf fährt so entspannt und unauffällig wie er aussieht Reichweite 178 km Verbrauch 13,7 kWh/100 km 0–100 km/h 10,9 s Über den DSG-Hebel werden verschiedene Rekuperationsstufen vorgewählt Die CCS-Buchse mit Gleichstromanschluss erlaubt schnelles Laden an entsprechenden Stationen. Bequemer Fond. Eine kleine Zusatzanzeige informiert über die momentane Leistungsfähigkeit des E-Motors 136 12/2015 Mit seinen 115 PS leistet der Golf-Motor weniger als die E-Maschinen der Konkurrenten. Im Alltag reicht die Kraft jedoch meist ebenso aus wie das maximale Kofferraumvolumen An einer 16-Ampere-Wallbox dauert ein kompletter Ladevorgang mehr als sechs Stunden DATEN UND -MESSWERTE Fahrzeugtyp BMW i3 Mercedes B-Klasse Electric Drive VW e-Golf fremderregter AsynchronElektromotor 65 (88) 132 (180) 1 340 Vorderradantrieb Einstufengetriebe 225/45 R 18 Y Continental SportContact 5 permanenterregter SynchronElektromotor 50 (68) 85 (115) 270 Vorderradantrieb Einstufengetriebe 205/55 R 16 Q Continental EcoContact 1769/401 4359 × 1786 (2010) × 1557 2699 11,2/11,1 501/1456 1430/1440 1050/1050 720 1530/430 4270 × 1799 (2027) × 1450 2631 10,8/10,9 341/1231 1485/1445 1020/975 695 Antrieb permanenterregter SynchronMotorbauart/Zylinderzahl Elektromotor 75 (102) Dauerleistung kW (PS) 125 (170) Spitzenleistung kW (PS) 250 max. Drehm. Nm Hinterradantrieb Kraftübertragung Einstufengetriebe 155/70 R 19 Q Testwagenbereifung Bridgestone Ecopia EP500 Maße/Gewichte kg 2 1266/354 Leergewicht/Zuladung Länge × Breite mm 3999 × 1775 (2038) × 1597 (mit Spiegeln) × Höhe 2570 Radstand mm 9,7/9,7 Wendekreis links/rechts m 260/1100 Gepäckraum l/VDA 1395/1270 Innenbreite v./h. mm 990/925 Innenhöhe v./h. mm 620 Normsitzraum mm Verbrauch/Reichweite/CO2 Testverbrauch l/100 km 0– 80 km/h 0–100 km/h 0–120 km/h 0–130 km/h 0–140 km/h 0–400 m Zwischenspurt 60–100 km/h 80–120 km/h s Höchstgeschw. Bremswege BMW i3 Mercedes B-Klasse Electric Drive VW e-Golf km/h 150 160 140 m 36,4 36,7 53 36,7 37,1 53 37,8 37,8 55 65 67 72 64 66 71 63 66 70 61,5/62,0 122,2/124,1 62,9/63,3 129,4/132,9 61,1/61,6 124,1/126,9 aus 100 km/h kalt aus 100 km/h warm aus 120 km/h kalt Innengeräusche bei 80 km/h bei 100 km/h bei 130 km/h letzter Gang dB(A) Fahrversuche Slalom 18 m TC/ESP ein/aus km/h doppelter Spurwechsel Fahrdynamikbewertung Testverbrauch (ams-Elektrorunde) 13,6 kWh/100 km 14,5 kWh/100 km 13,7 kWh/100 km 151 km 183 km 178 km Reichweite ams-Elektrorunde 20,6 kWh 26,6 kWh 24,4 kWh Ladeenergie für Vollladung 76 g/km 81 g/km 77 g/km CO2-Ausstoß ams-Elektrorunde1) 12,9 16,6 12,7 NEFZ-Verbrauch kWh/100 km A+ A+ A+ Effizienzklasse 3) 6–8/3–6 9/2,4 6–9/2 (11 kW) Ladedauer2) 230 V/400 V h 18,8 28,0 22,0 Energiegehalt Batterie kWh 200 200 190 Reichweite2) km Beschleunigung/Höchstgeschwindigkeit s Beschleunigung Fahrzeugtyp 5,4 7,7 11,3 13,7 16,8 16,0 5,5 8,1 11,5 13,6 15,9 16,0 7,1 10,9 16,1 19,4 26,1 17,6 3,8 5,9 4,5 6,0 6,5 9,0 Lenkpräzision indirekt/direkt unter-/übersteuernd Balance konservativ/sportlich ESP leicht/anspruchsv. Beherrschb. Fahrzeugkonzept konservativ/sportl. Kosten Festkosten Steuer Haftpflicht Teilkasko4) Vollkasko5) ◀ ø ▶ ◯◯●◯◯ ◯◯●◯◯ ◯◯●◯◯ ◯●◯◯◯ ◯●◯◯◯ Euro ◀ ø ▶ ◯◯●◯◯ ◯◯●◯◯ ◯◯●◯◯ ●◯◯◯◯ ◯●◯◯◯ – 304,– 102,– 398,– – 315,– 121,– 434,– ◀ ø ▶ ◯◯●◯◯ ◯◯●◯◯ ◯◯●◯◯ ◯●◯◯◯ ◯●◯◯◯ – 284,– 133,– 466,– Unterhaltskosten im Monat6) 124,– 139,– 111,– Euro 215,– 241,– 187,– Euro 34 950,– 39 151,– 34 900,– Grundpreis Euro 1) auf Basis Strommix für Deutschland mit 559 Gramm CO2 pro kWh; 2) Herstellerangaben; 3) von 20 % auf 100 % Ladezustand; 4) ohne SB; 5) mit 150 Euro SB; 6) ohne Wertverlust bei 15 000 km/Jahr bei 30 000 km/Jahr VERBRAUCHSMESSUNG BMW i3 Mercedes B-Klasse El. VW e-Golf Reichweite nach Testverbrauch (km) Testverbrauch Elektrorunde: in kWh/100 km Fahrzeug Verbrauch in kWh/100 km 13,6 14,5 13,7 151 183 178 Normverbrauch nach NEFZZyklus (kWh/100 km) 12,9 16,6 12,7 200 200 190 Reichweite nach Werksangabe (km) Vergleichstest Um die gemessenen Reichweiten von 150 bis 180 km zu schaffen, ist ein leichter Gasfuß gefragt 13,6 kWh/100 km unterbietet er die B-Klasse zwar spürbar, im Vergleich zum Golf ergibt sich jedoch nahezu ein Patt. Auch was Schnellladeoptionen betrifft, ähneln sich e-Golf und i3: Gegen Aufpreis nehmen sie Stecker von CCS-Ladern auf, die bis zu 50 kW zur Verfügung stellen. Auch als e ein echter Golf ➔ Kostenvergleich Hohe Anschaffungskosten trüben Bilanz ■ Als ob geringe Reichweiten und lange Ladezeiten nicht schon reichen würden, sehen Elektroautos auch unter Wirtschaftlichkeitsaspekten schlecht aus. So kostet ein Golf 1.2 TSI in der Anschaffung 10 000 Euro weniger als sein Elektrobruder, dem daher auch seine erfreulich niedrigen Energiekosten nicht mehr helfen. Auf 100 Kilometer genehmigt er sich nämlich Strom für nur knapp vier Euro, während der TSI für etwa sieben Euro Benzin verbrennt. Bei BMW und Mercedes fallen die Unterschiede zwischen den Antriebsarten geringer aus. Leistung kW/PS Höchstgeschwindigkeit Energieverbrauch pro 100 km nach NEFZ Preis (Viertürer mit Automatik) Leasingrate Anzahlung/Rate pro Monat1) Festkosten (Steuer/HP/VK)2) Energiekosten pro 100 km nach NEFZ Gesamtkosten pro Monat 10 000 km/Jahr3) Gesamtkosten pro Monat 15 000 km/Jahr3) Gesamtkosten pro Monat 20 000 km/Jahr3) Gesamtkosten drei Jahre 15 000 km/Jahr4) BMW i3 BMW 120i Mercedes B El. Drive Mercedes B 180 VW e-Golf VW Golf 1.2 TSI 125/170 150 12,9 kWh 34 950,– 6990,–/329,– 702,– 3,74 630,–/116,– 670,–/146,– 720,–/181,– 24 120,– 130/177 222 5,6 l S 30 350,– 6070,–/299,– 924,– 7,78 620,–/170,– 682,–/216,– 752,–/269,– 24 552,– 132/180 160 16,6 kWh 39 151,– 7830,–/448,– 823,– 4,81 767,–/131,– 832,–/166,– 901,–/206,– 30 744,– 115/156 220 5,4 l S 31 201,– 6240,–/363,– 977,– 7,51 689,–/177,– 759,–/223,– 845,–/277,– 27 324,– 85/115 140 12,7 kWh 34 900,– 6980,–/404,– 750,– 3,68 687,–/110,– 735,–/137,– 787,–/168,– 26 460,– 81/110 195 4,9 l S 24 175,– 4835,–/270,– 724,– 6,81 533,–/143,– 586,–/182,– 645,–/227,– 21 096,– Quelle: Herstellerkonfigurator, 20 Prozent Anzahlung und 36 Monate Laufzeit, 15 000 km pro Jahr, Stand 11.5.2015; 2) SF 12 bei 15 000 km pro Jahr inklusive Vergünstigungen unter anderem für Garagenparker und Beschränkung auf bestimmte Fahrer; 3) Aufgeführt sind die Kosten inklusive Energiekosten, Wartung, Verschleißteilkosten, Kfz-Steuer und Versicherung, mit/ohne Leasingkosten; 4) mit Leasingkosten Womit die Parallelen bereits aufgezählt wären. Wie bei Mercedes nahmen die VW-Entwickler ein vorhandenes Auto und rüsteten es auf Stromantrieb um. Keine schlechte Idee angesichts der schwer kalkulierbaren E-Auto-Nachfrage, schließlich laufen dadurch sämtliche Gölfe vom selben Band. Mit seinen konventionellen Brüdern teilt sich der e-Golf zudem den geschmeidigen Federungskomfort, die makellose Qualitätsanmutung, die übersichtliche und problemlos nutzbare Karosserie sowie die einfache Bedienung. Wer vom TSI oder TDI umsteigt, blendet den exotischen Antrieb binnen Minuten aus und spielt höchstens mit den verschiedenen Rekuperationsstufen, um 178 km und damit fast so weit zu kommen wie der Benz. Dass der VW mit 115 PS nicht ganz so wuchtig antritt, verzeiht man da gern, ebenso dass die eigens für den Stromer entwickelten Leichtlaufreifen zulasten der Agilität gehen. Um Pylonen wedelt die B-Klasse mit ihrer optionalen Sportbereifung einen Tick engagierter. Das Rennen um den Testsieg entscheidet der Golf auch über die Kosten für sich. Schon in der Anschaffung kommt er gut 4000 Euro günstiger als der Mercedes und bietet die bessere Ausstattung (u. a. mit LED-Licht und großer Navigation). Doch Testsieg hin oder her: Im Kostenvergleich gegen die hausinterne Verbrenner-Konkurrenz (siehe Kasten links) geht auch dem VW der Saft aus. 1) Sieger chafts- Eigens ➔ Fazit 1 VW Um einen guten Stromer zu bauen, muss man das Auto nicht neu erfinden. Der geräumige Golf fährt komfortabel und sparsam, seine Öko-Reifen gehen jedoch zulasten der Agilität. 138 12/2015 Text: Dirk Gulde Fotos: Arturo Rivas 2 Mercedes Viel Platz, unproblematisches Fahrverhalten: Für längere Touren wäre die agile B-Klasse gerüstet – wenn man bei Mercedes an Teslas Supercharger-Anschluss gedacht hätte. 3 BMW Der i3 fährt überaus zackig und begeistert mit seiner Handlichkeit. Allerdings bietet er den kleinsten Innenraum der drei und profitiert auch sonst nur wenig von seiner aufwendigen Bauweise. ERGEBNISSE Fahrzeugtyp VW e-Golf Mercedes B-Klasse El. Drive BMW i3 9 8 5 5 7 5 9 8 9 10 8 9 5 8 4 8 7 7 5 10 3 4 5 4 9 7 8 (100) 65 66 55 (40) (10) (15) (10) (5) (5) (15) 11 5 4 2 3 5 13 12 9 6 2 4 4 13 6 4 7 3 4 4 12 (100) 43 50 40 (25) (15) (10) (20) (10) (10) (5) (5) 22 12 8 16 6 7 4 5 18 12 7 14 1 7 3 4 16 12 6 18 7 6 3 4 (100) 80 66 72 (10) (10) (5) (10) (15) (5) (20) (10) (10) (5) 10 6 3 10 2 1 14 6 4 0 10 7 4 10 4 3 13 3 4 0 10 7 5 10 5 3 14 6 3 0 (100) 56 58 63 (20) (25) (20) (10) (15) (10) 8 18 18 3 12 10 11 20 17 2 10 9 8 20 15 5 10 8 (100) 69 69 66 (30) (15) (5) 29 15 5 28 15 5 29 15 5 49 362 48 357 49 345 25 10 3 7 10 15 15 10 18 4 3 6 10 14 15 10 15 5 4 7 10 14 15 10 95 457 80 437 80 425 1 2 3 (Maximalpunktzahl) Karosserie Raumangebot Außenabmessungen Kofferraum Zuladung Variabilität/Funktionalität Instrumente/Anzeige Bedienung Rundumsicht Qualitätsanmutung Summe (20) (10) (15) (10) (10) (5) (10) (10) (10) Sicherheit Sicherheitsausstatt./-assistenz Licht Bremsweg kalt (100 km/h) Bremsweg warm (100 km/h) Verzögerung 120 km/h Pedalgefühl Fahrsicherheit Summe Komfort Federungskomfort Sitze vorn Sitze hinten Multimedia Komfort-Assistenzsysteme Klimatisierung Innengeräusch-Messwerte Geräuscheindruck Summe Antrieb Laufkultur Durchzugskraft Leistungsentfaltung Schaltung/Getriebeabstufung Beschl./Höchstgeschwindigkeit Zwischenbeschleunigung Testverbrauch Lademöglichkeiten Reichweite Elektro Reichweite Summe Fahrverhalten Fahrdynamik Handling/Fahrspaß Lenkung Wendekreis Traktion/Wintertauglichkeit Geradeausl./Windempf. Summe Umwelt Well-to-Wheel-CO2-Emission Emissionen nach NEFZ Stand- und Fahrgeräusch Summe Eigenschaftswertung (50) (550) Kosten Grundpreis* Ausstattung* Aufpreisgestaltung Wiederverkaufschancen Festkosten für 5 Jahre* Wart./Rep. 100 000 km* Kraftstoffkosten 100 000 km* Garantie Summe Gesamtwertung * Bester erhält volle Punktzahl (25) (10) (5) (10) (10) (15) (15) (10) (100) (650)
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